AYCON Edition 3 - 2022
AYCON Edition 3 der AYCON Management Consulting GmbH
AYCON Edition 3 der AYCON Management Consulting GmbH
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04<br />
Harvard Business<br />
Manager<br />
Im Dienste der Familie<br />
06<br />
Harvard Business<br />
Manager<br />
INTERVIEW / Holen Sie sich<br />
keine Freunde rein 36<br />
08<br />
!<strong>AYCON</strong> Principles of<br />
Management Excellence<br />
10<br />
Experten-Talk mit<br />
Alexander Klingbeil<br />
von BLAKEN<br />
16<br />
!<strong>AYCON</strong> Principles of Sales<br />
Excellence<br />
18<br />
Experten-Talk mit<br />
André Neiß<br />
von FÜRSTENBERG<br />
28<br />
Von Start-ups, Vogelnestern<br />
und Raketen<br />
32<br />
Experten-Talk mit<br />
Andreas Kerschka<br />
Umsatz ist mehr als eine<br />
BWL-Ziffer!<br />
39<br />
!<strong>AYCON</strong> Team<br />
50<br />
Wenn Krisenmanagement zur<br />
Managementkrise wird<br />
52<br />
Experten-Talk mit<br />
Kathrin Boada von<br />
Rundstedt Part 2<br />
Personalabbau ist Chefsache<br />
– bis zum Schluss!<br />
24<br />
Experten-Talk mit<br />
Kathrin Boada von<br />
Rundstedt Part 1<br />
Organisations-Entwicklung<br />
ist mehr als Personal-<br />
Beschaffung!<br />
56<br />
Wenn die Marke verblasst:<br />
Was Unternehmen vom<br />
Beispiel Opel lernen können
60<br />
Toxische Manager killen die<br />
Performance<br />
78<br />
Assignments<br />
64<br />
Leichte Sprache für Manager!<br />
80<br />
Über Ulvi I. AYDIN<br />
66<br />
Strukturwandel geht nur mit<br />
Kulturwandel!<br />
68<br />
Bist Du die Person, die Du gebraucht<br />
hättest, als Du jung<br />
warst?<br />
70<br />
Experten-Talk mit<br />
Manfred Braun<br />
Die Finanzabteilung muss<br />
ihre Ärmelschoner-Haltung<br />
ablegen<br />
81<br />
Mitgliedschaften und Preise<br />
82<br />
Bildnachweis<br />
83<br />
Impressum<br />
76<br />
!<strong>AYCON</strong> Manifest<br />
– Ulvi I. AYDIN<br />
77<br />
21 Maximen für unterwegs
ANKE!<br />
Expert Me<br />
of STEINB<br />
THE AUGS<br />
BUSINESS<br />
SCHOOL<br />
Aufsichtsr<br />
Fo<br />
Foto: © Simon Doser<br />
CE<br />
CR<br />
CS<br />
CM<br />
!<strong>AYCON</strong> <strong>Edition</strong><br />
Eine Publikation von:<br />
!<strong>AYCON</strong> | Ulvi I. AYDIN | www.aycon.biz
Danke für das Vertrauen und die gemeinsamen Erfolge in all’ den Jahren!<br />
mber<br />
EIS<br />
BURG<br />
at<br />
rderer<br />
O a.i.<br />
O a.i.<br />
O a.i.<br />
O a.i.<br />
Restrukturierer<br />
Schnell<br />
auf<br />
den<br />
Punkt<br />
direkt<br />
Mitglied<br />
im IBWF<br />
20<br />
Mandate<br />
Gastautor<br />
in<br />
Wirtschaftsmedien<br />
Analytiker<br />
Mitglied im<br />
Berufsfachverband<br />
„Die KMU Berater-<br />
Bundesverband freier<br />
Berater e.V.“<br />
People<br />
Mover!<br />
XING<br />
Insider<br />
Buchautor<br />
knallhartes,<br />
ehrliches<br />
Feedback<br />
konsequent<br />
Motivator<br />
Company<br />
Mover<br />
DDIM-<br />
Preisträger<br />
Premium<br />
Executive<br />
Interim<br />
Manager<br />
since 2005<br />
Beirat<br />
Dozent<br />
15<br />
Branchen<br />
Förderer<br />
Spezialist<br />
für<br />
Fr a n c h i s e -<br />
& Lizenz-<br />
Systeme<br />
MITGLIED<br />
IM ARMID<br />
DDIM-<br />
Mitglied<br />
COACH<br />
Entscheider<br />
Ich freue mich auf unsere weiteren Aufgaben und Erfolge!<br />
Ulvi AYDIN<br />
!<strong>AYCON</strong><br />
SINCE 2005<br />
Ulvi I. AYDIN<br />
www.aycon.biz
Harvard Business Manager 7/2021<br />
Im Dienste der Familie<br />
Immer mehr Unternehmen lassen ihre<br />
Geschäfts führer von einem Beirat kontrollieren.<br />
Doch den Gremien fehlt es häufig an<br />
digitaler Expertise.<br />
Autor: Ingmar Höhmann<br />
Manchen Diabetikern graut es vor Restaurantbesuchen.<br />
Vor dem Essen müssen sie ihren<br />
Blutzucker messen und sich Insulin spritzen.<br />
Angst haben sie weniger vor dem Piks als vor<br />
den irritierten Blicken anderer Gäste – nicht<br />
alle bringen Verständnis dafür auf, wenn am<br />
Nebentisch jemand mit Injektionsnadeln hantiert<br />
und Bluttropfen analysiert. Einige Diabetiker<br />
ziehen sich zur Blutzuckermessung lieber<br />
auf die Toilette zurück.<br />
Marco Bühler, Geschäftsführer des Ulmer<br />
Familienunternehmens Beurer, hofft, dem<br />
Zwang zur Diskretion bald ein Ende machen zu<br />
können. Eine Smartwatch soll über einen integrierten<br />
Biosensor unauffällig und kontinuierlich<br />
den Blutzuckerspiegel messen. Dank eingebauter<br />
Mikronadeln ist die Messung schmerzfrei.<br />
Noch ist das Produkt in der Entwicklung,<br />
nicht bei Beurer selbst, sondern beim französischen<br />
Start-up PKvitality, an dem sich die Ulmer<br />
als strategischer Partner beteiligt haben.<br />
Die „K‘Watch“ soll 2023 auf den Markt kommen<br />
– wenn alles gut läuft.<br />
Smartwatches sind für ein traditionelles<br />
Familienunternehmen wie Beurer eigentlich<br />
Zukunftsmusik. Wie zur Zeit seiner Gründung<br />
vor mehr als 100 Jahren stellt es auch heute<br />
noch Heizdecken her. Dass es Millionen in ein<br />
Start-up investiert, verdankt es auch seinem<br />
neu besetzten Beirat. Zwei seiner drei externen<br />
Mitglieder sind jetzt Digitalisierungsexperten:<br />
Sebastian Johnston, ein Digital Native und<br />
Seriengründer, sowie Hartmut Jenner, der CEO<br />
des Reinigungstechnikunternehmens Kärcher.<br />
„Der Beirat hat uns bei unserer breit angelegten<br />
Start-up-Initiative unterstützt und den<br />
Deal mit PKvitality mitstrukturiert“, sagt Bühler.<br />
„Für uns war das ein relativ großes Investment.<br />
Um über diese Hürde zu springen, brauchten<br />
wir einen guten Sparringspartner.“<br />
Beiräte – früher waren das Aufsichtsgremien,<br />
die routiniert Jahresabschlüsse und Budgets<br />
abnickten, sich aber vom Tagesgeschäft tunlichst<br />
fernhielten. Heute stehen sie häufig im<br />
ständigen Austausch mit der Geschäftsführung,<br />
sind Berater, Coaches, Impulsgeber. Und<br />
sie sind nicht mehr die Ausnahme, sondern<br />
die Regel. Die Beratungsgesellschaft PwC und<br />
die INTES Akademie für Familienunternehmen<br />
haben in einer Untersuchung knapp 250 Familienunternehmen<br />
im deutschsprachigen Raum<br />
befragt. 83 Prozent dieser Firmen hatten einen<br />
Beirat eingerichtet. 2002 lag der Anteil erst bei<br />
39 Prozent.<br />
Foto: © depositphotos / Liliana Fichter
Die Stämme<br />
zusammen halten<br />
Manche Beiräte sind gesetzlich vorgeschrieben,<br />
zum Beispiel aus Gründen der Mitbestimmung<br />
– sie heißen dann „Aufsichtsrat“. Die<br />
meisten aber haben die Gesellschafter freiwillig<br />
eingerichtet. Ein Grund für ihre steigende<br />
Bedeutung liegt in der Tatsache, dass die<br />
Familienstämme immer breiter werden. Wenn<br />
Unternehmen an die nächste Generation vererbt<br />
werden, werden die Anteile aufgeteilt – das<br />
führt dazu, dass die Anzahl der Gesellschafter<br />
zunimmt. Die verzweigten Familien vergeben<br />
die Unternehmensleitung dann häufig an externe<br />
Managerinnen und Manager, während<br />
sie einen Beirat mit Familienmitgliedern einrichten,<br />
um das Management zu kontrollieren.<br />
Ein Beirat ist häufig auch ein Mittel des Ausgleichs:<br />
Wenn ein Stamm der Familie den Geschäftsführer<br />
oder die Geschäftsführerin stellt,<br />
bekommt der andere Stamm den Beiratsvorsitz.<br />
Auf dieses Motiv weisen auch die Zahlen<br />
aus der PwC-Studie hin: In 52 Prozent der befragten<br />
Unternehmen war ein Familienmitglied<br />
Beiratsvorsitzender. 2013 lag dieser Anteil bei<br />
nur 32 Prozent. Ob ein Mann oder eine Frau<br />
die Familie repräsentiert, spielt dabei offenbar<br />
immer weniger eine Rolle. Inzwischen sitzt in<br />
54 Prozent der Beiräte mindestens eine Frau.<br />
2013 betrug die Quote erst 10 Prozent.<br />
Die familiären Überlegungen bergen aber<br />
eine Gefahr: Über die Besetzung der Beiräte<br />
entscheidet dann möglicherweise weniger die<br />
Kompetenz als die Verwandtschaft und die Seniorität.<br />
Bei einem Viertel der befragten Unternehmen<br />
müssen Familienmitglieder gar keine<br />
Qualifikationskriterien erfüllen – nicht mal eine<br />
Fortbildung zur Beiratsarbeit. Nicht alle Beiräte<br />
sind daher so innovativ unterwegs wie die<br />
von Beurer, im Gegenteil: In nur 27 Prozent der<br />
Gremien finden sich Expertinnen und Experten<br />
für das Thema Digitalisierung. Klassische<br />
Kompetenzen dominieren; 93 Prozent haben<br />
kaufmännische Expertise, 88 Prozent verfügen<br />
über strategisches Know-how.<br />
Die Familien, die hinter den Unternehmen<br />
stehen, legen zudem Wert auf Erfahrung. Das<br />
macht die Altersstruktur der Beiräte recht<br />
homogen, die jüngsten Mitglieder sind im<br />
Durchschnitt 46 Jahre alt. Nur 6 Prozent der<br />
Beiräte haben Mitglieder, die unter 30 sind.<br />
Jugend ist nicht selten sogar ein explizites<br />
Ausschlusskriterium: Jedes fünfte Unternehmen<br />
setzt ein Mindestalter von 30 Jahren für<br />
ein Mandat voraus.<br />
Das Alter und persönliche Erfahrungen im<br />
Job derart hoch zu bewerten, sei ein Fehler,<br />
sagt Uwe Rittmann, Studienautor und Leiter<br />
Familienunternehmen und Mittelstand bei PwC<br />
Deutschland. „Die Unternehmen lassen dabei<br />
außer Acht, dass digitale Technologien von<br />
Jüngeren vielleicht besser beherrscht werden.<br />
Diese sind oft auch aufgeschlossener gegenüber<br />
neuen Arbeitsweisen und Organisationsformen,<br />
mit denen Unternehmen flexibler und<br />
schneller auf Veränderungen reagieren können.<br />
Und das wird im heutigen Wirtschaftsumfeld<br />
immer wichtiger.“<br />
Neue Perspektiven<br />
gewinnen<br />
Die Forschung zeigt, dass Diversität in Teams<br />
zu besseren Ergebnissen führt – etwa was<br />
das Alter, den Branchenhintergrund oder die
Qualifikation angeht. Das gilt auch für Beiräte.<br />
Gesellschafterfamilien sollten deshalb der Versuchung<br />
widerstehen, bei der Besetzung von<br />
Beiratspositionen nur im eigenen Umfeld zu suchen.<br />
80 Prozent der Unternehmen finden ihre<br />
Beiräte über persönliche Kontakte, nur 37 Prozent<br />
nutzen externe Dienstleister. Das bringt<br />
keine neuen Perspektiven ins Unternehmen.<br />
Doch genau dies war für Marco Bühler ein<br />
wichtiges Kriterium, als er und seine Familie<br />
nach Kandidatinnen und Kandidaten für<br />
den eigenen Beirat fahndeten. Sein Unternehmen<br />
muss sich anpassen. Beurer machte<br />
im vergangenen Geschäftsjahr mehr als<br />
400 Millionen Euro Umsatz, das ist fast doppelt<br />
so viel wie vor fünf Jahren. „Wir befinden<br />
uns in einer Phase rapiden Wachstums und<br />
müssen für unsere neue Größe die richtigen<br />
Strukturen schaffen“, sagt Bühler. Früher habe<br />
die Geschäftsführung alle wichtigen Entscheidungen<br />
selbst treffen können. Das sei heute<br />
