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Migräne - Rudolf Merkel

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<strong>Migräne</strong><br />

Wortbedeutung:<br />

Das Wort <strong>Migräne</strong> wurde aus dem französichen „la migraine“ übernommen.<br />

Im italienischen sagt man emicrania. Der Ursprung liegt in der griechischen Sprache<br />

„Hemikranie“. Hemi bedeutet halb und kranie ist der Wortteil von Schädel. Da der<br />

Schmerz zu Beginn eines Anfalls meist halbseitig auftritt und erst im weiteren Verlauf<br />

sich auf den ganzen Kopf ausbreiten kann.<br />

Gestern und Heute:<br />

Die erste überlieferte Schilderung einer <strong>Migräne</strong> wurde von 5000 Jahren auf eine<br />

Tontafel geschrieben. Viele Persönlichkeiten litten oder leiden darunter. Eine von<br />

ihnen war z.B. die Hildegard von Bingen (1180). Während ihren Anfällen malte sie<br />

und hielt ihre Visionen in Bildern fest.<br />

Die Menschen, die an <strong>Migräne</strong> litten wurden im vorigen Jahrhundert stark belächelt.<br />

Es waren vor allem Frauen, diese wurden oft als Hysterikerinnen abgestempelt. Auch<br />

heute ist es nicht immer selbstverständlich von den Mitmenschen und Vorgesetzten<br />

nicht als Simulanten dazustehen. Es ist ja auch kein Beweismaterial wie z.B. Laborwerte,<br />

Röntgenbilder oder andere messbare Werte vorhanden. Allerdings wurde in<br />

den letzten Jahren viel Aufklärungsarbeit geleistet. Das Thema wurde in den Medien<br />

diskutiert und der nicht betroffenen Bevölkerung näher gebracht. In London besteht<br />

seit l970 eine eigentliche <strong>Migräne</strong>klinik.<br />

Studien zeigen, dass an <strong>Migräne</strong> Menschen aller Kulturen, Völker und Rassen leiden<br />

können. Es sind doppelt so viel Frauen, im Alter von 35 – 45 Jahren sogar 3 – 4 Mal<br />

mehr Frauen als Männer, betroffen. Die Symptome setzen den Menschen für Stunden<br />

gar Tage ausser Gefecht. Auf die Schweiz ausgerechnet sind es pro Jahr ca. 2,2 Mio.<br />

Arbeitstage, die dadurch verloren gehen. Die <strong>Migräne</strong> ist also nicht einfach eine<br />

kleine Bagatelle, sie kann stark ins Berufsleben eingreifen.<br />

Dr. William Gooddy schreibt im Vorwort zu Oliver Sacks Buch folgendes: Wir<br />

sehen oder erleben an uns selbst den allmählichen Funktionsverfall der gesunden<br />

Person, so wie bei einem Schlaganfall oder einem Hirntumor, nur ohne das Unglück<br />

einer dauerhaften Beeinträchtigung. Innerhalb weniger Minuten, Stunden (auch Tage)<br />

gehört der Anfall der Vergangenheit an. Alle Symptome wie Dysphasie, Hemiplegie,<br />

Doppelsehen, Schwindel, Erbrechen Verdauungsstörungen, Veränderung des<br />

Flüssigkeitshaushalts und Persönlichkeitsstörungen sind verschwunden.<br />

Krankheitsbild und Ursachen:<br />

Wie schon erwähnt, beginnt die <strong>Migräne</strong> meist halbseitig und kann sich dann über den<br />

ganzen Kopf verteilen. Die Schmerzen können im Schläfenbereich, über dem Auge<br />

oder auch im Nacken beginnen, sich dann von dort bis ins Auge ausbreiten. Sie<br />

können im Verlauf der Attacke die Seite wechseln, oder breiten sich über die ganze<br />

Stirn und den ganzen Kopf aus. Der Schmerz kann in Wellen anschwellen und wieder<br />

nachlassern oder es kann ein Dauerschmerz eintreten, der fast nicht zu ertragen ist.<br />

Die Schmerzqualität ist nicht immer gleich, es gibt nicht den typischen Schmerz wie<br />

z.B. bei einer Kolik. Im Gegensatz zum eher dumpfen Spannungs-Kopfschmerz wird<br />

1


der <strong>Migräne</strong>kopfschmerz als hell, stechend oder bohrend beschrieben zudem kann er<br />

pochend oder pulsierend sein. In der Regel ist das Pochen pulssynchron. Zu den<br />

