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Ausgabe 1 2005 - Caritasverband für die Stadt Recklinghausen eV

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2<br />

Caritas REport<br />

Inhalt<br />

Auf ein Wort........................S. 2<br />

Neues im Verband<br />

Zeitungstreff ........S. 4<br />

Caritas intern<br />

Dienstgebervereinbarung.....S. 3<br />

Vorbereitung auf St. Martin..S.11<br />

Personalia...........................S. 5<br />

Die MAV-Seite...................S. 12<br />

Schwerpunktthema............S. 7<br />

Hinter den Kulissen<br />

Hier fi nden Eltern<br />

Unterstützung.....................S. 13<br />

Dies und Das<br />

Der Knigge.........................S. 14<br />

Dankeschön.......................S. 14<br />

Leserbrief...........................S. 15<br />

Gastbeitrag.........................S. 9<br />

Titelbild:<br />

Im Dezember 2004 wurde <strong>die</strong><br />

Zweigstelle des CaritasverbanCaritasverban-<br />

des in <strong>Recklinghausen</strong> Süd<br />

eröffnet. Verschiedene Bereiche<br />

des Verbandes stehen seit dem<br />

den Bürgern in Süd zur Verfügung.<br />

Details lesen Sie auf Seite 7.<br />

Impressum<br />

Herausgeber:<br />

<strong>Caritasverband</strong> <strong>für</strong> <strong>die</strong> <strong>Stadt</strong><br />

<strong>Recklinghausen</strong> e. V.<br />

Geschäftsstelle<br />

Börster Weg 11<br />

45657 <strong>Recklinghausen</strong><br />

Tel.: 0 23 61 / 58 90 - 0<br />

Geschäftsführer:<br />

Fred D. Kaufmann<br />

Redaktionsschluss:<br />

30. November 2004<br />

Layout & Satz:<br />

HSG Hospital-Service-<br />

Gesellschaft mbH<br />

Druck:<br />

Druck- und Verlagshaus Bitter<br />

© <strong>Caritasverband</strong> <strong>für</strong> <strong>die</strong> <strong>Stadt</strong><br />

<strong>Recklinghausen</strong> e. V.<br />

Auf ein Wort<br />

Geschäftsführer<br />

Fred Dietmar Kaufmann<br />

„Aufbruch in<br />

schwierigen Zeiten“<br />

Seit dem 07. Dezember 2004 sind wir<br />

nun auch in der neuen Zweigstelle<br />

„Caritas in Süd“ am Neumarkt 21 zu<br />

erreichen. Damit ist ein lang gehegter<br />

Wunsch des Verbandes in Erfüllung<br />

gegangen: Den Ratsuchenden aus Süd<br />

ein leichter erreichbares und umfangreicheres<br />

Hilfeangebot in ihrer Nähe<br />

anzubieten.<br />

Ansonsten brechen wir auf in schwierige<br />

Zeiten!<br />

Fast alle Dienste und Einrichtungen<br />

des Verbandes befinden sich in einer<br />

angespannten finanziellen Lage. Sie<br />

alle lesen, hören und sehen es tagtäglich<br />

in den Me<strong>die</strong>n: Die öffentlichen<br />

Gelder sind knapp und auch <strong>die</strong> Kirche<br />

vollzieht inzwischen einen strengen<br />

Sparkurs.<br />

Damit fallen <strong>für</strong> uns <strong>die</strong> Kostenträger<br />

teilweise oder ganz weg. Manche<br />

wechseln <strong>die</strong> Vertragsgrundlagen,<br />

<strong>die</strong> mit einer nicht mehr kostendeckenden<br />

Finanzierung verbunden<br />

sind. Für <strong>die</strong> Caritas aber auch andere<br />

Wohlfahrtsverbände bedeutet das:<br />

mehr Leistung <strong>für</strong> weniger Geld.<br />

Die Hilfebedürftigkeit der Menschen<br />

ist aber nach wie vor gegeben. Bei<br />

vielen Menschen steigt sie in <strong>die</strong>sen<br />

Zeiten. Gerade angesichts von<br />

ungesicherten Zukunftsperspektiven<br />

nimmt vor allem <strong>die</strong> psychische<br />

Belastung vieler junger aber auch<br />

älterer Menschen zu.<br />

Leider treffen Einsparungen oft<br />

<strong>die</strong>jenigen, <strong>die</strong> zu den schwächeren<br />

Mitgliedern der Gesellschaft zählen.<br />

Sie sind mehr als andere auf <strong>die</strong> von der<br />

Öffentlichkeit (uns allen!) finanzierte<br />

soziale Hilfen angewiesen. Gerade sie<br />

können sich meist nicht politisch wirk-<br />

sam zur Wehr setzen. Lobbyarbeit <strong>für</strong><br />

<strong>die</strong>se Menschen muss auch weiterhin<br />

unsere Aufgabe sein!<br />

Wir wollen in <strong>die</strong>sen schwierigen<br />

Zeiten innovative Lösungen finden und<br />

den Kopf nicht in den Sand stecken.<br />

Vor allem das Betreute Wohnen <strong>für</strong><br />

psychisch und suchtkranke Menschen<br />

mit sechs Fachkräften steht künftig vor<br />

großen Herausforderungen.<br />

Als Verbandsleitung tragen wir<br />

Verantwortung und Fürsorgepflicht<br />

<strong>für</strong> <strong>die</strong> Sicherung von Arbeitsplätzen<br />

unserer Mitarbeiterinnen und<br />

Mitarbeiter. Gerade sie sind es, <strong>die</strong> den<br />

Hilfesuchenden jeden Tag Hoffnung<br />

und Halt geben, <strong>die</strong> Schwachen<br />

stärken und mit ihnen Perspektiven<br />

entwickeln. Unsere MitarbeiterInnen<br />

bringen oft <strong>die</strong> von Isolation Bedrohten<br />

zurück in <strong>die</strong> Mitte des gesellschaftlichen<br />

Lebens. All <strong>die</strong>s sind Leistungen,<br />

<strong>die</strong> unser Gemeinwesen im Innersten<br />

zusammenhalten.<br />

Wir wollen nicht in Pessimismus verfallen,<br />

sondern neue Wege gehen und<br />

nehmen <strong>die</strong> Herausforderungen an, <strong>die</strong><br />

<strong>die</strong>se Zeit an uns stellt.<br />

So gehen wir mit der neuen Zweigstelle<br />

„Caritas in Süd“ in´s Zentrum von<br />

Süd, an den Neumarkt und stehen den<br />

Südern mit Rat und Tat zur Verfügung.<br />

Wir freuen uns auf <strong>die</strong> Begegnung mit<br />

den Bürgerinnen und Bürgern und auf<br />

<strong>die</strong> Zusammenarbeit mit allen Süder<br />

Institutionen!<br />

F.D. Kaufmann<br />

Geschäftsführer


Caritas intern<br />

Caritas REport<br />

Dienstgebervereinbarung unterzeichnet<br />

Eine interne Rechtsgrundlage gegen Suchtmittelmissbrauch wurde am 1. Oktober offiziell<br />

Im Umgang mit Suchtmittelproblematiken<br />

am Arbeitsplatz ist nunmehr<br />

<strong>für</strong> alle Beteiligten eine interne<br />

Rechtsgrundlage geschaffen. Die<br />

Geschäftsführung und <strong>die</strong> Mitarbeitervertretung<br />

entwickelten in<br />

Zusammenarbeit mit der hausinternen<br />

Suchtberatung, namentlich<br />

Frau Kübler und Herrn Fischer,<br />

eine Dienstvereinbarung gegen den<br />

Suchtmittelmissbrauch.<br />

Ziel <strong>die</strong>ser Vereinbarung ist es, sowohl<br />

den einzelnen Mitarbeiter als<br />

auch den Arbeitsplatz zu schützen<br />

und praktische Leitlinien allen (dem/<br />

der Betroffenen, Mitarbeitervertre-<br />

An den Beginn der erfolgreichen<br />

Zusammenarbeit mit der Caritaseinrichtung<br />

„Offene Beratung <strong>für</strong><br />

Kinder, Jugendliche und Familien“<br />

erinnert sich David Formella, der<br />

Seelsorger an der Maristen-Realschule<br />

noch gut. Im September<br />

2003 stu<strong>die</strong>rte er - eher zufällig<br />

- einen in der Waltroper Pfarrkirche<br />

St. Peter (wo er als Vikar tätig ist)<br />

ausliegenden Flyer mit dem Hinweis<br />

auf verschiedene Caritas-Dienste in<br />

<strong>Recklinghausen</strong>.<br />

Der<br />

Schulseelsorger,<br />

der beinahe<br />

täglich<br />

von seinen<br />

Schülern auf<br />

persönliche<br />

P r o b l e m e<br />

Ute Bömkes<br />

angesprochen<br />

„Timeout“ mit<br />

Rekordzahl<br />

15.000 Jugendliche haben in den<br />

dreieinhalb Jahren seines Bestehens<br />

das Jugendcafé „Timeout“ am<br />

ter, Geschäftsführung, Vorgesetzten,<br />

Kollegen/innen) an <strong>die</strong> Hand zu geben,<br />

<strong>die</strong> bei auftretenden Suchtproblematiken<br />

klare Verhaltensschritte<br />

vermitteln.<br />

Diese Vereinbarung trägt auch gesellschaftlichen<br />

Gegebenheiten Rechnung.<br />

Ca. 90 % der erwerbstätigen<br />

Bevölkerung trinkt z. B. Alkohol -<br />

47 % davon täglich und 40 % während<br />

der Arbeitszeit. Die Deutsche<br />

Hauptstelle gegen <strong>die</strong> Suchtgefahren<br />

schätzt, dass in der Arbeitswelt mindestens<br />

5-7 % der Beschäftigten alkoholkrank<br />

und weitere 10 % alkoholgefährdet<br />

sind. Das heißt, etwa jeder<br />

6. Beschäftigte zeigt problematischen<br />

Alkoholkonsum.<br />

Die MitarbeiterInnen unseres CaritasCaritas- verbandes sind nicht mehr, aber auch<br />