nicht mehr möglich. „Wir brauchen eine lernende<br />
Organisation, in der Entscheidungen<br />
schon auf den unteren Ebenen fallen“, sagt<br />
Bühler. „Bei diesem Umbau unterstützen uns<br />
nun Leute, die sich damit auskennen – nicht<br />
aus einer Managementberatung, sondern aus<br />
unserem eigenen Beirat.“<br />
Harvard Business Manager 7/2021<br />
Interview<br />
Holen Sie sich keine Freunde rein<br />
Herr AYDIN, wie wird man Beirat?<br />
AYDIN Oft kommen die Gesellschafter auf<br />
mich zu: Ob ich der Geschäftsführung mit meiner<br />
Expertise helfen könne? Ich habe dann<br />
zwei Funktionen: Ich unterstütze bei bestimmten<br />
Aufgaben, überarbeite etwa eine Bankenpräsentation<br />
oder leite eine Gesellschafterversammlung.<br />
Oder ich spiele den bösen Onkel<br />
und frage Zahlen, Daten und Fakten ab: Wie<br />
steht es um den Cashflow? Wie viele offene<br />
Posten gibt es? Wie viele Rechnungen schreiben<br />
wir an wie viele Kunden? Das möchte ich in<br />
einem Satz beantwortet bekommen.<br />
Sie weisen also auf Missstände hin?<br />
AYDIN Vielen Managerinnen und Managern<br />
ist nicht bewusst, dass ihre Unternehmen Restrukturierungsfälle<br />
sind. Für mich gibt es nur<br />
drei Szenarien: Restrukturierung, Konsolidierung<br />
und Wachstum. Danach kommt zwingend<br />
wieder die Restrukturierung. Jedes Unternehmen<br />
sollte ein wenig unter Verfolgungswahn<br />
leiden und sich fragen, ob es schon fit für die<br />
nächste Restrukturierung ist. Als Beirat sage<br />
ich deshalb immer: Tun wir einmal so, als ob wir<br />
restrukturieren müssten. Was, wenn der wichtigste<br />
Kunde wegfiele? Was, wenn der Umsatz<br />
einbräche?<br />
Welche Erfahrung braucht man dafür?<br />
AYDIN Die Organisationspsychologie definiert<br />
Erfahrung als Summe der gemachten Fehler.<br />
Diese Erfahrung ist wichtig. Alle Unternehmen<br />
funktionieren nach den gleichen Mustern und<br />
machen die gleichen Fehler. Es ist gut, wenn<br />
man die schon erkennt, bevor sie geschehen.<br />
Alter bringt Erfahrung. Jüngere haben mehr<br />
Kompetenz im Digitalen.<br />
AYDIN Digitalisierung – das ist ein nebulöser<br />
Begriff. Wenn ich Manager danach frage, er-
halte ich unterschiedliche Antworten. Manche<br />
reden von künstlicher Intelligenz, andere<br />
davon, eine Zoom-Konferenz abzuhalten. Ich<br />
frage dann: Was machen wir in zwei Jahren<br />
mit der Buchhaltung, wenn der gesamte Buchhaltungsprozess<br />
digitalisiert ist? Was bedeutet<br />
es, wenn meine Waschmaschine mit der<br />
Miele-Zentrale oder mein Drucker mit der Canon-Zentrale<br />
spricht?<br />
Ist der hohe Altersdurchschnitt in Beiräten<br />
ein Problem?<br />
AYDIN Die Diversität insgesamt ist wichtig –<br />
Alter, Geschlecht, Kultur, Erfahrung. Es sollten<br />
auch mal Amerikaner oder Spanierinnen Impulse<br />
geben; Leute, die nicht studiert haben, und<br />
schräge Vögel, die aus ganz anderen Branchen<br />
kommen. Trotzdem sollten Beiräte auf dem<br />
Boden der Tatsachen bleiben. Jede Firma will<br />
heute beispielsweise ihren CO2-Ausstoß verringern.<br />
Ich sage dann: „Ihr müsst euch das<br />
auch leisten können. Bei eurer Cashflowquote<br />
müsst ihr eure Hausaufgaben erst mal in anderen<br />
Bereichen machen, sonst seid ihr bald<br />
pleite.“<br />
Das hört sich eher nach herkömmlicher Unternehmensberatung<br />
an. Braucht es dafür<br />
Beiräte?<br />
AYDIN Ein Unternehmensberater muss sich<br />
taktisch verhalten, ein Beirat nicht. Ich sehe<br />
mich auch als Coach. Dieser Aspekt nimmt<br />
fast 50 Prozent meiner Arbeit ein. In vielen Familienunternehmen<br />
sind die Geschäftsführer<br />
Leuchtturmfiguren. Niemand traut sich, sie zu<br />
kritisieren. Als Beirat kann ich sie beiseitenehmen<br />
und sagen: „Du bist klug und redest viel.<br />
Aber du entziehst dem Raum den Sauerstoff,<br />
weil du nur dozierst. Lass auch die anderen mal<br />
zu Wort kommen.“<br />
Sind viele Beiräte denn nicht auch finanziell<br />
auf ihre Mandate angewiesen?<br />
AYDIN Beiräte erhalten im Schnitt vielleicht<br />
20.000 Euro im Jahr. Dafür kommen sie nicht<br />
nur fünf- oder sechsmal im Jahr zusammen, sie<br />
müssen auch viel Vor- und Nacharbeit leisten.<br />
Die meisten könnten mehr verdienen, wenn sie<br />
die Zeit anders nutzten. Die Bezahlung ist nicht<br />
der Grund für Interessenkonflikte.<br />
„Die Diversität<br />
insgesamt ist wichtig<br />
– Alter, Geschlecht,<br />
Kultur, Erfahrung<br />
“<br />
Was dann?<br />
AYDIN Wenn ich Unternehmen bei der Besetzung<br />
von Beiräten berate, warne ich vor den<br />
„3 Fs“: Friends, Family and Fools. Gesellschafter<br />
holen sich Sandkastenfreunde in den Beirat,<br />
die nie Kritik üben, oder Wirtschaftsprüfer<br />
und Steuerberater, die seit 20 Jahren für die<br />
Firma arbeiten. Auch Familienmitglieder sind<br />
oft keine gute Wahl. Da sitzen dann künftige<br />
Erben im Gremium, die auf die Jacht des Opas<br />
schielen und niemandem in die Parade fahren<br />
wollen. Unternehmen brauchen aber keine<br />
Beiräte, die in vorauseilendem Gehorsam alles<br />
abnicken.<br />
Welchen Rat würden Sie anderen Beiräten<br />
geben?<br />
AYDIN Seid unbequem und unabhängig. Wenn<br />
mich ein Auftraggeber fragt, warum ich mich<br />
nicht fest anstellen lassen will, sage ich: „Damit<br />
ich nicht über deine blöden Witze lachen<br />
muss.“ Ich brauche auch keine Dienstwagen<br />
oder -handys. Ich halte es nach dem Motto von<br />
Martin Luther: „Tritt fest auf, mach‘s Maul auf,<br />
hör bald auf!“<br />
Mit Ulvi AYDIN sprach HBm-Redakteur Ingmar<br />
Höhmann. „Holen Sie sich keine Freunde rein“<br />
Viele deutsche Mittelständler lassen sich von<br />
Beiräten unterstützen. Der Interim-Manager<br />
und Restrukturierungsexperte Ulvi AYDIN sitzt<br />
gleich bei sechs inhabergeführten Unternehmen<br />
im Beirat. Ein Gespräch über die richtige<br />
Qualifikation und den Mut, unbequeme Fragen<br />
zu stellen<br />
Erstveröffentlichung:<br />
Harvard Business Manager 7/2021
<strong>AYCON</strong> Principles of<br />
Management Excellence<br />
1. Management Excellence<br />
bedeutet, immer nach<br />
der besten Lösung zu<br />
suchen.<br />
2. Exzellente Manager haben<br />
keine Angst vor dem<br />
Scheitern. Niemals!<br />
3. Sie schämen sich nicht<br />
für Fehler.<br />
4. Sie entschuldigen sich,<br />
wenn sie einen Fehler<br />
gemacht haben.<br />
5. Sie sind in der Lage, mit<br />
80 % Informationen eine<br />
100 %ige Entscheidung<br />
zu treffen.<br />
6. Sie sind Feuerwehrleute<br />
– sie laufen nicht vor dem<br />
Feuer davon – sie laufen<br />
dahin.<br />
7. Sie sind Vorbild.<br />
Sie verlangen nichts,<br />
was sie nicht selbst in<br />
der Lage oder willens<br />
sind, zu machen.<br />
8. Sie sind Macher.<br />
Sie sind „Tu-er“.<br />
Keine Administratoren.<br />
9. Exzellente Manager<br />
wollen ausschließlich<br />
Mitarbeiter, die immer<br />
besser sind, als sie<br />
selbst.<br />
10. Sie laden zu Widerspruch<br />
ein. Sie wollen<br />
keine „Ja-Sager“ um<br />
sich.<br />
11. Exzellente Manager<br />
können ihre Ideen zu<br />
ihrem Unternehmen,<br />
ihre Strategie in zwei<br />
Minuten erklären.<br />
In zwei Minuten!<br />
Dazu brauchen sie<br />
keinen Laptop, keinen<br />
Beamer, keinen<br />
Power-Point-Tsunami.<br />
12. Exzellente Manager<br />
ziehen exzellente<br />
Mitarbeiter an.<br />
13. Sie verlangen viel<br />
von den Mitarbeitern.<br />
Und noch mehr von sich<br />
selbst.<br />
14. Manager, die lügen,<br />
sind – Lügner. Exzellente<br />
Manager lügen nie!<br />
Niemals!
15. Exzellente Manager<br />
wissen, dass die Wahrheit<br />
sehr oft schmerzt.<br />
Wie Medizin.<br />
16. Sie sind nie feige.<br />
Sie sind mutig.<br />
17. Ihren wahren Charakter<br />
zeigen exzellent Manager<br />
in der Krise. Wie ein<br />
sturmerprobter Kapitän<br />
bei schwerer See.<br />
18. Exzellente Manager<br />
kennen diese drei wichtigsten<br />
Management<br />
Feedbacks:<br />
„Danke!“<br />
„Großartig!“<br />
„Das geht besser!“<br />
19. Sie beherzigen<br />
„KISS“!„Keep it short<br />
and simple!“<br />
20. Exzellente Manager<br />
beherzigen die<br />
Eisen hower-Regel:<br />
„Wenn es nicht auf<br />
einer Seite dargestellt<br />
werden kann,<br />
ist es weder durchdacht<br />
noch entscheidungsfähig!“<br />
21. Sie liefern Erklärungen –<br />
keine Entschuldigungen.<br />
22. Exzellente Manager<br />
wollen ihre Mitarbeiter<br />
besser machen.<br />
23. Sie schmücken sich nie<br />
mit fremden Federn.<br />
Niemals!<br />
24. Das Team und die Teamleistung<br />
sind ihnen<br />
wichtig.<br />
25. Exzellente Manager<br />
sind auch exzellente<br />
Coaches.<br />
Wer seine Mitarbeiter<br />
nicht coacht, ist nicht<br />
exzellent.<br />
26. Erfolge feiern sie<br />
gemeinsam.<br />
27. Exzellente Manager<br />
lassen keinen Spielraum<br />
für Interpretationen.<br />
28. Wenn sie etwas nicht<br />
wissen – dann sagen sie<br />
das auch.<br />
29. Exzellente Manager<br />
suchen sich Hilfe, wenn<br />
sie gebraucht wird.<br />
30. Sie arbeiten hart<br />
und klug – und sie<br />
sind immer in das<br />
Gelingen verliebt!<br />
Erstveröffentlichung:<br />
aycon.biz/blog/aycon-principles-of-management-excellence
Experten-Talk mit BLAKEN<br />
!<strong>AYCON</strong> Experten-Talk<br />
Interview mit Alexander Klingbeil<br />
Luxusuhren-Customizing:<br />
„Wir sind ein Atelier der Emotionen“<br />
Auf einem Symposium habe ich Alexander<br />
Klingbeil, Geschäftsführer von BLAKEN, kennengelernt.<br />
BLAKEN personalisiert Rolex- und<br />
andere Luxusuhren für betuchte Endkunden.<br />
Ein Gespräch über die Uhren- und Schmuckindustrie,<br />
den Trend der Individualisierung – und<br />
die (Un-)Messbarkeit von emotionalem Wert.<br />
Alexander, bitte stell dich und<br />
deine Firma kurz vor.<br />
Ich bin Alexander Klingbeil, 43 Jahre alt, studierter<br />
Jurist und Uhrenliebhaber. Ich war eine<br />
Zeit lang in der Start-up-Szene unterwegs und<br />
bin dann in die Werbebranche gewechselt. Hier<br />
kam ich auch das erste Mal mit Uhrenherstellern<br />
in Kontakt. Zu BLAKEN bin ich Mitte 2017<br />
gekommen. BLAKEN war Kunde der Werbeagentur,<br />
für die ich damals arbeitete. Im Urlaub<br />
wurde ich von einer anderen Werbekundin auf<br />
eine von BLAKEN behandelte Uhr angesprochen<br />
– und gefragt, ob ich weiß, wo sie so eine<br />
Uhr herbekommen kann. Ich rief den Gründer<br />
und damaligen Geschäftsführer von BLAKEN,<br />
Hendrik Jürgens, an, kaufte das Wunschmodell<br />
für die Kundin – und verkaufte es ihr. Ein<br />
schnelles Geschäft, das mich aufhorchen ließ.<br />
Noch während des Urlaubs verkaufte ich, quasi<br />
vom Liegestuhl aus, 10 weitere von BLAKEN<br />
transformierte Uhren. Nach einem Gespräch<br />
mit Hendrik Jürgens beschlossen wir dann,<br />
