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Bauernblumengarten

Hier findest du alles rund um den traditionellen Bauernblumengarten

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Der Bauerngarten<br />

The Cottage Garden<br />

Bauerngärten dienen traditionell als Nutzgarten<br />

zur Selbstversorgung mit Gemüse, Kräutern und<br />

Heilpflanzen. Sie wurden und werden meist in der<br />

Nähe des Hauses angelegt und sind wie in Schmirn<br />

manchmal noch mit traditionellen Holzzäunen<br />

abgegrenzt. Die Blühpflanzen werden am Zaun<br />

gesetzt und rahmen das Ganze farbenfröhlich ein.<br />

Die Gartenform hat sich seit der ersten<br />

Sesshaftwerdung der Menschen ca. 6000 Jahre<br />

vor unserer Zeitrechnung in Europa entwickelt.<br />

Während Wiesen, Äcker und die Tiere zunächst<br />

gemeinschaftlich genutzt wurden, wurde bald ein<br />

Stück Land in unmittelbarer Nähe zum Wohnhaus<br />

je Familie eingezäunt und spezielle Gartenpflanzen<br />

kultiviert.<br />

Seit dem Mittelalter, wo bei jeder Burg und bei jedem<br />

Kloster ein Garten zu finden war, ist die Gartenpflege<br />

und die damit verbundene Weitergabe von Wissen<br />

eine zentrale Aufgabe. Auch heute noch wird der<br />

Bauerngarten mit Ehrgeiz und Stolz gepflegt.<br />

Für die Bauerngärten in Tirol und auch in Schmirn<br />

typisch waren und sind immer noch beim Gemüse<br />

die Saubohnen (Boan), Erbsen, Rüben (Rohnen<br />

oder Steckrüben) und Porre/Bauernzwiebel.<br />

Weiters werden verschiedene Kräuter, wie Petersilie,<br />

Schnittlauch, Rosmarin und Maggikraut sowie<br />

blühende Heilpflanzen beispielsweise Ringelblumen,<br />

Kapuzinerkresse, Phlox, Lupinien und Frauenmantel<br />

gesetzt.<br />

Farmer‘s gardens traditionally serve as kitchen gardens for<br />

self-sufficiency in vegetables, herbs and medicinal plants.<br />

They were and are usually planted close to the house<br />

and, as in Schmirn, are sometimes still fenced off with<br />

traditional wooden fences. The flowering plants are placed<br />

along the fence and frame the whole thing in a colourful<br />

way.<br />

The garden form has developed in Europe since the first<br />

settlement of humans about 6000 years before our era.<br />

While meadows, fields and the animals were initially used<br />

jointly, soon a piece of land in the immediate vicinity of<br />

each family‘s home was fenced in and special garden plants<br />

were cultivated. Since the Middle Ages, where a garden was<br />

found at every castle and monastery, gardening and the<br />

associated passing on of knowledge has been a central task.<br />

Even today, the farm garden is cultivated with ambition<br />

and pride.<br />

Typical for the farmer‘s gardens in Tyrol and also in<br />

Schmirn were and still are the broad beans, peas, turnips<br />

and leek/farmer‘s onion. In addition, various herbs such<br />

as parsley, chives, rosemary and maggiola as well as<br />

flowering medicinal plants such as marigolds, nasturtium,<br />

phlox, lupinia and lady‘s mantle are also planted.<br />

· www.wipptal.at


Blütezeit Mai bis Juni<br />

Aussehen meiste Art hohe Stauden-Phlox<br />

köpfchenförmige Blütenstände<br />

weiße, blaue, purpurfarbene oder rote Kronblätter<br />

vollsonnige, windgeschützte Standorte sowie<br />

guten durchlässigen, feuchtigkeitsspeichernden<br />

Boden<br />

Vorkommen ursprünglich aus Nordamerika und<br />

Nordasien<br />

Verwendung als Zierpflanze in Staudenbeeten<br />

und als Schnittblume. Sein erster sicherer<br />

Nachweis in Europa stammt vom deutschen<br />

