Caritas intern - Caritasverband für die Stadt Recklinghausen eV
Caritas intern - Caritasverband für die Stadt Recklinghausen eV
Caritas intern - Caritasverband für die Stadt Recklinghausen eV
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Ausgabe Ausgabe Januar April 2012<br />
Wir pflegen Menschlichkeit<br />
<strong>Caritas</strong>verband <strong>für</strong> <strong>die</strong> <strong>Stadt</strong> <strong>Recklinghausen</strong> e.V.
Impressum<br />
Herausgeber:<br />
<strong>Caritas</strong>verband <strong>für</strong> <strong>die</strong> <strong>Stadt</strong> <strong>Recklinghausen</strong> e.V.,<br />
Mühlenstr. 27, 45659 RE, Tel.: 0 23 61/58 90 - 0,<br />
Geschäftsführer: Fred D. Kaufmann<br />
Druck: Schützdruck GmbH, Oerweg 20, 45657 RE<br />
© <strong>Caritas</strong>verband <strong>für</strong> <strong>die</strong> <strong>Stadt</strong> <strong>Recklinghausen</strong> e.V.<br />
Termin: Die nächste Ausgabe erscheint am 16. Juli<br />
2012. Redaktionsschluss ist am 15. Juni. Ihre Beiträge<br />
schicken Sie bitte an: d.maiss@caritas-recklinghausen.de<br />
(Zur flüssigeren Lesbarkeit wurde in vielen Fällen nicht zwischen<br />
weiblicher u. männlicher Schreibweise unterschieden)<br />
Jetzt bewerben<br />
Der Malteser Hilfs<strong>die</strong>nst e.V. in <strong>Recklinghausen</strong><br />
sucht ab sofort zur Verstärkung seines Ausbildungsteams<br />
Ausbilder/-innen<br />
<strong>für</strong> Erste-Hilfe<br />
Die Malteser sind an über 600 Standorten<br />
in Deutschland vertreten. Unsere<br />
Motivation ist der <strong>Caritas</strong>auftrag der<br />
katholischen Kirche zum Dienst am<br />
Nächsten. Wir engagieren uns weltweit<br />
<strong>für</strong> Menschen in Not - auch ganz in<br />
Ihrer Nähe!<br />
Wir bieten Frauen und Männern, <strong>die</strong><br />
nach ihrer Ausbildung durch uns und<br />
Einarbeitung vor allem tagsüber, aber<br />
auch abends und an Wochenenden<br />
unterrichten möchten, eine sinnvolle<br />
Beschäftigung.<br />
Die Vergütung erfolgt auf 400 Euro-<br />
oder Honorarbasis.<br />
Ihre Aufgaben:<br />
Ausbildung der Bevölkerung in<br />
Erste-Hilfe<br />
Ihre Qualifikation:<br />
- Interesse und Eignung <strong>für</strong><br />
eine pädagogische Aufgabe<br />
- Verantwortungsbewusstsein<br />
- Teamfähigkeit<br />
- Führerschein Klasse 3 oder B<br />
- Eine christlich orientierte<br />
Grundhaltung und Identifikation<br />
mit den Zielen<br />
unserer Organisation<br />
Wenn Sie sich <strong>die</strong>ser Herausforderung<br />
stellen möchten, dann<br />
schicken Sie uns bitte Ihre kompletten<br />
Bewerbungsunterlagen.<br />
Malteser Hilfs<strong>die</strong>nst e.V.<br />
Referat Ausbildung<br />
Mühlenstr. 29<br />
45659 <strong>Recklinghausen</strong><br />
<strong>Caritas</strong>verband <strong>für</strong> <strong>die</strong> <strong>Stadt</strong> <strong>Recklinghausen</strong> e.V.<br />
Ehrungen in der<br />
Elisabeth-Gemeinde<br />
Langjährige Mitarbeit<br />
Im Rahmen einer Seniorenmesse mit anschließendem<br />
Frühstück wurden einige Frauen <strong>für</strong><br />
langjährige Mitarbeit in der Elisabeth-Gemeinschaft<br />
geehrt.<br />
Die Geehrten engagieren sich unter anderem bei den<br />
Kranken- und Geburtstagsbesuchen der Gemeindemitglieder,<br />
bei den Besuchen zu Weihnachten und<br />
Ostern, oder beteiligen sich an anderen Veranstaltungen,<br />
<strong>die</strong> von der Elisabeth-Gemeinschaft durchgeführt<br />
werden.<br />
Geehrt wurden: Leni Kübber (20 Jahre Mitarbeit), Anneliese<br />
Parusel (20 Jahre), Margret Noesges (20 Jahre)<br />
und Gisela Post (10 Jahre).<br />
Ingrid Schulz-vor der Wülbecke,<br />
Gemeindecaritas, Tel. 0 23 61/58 90 180<br />
Titelfoto:<br />
Zeigt eine weitere Facette der Armut, <strong>die</strong> Kontaktarmut.<br />
Gerade viele Senioren sind von ihr betroffen, kommen<br />
selten einmal aus ihrer Wohnung heraus, haben wenig<br />
Kontakt zur Außenwelt. „Armut macht krank“ lautet das<br />
Jahresthema der <strong>Caritas</strong> und ist damit auch <strong>die</strong>ses Mal<br />
Schwerpunktthema der Ausgabe. Um <strong>die</strong> Kontaktarmut<br />
geht es unter anderem auch in unserem großen Interview<br />
auf den Seiten 4 und 5.<br />
Foto: Damaris / pixelio.de<br />
2 <strong>Caritas</strong> REport April 2012
<strong>Caritas</strong>verband <strong>für</strong> <strong>die</strong> <strong>Stadt</strong> <strong>Recklinghausen</strong> e.V. Schwerpunktthema<br />
Auf ein Wort: Die Sinne schärfen !<br />
Patrick Schmidt ärgert sich maßlos über „Enkeltrick“ / Täter werden immer dreister<br />
Eigentlich war ich bereits dabei, ein paar Worte zu der<br />
kürzlich beschlossenen Pflegereform unserer Regierungskoalition<br />
zu schreiben. Doch dann kam mir in unserer<br />
Pflegeeinrichtung St. Gertrudis etwas dazwischen,<br />
worüber es sich lohnt hier kurz zu berichten. Eigentlich<br />
ein klassischer Fall von „Enkeltrick“ bzw. „Die Polizei<br />
warnt…“<br />
Trotz steter Umsicht unserer Mitarbeiter ereignete es<br />
sich, dass irgendwann am Nachmittag ein junger Mann<br />
<strong>die</strong> Einrichtung betrat. In der Annahme, er sei ein Besucher,<br />
Therapeut oder Lieferant, konnte er sich frei in<br />
den Wohnbereichen bewegen. Dementsprechend wurde<br />
er auch nicht gefragt, wer er sei oder was er denn überhaupt<br />
in der Einrichtung wolle.<br />
Dieser „Besucher“ machte sich aber<br />
in einem unserer Bewohnerzimmer zu<br />
schaffen. Allerdings wurde er durch <strong>die</strong><br />
Bewohnerin des Zimmers überrascht<br />
und zur Rede gestellt. Auf ihre Nachfrage<br />
antwortete er, er sei Handwerker<br />
und würde <strong>die</strong> Schlösser an den Türen<br />
kontrollieren. Daraufhin verließ er<br />
das Haus. Im Anschluss bemerkte unsere<br />
Bewohnerin, dass ihr Schließfach<br />
im Schrank aufgebrochen war und ein Teil ihres Familienschmucks<br />
gestohlen worden war.<br />
Dieser Vorfall ist mehr als nur ein Trick<strong>die</strong>bstahl. Es zeigt<br />
auch, dass <strong>die</strong> Täter immer dreister und unverschämter<br />
werden. Schließlich und endlich werden auch <strong>die</strong> pflegebedürftigen<br />
und demenziell erkrankten Menschen in den<br />
Pflegeheimen ausgeraubt. Hier frage ich mich: Ist <strong>die</strong>s<br />
nur ein weiteres Indiz <strong>für</strong> <strong>die</strong> zunehmende soziale und<br />
geistige Armut in unserer Gesellschaft?<br />
Was wird dem alten bzw. pflegebedürftigen Menschen<br />
sowieso schon durch den Heimeinzug abverlangt? Der<br />
Umzug, oftmals der „letzte Umzug“, bedeutet zunächst<br />
den Eintritt in eine völlig neue soziale Umwelt und wird<br />
<strong>für</strong> sehr viele unserer Bewohner zum kritischen Lebensereignis.<br />
Unter anderem bedeutet der Umzug auch den<br />
Verlust der vertrauten Umgebung, der eigenen Wohnung,<br />
den Möbeln und den meisten privaten Habseligkeiten. In<br />
den meisten Fällen verbleibt den Menschen nur ein sehr<br />
<strong>Caritas</strong> REport April 2012<br />
überschaubarer Teil ihres „Vermögens“: Kleidung, ein<br />
paar Bilder, etwas Schmuck…<br />
Für viele unser Bewohner bedeutet der Umzug aber auch,<br />
einschneidende Einbußen in finanzieller Hinsicht in Kauf<br />
nehmen zu müssen. Durch den Einsatz ihrer Alterseinkünfte,<br />
dem Ersparten oder Eigentum müssen oft staatliche<br />
Hilfe in Anspruch genommen werden. Was bleibt<br />