dass ich als freier Mitarbeiter die Distribution<br />
von BLAKEN weiterentwickle. Da sich Hendrik<br />
ohnehin aus dem Geschäft zurückziehen wollte,<br />
bot er mir und einem weiteren Kollegen an,<br />
Anteile der Firma zu erwerben und BLAKEN<br />
als Geschäftsführer zu begleiten. Anfang 2018<br />
habe ich diese Chance ergriffen und baue seitdem<br />
das internationale Geschäft weiter auf.<br />
Was genau macht BLAKEN?<br />
Früher haben wir Uhren aufgekauft, nach eigenen<br />
Design-Ideen geschwärzt und verändert<br />
– und dann wieder verkauft. Das Wort „Blaken“<br />
steht im Niederdeutschen für „ rußen“oder<br />
„schwärzen“ – es kommt also von dem Gedanken,<br />
etwas zu schwärzen und ist somit<br />
inhaltsgebend für die Firma. Wir behandeln<br />
Luxusuhren mit einem speziellen Beschichtungsverfahren<br />
und machen sie somit widerstandsfähiger.<br />
Heute haben wir so viel Nachfrage,<br />
dass der Kunde immer entscheidet und<br />
mit einer eigenen Design-Vorstellung auf uns<br />
zukommt, die wir dann realisieren. Wir personalisieren<br />
Uhren also auf Kundenwunsch: eingefärbte<br />
oder gestaltete Ziffernblätter, Zeiger,<br />
Gravuren etc. Oftmals bringt der Kunde seine<br />
Uhr schon mit – oder aber wir kaufen die Uhr<br />
dann für ihn ein und individualisieren sie anschließend.<br />
Wie kommt man auf so eine Idee?<br />
Fast alles im Leben von Menschen einer hohen<br />
Einkommensklasse ist customized. Im Jahr<br />
2010 hat Hendrik Jürgens für einen Kunden<br />
aus Miami gearbeitet, der viele Events organisiert<br />
hat. Und die dort eingeladenen wohlhabenden<br />
Gäste hatten alles auf sich zugeschnitten:<br />
das Polohemd mit den eigenen Initialen,<br />
individualisierte Schuhe, Lackfarbe und Innen-
ausstattung der Autos, Humidore usw. Nur ein<br />
Accessoire war bei den Leuten nicht individualisiert:<br />
die Uhren. Alle trugen zwar Luxusuhren,<br />
viele auch limitierte Auflagen – doch keine war<br />
ein Unikat. Es gibt eine bestimmte Klientel an<br />
Menschen, die das nicht wollen und die sehr<br />
empfänglich für einzigartige Uhren sind. Und<br />
daher kam dann die Geschäftsidee, Luxusuhren<br />
zu individualisieren.<br />
Ihr stellt also keine Uhren selbst her?<br />
Nein, wir sind keine Uhrenhersteller. Wir können<br />
und wollen das auch nicht sein. Die Uhrmacherkunst<br />
überlassen wir den Herstellern,<br />
die wahre Meister in ihrem Fach sind: Rolex,<br />
Hublot, Panerai, Blancpain, Omega, A. Lange<br />
& Söhne, Patek Phillipe, Jaeger LeCoultre und<br />
wie sie alle heißen. Wir werden niemals besser<br />
sein als diese Hersteller. Wir personalisieren<br />
ihre Produkte, die schon in Perfektion aus der<br />
Manufaktur kommen. Wir integrieren also die<br />
persönliche Emotion des Kunden in das Produkt.<br />
Das ist eine Form der Transformation. Wir<br />
sind also ein Add-on-Service-Unternehmen<br />
für Endkunden – keine Hersteller.<br />
Wie läuft der Beschichtungsprozess ab, der<br />
die Uhr schwarz werden lässt?<br />
Es handelt sich dabei um das sogenannte DLC<br />
Coating, das ist eine von uns patentierte Oberflächenverhärtung,<br />
die ursprünglich aus der<br />
Raumfahrt- und Medizintechnik kommt. DLC<br />
steht für „Diamond Like Carbon“. Wir zerlegen<br />
die Uhr (bis auf das Uhrwerk) in ihre Einzelteile<br />
und beschichten sie dann mit diamantähnlichen<br />
Kohlenstoffen. Das Ergebnis ist eine<br />
schmuckgleiche, perfekte Oberfläche, deren<br />
Glanz und Härte beim gegenwärtigen Stand<br />
von Wissenschaft und Technik kaum zu übertreffen<br />
sind. Die Uhr wird dadurch noch härter<br />
und auch für Allergiker tragbar, weil das<br />
Endmaterial keine allergieauslösenden Metalle<br />
enthält bzw. als Schutzschicht gegen solche<br />
Metalle dient. Darüber hinaus entfernen wir<br />
auch Kratzer auf der Uhr.<br />
Verlieren die Uhren nach so einer Behandlung<br />
nicht ihre Garantie?<br />
Ja, in jedem Fall. Wenn BLAKEN eine Uhr transformiert,<br />
egal welche, verliert sie die Herstellergarantie.<br />
Darum übernehmen wir die Garantie<br />
Foto: © Blaken
und die Haftung für das Produkt. Das ist in so<br />
einem Segment auch angebracht. Wir geben,<br />
je nach Alter der Uhr, 2 bis 5 Jahre Garantie.<br />
Bei neuen Uhren 5, bei älteren Uhren 3 oder 2<br />
Jahre – und zwar auf alles, selbst auf das Uhrwerk,<br />
das wir gar nicht anfassen, da wir nur optisch<br />
verändern und nicht technisch.<br />
Gefällt den Uhrenherstellern das, was ihr da<br />
macht? Wie ist die Beziehung zu denen?<br />
Die Beziehung ist unterschiedlich. Das ist vergleichbar<br />
mit dem Tuning in der Autoindustrie<br />
Anfang der 1980er-Jahre. Jeder Hersteller<br />
wird sich fragen, warum so ein schönes Produkt<br />
jetzt noch zusätzlich verändert werden<br />
muss. Das ist deren gutes Recht, und wir respektieren<br />
das auch. Darum betonen wir immer<br />
klar: Wir machen nichts besser als die Hersteller,<br />
darum geht es auch nicht. Wir bauen lediglich<br />
die Emotion des Kunden in das Produkt ein<br />
– und machen die Uhren somit zum Unikat.<br />
Gleichzeitig sind wir der Meinung, dass der<br />
Respekt nicht allein gegenüber den Uhrenherstellern<br />
geboten ist – wir sollten als Uhrenindustrie<br />
auch den Kundenwünschen Respekt<br />
zollen. Kunden wollen individualisierte Produkte.<br />
Das ist ein Mega-Trend in unzähligen Märkten.<br />
Warum sollte sich die Uhrenindustrie diesem<br />
Trend verschließen? Das ist eine einmalige<br />
Gelegenheit für uns, neue Zielgruppen zu erschließen<br />
und auch jüngere Kundengruppe zu<br />
erreichen! Und: Am Ende entsteht jede BLA-<br />
KEN-Uhr auf Basis einer bereits gekauften Uhr.<br />
Wir nehmen den Herstellern also nichts weg.<br />
Lässt sich eure Zielgruppe klar definieren?<br />
Das ist gar nicht so leicht. BLAKEN bedeutet<br />
für viele Understatement. Aber wir haben auch<br />
Kunden, die laut und extravagant unterwegs<br />
sind. Was vielleicht für die meisten zutrifft:<br />
Sie haben eine sehr spezielle Historie und<br />
eine sehr eigene Wahrnehmung. Sie haben<br />
besondere Erfahrungen gemacht – und dafür<br />
suchen sie eine Ausdrucksform. Beispielsweise<br />
die Autofarbe, die analog auf dem Ziffernblatt<br />
zu finden ist. 75 Prozent unserer Kunden<br />
sind männlich, wobei die Anzahl der Kundinnen<br />
steigt, die das Thema für sich entdecken. Wir<br />
werden zunehmend als Fashion wahrgenommen,<br />
da wir Farbe ins Spiel bringen. Kunden<br />
Foto: © Blaken<br />
kommen auch öfters wieder, mit neuen Farbwünschen.<br />
Unser Personalisierungsservice ist<br />
also keinesfalls eine einmalige Angelegenheit,<br />
sondern begleitet Kunden je nach Lebenseinstellung<br />
und Vorlieben über mehrere Jahre<br />
(und mehrere Uhren) hinweg.<br />
Inwieweit steigert sich der Wert einer Rolex<br />
nach einer BLAKEN-Behandlung?<br />
Das ist schwer zu sagen. Wir wollen auch gar<br />
nicht von monetärem Wert sprechen. Was sich<br />
bei uns sicherlich steigert, ist der persönliche<br />
emotionale Wert. Und der ist schwer messbar.<br />
Eine BLAKEN-Behandlung ist auch kein<br />
Investment. Das unterscheidet unsere Kundengruppe<br />
von den Käufern einer „normalen“<br />
Luxusuhr. Bei vielen Herstellern sind Uhren<br />
zum Investmentgut geworden. Das möchten<br />
wir nicht. Wir wollen nicht, dass unsere Kunden<br />
in unserem Service ein Investment sehen<br />
– und das tun sie in der Regel auch nicht, weil<br />
ihnen der monetäre Wert der Uhr egal ist. Es<br />
geht um eine persönliche Liebe zu etwas, um
vorgefertigtes Menü anbieten und einen Preis<br />
nennen. Aber wir können auch dem Kunden das<br />
Zepter überlassen – und dafür steht BLAKEN.<br />
Die Uhrenindustrie hat sich in den letzten zwei<br />
Dekaden sehr zu einem Investmentmarkt entwickelt.<br />
In meinen Augen sollten wir wieder lernen,<br />
Emotionen zu verkaufen. Customizing ist<br />
ein Weg dabei.<br />
eine Geschichte: Sei es ein bestimmtes Thema,<br />
ein Datum, eine Farbe, ein Initial. Solche individuellen<br />
Geschichten lassen sich nicht in Geld<br />
messen. Unseren Kunden geht es nicht darum,<br />
ihre BLAKEN-Uhr wieder zu verkaufen. Nein:<br />
Sie wird individualisiert, weil sie bleiben soll.<br />
Sie wird zum Talisman, zum Symbol einer Geschichte<br />
und einer Emotion.<br />
Sehr schön gesagt! Ich sage auch immer:<br />
Der materielle Wert eines guten Produktes<br />
macht 10 Prozent aus, der emotionale<br />
Wert aber 90. Die nicht-physischen Eigenschaften<br />
werden bei einer BLAKEN also<br />
nochmals gesteigert, weil eine Geschichte<br />
darin steckt.<br />
Ja genau, und darum muss es auch gehen. Wir<br />
behandeln hunderte Uhren im Jahr. Auf Wiederverkaufsportalen<br />
ist fast keine BLAKEN-Uhr<br />
zu finden. Die Menschen verkaufen diese Uhren<br />
nicht mehr, weil sie ihnen etwas bedeuten.<br />
Wir, als Uhren- und Schmuckindustrie, haben<br />
die Wahl: Wir können unseren Kunden ein<br />
Es gibt Marken mit großem nicht-materiellen<br />
Wert, wie das iPhone oder das Mineralwasser<br />
Apollinaris. Solche Produkte<br />
haben eine gute emotionale Geschichte,<br />
die um das physische Produkt herumerzählt<br />
ist. Oder das Magnum-Eis, das keine<br />
Süßigkeit, sondern schon fast ein erotisierendes<br />
Produkt ist. Die Amerikaner<br />
sagen dazu: „Romance the Product“, also<br />
romantisiere das Produkt – mit einer guten<br />
Geschichte.<br />
Ja. Doch bei BLAKEN kommt die Geschichte<br />
eben vom Kunden selbst. Wir romantisieren<br />
nicht das Produkt. Das macht der Kunde. Wir<br />
sind vielmehr der verlängerte Arm der Kunden,<br />
der deren Träume und Fantasien realisiert. Wir<br />
sind nichts anderes als ein Atelier der Emotionen.<br />
Die Apple Smart Watch steht für mich<br />
nicht für ein Luxusgut, sondern für Funktion<br />
und Lifestyle. BLAKEN dagegen ist die personalisierte<br />
Emotion eines Luxusguts.<br />
Das erinnert mich ein bisschen an den Porzellanhersteller<br />
Philip Rosenthal, der mal<br />
die Rosenthal-Studiohäuser entwickelt hat<br />
und eine Rosenthal-Designphilosophie definierte.<br />
Er sagte, so wie es Buchverlage<br />
gibt, die Schriftsteller in Büchern verlegen,<br />
ist Rosenthal ein Verleger von Künstlern auf<br />
Porzellan.<br />
Sehr schön. So kann man das beschreiben. Bei<br />
unseren Kunden sind die Geschichten hochgradig<br />
individuell. Das sehen wir auch an den<br />
Reaktionen unserer Kunden, wenn sie ihre<br />
personalisierten Uhren entgegennehmen. Es<br />
ist egal, ob es hochwertiges Porzellan oder<br />
eine hochwertige Uhr ist, der Verleger oder<br />
das Atelier bietet die Plattform. Bei uns ist der<br />
Künstler der Kunde. Wobei wir im Zuge unserer<br />
globaleren Ausrichtung auch eigene Designs<br />
anbieten, um Kunden zu inspirieren.
