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Kultikk 25.08. – 02.10.

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6<br />

IN CONCERT<br />

KNAPPE am 13.August: Exklusives Wohnzimmerkonzert imStadion der Freundschaft<br />

NeuesAlbum, oder: DasLeben macht doch eh,waseswill<br />

Cottbus. Tausende Fans stehen<br />

bereits seit August letzten Jahresinden<br />

Startlöchern, um AlexanderKnappes<br />

Ruf„Liebe kennt<br />

keine Liga“ ein zweites Mal in<br />

den Spreeauenpark zu folgen.<br />

Die spontane Erstauflageder Benefizgala<br />

zugunsten des sportlich<br />

wie finanziell angeschlagenen<br />

FC Energie Cottbus ließ im<br />

Sommer 2019 ad hoc 4000 Menschen<br />

zusammenkommen. Was<br />

für ein Erfolg! Daraufhin wollte<br />

Knappe 2020 mit Keimzeit und<br />

Culcha Candela als Headliner<br />

nochein paar Kohlen nachlegen.<br />

Stattdessen kam Corona und<br />

blieb. Bis heute. Inzwischen<br />

steht fest: Auch 2021 wird es<br />

nichts mit der Fortsetzung, und<br />

die Geduld der Fans wird weiterhin<br />

auf eine harte Probe gestellt:<br />

„Liebe kennt keine Liga“<br />

im Spreeauenparkist frühestens<br />

am 3. September 2022 (!) wieder<br />

ein Thema. Doch Knappe wäre<br />

nichtKnappe,wenn er nichtzumindest<br />

ein trostpflasterndes<br />

AssimÄrmelhätte:„Ichhau diesen<br />

Sommer noch mein neues<br />

Album ,KNAPPE’ raus!“, freut<br />

sichder 36-Jährige. Gefeiertwird<br />

der frisch gepressteKlangscheibenvorfall<br />

am 13.August mit 300<br />

Fans in Knappes rot-weißem<br />

Lieblingswohnzimmer an der<br />

„Tangente“: das Stadion der<br />

FreundschaftamCottbuser Stadring.<br />

Musikalisch bleibt sich Knappe<br />

auf„KNAPPE“ treu. Textlich<br />

auch. Unüberhörbar ist, dass er<br />

in beidem von Platte zu Platte<br />

vor allem eines wird: nämlich<br />

immer besser!Knappeselbstäußert<br />

sich bescheidener: „Ich mache<br />

Popmusik. Kein Indie, kein<br />

Rock. Eben Pop. Undich will so<br />

viele Menschen wie möglich mit<br />

Knappe Hardfacts zum Wohnzimmerkonzert: Coronakonforme<br />

G3-Einlasskontrolle („Geimpft,getestet, genesen“). Streng<br />

limitiertesTicketkontingent,das Glückslosentscheidet! Verlosung<br />

auf Seite5 dieser Ausgabe. Also: Flink zurückblättern, umgehend<br />

anrufen und Glück haben. Daumendruck!<br />

Foto:MarcelBrell<br />

meiner Musik erreichen. Das<br />

war schon immer so, und ich<br />

habe nicht vor, daran etwas zu<br />

ändern.“ Tracks wie „Tschau“<br />

oder „Früher oder später“ machen<br />

deutlich, dass Knappe mit<br />

dieser Taktik durchaus in der<br />

Lage ist, gänzlich ohne kreativhemmende<br />

Plastikschwimmhilfen<br />

die eigene Welle zu reiten<br />

und den vermeintlich „Großen“<br />

im popmusikalischen Haifischbecken<br />

die Luft rauszulassen.<br />

Wersonst würde ausgerechnet<br />

im „schiefen“ Pisa seine Klampfe<br />

gegen eine ros(t)ige Vespa<br />

tauschen?Und selbst dann noch<br />

lächeln, wenn diese ihm nur Sekunden<br />

später unterm Hintern<br />

abbrennt?!<br />

„Zu Beginn meiner Karriere<br />

habe ich gelernt, mit Niederlagen<br />

umzugehen. Gerade insolchen<br />

Momenten merke ich, was<br />

ich will und was inmir steckt“,<br />

so Knappe. Erkenntnis und Gewissheit,<br />

die in „Alles geht vorbei“<br />

so klingen: „Alles geht vorbei,<br />

aber alles hatseineZeit. Die<br />

besten Dinge passieren meistens,<br />

wenn man grad nicht danach<br />

sucht.“ Richtig. Weil: „Das<br />

Leben macht doch eh, was es<br />

will.“<br />

Wenngleich in Worten wie<br />

diesen auch eine ordentliche<br />

PortionMelancholie und Nostalgie<br />

mitschwingt, sind sie vorallem<br />

Synonym für alles,was Alexander<br />

Knappe ansporntund vorantreibt.<br />

Gerade inZeiten wie<br />

diesen, sprich: in den Corona-Jahren<br />

2020/21. „Ich denke,<br />

man schreibt und singt vorallem<br />

immer über das, was man gerade<br />

nicht hat. Wenn man völlig<br />

glücklich und zufrieden wäre,<br />

müsste man keine Songs machen“,<br />

sagt Knappe. Titel drei<br />

auf „KNAPPE“ heißt „Mama“<br />

und ist dafür ein ebenso beeindruckender<br />

wie bedrückender<br />

Beweis. Knappedazu:„Der Song<br />

liegt seit sieben Jahren bei mir<br />

rum, ich habe ihn immer wieder<br />