ist dann ein „Barbetrag“ bzw. das sogenannte „Taschengeld“.<br />
Also, auf wen hat man es hier nunmehr abgesehen? Auf<br />
das letzte Glied in der Versorgungskette der Pflege: alt,<br />
pflegebedürftig, dement, wehrlos und so gut wie mittellos,<br />
bis auf das, was letztlich an Privateigentum geblieben<br />
ist…<br />
Das Geschehene macht mich wütend und traurig zugleich.<br />
Es zeigt mir aber auch, dass man wieder seine<br />
Sinne schärfen muss, skeptisch zu sein und des Öfteren<br />
nachzufragen, zum Schutz der uns anvertrauten Menschen.<br />
Ach ja, zur beschlossenen Pflegereform lässt sich zum<br />
Schluss auch noch etwas sagen. Hier bemühe ich kurz<br />
William Shakespeare: „Viel Lärm um nichts“. Vollmundig<br />
wurde das Jahr 2011 durch <strong>die</strong> Regierungskoalition zum<br />
Jahr der Pflege ausgerufen. Herausgekommen ist dabei<br />
lediglich eine Pflegereform light oder vielmehr ein „Reförmchen“…<br />
Patrick Schmidt<br />
Bereichsleitung Altenhilfe<br />
WOLFGANG REITMAYER<br />
Rechtsanwalt<br />
Tätigkeitsschwerpunkte:<br />
Allg. Vertragsrecht, Arbeitsrecht,<br />
Familienrecht, Verkehrsrecht,<br />
Sozialrecht<br />
Bockholter Str. 425 45659 <strong>Recklinghausen</strong><br />
Tel.: 02361/23444 Fax: 02361/24250<br />
3
Schwerpunktthema<br />
<strong>Caritas</strong>verband <strong>für</strong> <strong>die</strong> <strong>Stadt</strong> <strong>Recklinghausen</strong> e.V.<br />
Das große Interview zum Schwerpunktthema<br />
Zehn Fragen an Elke Hoffmann (Sozialstation Nord) und Gabriele Rieskamp (SST Süd)<br />
Das <strong>Caritas</strong>-Jahresmotto lautet „Armut macht<br />
krank“. Wie zeigt sich Armut in Ihrem Bereich?<br />
Elke Hoffmann (Foto rechte Seite): Pflege kostet<br />
und muss demnach auch bezahlt werden. Bei einigen<br />
kann sie daher nicht in dem Umfang geleistet werden,<br />
wie es vielleicht nötig wäre. Wir verweisen dann auf das<br />
Sozialamt, aber unsere Klienten sind oft zu verschämt,<br />
um solche Hilfen anzunehmen.<br />
Gabriele Rieskamp (kleines Foto unten): Die Men-<br />
schen ziehen sich immer weiter zurück, sie können sich<br />
keine besonderen Therapien, keine spezielle Ernährung<br />
leisten.<br />
Was fehlt im Alltag der Klienten häufig?<br />
Hoffmann: Im Prinzip fehlt es an der Anzahl der Pflege-<br />
Einsätze. Wir können oft nicht täglich kommen, obwohl<br />
das manchmal besser wäre. Auch an Medikamenten<br />
fehlt es, zum Beispiel Aspririn 100 bei Herzinfarkt-Patienten.<br />
Diese Zuzahlung können sich einige nicht leisten.<br />
Auch an Vorlagen wird gespart oder der Wäschewechsel<br />
erfolgt bei manchen nicht so häufig wie es nötig wäre.<br />
Waschmittel und Wasser kosten ja auch Geld.<br />
Rieskamp: Der Antrieb. Viele verfallen aufgrund ihrer<br />
Kontaktarmut in Lethargie, sie haben einfach keine Lust<br />
mehr, viel zu tun. Das sehe ich sehr häufig.<br />
Wie hat sich Ihre Arbeit in den vergangenen Jahren<br />
verändert?<br />
Hoffmann: Die Renten werden immer kleiner, das<br />
macht sich natürlich schon bemerkbar. Gerade ältere<br />
Frauen sind betroffen, da machen sich <strong>die</strong> finanziellen<br />
Grenzen immer stärker bemerkbar.<br />
Rieskamp: In den vergangenen Jahren eher wenig. Da<br />
sehe ich <strong>die</strong> Zukunft eher problematisch<br />
Wo stehen wir in ca. fünf Jahren?<br />
Hoffmann: Ich be<strong>für</strong>chte, dass <strong>die</strong> Altersarmut noch<br />
stark zunehmen wird. Es gibt viele Beschäftigte in Kurzund<br />
in Teilzeit-Arbeit oder mit 400-Euro-Jobs, da bleibt<br />
am Ende <strong>für</strong> <strong>die</strong> Rente kaum was übrig, da ist Armut<br />
schon jetzt absehbar.<br />
Rieskamp: Der große Einbruch kommt noch, gerade<br />
wenn ich mir das zu erwartende kommende Renten-Niveau<br />
ansehe. Es gibt häufig nur Mini-Jobs oder 400-Euro-Kräfte.<br />
Da ist doch klar, dass wir schwierigen Zeiten<br />
entgegensteuern.<br />
Wie stark ist <strong>die</strong> versteckte Armut,<br />
wie groß <strong>die</strong> Scham der Betroffenen?<br />
Hoffmann: Je älter unsere Klienten<br />
sind, desto größer ist <strong>die</strong> Scham. Da<br />
sind viele noch aus der Kriegs-Generation.<br />
An das Sozialamt oder ähnliche<br />
Institutionen heranzutreten, käme<br />
Betteln gleich - und das tut man nicht.<br />
Viele sehen dort ihre Würde in Gefahr.<br />
Bei unseren jüngeren Klienten ist<br />
das weniger ein Problem. Da ist eher<br />
das Anspruchsdenken gewachsen, frei<br />
nach dem Motto „Zahlt das nicht das<br />
Sozialamt?“.<br />
4 <strong>Caritas</strong> REport April 2012
<strong>Caritas</strong>verband <strong>für</strong> <strong>die</strong> <strong>Stadt</strong> <strong>Recklinghausen</strong> e.V. Schwerpunktthema<br />
Rieskamp: Sehr groß, gerade Frauen schä-<br />
men sich, Leistungen wie zum Beispiel<br />
Wohngeld zu beantragen oder sich mit der<br />
Bitte um Hilfe an das Sozialamt zu wenden.<br />
Wie ausgeprägt ist <strong>die</strong> Kontaktarmut?<br />
Hoffmann: Auch hier ist ein klarer Trend zu<br />
sehen: Je älter der Mensch ist, desto größer<br />
ist <strong>die</strong> Kontaktarmut. Viele sind einfach<br />
nicht mehr mobil, kommen so kaum einmal<br />
aus ihren vier Wänden heraus. Sie wohnen<br />
oft fast anonym, sehr isoliert.<br />
Rieskamp: In meinem Bereich ist <strong>die</strong>se Art<br />
der Armut sehr groß, der Freundeskreis reduziert sich immer<br />
mehr. Die Menschen sind nicht mehr so mobil und<br />
vereinsamen zusehends.<br />
Wie hat sich der familiäre Zusammenhalt über <strong>die</strong><br />
Jahre verändert?<br />
Hoffmann: Der Zusammenhalt ist immer noch gut, das<br />
Problem ist aber <strong>die</strong> Distanz. Kinder wohnen aus beruf-<br />
lichen Gründen oftmals weit weg und schaffen es nicht,<br />
ihre Eltern oder Großeltern regelmäßig zu besuchen. Das<br />
Arbeitsumfeld hat sich auch in den vergangenen Jahren<br />
geändert. Man ist eingespannter, kommt selten mal weg.<br />
Rieskamp: Der ist immer noch sehr gut, gerade in Süd<br />
oder Hochlamark gibt es öfter noch Mehrgenerationen-<br />
Häuser, da leben drei Generationen aus einer Familie unter<br />
einem Dach.<br />
Kann man etwas gegen <strong>die</strong> Einsamkeit vieler Seni-<br />
oren tun?<br />
Hoffmann: Auch hier ist das Finanzielle das Problem, Ta-<br />
xis kosten Geld, <strong>die</strong> Mobilität ist äußerst eingeschränkt.<br />
Selbst ein Bus-Ticket macht wenig Sinn, da viele <strong>die</strong>ser<br />
Menschen Begleitung brauchen. Wenn solch eine Begleitung<br />
vorhanden wäre, würde ihnen ein gutes Stück Lebens-Qualität<br />
zurück gegeben.<br />
Rieskamp: Ein verstärkter Besuchs<strong>die</strong>nst wäre toll, viel-<br />
leicht durch Ehrenamtliche. Wir betreuen viele Frauen, <strong>die</strong><br />
sich vorher stark auf ihren Partner fixiert haben und es<br />
nicht gewohnt sind, unterwegs oder unter Menschen zu<br />
sein. Schön wären auch vermehrte Besuche von Gemeindemitgliedern.<br />
<strong>Caritas</strong> REport April 2012<br />
Was muss sich ändern, damit <strong>die</strong> Altersarmut nicht<br />
noch größer wird?<br />
Hoffmann: Wir bräuchten weitere Hilfen <strong>für</strong> <strong>die</strong> Pflege,<br />
es müsste noch mehr Unterstützung vom Sozialamt geben.<br />
Allerdings muss sich da erst einmal von Seiten der<br />
Politik etwas ändern. Gut wäre zum Beispiel eine frühzeitige<br />
Unterstützung gerade bei Menschen mit seelischen<br />