Beispielsweise planen wir gerade eine Kollaboration<br />
mit Künstlern: Musikern, Malern,<br />
Designern, etc. Da freuen wir uns schon drauf.<br />
Ich habe mir auch eine Rolex von euch transformieren<br />
lassen. Wobei ich das ursprünglich<br />
gar nicht wollte ...<br />
Aber Ulvi, natürlich wolltest du eine! Wer drückt<br />
sich denn mehr aus im Personal Branding als<br />
du? Du hast das Gelb in deiner Branche für<br />
dich besetzt, das repräsentierst du. Und mit<br />
der Uhr drückst du das eben auch aus.<br />
Zahlen, Daten, Fakten:<br />
Wie groß ist das Unternehmen BLAKEN?<br />
Wie sieht der Markt aus?<br />
BLAKEN hat die Jahre vor Corona ein deutliches<br />
Wachstum von weit über 50 Prozent jährlich<br />
gehabt. Wir wollen aber auch exklusiv bleiben<br />
und nicht mehr als 1000 Uhren pro Jahr<br />
bearbeiten. Wir wollen immer qualitativ wachsen<br />
– nicht quantitativ. Qualität entsteht durch<br />
Liebe. Zum Markt: Es gibt Marktteilnehmer,<br />
die aber mehr Hersteller sind als Serviceanbieter.<br />
Direkte Mitbewerber haben wir fünf, die<br />
sich aber alle unterscheiden, alle gute Qualität<br />
liefern und von uns auch respektiert werden.<br />
Wir selbst sind auch schon lange im Geschäft<br />
und haben unseren eigenen Ansatz und unsere<br />
eigene Vision.<br />
Wie ist eure Markenkommunikation<br />
ausgerichtet?<br />
Unser Auftritt ist derzeit still. In Sammlerkreisen<br />
sind wir schon lange bekannt – hier ist<br />
die Qualität das beste Marketing. In Zukunft<br />
möchten wir aber etwas lauter werden und<br />
aktiver kommunizieren, um Individualisierung<br />
bekannter zu machen. Es gibt viele potenzielle<br />
Kunden, die das Thema noch nicht auf dem<br />
Schirm haben. Auch wollen wir unsere Kunden<br />
als Marken-Botschafter in die Kommunikation<br />
einbinden.<br />
Spürst du im Zusammenhang des Strukturwandels<br />
der Gesellschaft eine Veränderung<br />
eurer Zielgruppe – oder sind Unternehmen<br />
im Luxussegment nicht davon betroffen?<br />
Doch: Der gesamte Luxusmarkt befindet sich<br />
im Wandel. Das ist noch nicht so stark zu sehen,<br />
aber die Veränderungen werden wir bald<br />
spüren. Das Luxussegment wird sich wandeln.<br />
Selbstverwirklichung ist beispielsweise ein<br />
großer Trend, den Luxusmarken zunehmend<br />
bedienen werden. Darüber freuen wir uns, weil<br />
wir mit unserem Customizing schon Teil des<br />
Trends sind.<br />
Was wäre dein Wunschkunde?<br />
Für wen würdest du gerne die Luxusuhr zum<br />
BLAKEN-Unikat verwandeln?<br />
Eine traumhafte Frage, die nur von dir kommen<br />
kann, Ulvi. Da gibt es mehrere Personen, aber<br />
jetzt gerade fällt mir vor allem der Luxemburger<br />
Uhrmacher und Unternehmer Jean-Claude<br />
Biver ein. Ein Mann, den ich sehr schätze und<br />
sehr respektiere in seiner Philosophie.<br />
Foto: ©Blaken
„<br />
Testimonials<br />
Herr AYDIN wurde mir vom Interim Manager<br />
Siegfried Lettmann empfohlen. Eine der wertvollsten<br />
Empfehlungen in meiner Selbstständigkeit. Als<br />
Side Deal lernte ich durch die jahrzehntelange Erfahrung<br />
von Herrn AYDIN wertvolles Feedback bezüglich<br />
meiner Wirkung bzw. verbalen und nonverbalen<br />
Kommunikation. Darüber hinaus unterstützt er mich<br />
sehr präzise und mit Akribie bei der Erstellung von<br />
Verträgen, LOIs und MOUs. Sowohl als Moderator in<br />
Online-Konferenzen als auch in Konfliktgesprächen<br />
verfügt er über ein sehr großes Portfolio an<br />
“<br />
Fragen,<br />
Anekdoten und Fach-Know-how.<br />
„<br />
Ethan Indra<br />
Advisor & Gründer, Wien (AT)<br />
Ulvi AYDIN ist blitzschnell,<br />
findet sich in komplexen Systemen sofort zurecht,<br />
nimmt originelle Lösungen weit vorweg und ist supergroßzügig<br />
mit seinem Netzwerk. AYDINs Beratungen<br />
sind intelligent und machen Lust auf mehr “-<br />
Danke, lieber Ulvi!<br />
Prof. Dr. Shulamit Bruckstein<br />
House of Taswir, Internationale Plattform<br />
für künstlerische Forschung
<strong>AYCON</strong> Principles of<br />
Sales Excellence<br />
Alle im Team <strong>AYCON</strong> akzeptieren und<br />
praktizieren diese Prinzipien.<br />
Ausnahmslos!<br />
<br />
„Wer nicht mehr will,<br />
als er kann, bleibt unter<br />
seinem Können!“<br />
Herbert Marcuse<br />
19.07.1898 – 29.07.1979<br />
Philosoph, Politologe & Soziologe<br />
1. Wir im Vertrieb sind<br />
Jäger. Wir sind immer<br />
auf der Jagd nach<br />
Geschäften.<br />
2. Wir sind immer auf<br />
der Suche nach<br />
guten Geschäftsmöglichkeiten.<br />
3. Wir sind ständig auf der<br />
Suche nach dem Ausbau<br />
unserer Marktanteile.<br />
4. Wir sind immer vorn<br />
dabei! Wir sind immer<br />
vorn!<br />
5. Wir lieben es, in unseren<br />
Märkten zu sein.<br />
Vor Ort. Im persönlichen<br />
Kontakt mit unseren<br />
Kunden.<br />
6. Wir sind „Tu-er“ – wir<br />
sind MACHER. Nicht<br />
Verwalter!<br />
7. Wir sehen und ver stehen<br />
SALES EXCELLENCE<br />
als die Fähigkeit,<br />
unsere Umsatzziele<br />
zu erreichen – und<br />
zu übertreffen.<br />
8. Wir sind<br />
verkaufsorientiert!<br />
9. Wir sind profitorientiert!<br />
10. Wir wollen unsere<br />
Marktanteile ausbauen!<br />
11. Wir sind die Speerspitze<br />
unseres Unternehmens<br />
in unseren Märkten!<br />
12. Wir verlangen viel von<br />
uns selbst.<br />
13. Wir verlangen sehr<br />
viel von unseren<br />
Geschäftspartnern.<br />
14. Wir gehen immer<br />
die „Extrameile“,<br />
um unsere Ziele<br />
zu erreichen.
Foto: © depositphotos / Ron Harvey<br />
15. Wir sind Botschafter<br />
unseres Unternehmens,<br />
unserer Marke,<br />
unserer Mannschaft!<br />
16. Wir lieben es, Dinge<br />
möglich zu machen.<br />
17. Wir sind Problemlöser!<br />
Keine Problembeschreiber.<br />
18. Wir liefern Ergebnisse.<br />
Keine Erklärungen.<br />
19. Das Team hinter uns<br />
kann auf uns zählen.<br />
Immer.<br />
20. Wir kennen den Markt.<br />
21. Wir teilen alle wichtigen<br />
Informationen in<br />
unseren Teams.<br />
22. Wir sind die Aufklärungseinheit<br />
unseres<br />
Unternehmens!<br />
23. Wir sind wie Feuerwehrleute<br />
– wir laufen n icht<br />
vor dem Feuer davon.<br />
Wir gehen dahin!<br />
24. In unserem Geschäft<br />
sind wir die Elite.<br />
25. Wir arbeiten hart.<br />
Und wir feiern hart –<br />
u nse re E r fol g e.<br />
26. Wenn wir die Antwort<br />
nicht kennen – wir<br />
besorgen sie für Dich.<br />
27. Jeder von uns ist ein<br />
Profi mit den höchsten<br />
Ansprüchen an sich<br />
selbst.<br />
28. Wir erwarten das meiste<br />
von uns.<br />
29. Und wir erwarten viel<br />
von unseren Partnern!<br />
30. Wir machen Dinge<br />
möglich!<br />
Erstveröffentlichung:<br />
aycon.biz/blog/aycon-principles-of-sales-excellence
Wer kauft heute noch<br />
Suppenschüsseln?<br />
Die zweitälteste<br />
Porzellanmanufaktur<br />
Deutschlands im<br />
Wandel der Zeit<br />
!<strong>AYCON</strong> Experten-Talk<br />
mit André Neiß<br />
Da ich selbst berufliche Wurzeln im Porzellanbusiness<br />
habe, freue ich mich ganz besonders,<br />
André Neiß für meinen Experten-Talk gewonnen<br />
zu haben. Neiß ist seit Februar 2021 Geschäftsführer<br />
der Porzellanmanufaktur FÜRS-<br />
TENBERG. Das Unternehmen gehört zu 98<br />
Prozent dem Land Niedersachsen, 2 Prozent<br />
werden vom Landkreis Holzminden gehalten.<br />
Heute spricht man gerne von „Herausforderungen“,<br />
denen man sich stellt. Bei Neiß ist es<br />
konkret die Begeisterung für die Menschen,<br />
die in Fürstenberg arbeiten und die potenzielle<br />
Kundschaft, die es für ein einzigartiges<br />
Produkt in höchster Qualität zu gewinnen gilt.<br />
Und am Ende muss daraus etwas entstehen,<br />
was in wirtschaftlichen Erfolg mündet. Dieser<br />
Herausforderung will sich Neiß stellen und das<br />
Traditionsunternehmen, das im Jahr <strong>2022</strong> sein<br />
275-jähriges Jubiläum begeht, in eine nachhaltige<br />
Zukunft führen. Ein Gespräch über<br />
Porzellanhandwerk als Kulturerbe, neue Vertriebswege,<br />
glanzvolle Kooperationen – und<br />
die Challenge, Geschäftsführer in einem defizitären<br />
öffentlichen Unternehmen zu sein.<br />
Lieber Her Neiß, einige Worte zu Ihnen<br />
und über Sie:<br />
Ich habe an der Hochschule für Wirtschaft und<br />
Politik in Hamburg studiert und bin anschließend<br />
in die Wirtschaftsprüfung gegangen.<br />
1988 bin ich dann nach Berlin gewechselt und<br />
habe für ein Pharmaunternehmen gearbeitet.<br />
Den Mauerfall ein Jahr später habe ich noch<br />
gut in Erinnerung: Wir hatten gerade Besuch<br />
aus den USA. Plötzlich reißt jemand die Tür<br />
zum Büroflur auf und schreit: „Die sitzen auf<br />
der Mauer und saufen Sekt“. Dieser Satz hat<br />
sich eingebrannt. Dann gab es auch kein Halten<br />
mehr, wir sind mit den Amerikanern direkt<br />
zur Mauer gefahren. Das war eine schöne Zeit<br />
in Berlin. Später war ich auch für ein produzierendes<br />
Textilunternehmen tätig, das aber im<br />
Strudel der Wiedervereinigung und der damit<br />
verbundenen strukturellen Veränderungen insolvent<br />
gegangen ist.<br />
Wie ging es weiter?<br />
Ich wurde von einem Headhunter gefragt, ob<br />
ich mir vorstellen könne, für die Berliner Verkehrsbetriebe<br />
zu arbeiten. Das fand ich anfangs<br />
völlig abwegig, doch dann bin ich dort<br />
auf einen sehr charismatischen Vorstandsvorsitzenden<br />
gestoßen, der mich überzeugt hat.<br />
Also habe ich 7 Jahre für die BVG gearbeitet.<br />
Das war mein Einstieg in den Public-Trans-
port-Sektor. Nach weiteren Stationen als Gesellschafter<br />
eines auf urbane Mobilität spezialisierten<br />
Beratungsunternehmens wurde ich<br />
letztlich Vorstandsvorsitzender der ÜSTRA in<br />
Hannover. Nach dem Ausscheiden dort habe<br />
ich es mit der Frührente versucht – und schnell<br />
gemerkt, dass ich weiterarbeiten möchte. Also<br />
bin ich Interim Manager geworden. Ende Februar<br />
2021 habe ich ein Mandat bei der Porzellanmanufaktur<br />
FÜRSTENBERG zur Übernahme<br />
der Geschäftsführung erhalten. Daraus ist<br />
dann recht schnell der Wunsch nach einer dauerhaften<br />
Zusammenarbeit gewachsen, sodass<br />
ich seit Oktober als fester Geschäftsführer für<br />
FÜRSTENBERG arbeite.<br />
Unsere Lebensläufe weisen ein paar interessante<br />
Parallelen auf – wir sind ähnlich<br />
alt, wir haben beide das Interim-Manager-<br />
Gen, und wir haben einen Porzellan-<br />
Background: Ich habe für die König liche<br />
Porzellan manufaktur Berlin gearbeitet, war<br />
vor knapp 30 Jahren mal Vertriebsleiter<br />
bei FÜRSTENBERG – und war auch als Interim<br />
Manager für die Porzellan-Einzelhandelsseite<br />
tätig. Wie fühlt sich das für Sie<br />
an, nach der Interim-Zeit wieder in einem<br />
„ festen Sattel“ zu sitzen?<br />
Es ist etwas anderes, fester Geschäftsführer<br />
zu sein, als ad interim. Man wird anders wahrgenommen.<br />
Der größte Unterschied liegt in<br />
der zeitlichen Perspektive: Wenn ich als Interim<br />
Manager Maßnahmen anstoße, die zeitlich<br />
über mein Mandat hinausgehen, nehmen<br />
die Mitarbeiter das anders auf. Der unausgesprochene<br />
Tenor ist dann: „Wenn der weg ist,<br />
schlägt der neue Geschäftsführer bestimmt<br />
eine andere Richtung ein“. Also wird man irgendwann<br />
bei weitreichenden Entscheidungen<br />
latent in Frage gestellt. Das kann ich auch<br />
nachvollziehen. Der Wechsel in die feste Geschäftsführung<br />
hat dann einen Akzeptanzschub<br />