Kopfschmerzen, kommen noch zusätzliche Symptome hinzu, wie Uebelkeit,<br />

Erbrechen, kalter Schweiss und Durchfall. Der Patient ist lichtempfindlich und<br />

verträgt z.T. keine Gerüche und Geräusche. Er zieht sich in ein dunkles Zimmer<br />

zurück. Da man während eines Anfalls nichts zu sich nehmen kann kommt es nach<br />

einer gewissen Zeit zu einer Schwäche im Körper, besonders dann wenn so ein Anfall<br />

ein bis drei Tage dauert. Während oder v.a. gegen Ende einer Attacke wird eine<br />

grosse Müdigkeit festgestellt, das hat auch sein Gutes, der Schlaf kann Erlösung<br />

bringen und somit oft ein Ende der Schmerzen herbeiführen.<br />

Die internationale Kopfschmerzgesellschaft hat den <strong>Migräne</strong>kopfschmerze genau<br />

definiert. Es sind folgende Kriterien:<br />

- Mindestens 5 Attacken, die jeweils vier Stunden bis 3 Tage anhalten.<br />

- Schmerzen sind einseitig, pulsierend, mässig bis schwer und verschlimmern<br />

sich bei Bewegung (mindestens 2 dieser Kriterien müssen vorliegen).<br />

- Zusätzlich treten Uebelkeit oder Erbrechen (auch beides) auf und es besteht<br />

eine ausgeprägte Licht- und Geräuschempfindlichkeit.<br />

Verschiedene <strong>Migräne</strong>formen<br />

Es gibt diverse Formen von <strong>Migräne</strong>. Ich möchte hier einige nennen.<br />

Einfache <strong>Migräne</strong>:<br />

Dies ist ein <strong>Migräne</strong>anfall ohne Aura.<br />

Klassische <strong>Migräne</strong>:<br />

Ein <strong>Migräne</strong>anfall mit Aura: optische Halluzinationen<br />

taktile Halluzinationen<br />

andere Halluzinationen – akustische<br />

- Geruch<br />

- Geschmack<br />

Cervikale <strong>Migräne</strong>:<br />

Syn. Barré.Liéou-Syndrom ; Zervikobrachialsyndrom. Die A. vertebralis und der<br />

Sympathikus werden infolge einer Arthrose oder nach einem Schleudertrauma<br />

irritiert. Die Folge davon sind okzipitale Kopfschmerzen, Schwindel, Hörstörungen,<br />

Sehstörungen.<br />

Migränöse Neuralgie (Cluster-Kopfschmerz), hemiplegische <strong>Migräne</strong>,<br />

ophthalmologische <strong>Migräne</strong>, Pseudomigräne:<br />

Diese Formen haben alle ein gemeinsames Merkmal. In alle Fällen kommt es zu<br />

neurologischen Ausfällen, die einige Zeit andauern können. Erwähnen möchte ich<br />

hier im speziellen nur den Cluster-Kopfschmerz. Er befällt mehr Männer als Frauen.<br />

Man nimmt an, dass es sich um eine Funktionsstörung im Zwischenhirn handelt.<br />

Betroffen ist immer die gleiche Seite, das Aufkommen ist v.a. in der Nacht. Es<br />

können bis zu 10 Attacken hintereinander auftreten. Diese dauern von einigen bis zu<br />

40 Minuten. Die Betroffenen können danach wieder für Wochen ja Jahre Ruhe haben.<br />

Im Gegensatz zum <strong>Migräne</strong>kopfschmerz, der nach Ruhe und sich Zurückziehen<br />

fordert, ist der Cluster-Schmerz so intensiv, dass der Patient ruhelos umherläuft, oft<br />

noch mit dem Kopf gegen die Wand schlägt, da dieser Schmerz fast nicht zum<br />

Aushalten ist.<br />

2


Symptomvergleich zwischen <strong>Migräne</strong> und Cluster-Kopfschmerz<br />

(Tabelle aus dem Buch von H. Milne „Craniosacralarbeit 2“)<br />

Cluster <strong>Migräne</strong><br />

Schmerzart: unablässig, stechend, bohrend klopfend, pulsierend,<br />

brennend, verschlimmert sich verschlimmert sich durch<br />

nicht durch Bewegung bewegen<br />

Dauer: 15 – 90 Minuten 2 – 72 Stunden<br />

Vorkommen: bei Männer bei Frauen<br />

Vorwarnung: keine oft Aura<br />

Verlauf: 2 oder mehrere Attacken tgl. in der Regel nicht gehäuft.<br />

über einen Zeitraum von können aber jederzeit auftreten<br />

3 – 16 Wochen, dann schmerz-<br />

frei über Monate od. Jahre<br />

Ernährung: Während Schmerzperiode ruft fettreiche Ernährung, Rotwein,<br />

Rotwein eine Attacke hervor, Liqueur, Schokolade<br />

sonst nicht.<br />

Diese Tabelle ist aus dem Buch „Aus der Mitte des Herzens lauschen“ von H. Milne.<br />

<strong>Migräne</strong>ursache und Auslöser<br />

Man nimmt an, dass die Schmerzen durch eine Vasokonstriktion der Hirngefässe mit<br />

anschliessender Vasodilatation ausgelöst werden. Diese Erweiterung führt dann zum<br />

eigentlichen Schmerz. Der Auslöser können verschiedene Gründe sein. Im Buch von<br />

H. Milne ist erwähnt, dass die Medulla oblongata die Vasodilatation und Vasokontraktion<br />

kontrolliert und enthält die gleichen Nervenzellen, für den arteriellen Druck,<br />