Problemen wie zum Beispiel Burn-out.<br />
Rieskamp: Die stärker werdende Altersarmut ist meines<br />
Erachtens kaum aufzuhalten. Da müsste sich auf poli-<br />
tischer Ebene etwas tun, ich weiß allerdings nicht, wie<br />
der Staat das finanzieren soll. Es ginge natürlich über<br />
Privat-Vorsorge, <strong>die</strong> sich viele aber nicht leisten können.<br />
Wir mögen uns kaum vorstellen, was da noch auf uns zukommt.<br />
Das ist ein Teufelskreis.<br />
Wenn Sie einen Wunsch frei hätten, wie würde <strong>die</strong>ser<br />
<strong>für</strong> Ihren Arbeitsbereich aussehen?<br />
Hoffmann: Ich wünschte mir mehr Zeit. Hier bei der<br />
<strong>Caritas</strong> kommt man uns da sogar noch sehr entgegen<br />
im Vergleich zur freien Wirtschaft. Auf der anderen Seite<br />
muss <strong>die</strong> Arbeit aber auch wirtschaftlich sein, das ist<br />
schon eine Gratwanderung.<br />
Rieskamp: Mehr Zeit - vor allem <strong>für</strong> Gespräche, bei vie-<br />
len unserer Klienten herrscht ein sehr hoher Rede-Be-<br />
darf.<br />
Daniel Maiß<br />
Presse- und Öffentlichkeitsarbeit<br />
5
Schwerpunktthema<br />
<strong>Caritas</strong>: „Brauchen einen starken Staat<br />
im Kampf gegen soziale Ungleichheit“<br />
Einen starken Staat, „der soziale Ungleichheit bekämpft,<br />
sich sozialpolitisch engagiert und in der<br />
Bildungspolitik einen Schwerpunkt setzt“, forderte<br />
Diözesancaritasdirektor Heinz-Josef Kessmann<br />
zum Abschluss der DiCV-Regionenereise in<br />
Herten. In der Bekämpfung der Armut habe <strong>die</strong><br />
Politik versagt, sie im Gegenteil durch <strong>die</strong> Arbeitsmarktreformen<br />
der vergangenen Jahre wachsen<br />
und sich verfestigen lassen.<br />
Einigkeit herrschte bei den Teilnehmern der Diskussionsrunde<br />
im Hertener Glashaus, dass es einer breiten gesellschaftlichen<br />
Debatte um <strong>die</strong> künftige Ausrichtung des<br />
Sozialstaats bedarf. Unter dem Thema „Der Pott kocht<br />
<strong>Caritas</strong>verband <strong>für</strong> <strong>die</strong> <strong>Stadt</strong> <strong>Recklinghausen</strong> e.V.<br />
Diskussionsabend in Herten beschließt Regionenreise des DiCV Münster<br />
- aber nur auf kleiner Flamme!?“ hatte <strong>die</strong> <strong>Caritas</strong> zum<br />
Abschluss der Regionenreise im Kreis <strong>Recklinghausen</strong> zu<br />
einem sozialpolitischen Abend eingeladen.<br />
Vier Tage lang führten leitende Mitarbeiter des Diözesancaritasverbandes<br />
Münster Gespräche mit den <strong>Caritas</strong>verbänden<br />
und ihren Fachverbänden Sozial<strong>die</strong>nst katholischer<br />
Frauen (SkF) und Sozial<strong>die</strong>nst Katholischer<br />
Männer (SKM) und lernten deren Arbeit kennen. Roter<br />
Faden war das Jahresthema 2012 der <strong>Caritas</strong> „Armut<br />
macht krank“.<br />
Sowohl <strong>die</strong> Zahlen als auch <strong>die</strong> Folgen von Armut sind<br />
dramatisch und im Vergleich der Kreise im Bistum Mün-<br />
Diözensancaritasdirektor Heinz-Josef Kessmann (l.), Domvikar Dr. Klaus Winterkamp (Mitte) und Peter Hoffstadt<br />
(stv. Diözesancaritasdirektor) besuchten den CV <strong>Recklinghausen</strong> und nahmen kurz darauf auch an der sozialpolitischen<br />
Diskussionsrunde im Glashaus Herten teil. Foto: Jörg Gutzeit / Recklinghäuser Zeitung<br />
6 <strong>Caritas</strong> REport April 2012
<strong>Caritas</strong>verband <strong>für</strong> <strong>die</strong> <strong>Stadt</strong> <strong>Recklinghausen</strong> e.V. Schwerpunktthema<br />
ster im Kreis <strong>Recklinghausen</strong> besonders erschreckend,<br />
so Kessmann. Der Anteil der Langzeitarbeitslosen an<br />
den berufstätigen Menschen liegt hier bei mehr als sieben<br />
Prozent, in den anderen Regionen bei einem halben<br />
Prozent. 22,7 Prozent der Kinder und Jugendlichen unter<br />
15 Jahren lebten in Familien, <strong>die</strong> ihr Auskommen mit<br />
Arbeitslosengeld II bestreiten müssten, etwa doppelt so<br />
soviele wie im übrigen Bistum.<br />
Eindeutig sei dabei der Zusammenhang zwischen Ar-<br />
mut und Krankheit schon am Lebensanfang. Kessmann:<br />
„Säuglinge aus Familien mit niedrigem Sozialstatus sterben<br />
häufiger an plötzlichem Kindstod“. Ihre Lebenserwartung<br />
liege bei Frauen um acht und bei Männern sogar<br />
um elf Jahre unter dem Durchschnitt. „Wo es an Einkommen,<br />
Perspektive und Bildung fehlt, dort ist Krankheit ein<br />
häufiger Begleiter“, stellte der Diözesancaritasdirektor in<br />
seinem einleitenden Vortrag fest.<br />
Bei Langzeitarbeitslosen habe der Ansatz des Forderns<br />
und Förderns der Hartz-IV-Reform „offensichtlich völlig<br />
versagt“. Aber selbst viele, <strong>die</strong> Arbeit hätten, müssten<br />
in Minijobs und prekären Arbeitsverhältnissen zusätzlich<br />
Sozialleistungen beziehen, so Kessmann.<br />
Die <strong>Caritas</strong> biete gerade auch im Kreis <strong>Recklinghausen</strong><br />
eine Vielzahl von Hilfen <strong>für</strong> arme und kranke Menschen<br />
an. Die Regionenreise habe das in vier Tagen eindrucksvoll<br />
gezeigt. Aber <strong>die</strong> <strong>Caritas</strong> allein könne das Problem<br />
nicht lösen. „Soziale Gerechtigkeit und Sicherung einer<br />
menschenwürdigen Existenz ist und bleibt zu allererst<br />
Aufgabe des Sozialstaats“, sagte Kessmann.<br />
Gefordert seien hier vor allem auch <strong>die</strong> Kommunen in<br />
ihrer Verantwortung <strong>für</strong> <strong>die</strong> Daseinsvorsorge der Menschen.<br />
Die <strong>Caritas</strong> sehe wohl, dass viele nicht mehr <strong>die</strong><br />
Mittel da<strong>für</strong> hätten. Aber es sei eben Aufgabe der übergeordneten<br />
staatlichen Ebenen, ihnen <strong>die</strong>s durch entsprechende<br />
Rahmenbedingungen zu ermöglichen.<br />
Wie schlimm es um <strong>die</strong> Kommunen steht, verdeutlichte<br />
Hertens Bürgermeister Dr. Uli Paetzel am Beispiel der langfristigen<br />
Finanzplanung seiner <strong>Stadt</strong>. Jetzt müsse auf <strong>die</strong><br />
Konsequenzen des erzwungenen Abbaus von Leistungen<br />
hingewiesen werden und eine gesellschaftliche Diskussion<br />
beginnen: „Wir müssen <strong>die</strong> Gesellschaftsordnung neu<br />
definieren“, sagte Paetzel. Auf Besserung hofft er nicht.<br />
So sei auch <strong>die</strong> beschlossene Schuldenbremse eigentlich<br />
nur „staatlich verordneter Sozialabbau“.<br />
<strong>Caritas</strong> REport April 2012<br />
Der SPD-Bundestagsabgeordnete Michael Peter Groß sieht<br />
<strong>die</strong> Lösung letztlich nur darin, den vermögenderen Teil der<br />
Bevölkerung wieder stärker in <strong>die</strong> Pflicht zu nehmen.<br />
Der stellvertretende Landrat Harald Nübel pflichtete ihm<br />
bei und führte an, dass Mitte der 50er Jahre der Spitzensteuersatz<br />
bei 56 Prozent gelegen habe: „Es gibt keinen<br />
vorsorgenden Sozialstaat zu monegassischen<br />
Steuersätzen.“<br />
<strong>Caritas</strong> presse münster<br />
Die DiCV-Regionaltour<br />
Jedes Jahr besucht der DiCV einen Kreis des Bistums. Auf<br />
dem Programm im Kreis RE standen:<br />
- Haltern / Jugendwerkstatt und Schulmensa<br />
- Marl / Wohnungslosenhilfe<br />
- Dorsten / Altenheim St. Anna<br />
- Datteln / Kinderschutzambulanz<br />
- <strong>Recklinghausen</strong> / Schwangerschaftsberatung / Frühe Hilfen<br />
- Herten / Sozialpolitischer Abend<br />
- Gladbeck / Frühstück mit Wohnungslosen<br />