nicht weniger bedroht als <strong>die</strong> übrige<br />

Bevölkerung. Diese Dienstver-<br />

einbarung <strong>die</strong>nt somit in erster Linie<br />

dem Schutz des Mitarbeiters und soll<br />

Hilfsmöglichkeiten anbieten.<br />

Die betriebliche Beratungsstelle <strong>für</strong><br />

Suchtfragen befi ndet sich in Reck- Reck-<br />

linghausen in der Kemnastr. 7<br />

(Montag bis Donnerstag, 9.00 - 16.30<br />

Uhr). Dort stehen als Ansprechpartner<br />

Frau Kübler Tel. 25933 und Herr FiFi- scher Tel. 25923 zur Verfügung.<br />

„Offene Beratung“ geht zu Ende<br />

Zusammenarbeit begann 2003 - jetzt muss sie aus finanziellen Gründen aufgegeben werden<br />

wird, fand in Ute Bömkes von der<br />

Beratungsstelle in <strong>Recklinghausen</strong><br />

eine kompetente und engagierte<br />

Ansprechpartnerin <strong>für</strong> seine Aufgabe.<br />

David Formella – „Ich bin nur ein<br />

einfacher Priester und kein Psychologe“<br />

– nahm <strong>die</strong> gute Zusammenarbeit<br />

mit Ute Bömkes gerne in Anspruch.<br />

Die von jungen Menschen angesprochenen<br />

Probleme sind vielfältig,<br />

meist sehr persönlich und nicht selten<br />

von Ängsten und Nöten begleitet.<br />

Verständnis zeigen, von Fall zu Fall<br />

auch Ratschläge geben, prägen das<br />

Bemühen des jungen Geistlichen.<br />

Vertrauen ist dabei unabdingbar.<br />

Der Seelsorger ist dankbar, dass er<br />

auf <strong>die</strong> professionelle Hilfe von Ute<br />

Bömkes zurückgreifen kann. In gut<br />

einem Jahr ist so eine Kooperation<br />

entstanden, zu dem beide Seiten<br />

ihren Beitrag leisten. Nach rund ein-<br />

Süder Neumarkt besucht. Die von<br />

der Caritas getragene Einrichtung<br />

ist immer wieder gefragte Anlaufstelle<br />

<strong>für</strong> Gespräche, Internet-Surfer,<br />

Musikgruppe oder andere Angebote<br />

des Hauses, das unter der Leitung<br />

einviertel Jahr<br />

ist <strong>die</strong> <strong>für</strong> beide<br />

Seiten fruchtbareZusammenarbeitgezwungener-maßen<br />

zu<br />

Ende gegangen.<br />

Zum Jahresende<br />

lief <strong>die</strong> „Offene<br />

Beratung“ aus<br />

David Formella<br />

finanziellen Gründen aus. Ute Bömkes:<br />

„Aufgrund der großen Nachfrage<br />

bedauere ich sehr, dass es <strong>die</strong>se<br />

Anlaufstelle <strong>für</strong> Eltern, Jugendliche<br />

und andere Fachkräfte nicht mehr<br />

gibt“. Ob es einen Ersatz geben wird,<br />

weiß sie nicht. David Formella: „Ich<br />

habe <strong>die</strong> Aufgabe mit viel Herzblut<br />

gemacht. Jetzt werde ich dann wohl<br />

auf meinen Ansprechpartnerin Ute<br />

Bömkes verzichten müssen.“<br />

von Achim Dombrowa immer neue<br />

Aktivitäten entwickelt. Dabei gibt<br />

es auch internationale Kontakte,<br />

so mit dem schlesischen Beuthen<br />

(Bytom) und mit der Recklinghäuser<br />

Partnerstadt Akko in Israel.<br />

3


4<br />

Caritas REport<br />

Lehrer lernen Rettung im Wasser<br />

Pädagoginnen und Pädagogen der Raphael-Schule<br />

können auch im Wasser ihren Mann (oder Frau) stehen.<br />

Bei einer „Fortbildung zur Rettungsfähigkeit“ stellten<br />

sich acht Kolleginnen und Kollegen einer Schwimmprüfung,<br />

<strong>die</strong> am Ende mit Erfolg absolviert wurde. Bei<br />

den Aufgaben, <strong>die</strong> mit einer „Trockenübung“ begann,<br />

ging es um lebensrettende Sofortmaßnahmen ebenso<br />

wie um Rettung und Wiederbelebung. Im Verlauf der<br />

Prüfung mussten <strong>die</strong> Teilnehmer beispielsweise einen<br />

fünf Kilo schweren Gegenstand vom Boden des 3,80<br />

Meter tiefen Schwimmbeckens heraufholen. Höhepunkt<br />

war: Eine in Gefahr geratene Person 15 Meter weit durch<br />

das Schwimmbecken zu ziehen.<br />

„Ziegelgrund“ und <strong>die</strong> Kunst<br />

Das Beratungs- und Begegnungszentrum „BBZ Ziegelgrund“<br />

ist in den Genuss von „Kunst am Bau“ gekommen.<br />

Mit dem Erlös des Sommerfestes gestaltete ein<br />

Künstler aus Dülmen einen aus kleinen Ziegeln bestehende<br />

Schriftzug „Ziegelgrund“, der jetzt <strong>die</strong> Hauswand<br />

<strong>die</strong>ser Caritas-Einrichtung schmückt. An der Gestaltung<br />

der einzelnen Ziegel konnten sich <strong>die</strong> Kinder aus dem<br />

Ziegelgrund aktiv beteiligen. Jedes Tontäfelchen trägt<br />

den Vornamen eines Kindes.<br />

Zeitungstreff im Kindergarten<br />

U n s e r e<br />

Vorschulkinder<br />

aus der KiTa am<br />

Christophorusweg<br />

haben sich drei<br />

Wochen mit der<br />

T a g e s z e i t u n g<br />

beschäftigt. Jeden<br />

Tag bekamen<br />

Sie ihre eigene<br />

Zeitung. Sie<br />

haben gelernt mit<br />

der Zeitung umzugehen. Die Scheu vor dem <strong>für</strong> Sie<br />

ungewohnten Zeitungsformat haben Sie durch ein<br />

paar Faltübungen verloren. Viel Freude hat täglich <strong>die</strong><br />

neue „Panda-Vorlesegeschichte“ bereitet. Basteln und<br />

Malaufgaben, Such- und Rätselspiele gaben dem Projekt<br />

<strong>die</strong> spielerische Note. Der Besuch des Redakteurs hat<br />

<strong>die</strong> Kinder zu einer eigenen Reportage animiert. Mit<br />

Mikrofonen und Kameras aus RZ-Zeitungspapier haben<br />

sich <strong>die</strong> kleinen Reporter auf den Weg gemacht. Ohne<br />

Scheu zogen <strong>die</strong> Kinder von Stand zu Stand auf dem<br />

Markt und löcherten <strong>die</strong> Markthändler mit vorbereiteten<br />

Fragen. Mit Hilfe ihrer Erzieher fertigten sie ihre eigene<br />

Reportage. Jetzt freuen wir uns schon auf Besuch in dem<br />

Druckhaus. Das Projekt basiert auf einem Konzept von<br />

Me<strong>die</strong>nwissenschaftlern des Mediaconsultingteams in<br />

Dortmund.<br />

Neues im Verband<br />

Anzeige Sparkasse


Neue Mitarbeiter:<br />

Detlev Gehring<br />

Mein Name<br />

ist Detlev<br />

Gehring. Ich<br />

komme aus<br />

Datteln-Ahsen,<br />

bin 43 Jahre,<br />

v e r h e i r a t e t ,<br />

und habe zwei<br />

Kinder im Alter<br />

von neun und 13 Jahren.<br />

Seit dem 1.10.2004 arbeite ich mit<br />

einer halben Stelle in der Personalabteilung<br />

am Börster Weg. Mit der<br />

anderen Hälfte meiner Arbeitszeit bin<br />

ich beim <strong>Caritasverband</strong> Datteln tätig,<br />

ebenfalls im Personalbereich. Zurzeit<br />

wechsel ich täglich zwischen meinen<br />

beiden Arbeitsstätten hin und her.<br />

In meiner Freizeit engagiere ich mich<br />

<strong>für</strong> <strong>die</strong> Jugend in Ahsen: Jeden Montagnachmittag<br />