Herz-tätigkeit und Atem wie der Pons. Daher kann ein CV4, der das Ausmass der<br />

elektrischen Aktivität dieser Hirnstrukturen verändern kann eine Muskelkontraktion<br />

oder <strong>Migräne</strong> rasch lösen. Er schreibt, dass auch der Cluster-Kopfschmerz pos. darauf<br />

reagiert.<br />

Zu den Auslöser zählen folgende Gründe:<br />

Wenn man diese kennt, kann man evt. Einem Anfall vorbeugen und daher ist es<br />

sinnvoll ein so genanntes <strong>Migräne</strong>tagebuch zu führen.<br />

Wetterumschwung<br />

Bei ca. 50% ist es ein Wetterwechsel, der zu einem Anfall führt. Es kann der Fön oder<br />

die Biese hier v.a.durch die Kälte derjenigen. Migräniker reagieren sehr empfindlich<br />

auf die Schwankungen des Luftdrucks, ihr vegetatives Nervensystem kann sich an<br />

rasche Klima- und Wetterschwankungen nicht schnell genug anpassen. Betroffen sind<br />

besonders Personen mit einem tiefen Blutdruck.<br />

3


Licht, Geräusche und Gerüche<br />

Starkes, blendendes Licht, Gerüche, wie Parfüm oder Lösungsmittel können einen<br />

Anfall auslösen.<br />

Nahrungsmittel<br />

Hier nur einige von denen man weis, dass sie eine <strong>Migräne</strong> auslösen können:<br />

Käse (Hartkäse wie Parmesan), Schokolade, Rotwein, Bier, Koffein (Koffein od.<br />

Nikotin wirken auf das retikuläre Aktivierungssystem so, dass es mehr Informationen<br />

durchlässt, die Folge davon ist: wir fühlen uns wacher, beginnen aber auch hyperaktiv<br />

zu werden, wir verlieren dafür die innere Gelassenheit), Zusatzstoffe in<br />

Nahrungsmittel wie z.B. Glutamat, Konservierungsstoffe. Speiseeis wird auch<br />

erwähnt, da es durch den Kälteschock im Mundbereich den Trigeminusnerv reizt und<br />

die Folge davon kann ein <strong>Migräne</strong>anfall sein.<br />

Im Buch „die Ernährungslüge“ von Hans-Ulrich Grimm wird beschrieben wie das<br />

Glutamat auf unseren Körper wirkt.<br />

Halswirbelsäule<br />

Ursachen können auch Probleme im Bereich der HWS sein, diese führen zu Muskel-<br />

verspannungen. Ursache dafür können Haltungsschäden, gebeugtes Sitzen oder auch<br />

das Tragen von schweren Taschen sein. Weiter können verschobene Wirbel nach<br />

Stürzen oder das Schleudertrauma migräneartige Kopfschmerzen auslösen.<br />

In diese Rubrik möchte ich noch die Geburtskomplikation einbringen. Nicht alle<br />

wissen ob ihre Geburt komplikationslos verlaufen ist und es liegt ja auch oft sehr<br />

weit zurück. Wenn man aber bedenkt mit welcher Präzision so eine Geburt von<br />

statten geht, das Uebereinanderschieben der Schädelknochen Dank der Schädelnähte<br />

und der 6 Fontanellen grenzt es meiner Meinung nach an ein Wunder. Bei Geburten,<br />

die mit der Zange oder der Saugglocke ausgeführt wurden, können Schädelverletzungen<br />

ausgelöst werden, jede Geburt kann theoretisch zu einer Schädeldeformation<br />

führen. Sie müssen nicht sichtbar sein, können aber nach Jahren durch das<br />

Zurückbleiben von Spannungsmustern zu Problemen führen.<br />

Hormonelle Einflüsse<br />

In den Tagen vor und während der Periode aber auch in der Zeit des Eisprungs kommt<br />

es häufig zu <strong>Migräne</strong>attacken. Bei dieser Form ist der Anfall meistens besonders<br />

heftig und auch lange anhaltend.<br />

Schlafmangel oder auch ein Zuviel an Schlaf<br />

Wichtig ist ein geregelter Rhythmus. Menschen, die in Berufen mit unregelmässiger<br />

Arbeitszeit eingebunden sind, haben eine Disposition für <strong>Migräne</strong>anfälle.<br />

Wochenendmigräne<br />

Auch diese Form ist meistens auf eine Veränderung der Lebensgewohnheit<br />

zurückzuführen. (weniger Kaffee, anderes Essen, Schlafrhythmus oder auch weniger<br />

Stress).<br />

Reisen<br />

Alles kommt zusammen, der Stress, Hetzen, Angst Anschlüsse zu verpassen.<br />

Menschen, die sich für alles verantwortlich fühlen sind hier besonders gefährdet.<br />

Hier gilt zu versuchen das Ganze weniger dramatisch zu nehmen, allerdings ist<br />

dies nicht immer einfach. Oft braucht es viel Geduld mit sich selber.<br />

4


Stress gilt im Allgemeinen als einer der wichtigsten <strong>Migräne</strong>trigger.<br />

Unterschieden wird heute in der Stressforschung zwischen Eustress und Disstress.<br />

Unter Eustress wird die Anregung, der Anreiz verstanden, die notwendig sind, um uns<br />

überhaupt zu irgendeiner Form von Aktivität zu veranlassen. Es handelt sich hier also<br />

um eine positive Spannung. Klafft allerdings die Schere zwischen Anforderung und<br />

Bewältigungsstrategie soweit auseinander, dass wir uns der Situation nicht mehr<br />

gewachsen fühlen, so entsteht der negativ besetzte Disstress. Wir sind überfordert.<br />