- Waltrop / Insolvenzberatung<br />
- Castrop-Rauxel / Suppenküche und Tafel<br />
7
Schwerpunktthema<br />
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<strong>Caritas</strong>verband <strong>für</strong> <strong>die</strong> <strong>Stadt</strong> <strong>Recklinghausen</strong> e.V.<br />
DiCV-Tour führt auch nach <strong>Recklinghausen</strong><br />
CV RE und SKF Datteln stellten Schwangerschaftsberatung und Frühe Hilfen vor<br />
Vielfältig und spannend sind <strong>die</strong> Aufgaben, <strong>die</strong><br />
frisch gebackene Eltern nach der Geburt erwarten.<br />
Genauso vielfältig und spannend sind aber auch<br />
<strong>die</strong> Angebote, <strong>die</strong> der <strong>Caritas</strong>verband <strong>Recklinghausen</strong><br />
und der SkF Datteln eben <strong>die</strong>sen frisch gebackenen<br />
Eltern machen können. Diese Angebote<br />
wurden von Mitarbeitern beider Verbände einem<br />
Publikum vorgestellt. Einem sehr exklusiven.<br />
Der Diözesancaritasverband (DiCV) Münster führt in jedem<br />
Jahr Regionaltouren durch das Bistum durch. „Armut<br />
macht krank“ - das Jahresthema der <strong>Caritas</strong> zieht<br />
sich als roter Faden durch <strong>die</strong> Tour, <strong>die</strong> Mitte März in Haltern<br />
startete und in Herten mit einem sozialpolitischen<br />
Abend im Glashaus endete.<br />
Im Rahmen der Tour besuchten der DiCV-Vorsitzende,<br />
Domvikar Dr. Klaus Winterkamp, und Diözesancaritasdirektor<br />
Heinz-Josef Kessmann mit Abteilungsleitern <strong>die</strong><br />
acht <strong>Caritas</strong>verbände, Sozial<strong>die</strong>nste katholischer Frauen<br />
und Sozial<strong>die</strong>nste Katholischer Männer im Kreis <strong>Recklinghausen</strong>.<br />
Bei der Stippvisite in <strong>Recklinghausen</strong> informierte sich <strong>die</strong><br />
DiCV-Delegation unter anderem über <strong>die</strong> Schwangerenberatung<br />
sowie über „Frühe Hilfen <strong>für</strong> Mütter mit Neugeborenen<br />
und Kleinkindern“ vor Ort. Knapp zwei Stunden<br />
lang erklärten Mitarbeiterinnen des <strong>Caritas</strong>verbandes<br />
<strong>Recklinghausen</strong> und des SKF Datteln den Gästen aus<br />
Münster ihre Arbeit.<br />
Zunächst führte Hiltrud Bley, Mitarbeiterin der Schwangerschaftsberatungsstelle<br />
des <strong>Caritas</strong>verbandes <strong>Recklinghausen</strong>,<br />
kurz ein: „Unsere Schwangerenberatung<br />
existiert seit 1983, zu uns kommen Frauen, wenn Sie<br />
Probleme haben. In letzter Zeit sind <strong>die</strong>s meist finanzielle,<br />
da viele Leistungen nicht mehr von den Krankenkassen<br />
übernommen werden.“<br />
Im Anschluss stellte Irene Joisten, beim CV RE <strong>für</strong> den<br />
Bereich Beratung bei zu erwartender Behinderung des<br />
Kindes nach Pränataldiagnostik, ihre Arbeit vor. Seit 15<br />
Jahren ist der <strong>Caritas</strong>verband <strong>Recklinghausen</strong> hier aktiv,<br />
arbeitet eng mit dem Perinatalzentrum im Vinzenz-Krankenhaus<br />
in Datteln zusammen. Seit dem vergangenen<br />
Jahr können Mitarbeiterinnen des CV auch bei einem so<br />
genannten „Diagnose-Eröffnungsgespräch“ dabei sein,<br />
<strong>die</strong>ses findet immer dann statt, wenn es bei einer Fruchtwasser-Untersuchung<br />
auffällige Befunde gegeben hat.<br />
„Wir sind dann oft mit starken Gefühlen konfrontiert:<br />
Wut, Enttäuschung, oft Verzweiflung“, gab Joisten einen<br />
kleinen Einblick. Mit dem St. Vincenz-Krankenhaus Datteln<br />
stehe man daher kurz vor einer Vereinbarung, dort<br />
in eigenen Räumlichkeiten eine offene Sprechstunde anbieten<br />
zu können.<br />
Im Anschluss stellte Gerda Ernst (CV RE) den Bereich<br />
„Sexualpädagogik“ vor. „Auch wenn <strong>die</strong> Jugend von heute<br />
nicht zuletzt durch <strong>die</strong> Me<strong>die</strong>n so aufgeklärt wie nie<br />
erscheint, gibt es weiterhin Mädchen, <strong>die</strong> extrem früh<br />
schwanger werden und mit <strong>die</strong>ser Situation überfordert<br />
sind. Sie fühlen sich oft allein gelassen. Da wollen wir<br />
helfen.“ Und deshalb findet regelmäßig sexualpädago-<br />
8 <strong>Caritas</strong> REport April 2012
<strong>Caritas</strong>verband <strong>für</strong> <strong>die</strong> <strong>Stadt</strong> <strong>Recklinghausen</strong> e.V. Schwerpunktthema<br />
Stellten <strong>die</strong> Arbeit des CV <strong>Recklinghausen</strong> und des SkF Datteln vor: (v.l.) Karin Müller (Geschäftsführerin SkF Dat-<br />
teln), Ludger Twachtmann (Vorstandsvorsitzender CV RE), Fred D. Kaufmann (Geschäftsführer CV RE) und Gabriela<br />
Schulz (Bereichsleitung Beratungs<strong>die</strong>nste CV RE). Foto: Jörg Gutzeit / Recklinghäuser Zeitung<br />
gische Präventionsarbeit in Recklinghäuser Schulen, Bildungszentren<br />
oder anderen Einrichtungen statt. Die Inhalte<br />
<strong>die</strong>ser Veranstaltungen werden im Vorfeld mit den<br />
Lehrern oder Betreuern besprochen.<br />
Wie wichtig <strong>die</strong> Hilfen des <strong>Caritas</strong>verbandes und des SkF<br />
sind, betonte auch Anetta Uhlenberg vom SKF Datteln:<br />
„Jede zweite Frau sucht eine Schwangerschaftsberatung<br />
auf. Durch <strong>die</strong> enge Zusammenarbeit mit anderen Fachbereichen<br />
können wir in Datteln ebenfalls niederschwellige<br />
und schnelle Hilfe möglich machen.“ Ein besonderes<br />
Angebot in Datteln sei das „Frühstück <strong>für</strong> Mutter<br />
und Baby“, das einmal im Monat stattfindet. Hier können<br />
Mütter nicht nur ihre Babys wiegen und messen lassen,<br />
es besteht auch Zeit und Raum <strong>für</strong> Fragen und Austausch.<br />
Karin Müller, Geschäftsführerin des SKF Datteln, betonte<br />
in <strong>die</strong>sem Zusammenhang <strong>die</strong> gute Zusammenarbeit<br />
mit dem Dattelner Jugendamt. „Wir haben hier mit dem<br />
Projekt ,Frühe Hilfen <strong>für</strong> Familien in Datteln‘ (FIFF) ein<br />
starkes Netzwerk aufgebaut, um Familien vor allem in<br />
den ersten drei Lebensjahren unterstützen zu können“.<br />
<strong>Caritas</strong> REport April 2012<br />
Das Projekt „Familienpatenschaften“ stellte im Anschluss<br />
Kirsten Roer vom SkF Datteln vor. Hier kümmern sich Ehrenamtliche<br />
um Familien, <strong>die</strong> - meist sozial benachteiligt<br />
- so im alltäglichen Leben entlastet werden. Auch<br />
hier greift in Datteln das Netzwerk aus verschiedenen Kooperationspartnern.<br />
„Die Paten sind längerfristig in den<br />
Familien, können daher eine enge Beziehung aufbauen“,<br />
so Roer.<br />
Zum Abschluss erklärte Gabriela Schulz, Bereichsleitung<br />
Beratungs<strong>die</strong>nste beim CV RE, warum das „Krisentelefon<br />
<strong>für</strong> Schwangere und Mütter mit Neugeborenen im Kreis<br />
<strong>Recklinghausen</strong>“ weiterhin sehr wichtig sei. Anfänglich<br />
noch wenig genutzt, rufen inzwischen vermehrt Frauen<br />
in Notlagen <strong>die</strong> Krisen-Notrufnummer 0 18 05-23 61 23<br />
an und nutzen <strong>die</strong>ses Angebot von Telefonseelsorge, zwei<br />
<strong>Caritas</strong>verbänden und zwei SkF´s im Kreis RE. „Nicht nur<br />
hier zeigt sich, dass <strong>die</strong> Angebote von <strong>Caritas</strong>verband<br />
und SkF gut angenommen werden und wichtig sind, um<br />
mit der oft neuen und entscheidend veränderten Lebenssituation<br />
klar zu kommen“.<br />
Daniel Maiß<br />
Presse- und Öffentlichkeitsarbeit<br />