Botaniker Johann Jacob Dillenius, sie wurden in<br />

Botanischen Gärten gepflanzt<br />

flowering May to June<br />

appearance capitulum-like inflorescences<br />

white, blue, purple or red petals<br />

full sun, wind-protected locations and good permeable,<br />

moisture-retaining soil<br />

occurence originally from North America and<br />

North Asia<br />

use as an ornamental plant in perennial beds and as<br />

a cut flower. Its first reliable evidence in Europe comes<br />

from the German botanist Johann Jacob Dillenius,<br />

they were planted in botanical gardens<br />

Phlox


Phlox<br />

Phlox paniculata<br />

griechisch phlóx φλόξ = Flamme<br />

deutsch „Flammenblumen“<br />

Phlox<br />

Phlox paniculata<br />

greek phlóx φλόξ = flame<br />

German “flame flowers“<br />

· www.wipptal.at Der Bauerngarten


Blütezeit Mai bis Juni<br />

Aussehen Hülsenfrüchtler mit langstielige und<br />

weiche, grüne bis graugrüne Blätter<br />

Blüten stehen in dichten oder offenen, aufrechten,<br />

endständigen Trauben<br />

Vorkommen Rohbodenpionier und gute<br />

Eigenschaften zur Bodenverbesserung und<br />

zum Fruchtbarmachen der Böden. Lupinen<br />

haben eine starke Pfahlwurzel und ein<br />

ausgezeichnetes Durchwurzelungsvermögen.<br />

Besonders gut gedeihen sie auf sandigen, gut<br />

durchlässigen Böden. Leben in Symbiose mit<br />

stickstofffixierenden Bakterien<br />

Verwendung Lupinensamen enthalten Eiweiß<br />

und werden blutzuckersenkend, entwurmend,<br />

harntreibend, menstruationsfördernd angewendet<br />

Züchtung von Süßlupinen mit wesentlich<br />

geringeren Anteilen an Bitterstoffen und<br />

Giftstoffen für Milch- und Fleischersatzprodukte,<br />

Mehl oder Kaffee<br />

! Giftigkeit enthält Lupinin, giftiger Bitterstoff,<br />

führt zu Atemlähmung<br />

Geschcihte die Lupine stammt aus dem<br />

Mittelmeerraum und aus Südamerika. Zunächst<br />

als Heil- und Zierpflanze sowie für die Düngung<br />

kultiviert, breitete sie sich als Futterpflanze in<br />

Europa aus. Als Futterpflanze wurde sie von Soja<br />

verdrängt<br />

flowering May to June<br />

appearance legumes with long and soft, green to<br />

grey-green leaves<br />

flowers appear in dense or open, upright, terminal<br />

racemes<br />

occurence as raw soil pioneer and good properties for<br />

soil improvement and soil fertilization. Lupines have<br />

a strong taproot and excellent rooting capacity. They<br />

thrive particularly well in sandy, well-drained soils.<br />

Live in symbiosis with nitrogen-fixing bacteria<br />

lupine seeds contain protein and are used to lower<br />

blood sugar levels, worming, diuretic and to promote<br />

menstruation<br />

cultivation of sweet lupines with significantly lower<br />

levels of bitter substances and toxins for milk and meat<br />

substitutes, flour or coffee<br />

! toxicity contains lupinin, toxic bitter substance,<br />

leads to respiratory paralysis<br />

history the lupin originates from the Mediterranean<br />

and South America. Initially cultivated as a medicinal<br />

and ornamental plant as well as for fertilisation, it<br />

spread throughout Europe as a fodder plant. It was<br />

replaced by soya as a fodder plant<br />

Vielblättrige Lupinie


Vielblättrige<br />

Lupinie<br />

Lupinus polyphyllus<br />

lateinisch lupus = zum Wolf gehörig<br />

large-leaved<br />

lupine<br />

Lupinus polyphyllus<br />

latin lupus = belonging to the wolf<br />

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Blütezeit Juni bis Oktober<br />