ist Spieletreff in unserem<br />

Jugendkeller, jeden Donnerstag<br />

Sporttreff in unserer Gynmastikhalle.<br />

Daneben bin ich noch im Vorstand der<br />

Kolpingfamilie Ahsen. Wenn dann<br />

noch Zeit bleibt (und meine Familie<br />

es zulässt), fahre ich gerne Motorrad,<br />

oder sitze am Computer und surfe<br />

durch das Internet.<br />

Günter Hülsbusch<br />

Hallo - ich<br />

bin Günter<br />

Hülsbusch,<br />

P r a k t i k a n t<br />

in der Abteilung<br />

Kinder-,<br />

Jugend- und<br />

Familienhilfe.<br />

Ich stu<strong>die</strong>re<br />

Soziale<br />

Arbeit an der<br />

KFH in Münster und absolviere hier<br />

mein Praxissemester bis Ende März<br />

<strong>2005</strong>. Der inhaltliche Schwerpunkt<br />

liegt neben dem Einblick in <strong>die</strong> Praxis<br />

im Bereich der häuslichen Gewalt. Ich<br />

bin an vier Tagen in der Woche anwesend,<br />

zurzeit arbeite ich an dem Aufbau<br />

einer Jungengruppe.<br />

Personalia<br />

Maria Heudecker war 39 Jahre lang<br />

Mitarbeitein des <strong>Caritasverband</strong>es<br />

<strong>Recklinghausen</strong>. Jetzt, zum Jahresende,<br />

ist sie in den wohlver<strong>die</strong>nten<br />

Ruhestand gegangen. Zuletzt Personalsachbearbeiterin,<br />

hat Maria Heudecker<br />

einen wesentlichen Zeitraum der<br />

Nachkriegsgeschichte des Verbandes<br />

mitgestalten können.<br />

Dabei war <strong>die</strong> bis dahin als Chefarzt-<br />

Sekretärin Tätige zunächst nicht gerade<br />

begeistert, als der damalige Caritasdirektor<br />

Gerhard Jonczyk sie zum<br />

01. Januar 1966 von Wiesbaden nach<br />

<strong>Recklinghausen</strong> abgeworben hat. „Ich<br />

ließ mich schließlich breitschlagen“,<br />

sagt sie heute. Bereut hat sie <strong>die</strong>sen<br />

Schritt nicht.<br />

Und es gab auch viel zu tun in <strong>die</strong>ser<br />

Zeit, den sechziger Jahren. Maria Heudecker<br />

war bis heute zugleich auch <strong>für</strong><br />

<strong>die</strong> „Zentrale“, <strong>für</strong> das Hedwigsheim<br />

und <strong>für</strong> das Vinzenzheim zuständig.<br />

Ihr sozial geprägtes persönliches und<br />

beruflichen Vorleben erleichterte <strong>die</strong><br />

Arbeit in <strong>Recklinghausen</strong>. Über mangelnde<br />

Arbeit konnte sie sich zu keiner<br />

Zeit beklagen.<br />

Unter dem damaligen Caritas-Chef<br />

Hermann Schäfer wurde sie „rechte<br />

Hand“, zuständig <strong>für</strong>s Personalwesen<br />

und anderes mehr.<br />

In <strong>die</strong>ser Zeit, als Mitarbeiter knapp<br />

waren, war sie mit daran beteiligt, dass<br />

25-jähriges<br />

Dienstjubiläum<br />

Am 10.12.2004 feierte Frau Grützner-Dors<br />

ihr 25-jähriges Dienstjubiläum.<br />

Sie ist Hauspfl egehelferin in der<br />

Sozialstation Süd. In veranwortlicher<br />

Mitarbeit pfl egt sie Menschen mit gesundheitlichen<br />

Einschränkungen. Ihre<br />

Organisationsfähigkeit und ihr Ruhe<br />

ausstrahlendes Verhalten bewirken<br />

beim Patienten und deren Angehörige<br />

ein kompetentes und entspanntes Tätigsein.<br />

Ihr Engagement, mit dem sie<br />

Arbeitsvorgänge koordiniert, schwierige<br />

Situationen regelt, pfl egende<br />

Caritas REport<br />

Maria Heudecker geht in den Ruhestand<br />

24 spanische<br />

O r d e n s -<br />

schwestern<br />

<strong>für</strong> <strong>Recklinghausen</strong>angeworbenwerden<br />

konnten.<br />

Die Verständigung<br />

war<br />

m a n c h m a l<br />

„grausam“,<br />

erinnert sie<br />

sich. An <strong>die</strong> spanischen Schwerstern,<br />

<strong>die</strong> 1994 <strong>Recklinghausen</strong> verließen,<br />

erinnert heute noch <strong>die</strong> herrliche,<br />

jedes Jahr an Weihnachten bewunderte<br />

Krippe im Vinzenzheim.<br />

Maria Heudecker hat bei ihrer langjährigen<br />

Tätigkeit einen Großteil der<br />

Caritas-Einrichtungen entstehen und<br />

mitwachsen sehen, so <strong>die</strong> Sozialstation<br />

Nord, das Hedwigsheim, <strong>die</strong> Raphael-<br />

Schule und <strong>die</strong> Kindertagesstätten, um<br />

nur einige Einrichtungen zu nennen.<br />

Als Maria Heudecker nach <strong>Recklinghausen</strong><br />

kam, war sie gerade 19<br />

Jahre alt, jetzt ist sie in den Ruhestand<br />

gegangen. In der Erinnerung bleibt<br />

vor allem der Umgang mit den vielen<br />

Mitmenschen.<br />

Für ihr Hobby, <strong>die</strong> Kultur, hat sie ab<br />

sofort viel Zeit: Theater, Lesen und<br />

„überhaupt“.<br />

Angehörige mit in <strong>die</strong> Pfl ege einbeeinbezieht und anleitet, führt zu störungs-<br />

freien Arbeitsabläufen. Allzeit den<br />

Gesamtüberblick wahrend, kann sie<br />

nicht nur in Stoßzeiten, sondern vor<br />

allem auch in unvorhergesehenen Situationen<br />

<strong>die</strong> an sie gestellten Anfor-<br />

derungen gerecht werden.<br />

Hervorzuheben ist ihre uneinge- uneinge-<br />

schränkte Einsatzbereitschaft, mit der<br />

sie weit über das normale Maß hinaus<br />

ihren Arbeitsbereich gestaltet. Durch<br />

ihre Offenheit und stete Freundlichkeit<br />

ist sie eine anerkannte, wertge-<br />

schätzte und beliebte Mitarbeiterin in<br />

der Sozialstation Süd.<br />

5


6<br />

Caritas REport<br />

Kisten packen und beschriften,<br />

Möbel abbauen und natürlich<br />

noch ein Schild mit der neuen<br />

Adresse <strong>für</strong> <strong>die</strong> Tür drucken - sol- sol-<br />

che und noch viele Tätigkeiten<br />

mehr, mussten <strong>die</strong> Caritasmitar-<br />

beiter, <strong>die</strong> am 7. und 8. Dezember<br />

in <strong>die</strong> Zweigstelle in RE Süd ge-<br />

zogen sind in den letzten Wochen<br />

und Monaten bewältigen.<br />

Es war ein logistischer (und manchmanchmal auch nervenaufreibender) Meisterakt,<br />

der große Bezug der neu-<br />

en Zweigstelle „Caritas in Süd“.<br />

Mit der Eröffnung der Dependance<br />

am Neumarkt 21 ist der Caritasver-<br />

band nun <strong>für</strong> <strong>die</strong> Bürger im Süden<br />

von <strong>Recklinghausen</strong> mit seinen Be-<br />

ratungs- und Hilfsangeboten noch<br />

präsenter.<br />

Für <strong>die</strong> Zweigstelle in RE-Süd ori- ori-<br />

entiert sich der <strong>Caritasverband</strong> in<br />

wesentlichen Teilen am Konzept der<br />

CaritasSozialBeratung (CSB) des<br />

<strong>Caritasverband</strong>es <strong>für</strong> <strong>die</strong> Diözese<br />