9
<strong>Caritas</strong> <strong>intern</strong><br />
Tolle Erfahrungen gesammelt<br />
<strong>Caritas</strong>verband <strong>für</strong> <strong>die</strong> <strong>Stadt</strong> <strong>Recklinghausen</strong> e.V.<br />
Zwei Bundesfreiwilligen<strong>die</strong>nstler beschreiben, wie sie sich in der Raphael-Schule engagieren<br />
Kristin Manns, 20 Jahre: Seit September des letzten<br />
Jahres leiste ich den Bundesfreiwilligen<strong>die</strong>nst an der Raphael-Schule<br />
in <strong>Recklinghausen</strong>. Das Interesse an der<br />
sonderpädagogischen Förderung hatte ich bereits mit<br />
dem Abschluss des Abiturs im Juni 2011. Während der<br />
Gymnasialzeit verfasste ich auch meine Facharbeit zu<br />
<strong>die</strong>sem Thema. Die Raphael-Schule ermöglichte mir damals<br />
den Besuch einer Fortbildung zum „TEACH-Ansatz“<br />
und war dadurch ein wichtiger Garant <strong>für</strong> meine Recherchearbeit<br />
über Autismusförderung.<br />
Daher entschied ich mich auch <strong>für</strong> den BFD an <strong>die</strong>ser<br />
Schule. Den Dienst als solchen wählte ich, um ihn als<br />
berufliche Orientierungsphase zu nutzen und um ihn<br />
gleichzeitig auch als Eignungspraktikum wahrzunehmen.<br />
Grund da<strong>für</strong> war meine Unsicherheit, der Arbeit mit<br />
Menschen mit Behinderungen gewachsen zu sein. Jetzt,<br />
nach fast einem halben Jahr Arbeit in<br />
der Oberstufenklasse O1, kann ich unter<br />
der Leitung von Gaby Merten, Marita<br />
Niermann und Norbert Wolf entgegen<br />
meiner anfänglichen Unsicherheit<br />
sagen, dass mir <strong>die</strong> Arbeit sehr gefällt.<br />
Die Pflege, <strong>die</strong> aufgrund meiner Betreuung<br />
einer schwerstbehinderten Schülerin<br />
in meine Zuständigkeit fällt, betrachte ich durch <strong>die</strong> praktische<br />
Erfahrung nicht mehr unsicher, sondern neutral sowie<br />
vertraut. Ich nehme sie als beständigen und wichtigen<br />
Teil meiner alltäglichen Arbeit an.<br />
Jan Kijak und ich unterstützen als Helfer <strong>die</strong> Lehrer unserer<br />
Klasse. Mein Helferdasein vermittelt mir während<br />
der Schulzeit bestimmte Routineaufgaben. Dazu gehört<br />
also <strong>die</strong> Begleitung einer schwerstbehinderten Schülerin.<br />
Ich erleichtere ihr scheinbar einfache Tätigkeiten<br />
wie das An- bzw. Umkleiden, das Trinken und Essen, das<br />
Laufen und Spielen. Ich gebe ihr somit <strong>die</strong> Möglichkeit,<br />
den Schultag trotz ihrer starken Hilfsbedürftigkeit als Teil<br />
der Klasse miterleben zu können. Weiterhin bin ich verantwortlich<br />
da<strong>für</strong>, dass sie ihre Medikamente einnimmt<br />
und ihre Krankengymnastiktermine einhält sowie am<br />
Heilpädagogischen Reiten am Feuler Hof und am Therapieschwimmen<br />
<strong>für</strong> Schwerstbehinderte teilnimmt. Ihre<br />
Vorlieben und Interessen versuche ich mithilfe der Lehrer<br />
zu unterstützen und zu fördern. Der morgendliche Gang<br />
zum Bäcker mit Jan und unseren zwei „Schwebis“ ist<br />
ebenfalls eine meiner Aufgaben. Genauso bin ich aber<br />
auch Ansprechpartner <strong>für</strong> alle anderen Schüler der O1. In<br />
der Freizeitgestaltung beim Fahrradfahren, während der<br />
Sexualerziehung oder im Textilunterricht unterstütze ich<br />
<strong>die</strong> Jungen und Mädchen und versuche ihnen ein Vorbild<br />
zu sein, wenn sie mich um Rat bitten.<br />
Im Allgemeinen erlebe ich <strong>die</strong> O1 als eine angenehme<br />
und hilfsbereite Klasse, in der viel Wert auf Kameradschaftlichkeit<br />
gelegt wird und <strong>die</strong> bereit ist, Schwächere<br />
innerhalb der Gruppe aufzufangen anstatt sie auszugrenzen.<br />
Das erleichtert mir <strong>die</strong> Arbeit ungemein und zeigt<br />
mir wiederholt, dass ich auch trotz der stressigen Situationen<br />
Spaß habe. Mittlerweile habe ich auch an Teamgesprächen<br />
teilgenommen und dadurch den Aspekt der<br />
Unterrichts- und Förderplanung kennengelernt. Das hilft<br />
mir, den einzelnen Schülerpersönlichkeiten noch näher<br />
zu treten und ihnen entsprechend rücksichtsvoll<br />
im Alltag zu begegnen. Neben<br />
der Klassengemeinschaft haben mir das<br />
Lehrerteam und Jan durch ihre offene und<br />
freundliche Art geholfen, mich schnell einzuleben<br />
und auch wohlzufühlen. Insgesamt<br />
kann ich sagen, dass jeder Schultag<br />
an der Raphael-Schule aufs Neue spannend<br />
ist und trotz geregelter Unterrichtsabläufe immer wieder<br />
Abwechslung und Unerwartetes bietet!<br />
Tim Oldenburg: Ich arbeite in der Raphael-Schule, ei-<br />
ner Förderschule <strong>für</strong> geistige Entwicklung, und bin dort<br />
in der Mittelstufe 1 eingesetzt. Ich kam dazu, weil ich im<br />
Jahr 2010 nach meinem Abitur meinen Zivil<strong>die</strong>nst ableistete<br />
und mich damals aufgrund durchweg positiver Erfahrungen<br />
mit Menschen mit geistiger Behinderung <strong>für</strong><br />
<strong>die</strong>se Schule entschied. Danach habe ich mein Engagement<br />
an der Schule als Bundesfreiwilligen<strong>die</strong>nstleistender<br />
verlängert.<br />
Meine Aufgabe ist unter anderem <strong>die</strong> Unterstützung der<br />
Schüler im Schulalltag wie beispielsweise das Lernen mithilfe<br />
eines individuellen Arbeitsplans und insbesondere<br />
<strong>die</strong> Individualbetreuung eines Schülers mit Trisomie 21.<br />
Darunter fällt beispielweise das Arbeiten mit dem TEAC-<br />
CH-Verfahren, bei dem Schüler nach strukturierten Arbeitsplänen<br />
lernen, das Unterrichtsschwimmen und auch<br />
<strong>die</strong> Pflege.<br />
10 <strong>Caritas</strong> REport April 2012
<strong>Caritas</strong>verband <strong>für</strong> <strong>die</strong> <strong>Stadt</strong> <strong>Recklinghausen</strong> e.V. Termine / <strong>Caritas</strong> <strong>intern</strong><br />
Die Arbeit macht mir sehr viel Freude. Ich habe bereits<br />
im letzten Schuljahr meinen Zivil<strong>die</strong>nst an der Raphael-<br />
Schule abgeleistet (damals noch in der Berufspraxisstufe<br />
1) und hatte da bereits viel Spaß, mit den Schülern zu arbeiten<br />
und mich mit ihnen auseinanderzusetzen. Es sind<br />
<strong>die</strong> spaßigen Momente und das Gefühl, helfen zu können,<br />
<strong>die</strong> <strong>die</strong> Arbeit <strong>für</strong> mich so interessant machen.<br />
Natürlich gibt es, wie in jedem anderen Beruf auch, hin<br />
und wieder auch weniger spaßige Tage, doch dann sorgt<br />
auch das Lehrerteam da<strong>für</strong>, dass einem der Spaß nicht<br />
vergeht. Generell habe ich in meinen 1,5 Jahren an der<br />
Schule <strong>die</strong> Erfahrung gemacht, dass alle Lehrer sehr<br />
hilfsbereit sind und auch <strong>die</strong> Helfer in ihrer Arbeit so weit<br />
es geht unterstützen. Das gesamte Arbeitsklima an der<br />
TERMINE:<br />
Sprechstunde <strong>für</strong> ehrenamtliche Betreuer<br />
Beratung <strong>für</strong> Menschen, <strong>die</strong> sich im Rahmen eines Ehrenamtes<br />
<strong>für</strong> <strong>die</strong> Übernahme einer gesetzlichen Betreuung<br />
interessieren.<br />
Fachleute informieren bei persönlichen, sozialen, recht-<br />
lichen und medizinischen Fragestellungen im Rahmen der<br />
gesetzlichen Betreuungsführung und geben Hilfestellung<br />
und Beratung <strong>für</strong> ehrenamtliche gesetzliche Betreuer.<br />
Am 2. und 4. Donnerstag im Monat, 9 bis 11 Uhr<br />
