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MITTE<br />
KURZ NOTIERT<br />
VorkaufsreCht<br />
ausgeübt!<br />
Baustadtrat Ephraim Gothe hat<br />
in den letzten Wochen mehrmals<br />
das Vorkaufsrecht ausgeübt.<br />
Anfang Juni gelang dies im<br />
Wedding in der Torfstraße 26,<br />
der Kameruner Straße 58 und<br />
der Müllerstraße 131. Vor wenigen<br />
Tagen folgte in Moabit das<br />
Gebäude Rostocker Str. 24.<br />
Derzeit wird um das Haus Alte<br />
Schönhauser Straße 26 gerungen.<br />
Wenn auch hier die Ausübung<br />
des Vorkaufsrechts gelingt,<br />
wäre das der erste Fall im<br />
noch jungen Erhaltungsgebiet<br />
Alexanderplatzviertel.<br />
Dekolonialisierung<br />
in <strong>Mitte</strong><br />
Unser Bezirk soll geschichtsbewusst<br />
und dekolonial sein. Gemeinsam<br />
mit der Grünen-Fraktion<br />
hat die SPD-Fraktion daher<br />
den Antrag „Ein Dekolonialisierungskonzept<br />
für <strong>Mitte</strong>“ in die<br />
Bezirksverordnetenversammlung<br />
eingebracht. Unser Ziel ist<br />
es, den Bezirk konsequent auf<br />
seine koloniale Vergangenheit<br />
zu prüfen. Als Ergebnisse können<br />
daraus unter anderem Lernund<br />
Erinnerungsorte erwachsen,<br />
es können sich in letzter<br />
Konsequenz auchStraßenumbenennungen<br />
ergeben.<br />
IMPRESSUM<br />
BERLINER STADTBLATT<br />
Wissenswertes aus Berlin und den Bezirken<br />
LANDESSEITEN<br />
(Seiten 1 oben, 3, 4, 5, 6)<br />
Herausgeber:<br />
SPD Landesverband Berlin<br />
Landesgeschäftsführerin Anett Seltz (V.i.S.d.P.)<br />
Müllerstraße 163, 13353 Berlin<br />
Tel. 030-4692222 · https://spd.berlin<br />
Redaktion der Landesseiten:<br />
Sebastian Thomas (Leitung),<br />
Ulrich Horb, Ulrich Schulte-Döinghaus<br />
Bezirksseiten MITTE<br />
(S. 1 links/unten, 2, 7, 8)<br />
Herausgeber:<br />
SPD Berlin-<strong>Mitte</strong><br />
Müllerstraße 163 · 13353 Berlin<br />
V.i.S.d.P. Julia Plehnert und Yannick Haan (Kreisvors.)<br />
kreis.mitte@spd.de · www.spd-mitte.de<br />
Redaktion: Bettina Schulze, Mathias Schulz<br />
Grafik: SPD Berlin/Hans Kegel<br />
Druck: BVZ <strong>Berliner</strong> Zeitungsdruck GmbH<br />
facebook.com/SPDBerlin<strong>Mitte</strong><br />
twitter.com/spdmitte<br />
instagram.com/spd_mitteberlin<br />
Den ganzen Wedding im Blick<br />
Für eine Politik, die zuhört, Menschen einbindet und vor Ort entschlossen handelt<br />
In unserer Nachbarschaft leben<br />
etwa 40.000 Menschen. Egal ob<br />
Zugezogen oder Weddinger Urgestein:<br />
Alle sollen hier miteinander<br />
leben können.<br />
Wenn ich in der Transvaalstraße<br />
oder auf der Müllerstraße unterwegs<br />
bin und nach Problemen frage,<br />
kommt schnell: „hohe Mieten!“ Ich<br />
setze mich dafür ein, dass wir im<br />
Land mehr Geld für den öffentlichen<br />
Wohnungsbau und die Bezirke<br />
auf dem Wohnungsmarkt mehr<br />
Einfluss bekommen. Die Blockade<br />
des Bundes beim Mietrecht müssen<br />
wir lösen. Vor Ort kämpfe ich gemeinsam<br />
mit unserem SPD-Stadtrat,<br />
Ephraim Gothe, für eine Ausweitung<br />
des Milieuschutzes. Im<br />
Zusammenspiel von aktiver Verwaltung<br />
und starken Hausgemeinschaften<br />
können wir den Ausverkauf<br />
unserer Kieze verhindern.<br />
Die Erfolge geben uns recht:<br />
30 Wohnungen konnten wir zuletzt<br />
in der Müller-/Ecke Kameruner<br />
Straße vor dem Verkauf an einen<br />
Investor sichern. Für konsequenten<br />
Mieter:innenschutz braucht es politischen<br />
Willen und manchmal auch<br />
Kreativität.<br />
„Orte aus dem Wedding<br />
für den Wedding“<br />
Kleingewerbetreibende, Vereine oder<br />