Münster e.V.<br />

Durch <strong>die</strong> Einrichtung der Zweig- Zweig-<br />

stelle reagiert der <strong>Caritasverband</strong><br />

auf <strong>die</strong> Tatsache, dass viele Menschen<br />

im <strong>Stadt</strong>teil <strong>Recklinghausen</strong>-<br />

<strong>Recklinghausen</strong>-<br />

Schwerpunktthema<br />

„Baustelle bei fl ießendem Verkehr“<br />

Die Caritas bezieht ihre Zweigstelle in <strong>Recklinghausen</strong>-Süd<br />

Kisten - Kisten - Kisten! Fotos: Silvana Gemma<br />

Süd besondere soziale und wirtschaftliche<br />

Schwierigkeiten haben.<br />

Durch seine Angebote möchte der<br />

<strong>Caritasverband</strong> einen Beitrag dazu<br />

leisten, den negativen Entwicklungen<br />

in Süd zu begegnen und mit<br />

den Angeboten in der Zweigstelle<br />

den Bürgern und Bürgerinnen der<br />

Südstadt entgegenkommen und <strong>die</strong><br />

Wege verkürzen.<br />

Folgende Einrichtungen sind in<br />

der Zweigstelle vertreten:<br />

- der Infotreff<br />

- <strong>die</strong> Sozialstation Süd mit dem<br />

Mobilen-Sozialen-Dienst Süd<br />

- <strong>die</strong> Sozialberatung bei<br />

Schwangerschaft<br />

- das Betreute Wohnen <strong>für</strong><br />

Suchtkranke<br />

- das Betreute Wohnen <strong>für</strong><br />

psychisch Kranke<br />

„Der eigentliche Umzug mit dem<br />

Umzugsunternehmen lief reibungslos.<br />

Es ist nichts kaputt oder verloren<br />

gegangen“, erzählt Angelika Rademacher,<br />

Leitung der Sozialstation<br />

Süd, <strong>die</strong> als erste am 7. Dezember<br />

<strong>die</strong> neuen Räume bezog. Damit es<br />

so gut klappte, war allerdings auch<br />

eine ausgetüftelte Vorbereitung nötig.<br />

So hatten sich <strong>die</strong> Mitarbeiter<br />

der Sozialstation einen Trick überlegt,<br />

mit dem sie auch während<br />

des Umzugs <strong>die</strong> vielen Kisten immer<br />

gut aus einander halten konnten:<br />

Schilder, auf denen der Zielort<br />

bzw. der Inhalt stand, wurden auf<br />

alle Seiten des Umzugskartons geklebt.<br />

Egal wie der Karton stand,<br />

man konnte auf den ersten Blick sehen,<br />

was in ihm war.<br />

Bis 22:00 Uhr räumte <strong>die</strong> Sozialstation<br />

in ihrem neuen Zuhause Kisten<br />

aus und baute Schränke auf. Auch<br />

am nächsten Tag war ein reges Treiben<br />

im großen Kisten-Chaos. Die<br />

Patienten jedoch haben von all dem<br />

nichts bemerkt, denn <strong>die</strong> Versorgung<br />

lief natürlich auch am Umzugstag<br />

reibungslos weiter. „Wir fühlten uns<br />

genauso wie bei den Verkehsnachrichten<br />

- ‚Baustelle bei fl ießendem<br />

Verkehr‘. Alles war in heller Aufregung<br />

wegen des Umzugs, aber trotzdem<br />

lief der Betrieb“, berichtet Mit-


arbeiter Herr Lohhoff.<br />

Stolz waren <strong>die</strong> Mitarbeiter vor allem<br />

darauf, alles selber zusammengebaut<br />

und an <strong>die</strong> Wand gedübelt zu<br />

haben, ohne <strong>die</strong> Hilfe von Handwerkern.<br />

„Wir machen alles selber“, erzählt<br />

Angelika Rademacher. Nur <strong>die</strong><br />

Küche wurde von einem Schreiner<br />

professionell eingebaut.<br />

Trotz der vielen Kisten und vor allem<br />

der vielen Arbeit ließ sich das<br />

Team von Angelika Rademacher <strong>die</strong><br />

Das Team der Caritas in Süd<br />

Schwerpunktthema<br />

Weihnachtsstimmung nicht verderben.<br />

Mitten im Umzugsstress wurde<br />

prompt der künstliche Weihnachtsbaum<br />

aufgestellt.<br />

Zur Rettung aller kam dann noch<br />

<strong>die</strong> ehemalige „Sekretärin“ Frau Fischer<br />

mit frischen Brötchen vorbei<br />

und lud <strong>die</strong> Umzügler zum Frühstück<br />

ein.<br />

Als <strong>die</strong> letzte Kiste an <strong>die</strong>sem Abend<br />

ausgepackt war, wurde natürlich ge-<br />

Die erste Teambesprechung in den neuen Räumen:<br />

Die Mitarbeiter der Sozialstation Süd fühlen sich pudel wohl am Neumarkt<br />

Caritas REport<br />

meinsam angestoßen. „Wir fühlen<br />

uns hier ja auch richtig wohl. Die<br />

Räume sind viel heller und freund- freund-<br />

licher und vor allem der Ausblick<br />

lässt uns mitten im Geschen in der<br />

Süd-<strong>Stadt</strong> sein“, so Rademacher.<br />

Caritas in Süd<br />

Am Neumarkt 21 (1. Obergeschoss)<br />

FAX: 30 21 8 33 (<strong>für</strong> alle Dienste)<br />

Tel.: 30 21 80<br />

Ansprechpartnerin:<br />

Angelika Rademacher Tel.: 30 21 832<br />

Sozialstation Süd / MSD<br />

Leitung: Angelika Rademacher,<br />

Tel.: 30 21 8 32<br />

Verwaltung: Brigitte Oppermann,<br />

Tel.: 30 21 8 30<br />

Buchhaltung: Elke Uhlenbrock,<br />

Tel.: 18 67 65<br />

Teamraum, Tel.: 30 21 8 34<br />

Sozialberatung bei<br />

Schwangerschaft<br />

Nicola Krüger, Tel.: 30 21 8 38<br />

Gerda Ernst/Andreas Niehues,<br />

Tel.: 30 21 8 37<br />

(Schwerpunkt: Sexualpädagogik/<br />

Prävention)<br />

Infotreff<br />

Koordinator: Karsten Suchanecki,<br />

Tel.: 30 21 8 35<br />

Mitarbeiterin: Sonja Niggemann<br />

Betreutes Wohnen<br />

<strong>für</strong> Suchtkranke<br />

Arnulf Oeking, Tel.: 30 21 8 39<br />

<strong>für</strong> psychisch Kranke<br />

Franziska Middrup, Tel.: 30 21 8 36<br />

7


8<br />

Caritas REport<br />

Gastbeitrag<br />

Theo Ramhorst schreibt über soziales Handeln<br />

Der ehemalige Vorstandsvorsitzender engagierte sich stets <strong>für</strong> Hilfsbedürftige<br />

Für Theo Ramhorst ist soziales Handeln zu allererst Dienen und Helfen. Zehn Jahre lang stand Theo Ramhorst<br />

an der Spitze des <strong>Caritasverband</strong>es <strong>Recklinghausen</strong>. Dabei war <strong>die</strong>se Zeit - von 1991 – 2001 - nur eine,<br />

wenngleich besonders erfolgreiche und dankbare Phase in seinem privaten und beruflichen Leben. Soziales<br />

Handeln, das ihm gewissermaßen in <strong>die</strong> Wiege gelegt wurde, ist <strong>für</strong> ihn immer Richtschnur gewesen. Jetzt,<br />

