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Migräne - Rudolf Merkel

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Stress gilt im Allgemeinen als einer der wichtigsten <strong>Migräne</strong>trigger.<br />

Unterschieden wird heute in der Stressforschung zwischen Eustress und Disstress.<br />

Unter Eustress wird die Anregung, der Anreiz verstanden, die notwendig sind, um uns<br />

überhaupt zu irgendeiner Form von Aktivität zu veranlassen. Es handelt sich hier also<br />

um eine positive Spannung. Klafft allerdings die Schere zwischen Anforderung und<br />

Bewältigungsstrategie soweit auseinander, dass wir uns der Situation nicht mehr<br />

gewachsen fühlen, so entsteht der negativ besetzte Disstress. Wir sind überfordert.<br />

Die Folge davon sind körperliche und oder psychische Symptome.<br />

Aufbau des Schädels<br />

Als Craniotherapeuten ist es wichtig den Aufbau des Schädels zu kennen, somit haben<br />

wir einen Eindruck welche Strukturen in welchem Verhältnis zueinander stehen und<br />

wie sie beteiligt sein könnten. Schon Sutherland hat in seinem „Helmexperiment“<br />

festgestellt, dass eine eingeschränkte Bewegungsfähigkeit der Schädelknochen zu<br />

einem eingeschränkten Wohlbefinden führen, dass die Schädelnähte bis ins hohe<br />

Alter beweglich sind und dass jeder Knochen eine genau definierte Bewegung hat. Ist<br />

diese Bewegung eingeschränkt dadurch, dass die Suturen nicht frei sind oder dass die<br />

Knochen in einer Position fixiert sind, können Symptome ausgelöst werden zu denen<br />

auch der Kopfschmerz oder die <strong>Migräne</strong> gehören. Das Gehirn empfindet keinen<br />

Schmerz aber die Hirnhäute die es umgeben sind sehr schmerzempfindlich. Die<br />

Innervation der Hirnhäute erfolgt zum grössten Teil über den N. trigeminus, der<br />

kleinere Hirnhautanteil der hinteren Schädelgrube wird auch von N.vagus innerviert.<br />

Die Hauptstämme der Gefässe und Nerven, die die Meningen versorgen verlaufen in<br />

der Dura mater. In der Duplikatur der Dura mater verlaufen die venösen Blutleiter,<br />

der 3. 4. und 6. Hirnnerv verläuft für eine kurze Zeit im Tentorium. Blutgefässe und<br />

Nerven treten durch diverse Foramen aus. Hierbei ist das Foramen jugulare sehr<br />

wichtig. Sicher kann man sich vorstellen, dass Spannungen in den Hirnhäuten oder<br />

Spannungen ausgelöst durch eine Verengung des Foramen jugulare zu Schmerzen<br />

führen können. Auch eine „Fehlposition“ der Knochen lösen eine erhöhte Muskelspannung<br />

aus.<br />

Sutherland nannte das durale Spannungssystem „reziprokes Spannungsmembran-<br />

System“.Die craniale Dura mater und die spinale Dura mater stellen ein kontinuierliches,<br />

zusammenhängendes Gebilde dar. Sie üben eine wechselseitige aufeinander<br />

bezogene Funktion aus. Man orientiert sich im cranialen Bereich an einem horizontalen<br />

(Tentorium, Diaphragma sellae) und einem vertikalen (Falx cerebri, Falx<br />

cerebelli) Spannungssystem. Dieses trifft sich im Sutherland-Fulcrum. Aufrechtgehalten<br />

und reguliert wird der kontinuierliche Tonus v.a. durch die Nackenmuskulatur<br />

und den M. sternocleidomastoideus. Ueber die spinale Dura ist auch das<br />

Kreuzbein miteinbezogen. Stürze auf das Kreuzbein können Kopfschmerzen und<br />

<strong>Migräne</strong> auslösen.<br />

Fallbeispiel: Eine Frau hatte über Jahr hinweg eine starke <strong>Migräne</strong>, sie hat alles<br />

ausprobiert und am Schluss gab ihr jemand den Rat zu einem Osteopathen zu gehen.<br />

Dieser stellte fest, dass das Steissbein, wahrscheinlich von einem früheren Sturz her,<br />

verdreht war und mit einem einzigen Griff konnte er das Problem lösen. Die Frau<br />

hatte von da an keine <strong>Migräne</strong> mehr.<br />

Sutherland nannte die Verbindung zwischen den Becken- und Schädelknochen<br />

„core link“ also Kernverbindung. Eine Dysfunktion eines Knochenbereiches erzeugt<br />

wiederum eine Dysfunkion im andere Bereich der Kernverbindung (SSB und alle<br />

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