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Ibiza Zeitung Ibiza in der deutschen Sommerpresse Das große Thema war die Unterbindung der Afterhours durch Inselrat und Gemeinden. Ein einziger Artikel geistert durch alle Blätter EIVISSA | PETRA HÖNTZSCH Die Prominenten, die Ibiza besuchen, standen in der deutschen Presse in diesem Sommer nicht im Mittelpunkt. Nur Sabine Christiansen hatte mit ihrer Hochzeitsfeier auf Tagomago noch das Glück, im deutschen Blätterwald ein Rauschen zu verursachen. Ansonsten erregte nur Rhys Ifans’ (Ex-Bräutigam von Sienna Miller und Hugh Grants Wohnungskollege in Notting Hill) Vernügungsausflug auf die Insel bei der Saarbrücker Zeitung Interesse. Diese hatte das wiederum aus der Sun. Das große Ibiza-Thema in der deutschen Presse scheint in diesem Jahr das «Ende der Endlos-Partys» gewesen zu sein. ‘Ibizas Nächte werden kürzer’, ‘Ibiza beendet Endlos- Partys - Szene protestiert’, ‘Böse Urlaubsüberraschung - Partyverbot auf Ibiza’, ‘Sperrstunde für die Party-Insel’, ‘Ibiza macht den Endlos- Partys ein Ende’ so titelten BZ (Badische Zeitung), Stern, WZ (Westdeutsche Zeitung), WZ (Wiener Zeitung) und Welt. Variationen zum selben Thema. Schaute man genauer hin, stellte man fest, es waren keine Variationen. Sechs Mal der gleiche Artikel, nur mit unterschiedlichen Highlights. Während die Wiener heraushebt, «Ibiza versucht seinen Ruf als Paradies für drogenkonsumierende Party-Gänger loszuwerden» und deshalb «heuer weniger Gäste» kamen, unterstreichen Welt und Stern die «Böse Überraschung» für Disco-Besucher. «Die Clubs und Diskotheken machen das Balearen-Eiland jeden Sommer zu Europas Party-Metropole. Doch 2008 erlebten Disco- Besucher eine böse Überraschung: Die Zeit der Endlos-Partys auf Ibiza ist vorbei», so der Vorspann des Sterns zum Artikel von Hubert Kahl, der in den verschiedenen Zeitungen nur geringfügige Abwandlungen erfuhr. Inselratspräsident Xico Tarrés tritt als Sprecher der Spielverderber auf. «Wir mußten uns entscheiden, welchen Tourismus wir haben wollten. Es ist schön, daß es bei uns Musik und Diskotheken gibt, aber wollen wir auch Leute «Pause nach der Party» Selbst Strandfotos erinnern daran, daß die Ibiza Partyinsel ist DI ‘Mutter der Party’ So wird die Insel im Titel dieses Films genannt anlocken, die für zwei Tage auf die Insel kommen, sich nicht einmal in ein Hotel einquartieren und mit Hilfe von Pillen nonstop durchfeiern?», zitiert Kahl Tarrés. Der Tourismussektor klage. Die Zahl der Urlauber sei im Vergleich zum Vorjahr zurückgegangen. Tarrés erinnert jedoch daran, daß das «Reisen teurer geworden ist.» An Party Insel erinnert auch die Bunte mit ihrem Artikel ‘Wenn auf Ibiza die DI «Es hat sich ausgetanzt» Eine Fotoserie zur Erinnerung? Es wird nie zu bunt.. DI Nur ein Foto von einer Bucht... DIARIO DE IBIZA Jetzt wird die Insel auch von Pokerspielern entdeckt Mit «wo der ‘blonde Marokkaner’» schmeckt, betitelt Puppen tanzen...’ über ein Privatfest der Pussycat Dolls eine amerikanische Girlband mit Lewis Hamiltons Braut als Bandleader. Hier wird Ibiza aber schnell zu einer Pokerinsel, denn die Party fand in einer «Pokervilla» statt. Von der Party lenkt nur ein Artikel der Süddeutschen Zeitung ab, der trotzdem mit dem Satz «Junge Menschen suchen heute auf Ibiza vor allem eins: den richtigen Dj in der richtigen Disco zum richtigen Zeitpunkt» beginnt. Er dreht aber schnell auf andere Reize der Insel ab, doch bleibt auch er an Klischees Hippys, Hippymarkt, Mora und Djin hängen. Schlimm wird es, wenn Ibizas ohnehin schon angeschlagenes Image durch übertriebene, wenn nicht gar falsche Aussagen verschlimmert wird, wie das im Artikel ‘Tödliche Party auf Ibiza’ in der DIARIO de IBIZA | DONNERSTAG, DEN 18. SEPTEMBER 2008 | VII REPORTAGE Ibiza wird nicht geschont Mit Fakten sollte man aber genau sein DIARIO DE IBIZA Zeitschrift Neon geschieht, der leider nicht in seiner ganzen Länge abrufbar ist. Resümiert wird er auf der Webseite so: «Die C-731 auf Ibiza ist die gefährlichste Straße der Welt. Sie ist 25 Kilometer lang - und jedes Jahr sterben hier 12 bis 50 Menschen. In der Urlaubssaison taumeln nachts zahllose Clubbesucher in den Verkehr. 43% der Partygänger auf der Baleareninsel nehmen harte Drogen.» DI
VIII | DONNERSTAG, DEN 21. SEPTEMBER 2006 | DIARIO de IBIZA KULTUR OPER Gesungener Protest gegen die Dekadenz Der deutsche Allround Künstler Armin Heinemann hat die Verdi-Oper ‘Rigoletto’ auf das heutige Ibiza umgemünzt. Das Stück steht als Metapher für den Konflikt zwischen Tradition und Moderne EIVISSA| REDAKTION Als Verdi vor über 100 Jahren den Wunsch äußerte das Victor Hugo Stück Le Roi s´amuse vertonen zu wollen, mußte er sich einer scharfen Zensur beugen, da dieses 1832 einen Skandal hervorgerufen hatte. Die abgewandelte Oper mit dem buckligen Hofnarren als zentrale Figur erhielt den Namen Rigoletto und wurde schließlich nach Nabucco Verdis zweiter großer Erfolg. So wie Verdi mit seiner tragischen Oper, ein Spiegel der dekadenten Gesellschaft am Hofe des Herzogs von Mantua, den Nerv der Zeit getroffen haben muß, so hat es auch der deutsche Architekt und Modeschöpfer Armin Heinemann verstanden, das Stück auf das heutige Ibiza umzumünzen. Die Liebe des Hofnarren Rigoletto zu seiner Tochter Gilda, die er durch die Verführung des Grafen ihrer Ehre beraubt sieht, soll als Metapher für Ibizas Konflikt zwischen Tradition und Moderne stehen. So tauchen auf der Bühne denn auch Transparente mit Slogans wie, ‘Las Vegas en Ibiza’, ‘Todo incluido’ oder ‘Dos viajes al precio de uno’ auf der Bühne auf. Und die Hofgesellschaft erscheint als bunte Fauna mit bemalten Gesichtern, Körpern und Federschmuck, die an jene der Sommernächte im Hafen EIVISSA| JOSÉ MANUEL PIÑA L.K. Max, Schöpfer solcher bekannter Komikfiguren, wie Peter Punk und Illustrator zahlreicher Bücher verschiedener Genres stellt eine Auswahl seiner Werke unter dem Titel ‘Hipnotopías’ noch bis zum 9. Oktober in der ‘Sala de Cultura de Sa Nostra’ aus. «Diese Schau präsentiert einen Querschnitt der Arbeiten, die während der vergangenen zehn Jahre entstanden sind», erklärt der katalanische Künstler, der in Sineu (Mallorca) lebt. Der Titel ‘Hipnotopía’ (der Ort der Träume) verweise bereits darauf, daß diesen Werken etwas Träumerisches anhaftet. Auf