Die Folge davon sind körperliche und oder psychische Symptome.<br />

Aufbau des Schädels<br />

Als Craniotherapeuten ist es wichtig den Aufbau des Schädels zu kennen, somit haben<br />

wir einen Eindruck welche Strukturen in welchem Verhältnis zueinander stehen und<br />

wie sie beteiligt sein könnten. Schon Sutherland hat in seinem „Helmexperiment“<br />

festgestellt, dass eine eingeschränkte Bewegungsfähigkeit der Schädelknochen zu<br />

einem eingeschränkten Wohlbefinden führen, dass die Schädelnähte bis ins hohe<br />

Alter beweglich sind und dass jeder Knochen eine genau definierte Bewegung hat. Ist<br />

diese Bewegung eingeschränkt dadurch, dass die Suturen nicht frei sind oder dass die<br />

Knochen in einer Position fixiert sind, können Symptome ausgelöst werden zu denen<br />

auch der Kopfschmerz oder die <strong>Migräne</strong> gehören. Das Gehirn empfindet keinen<br />

Schmerz aber die Hirnhäute die es umgeben sind sehr schmerzempfindlich. Die<br />

Innervation der Hirnhäute erfolgt zum grössten Teil über den N. trigeminus, der<br />

kleinere Hirnhautanteil der hinteren Schädelgrube wird auch von N.vagus innerviert.<br />

Die Hauptstämme der Gefässe und Nerven, die die Meningen versorgen verlaufen in<br />

der Dura mater. In der Duplikatur der Dura mater verlaufen die venösen Blutleiter,<br />

der 3. 4. und 6. Hirnnerv verläuft für eine kurze Zeit im Tentorium. Blutgefässe und<br />

Nerven treten durch diverse Foramen aus. Hierbei ist das Foramen jugulare sehr<br />

wichtig. Sicher kann man sich vorstellen, dass Spannungen in den Hirnhäuten oder<br />

Spannungen ausgelöst durch eine Verengung des Foramen jugulare zu Schmerzen<br />

führen können. Auch eine „Fehlposition“ der Knochen lösen eine erhöhte Muskelspannung<br />

aus.<br />

Sutherland nannte das durale Spannungssystem „reziprokes Spannungsmembran-<br />

System“.Die craniale Dura mater und die spinale Dura mater stellen ein kontinuierliches,<br />

zusammenhängendes Gebilde dar. Sie üben eine wechselseitige aufeinander<br />

bezogene Funktion aus. Man orientiert sich im cranialen Bereich an einem horizontalen<br />

(Tentorium, Diaphragma sellae) und einem vertikalen (Falx cerebri, Falx<br />

cerebelli) Spannungssystem. Dieses trifft sich im Sutherland-Fulcrum. Aufrechtgehalten<br />

und reguliert wird der kontinuierliche Tonus v.a. durch die Nackenmuskulatur<br />

und den M. sternocleidomastoideus. Ueber die spinale Dura ist auch das<br />

Kreuzbein miteinbezogen. Stürze auf das Kreuzbein können Kopfschmerzen und<br />

<strong>Migräne</strong> auslösen.<br />

Fallbeispiel: Eine Frau hatte über Jahr hinweg eine starke <strong>Migräne</strong>, sie hat alles<br />

ausprobiert und am Schluss gab ihr jemand den Rat zu einem Osteopathen zu gehen.<br />

Dieser stellte fest, dass das Steissbein, wahrscheinlich von einem früheren Sturz her,<br />

verdreht war und mit einem einzigen Griff konnte er das Problem lösen. Die Frau<br />

hatte von da an keine <strong>Migräne</strong> mehr.<br />

Sutherland nannte die Verbindung zwischen den Becken- und Schädelknochen<br />

„core link“ also Kernverbindung. Eine Dysfunktion eines Knochenbereiches erzeugt<br />

wiederum eine Dysfunkion im andere Bereich der Kernverbindung (SSB und alle<br />

5


Schädelknochen/Becken und untere Extremitäten). Bei dieser Frau löste der Sturz auf<br />

das Kreuzbein/Steissbein Kopfschmerzen aus.<br />

<strong>Migräne</strong>typ<br />

Man weis, dass die <strong>Migräne</strong> familiär gehäuft aufkommt, aber ob sie wirklich<br />

vererbbar ist, ist noch nicht bewiesen. Es sind eindeutig mehr Frauen davon betroffen<br />

als Männer. Das alles sind Fakten aber gibt es wirklich den typischen „Migräniker“?<br />

1991 kam von Michael Schäfer das Buch „<strong>Migräne</strong> und Persönlichkeit“ heraus. Dort<br />

schrieb er von einem „Typus migraenicus“, dem er ganz bestimmte Merkmale<br />

zuordnete. Diese waren: Neurotizisumes, Perfektionismus, Zwanghaftigkeit sowie<br />

Agressionshemmung. Er schrieb, dass diese Menschen übermässig sorgfälltig und<br />

ordentlich sind dazu eine soziale Ueberangepasstheit vorweisen, hinzu kommt noch<br />

eine Tendenz zu symbiotischer Anhänglichkeit an Bezugspersonen sowie eine erhöhte<br />