ausgelöst. Die Menschen im Unternehmen<br />
vertrauen mir – aber sie wollen, dass ich<br />
hinter meinen Maßnahmen stehe und sie auch<br />
ausbade, falls etwas danebengeht. Mit dieser<br />
Haltung sympathisiere ich und kann sehr gut<br />
mit ihr umgehen. Als ich in der Betriebsversammlung<br />
den Wechsel hin zum festen Geschäftsführer<br />
bekannt gab, gab es spontanen<br />
Foto: © Porzellanmanufaktur FÜRSTENBERG GmbH<br />
Foto: © Porzellanmanufaktur FÜRSTENBERG GmbH<br />
Applaus, was ein besonderer Gänsehautmoment<br />
für mich war.<br />
Sie haben Erfahrung in privatwirtschaftlichen<br />
und in öffentlichen Unternehmen:<br />
Wie stark unterscheidet sich die Arbeit<br />
hier?<br />
Das Thema (Public) Governance ist wesentlich<br />
strenger. Das Land hat gewisse Regeln, an die<br />
wir uns zu halten haben. Das muss jeder Ge-
schäftsführer verinnerlichen. Oftmals haben<br />
Unternehmen der öffentlichen Hand leichteren<br />
Zugang zu Krediten. Das ist bei uns aber nicht<br />
der Fall. Wir sind in der komfortablen Situation,<br />
dass über einen Ergebnisabführungsvertrag<br />
die Liquidität des Unternehmens sichergestellt<br />
ist. Das entbindet uns jedoch nicht davon, die<br />
ehrgeizigen wirtschaftlichen Zielsetzungen für<br />
die Zukunft anzugehen und umzusetzen.<br />
Wie war die Lage im Unternehmen, als<br />
Sie bei FÜRSTENBERG anfingen?<br />
FÜRSTENBERG hat kürzlich einen Gesellschafterwechsel<br />
vollzogen: Das vorherige Gesellschafterunternehmen,<br />
die NORD/LB, hatte<br />
selbst einen Sanierungsweg zu gehen und im<br />
Zuge dessen sein Beteiligungsportfolio auf<br />
den Prüfstand gestellt. Da passte eine Porzellanmanufaktur<br />
nicht mehr hinein. Also hat die<br />
NORD/LB das Land Niedersachsen um Entlastung<br />
gebeten. Sie konnte mit dem defizitären<br />
Hersteller FÜRSTENBERG keinen nachhaltigen<br />
Turnaround erzielen. Seitdem hält das Land<br />
Niedersachsen mittelbar 98 Prozent an der<br />
Porzellanmanufaktur, die 2 Prozent sind unverändert<br />
beim Landkreis Holzminden verblieben.<br />
Seit dem Gesellschafterwechsel weht ein neuer<br />
Wind im Unternehmen, was positiv für die<br />
Geschäftsführung und die Verantwortlichen<br />
hier ist.<br />
FÜRSTENBERG ist ein Kulturgut, das es<br />
zu bewahren gilt. Können Sie uns kurz<br />
durch die Geschichte der Porzellanmanufaktur<br />
führen?<br />
Wo fängt man da an? Die Geschichte der Manufaktur<br />
ist untrennbar mit Herzog Carl I. von<br />
Braunschweig-Wolfenbüttel verbunden. Sehr<br />
weitsichtig hat er im Braunschweigischen Land<br />
Manufakturen gegründet. Das Unternehmen<br />
wurde im früheren Jagdschloss Fürstenberg<br />
angesiedelt, das schon im 13. Jahrhundert<br />
existierte – also weit vor der Gründung der Manufaktur<br />
im Jahr 1747. Wer in die Geschichte<br />
blickt, erkennt die Weitsicht des Manufakturgründers<br />
Herzog Carl I.: Er gründete an einer<br />
Stelle, wo nicht jeder hinkommt. Das hatte<br />
schon damals aus wirtschaftlicher Sicht den<br />
Vorteil, dass Arbeitsplätze in einer – heute würde<br />
man sagen – strukturschwachen Region geschaffen<br />
wurden. Aus damaliger Sicht konnte<br />
der Herzog durch die Abgeschiedenheit auch<br />
leichter das Geheimnis des Porzellans hüten:<br />
Wettbewerber kamen nicht so schnell hierher,<br />
um die Kunst ausforschen und kopieren<br />
zu können. Ein dritter Grund: Am Fürstenberg,<br />
Foto: © Porzellanmanufaktur FÜRSTENBERG GmbH<br />
Foto: © Porzellanmanufaktur FÜRSTENBERG GmbH
was von „Forst“ und nicht von „Fürst“ kommt,<br />
gab es genug Holz als Brennstoff, und das Kaolin<br />
kam aus dem Solling.<br />
Manufakturen mit so einer Historie müssen<br />
Kulturerbe sein!<br />
Dennoch ist unsere klare Aufgabe, die Verluste<br />
zu verringern. Darum bin ich hier. Wir wollen<br />
das Unternehmen sanieren und auf einen wirtschaftlich<br />
gesunden Weg führen.<br />
Ja, die Trinität eines öffentlichen Gesellschaftermandats<br />
ist nicht nur umsatzgetrieben.<br />
Ich würde das wie folgt erklären. Es<br />
geht darum, das Manufakturerbe zu wahren<br />
und weiterzuentwickeln, eine Botschafterfunktion<br />
für die Region wahrzunehmen. Das<br />
Niederachsenross wird beispielsweise in<br />
Fürstenberg hergestellt. Und es geht darum,<br />
eine vernünftige kleine Rendite anzustreben,<br />
ohne im Übermaß reich zu werden.<br />
Das ist quasi ein gegenläufiger Ansatz zum<br />
oftmals kritisierten Shareholder Value.<br />
Ja, das beschreibt es ganz gut. Für dieses besondere<br />
Unternehmen ist ein „08/15-Kurs“ von<br />
Kapazitäten runter, Mitarbeiter abbauen und<br />
Bestände verkaufen nicht das Richtige. Das<br />
funktioniert in meinen Augen nicht, weil gute<br />
Leute dann abspringen, das Unternehmen verlassen<br />
und später auch nicht wiederkommen.<br />
Wir werden in das Thema Marketing investieren<br />
und neue Wege gehen, um neue Kundengruppen<br />
zu erschließen. Der Aufsichtsrat<br />
unterstützt diesen Kurs des rentablen Wachstums,<br />
der differenzierten Kundenansprache<br />
unter Einsatz moderner Vertriebskanäle. Wir<br />
müssen ein deutliches Umsatzwachstum hinlegen.<br />
Das gefällt mir! Entweder, wir machen es<br />
my way oder ihr macht es ohne mich. Das<br />
ist der Vorteil als erfahrene Führungspersönlichkeit:<br />
Man kann den Gesellschaftern<br />
auch unangenehme Wahrheiten sagen. Es<br />
gibt alte Fallschirmspringer und junge Fallschirmspringer.<br />
Es gibt vorsichtige Fallschirmspringer<br />
und unvorsichtige. Aber:<br />
Es gibt keine alten und unvorsichtigen<br />
Fallschirmspringer. Aber kommen wir zum<br />
Marktauftritt: Was wollen Sie in Zukunft<br />
verändern?<br />
Ich glaube, das Unternehmen hat sich früher<br />
zu sehr auf die Attribute „Tradition und Historie“<br />
konzentriert. Das sind auch starke Markenwerte,<br />
an denen ich ebenfalls festhalten möchte.<br />
Aber: Wir haben wesentlich mehr zu bieten<br />
als Tradition. Und das müssen wir ansprechen,<br />
und zwar auf eine Art und Weise, die nicht so<br />
selbstfokussiert ist. Wir wollen die Kunden in<br />
den Fokus nehmen.<br />
In unserer Kooperation mit Sieger Design<br />
halten wir gemeinsam die Marke „Sieger by<br />
FÜRSTENBERG“. Arbeitsteilig ist Sieger Design<br />
zuständig für Marketing und Design, während<br />
wir Produktion und Vertrieb verantworten.<br />
Wir produzieren die außergewöhnlichen neuartigen<br />
Designentwürfe, und Sieger Design<br />
spricht sehr erfolgreich mit seinem Marketing<br />
die Kundenwünsche an. Mit den reinen FÜRS-<br />
TENBERG-Produkten wollen wir nun einen direkteren<br />
und besseren Kundenzugang finden.<br />
Mit wem arbeitet FÜRSTENBERG sonst noch<br />
zusammen?<br />
Momentan arbeiten wir an einem anspruchsvollen<br />
Projekt mit dem Architekturbüro Foster<br />
& Partners, die u. a. die Reichstagskuppel<br />
entworfen haben. Wir arbeiten an einer Form,
Foto: © Porzellanmanufaktur FÜRSTENBERG GmbH<br />
Foto: © Porzellanmanufaktur FÜRSTENBERG GmbH<br />
deren Präzision und Technik alles in den Schatten<br />
stellt. Beispielsweise einen To-go-Becher<br />
aus doppelwandigem Porzellan, um sich nicht<br />
die Hände zu verbrennen.<br />
Kurz für die Leser: Mit doppelwandigem<br />
Porzellan kann man jeden Hersteller in den<br />
Wahnsinn treiben. Porzellan wird gedreht<br />
oder gegossen. In diesem Prozess eine<br />
doppelwandige Tasse herzustellen, die<br />
auch noch filigran ist – das ist allerhöchstes<br />
Kunsthandwerk.<br />
Absolut. Und genau solche Geschichten möchten<br />
wir vermehrt erzählen. Nicht nur, wo unsere<br />
Produkte herkommen, sondern auch,<br />
mit wem und wie wir daran arbeiten, für eine<br />
moderne, kultivierte Käufergruppe ein positives<br />
Erlebnis zu kreieren. Bei Porzellan denken<br />
viele Menschen heute an Tischgedecke<br />
inklusive Suppenschüssel. Suppenschüsseln<br />
kaufen nur noch wenige! Neben dem To-go-<br />
Becher haben wir mit Foster & Partners auch<br />
eine French-Press-Kaffeekanne aus Porzellan<br />
hergestellt. Die Fertigung einer French Press<br />
aus Porzellan ist fast unmöglich, weil man einen<br />
exakt gleichförmigen Zylinder herstellen muss.<br />
Das Ergebnis ist ein anschauliches, charmantes<br />
Produkt, mit dem wir die Kaffeekultur ansprechen:<br />
Endkunden, aber auch Restaurants,<br />
Kaffees und Hotels.<br />
Ja, die Story konsequent zu erzählen, ist<br />
wichtig für einen soliden Marktauftritt. Die<br />
physischen Eigenschaften eines Produkts<br />
sind bei weitem nicht mehr so wichtig wie<br />
die emotionalen Eigenschaften, die Soft<br />
Facts. Also in Ihrem Fall: Kunst, Kultur, Lifestyle.<br />
Ganz genau.<br />
Wer sind Ihre Kundengruppen und welche<br />
Vertriebswege nutzen Sie?<br />
Im B2B-Geschäft ist der Facheinzelhandel ein<br />
wichtiger Vertriebspartner und Multiplikator<br />
für uns. Allerdings müssen wir auch hier effizienter<br />
werden. Die Zukunft des stationären Einzelhandels<br />
ist ungewiss. Bisher beliefern wir<br />
um die 140 Facheinzelhändler in Deutschland.<br />
Aber hier gilt, wie so oft, das Pareto-Prinzip:<br />
Einige wenige Händler machen 80 Prozent des<br />
Umsatzes in diesem Bereich. Hier werden wir<br />
künftig eine effizientere Form der Zusammenarbeit<br />
finden: Einzelhändler, die nicht ganz so<br />
umsatzstark sind, haben die Möglichkeit, online<br />
zu ordern, und wir halten uns mit Besuchen<br />
zurück. Mit den Key-Accounts werden wir weiterhin<br />
im engen Kontakt stehen und das direkte<br />
Gespräch suchen. Wichtig sind uns auch<br />
Händler, die für uns als Flagship-Store fungieren.<br />
Beispiel KaDeWe, Berlin.<br />
Ein weiterer Zweig ist das nationale und<br />
internationale Projektgeschäft. Hier sind<br />
Hotels, Kreuzfahrtschiffe, Casinos oder Restaurants<br />
unsere Kunden. Das ist ein interessantes<br />
Geschäft, das allerdings viel Vorlaufzeit<br />
und einen langen Atem benötigt. Denn:
Foto: © Porzellanmanufaktur FÜRSTENBERG GmbH<br />
Im Projektgeschäft kommt das Porzellan zum<br />
Schluss – dann ist oftmals das Budget schon<br />
dünner. Hier ist die Herausforderung, möglichst<br />
früh bei der Planung einzusteigen. Dafür<br />
muss man gut vernetzt sein und den Mut haben,<br />
proaktiv an potenzielle Partner heranzutreten.<br />
Für das direkte B2C-Geschäft bauen wir<br />
unsere Onlinepräsenz momentan stärker aus.<br />
Wir verbessern das Online-Shopping-Erlebnis<br />
für unsere Kunden, verbinden die unterschiedlichen<br />
Kanäle im Omnichannel – und suchen<br />
für Social Media Influencer, die zu unser Marke<br />
passen.<br />
Nicht vergessen möchte ich bei der Betrachtung<br />
unserer Vertriebskanäle den Manufaktur-Werksverkauf.<br />
Die Kunden finden hier in<br />
Fürstenberg das weltweit größte Fachgeschäft<br />
für FÜRSTENBERG-Porzellan, das einzige mit<br />
der kompletten FÜRSTENBERG und Sieger by<br />
FÜRSTENBERG-Kollektion.<br />
Was ist mit Fachmessen?<br />
Messen sind ein sehr wichtiger Weg der Vernetzung,<br />
B2B-Kundenpflege und Neukundengewinnung.<br />
Leider hat die Pandemie uns hier<br />
in letzter Zeit einen Strich durch die Rechnung<br />
gemacht. Wir setzen nun auf die MAISON&OB-<br />
JET in Paris. Wir haben richtig Lust, uns mal<br />
wieder auf einer Messe mit anderen Menschen<br />
zu treffen und unsere Neuheiten zu zeigen.<br />
Lieber Herr Neiß, ich wünsche Ihnen und<br />
Ihrem Unternehmen viel Erfolg!
