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Das Magazin der Klinikum Saarbrücken gGmbH und ihrer ...

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32 46 Jahre Krankenpflege<br />

Personalien<br />

Norbert Wiegratz<br />

zuletzt als Pflegedienstleiter<br />

tätig<br />

Pflegedienstleiter Norbert Wiegratz verabschiedet<br />

Vor 40 Jahren bedeutete Krankenpflege-Ausbildung:<br />

Einsatz von sechs bis 21 Uhr<br />

Am 24. Oktober feierte Norbert Wiegratz seinen<br />

65. Geburtstag. Zum 1. November ging<br />

er nach 50 Berufsjahren, davon 46 im Krankenhaus<br />

<strong>und</strong> 39 im <strong>Klinikum</strong> <strong>Saarbrücken</strong>, in<br />

Rente. Seine Krankenpfleger-Karriere begann<br />

mit einem Zufall. 1964 kam er zu einer Ges<strong>und</strong>heitsuntersuchung<br />

ins Sulzbacher Knappschaftskrankenhaus.<br />

Er wollte eigentlich in die<br />

Fußstapfen seines Vaters treten <strong>und</strong> Bergmann<br />

werden, die Steigerlaufbahn einschlagen.<br />

Da es zu dieser Zeit Fachkräftemangel in <strong>der</strong><br />

Pflege gab, fragte die Betriebsärztin Norbert<br />

Wiegratz: „Warum werden Sie nicht Krankenpfleger?<br />

Möchten Sie nicht lieber in Weiß statt<br />

in Schwarz arbeiten?“ Und Norbert Wiegratz<br />

fand Gefallen an <strong>der</strong> Idee. Er bewarb sich -<br />

<strong>und</strong> begann zum 1. Januar 1965 zusammen<br />

mit sechs an<strong>der</strong>en eine Krankenpflege-Ausbildung<br />

in <strong>der</strong> Sulzbacher Klinik.<br />

Einsatz von 6 bis 21 Uhr<br />

Damals hieß Krankenpflege-Ausbildung noch:<br />

Einsatz von sechs bis 21 Uhr. Um 6.00 Uhr<br />

begann <strong>der</strong> Frühdienst auf Station; von 13 bis<br />

14.30 Uhr gab es an<strong>der</strong>thalb St<strong>und</strong>en frei,<br />

von 14.30 bis 17 Uhr theoretischen Unterricht<br />

<strong>und</strong> von 17.30 Uhr bis 21 Uhr ging es wie<strong>der</strong><br />

zum Füttern <strong>und</strong> Betten auf die Station. Norbert<br />

Wiegratz: „Die Stationen hatten damals<br />

40 bis 45 Betten. Wir Auszubildenden wohnten<br />

im Krankenhaus, <strong>und</strong> es war nicht selten,<br />

dass wir auch mal nachts zur Unterstützung<br />

des Pflegepersonals gerufen wurden. Zum Beispiel,<br />

wenn ein Patient gestorben war, mussten<br />

wir ihn in die Pathologie bringen, weil <strong>der</strong><br />

Nachtdienst nicht weg konnte.“<br />

Doch die Berufsaussichten waren enorm. Norbert<br />

Wiegratz machte Ende 1967, nach drei<br />

Jahren Ausbildung, Examen <strong>und</strong> wurde direkt<br />

übernommen. Schon nach drei Monaten hatte<br />

er sich zur Stationsleitung hochgearbeitet, für<br />

heutige Verhältnisse unvorstellbar. 1969 übernahm<br />

er die Stationsleitung für die Intensivstation.<br />

„Es war viel Arbeit“, erzählt er heute. „Wir<br />

hatten damals eine Beatmungsmaschine, die<br />

wir immer aufbereiten mussten. Über 100 Teile<br />

mussten dazu auseinan<strong>der</strong>- <strong>und</strong> wie<strong>der</strong> zusammengebaut<br />

werden, die Schläuche gereinigt.“<br />

1973 zog es Norbert Wiegratz, den gebürtigen<br />

Göttelborner, in die Stadt. Er wollte mal<br />

„was Neues“ sehen. <strong>Das</strong> damalige „Winterbergkrankenhaus“<br />

suchte hän<strong>der</strong>ingend<br />

Pflegepersonal. Hier übernahm er zunächst<br />

die Leitung <strong>der</strong> Aufnahmestation, 1975 ging<br />

er auf die internistische Intensivstation. Neun<br />

Jahre später, im Mai 1984, wechselte er in die<br />

Pflegedirektion. Seine Ausbildung zur Pflegedienstleitung<br />

absolvierte er berufsbegleitend<br />

von 1989 bis 1992. Über die Jahre hat er im<br />

<strong>Klinikum</strong> immer die Innere Medizin (Kardiologie,<br />

Gastroenterolgie, CardAngio) betreut.<br />

„Ich würde es nochmal tun ...“<br />

46 Jahre Krankenhaus – da kommt eine Menge<br />

Erfahrung zusammen. „<strong>Das</strong> Schöne an <strong>der</strong><br />

gesamten Zeit war für mich immer die gute Zusammenarbeit<br />

mit den vielen Kolleginnen <strong>und</strong><br />

Kollegen aus allen Bereichen. <strong>Das</strong> tägliche<br />

Miteinan<strong>der</strong>, die gegenseitige Unterstützung,<br />

die fre<strong>und</strong>lichen Worte, aber auch viele kritische<br />

Worte <strong>und</strong> das gelegentliche Jammern<br />

über die viele Arbeit... Aber wo gibt es Betriebe<br />

ohne Stress <strong>und</strong> viel Arbeit?“ Norbert<br />

Wiegratz blickt auf eine lange Zeitspanne zurück.<br />

Er hat erlebt, wie Anfang <strong>der</strong> 70er Jahre<br />

die ersten Infusomaten auf den Markt kamen,<br />

wie die Diagnostik durch die Radiologie revolutioniert<br />

wurde, die Therapie durch endoskopische<br />

Verfahren. Und vor allem hat er erlebt,<br />

wie sich die Anfor<strong>der</strong>ungen in <strong>der</strong> Pflege verän<strong>der</strong>ten,<br />

die Berufe ausdifferenziert wurden,<br />

neue Berufsbil<strong>der</strong> (wie z.B. die Stationssekretärinnen<br />

<strong>und</strong> Stationshilfen) hinzukamen. Er erlebte<br />

die enorme Zunahme <strong>der</strong> Dokumentation<br />

<strong>und</strong> administrativer Tätigkeiten in <strong>der</strong> Pflege,<br />

aber auch, wie diese Aufgaben teilweise wie<strong>der</strong><br />

von <strong>der</strong> Pflege abgegeben wurden. Wiegratz:<br />

„Mit Beginn des neuen Jahrtausends bekam<br />

die Pflege mit dem Qualitätsmanagement<br />

<strong>und</strong> den neuen Abrechnungssystemen noch<br />

einmal eine ganz neue Ausrichtung.“<br />

So sehr er die direkte Arbeit am Patienten<br />

liebte - als Pflegedienstleitung musste er an<strong>der</strong>e<br />

Anfor<strong>der</strong>ungen erfüllen. Er musste eher<br />

strukturell arbeiten, gut organisieren, Personal<br />

führen, Verän<strong>der</strong>ungsprozesse initiieren <strong>und</strong><br />

begleiten. Norbert Wiegratz: „Es war meine<br />

Aufgabe, immer wie<strong>der</strong> daran zu arbeiten,

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