Leistungs- und Einsatzbereitschaft. Die Theorien von Schäfer sind heute widerlegt.<br />

Es ist aber wahr, dass bei Menschen, die an <strong>Migräne</strong> leiden einige dieser Punkte<br />

verstärkt vorkommen. Diese z.T. typischen Verhaltensmuster können den Weg zu<br />

<strong>Migräne</strong>anfällen ebnen. Wenn wir aber davon ausgehen, dass bestimmte Reaktionsweisen,<br />

seien es nun körperliche wie auch seelische zu irgendeinem Zeitpunkt erlernt<br />

wurden, dann besteht auch durchaus der Anlass zu der Hoffnung, dass das betreffende<br />

Verhalten auch wieder verlernbar ist.<br />

Tatsache ist, dass mehr Frauen als Männer betroffen sind. Auch bei den<br />

Depressionen, Neurosen, Angstzuständen und Essstörungen halten Frauen einen<br />

traurigen Rekord. Man nimmt an, dass der Auslöser „sich für alles Verantwortlich<br />

fühlen“ ist. Viele Frauen haben keinen eigentlichen privaten Erholungsraum, können<br />

selten nein sagen und somit ist eine Ueberforderung vorprogrammiert. Schuld ist das<br />

typisch weibliche Rollenverhalten. Die <strong>Migräne</strong> entsteht nicht aufgrund pathologischer<br />

Persönlichkeitsdefizite, sondern sie ist wie ein Warnsignal, das den<br />

psychisch gesunden Menschen trifft, um vielleicht Schlimmeres zu verhüten. Er wird<br />

so ausser Gefecht gesetzt und der Körper hat Zeit sich zu regenerieren und<br />

abzuschalten. So betrachtet ist also die <strong>Migräne</strong>anfälligkeit nicht ein<br />

Persönlichkeitsmerkmal im Sinne der psychiatrischen Typenforschung, sondern Folge<br />

einer körperlichen und psychischen Ueberforderung. Hier denke ich, bildet die<br />

Cranio-Therapie einen guten Ansatz, indem sie die Resourcen des Menschen fördert<br />

und somit dem System helfen sich wieder in ein Gleichgewicht zu kommen. Ich<br />

denke mir aber, dass man nicht allzu lange mit einer Therapie warten sollte, sondern<br />

je eher man damit beginnt, desto leichter ist es für den Körper sich aus diesem<br />

Teufelskreis zu lösen.<br />

Therapieformen<br />

Medikamentös<br />

Die meisten Menschen, die an Kopfschmerzen oder <strong>Migräne</strong> leiden greifen zu<br />

Schmerzmittel. Dies sind meistens Paracetamole wie z.B. Dafalgan, Zolben etc.<br />

oder zu Acetylsalicilaten wie Aspirin, Aspegic Alcacyl u.s.w. Mir sind auch Personen<br />

bekannt, die sich Novalgin spritzen. Angeboten werden auch Kombinationspräparate,<br />

die Koffein enthalten. Aus Amerika kommt z.B. das Medikament Excedrin, es ist ein<br />

rezeptfreies <strong>Migräne</strong>mittel, das aus Acetaminophen, Aspirin und Koffein besteht. In<br />

Fernsehwerbung werden Medikamente gegen <strong>Migräne</strong> angeboten und es wird immer<br />

darauf hingewiesen, dass man damit einsatzbereit bleiben kann und ohne Probleme<br />

6


die Tätigkeit weiter führen kann. Die Folge ist, dass nicht auf den Körper gehört wird,<br />

die Symptome werden behandelt, aber man geht nicht der Ursache auf den Grund.<br />

Heute weis man, dass der Botenstoff Serotonin eine wichtige Funktion im<br />

<strong>Migräne</strong>prozess hat. Er verfügt über schmerz dämpfende und entzündungshemmende<br />

Eigenschaften. Während eines <strong>Migräne</strong>anfalls spielt aber das Serotonin verrückt. Zu<br />

Beginn der Attacke steigt der Serotoninspiegel an, um dann rapide abzufallen. Das<br />

heisst, ausgerechnet auf der Höhe des Anfalls fehlt seine schützende und<br />

schmerzlindernde Wirkung. In diesen Serotoninstoffwechsel greifen die neuen,<br />

spezifisch migränewirksamen Medikamente, die so genannten Triptane ein. Die<br />

Symptome lassen spätestens nach 2 Stunden nach. Aber auch sie sind nicht problemlos.<br />

Man hat festgestellt, dass zu den unerwünschten Nebenwirkungen eine<br />

Mangeldurchblutung des Herzmuskels gehört. Dies kann unter ungünstigen<br />

Bedingungen zu einem Herzinfarkt führen. Es wird angenommen, dass die Triptane<br />

nicht zu einer körperlichen aber doch zu einer psychischen Abhängigkeit führen<br />

können. Auch hier ist es nicht ein Heilmittel, sondern ein Medikament, das kurzfristig<br />

den Schmerz unterdrückt aber nicht die Ursache behebt.<br />

Akupunktur<br />

Die Akupunktur ist ein Teil der traditionellen chinesischen Medizin. Sie betrachtet<br />

den Patienten nicht nur als Symptomträger, sondern als Ganzes, eine Einheit aus<br />