Aussehen ein Blütenkorb mit unzähligen<br />

Zungenblüten blüht meist vier Tage in intensiv<br />

orangegelber Farbe<br />

Vorkommen ursprünglich aus dem<br />

Mittelmeerraum vermutet<br />

Verwednung zur Produktion von Salbe oder<br />

Tinktur aus den Blüten, Ringelblumentee<br />

Wirkung bei Hautbeschwerden wie Sonnenbrand<br />

oder Erfrierungen oder zur Wundbehandlung,<br />

Schleimhautentzündungen in Mund und Rachen,<br />

Bindehautentzündung<br />

Saponine, Flavonoide und ätherisches Öl wirken<br />

viren- und pilztötend<br />

Geschichte seit dem 17. und 18. Jahrhundert<br />

eine der wichtigsten Heilpflanzen, vor allem bei<br />

kriegerischen Auseinandersetzungen<br />

flowering June to October<br />

appearance a flower basket with countless ray florets<br />

usually blooms for four days in an intense orangeyellow<br />

colour<br />

occurance presumed origin from the<br />

Mediterranean area<br />

use production of ointment or tincture from the<br />

flowers, marigold tea<br />

effect for skin complaints such as sunburn or frostbite<br />

or for wound treatment, inflammation of mucous<br />

membranes in the mouth and throat, conjunctivitis<br />

saponins, flavonoids and essential oil have a virusand<br />

fungicidal effect<br />

history since the 17th and 18th century one of the<br />

most important medicinal plants, especially during<br />

warlike conflicts<br />

Ringelblume


Ringelblume<br />

Calendula officinalis<br />

lateinisch calendae = der Monatserste, weil die<br />

Ringelblume an vielen Monatsanfängen blüht<br />

indogemanischen ghldha = goldgelb<br />

deutsch Ringelblume = geringelte Samen<br />

Marigold<br />

Calendula officinalis<br />

latin calendae = the first of the month, because the<br />

marigold flowers at the beginning of many months<br />

indo-German ghldha = golden yellow<br />

english “Marigold“ (Mary‘s Gold) = early Christians<br />

placed flowers instead of coins on Mary‘s altar as<br />

offering<br />

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Blütezeit Mai und September<br />