Organisations-Entwicklung ist<br />
mehr als Personal-Beschaffung!<br />
!<strong>AYCON</strong> Experten-Talk<br />
mit Kathrin Boada<br />
PART 1<br />
Kathrin Boada ist Sales Consultant bei der<br />
von Rundstedt & Partner GmbH in München,<br />
dem Marktführer im Bereich Outplacement<br />
und Experten für Trennungsmanagement und<br />
Mobilisierung. Kathrin selbst ist technische<br />
Betriebswirtin mit der Vision, Menschen in<br />
Veränderungssituationen bestmöglich zu unterstützen.<br />
Kunden und Klienten, die sich mit<br />
Themen wie berufliche Neuorientierung, Personalplanung,<br />
Personalumbau oder Personalabbau<br />
befassen, sind bei ihr in guten Händen.<br />
Der Strukturwandel in Wirtschaft und Gesellschaft<br />
macht sich auf dem Arbeitsmarkt bemerkbar.<br />
Unternehmen benötigen neue Kompetenzen,<br />
doch der Fachkräftemangel macht<br />
die Suche nach Kandidaten mit entsprechenden<br />
Anforderungsprofilen schwer. Gleichzeitig<br />
fühlen sich interne Mitarbeiter nicht qualifiziert<br />
für zukünftige Aufgaben. In einer Gartner-Umfrage<br />
wurden über 7.000 Mitarbeiter um eine<br />
Selbsteinschätzung ihres Kenntnisstandes bei<br />
gefragten digitalen Fähigkeiten gebeten.<br />
70 % gaben an, dass sie die Fähigkeiten,<br />
die sie für ihre Arbeit benötigen, nicht beherrschen.<br />
80 % gaben an, dass ihnen die Fähigkeiten<br />
fehlen, die sie sowohl für ihre aktuelle<br />
Rolle, als auch für ihre zukünftige Karriere benötigen.<br />
Ich habe mich mit Kathrin Boada, Sales<br />
Consultant bei von Rundstedt, getroffen,<br />
um über die Zukunft der Arbeit zu sprechen.<br />
Kathrin, was bedeuten die Zahlen aus der<br />
Gartner-Umfrage für die Zukunft der Arbeit?<br />
Die Zahlen zeigen, dass in vielen Unternehmen<br />
eine große Diskrepanz zwischen den IST- und<br />
den SOLL-Kompetenzen der Zukunft vorliegt.<br />
Momentan gibt es viele Kompetenzen, die zukünftig,<br />
teilweise aber auch schon heute nicht<br />
mehr benötigt werden. Gleichzeitig fehlen<br />
Kompetenzen der Zukunft. Und so entstehen<br />
große Kompetenzlücken, die Unternehmen<br />
frühzeitig erkennen und schließen sollten.<br />
Wie sollten Unternehmen mit diesen<br />
Heraus forderungen umgehen? Für mich<br />
gilt das Subsidiaritätsprinzip: Jeder ist<br />
in erster Linie für sich selbst verantwortlich<br />
– Unternehmen können nur begleiten<br />
und assistieren, aber sie können ihre<br />
Leute nicht zum Glück zwingen. Diese<br />
Bereitschaft muss der Mitarbeiter schon<br />
mitbringen, denn: Kompetenz ist die Trinität<br />
aus Wissen, Wollen und Können.<br />
Wie siehst Du das?<br />
Verantwortliche sollten sich in jedem Fall<br />
genug Zeit für die strategische Personalplanung<br />
nehmen und diese auch in all ihren Facetten<br />
betrachten. Es ist hilfreich, eine „Allianz<br />
für Veränderung“ aus Arbeitnehmervertretern,<br />
Mitarbeitern, Unternehmensleitung, HR und<br />
Führungskräften zu schaffen. Nur, wer sich<br />
tiefgründig mit dem Thema auseinandersetzt,<br />
kann die notwendigen Kompetenzen identifizieren<br />
und die Organisation zukunftsfähig machen.<br />
Es gilt also, zu schauen, welche Kompetenzen<br />
bei den Mitarbeitenden vorhanden sind<br />
und welche in Zukunft benötigt werden.<br />
Genau hier ergeben sich die sogenannten<br />
Skill-Gaps: Wo habe ich Unter- oder Über-
deckung? Wie kann ich meine Mitarbeitenden<br />
mit den notwendigen Kompetenzen ausstatten?<br />
Es gibt erfahrungsgemäß immer einen<br />
Teil der Belegschaft, der veränderungsbereit<br />
ist und auch aktiv aus Eigeninitiative auf den<br />
Arbeitgeber zugeht und Weiterbildungen oder<br />
Umschulungen einfordert. Also hier stimme ich<br />
deiner Definition von Kompetenz zu. Aber es<br />
gibt auch den anderen Teil, der weniger veränderungsbereit<br />
ist. Diese Leute dürfen nicht einfach<br />
vergessen werden. Hier sollten sich Verantwortliche<br />
fragen, wie sie die Leute abholen<br />
und zu Beteiligten des Prozesses machen.<br />
Welche Instrumente gibt es, um die vorhandenen<br />
Kompetenzen der Mitarbeiter mit<br />
den benötigten Kompetenzen der Zukunft<br />
abzugleichen?<br />
Zeitgemäße Personalplanung und Kompetenzerfassung<br />
erfordert technische Unterstützung.<br />
Im ersten Schritt müssen Unternehmen analysieren,<br />
welche Kompetenzen sie in Zukunft in<br />
welchen Unternehmensbereichen benötigen.<br />
Beispielsweise können die Verantwortlichen<br />
Jobprofile erstellen, in denen die Anforderungen<br />
aufgelistet sind. Dann werden die IST-<br />
Skills der Belegschaft identifiziert.<br />
Foto: © depositphotos / Fabrice Michaudeau<br />
Im Kern werden Daten automatisiert und<br />
durch unterschiedlichste Informationsquellen<br />
erfasst. Hierzu zählen Fähigkeiten, professionelle<br />
Neigungen sowie fachliche und soziale<br />
Kompetenzen der Mitarbeitenden. Diese Datenerhebung<br />
kann beispielsweise durch den<br />
Lebenslauf oder Arbeitszeugnisse gebündelt<br />
erfolgen. Hieraus ergeben sich die IST-Skills.<br />
Anschließend werden die IST-Skills mit den<br />
SOLL-Skills gematcht. Die erstellten Jobprofile<br />
werden mit den IST-Skills übereinandergelegt<br />
– und so lässt sich erkennen, an welcher Stelle<br />
besonders hoher Bedarf ist oder aber die Organisation<br />
gut aufgestellt ist.<br />
Softwarebasiertes Skill-Matching ist für<br />
viele Unternehmen in Deutschland noch Neuland.<br />
Aber wir gehen davon aus, dass es in den<br />
nächsten Jahren nicht mehr wegzudenken ist.<br />
Skill-Matching kann auch Interim Managern<br />
helfen, in kurzer Zeit die verfügbaren Fähigkeiten<br />
im Kundenunternehmen zu identifizieren.<br />
Mein Gefühl hierzu ist: 10 % der Unternehmen<br />
nutzen solche Tools, 90 % haben sie<br />
nicht. Personalarbeit verstehen viele Leute<br />
heute immer noch wie Personalwirtschaft:<br />
Beschaffung, Abrechnung, Einstellen, Entlassen.<br />
Aber die Personalentwicklung im<br />
Sinne einer Organisationsentwicklung haben<br />
viele HR-Abteilungen nicht auf dem<br />
Schirm. Häufig sind Personalverantwortliche<br />
nicht einmal Mitglied des inneren Führungszirkels.<br />
Ich kenne die genauen Zahlen nicht. Allerdings<br />
beobachten wir auch, dass die Personalabteilungen<br />
oftmals nicht die Kapazitäten haben,<br />
sich mit Skill-Matching und strategischer Personalentwicklung<br />
auseinanderzusetzen. Darum<br />
raten wir immer wieder, sich hierfür externe<br />
Unterstützung zu holen. Wir bieten beispielsweise<br />
Workshops für Verantwortliche an, in<br />
denen wir gemeinsam erfassen, welche Personalkompetenzen<br />
für die Zukunftsfähigkeit des<br />
Unternehmens wichtig sind.<br />
Wie kommuniziere ich den Mitarbeitern,<br />
dass sie sich neue Kompetenzen aneignen<br />
sollten, um beschäftigungsfähig zu bleiben?<br />
In jeder Form des Wandels gilt: die Betroffenen<br />
zu Beteiligten machen. Digitalisierung und
demografischer Wandel sind aktuell in aller<br />
Munde und sollten Mitarbeitende auch nicht<br />
völlig überraschen. Nicht alle wollen aber akzeptieren,<br />
dass kein Weg daran vorbeiführt.<br />
Dennoch ist es für uns wichtig, die Vorteile für<br />
Mitarbeitende herauszuheben, die sich mit Reund<br />
Upskilling ergeben. Häufig ist vielen nämlich<br />
nicht klar, wo konkret zukünftige Kompetenzen<br />
benötigt werden.<br />
Die IST- und SOLL-Kompetenzen, die die<br />
Verantwortlichen identifiziert haben, müssen<br />
der Belegschaft transparent kommuniziert<br />
werden. Beispielsweise mit einem internen<br />
Karrieremarktplatz, in denen die Stellen und<br />
benötigten Skills der Zukunft gelistet sind. So<br />
können die Mitarbeitenden selbst abgleichen,<br />
wo es Kompetenzüberschneidungen gibt und<br />
wo sie noch mehr Skills benötigen. Das macht<br />
es ihnen viel greifbarer, regt die intrinsische<br />
Motivation an – und kann auch die Skeptischen<br />
zum Umdenken bewegen.<br />
Hier hast Du einen wichtigen Punkt angesprochen:<br />
Motivation. Ich halte es wie<br />
Reinhold Sprenger – man kann Menschen<br />
nicht motivieren. Man kann ihnen nur den<br />
Nutzen erläutern, den eine Weiterbildung<br />
für sie hat, und die Gefahren aufzeigen, was<br />
passiert, wenn sie sich nicht selbst weiterbilden<br />
wollen.<br />
Je größer die intrinsische Motivation, desto<br />
besser und einfacher für die Mitarbeitenden.<br />
Und auch die Arbeitgeberseite sollte aktiver<br />
auf ihre Belegschaft zugehen und Weiterbildungsmöglichkeiten<br />
aufzeigen.<br />
Es kommt vor, dass ein Bereich obsolet wird,<br />
aber die Verantwortlichen noch keine Idee<br />
haben, welche neuen Kompetenzen sich die<br />
Mitarbeiter aneignen sollten, um beschäftigungsfähig<br />
zu bleiben. Welche Möglichkeiten<br />
haben Unternehmen, um diese Mitarbeiter<br />
weiterhin zu halten?<br />
Für solche Fälle bieten sich sogenannte Qualifizierungsbetriebe<br />
oder Qualifizierungsgesellschaften<br />
an. Dort können die betroffenen Mitarbeitenden<br />
untergebracht werden und sich<br />
neue Kompetenzen aneignen. Hier kann auch<br />
erst einmal offen sein, in welche Richtung die<br />
Qualifizierungen gehen. Allerdings sind Qualifizierungsmaßnahmen<br />
vor allem dann hilfreich<br />
– wenn es ein Ziel gibt.<br />
Weiterqualifizierungen sind für Unternehmen<br />
immer auch mit Kosten verbunden.<br />
Können Unternehmen staatlich geförderte<br />
Qualifizierungsmaßnahmen nutzen?<br />
Es gibt das sogenannte Qualifizierungschancengesetz:<br />
Mitarbeitende haben die Möglichkeit,<br />
bei ihrer Weiterbildung Fördermöglichkeiten<br />
zu nutzen. Der Umfang der Förderung ist<br />
betriebsabhängig. Aber durch dieses Gesetz<br />
ist klar, dass auch die Agentur für Arbeit sich<br />
für die Beschäftigungsfähigkeit der Menschen<br />
einsetzt und dass es wesentlich kostenintensiver<br />
wäre, erst viele Menschen mit ungenügend<br />
Kompetenzen auszustellen, um dann viele<br />
Menschen mit den nötigen Kompetenzen einzustellen.<br />
Foto: © depositphotos / David Molina Grande<br />
Ich gebe Dir Recht: Es lässt sich gesellschaftlich<br />
nicht mehr hinnehmen, die Menschen<br />
allein zu lassen. Wir können es uns als<br />
Gesellschaft nicht leisten, so einen großen<br />
Grad an Abgehängten zu haben. Das ist eine<br />
gesamtpolitische Frage in Unternehmen:<br />
Können wir es uns als Arbeitgeber und als<br />
Arbeitgebermarke leisten, immer neue Leute<br />
am Markt zu holen, bei dem Fachkräftemangel,<br />
der an vielen Stellen vorherrscht?