Körper, Seele und Geist. Die Krankheit ist keine einzelne, vom übrigen Lebenssystem<br />

abgekoppelte Beschwerde, sondern eine Störung des normalen, harmonischen<br />

Gleichgewichts der Lebensfunktionen. Man wird nicht nur mit Nadeln behandelt,<br />

sondern erhält auch spezielle Kräuter, die man über einen gewissen Zeitraum hinweg<br />

zu sich nehmen muss.<br />

Homöopathie<br />

Diese Form von Therapie wird erwähnt. Sie ist eine individuelle und ganzheitliche<br />

Therapieform. Das Mittel wird individuell für den Patienten ausgesucht. Damit das<br />

Richtige gefunden werden kann ist eine genaue Anamnese unerlässlich. Auch die<br />

Geburt, familiäre Hintergründe und so weiter sind wichtig zu kennen.<br />

Craniosacral-Therapie<br />

Aber auch die Craniosacaral-Therapie kennt Möglichkeiten Kopfschmerzen oder<br />

<strong>Migräne</strong> zu lindern oder zu behandeln. Hinweise dafür habe ich in den Büchern von<br />

H. Milne und Torsten Liem gefunden.<br />

Im Buch von H. Milne „Aus der Mitte des Herzens lauschen“ ist ein grosses Kapitel<br />

dem Kopfschmerz und der <strong>Migräne</strong> gewidmet. Ich erwähne hier nur kurz seine<br />

Einteilung, da es sonst zu weit gehen würde. Sicher ist es aber sehr interessant in<br />

seinem Buch darüber zu lesen.<br />

1. Muskelspannungskopfschmerzen<br />

Dies sind die häufigsten und einfachsten Kopfschmerzen. Menschen, die nicht nein<br />

sagen können oder wollen, die unter sozialem Druck stehen, den Kopfschmerz als<br />

Ausrede gebrauchen, damit sie eine Verabredung nicht einhalten müssen, Menschen,<br />

die lieber schweigen als reden,<br />

Milne schreibt, dass sich bei diesen Menschen um den Masseter eine enge<br />

Energiespirale windet. Der Kopf beginnt, durch den Druck, der vom Masseter über<br />

7


die Mandibula, Zygomatica und Maxilla auf das Sphenoid übertritt, zu schmerzen.<br />

Dies geschieht über Monate ja Jahre hinweg. Die Schmerzen können sich auf die<br />

HWS ausbreiten und dadurch entstehen Unterkieferspannungen. Das auftreten dieser<br />

Kopfschmerzform tritt v.a. zwischen 4 u. 8 Uhr morgens und 4 und. 8 Uhr<br />

nachmittags auf. Also zu einem Zeitpunkt, wo die Psyche näher an der Oberfläche ist.<br />

Ein Grund, der für das Auftreten von Muskelspannungskopfschmerzen verantwortlich<br />

ist, ist laut H. Milne das “Constant on Emigram”. Emigramm aus dem griechischen<br />

abgeleitet heisst Spur. Das Innervierungsmuster eines best,. Bereiches zu einer best.<br />

Zeit wird Engramm genannt. Das Gehirn vermittelt den Muskeln Signale. Der Fluss<br />

chemisch elektrischen Neurotransmitter zu den Muskeln ist entweder ein od.<br />

ausgeschaltet. In einem “constant on Emigram” ist der Fluss auf ein gestellt, es wird<br />

fortlaufend signalisiert u. d. Muskel zieht sich fortwährend zusammen. Das gesunde,<br />

rhythmische oder periodische Kontraktionsmuster ist verschoben und einem<br />

Notfallmuster gewichen, das Nervensystem ist überladen. Der Nucleus für die mot,.<br />

Verteilung d. Trigeminus liegt im Hirnstamm (Pons). Diesel liegt nahe des<br />

retikulärten Aktivierungssystems. Bei einem sehr belastenden Leben, wird das<br />

retikuläre Aktivierungssystem hyperaktiv; überladen, beginnt ein Teil seiner<br />

elektrischen Erregung in den motorischen Nucleus d. Trigeminus überzufliessen, die<br />

vom Trigeminus kontrollierten Muskeln werden stimuliert und, v.a. die des<br />

Unterkiefers. Diese geraten dann in das oben erwähnte “constant on emigram”. Der<br />

Teufelskreis entsteht. Das überladene Aktivierungssystem wird durch den neu<br />

auftretenden Schmerz im Unterkiefer zusätzlich belastet, die elektrische Aktivität in<br />

der Nähe d. Nucleus des Trigeminus weiter stimuliert. Folge davon ist, dass sich die<br />

Kiefermuskeln noch mehr verspannen. Das TMG wird komprimiert, beginnt zu<br />

scherzen, die damit verbundenen Nacken- oder Halsmuskeln verspannen sich und der<br />

Schmerz wird weiter stärker und dadurch die Verspannung noch grösser. Hier ist eine<br />

Veränderung d. Lebensrhythmus angesagt, eine Therapie, die Entspannung bringt und<br />

die Muskelverspannung lösen kann.<br />

Bei mir ist ein Mann in Behandlung, der extrem an Muskelverspannungen leidet. Er<br />

hatte häufig Stürze auf das Kreuzbein (Snowbord, Skaten) zudem hatte er vor 1 ½<br />

