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Migräne - Rudolf Merkel

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die Mandibula, Zygomatica und Maxilla auf das Sphenoid übertritt, zu schmerzen.<br />

Dies geschieht über Monate ja Jahre hinweg. Die Schmerzen können sich auf die<br />

HWS ausbreiten und dadurch entstehen Unterkieferspannungen. Das auftreten dieser<br />

Kopfschmerzform tritt v.a. zwischen 4 u. 8 Uhr morgens und 4 und. 8 Uhr<br />

nachmittags auf. Also zu einem Zeitpunkt, wo die Psyche näher an der Oberfläche ist.<br />

Ein Grund, der für das Auftreten von Muskelspannungskopfschmerzen verantwortlich<br />

ist, ist laut H. Milne das “Constant on Emigram”. Emigramm aus dem griechischen<br />

abgeleitet heisst Spur. Das Innervierungsmuster eines best,. Bereiches zu einer best.<br />

Zeit wird Engramm genannt. Das Gehirn vermittelt den Muskeln Signale. Der Fluss<br />

chemisch elektrischen Neurotransmitter zu den Muskeln ist entweder ein od.<br />

ausgeschaltet. In einem “constant on Emigram” ist der Fluss auf ein gestellt, es wird<br />

fortlaufend signalisiert u. d. Muskel zieht sich fortwährend zusammen. Das gesunde,<br />

rhythmische oder periodische Kontraktionsmuster ist verschoben und einem<br />

Notfallmuster gewichen, das Nervensystem ist überladen. Der Nucleus für die mot,.<br />

Verteilung d. Trigeminus liegt im Hirnstamm (Pons). Diesel liegt nahe des<br />

retikulärten Aktivierungssystems. Bei einem sehr belastenden Leben, wird das<br />

retikuläre Aktivierungssystem hyperaktiv; überladen, beginnt ein Teil seiner<br />

elektrischen Erregung in den motorischen Nucleus d. Trigeminus überzufliessen, die<br />

vom Trigeminus kontrollierten Muskeln werden stimuliert und, v.a. die des<br />

Unterkiefers. Diese geraten dann in das oben erwähnte “constant on emigram”. Der<br />

Teufelskreis entsteht. Das überladene Aktivierungssystem wird durch den neu<br />

auftretenden Schmerz im Unterkiefer zusätzlich belastet, die elektrische Aktivität in<br />

der Nähe d. Nucleus des Trigeminus weiter stimuliert. Folge davon ist, dass sich die<br />

Kiefermuskeln noch mehr verspannen. Das TMG wird komprimiert, beginnt zu<br />

scherzen, die damit verbundenen Nacken- oder Halsmuskeln verspannen sich und der<br />

Schmerz wird weiter stärker und dadurch die Verspannung noch grösser. Hier ist eine<br />

Veränderung d. Lebensrhythmus angesagt, eine Therapie, die Entspannung bringt und<br />

die Muskelverspannung lösen kann.<br />

Bei mir ist ein Mann in Behandlung, der extrem an Muskelverspannungen leidet. Er<br />

hatte häufig Stürze auf das Kreuzbein (Snowbord, Skaten) zudem hatte er vor 1 ½<br />

Jahren einen Unfall. Er ist Landschaftsgärtner und bei der Arbeit fiel ihm ein<br />

schwerer Ast auf den Kopf.<br />

Als er das erste Mal zu mir kam litt er an einem Dauerkopfschmerz, Uebelkeit und<br />

Erbrechen kamen ab und zu dazu. In der ersten Sitzung war ich eine lange Zeit an den<br />

Füssen ging dann ans Kreuzbein und nur ganz kurz an den Kopf, um den Cranio-<br />

Rhythmus zu fühlen. Er hatte nach dieser Sitzung eine Reaktion aber danach waren<br />

für vier Tage die Schmerzen viel weniger stark. Bei der 2. Sitzung machte ich nicht<br />

viel mehr, als dass ich das Sphenoid und das Tentorium mit einbezog. Dieses Mal<br />

hatte er eine heftige Reaktion. In der dritten Sitzung hatte ich den Eindruck, dass eine<br />

Sinusdrainage das Richtige sei aber auch nach diesem Mal hatte er eine enorme<br />

Reaktion. Als er zur vierten Sitzung kam, sagte er mir, dass wenn ich an den Füssen<br />

arbeite er es bis in den Kopf spüre. Er kam danach noch 2 Mal, mal ging es ihm<br />

danach besser mal weniger. Den Sommer durch kam er nicht mehr, als Landschaftsgärtner<br />

hatte er zuviel zu tun. Ehrlich gesagt dachte ich, dass ich nicht das Richtige<br />

gemacht hatte, und er von meiner Therapie enttäuscht war. Im Herbst ging es ihm<br />

dann gar nicht gut. Er hatte tagelang Schmerzattacken begleitet von Sehstörungen und<br />

Erbrechen. Er wurde erneut neurologisch abgeklärt und die Diagnose war <strong>Migräne</strong><br />

ausgelöst durch Muskelverspannung. Er sollte zum Physiotherapeuten aber er<br />

bevorzugte die Cranio-Therapie.<br />

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