77 Jahre alt, fasst Theo Ramhorst <strong>die</strong>se Zeit in den Worten zusammen: Dienen und Helfen<br />

Ich möchte mit meiner Meinung<br />

und dem nachfolgenden Bericht<br />

dazu beitragen, <strong>die</strong> Diskussion <strong>für</strong><br />

und um <strong>die</strong> so genannten Ehrenämter<br />

oder auch Nebentätigkeiten ein<br />

wenig zu relativieren.<br />

Als ich 1935 mit ungelenker Schrift<br />

und ohne Rückfrage bei meinen<br />

Eltern den Antrag bei meinem späteren<br />

Mess<strong>die</strong>ner– und Knabenchor<br />

Kaplan in der St. Elisabeth Gemeinde<br />

in Essen stellte, hatte das mit Ehre<br />

oder Nebentätigkeit nichts zu tun. Ich<br />

wollte <strong>die</strong>nen beim Gottes<strong>die</strong>nst,<br />

beim Beten und Singen.<br />

Und so fing alles an, was ich später<br />

und heute als ein dreigeteiltes<br />

Dienen bezeichnete, nämlich durch<br />

Berufszeit, Familienzeit und Sozialzeit.<br />

Ich gebe zu, dass das Einhalten<br />

nicht immer einfach war. Denn ohne<br />

Zustimmung der Eltern, des Ehepartners<br />

sowie eine gute Organisation<br />

und Disziplin wäre vor allem der<br />

Dienst im sozialen Tätigkeitsfeld<br />

nur schwer möglich gewesen.<br />

Also mit dem Zuspruch meiner<br />

Eltern und dem Dienst in meiner<br />

Kirche fing es an. Es kam schon<br />

bald hinzu der unentgeltliche Nachhilfeunterricht<br />

bei Freunden und<br />

Mitschülern.<br />

Den von außen geforderten Dienst<br />

beim Jungvolk, als Luftwaffenhelfer,<br />

Arbeits<strong>die</strong>nstler und Soldat sah<br />

ich zunächst auch als eine, wenn<br />

auch andere Art von Dienst oder<br />

Dienen an.<br />

Die schlimmen<br />

Ereignisse des<br />

Krieges und<br />

das eigene<br />

Erleben beim<br />

Sichern der<br />

Flüchtlings-<br />

Trecks zwischen<br />

Oder<br />

und Berlin<br />

haben mir<br />

den krassen<br />

Unterschied an<br />

<strong>die</strong>ser Art von<br />

Dienst gezeigt.<br />

Schon in der<br />

anschließendenGefangenschaft<br />

wurde<br />

mir klar, dass<br />

ich neu anfangen<br />

musste zu<br />

<strong>die</strong>nen, so, wie<br />

ich es vor dem<br />

„Front<strong>die</strong>nst“<br />

getan hatte. Not und Elend und damit<br />

Möglichkeiten, mich im guten Sinne<br />

zu engagieren, gab es in meiner zerstörten<br />

Heimatstadt Essen genug.<br />

Ein großer Glücksfall war <strong>für</strong> mich<br />

das Kennenlernen von Pater Johannes<br />

Leppich, der aus dem Durchgangslager<br />

Friedland in das Ignatiushaus der<br />

Jesuiten in Essen gekommen war. Ich<br />

durfte mitmachen beim Aufbau der<br />

CAJ und lernte, was es im Leben<br />

heißt, <strong>die</strong> Würde des Menschen zu<br />

beachten und zu achten.<br />

Keine Freizeit war da wichtiger als<br />

<strong>die</strong> Sozialzeit, eine freie Zeit <strong>für</strong> <strong>die</strong><br />

bedürftigen Mitbürger.<br />

Theo Ramhorst an seinem Schreibtisch<br />

So wurde Schutt weggeräumt, Steine<br />

geputzt, Verwundete betreut, verschüttete<br />

Tote begraben, gehamstert<br />

und geschmuggelt. Alles das war<br />

nicht leicht und einfach, aber es hat<br />

uns „Heimkehrer“ auch fit <strong>für</strong> das<br />

Leben gemacht.<br />

1946 wurde ich Mitglied der Christlich<br />

Demokratischen Union und der<br />

CDA. 1949 wurde ich - <strong>für</strong> eine<br />

kommunale Wahlperiode - Mitglied<br />

in der damaligen Bezirksvertretung<br />

des Amtes Essen-Stoppenberg. Bei<br />

allem Dienst durfte natürlich weder<br />

<strong>die</strong> Familien- noch <strong>die</strong> Berufszeit<br />

vernachlässigt werden.


Als ich 1957 nach <strong>Recklinghausen</strong>-<br />

Stuckenbusch kam, fand ich Menschen,<br />

<strong>die</strong> mir halfen, heimisch zu<br />

werden.<br />

Ich gründete in meiner katholischen<br />

Kirchengemeinde mangels KAB<br />

und Kolping eine in Essen bereits<br />

bestehende Katholische Männergemeinschaft;<br />

wurde Mitglied im<br />

Pfarrkomitee und Kirchenvorstand<br />

sowie Vorstandsmitglied der CDU-<br />

Ortsunion.<br />

Wir organisierten in der Männergemeinschaft<br />

religiös ausgerichtete<br />

Vortrags- und Diskussionsveranstaltungen<br />

und zur Weihnachtszeit<br />

<strong>für</strong> <strong>die</strong> Kinder unseres Ortes<br />

den Besuch eines Weihnachtsmärchens<br />

im früheren Schauspielhaus<br />

in Gelsenkirchen.<br />

Meine vorrangige Aufgabe war zu<br />

der Zeit, <strong>die</strong> Kontakte zu älteren,<br />

alleinstehenden Mitbürgern aufzunehmen<br />

und zu pflegen.<br />

1966 wurde ich Vorsitzender des<br />

Sozial<strong>die</strong>nstes katholischer Männer<br />

beim <strong>Caritasverband</strong> <strong>Recklinghausen</strong><br />

und Vorstandsmitglied <strong>die</strong>ses<br />

Verbandes. 1969 wurde ich Ratsmitglied<br />

und 1975 Kreistagsabgeordneter.<br />

Nach 10 Jahren Abgeordneten-<br />

Tätigkeit wurde ich im Januar 1979<br />

zum Beigeordneten und Sozialdezernenten<br />

der <strong>Stadt</strong> gewählt und wurde<br />

1985 1. Beigeordneter.<br />

Mein Engagement in der Freizeit/<br />

Sozialzeit in <strong>die</strong>sen vielen Jahren war<br />

gerichtet auf persönliche Hilfen bei<br />

so manchen durch das soziale Netz<br />

gefallenen deutschen und ausländischen<br />

Bürgerinnen und Bürgern.<br />

Darüber kann ich nichts auflisten,<br />

denn <strong>die</strong> unterschiedlich gelagerten<br />

Fälle würden den Rahmen meines<br />

Berichtes sprengen.<br />

Auf mein Bemühen um <strong>die</strong> Eingliederung<br />

von ausländischen Bürgerinnen<br />

und Bürgern - vornehmlich<br />

aus Laos, Kambodscha, Eritrea<br />

Gastbeitrag<br />

und Vietnam - möchte ich jedoch<br />

noch näher eingehen, um deutlich<br />

zu machen, wie eine koordinierte<br />

Vorgehensweise zu gutem Erfolg<br />

geführt hat.<br />

In den Jahren von 1979 – 1982<br />

kamen s. g. „boatpeople“ in <strong>die</strong><br />

Bundesrepublik und somit auch in<br />

unsere <strong>Stadt</strong>. Für eine erste Unterkunft<br />

und finanzielle Hilfe sorgte<br />

<strong>die</strong> <strong>Stadt</strong> <strong>Recklinghausen</strong>. Auch<br />

wurden Alphabetisierungskurse<br />

durch <strong>die</strong> <strong>Stadt</strong>verwaltung <strong>für</strong><br />

