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Leseprobe_Der Beethoven Bumerang

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„Na schön. Du weißt ja, dass die junge Queen Victoria<br />

mit ihrem geliebten Gemahl Prinz Albert eigens aus London<br />

nach Deutschland angereist kam, um an der Zeremonie teilzunehmen,<br />

nicht wahr?“<br />

„Wenn du das sagst. Warte mal, ja. Jetzt fällt es mir wieder<br />

ein. Sie traf hier in Bonn ihren Cousin Friedrich Wilhelm<br />

IV. von Preußen und Erzherzog Friedrich von Österreich,<br />

stimmt’s?“<br />

„Stimmt. Und jetzt schau ein kleines Stück weiter nach<br />

rechts. Was siehst du dort, hinter der Statue?“<br />

„Hinter der Statue? Nun, ein großes, gelbes Gebäude.<br />

Postamt steht auf der Fassade.“<br />

„Das ist es heute. Aber im Jahr 1845 residierte der Graf<br />

von Fürstenberg in diesem Stadtpalais. Er war der Gastgeber<br />

der Majestäten aus England, genau in diesem Haus empfing<br />

er sie. Und der Balkon, den du dort siehst, war der Ehrenplatz<br />

für die königlichen Gäste bei der Enthüllung des<br />

Denkmals.“<br />

Megan wartete und beobachtete Will, der, wie sie ahnte,<br />

blitzschnell kombinieren und dann in schallendes Gelächter<br />

ausbrechen würde. Es folgte unmittelbar.<br />

„Ha! Ich verstehe, was du meinst. Bei der Enthüllungszeremonie<br />

mussten Victoria und Albert und die anderen Repräsentanten<br />

des Hochadels die ganze Zeit auf <strong>Beethoven</strong>s Kehrseite<br />

schauen. Wie peinlich!“ Beide schmunzelten amüsiert.<br />

„Aber war denn Victoria nicht in ihrer Ehre gekränkt?“,<br />

fragte Will schließlich.<br />

„Es gibt sogar einen Tagebucheintrag von ihr, anlässlich<br />

des Ereignisses. Lass mich mal nachsehen.“ Megan tastete<br />

nach ihrem iPhone, das in seiner roten Silikonhülle leicht zu<br />

finden war. Im Internet, ja überhaupt in diesem ganzen Informationszeitalter<br />

mit seinen immer neuen Tools war sie in<br />

ihrem Element. Tatsächlich fragte sie sich oft, wie sie früher<br />

ohne all die praktischen Neuerungen der Technik auskommen<br />

konnte. Es war ihr mittlerweile schleierhaft, wie es ihr<br />

damals gelingen konnte, ihren immer noch relevanten Wälzer<br />

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