den ersten Eindruck wirke die Sammlung sehr koherent und komplex, unterstreicht Max. Die Plattencover, Bücher, alternativen Kulturgazetten, grafische Romane, Abhandlungen über die Zeichensprache, Graffiti und Porträts tragen jeweils einen anderen künstlerischen Stil, da Max die Gestaltungsart der je- von Ibiza erinnert. Für das ursprüngliche Ibiza stehen dagegen die in typische Trachten gekleideten Schauspieler und Schauspielerinnen. Leonhard Rieckoff, ausstaffiert mit einem mit Noten bedruckten Anzug. Die musikalische Leitung hatte die Mannheimer Gesangsprofessorin Katharina Dau übernommen und ein gutes Händchen bei der Auswahl der Sängerund Sängerinnen bewiesen. Drei von ihnen, der Bariton Hyeon Jun Yeom, in der Rolle des Rigoletto, der Tenor Jun-Yeon Kim und der Sopran stammen aus Korea. Als Marta Casas alias Gilda im Wechsel mit ihrem Vater die Arie ‘Figlia! Mio Padre!’ anstimmte, zeichnete sie einen verzückten Ausdruck in die Gesichter einiger Zuschauer. Alejandro Gonzales, der den Herzog spielt, reizte einige Zuschauer mit der in einer satirischen Szene gesungenen ‘La donna é mobile’, während sich der von Rigoletto engagierte Mörder Sparafucile, interpretiert von Vasco Fracanzani, auf die Tat vorbereitet. «Anfangs befremdeten mich die leicht bekleideten Schauspielerinnen, doch dann dachte ich mir, Mensch sei nicht so konservativ, der Bezug zu Ibiza paßt wunderbar», kommentiert eine Zuschauerin, «vielleicht geht manchen nach dieser Vorführung ja ein Licht auf.» weiligen literarischen Gattung anpaßt. In Max Arbeiten harmonieren Zeichnung und Schriftbild miteinander, wobei ihm der Traum stets als Ausgangspunkt dient. «Mir war es wichtig, daß die Ausstellung in Kunst- und nicht in Co- Marta Casas alias Gilda AUSSTELLUNG Streifzug durch Hipnotopia Die Werke des Künstlers Max in der ‘Sala de Cultura de Sa Nostra’ mic Galerien gezeigt wird», betont Max, «mit elitärem Gehabe hat dies nichts zu tun, als viel mehr damit, den Betrachterkreis zu erweitern.»Von Eivissa aus werden seine Werke nach Menorca und Andalusien wandern. L. K. Die Kostüme hatte Armin Heinemann selbst entworfen V. M. Pilar de Aristegui, Sandra Mayans und Mariano Llobet LITERATUR Eine Ode an die Frau EIVISSA | REDAKTION Pilar de Aristegui hat am vergangenen Donnerstag ihren Roman ‘La diamantista de la emperatriz’ in Begleitung vom Historiker Mariano Llobet in Can Botino vorgestellt.Wie die Schriftstellerin mitteilte, stellt das im Verlag ‘Ediciones B’ erschienene Buch nicht nur ein Dokument der Zeit- Ibiza Zeitung LENA KUDER Der Bariton Hyeon Jun Yeom L. K. Rigoletto singt zusammen mit Gilda das Duett ‘Figlia! Mio Padre!’ L. K. Armin Heinemann verbeugt sich mit seinem Ensemble vorm Publikum L. K. Eine originelle Inszenierung L. K. VICENT MARÍ geschichte dar, sondern es erhebe auch einen didaktischen Anspruch, da Aristegui insbesondere den Stellenwert der Frau hervorhebt. Der Roman handelt von der Reise der Diamantenschleiferin Micaela, die im Auftrag der Königin Isabel vom Königreich ‘Dos Sicilias’ nach Toledo reist, um ihre Kunst zu perfektionieren.
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