Erwachsene angeboten. Das war gut<br />

so und gelang auch. Aber <strong>die</strong> großen<br />

persönlichen Probleme und Sorgen<br />

der Neubürger blieben auf der<br />

Strecke. Es gelang mir, eine große<br />

Zahl Gemeindemitglieder meiner<br />

katholischen Kirchengemeinde und<br />

darüber hinaus zu mobilisieren, <strong>die</strong><br />

bei der Bewältigung der Aufgaben -<br />

<strong>für</strong> jede Person und jeden Einzelfall<br />

- tatkräftig halfen.<br />

Es wurde an verschiedenen Orten<br />

<strong>für</strong> <strong>die</strong> Kinder Sprachunterricht von<br />

Müttern und Vätern deutscher Kindergarten-<br />

oder Schulkinder erteilt.<br />

Besuche auf Märkten und in Kaufhäusern<br />

wurden gemacht. Besichtigungen<br />

und Unterrichtungen erfolgten<br />

bei der Feuerwehr, der Polizei<br />

und der Vestischen Straßenbahn. Wir<br />

gingen in kleinen Gruppen, ebenfalls<br />

gemeinsam mit den deutschen Kindern<br />

und deren Eltern, Lebensmittel<br />

und Kleidungsstücke einkaufen und<br />

vieles andere mehr.<br />

Die unbegleiteten ausländischen<br />

Kinder, überwiegend Kinder aus<br />

Laos und Vietnam, erhielten einen<br />

durch das Vormundschaftsgericht<br />

bestellten Vormund.<br />

14 Mündel wurden von meiner<br />

Frau und mir betreut und begleitet.<br />

Dazu gehörten all <strong>die</strong> Aufgaben und<br />

Pflichten, <strong>die</strong> man als Eltern gegenüber<br />

den eigenen Kindern auch<br />

hat, bis hin zu Mitgliedschaften in<br />

Caritas REport<br />

Schulpflegschaften, Gespräche mit<br />

den Lehrpersonen an Elternsprechtagen.<br />

Und das bei allen Schultypen in<br />

<strong>Recklinghausen</strong>, Horneburg, Telgte,<br />

Hörstel und Dingden.<br />

Danach mussten Ausbildungsberufe<br />

oder Stu<strong>die</strong>nplätze gefunden werden.<br />

Alle unsere vietnamesischen<br />

Kinder haben einen Beruf. Heute<br />

sind wir noch <strong>für</strong> eine große Schar<br />

ehemaliger Flüchtlingskinder Papa<br />

und Mama und auch Opa und Omi.<br />

Von 1991 bis Juni 2001 durfte ich<br />

meine Erfahrungen aus meinem<br />

bisherigen dreigeteilten Dienst als<br />

Vorsitzender des <strong>Caritasverband</strong>es<br />

einbringen und nutzen.<br />

Dieser Bericht soll aber nicht enden,<br />

ohne noch einmal etwas Grundsätzliches<br />

zu <strong>die</strong>ser geleisteten Sozialzeit<br />

zu sagen:<br />

1. Das Dienen und Helfen kann<br />

jeder, der gesund und guten<br />

Willens ist.<br />

2. Die Arbeit ist wunderschön, da<br />

man nicht mit toter Materie, sondern<br />

mit Menschen aus Fleisch<br />

und Blut und einer eigenen<br />

Würde zu tun hat.<br />

3. Man sollte sich zwar einen festen<br />

Zeitraum <strong>für</strong> <strong>die</strong> Sozialzeit<br />

vornehmen, aber bitte nie eine<br />

angefangene Aufgabe halbherzig<br />

und kurzatmig beenden.<br />

4. Mut haben, <strong>die</strong> hauptamtlichen<br />

Fachkräfte um Rat und Hilfe<br />

oder Mithilfe zu bitten. Das ist<br />

nicht nur richtig, sondern sehr<br />

wichtig.<br />

5. Wer anderen Menschen beisteht<br />

und hilft, dem wird auch<br />

viel Schönes zurückgegeben.<br />

Keine Oscars oder Bambis,<br />

aber menschliche Zuneigung<br />

und Wärme. So gesehen ist<br />

dann <strong>die</strong> getane Hilfe und Arbeit<br />

„ehrenwert” gewesen.<br />

Theo Ramhorst<br />

9


10<br />

Caritas REport<br />

Caritas intern<br />

Vorbereitung auf St. Martin im „Heiki“<br />

Kinder, Erzieher und Eltern warten gespannt auf den Martinsumzug<br />

Zu einem gemeinsamen St. Martinsumzug<br />

am 11.11.04, um 17.00<br />

Uhr, hatten <strong>die</strong> Heilpädagogische<br />

Tageseinrichtung „Mutter Teresa“<br />

und der Kath. Kindergarten „St.<br />

Fanziskus“ Eltern und Kinder der<br />

beiden Einrichtungen eingeladen.<br />

Aus <strong>die</strong>sem Grunde trafen sich alle<br />

Vorschulkinder regelmäßig. Das erste<br />

Treffen fand bei uns statt. Die Kinder<br />

lernten sich durch unterschiedliche<br />

Spielangebote, <strong>die</strong> in der Turnhalle<br />

und in einer Gruppe stattfanden, kennen.<br />

Nach dem ersten „Beschnuppern“<br />

fand das zweite Treffen statt, wo<br />

den Kindern <strong>die</strong> Martinsgeschichte<br />

per Dias näher gebracht wurde.<br />

Beim nächsten Mal wiederholten<br />

wir Martins- und Laternenlieder und<br />

stu<strong>die</strong>rten mit den Kindern ein kleines<br />

Rollenspiel ein.<br />

Außerdem traf sich der Elternrat beider<br />

Einrichtung, um uns bei der Organisation<br />

und Bewirtung tatkräftig zu<br />

RAPHAEL-<br />

SCHULE WÄCHST<br />

WEITER<br />

Auch zu Beginn des Schuljahres 2004/<br />

05 gibt es steigende Schülerzahlen an<br />

der Raphael-Schule zu vermelden.<br />

191 Kinder und Jugendliche (davon<br />

75 weibliche) besuchen zurzeit<br />

unsere Einrichtung. 71 SchülerInnen<br />

gelten als schwerst- oder mehrfach<br />

behindert. 10 I-Dötzchen wurden zu<br />

Beginn ihrer Schulpflicht direkt an<br />

der Schule aufgenommen und bilden<br />

im Wesentlichen <strong>die</strong> Vorstufe. 10<br />

Jungen und Mädchen haben vorher<br />

eine andere Schule besucht und kommen<br />

als sogenannte Seiteneinsteiger<br />

dazu. Es musste eine zusätzliche<br />

Klasse gebildet werden, <strong>die</strong> durch<br />

eine Umbaumaßnahme im Neubau<br />

(1. Etage) realisiert werden konnte.<br />

Insgesamt gibt es jetzt 17 Klassen.<br />

unterstützen. Das Laternenbasteln<br />

gehörte natürlich auch zu unseren<br />

Vorbereitungen <strong>für</strong> den St. Martinszug.<br />

Eltern und Kinder bastelten an<br />

zwei Terminen ihre Laternen (am<br />

Mittwoch, 27.10.04, um 14.00 Uhr<br />

im Heiki und am Dienstag, 02.11.04,<br />

um 14.30 Uhr im Kindergarten „St.<br />

Franziskus“). Nach dem Laternenbasteln<br />

konnten unsere Kinder es<br />

kaum abwarten mit ihren Laternen<br />

den St. Martinsumzug zu begleiten.<br />

Endlich war es soweit!<br />

Das Wetter spielte mit; es war kalt und<br />

trocken. Unser Außengelände wurde<br />

durch Eltern und Erzieher in ein kleines<br />

„Lichterdorf“ verwandelt.<br />

Um 17.00 Uhr begann unser St.<br />

Martinsfest. Wir trafen uns auf dem<br />

Außengelände des Kindergartens<br />

„St. Franziskus“, wo schon das<br />

Lagerfeuer knisterte. Wir begrüßen<br />

„St. Martin“ auf seinem Pferd mit<br />

Liedern und dem eingeübten Rollenspiel.<br />

Danach begann der eigentliche<br />

Am 20.09.2004 machte der landesweite<br />

Staffellauf <strong>für</strong> Frieden und<br />

Toleranz Halt in <strong>Recklinghausen</strong>. Der<br />

Start erfolgte an der Raphael-Schule.<br />

Die Mittelstufen 3 und 5 und <strong>die</strong><br />

Werkstufen, <strong>die</strong> an <strong>die</strong>sem Tag auch<br />

Sportunterricht hatten, beteiligten sich<br />

am Lauf.<br />

Es war ein spannender Beginn, viele<br />

Vertreter der <strong>Stadt</strong>verwaltung, des<br />

Sportamtes und der Vereine waren<br />

in unsere Schule gekommen, um<br />

den Mittelstufen das Staffelholz<br />

zu überreichen. Am Morgen hatte<br />

sich auch noch ein Fernsehteam<br />

(ZDF) angekündigt und so wurde<br />

der Sportunterricht an <strong>die</strong>sem Tag<br />

gefilmt. Nach einigen Reden konnten<br />

<strong>die</strong> Schüler und Schülerinnen endlich<br />

loslegen und den Staffelstab über den<br />

vorbereiteten Parcours tragen, dabei<br />

wurde balanciert, geklettert, mit dem<br />

Rollbrett gefahren, gekrabbelt und<br />

gerutscht. Jede/r Schüler/in trug den<br />

So zeichnete ein Kind St. Martin<br />

auf seinem Pferd!<br />

St. Martinsumzug zum Heiki „Mutter<br />

Teresa“.<br />

Hier angekommen, sorgten Eltern<br />

und Erzieher <strong>für</strong> das leibliche Wohl.<br />

Eltern und Kinder beider Einrichtungen<br />

nutzten <strong>die</strong> Möglichkeit, Kontakte<br />

zu knüpfen und verweilten lange<br />

bei Kakao und Glückwein, Brezeln<br />

und Würstchen.<br />

Es war ein gelungenes Fest.<br />

Marianne Sterner<br />

Brigitte Formella<br />

Schüler laufen <strong>für</strong> Frieden und Toleranz<br />

Staffelstab (mindestens) eine Runde<br />

lang und gab ihn dann weiter. Am<br />

Ende des Sportunterrichts lief eine<br />

Abordnung der Mittelstufen durch<br />

das Schulgebäude zu den Werkstufen<br />

und übergab das Staffelholz.<br />

Unsere Werkstufensportler übernahmen<br />

den Staffel-Stab und<br />

liefen ohne Ausnahme in 200m<br />

Streckenabschnitten begeistert mit.<br />

Nach einer Stunde hatten wir einige<br />

Kilometer hinter uns gebracht und<br />

konnten nach unserem läuferischen<br />

Einsatz <strong>für</strong> eine wichtige Sache den<br />

Stab an nachfolgende Schulen übergeben.<br />

Wer sich allerdings schon als<br />

Fernsehstar wähnte wurde enttäuscht.<br />

Der am folgenden Tag gesendete<br />

Bericht enthielt keine Bilder<br />

von der Eröffnungsveranstaltung<br />

- Schade! Da<strong>für</strong> kamen aber drei<br />

Werkstufenschüler als Fernsehstars<br />

groß raus.


