HOSENMATZ Print-Winterausgabe 04/2021
HOSENMATZ begleitet werdende und junge Eltern seit 2005 durch die aufregende Zeit der Schwangerschaft, Baby- und Kleinkindzeit bis zum Schulbeginn. Mit Berichten, Interviews und Themen-Specials wird das bunte Magazin zur Lieblingslektüre der Zielgruppe. Mit Adressen von Hebammen, Krankenhäusern und Kursangeboten wird es zum unverzichtbaren Nachschlagewerk, dessen Verweildauer im Haushalt ihresgleichen sucht.
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R E I S E Z E I T
Die heilsamen Kräfte des Waldes
Warum der Wald so
erholsam ist
Ein Ausflug ins Grüne kann helfen, Stress abzubauen und neue Kräfte zu sammeln. Die sanften Reize
des Waldes wirken besonders entspannend, sagte uns die Medizinerin Petra Jürgens von TÜV NORD.
1984 öffnete eine Studie im renommierten Wissenschaftsmagazin
»Science« das Tor zu einem neuen Forschungsfeld. Die Versuchsobjekte:
46 Patientinnen und Patienten eines US-Krankenhauses,
denen die Gallenblase entfernt wurde. Nach der Operation lagen
sie in zwei verschiedenen Arten von Zimmern. Die eine Hälfte
blickte durchs Fenster auf eine Backsteinmauer, die andere Hälfte
auf ein paar Bäume. Die zweite Gruppe erholte sich schneller:
Sie benötigte nur halb so viele Schmerzmittel und durfte einen
knappen Tag früher nach Hause.
der Spiegel des Stresshormons Cortisol war deutlich gefallen.
Studien zur heilsamen Wirkung des Waldes stammen überwiegend
aus Japan und der dortigen Kultur des „Waldbadens“, dem
Eintauchen in die Atmosphäre des Waldes. Inzwischen wird das
Waldbaden auch in Deutschland praktiziert: So genannte Waldtherapeutinnen
und -therapeuten leiten beispielsweise dazu an,
den Wald mit allen Sinnen wahrzunehmen.
Wie kann der Anblick von ein paar Bäumen eine solche
Wirkung haben? Dazu gibt es verschiedene Theorien, erklärt
die promovierte Medizinerin Petra Jürgens von TÜV NORD. In den
Achtzigerjahren entwickelte ein Biologe der Harvard University
die „Biophilie-Hypothese“. Demnach braucht der Mensch die
Natur, um gesund und glücklich zu sein. Einer anderen Annahme
zufolge füllt die Natur die geistigen Ressourcen auf, weil dort
die Aufmerksamkeit unangestrengt fließen kann.
Fotos: © pexels-tatiana-syrikova (1), Text: www.tuev-nord-group.com
Harmonisierender Effekt der Natur
Der Aufenthalt im Grünen senke Puls und Blutdruck, Blutzuckerspiegel
und die Konzentration von Stresshormonen in
Blut und Speichel. So fanden US-Forscherinnen schon nach 20
bis 30 Minuten in der Natur deutlich weniger Stresshormone in
den Speichelproben ihrer Versuchspersonen.
Depressionen
In Südkorea wurden rund 40 schwer depressive Patientinnen und
Patienten in einem Universitätskrankenhaus mit Antidepressiva
und einer kognitiven Verhaltenstherapie behandelt. Nach vier
Wochen ging es 20 Prozent der Betroffenen deutlich besser. Fanden
die Therapiesitzungen im Wald statt, waren es 60 Prozent, und
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