im Haus der <strong>Caritas</strong> (Mühlenstraße 27)<br />
Termine außerhalb <strong>die</strong>ser Zeiten können jederzeit<br />
telefonisch vereinbart werden:<br />
Ralph Leise: 58 90 340, Rosemarie Treppe: 90 77 51<br />
Hebammensprechstunde<br />
Die Hebammensprechstunde findet wöchentlich von 14 –<br />
16 Uhr im Gruppenraum 2 im 1. Stock im Haus der <strong>Caritas</strong><br />
statt.<br />
Infos: 58 90 590.<br />
Vorsorge, Geburtsvorbereitung, Geburtsplanung. Darüber<br />
hinaus besteht <strong>die</strong> Möglichkeit, <strong>die</strong> Begleitung einer<br />
Hebamme des Prosper-Hospitals in Anspruch zu nehmen.<br />
Die Beratung ist kostenfrei.<br />
Angehörigen- u. Betroffenen-Café Demenz<br />
Termin: 1. und 3. Mittwoch im Monat, 16.15 bis 18<br />
Uhr in der geriatrischen Tagesklinik am Prosper-<br />
Hospital<br />
<strong>Caritas</strong> REport April 2012<br />
Schule gefällt mir ausgesprochen gut, da nicht nur das<br />
Arbeiten mit den Schülern und Lehrern viel Spaß bringt,<br />
sondern auch unter uns Helfern eine gute Stimmung<br />
herrscht und durch <strong>die</strong> Arbeit auch schon viele Kontakte<br />
und Freundschaften gewachsen sind.<br />
Die Zeit an der Raphael-Schule hat mir <strong>die</strong>se Arbeit sehr<br />
viel näher gebracht und brachte mich dazu, mich <strong>für</strong> das<br />
Wintersemester <strong>für</strong> den Stu<strong>die</strong>ngang Sonderpädagogik<br />
auf Lehramt zu bewerben. Ich freue mich auf viele weitere<br />
interessante, spaßige, aber auch herausfordernde<br />
Schultage bis zu den Sommerferien!<br />
--------------------------------------------------------------<br />
Information, Austausch, Menschen kennen lernen!<br />
Die erkrankten Angehörigen werden in der Cafézeit von<br />
einer Altentherapeutin und ehrenamtlichen Seniorenbegleitern<br />
betreut. Info: Tanja Trümper, Tel. 58 90 320<br />
Ein Angebot der Alzheimergesellschaft Vest RE in Kooperation<br />
mit dem <strong>Caritas</strong>verband, dem Diakonischen Werk<br />
und dem Prosper-Hospital.<br />
Tanzcafé<br />
Termin: 2. Mittwoch im Monat, 16.30 bis 18.30 Uhr<br />
in der geriatrischen Tagesklinik am Prosper-Hospital<br />
- <strong>für</strong> Menschen, <strong>die</strong> an Demenz erkrankt sind, deren<br />
Angehörige, Freunde und Bekannte. Ein Angebot der<br />
Alzheimergesellschaft Vest RE in Kooperation mit dem<br />
<strong>Caritas</strong>verband, dem Diakonischen Werk, dem Prosper-<br />
Hospital und dem Beratungs- und Infocenter Pflege der<br />
<strong>Stadt</strong> RE.<br />
Demenz-Selbsthilfetelefon<br />
Selbsthilfetelefon <strong>für</strong> Angehörige von demenzkranken<br />
Menschen und Betroffene selbst, mittwochs von 14 bis 17<br />
Uhr unter der gebührenfreien Nummer 0800/2010020.<br />
Die Aussprache mit geschulten ehrenamtlichen Mitarbeiterinnen<br />
ermöglicht es, Probleme und Belastungen zu<br />
thematisieren und Kontakt zu Menschen aufzunehmen,<br />
<strong>die</strong> <strong>die</strong>se Lebenssituation aus eigenem Erleben kennen.<br />
30 Jahre Geriatrie im Prosper-Hospital<br />
Zu <strong>die</strong>sem Jubiläum findet am 23. Mai ein Aktionstag<br />
von 12 bis 18 Uhr im Prosper-Hospital statt. Mehrere Aktionen<br />
und Stände im Eingangsbereich und im Flur vor<br />
der Kapelle sind geplant. In der Kapelle sollen zeitgleich<br />
Vorträge zu hören sein. Der <strong>Caritas</strong>verband beteiligt sich<br />
an <strong>die</strong>sem Tag mit einem Stand gemeinsam mit der Alzheimer<br />
Gesellschaft Vest <strong>Recklinghausen</strong>.<br />
11
<strong>Caritas</strong> <strong>intern</strong><br />
Besuch im Prosper-Hospital<br />
<strong>Caritas</strong>verband <strong>für</strong> <strong>die</strong> <strong>Stadt</strong> <strong>Recklinghausen</strong> e.V.<br />
Beirat des CH St. Gertrudis nimmt Einladung von Elisabeth Paul gerne an<br />
Auf Einladung von Elisabeth Paul, Küchenleitung<br />
des Prosper-Hospitals, besichtigten <strong>die</strong> Mitglieder<br />
des Beirates des <strong>Caritas</strong>hauses St. Gertrudis <strong>die</strong><br />
Küche des Prosper-Hospitals.<br />
Die Einladung erfolgte im Rahmen der Umstellung der<br />
Lieferung des Mittagessens in St. Gertrudis. Seit dem 1.<br />
April wird das Mittagessen aus der Küche des Prosper-<br />
Hospitals bezogen.<br />
Die Beiratsmitglieder wurden sehr herzlich von Elisabeth<br />
Paul empfangen. Nach dem Anlegen der notwendigen<br />
Schutzkleidung konnten sich <strong>die</strong> Anwesenden bei einer<br />
Führung durch <strong>die</strong> Küche und einem anschließenden Mittagessen<br />
einen Eindruck von der Zubereitung und der<br />
Qualität des Essens machen. Dieser Eindruck fiel durchweg<br />
positiv aus.<br />
An <strong>die</strong>ser Stelle möchten sich alle noch einmal bei der<br />
Gastgeberin herzlich bedanken.<br />
Sabine Mindel<br />
CH St. Gertrudis<br />
Test des Ernstfalls<br />
Brandschutzübungen<br />
An zwei Tagen fanden beim <strong>Caritas</strong>verband<br />
<strong>Recklinghausen</strong> Brandschutzübungen statt.<br />
Geleitet wurden <strong>die</strong> Übungen von Holger Piechnik<br />
(Prosper-Hospital), der zunächst auf <strong>die</strong> Theorie und<br />
<strong>die</strong> Maßnahmen im Falle eines Brandes einging. Im<br />
Anschluss wurde das gerade Erlernte in <strong>die</strong> Praxis<br />
umgesetzt, Feuerlöscher oder Löschdecke kamen<br />
mehrfach zum Einsatz.<br />
12 <strong>Caritas</strong> REport April 2012
<strong>Caritas</strong>verband <strong>für</strong> <strong>die</strong> <strong>Stadt</strong> <strong>Recklinghausen</strong> e.V. <strong>Caritas</strong> <strong>intern</strong><br />
Weihbischof<br />
ist zu Gast<br />
Gottes<strong>die</strong>nst im CH St. Hedwig<br />
Einen ganz besonderen Gottes<strong>die</strong>nst feierten<br />
<strong>die</strong> Bewohner des <strong>Caritas</strong>hauses<br />
St. Hedwig. Zu Gast war Weihbischof<br />
Dieter Geerlings.<br />
Im voll besetzten Speisesaal lauschten <strong>die</strong><br />
Bewohner, Angehörige und Mitarbeiter des<br />
<strong>Caritas</strong>hauses der Predigt des Weihbischofs.<br />
Unter ihnen befand sich auch Propst Jürgen<br />
Quante, der sich <strong>die</strong> Gelegenheit nicht entgehenließ,<br />
dem Gottes<strong>die</strong>nst beizuwohnen.<br />
Weihbischof Dieter Geerlings war im Rahmen<br />
der „Gemeindewoche in der Kirchengemeinde<br />
St. Peter“ zu Gast und ist als Regionalbischof<br />
<strong>für</strong> <strong>die</strong> Region Coesfeld-<strong>Recklinghausen</strong><br />
zuständig.<br />
Hier ist er Nachfolger des verstorbenen Weihbischofs<br />
Josef Voß, dessen Hirtenstab er übernommen<br />
hat.<br />
Neuer schöner Raum im FZ St. Christophorus<br />
Eltern führen Mal-Aktion durch / Bärengruppe bedankt sich <strong>für</strong> <strong>die</strong> Unterstützung<br />
<strong>Caritas</strong> REport April 2012<br />
Die Bärengruppe des Familienzentrums St. Christophorus<br />
bedankt sich ganz herzlich bei allen Eltern<br />
und Helfern, <strong>die</strong> bei der Gestaltung ihrer Räume<br />
mitgewirkt und geholfen haben.<br />
Mit <strong>die</strong>ser tollen Unterstützung wurde <strong>für</strong> <strong>die</strong> Erzieher<br />
und vor allem <strong>für</strong> <strong>die</strong> Kinder der Bärengruppe ein schöner<br />
und angenehmer Raum zum Arbeiten und zum Spielen<br />
geschaffen.<br />