MAV-Seite<br />

Ergebnisse der MAV-Wahlen<br />

Am 23. November 2004 wurde gewählt<br />

In der aktuellen <strong>Ausgabe</strong> des CaritasREport stellen sich<br />

<strong>die</strong> ersten fünf Mitarbeitervertretungen vor. Die anderen<br />

präsentieren sich in der April-<strong>Ausgabe</strong>.<br />

MAV 02 Zentrale<br />

Sabine Wagner, Gudrun Peter, Wolfgang<br />

Fischer, Sabine Strotmann, Christine<br />

Schmidt<br />

MAV 04 Kindertagesstätte<br />

Ursula Termast<br />

Caritas REport<br />

MAV 01 Raphaelschule<br />

Hubert Poell, Stefan Ruf, Axel Straka, Martina<br />

Wolfling, Hannelore Lasarz<br />

MAV 03 Vinzenzheim<br />

Birgit Fröhlich, Ulrich Theilenberg, Andre<br />

Stuhlmacher, Dorothea Bienell, Magdalena<br />

Salbach<br />

MAV 05 St. Gertrudis<br />

Kerstin Bartsch, Vera Zenge, Irina Straßheim,<br />

Silvia Benner, Marianne Reis<br />

11


12<br />

Caritas REport<br />

Hinter den Kulissen<br />

Hier fi nden Eltern Unterstützung<br />

Babykorb hat lange Tradition<br />

Der Babykorb in den katholischen<br />

Schwangerschaftsberatungsstellen<br />

hat eine lange Tradition.<br />

Bereits zu Beginn der Tätigkeit der<br />

Schwangerschaftsberatungsstellen<br />

wurden durch ehrenamtliche<br />

Mitarbeiterinnen in vielen Beratungsstellen<br />

sogenannte Babykörbe<br />

gegründet. Hier wurde Bekleidung,<br />

Kinderbetten, Kinderwagen<br />

und alles, was sonst noch anlässlich<br />

der Geburt eines Kindes benötigt<br />

wurde, gebraucht gesammelt.<br />

Es gab in den Kirchen und anderen<br />

Einrichtungen Aufrufe,<br />

gebrauchte Dinge zu spenden.<br />

Dieses geschah zu<br />

Beginn der Aktionen<br />

in einem umfangreichen<br />

Maß. Im<br />

Laufe der Jahre<br />

ließ <strong>die</strong>se Spendenfreudigkeit<br />

jedoch nach, da<br />

viele Eltern ihre<br />

gut erhaltenen KindersachenSecondhandläden<br />

überließen,<br />

damit <strong>die</strong>se dort weiterverkauft<br />

wurden. Der Bedarf<br />

in den Beratungsstellen konnte<br />

nicht mehr gedeckt werden.<br />

Auch hier in <strong>Recklinghausen</strong> war<br />

viele Jahre lang eine ehrenamtliche<br />

Mitarbeiterin im Babykorb beschäftigt.<br />

Allerdings wurde hier der<br />

Babykorb fast nur noch in besonders<br />

großen Notsituationen in Anspruch<br />

genommen.<br />

Da <strong>die</strong> Beantragung von finanziellen<br />

Mitteln zur Deckung einer schwangerschaftsbedingten<br />

Notlage zu den<br />

Aufgaben in unserer Beratungsstelle<br />

gehört, mussten wir 1998/99 feststellen,<br />

dass viele Frauen zur Beantragung<br />

<strong>die</strong>ser Mittel nur kamen, weil<br />

sie davon gehört hatten und <strong>die</strong>ses<br />

Geld „mitnehmen“ wollten.<br />

Dazu kam, dass <strong>die</strong> Höhe der Mittel,<br />

<strong>die</strong> wir zur Verfügung hatten,<br />

rückläufig waren. Die Einzelbeträge<br />

wurden immer geringer, so dass<br />

Frauen in einer Notsituation damit<br />

den Bedarf an notwendigen Dingen<br />

nicht mehr decken konnten.<br />

Zum damaligen Zeitpunkt entstand<br />

<strong>die</strong> Idee, über günstige Fabrikeinkäufe,<br />

<strong>die</strong> notwendigen Dinge neu<br />

anzuschaffen und <strong>die</strong>se zum Selbstkostenpreis<br />

über <strong>die</strong> Fonds, <strong>die</strong><br />

der Beratungsstelle zur Verfügung<br />

Kleidung, Kinderwagen, Badewannen<br />

und viele Dinge mehr,<br />

<strong>die</strong> Eltern brauchen!<br />

stehen, zu refinanzieren und <strong>die</strong>se<br />

dann, anstelle von Geldleistungen,<br />

an <strong>die</strong> Klientinnen weiterzugeben.<br />

Die zweckentsprechende Verwendung<br />

der Gelder und <strong>die</strong> Behebung<br />

der Notsituation wäre damit sichergestellt.<br />

Nach Abklärung verschiedener<br />

rechtlicher Fragen, bekam unsere<br />

Beratungsstelle grünes Licht <strong>für</strong><br />

<strong>die</strong>ses Vorhaben durch den Vorstand<br />

unseres Verbandes.<br />

Da sich herausstellte, dass <strong>die</strong> Organisation<br />

des neuen Babykorbs viel<br />

Zeit in Anspruch nahm und <strong>die</strong>s von<br />

den Beraterinnen nicht zusätzlich zu<br />

leisten war, konnte eine neue Mitarbeiterin<br />

eingestellt werden. Sonja<br />

Niggemann begann im Januar 1999<br />

ihren Dienst im Babykorb. Zunächst<br />

musste sie Firmen finden, <strong>die</strong> <strong>die</strong><br />

notwendigen Dinge herstellten und<br />

<strong>die</strong>se kostengünstig an uns weitergeben<br />

würden. Die ersten Wochen<br />

verbrachte Frau Niggemann überwiegend<br />

am Telefon. Nach dem<br />

wir entsprechende Lieferanten<br />

gefunden hatten, ging<br />

es ans Einrichten des<br />

Babykorbs. Grosse<br />

U n t e r s t ü t z u n g<br />

hierbei, wie bei<br />

der Planung und<br />

U m s e t z u n g<br />

des Projektes<br />

bekamen wir<br />

durch unseren<br />

damaligen Vorsitzenden<br />

des<br />

<strong>Caritasverband</strong>es,<br />

Herrn Ramhorst.<br />

Nach dem ausreichende<br />

Mengen an Babysachen<br />

etc. in unserem Babykorb<br />

lagerten, konnten sich <strong>die</strong> ersten<br />

Frauen <strong>die</strong> Sachen aus dem Babykorb<br />

aussuchen. Frau Niggemann<br />

lieferte <strong>die</strong> Sachen umgehend an <strong>die</strong><br />

Klientinnen aus. Dieses vereinfachte<br />

<strong>für</strong> viele Frauen <strong>die</strong> Anschaffung<br />

von Babysachen. Frauen, <strong>die</strong> darauf<br />

drängten, Geldleistungen zu erhalten,<br />

wurden durch unser, im Laufe<br />

der Zeit immer breiter werdendes<br />

Angebot immer seltener.<br />

Im Babykorb sind immer verschiedene<br />

Kinderwagenmodelle,<br />

verschiedene Bettwäsche, Babystrampler,<br />

Babysafes, Schlafsäcke,<br />

Wickelauflagen etc. vorhanden. Die


Auswahl ist ziemlich groß und <strong>die</strong><br />

Resonanz auf <strong>die</strong>ses Angebot war<br />

und ist bei unseren Klientinnen und<br />

den Beraterinnen äußerst positiv.<br />

Kurzfristig, das heißt u.U. noch am<br />

selben Tag können einer Frau, <strong>die</strong><br />

unmittelbar vor dem Entbindungstermin<br />

steht, <strong>die</strong> Sachen geliefert<br />

werden und damit kann ein ganz<br />

großes, drängendes Problem schnell<br />

gelöst werden.<br />

Seit einiger Zeit wird Frau<br />

Niggemann von zwei ehrenamtlich<br />

tätigen Frauen im Babykorb unterstützt,<br />

von Frau Engels Freitag vormittags<br />

und von Frau Scheffler am<br />

Dienstagnachmittag.<br />

Die Mitarbeit der Ehrenamtlichen ist<br />

eine große Hilfe und Entlastung und<br />

wird auch von den Beraterinnen sehr<br />

geschätzt. Zu <strong>die</strong>ser Zeit werden<br />

Sachen ausgepackt und eingeräumt,<br />

in Baby-Badewannen werden <strong>die</strong><br />

Grundausstattungen einsortiert,<br />

