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Behler See - Schleswig-Holstein

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Charakteristische Eigenschaften des Planktons<br />

<strong>Behler</strong> <strong>See</strong><br />

Phytoplankton<br />

Der <strong>Behler</strong> <strong>See</strong> als großer und tiefer <strong>See</strong> der Schwentine-<strong>See</strong>nkette weist eine typische Phytoplanktongemeinschaft<br />

mesotroph geschichteter <strong>See</strong>n auf: Die Frühjahrsblüte ist hauptsächlich<br />

von Kieselalgen (Bacillariophyceen) geprägt, während im Sommer bei geringen Phytoplanktongehalten<br />

vor allem Hornalgen (Dinophyceen) und Schlundalgen (Cryptophyceen)<br />

dominieren. Cyanobakterien weisen einen geringen Anteil auf. Im Frühjahr treten neben Kieselalgen<br />

(Centrales) ebenso Haptophyceen mit dem Hauptvertreter Chrysochromulina parva<br />

hervor. Im Sommer dominieren insbesondere bei den Schlundalgen Cryptomonas erosa/ovata<br />

und Rhodomonas lacustris sowie bei den Hornalgen der großvolumige und mobile Flagellat<br />

Ceratium hirundinella. Aufgrund der relativ geringen Verweilzeit des <strong>See</strong>s können Nährstoffschübe,<br />

insbesondere durch die Schwentine, zu kurzzeitig höheren Planktongehalten führen.<br />

Dies war möglicherweise im Sommer 2002 der Fall, als nach einem mehrere Tage anhaltenden<br />

Starkregen erhöhte Blaualgenbiomassen im September registriert wurden. Grundlage der<br />

Ergebnisse sind nahezu monatliche Proben aus der durchlichteten Zone (integrierte Probe) an<br />

der tiefsten Stelle des <strong>See</strong>s im Zeitraum März bis Oktober (Daten von 2002 und 2011).<br />

Abb. 1: Entwicklung des Biovolumens der dominanten Algengruppen und der Chlorophyll a – Konzentration<br />

im <strong>Behler</strong> <strong>See</strong> im Jahr 2011.<br />

© LLUR <strong>Schleswig</strong>-<strong>Holstein</strong>, verändert nach Arp & Maier (2012)


Charakteristische Eigenschaften des Planktons<br />

Zooplankton<br />

Die Zooplanktonbiomasse stuft den <strong>Behler</strong> <strong>See</strong> in den unteren mesotrophen Bereich ein. Innerhalb<br />

der Wasserflöhe (Cladoceren) ist das Vorkommen des Langschwanzkrebses<br />

(Bythotrephes longimanus) erwähnenswert, einer Art, die räuberisch lebt. Die Artenvielfalt ist<br />

als sehr hoch zu bezeichnen. Auffällig sind die im Frühjahr stark vertretenen omnivoren (cyclopoiden)<br />

Ruderfußkrebse. Eutrophierungszeiger sind im Hochsommer präsent. Hier ist z.B.<br />

das Linsenkrebschen (Chydorus sphaericus) zu nennen. Die Verwertung des Phytoplanktons<br />

durch das Zooplankton ist selbst im Sommer recht gut, wobei 2011 allerdings nur 2 Sommerwerte<br />

berücksichtigt werden konnten. Im Sommer überwiegen kleinere Wasserflöhe (Cladoceren),<br />

was auf einen mindestens moderaten Fraßdruck durch Fische hinweist. Die niedrige<br />

Konzentration an fressbaren Algen trägt aber sicher auch zur Verschiebung hin zu kleinen<br />

Zooplankton-Arten im Sommer bei, ebenso wie die Präsenz der beiden Raubwasserflöhe<br />

Bythotrephes und Leptodora.<br />

Abb. 2: Entwicklung der Trockenmasse der dominanten Zooplankton-Gruppen im <strong>Behler</strong> <strong>See</strong> im<br />

Jahr 2011.<br />

© LLUR <strong>Schleswig</strong>-<strong>Holstein</strong>, verändert nach Arp & Maier (2012)

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