mal rausgeholt, umgeschrieben,<br />

wieder weggelegt. Weil ich mich<br />

irgendwie nie getraut habe, ihn<br />

fertig zu machen und aufzunehmen.<br />

Ganz ehrlich? Mehr Hose<br />

runterlassen geht nicht, echt!<br />

,Mama’ hat etwas Therapeutisches,<br />

Versöhnliches und Heil<strong>–</strong><br />

sames für mich, verbunden mit<br />

einer vagen Hoffnung. Im Song<br />

zumindestgibt’sein HappyEnd,<br />

wie übrigens in allen meinen<br />

Songs. Der Blick geht immer<br />

nach vorne ...“<br />

Das spiegelt auch Knappes<br />

Diskografie wider: Sein Album-Debüt<br />

„Zweimal bis unendlich“(2012)<br />

entertaus dem Stand<br />

heraus Platz 21 der deutschen<br />

LP-Charts, es folgen „Die Zweite“<br />

(2014) und die Live-Rille<br />

„Musik an, Welt aus“ (2016). Im<br />

Frühjahr 2018 dann das nächste<br />

Brett: „Ohne Chaos keine Lieder“<br />

schießt auf Platz sechs der<br />

deutschen Charts vor und beschert<br />

demWahlberlinerLausitzerUrsprungsgefeierteSlots<br />

im<br />

Vorprogramm vonA-ha. Touchdown<br />

<strong>–</strong>und Kickoff!<br />

„Fluch und Segen sind bei mir,<br />

dass ich nie wirklich anhalte,<br />

sondern ständig neue Abenteuer<br />

suche. Ichbin irgendwie rastlos<br />

und auf eine positive Art<br />

auchnaiv.“Dennoch (oder gerade<br />

deshalb) ist Knappes vierte<br />

Studioarbeit eine emotionale<br />

Momentaufnahme von dauerhaft<br />

anhaltender Intensität ohne<br />

Verfallsdatum: „In meinen Augenmussder<br />

Anspruch eines jeden<br />

Künstlerssein, etwasverändern<br />

zu wollen. Vielleicht sogar<br />

die ganze Welt. Selbst wenn es<br />

bedeutet, damit manchmal auf<br />

die Fresse zu fliegen.“<br />

Sagt’sund stolpert unbekümmert<br />

seinem nächsten Abenteuer<br />

entgehen <strong>–</strong>hundertsechsunddreißigprozentig!<br />

nc<br />

Jazz, Lyrik, Prosa und Dinner<br />

Sternschnuppenkonzert<br />

Raddusch. Wenn im August die<br />

Sterne fallen, ist die Zeit für<br />

Wünsche gekommen. Besonders<br />

viele der himmlischen Laurentius-Tränen<br />

sollen am Abend des<br />

14. August über der Slawenburg<br />

Raddusch zu sehen sein, wo das<br />

Musik-Duo LeDazzo zusammen<br />

mit Schauspielerin Marie-Louise<br />

Gutteck den Konzertklassiker<br />

„Jazz-Lyrik-Prosa“wiederbelebt.<br />

Fürdas leibliche Wohl und Gaumenfreuden<br />

sorgt Spitzenkoch<br />

Marco Guido von der Speisenkammer<br />

Burg. Im Preis von<br />

120Euro pro Person sind das<br />

„Jazz-Lyrik-Prosa“-Programm,<br />

die Besichtigung der Ausstellung<br />

in derSlawenburg,ein Drei-Gänge-Abendmenü,<br />

Getränke und<br />

ein Crinitzer „Slawenbecher“als<br />

Souvenir enthalten. nc<br />

Marie-LouiseGutteck &Duo<br />

LeDazzoliveam14. August in der<br />

SlawenburgRaddusch. Reservierung<br />

unter: 035433 59220<br />

Foto:Christine Fenzl<br />

Musikalische Bravehearts in der Cottbuser Stadthalle<br />

Kilts&Pipes<br />

Die Schottische Musikparade am 5. Oktober,20Uhr,inder Stadthalle<br />

Cottbus. Ticketsunter: 0355 481 555 Foto:Thomas Shajek<br />

Cottbus. Eine musikalische<br />

Rundreise von Edinburgh nach<br />

Loch Lomond und von Loch<br />

Ness bis zum Culloden Field bei<br />

Inverness steht am 5. Oktober<br />

auf dem Stadthallen-Programm.<br />

Es ist der lang ersehnte Ersatztermin<br />

fürdie coronabedingt abgesagte<br />

Show vom 24. November<br />

2020. Die Dudelsackpfeifer,<br />

Trommler, Sänger und Tänzer<br />

der „Schottischen Musikparade<br />

<strong>–</strong>Das Original“ gehören zum<br />

Besten, was die Highlands zu<br />

bieten haben. Viele der mitwirkenden<br />

Künstler sind regelmäßig<br />

beim weltberühmten Edinburgh-Tattoomit<br />

vonder Partie,<br />

das faszinierende, musikalische<br />

Erbe ihrer Vorfahren wurde ihnen<br />

fürwahr in die Wiegegelegt.<br />

Jede MengeEsprit und ausgelassene<br />

Feststimmung versprühen<br />

die schwungvollen Darbietungen,<br />

die das Ensemble,inprachtvolle<br />

Trachten und Kostümen<br />

gehüllt, in Szene setzt. Spätestens<br />

wenn die „Bagpiper“ durch<br />

die Zuschauerreihen marschieren<br />

und die einstmals verbotenen<br />

Hymnender Braveheartserklingen,<br />

spürt man den Hauch<br />

der Geschichte in der Halle:<br />

„Alba gubráth“!<br />

nc

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