Oder ist strategische Personalentwicklung<br />
nicht viel besser? Ich denke, Personalentwicklung<br />
wird in Zukunft noch wichtiger<br />
als Forschung und Entwicklung. Denn: Der<br />
Arbeitsmarkt hat sich vom Arbeitgeberzum<br />
Arbeitnehmermarkt entwickelt.<br />
Die Erwartungshaltung der Arbeitgeberseite<br />
ist vielerorts sehr hoch, allerdings kommen die<br />
Verantwortlichen ihren Mitarbeitenden in der<br />
Kommunikation nicht offen genug entgegen.<br />
Unternehmen sollten verstärkt auf ihre Leute<br />
zugehen und mehr Veränderungsbereitschaft<br />
fordern, um sie fördern zu können. Unternehmen<br />
sollten Weiterbildungsmöglichkeiten viel<br />
aktiver anbieten.<br />
Der ROI von Personalentwicklung ist vielen<br />
Managern nicht klar. Das Argument: „Was<br />
passiert, wenn wir unsere Leute weiterqualifizieren<br />
– und sie dann gehen?“ Dabei<br />
ist die Gegenfrage viel wichtiger: „Was<br />
passiert, wenn wir unsere Leute nicht weiterqualifizieren<br />
– und sie im Unternehmen<br />
bleiben?“<br />
Absolut. Die Beschäftigungsfähigkeit der Mitarbeitenden<br />
ist das Kapital für die Zukunftsfähigkeit<br />
der Unternehmen. Der Fachkräftemangel<br />
Foto: © depositphotos / Aleksey Sizov<br />
wird in den kommenden Jahren zunehmen.<br />
Es ist also wichtig, die vorhandenen Mitarbeitenden<br />
weiterzuentwickeln, um langfristig am<br />
Markt bestehen zu können.<br />
Erstveröffentlichung:<br />
aycon.biz/blog/organisations-entwicklung-ist-mehr-als-personal-beschaffung<br />
„Ulvi ist ein ehrlicher, direkter und<br />
zugleich wahnsinnig herzlicher, warmer Mensch, der<br />
durch seine Art Herausforderungen und andere Themen<br />
mit einer angenehmen Leichtigkeit angeht. Er war für<br />
mich als Mentor jederzeit persönlich da und hat mich<br />
mit ausnahmslos gutem Rat unterstützt. Ich habe<br />
aus dem Coaching mit ihm so viel mitgenommen<br />
“<br />
und<br />
komme immer wieder gerne wieder auf ihn zurück!<br />
Annika Seyfried<br />
Marketing Manager at FLSK
Foto: © pexels / pixabay<br />
Von Start-ups,<br />
„<br />
Vogelnestern und<br />
Raketen<br />
Stay hungry, stay foolish<br />
“<br />
Steve Jobs.<br />
Momentan lese und höre ich immer wieder,<br />
wie kleine Start-ups und Micro-Brands den<br />
Konsum gütermarkt aufrollen. Selbst etablierten<br />
Unternehmen nehmen sie Marktanteile ab.<br />
Tja, denke ich mir, willkommen in der freien<br />
Marktwirtschaft! Denn neu ist das ja wohl nicht!<br />
Auch Bill Gates war mal<br />
ein Nobody<br />
Henry Ford, Bill Gates, Steve Jobs, Jeff Bezos –<br />
die waren doch auch nicht einfach plötzlich da.<br />
Nein, sie waren kleine Nobodys, die von den<br />
großen nicht für voll genommen wurden. Und<br />
dieses Symptom existiert heute noch genauso.<br />
Revolution kommt immer von unten! Seien Sie<br />
sich bewusst, dass heute ein 20-Jähriger irgendwo<br />
auf der Welt Ihr Geschäftsmodell über<br />
Nacht obsolet machen könnte. Was also tun?<br />
Auf zum Gegenangriff!<br />
Entkoppelt die Rakete<br />
Unternehmen, die eigene Innovationseinheiten<br />
für die Neugeschäftsentwicklung haben,<br />
sollten diese nicht im Mutterschiff behalten<br />
– sondern abkoppeln. Diese Einheiten sollten<br />
komplett eigenständig sein: eigene Rechtsform,<br />
eigenes Gebäude (am besten weit vom<br />
Mutter unternehmen entfernt), eigenes System,<br />
eigene Reisekostenrichtlinie. Intelligente große<br />
Unternehmen schmeißen ihre internen Startups<br />
raus, sobald diese ein MVP (minimum viable<br />
product) entwickelt und sich zu einer MVC<br />
(minimum viable company) organisiert haben.<br />
Also ziemlich am Anfang.<br />
Das ist genauso, wie Vogeleltern ihre Kleinen<br />
aus dem Nest schmeißen, sobald diese<br />
„flügge“ sind. Einige Start-ups werden mit voller<br />
Wucht gegen die Wand fahren, andere werden<br />
abheben und durchstarten. Doch wer die<br />
kleinen schnellen Start-ups direkt in seinem<br />
langsamen Mutterschiff behält, wird bald von<br />
der Konkurrenz überrundet.<br />
Die Rakete muss sich von ihren Triebwerken<br />
entkoppeln, sobald sie den Weltraum erreicht<br />
hat. Große Einheiten funktionieren nicht, wenn<br />
es darum geht, schnell und flexibel mit Innovationen<br />
neue Märkte zu erschließen. Diese<br />
Erkenntnis ist keine Secret Toolbox. Sondern<br />
gesunder Menschenverstand!<br />
Foto: © depositphotos / Alena Brozova
„<br />
Testimonials<br />
Ulvi hat von Tag eins an geholfen, Ziele zu<br />
definieren, Probleme aufzudecken und Maßnahmen<br />
festzulegen. Für uns ist er ein Katalysator, der das<br />
Potenzial weckt, das in uns schlummert. In seiner Art<br />
ist er direkt und spricht aus, was ausgesprochen werden<br />
muss, egal, wie unangenehm die Wahrheit ist. Seinen<br />
großen Erfahrungsschatz teilt er großzügig und schafft<br />
es, die Kernessenz in einem einprägsamen Spruch bildhaft<br />
zu untermauern. Danke, dass du<br />
“<br />
uns<br />
auf unserem Weg begleitest.<br />
Niklas Goby<br />
Co-Founder/CTO at Geospin<br />
Nehmt Euch gegenseitig die<br />
Umsätze weg!<br />
Oftmals höre ich von zögerlichen Unternehmern,<br />
sie wollten nicht, dass ihr Start-up ihr<br />
traditionelles Geschäftsmodell kannibalisiere.<br />
Das ist Mumpitz! Möge sich der bessere<br />
am Markt durchsetzen – wenn das innovative<br />
Start-up dem Mutterunternehmen die Butter<br />
vom Brot nimmt, dann hat es doch alles richtig<br />
gemacht. Und: Der nun krepierende Mama-Dinosaurier<br />
kann Platz machen für die jungen<br />
Wilden. Branche gewechselt. Business Model<br />
transformiert. Geschäft gesichert.<br />
Hier zitiere ich gerne Gisbert Rühl, bis vor<br />
kurzem Vorstandsvorsitzender bei Klöckner,<br />
der in einem Insider-Beitrag mal sagte: „Lieber<br />
kannibalisiere ich mein Geschäftsmodell, bevor<br />
es andere tun!“ Einen angenehmen Ruhestand<br />
wünsche ich dem guten Mann, der mit dieser<br />
Aussage den Nagel auf dem Kopf trifft. Also:<br />
Attackieren Sie sich ruhig selbst, indem Sie innovative<br />
Start-ups eigenständig laufen lassen.<br />
Am Ende des Tages haben ja auch Sie etwas<br />
davon.<br />
Und: Was denken Sie?<br />
Ist Ihnen der Denkansatz zu radikal? Oder zu<br />
soft? Ich freue mich wie immer auf Einspruch,<br />
Zuspruch, Hinweise und Anreize.<br />
Erstveröffentlichung:<br />
aycon.biz/blog/von-startups-vogelnestern-und-raketen
!<strong>AYCON</strong>s Management Snippets:<br />
1:1 Insights<br />
Das Buch:<br />
Ulvi I. AYDIN: Er kann Gejammer nicht ab, steht<br />
auf glasklare Ansagen und sagt, wenn nötig,<br />
auch Vorständen direkt ins Gesicht, dass sie<br />
nutzlos sind. Das Buch ist eine unterhaltsame<br />
Sammlung provokanter Ideen, Anschauungen<br />
und Inspirationen. Für alle, die in ihrer<br />
Firma wirklich etwas bewegen wollen, statt<br />
„wie ein Schluck Wasser in der Kurve“ die<br />
wichtigsten Marktentwicklungen an sich vorbeiziehen<br />
zu lassen und immer die Schuld bei<br />
anderen zu suchen. Hart in der Sache, brutal<br />
ehrlich im Umgang! Harmonie bedürftige<br />
sollten dieses Buch jetzt lieber beiseitelegen<br />
und sich einen Fencheltee mit Honig machen.<br />
Für alle anderen gilt: anschnallen, die Fahrt beginnt<br />
…<br />
Rezensionen<br />
„Dieses äußerst kurzweilig zu lesende Buch<br />
fasst in einer bemerkenswerten Weise die Erfahrungen<br />
des TOP-Interims-Managers zusammen.“<br />
„AYDINs drittes Werk für den gestandenen<br />
Manager schließt nahtlos an die beiden Vorgänger<br />
an: Klarsprech statt verbales Gewölk.<br />
So haben wir den Autor kennengelernt, und er<br />
zieht es durch. Bis zum Ende.“<br />
„Eine Pflichtlektüre für alle gestandenen Manager,<br />
die die Bodenhaftung verloren habe<br />
und für alle Einsteiger, die die Bodenhaftung<br />
behalten wollen. Diese Klarheit ist absolut erfrischend<br />
und entbehrt nicht einer gewissen<br />
Komik, wenn das Kopfkino anspringt.“<br />
„Aus klaren Gedanken werden klare Sätze. Mit<br />
über 50 Tipps und Fragen leitet Ulvi den Leser<br />
durch seine Gedankenwelt des Managements.<br />
Kennt und befolgt seine Ratschläge, spürt man<br />
schnell, wie man selbst klarer denkt und prägnanter<br />
handelt.“<br />
„Aus einem schier unendlichen Erfahrungsschatz<br />
schildert Ulvi ‚kurz-prägnant-direkt-auf<br />
den Punkt gebracht‘ Anwendungsbeispiele,<br />
die als Rat umgesetzt werden können. Wer die<br />
zielorientierte und sachliche Ansage schätzt,<br />
kommt hier voll auf seine Kosten.“<br />
„Seine provokanten »Management<br />
Snippets«, wie Ulvi AYDIN sie und das<br />
Buch nennt, inspirieren, polarisieren,<br />
schockieren oder sind kurzweilige<br />
“<br />
Tipps<br />
für unser aller Berufsalltag.
JETZT AUCH ALS HÖRBUCH!<br />
Unter anderem bei:<br />
audible / spotify / iTunes<br />
Spieldauer:<br />
ca. 1 Std. und 30 Min.<br />
ISBN: 978-3-00-068361-9
Wer nichts verändert,<br />
wird überrundet!<br />
!<strong>AYCON</strong> Experten-Talk<br />
mit Andreas Kerschka<br />
In diesem Expertengespräch habe ich mich mit<br />
Andreas Kerschka getroffen. Andreas hilft Unternehmen,<br />
strukturelle Probleme im Finance-<br />
Bereich zu lösen. Er ist ein IT-affiner Interim<br />
Manger Finance, der nebenbei mal eben auch<br />
Webshops aufbaut und fliegen lässt. Ein Gespräch<br />
über die Wichtigkeit von Business Intelligence,<br />
nicht voll ausgenutzte ERP-Systeme,<br />
verbranntes Geld – und das Schöne an<br />
Quick-and-dirty-Lösungen.<br />
Andreas, in welchen Situationen wirst Du<br />
geholt?<br />
Oftmals kommen Kunden zunächst mit einer<br />
klassischen Anfrage, beispielsweise benötigen<br />
sie einen Finanzbuchhalter oder Interim CFO.<br />
Erst im gemeinsamen Austausch mit mir erkennen<br />
sie dann, dass der Kern des Problems eigentlich<br />
an ganz anderer Stelle liegt, dass viel<br />
größere Lücken vorhanden sind und dass das<br />
Unternehmen eigentlich viel mehr benötigt.<br />
Je nachdem, wie eingefahren die Strukturen<br />
dann sind, ist es auch eine Herausforderung,<br />
diese aufzubrechen und daraus ein modernes<br />
Unternehmen zu machen, das wettbewerbsfähig<br />
bleiben kann.<br />
Welche Lücken sind das?<br />
Lücken in der Business Intelligence. Heutzutage<br />
benötigt jedes Unternehmen Software<br />
zur Steuerung. Solche Software kann immer<br />
mehr, sie wird zunehmend komplexer – und<br />
somit werden eben auch die Probleme größer,<br />
die damit einhergehen können.<br />
Mittlerweile kaufen auch mittelständischen<br />
Unternehmen sehr große Softwarepakete ein,<br />
die richtig genutzt und unter Kontrolle gehalten<br />
werden müssen. Vor allem im Finanzbereich<br />
ist es also sehr wichtig, dieses Zusammenspiel<br />
zwischen fachlicher Kompetenz und<br />
IT- Affinität zusammenzubringen.<br />
Daten bestimmen das Wirtschaftsleben immer<br />
stärker. Warum sind Daten für Unternehmen<br />
so wichtig?<br />
Das hat bestimmt viele Gründe. Ein klarer<br />
ist: wegen des Wettbewerbs. Es wird immer<br />
schwieriger, marktgerechte Preise zu gestalten.<br />
Selbst mittelständische Unternehmen setzen<br />
Foto: © istock / msan10
ERP-Systeme ein. Die sind sehr mächtig und<br />
werden oftmals nicht so ausgereizt, wie sie<br />
könnten.<br />
Denn wenn so eine ERP-System erst einmal<br />
eingerichtet ist, produziert es sofort Massendaten.<br />
Diese Daten sind sehr wichtig für die<br />
Analyse und Auswertung – und um auf den<br />
Markt reagieren bzw. das eigene Unternehmen<br />
besser steuern zu können. Richtig eingesetzt,<br />
können Unternehmen mit Daten wettbewerbsfähig<br />
bleiben und den Vorsprung gegenüber<br />
Mitbewerbern weiter ausnutzen.<br />
Fehlt hierzulande das Know-how, ERP-Systeme<br />
gewinnbringend einzusetzen?<br />
Jein. Hier müssen wir zwischen den Unternehmensgrößen<br />
unterscheiden. Die Konzerne haben<br />
das Know-how, die holen sich die jungen<br />
Leute an Bord, die damit umgehen können. Die<br />
Konzerne leben das vor. Die mittelständischen<br />
Unternehmen rücken nach.<br />
Aber viele kennen sich in dem Feld nicht<br />
sehr gut aus. Sie sind in alten Strukturen verhaftet,<br />
die (noch) funktionieren und rücken davon<br />
nicht ab. Hier fällt das – eigentlich positive<br />
– Attribut des Mittelstands, nämlich Bodenständigkeit,<br />