Jahren einen Unfall. Er ist Landschaftsgärtner und bei der Arbeit fiel ihm ein<br />

schwerer Ast auf den Kopf.<br />

Als er das erste Mal zu mir kam litt er an einem Dauerkopfschmerz, Uebelkeit und<br />

Erbrechen kamen ab und zu dazu. In der ersten Sitzung war ich eine lange Zeit an den<br />

Füssen ging dann ans Kreuzbein und nur ganz kurz an den Kopf, um den Cranio-<br />

Rhythmus zu fühlen. Er hatte nach dieser Sitzung eine Reaktion aber danach waren<br />

für vier Tage die Schmerzen viel weniger stark. Bei der 2. Sitzung machte ich nicht<br />

viel mehr, als dass ich das Sphenoid und das Tentorium mit einbezog. Dieses Mal<br />

hatte er eine heftige Reaktion. In der dritten Sitzung hatte ich den Eindruck, dass eine<br />

Sinusdrainage das Richtige sei aber auch nach diesem Mal hatte er eine enorme<br />

Reaktion. Als er zur vierten Sitzung kam, sagte er mir, dass wenn ich an den Füssen<br />

arbeite er es bis in den Kopf spüre. Er kam danach noch 2 Mal, mal ging es ihm<br />

danach besser mal weniger. Den Sommer durch kam er nicht mehr, als Landschaftsgärtner<br />

hatte er zuviel zu tun. Ehrlich gesagt dachte ich, dass ich nicht das Richtige<br />

gemacht hatte, und er von meiner Therapie enttäuscht war. Im Herbst ging es ihm<br />

dann gar nicht gut. Er hatte tagelang Schmerzattacken begleitet von Sehstörungen und<br />

Erbrechen. Er wurde erneut neurologisch abgeklärt und die Diagnose war <strong>Migräne</strong><br />

ausgelöst durch Muskelverspannung. Er sollte zum Physiotherapeuten aber er<br />

bevorzugte die Cranio-Therapie.<br />

8


Wie bei den frühren Sitzungen begann ich an den Füssen und ging dann zum<br />

Kreuzbein, aber nun arbeitete ich nur mit Techniken, die zu einer Muskelentspannung<br />

führten (Zungenbein, die obere Thoraxapertur, der CTü, Platysma den M. sternoclaidomastoideus,<br />

den M. trapezius und den Masseter). Die ersten beiden Sitzungen<br />

konnte ich den M. sternoclaidomastoideus gar nicht anfassen, so war dieser unter<br />

Spannung und der Patient verspürte ein Stechen bis in den Kopf, aber mit der Zeit<br />

wurden das Muskelgewebe weicher und entspannter. Die Schmerzen liessen nach und<br />

der Patient hatte zum ersten Mal nach langer Zeit für 3 Wochen keine Kopfschmerzen<br />

mehr. Als ich in der 6. Sitzung das Temporale und das Tentorium mit einbezog, hatte<br />

der Patient wieder für 2 Wochen Schmerzen, in dieser Zeit hatte er nach eigener<br />

Angabe sehr viel gearbeitet, ich dachte mir aber, dass ich vielleicht zu voreilig war.<br />

Wie die vorherigen 5 Sitzungen arbeite ich erneut nur auf der Faszienebene. Faktor<br />

Zeit und Geduld sind hier angesagt.<br />

2. <strong>Migräne</strong><br />

H.M. schreibt, dass eine spezifische Arbeit am Sphenoid, der Maxilla oder Mandibula<br />

eine wirksame Art ist, der <strong>Migräne</strong> vorzubeugen oder sie zu unterbrechen. Er schreibt<br />

weiter, dass die Position und die Bewegung der Maxilla oder das Fehlen ihrer<br />

Bewegung für das Auslösen der <strong>Migräne</strong> eine grosse Rolle spielt. Für ihn ist der Griff<br />

von Sutherland eine der besten craniosacralen Behandlungsformen. Dieser ist im<br />

Buch „Craniosacralarbeit 2“ auf Seite 210 beschrieben. Der Pat. kann ihn auch selber<br />

ausführen und somit mit einbezogen werden. Auch eine sanfte Manipulation der HWS<br />

und das Arbeiten an der Mandibula bringt Erfolg.<br />

3. Cluster-Kopfschmerz<br />

Diesen Kopfschmerztyp habe ich schon vorher erwähnt und die Tabelle habe ich aus<br />

dem Buch von H. Milne „Aus der Mitte des Herzens lauschen“ Craniosaralarbeit 2<br />

abgeschrieben.<br />

Liem erwähnt den Kopfschmerz und die <strong>Migräne</strong> als ein multifaktorielles Geschehen.<br />

