Tal der Langballigau - Landesamt für Landwirtschaft, Umwelt und ...
Tal der Langballigau - Landesamt für Landwirtschaft, Umwelt und ...
Tal der Langballigau - Landesamt für Landwirtschaft, Umwelt und ...
Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.
YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.
Die Lebensräume <strong>der</strong> <strong>Langballigau</strong><br />
Auf den ehemaligen Wiesen <strong>der</strong> Nie<strong>der</strong>ung<br />
breiten sich wie<strong>der</strong> Schilf- <strong>und</strong> Seggenbestände<br />
aus. Hochstauden wie Mädesüß, Kohldistel<br />
<strong>und</strong> Wald-Engelwurz haben sich auf den nährstoffreichen<br />
Nie<strong>der</strong>moor-Böden angesiedelt,<br />
aber auch das Breitblättrige Knabenkraut<br />
kommt hier noch vor.<br />
Die <strong>Langballigau</strong>, ihre Seitenbäche <strong>und</strong><br />
Quellen gehören zu den ursprünglichsten Lebensräumen<br />
des Autales. Charakteristische<br />
Arten klarer, schnell strömen<strong>der</strong> Gewässerabschnitte<br />
wie die Gebirgstelze <strong>und</strong> <strong>der</strong> Eisvogel<br />
kommen ebenso vor wie seltene Sauergräser<br />
<strong>und</strong> Schneckenarten in den sumpfigen Quellbereichen.<br />
Im Bereich <strong>der</strong> Mündung, bis etwa<br />
1 km talaufwärts, wirkt sich noch <strong>der</strong> Einfluss<br />
von Überschwemmungen mit dem salzhaltigen<br />
Ostseewasser auf die Vegetation aus. Eine<br />
typische Art dieser Salzwiesen ist <strong>der</strong> Strand-<br />
Dreizack.<br />
In den quelligen Randlagen <strong>der</strong> Nie<strong>der</strong>ung<br />
wachsen Erlen-Eschen-Wäl<strong>der</strong> <strong>und</strong> Eschen-<br />
Wäl<strong>der</strong>. Auffällig ist <strong>der</strong> gefährdete Riesenschachtelhalm<br />
mit seinen fast meterhohen<br />
Trieben. In den nassen Erlenbruchwäl<strong>der</strong>n<br />
treten Schwertlilie <strong>und</strong> Wasserminze auf. Hangaufwärts<br />
folgen Edellaub-Mischwäl<strong>der</strong> mit<br />
Bergahorn, Ulme, Buche <strong>und</strong> Esche o<strong>der</strong> reine<br />
Buchenwäl<strong>der</strong> auf mehr o<strong>der</strong> weniger kalkreichen<br />
Böden.<br />
Der Strand-Dreizack ist eine typische<br />
Pflanze salzwasserbeeinflusster Grünlän<strong>der</strong><br />
Die Tierwelt <strong>der</strong> <strong>Langballigau</strong><br />
In diesen vielfältigen Lebensräumen des <strong>Tal</strong>es<br />
leben zahlreiche im Bestand gefährdete Tierarten.<br />
Neben vielen Libellen-, Heuschrecken- <strong>und</strong><br />
Schmetterlingsarten findet man auch mehrere<br />
Amphibienarten <strong>und</strong> vereinzelt sogar die Ringelnatter.<br />
Etwa 50 Vogelarten können beobachtet<br />
werden.<br />
Die seltene Ringelnatter hat im<br />
Naturschutzgebiet noch einen Lebensraum<br />
7<br />
9<br />
8<br />
Die Schwarzerle<br />
Die Erle ist ein typischer Baum nasser Standorte. Ihre<br />
Wurzeln bilden Wurzelknöllchen aus, die mit Bakterien<br />
besiedelt sind. Die Bakterien können den Luftstickstoff in<br />
organische Stickstoffverbindungen umwandeln, welche<br />
dem Baum dann zur Verfügung gestellt werden. Diese<br />
zusätzliche Nährstoffquelle <strong>und</strong> die Stelzwurzeln <strong>der</strong> Erle<br />
lassen den Baum gut an solch extremen Standorten<br />
überleben.<br />
Bemerkenswert ist die Wechselbeziehung <strong>der</strong> Erle<br />
mit dem Blauen Erlenblattkäfer. Der kleine, schwarzblau<br />
glänzende Käfer überwintert im Boden <strong>und</strong> frisst im<br />
Frühjahr zunächst in den unteren Blattregionen <strong>der</strong> Erle.<br />
Im Mai/Juni legt er seine Eier in weiter oben gelegene<br />
Blattschichten. Dann tritt zunächst eine Erholungspause<br />
<strong>für</strong> die Erle ein, bis im Sommer die sich entwickelnden<br />
Larven die mittleren Blattregionen <strong>der</strong> Erle verzehren. Im<br />
August ziehen sich die Larven wie<strong>der</strong>um in den Boden<br />
zurück, verpuppen sich dort <strong>und</strong> ernähren sich<br />
dann als Jungkäfer von den Blättern in den<br />
oberen Blattregionen. Durch dieses Fraßverhalten<br />
kann die Erle den Verlust an Blattsubstanz<br />
gut ausgleichen. Schwarzerlen blühen vor <strong>der</strong><br />
Blattbildung mit gelben männlichen Kätzchen<br />
<strong>und</strong> roten weiblichen Blüten<br />
Blauer<br />
Erlenblattkäfer<br />
Eine Erlenharfe<br />
im Buchenwald<br />
14-<strong>Langballigau</strong>.indd 2 17.03.2005 22:08:14 Uhr<br />
10<br />
11