Aussehen Wachshöhe bis über 1m<br />

Blüten einzeln oder in Büscheln<br />

die fünf Kelchblätter sind meist violett,<br />

gelegentlich auch weiß, rosa oder rot<br />

Vorkommen aus Eurasien und Nordafrika<br />

an Wegrändern, Ackerrändern, Wiesen, Ödland,<br />

Böschungen<br />

Verwednung als Zierpflanzen<br />

Blüten und Blätter für Kosmetikartikel oder als<br />

Malvenblütentee oder Sirup<br />

Wirkung reich an Schleimstoffen für<br />

reizmildernde und schützende Wirkung auf<br />

alle Schleimhäute bei trockenem Husten,<br />

Halsschmerzen, Bronchitis, Kehlkopfproblemen<br />

und Beschwerden der Stimmbänder<br />

bei Durchfall, Reizmagen, Koliken, Rippenfell-<br />

Entzündung, Sodbrennen und Magen-Darm-<br />

Geschwüren lindernd und regenerierend<br />

gegen juckende und schwellende Insektenstiche<br />

sowie Hautekzeme, Nagelbett-Entzündungen und<br />

Altersflecken<br />

Mundpflege als Schutz vor Infektionen<br />

durch gute Verträglichkeit Malve auch für Kinder<br />

und ältere Menschen geeignet<br />

Geschichte Malve gehört zu den ältesten<br />

bekannten Nutzpflanzen, bereits 700 vor unserer<br />

Zeit vom griechischen Dichter, Ackerbauer und<br />

Viehhändler Hesiod als hervorragendes Heilmittel<br />

erwähnt<br />

flowering May and September<br />

wax height up to over 1m<br />

flowers single or in clusters<br />

the five sepals are mostly violet, occasionally also white,<br />

pink or red<br />

occurence distribution in Eurasia and North Africa<br />

along roadsides, field margins, meadows, wasteland,<br />

embankments<br />

use as ornamental plants<br />

flowers and leaves for cosmetic products or as mallow<br />

blossom tea or syrup<br />

effect rich in mucilages for an anti-irritant and<br />

protective effect on all mucous membranes in dry<br />

coughs, sore throats, bronchitis, larynx problems and<br />

vocal cord complaints<br />

relieves and regenerates diarrhoea, irritable stomach,<br />

colic, pleurisy, heartburn and gastrointestinal ulcers<br />

against itching and swelling insect bites as well as skin<br />

eczema, nail bed inflammation and age spots<br />

oral care as protection against infections<br />

due to good compatibility mallow is also suitable for<br />

children and elderly people<br />

history mallow is one of the oldest known useful<br />

plants, already mentioned 700 before our time by the<br />

Greek poet, farmer and cattle dealer Hesiod as an<br />

excellent remedy<br />

Wilde Malve


Wilde Malve<br />

Malva sylvestris<br />

lateinisch malva = nicht geklärt<br />

auch „Käsepappel“<br />

Käse = käseförmige Gestalt der Früchte, Pappel =<br />

Brei aus den schleimhaltigen Blättern<br />

common mallow<br />

Malva sylvestris<br />

latin malva = not clarified<br />

also “cheeses“<br />

cheese = cheesy shape of the fruit<br />

· www.wipptal.at Der Bauerngarten


fünfzählige Blüte mit langem Sporn, Farben von weiß<br />

über gelb, orange, rot bis zu bräunlichen Tönen<br />

Blütezeit Juli, August, September, Oktober<br />

Zierpflanze, auch zum Verzehr in Salaten geeignet<br />

Senföle wirken gegen bestimmte Viren, Bakterien und<br />

Hefepilze<br />

zur Verbesserung der Wundheilung, bei Akne,<br />

bei Verdauungsstörungen sowie gegen häufig<br />

wiederkehrende Blasenentzündungen<br />

früher als Bauernpenicilin verwendet<br />

urspünglich aus Brasilien und Peru, wo die Inkas<br />

bereits als Schmerz- und Wundheilmittel nutzten<br />

five flowers with long spur, colours ranging from white<br />

to yellow, orange, red and brownish tones<br />

flowering time July, August, September, October<br />

ornamental plant, also suitable for consumption in<br />

salads<br />

mustard oils are effective against certain viruses,<br />

bacteria and yeast<br />

to improve wound healing, in case of acne, digestive<br />

disorders and against frequently recurring cystitis<br />

formerly used as farmer‘s penicilin<br />

originally from Brazil and Peru, where the Incas<br />

already used it as a pain and wound healing agent<br />

Große Kapuzinerkresse


Große Kapuzinerkresse<br />

Tropaeolum majus<br />

griechisch tropaion τρόπαιον = Gerüst, das mit<br />

Waffen besiegter Gegner behängt war<br />

deutsch „Kapuzinerkresse“ cresso = scharf, Kapuziner =<br />

Form der Blüten, die den Kapuzen von<br />

Mönchskutten ähneln<br />

garden<br />

nasturtium<br />

Tropaeolum majus<br />

greek tropaion τρόπαιον = scaffold, which was hung<br />

with weapons of defeated opponents<br />

english “„monks cress“, monk = shape of the flowers,<br />

which resemble the hoods of monkshoods,<br />

cress = sharp<br />

· www.wipptal.at Der Bauerngarten


Bewegung aus eigener Kraft<br />

in unberührter Naturlandschaft<br />

Bergsteigerdorf St. Jodok, Schmirn- und Valsertal<br />

· www.bergsteigerdörfer.at<br />

Tourismusverband Wipptal<br />

Rathausplatz 1<br />

6150 Steinach am Brenner<br />

+43 5272 6270 t<br />

+ 43 5272 2110 f<br />

tourismus@wipptal.at e<br />

www.wipptal.at w

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