Lieferungen an Klientinnen vorbereitet.<br />

Einkäufe, z.B. von Stramplern,<br />

Wolldecken oder Badehandtüchern<br />

werden sogar außerhalb <strong>die</strong>ser Zeit<br />

bei privaten Einkäufen nebenbei<br />

<strong>für</strong> den Babykorb erledigt. Ebenso<br />

wie unsere Mitarbeiterin haben<br />

beide Ehrenamtlichen bereits einen<br />

„selektiven“ Blick und sehen bei<br />

ihren privaten Einkäufen automatisch<br />

preisgünstige Babysachen.<br />

Der Babykorb ist eine wichtige<br />

Einrichtung <strong>für</strong> unsere<br />

Beratungsstelle geworden, auf <strong>die</strong><br />

wir nicht mehr verzichten können.<br />

Elisabeth Cramer<br />

Dies und Das<br />

Caritas REport<br />

Der Knigge: Telefon und Co.<br />

„Killerphrasen am Telefon“<br />

„Da müssen Sie es schon<br />

noch mal versuchen“ –<br />

typische Telefon-Killerphrase<br />

Zugegeben: „Killerphrasen“ klingt<br />

etwas reißerisch. Doch andere<br />

Ausdrucke wie Gesprächsstörer,<br />

Konfliktförderer, Streitverstärker<br />

und Ähnliches sind zwar richtig,<br />

verharmlosen aber <strong>die</strong> Fakten.<br />

Schon eine unbedacht verwendete<br />

Killerphrase kann „töten“ – eine<br />

Geschäftsbeziehung zum Beispiel,<br />

<strong>die</strong> gar nicht erst zustande kommt.<br />

Dazu zählen alle „Sie-müssen-Phrasen“.<br />

Der Grund: Die meisten Erwachsenen<br />

sind – wenn auch unbewusst<br />

– allergisch dagegen, wenn sie<br />

gesagt bekommen „Sie müssen ...“.<br />

Das resultiert zum einen aus unliebsamen<br />

Kindheitserinnerungen „Du<br />

Killerphrasen:<br />

Die häufigsten Killerphrasen und positive Umformulierungsmöglichkeiten:<br />

-„Da müssen Sie es schon noch mal versuchen!“<br />

+ „Kann ich Sie anrufen, wenn Herr Rick zurück ist?“<br />

- „Sie müssen warten.“<br />

+ „Bitte gedulden Sie sich einen Augenblick.“<br />

- „Sie müssen schon entschuldigen.“<br />

+ „Bitte entschuldigen Sie, dass ...“<br />

darfst nicht“, zum anderen schränkt<br />

jedes „müssen“ <strong>die</strong> Entscheidungsfreiheit<br />

ein. Darauf reagieren viele<br />

Menschen besonders empfindlich.<br />

Vermeiden Sie deshalb solche<br />

Formulierungen, Sie verringern<br />

damit das Konfliktpotential in allen<br />

Gesprächen – nicht nur am Telefon!<br />

Tipp:<br />

- Können Sie <strong>die</strong> Nummer auf Ihrem<br />

Display eindeutig zuordnen oder<br />

sehen Sie den Namen, ist eine direkte<br />

Begrüßung „Guten Tag Frau Jarosch.<br />

Wie schön, dass Sie sich melden“<br />

(etwa nach einem Rückrufwunsch)<br />

eine sehr persönliche Gesprächsannahme.<br />

Auch freiwillige Rückrufe<br />

sind höfliche Gesten, wenn Sie<br />

sehen, dass jemand vergeblich versucht<br />

hat, Sie zu erreichen.<br />

- „Sie müssen doch einsehen, dass ...“<br />

+ „Bitte betrachten Sie <strong>die</strong> Angelegenheit doch auch unter dem Aspekt ...“<br />

- „Sie haben das ganz falsch verstanden!“<br />

+ „Ich habe mich offensichtlich nicht ganz klar ausgedrückt!“<br />

- „Ich kann Sie nicht weiterverbinden. Frau Dr. Tüchtig ist nicht im Haus.“<br />

+ „Frau Dr. Tüchtig wird gegen 15.00 Uhr zurück sein. Kann Sie dann bei<br />

Ihnen anrufen?“<br />

- „Ich weiß über <strong>die</strong>sen Vorgang nicht Bescheid.“<br />

+ „Herr Peters ist mit dem Vorgang vertraut. Soll ich Sie mit ihm verbinden?“<br />

Literaturhinweis: „Anti-Blamierknigge“ von Inge Wolff<br />

13


14<br />

Caritas REport<br />

KITA im Hüpffi eber<br />

Dies und Das<br />

Für viel Spaß und Freude sorgte im September auf dem<br />

Kindergelände <strong>die</strong> Firma „Tasso“. Beim Springen auf der<br />

Hüpfburg, konnten <strong>die</strong> Kinder als auch <strong>die</strong> Erzieher mit<br />

voller Begeisterung ihre sportliche Ausdauer zeigen. Die<br />

strahlenden Gesichter haben <strong>für</strong> sich gesprochen. Nach<br />

zwei aufregenden Tagen war <strong>die</strong> Luft aus der Hüpfburg<br />

raus und <strong>die</strong> dankbare „Kita“ musste <strong>die</strong> Firma „Tasso“<br />

leider verabschieden.<br />

Vielen Dank sagt <strong>die</strong> „Kita“<br />

Anzeige Lohtor-Apotheke<br />

Liebe MitarbeiterInnen des<br />

Caritashauses St. Gertrudis,<br />

seit über einem Jahr ist unser Haus eines der drei Altenheime<br />

in Trägerschaft des <strong>Caritasverband</strong>es. 2004<br />

war auch ein Jubiläumsjahr, in dem wir uns auf das<br />

35-jährige Bestehen unserer Einrichtung in einem<br />

kleinen festlichen Rahmen erinnert haben. Das vergangene<br />

Jahr war berufl ich <strong>für</strong> Sie und <strong>für</strong> mich in<br />

vielerlei Hinsicht ein besonderes Jahr. Damit meine<br />

ich vor allem <strong>die</strong> bereits vollzogenen Neuerungen und<br />

notwendigen Veränderungen, <strong>die</strong> im engen Zusammenhang<br />

mit dem Trägerwechsel stehen. Die neuen<br />

Rahmenbedingungen erfordern von uns allen ein<br />

maximales Engagement, um <strong>die</strong> uns anvertrauten und<br />

immer mehr pfl egebedürftigen Heimbewohner/Innen<br />

würdig zu pfl egen und zu betreuen und gleichzeitig<br />

wirtschtaftlich zu arbeiten. Gerade <strong>die</strong>ses nehme ich<br />

zum Anlass, mich <strong>für</strong> Ihr Mitwirken, ihren unermüdlichen<br />

Einsatz und überdurchschnittliches Engagement<br />

zum Wohle der Heimbewohner/Innen zu bedanken.<br />

Mein Dank gilt auch Herrn Kaufmann <strong>für</strong> seine Feinfühligkeit<br />

und sein Verständnis <strong>für</strong> unsere Lage.<br />

Noch einmal herzlichen Dank an alle!<br />

Anneliese Bebic<br />

(Leitung Caritashaus St. Gertrudis)


Zum Jahresbeginn:<br />

Der gute Vorsatz ist ein Gaul, der oft gesattelt,<br />

aber selten geritten wird.<br />

Weisheiten:<br />

Sie werden, was Sie denken<br />

(aus Mexiko)<br />

Vieles tritt nur ein, weil wir es erwarten. Das<br />

gilt <strong>für</strong> Positives wie <strong>für</strong> Negatives. Wir sind<br />

also das vorläufi ge Ergebnis unserer eigenen<br />

Gedanken. Nutzen Sie den Effekt der „sich<br />

selbt erfüllenden Prophezeihung“ und lenken<br />

Sie Ihre Gedanken auf <strong>die</strong> Erfolge, <strong>die</strong> Sie<br />

schon erzielt haben und noch erzielen wollen,<br />

auf Stärken und auf <strong>die</strong> sonnige Seite des Lebens.<br />

Denn wie Sie sich heute programmieren,<br />

werden Sie morgen sein.<br />

(Nikolaus B. Eukelmann-Brief,<br />

www.coaching-briefe.de)<br />

Die nächste <strong>Ausgabe</strong> vom<br />

Caritas REport erscheint am 15.<br />

April <strong>2005</strong>. Ihre Beiträge und<br />

Anregungen nehmen wir gerne<br />

bis zum 28. Februar entgegen!!!<br />

Bis dahin wünschen wir Ihnen<br />

einen guten Start ins Jahr <strong>2005</strong><br />

und schöne Osterfeiertage !!!<br />

Dies und Das<br />

Caritas REport<br />

15

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