Kulturschaffende: Sie alle sorgen<br />
mit ihrem Engagement nicht nur für<br />
Arbeitsplätze. Sie haben eine soziale<br />
Funktion für unseren Kiez. Zu einer<br />
guten Stadtpolitik zählt für mich,<br />
soziale Infrastruktur zu schaffen,<br />
Kiezkultur und Nahversorgung zu<br />
erhalten sowie ehrenamtliches Engagement<br />
und Initiativen zu unterstützen.<br />
Ich arbeite daran, dass sich<br />
Orte wie das Schillerparkcenter für<br />
den Kiez öffnen – für Kultur, Begegnungsorte<br />
oder soziale Nutzungen.<br />
Ich will verlassene Orte wiederbeleben,<br />
wie das Parkcafé Rehberge.<br />
Seit 2016 kämpfe ich für den Erhalt<br />
dieses wunderbaren Gebäudes und<br />
werde den Druck auf das Bezirksamt<br />
weiter hochhalten. Lassen wir<br />
hier Orte aus dem Wedding für den<br />
Wedding entstehen!<br />
Es geht um den Kiez für alle<br />
Wer im Wedding aufwächst, hat<br />
statistisch gesehen einen schwereren<br />
Start ins Leben als junge Menschen<br />
in anderen Teilen der Stadt.<br />
Für eine gute Zukunft sorgen wir<br />
vor allem mit gerechten Bildungschancen.<br />
Ich setze mich für eine<br />
Task Force zur Sanierung unserer<br />
Jugendeinrichtungen ein, damit es<br />
Orte wie in der Edinburgher Straße<br />
nicht mehr gibt. Und ich kämpfe für<br />
die Sanierung unserer Schulen, besonders<br />
dringend an der Anna-<br />
Lindh-Grundschule. Es darf weder<br />
am Geld noch an der Sturheit des<br />
Schulstadtrates scheitern. Am 26.<br />
September wird auch darüber entschieden,<br />
ob wir hier vorankommen.<br />
Ich trete anfür einen Kiez, der uns<br />
allen gehört und von dem wir alle<br />
profitieren.<br />
Mathias Schulz<br />
SPD Direktkandidat im Wedding<br />
kontakt@mathias-schulz.berlin<br />
Vorkauf als Zeichen für soziale Wohnungspolitik<br />
Es ist der 12. Juli 2021 und die<br />
Mieter*inneninitiative des Hinterund<br />
Gartenhauses der Alten<br />
Schönhauser Straße 26 wird am<br />
nächsten Tag erfahren, ob sie<br />
durch die WBM vorgekauft<br />
werden. Verschiedene Faktoren<br />
sprechen dafür.<br />
Im Afrikanischen und Englischen Viertel, auf der Müllerstraße oder im Osramkiez: Mathias Schulz engagiert sich<br />
seit vielen Jahren für den nördlichen Wedding. Für einen Kiez für alle.<br />
Foto: Schulz/Schulze<br />
„An bestimmten Stellen hatten<br />
wir Glück, was Termine angeht,<br />
dass Wahlkampf ist, dass das<br />
Thema Wohnen gerade sehr hochgehängt<br />
ist und dass wir eben die<br />
ersten im Milieuschutzgebiet im<br />
Alexanderviertel sind, die zum Verkauf<br />
stehen.“ (Florian)<br />
Was sie tun mussten, um Aufmerksamkeit<br />
zu bekommen und<br />
politisch relevant zu sein, haben ihnen<br />
aber vor allem Beratungsstellen<br />
und anderen betroffenen Häusern<br />
gezeigt.<br />
Sie hätten sich gefreut, wenn auch<br />
das Bezirksamt ihnen Hilfe angeboten<br />
hätte. Die Abläufe sind undurchsichtig.<br />
Das Einbeziehen der Mieter*innen<br />
ist nicht vorgesehen.<br />
Dabei findet es das Bezirksamt sogar<br />
gut, wenn Mieter*innen laut<br />
werden. Es hilft, wenn private<br />
Investor*innen merken, dass die<br />
Anwohner*innen nicht zu unterschätzen<br />
sind. Aber das wird leider<br />
nicht deutlich genug gezeigt.<br />
Jetzt, nach zwei Monaten Aktivismus,<br />
können die Mieter*innen nur<br />
noch abwarten, was der nächste Tag<br />
bringt. Während dieser Zeit haben<br />
sie einige Lücken im System entdeckt.<br />
„Das Verfahren entscheidet sich<br />
sehr nach dem Aufwand der Mieterschaft<br />
und das dürfte es nicht, weil<br />