Er weist auf einige Möglichkeiten zur Behandlung hin. Aus kraniosakraler Sicht<br />

können verschiedene Strukturen beteiligt sein.<br />

1. Spannung der Dura, die sich dann auf die venösen Blutleiter und die<br />

arteriellen Blutgefässe ausweiten. Auch hier können Muskelverspannungen<br />

die Folge sein.<br />

2. Dysfunktionen der SSB mit Blockierungen der Sutura sphenosquamosa,<br />

occipitomastoidea, petrojugularis, petrosphenoidale.<br />

3. Hinterhaupt und Schläfenbein. Behinderung des venösen Rückflusses durch<br />

Spannung der Duralmembran mit Einbezug des N.vagus. Folgen sind<br />

Uebelkeit, Schwindel und Erbrechen. Eine Störung des Ganglion trigeminale,<br />

das sich an der Vorderwand der Felsenbeispitze befindet.<br />

4. Obere Halswirbelsäule und Spannungen der Nackenmuskulatur. Die<br />

sensibile innervation eines Teils des Schädels und der Dura verläuft über die<br />

drei ersten zervikalen Nerven.<br />

5. Spannungen der Kaumuskulatur. Vor allem der M.temporalis ist in der Lage<br />

Schmerzen zu verursachen, indem er die Sutura sphenosquamosa komprimiert.<br />

6. Die Muskulatur rund um das Os hyoideum, mit ihrem Einfluss auf die V.<br />

jugularis.<br />

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7. Die Schmerzempfindlichkeit der Arterien ist am grössten danach kommen die<br />

grossen Sinus, die kleinen Sinus sind am wenigsten schmerzempfindlich.<br />

Wichtig ist hier zu wissen woher deren Versorgung kommt und wie ihre<br />

Innervation stattfindet. Die Arteria meningea media an der Sutura<br />

sphenosquamosa ist oft Spannungen ausgesetzt, die zu Kopfschmerzen führen.<br />

8. Auch die viszeralen Strukturen des Thorax oder des Verdauungsapparats<br />

(über die faszialen Verbindungen zum Tuberculum pharyngeum des<br />

Hinterhaupts) sollten in Betracht gezogen werden.<br />

An diese Strukturen sollte gedacht werden, wenn ein Patient mit Kopfschmerzen oder<br />

<strong>Migräne</strong> zu uns kommt. Eine Behandlung dieser kann sich pos. Auswirken. Auch der<br />

CV4 wird von Liem erwähnt. Weiter muss evtl. An eine Aenderung der<br />

Ernährungsweise gedacht werden.<br />

Meine Erfahrungen<br />

Einen Patienten habe ich ja schon erwähnt. Ich hatte noch 2 weitere. Einer war eine<br />

junge Frau, die in der Berufsausbildung zur Apothekerin stand. Sie war total gestresst,<br />

sei es durch die Kunden und deren Anforderungen sei es durch die Chefin, die all ihre<br />

Sorgen am Personal ausliess. Die Patientin griff auch schon ab und zu Triptanen, da<br />

sie funktionieren musste. Ich wandte die Technik der Muskelentspannung an und der<br />

Sinusdrainage, diese vor allem, wenn ich einen erhöhten Druck spürte. Die Frau kam<br />

nie mit Kopfschmerzen. Schon nach 2 Sitzungen sagte sie, dass sie sich viel „freier im<br />

Kopf“ fühle. Für ihre Abschlussprüfung bereitete ich ihr noch eine<br />

Bachblütenmischung zu. Alles ging gut und Kopfschmerzen sind nun kein Thema<br />

mehr.<br />

Der andere Patient war ein 15 jähriger Schüler, auch er überfordert von der Situation<br />

und sicher war auch bei ihm wichtig eine Entspannung im System herbeiführen zu<br />

können. Kaum fing ich bei ihm an den Füssen an, schlief er ein. Es brauchte nicht<br />

sehr viel, der Rhythmus wurde schnell kräftig und regelmässig. Nach 4 Sitzungen<br />

waren die Anfälle vorbei. Ich denke mir je schneller jemand handelt und etwas für<br />

seine Gesundheit tut, desto schneller tritt die Wirkung ein. Ich bin ein typischer Fall<br />

von nicht handeln. Immer wenn ich einen Anfall hatte war ich bereit dazu wenn er<br />

vorbei war, dachte ich es komme nun keiner mehr und ich lebte weiter wie vorher.<br />

Erst als nach Jahren als die Häufigkeit ständig zunahm und ich bald jede zweite<br />

Woche im Bett war mit allen Symptomen und dort bis zu 3 Tage verbrachte wollte ich<br />

handeln. Mein erster Schritt war meine Anmeldung in der Schule bei <strong>Rudolf</strong> <strong>Merkel</strong>.<br />

Ich begann mich einer homöopathischen Kur zu unterziehen, ging zu erfahrenen<br />

Cranio-Therapeutinnen. Die Homöopathie hat mir viel gebracht aber keine Heilung<br />

der <strong>Migräne</strong>, Ein Grund ist sicher der unregelmässige Dienst, den ich habe. Eine sehr<br />

erfahrene Homöopathin sagte, dass solange kein regelmässiger Arbeitsrhythmus<br />

vorhanden ist, sie nichts ausrichten könne. Nun gehe ich neben der Craniotherapie in<br />

die Akkupunktur. Mittlerweile habe ich festgestellt, dass meine <strong>Migräne</strong><br />

Zyklusabhängig ist und die chinesischen Kräuter helfen mir.<br />

Alles in allem bin ich Ueberzeugt, dass die Craniotherapie mir viel gebracht hat. Vor<br />

allem, eine innere Ruhe, Ausgeglichenheit und eine andere Lebensbetrachtung. Lebe<br />

nun vermehrt im Eustress.<br />

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