Ein besonderer Dank gilt dem Elternrat <strong>die</strong>ser Gruppe<br />
und Sandra Swat, <strong>die</strong> viel Mühe und Arbeit aufgebracht<br />
hat, um <strong>die</strong> Mal-Aktion zu planen und durchzuführen.<br />
Erzieher und Kinder<br />
der Bärengruppe des Familienzentrums<br />
13
DANKE! / <strong>Caritas</strong> <strong>intern</strong><br />
<strong>Caritas</strong>-Gruppe<br />
sammelt <strong>für</strong> Kinder<br />
Die ehrenamtliche <strong>Caritas</strong>-Gruppe „mittendrin“ der<br />
Pfarrgemeinde St. Johannes Suderwich um Renate Bothen<br />
hat im Dezember des vergangenen Jahres im<br />
Rahmen der „Hütte der guten Taten“ auf dem Altstadtmarkt<br />
<strong>für</strong> den <strong>Caritas</strong>verband <strong>Recklinghausen</strong> gesammelt.<br />
Dabei sorgte <strong>die</strong> Gruppe nicht nur da<strong>für</strong>, dass<br />
alle Wünsche von Kindern, <strong>die</strong> in unserer Kinder-, Jugend-<br />
und Familienhilfe betreut werden, erfüllt wurden,<br />
zusätzlich wurden noch einmal ein stolze Summe gesammelt,<br />
<strong>die</strong> nun im Rahmen unseres Projektes „RiVer<br />
(Risiken erkennen - vernetzt handeln)“ Kindern aus Familien<br />
mit psychischen und/oder suchtkranken Eltern<br />
zugute kommt. Insgesamt sammelte <strong>die</strong> Gruppe 800<br />
Euro. Und nicht nur <strong>die</strong> Kinder sagen daher: DANKE!<br />
VVH spendet 553 Euro<br />
Der Verkehrs- und Verschönerungsverein Hochlar (VVH)<br />
führt jedes Jahr im Dezember sein „lebendes Krippenspiel“<br />
auf. In <strong>die</strong>sem Jahr ging der Erlös an den <strong>Caritas</strong>-<br />
Sterntaler. Insgesamt kamen 553 Euro zusammen. Wir<br />
sagen DANKE!<br />
<strong>Caritas</strong>verband <strong>für</strong> <strong>die</strong> <strong>Stadt</strong> <strong>Recklinghausen</strong> e.V.<br />
Friseur „Strubbelpeter“<br />
sammelt 1200 Euro<br />
In der Weihnachtszeit hatte Inhaberin Brigitte Maurer in<br />
ihrem Suderwicher Friseursalon „Strubbelpeter“ ein Sparschwein<br />
<strong>für</strong> den Sterntaler aufgestellt. Und das wurde ordentlich<br />
gefüttert. Kunden spendeten insgesamt 900 Euro,<br />
<strong>die</strong> Inhaberin stockte den Betrag noch einmal um 300 Euro<br />
auf. Wir sagen DANKE!<br />
Kollekte <strong>für</strong> Sterntaler<br />
Zu ihrer Firmung wünschten sich <strong>die</strong> Firmlinge der Gemeinde<br />
Liebfrauen, dass <strong>die</strong> Kollekte des Firm-Gottes<strong>die</strong>nstes an<br />
den Sterntaler geht. Und so kamen insgesamt 347,08 Euro<br />
<strong>für</strong> unsere Aktion zusammen. Wir sagen D A N K E !<br />
MGV spendet<br />
Schon traditionell spendet der Männergesangverein „Liederkranz“<br />
aus Hochlarmark seine Erlöse der Weihnachtskonzerte<br />
an karitative Einrichtungen. Beim 30. Konzert in<br />
der Michaelkirche im vergangenen Dezember kamen <strong>die</strong>ses<br />
Mal 1000 Euro <strong>für</strong> unseren Sterntaler zusammen, <strong>die</strong> Chorleiter<br />
Peter Specka an den Vorstandsvorsitzenden Ludger<br />
Twachtmann übergab. DANKE!<br />
CKD-Konferenz<br />
zum Jahresthema<br />
Rege Beteiligung in Liebfrauen<br />
Die Dekanate <strong>Recklinghausen</strong>, Haltern und<br />
Dorsten trafen sich am 1. März im Rahmen<br />
einer CKD-Konferenz.<br />
14 <strong>Caritas</strong> REport April 2012
<strong>Caritas</strong>verband <strong>für</strong> <strong>die</strong> <strong>Stadt</strong> <strong>Recklinghausen</strong> e.V. <strong>Caritas</strong> <strong>intern</strong><br />
In den Pfarrsaal der Gemeinde Liebfrauen<br />
waren Fachleute aus den Bereichen<br />
Sozialstationen, der (Medikamenten-)Tafel,<br />
aus der Schule sowie<br />
von „Mütter/Familien in Not eingeladen<br />
worden, <strong>die</strong> ihre Arbeit an einem Nachmittag<br />
vorstellten.<br />
Nach einem Impulsreferat zum Thema<br />
Armut, das Dr. Ulrich Thien vom Diözesancaritasverband<br />
Münster hielt, wurde<br />
in verschiedenen Workshops zu den<br />
einzelnen Bereichen nach Hilfsmöglichkeiten<br />
bzw. Projektideen gesucht.<br />
Es wurde zusammengetragen, wo uns<br />
das Thema Armut konkret im Alltag<br />
begegnet und welche Möglichkeiten<br />
<strong>die</strong> <strong>Caritas</strong> Konferenzen Deutschlands<br />
(CKD) haben, gemeinsam mit den<br />
Menschen vor Ort deren Lebenssituation<br />
zu verbessern.<br />
Die rege Beteiligung an <strong>die</strong>sem Nachmittag<br />
zeigt, dass sich Menschen <strong>für</strong> Menschen engagieren<br />
wollen.<br />
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15
<strong>Caritas</strong> <strong>intern</strong>/Personalia<br />
Einfach lecker: Kartoffel-Ecken vegan<br />
Zutaten <strong>für</strong> zwei Personen:<br />
- 1 Kilogramm festkochende Kartoffeln<br />
- 300 ml Gemüsebrühe<br />
- Saft von einer Zitrone oder Citrovin<br />
- Olivenöl<br />
- 1 TL Chiliflocken<br />
- 1 EL italienische Kräuter<br />
- Salz<br />
- Pfeffer<br />
Biologische Produkte:<br />
Kartoffeln<br />
Zitrone<br />
Olivenöl<br />
Chiliflocken<br />
Pfeffer<br />
Fairtrade-Produkte:<br />
Olivenöl<br />
Pfeffer<br />
Chiliflocken<br />
<strong>Caritas</strong>verband <strong>für</strong> <strong>die</strong> <strong>Stadt</strong> <strong>Recklinghausen</strong> e.V.<br />
Mit <strong>die</strong>ser Ausgabe unsere <strong>Caritas</strong>REports starten wir eine neue Serie und stellen jedes Mal ein leckeres<br />
Rezept vor, das schnell und unkompliziert zubereitet werden kann. Dieses Mal präsentieren wir Kartoffel-<br />
Ecken vegan, das Rezept wurde eingereicht von Björn Schmidt-Freistühler (Kinder- und Jugendtreff/Spielhof<br />
Hillerheide).<br />
Zubereitung<br />
Die Kartoffeln entweder schälen oder gründlich waschen,<br />
je nachdem ob sie mit oder ohne Schale zubereitet<br />
werden sollen. Danach werden <strong>die</strong> Kartoffeln in<br />
Spalten geschnitten und auf einem Backblech oder in<br />
einer Auflaufform verteilt.<br />
Nun werden <strong>die</strong> Kartoffeln mit Chili, italienischen Kräutern,<br />
Salz und Pfeffer gewürzt. Hierbei <strong>die</strong> Kartoffeln<br />
zwischendurch wenden, um eine gleichmäßige Verteilung<br />
der Gewürze zu<br />
gewährleisten.<br />
Die Schwerbehindertenvertretung informiert<br />
Die Schwerbehindertenvertreter des CV <strong>Recklinghausen</strong><br />
Christel Meuter, Kerstin Bomke und Wolfgang Fischer<br />
haben im November des vergangenen Jahres an<br />
einem dreitägigen Grundkursus zum Thema: „Schwerbehindertenrecht“<br />
in Bad Fredeburg teilgenommen.<br />
Zuletzt noch <strong>die</strong><br />
Gemüsebrühe, etwas<br />
Olivenöl und<br />
den Zitronensaft<br />
über <strong>die</strong> Kartoffeln<br />
geben.<br />
Die Kartoffelecken<br />
werden nun <strong>für</strong><br />
ca. 30 Minuten in<br />
den vorgeheizten<br />
Backofen bei 200<br />
Grad Umluft gegeben<br />
und gelegentlich<br />
gewendet.<br />
Sobald <strong>die</strong> Ecken<br />
knusprig sind, aus<br />
dem Ofen holen, eventuell nachwürzen und servieren.<br />
Veranstalter war der Landschaftsverband Westfalen-<br />
Lippe – Integrationsamt. In <strong>die</strong>sem Jahr folgt nun <strong>die</strong><br />
Teilnahme an einem Aufbaukursus, um auch in Zukunft<br />
alle Fragen rund um das Schwerbehindertenrecht umfassend<br />
beantworten zu können.<br />
16 <strong>Caritas</strong> REport April 2012