es ungerecht ist.“ (Florian)<br />
Außerdem sorgt der Prozess dafür,<br />
dass viel Unklarheit herrscht,<br />
besonders für die Mieter*innen.<br />
„Da müsste man nochmal gucken,<br />
ob man das verändern kann.<br />
Dass erst der private Investor einen<br />
gewissen Zeitraum hat, [die Abwendungsvereinbarung]<br />
zu unterschreiben<br />
– und wenn er die nicht<br />
unterschreibt, dann kann man als<br />
Mieterschaft auch nochmal richtig<br />
aktiv werden.“ (Mara)<br />
Am Morgen des 13. Juli wird sich<br />
herausstellen, dass der private<br />
Käufer die Abwendungsvereinbarung<br />
am Abend vorher unterschrieben<br />
hat. Der Bezirk hätte mit<br />
dem Vorkauf ein Zeichen für soziale<br />
Wohnungspolitik und Milieuschutz<br />
setzen können. Aber mit der aktuellen<br />
Rechtslage geht das nicht.<br />
Das zu ändern ist unsere Aufgabe,<br />
damit Geschichten wie diese Erfolgsgeschichten<br />
werden, für die<br />
Mieter*innen und für uns.<br />
Das Gespräch wurde<br />
von Clarissa Schiffel mit den<br />
Sprecher*innen der Mieter:inneninitiative<br />
geführt: Patricia<br />
Hartwich (48), Mara Becker (49),<br />
Florian Machon (37)<br />
Weniger Müll und mehr Respekt vor unserem Kiez<br />
Die Mobilitätswende und der Ausbau des ÖPNV in Berlin müssen einhergehen mit guter Arbeit in den Verkehrsunternehmen<br />
Fies aber wohl wahr – Menschen<br />
sind häufig da respektlos, wo sie<br />
sich wohl fühlen.<br />
Am Weltumwelttag haben wir<br />
uns dem Thema Müll im Kiez gewidmet<br />
und mit Handschuhen,<br />
Zangen und Abfallsäcken ausgestattet<br />
aufgeräumt. In einer Oase<br />
zum Wohlfühlen rund um die Zionskirche.<br />
Nach einer Stunde war<br />
ein Container voll – erschreckend:<br />
Mich macht es wütend, wenn Menschen<br />
die Umwelt nicht respektierten<br />
und die Stadt nur benutzen.<br />
Sie ist ein sehr besonderer Lebensraum,<br />
den wir alle gestalten<br />
können und für den wir alle Verantwortung<br />
haben. Frau Leonhardt<br />
vom Förderverein der Zionskirche<br />
hat unsere Aufräum-Aktion sehr<br />
gefreut. Für diesen Moment konnten<br />
alle sich wieder wohl fühlen. Das<br />
sollte immer so sein. Deshalb wollen<br />
wir nicht nur eine sichere, sondern<br />
auch eine saubere Stadt.<br />
Mit einer Sauberkeitsoffensive<br />
haben wir es der BSR ermöglicht,<br />
auch eine Vielzahl von öffentlichen<br />
Parks und Grünanlagen zu reinigen<br />
und Müll zu beseitigen. Über 100<br />
sogenannte Waste-Watcher sind für<br />
Berlins Ordnungsämter unterwegs,<br />
um das achtlose Wegwerfen von<br />
Müll konsequent zu bekämpfen. Zukünftig<br />
soll die kostenlose Sperrmüllentsorgung<br />
durch die <strong>Berliner</strong><br />
Stadtreinigung (BSR) ausgeweitet<br />
werden. Unzulässige Abfallentsor-<br />
Astrid Hollmann kandidiert im Wahlkreis 1 (Charité, Oranienburger Tor,<br />
Zionskirchplatz) für das <strong>Berliner</strong> Abgeordnetenhaus<br />
Foto: Privat<br />
gung muss konsequenter geahndet<br />
werden. Diesen Weg der zentralen<br />
und konsequenten Reinigung von<br />
Straßen und Plätzen werden wir<br />
weitergehen. Um Berlin zu einer<br />
noch saubereren Stadt zu machen,<br />
sind aber alle <strong>Berliner</strong>:innen und<br />
auch die Gäste unserer Stadt gefragt.<br />
Denn das beste <strong>Mitte</strong>l gegen<br />
Müll ist die Vermeidung von Müll.<br />
Wir unterstützen daher Initiativen<br />
und Geschäfte, die auf Verpackungen<br />
verzichten.<br />
Astrid Hollmann<br />
SPD Direktkandidat · Wahlkreis 1<br />
mail@astrid-hollmann.de