<strong>Caritas</strong>verband <strong>für</strong> <strong>die</strong> <strong>Stadt</strong> <strong>Recklinghausen</strong> e.V. <strong>Caritas</strong> <strong>intern</strong>/Personalia<br />
Gesundheitstag<br />
ist ein voller Erfolg<br />
Großer Andrang im Ruhrfestspielhaus<br />
Der 1. Vestische Gesundheitstag - initiiert durch das<br />
Me<strong>die</strong>nhaus Bauer - war ein voller Erfolg. Wahre<br />
Menschenmassen zog es Mitte März in der Ruhrfestspielhaus.<br />
Auch der CV <strong>Recklinghausen</strong> war vor Ort<br />
vertreten.<br />
Gemeinsam mit der Alzheimer Gesellschaft Vest <strong>Recklinghausen</strong><br />
und der Diakonie wurde nahezu <strong>die</strong> gesamte Palette<br />
der Leistungen <strong>die</strong>ses Trios präsentiert. Viele Besucher ließen<br />
es sich nicht nehmen, das Fingerfood des <strong>Caritas</strong>hauses<br />
Reginalda zu probieren, ihr Gedächtnis zu trainieren oder<br />
sich selbst am Demenzparcours zu testen.<br />
Zudem führte <strong>die</strong> Sozialstation Nord mit der Diakonie kostenlose<br />
Blutzucker- und Blutdruck-Messungen durch. Immer<br />
wieder blieben Besucher am Stand stehen, um sich<br />
auch über <strong>die</strong> Angebote des <strong>Caritas</strong>verbandes zu informieren.<br />
Weitere Impressionen zu dem gemeinsamen Stand gibt<br />
es auf der letzten Seite <strong>die</strong>ses <strong>Caritas</strong>REports.<br />
Wir gratulieren<br />
zum Dienstjubiläum!<br />
Zum 10-jährigen Dienstjubiläum gratulieren wir:<br />
Gerda Ernst, Schwangerschaftsberatung - 01.04.2002<br />
Glückwünsche zur Geburt:<br />
Melanie Hetmann, <strong>Caritas</strong>haus St. Hedwig,<br />
brachte am 9. März 2012<br />
ihren Sohn Marc zur Welt!<br />
Wir wünschen dem neuen Erdenbürger einen guten Start<br />
ins Leben und heißen ihn herzlich willkommen!<br />
<strong>Caritas</strong> REport April 2012<br />
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17
<strong>Caritas</strong> <strong>intern</strong><br />
Backen im Winter<br />
Trotz frostiger Temperaturen ließ sich <strong>die</strong> „Zwergengruppe“<br />
des Familienzentrums St. Christophorus<br />
nicht davon abhalten, im hauseigenen Garten<br />
zu „backen“.<br />
„Sandkuchen haben wir im Sommer gebacken, doch bei<br />
den eisigen Temperaturen sind wir auf Eistorten umgestiegen“,<br />
erklärt Erzieherin Sabine Burks (Zwergengruppe) mit<br />
einem Augenzwinkern.<br />
Inklusion ist nicht nur eine gute Idee, sondern<br />
ein Menschenrecht. Inklusion bedeutet, dass<br />
kein Mensch ausgeschlossen, ausgegrenzt oder<br />
an den Rand gedrängt werden darf. Als Menschenrecht<br />
ist Inklusion unmittelbar verknüpft<br />
mit den Ansprüchen auf Freiheit, Gleichheit und<br />
Solidarität.<br />
Damit ist Inklusion sowohl ein eigenständiges Recht,<br />
als auch ein wichtiges Prinzip, ohne dessen Anwendung<br />
<strong>die</strong> Durchsetzung der Menschenrechte unvollständig<br />
bleibt.<br />
Wie alle anderen Menschenrechte fußt das Recht auf<br />
Inklusion auf der universellen Menschenwürde: Weil<br />
alle Menschen mit der gleichen und unveräußerlichen<br />
Würde ausgestattet sind, haben wir alle <strong>die</strong> gleichen<br />
Rechte und den Anspruch darauf, dass der Staat sie<br />
umsetzt. Das heißt, dass er <strong>die</strong> Menschenrechte durch<br />
seine Rechtsordnung absichert und <strong>die</strong> tatsächlichen<br />
Voraussetzungen da<strong>für</strong> schafft, dass alle ihre Rechte<br />
gleichermaßen wahrnehmen können. Dabei gewährleisten<br />
<strong>die</strong> Menschenrechte den Schutz vor jeglicher<br />
Form von Diskriminierung, zum Beispiel aufgrund einer<br />
Behinderung, der Hautfarbe, der Herkunft, der Geschlechtsidentität<br />
oder der sexuellen Orientierung. Um<br />
Inklusion wirkungsvoll umzusetzen, braucht es <strong>die</strong>sen<br />
Schutz vor Diskriminierung.<br />
Das Verbot der Diskriminierung bedeutet aber nicht<br />
pauschal, dass alle identisch behandelt werden müs-<br />
<strong>Caritas</strong>verband <strong>für</strong> <strong>die</strong> <strong>Stadt</strong> <strong>Recklinghausen</strong> e.V.<br />
Die Schwerbehindertenvertretung informiert:<br />
Was ist Inklusion (Dazugehörigkeit)?<br />
Nicht nur ein Thema <strong>für</strong> Menschen mit Behinderungen<br />
sen. Vielmehr müssen bei der Umsetzung der Menschenrechte<br />
unsere jeweils spezifischen und unterschiedlichen<br />
Ausgangslagen berücksichtigt werden.<br />
Um das Ziel von Inklusion zu erreichen, dass alle Menschen<br />
frei und gleich und auf der Grundlage der eigenen<br />
Selbstbestimmung ihr Leben miteinander gestalten<br />
können, müssen daher alle Barrieren, <strong>die</strong> <strong>die</strong>sem<br />
Ziel (noch) im Wege stehen, Schritt <strong>für</strong> Schritt abgebaut<br />
werden. Das gilt <strong>für</strong> bauliche Barrieren genauso<br />
wie <strong>für</strong> Barrieren in den Köpfen.<br />
Inklusion als Menschenrecht ist natürlich nicht nur ein<br />
Thema <strong>für</strong> Menschen mit Behinderungen. Es ist <strong>für</strong><br />
alle Menschen wichtig, <strong>die</strong> nicht voll und gleichberechtigt<br />
an allen Bereichen der Gesellschaft teilhaben können,<br />
etwa aufgrund ihres Alters, ihrer sexuellen Orientierung,<br />
einer Behinderung, ihrer Hautfarbe, Herkunft<br />
oder ihrer Geschlechtsidentität.<br />
Und als Menschenrecht geht Inklusion alle Menschen<br />
an, nicht allein <strong>die</strong>jenigen, <strong>die</strong> ausgeschlossen sind.<br />
Denn Menscherechte bauen darauf auf, dass jeder<br />
Mensch den anderen als Gleichen respektiert und sich<br />
deshalb solidarisch <strong>für</strong> <strong>die</strong> Rechte der anderen einsetzt.<br />
Nur wenn alle mitmachen, kann Inklusion gelingen.<br />
eingesandt von Christel Meuter<br />
CH St. Michael<br />
Aus: online-Handbuch Inklusion als Menschenrecht<br />
18 <strong>Caritas</strong> REport April 2012
<strong>Caritas</strong>verband <strong>für</strong> <strong>die</strong> <strong>Stadt</strong> <strong>Recklinghausen</strong> e.V. Fotos Vestischer Gesundheitstag<br />
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<strong>Caritas</strong> REport April 2012<br />
WIR KÜMMERN UNS<br />
UM IHRE GESUNDHEIT<br />
�� Kardiologie<br />
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�� Radiologie<br />
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Fotos: Julia Sandkühler / Prosper-Hospital<br />
und Florian Adamek / Hertener Allgemeine<br />
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19
Das neue Programm ist da!<br />
www.akademie-gesundes-vest.de<br />
Möglichst lange gesund bleiben –<br />
das ist der Anspruch nach denen das<br />
Prosper-Hospital in <strong>Recklinghausen</strong> und das<br />
St. Elisabeth-Hospital in Herten handeln.<br />
In der Akademie Gesundes Vest präsentieren<br />
beide Häuser und zahlreiche Partner<br />
jedes Halbjahr rund 200 Veranstaltungen,<br />
Kurse und Vorträge – <strong>für</strong> Ihre Gesundheit!<br />
Unsere Tipps:<br />
31. Januar 2012 – Prosper-Hospital<br />
Geburtsvorbereitung <strong>für</strong> Paare<br />
13. Februar 2012 – Prosper-Hospital<br />
Bewegung <strong>für</strong> pfundige Frauen<br />
22. Mai 2012 – St. Elisabeth-Hospital Herten<br />
Moderne Intensivbehandlung:<br />
Fluch oder Segen?<br />
Mehr Informationen und Kurse im aktuellen<br />
Programmheft, telefonisch unter<br />
0 23 61/54-30 33 oder im Internet unter<br />
www.akademie-gesundes-vest.de.