den Unternehmen auf die Füße.<br />
Denn: „Never change a running System“<br />
wird im Zeitalter der Digitalisierung aus den<br />
Angeln gehoben. Wer nichts an seinem liebgewonnenen<br />
Status quo verändert, wird in unserer<br />
schnelllebigen, hoch technologisierten Zeit<br />
überrundet.<br />
Dann ziehen junge, digital-affine Unternehmen<br />
auf der Überholspur vorbei, weil sie die<br />
Möglichkeiten von Business Intelligence voll<br />
ausnutzen und dadurch Wettbewerbsvorteile<br />
gegenüber den „bodenständigen“ erzielen.<br />
Deutschland hängt bei der Digitalisierung<br />
ohnehin schon hinterher. Unternehmen anderer<br />
europäischer Länder, wie die Niederlande<br />
oder England, sind hier schon wesentlich weiter,<br />
sind spontaner, flexibler und dynamischer.<br />
Die Deutschen bewegen sich hier noch zu<br />
langsam.<br />
Es gibt unzählige Anbieter für BI- Lösungen.<br />
Was ist bei der Auswahl des passenden<br />
Systems zu beachten – für große, mittlere<br />
und kleine Unternehmen?<br />
Das klassischen ERP-System ist SAP. SAP<br />
ist vor allem für Konzerne relevant. SAP versucht,<br />
auch im mittelständischen Bereich Fuß<br />
zu fassen und Marktanteile abzugreifen, aber<br />
eigentlich ist die Software für Konzerne gemacht.<br />
Ähnlich wie Navision von Microsoft, die<br />
mit Navision Dynamics Konzerne ansprechen –<br />
das sind die beiden Platzhirsche.<br />
Es gibt noch weitere ERP-Anbieter mit spezifischer<br />
Expertise in bestimmten Branchen.<br />
Was aber alle ERP-Systeme gemeinsam haben:<br />
Finance steht im Mittelpunkt. Die anderen Module<br />
sind darum herum gebaut. Welche Software<br />
nun für welches Unternehmen geeignet<br />
ist, ist eine Frage des Budgets und der Unternehmensgröße.<br />
Wobei ich sagen muss: Manchmal ist weniger<br />
auch mehr. Wenn man sich z. B. SAP ins<br />
Haus holt, muss man das „nötige Kleingeld“<br />
und das Know-how haben, dieses mächtige<br />
Tool auch gewinnbringend einzusetzen. Beispielsweise<br />
haben große ERP-Systeme in der<br />
Regel nur ein rudimentäres Reporting.<br />
Warum?<br />
Weil der Fokus bei der Entwicklung nicht daraufgelegt<br />
worden ist. Mit einem kleinen Business-Intelligence-Tool<br />
(BI-Tool) werden die<br />
Zahlen aus dem ERP-Tool sehr schnell aus-
wertbar – „quick and dirty“. Wer das versteht,<br />
verschafft sich einen großen Vorteil.<br />
Der ROI eines großen ERP-Systems ist mittelfristig<br />
zwar auch sehr hoch und vor allem<br />
besser als Insellösungen unterschiedlichster<br />
Anbieter. Trotzdem haben kleine BI-Tools auch<br />
ihre Berechtigung und ihren Nutzen, eben weil<br />
sie „quick and dirty“ sind.<br />
Wenn ich erst einmal einen SAP-Consultant<br />
für meine Datenauswertung ins Haus holen<br />
muss, kostet das Geld und Zeit. Ein BI-Tool dagegen<br />
ist ziemlich schnell an die Datenbank<br />
gekoppelt und ermöglicht es, schnell für die<br />
einzelnen Fachabteilungen Auswertungen zu<br />
generieren, die sehr bedeutend sein können.<br />
Das habe ich selbst schon erlebt.<br />
Im Jahr 2018 wurde vom Unternehmen Lidl<br />
berichtet, das sieben Jahre lang an einer individualisierten<br />
SAP-Einführung arbeitete<br />
– und bei einem Kostenloch von 500 Millionen<br />
Euro das gesamte Projekt abgebrochen<br />
hat. Was ist da schiefgelaufen?<br />
Erst einmal Respekt, dass die Verantwortlichen<br />
den Mut hatten, bei 500 Mio. EUR ein Projekt<br />
zu stoppen. Der Fehler lag bei diesem Fiasko<br />
genau im Customizing.<br />
ERP-Systeme sollten nicht geholt werden,<br />
um sie dann in die alten Unternehmensstrukturen<br />
zu pressen. Vielmehr sollten sich die Strukturen<br />
an das neu gekaufte System anpassen.<br />
Sonst leidet die Datenqualität.<br />
Die Einführung eines großes ERP-Systems<br />
geht also oftmals mit einem Change-Projekt<br />
einher. Das ist auch eine Kultur- und Mindset-Frage.<br />
In meiner Arbeit erlebe ich das<br />
Foto: © depositphotos / Lukas Zmatlik<br />
immer wieder, dass ich zuerst eine Restrukturierung<br />
vornehmen muss, bevor wir das neue<br />
ERP-System einfügen und die Effizienz voll<br />
ausnutzen können.<br />
Können sich kleinere Unternehmen Business<br />
Intelligence leisten?<br />
Absolut. Eine Software zu nutzen, ist heute<br />
sehr simpel geworden: Plug and Play. Dasselbe<br />
gilt für BI-Tools. Eine gewisse IT-Affinität vorausgesetzt,<br />
lassen sich mit wenig Geld und<br />
in kurzer Zeit die eigenen Datenbanken nach<br />
wertvollen Daten untersuchen.<br />
Nehmen wir als Beispiel die Lösung Qlik-<br />
View®: Hier kann man die Lizenz zu 100 Prozent<br />
auf dem eigenen Rechner nutzen, Reports<br />
erstellen und die Software voll ausnutzen. Eine<br />
Einzellizenz kostet 1000 EUR, eine Serverlizenz<br />
5000 – das sind Einmallizenz.<br />
Das ist im Vergleich zu den Kosten eines<br />
ERP-Produkts nur ein Tropfen auf den heißen<br />
Stein. BI-Tools sind relativ intuitiv und ermöglichen<br />
einfachen Zugriff auf Massendaten unterschiedlichster<br />
Datenbank-Formate, die sich<br />
in wahnsinnig schnellem Tempo verarbeiten<br />
lassen. Man kann alles miteinander vereinen<br />
und sich ein individuelles Dashboard aufbauen.<br />
Solche Produkte sind interaktiv, und man<br />
kann mit wenig Mitteln und Aufwand Steuermöglichkeiten<br />
für das Unternehmen finden.<br />
Darum lohnen sich diese Quick-and-dirty-<br />
Tools auch für Großunternehmen, die oftmals<br />
Ewigkeiten brauchen, bis ihnen der Zugriff auf<br />
ihre Daten gelingt.<br />
Machen intelligente BI-Tools den Finanzer<br />
in Zukunft obsolet?<br />
Nein. Es ist das Handwerkzeug, das sich verändert<br />
– aber der Controller besitzt die menschliche<br />
Intelligenz. Er wird mehr Zeit haben, sich<br />
um die Werte aus dem BI-Tool zu kümmern und<br />
sie in den richtigen Kontext zu setzen. Er wird<br />
mehr Zeit für die wichtige Arbeit haben. Überflüssig<br />
werden nur diejenigen, die sich nicht<br />
mit IT auseinandersetzen.<br />
Verändern! Bevor Du verändert wirst!<br />
www.aycon.biz<br />
Erstveröffentlichung: https://www.aycon.biz/<br />
blog/wer-nichts-verandert-wird-uberrundet
Umsatz ist mehr als<br />
eine BWL-Ziffer!<br />
Foto: © istock / max-kegfire<br />
Nennt mich Old School –<br />
aber bekommt das<br />
in eure Köpfe!<br />
Eine der ersten Fragen, die ich stelle, wenn ich<br />
in ein Unternehmen komme: „Wie viel Umsatz<br />
macht das Unternehmen? Pro Mitarbeiter, im<br />
Monat, im Jahr?“ Komischerweise werde ich<br />
dann oftmals angeschaut, als käme ich gerade<br />
aus einer Steinzeit-Höhle gekrochen. „Sind die<br />
Innovationsrate, Abschreibungsquote, Churn<br />
Rate, Neukundengewinnung etc. nicht wichtiger?“<br />
Klar, darüber kann ich auch sprechen –<br />
aber warum das Pferd von hinten aufzäumen?<br />
Was bedeutet Umsatz?<br />
Umsatz ist eine betriebswirtschaftliche Größe.<br />
Wer etwas verkauft, schreibt eine Rechnung,<br />
und das nennt man Umsatz. Die Erlöse aus<br />
dem Umsatz nennt man Umsatzerlöse. Also<br />
die Summe der geschriebenen Rechnungen. In<br />
der BWA oder KER schreibt man den Umsatz<br />
ganz oben in die erste Zeile, das ist die Topline.<br />
Dann zieht man darunter die ganzen Kosten ab<br />
und übrig bleibt irgendein Ergebnis vor Steuern.<br />
Der Umsatz sollte idealerweise um den<br />
Gewinn größer sein als die Kosten. Soweit zur<br />
BWL-Ziffer Umsatz. Umsatz ist eine wichtige<br />
relevante Größenordnung, allerdings viel mehr<br />
als eine betriebswirtschaftliche Zeile. Umsatz<br />
wird häufig nur als die Summe der Rechnungen<br />
verstanden, als Topline, die oben stehen muss,<br />
um die Ausgaben zu ernähren.<br />
It’s a KPI, stupid!<br />
Doch Umsatz ist ein KPI – und wahrscheinlich<br />
der lebensnotwendigste KPI überhaupt<br />
(es sei denn, das Unternehmen heißt Amazon<br />
oder Google)! Denn: Im Umsatz drückt sich<br />
der gesamte Unternehmenserfolg aus. Wieso?<br />
Weil Umsatz nicht nur eine Kennziffer aus<br />
dem Unternehmen ist, sondern auch aus dem<br />
Markt. Er drückt aus, wie viele Leute dies Produkte<br />
kaufen wollen und dafür bereit sind, eine<br />
Rechnung zu erhalten und Geld dafür zu bezahlen.<br />
Ich werde häufig als „Old School“ angesehen,<br />
wenn ich nach dem Umsatz frage.<br />
Ich bin ja auch ein alter Hase. Aber nur weil es<br />
„Churn Rates“ als KPIs gibt, heißt es noch lange<br />
nicht, dass ein Manager aus den Umsatzzahlen<br />
nichts herauslesen können sollte. Das Gegenteil<br />
ist der Fall!<br />
Umsatz ist eine Nachfrageziffer, eine Begehrlichkeits-KPI.<br />
Verantwortliche sollten den<br />
Umsatz immer als die Gesamtheit des Unternehmenserfolgs<br />
betrachten: attraktive Produkte,<br />
Qualität in der Lieferkette, gute Kommunikation,<br />
etc. Der Umsatz sagt aus: Wollen die Leute<br />
kommen und kaufen oder ist mein Unternehmen<br />
so interessant wie ein leeres Blatt Papier?<br />
Foto: © depositphotos / Valentyn_Volkov
Die Bäcker-Gleichung<br />
Also: Hoher Umsatz heißt hohe Beliebtheit.<br />
Das ist nicht nur das betriebswirtschaftliche<br />
Ergebnis, sondern auch die Begehrlichkeit am<br />
Markt! Nehmen wir zwei Bäcker in derselben<br />
Straße: Einer hat fast gar keine Kundschaft,<br />
beim anderen stehen sie täglich Schlange. Wer<br />
hat wohl die besseren Brötchen, die netteren<br />
Verkäufer*innen, die bessere Kommunikation?<br />
All das lässt sich im Umsatz lesen.<br />
Manche Dinge sind einfach!<br />
Auch wenn es für viele altmodisch klingt: Für<br />
manche Dinge reicht das erste Semester BWL<br />
aus, um sich ein schnelles Bild vom Zustand<br />
eines Unternehmens zu machen. Leider erlebe<br />
ich immer wieder, wie sich Unternehmer und<br />
Mitarbeiter das Leben selbst schwer machen.<br />
Aber darum werde ich ja geholt.<br />
Foto: © depositphotos / Igor Vetushko<br />
Was meinen Sie?<br />
Was sagt der Umsatz Ihres Unternehmens für<br />
Sie aus? Wie oft schauen Sie darauf? Ist er ein<br />
wichtiger KPI für Sie? Ich freue mich auf Ihre<br />
Anregungen, Widersprüche und Kommentare.<br />
Erstveröffentlichung:<br />
https://www.aycon.biz/blog/umsatz-ist-mehrals-eine-bwl-ziffer<br />
„<br />
Selten trifft man auf eine Person, die<br />
einerseits mit gefühlten 180 km/h durch die<br />
Themen rast und dabei alle mitreißt und dies<br />
zugleich mit soviel Charme<br />
“<br />
und<br />
Herzblut tut.<br />
Susanne Orthofer<br />
Regional HR Manager EMA, ERBER AG<br />
Foto: © depositphotos / Andriy Popov
„<br />
Testimonials<br />
‚Was nützt Du?‘ - Ulvi AYDIN initiiert<br />
mit den richtigen Fragen, seiner klaren und ergebnisorientierten<br />
Haltung und einer einzigartigen Lösungskompetenz<br />
intelligente Lösungen. Blitzschnell kann<br />
Ulvi eine holistische Diagnose zu den Potenzialen und<br />
Heraus forderungen einer Organisationen erstellen und<br />
geht den darin enthaltenen Schwachpunkten immer<br />
weiter auf den Grund bis der ‚gordische Knoten‘ des<br />
Unter nehmens identifiziert werden kann.<br />
“<br />
Der Kontakt<br />
zu ihm ist mir immer eine L-/Ehre.<br />
„<br />
Paul Martin<br />
Co Gründer etvide<br />
Ulvi ist ein ‚straight-shooter‘, wie er es selbst so schön<br />
nennt. Er nimmt kein Blatt vor den Mund, scheut sich<br />
nicht die schwierigen/komplexen Themen anzugehen<br />
und sich die Hände schmutzig zu machen. Er geht<br />
Fehlern und Problemen auf den Grund und versucht<br />
immer, mit allen Mitteln, diese für das Unternehmen<br />
zu lösen. Ulvi schafft immense Klarheit mit gut<br />
strukturierten Fact-Sheets, übersichtlichen Zusammenfassungen<br />
& Protokollen und hält einen immer<br />
up to date! Ich kenne kaum jemanden, der besser<br />
“<br />
organisiert und strukturiert arbeitet als Ulvi.<br />
Patrick Bohrer<br />
COO FLSK GmH, Munich
TEAM
Steinbeis-Akademie<br />
Andreas Renner<br />
Institutsleiter<br />
steinbeis-ifem.de<br />
info@steinbeis-ifem.de<br />
+49 82165084280<br />
Andreas Renner ist Institutsleiter und häufiger<br />
Dozent der Steinbeis Augsburg Business<br />
School. Im Interview spricht er über InterimsmanagerInnen<br />
– und wie sein Unternehmen<br />
ihnen zur Seite steht.<br />
1. Was kann die Steinbeis Augsburg Business<br />
School für InterimsmanagerInnen<br />
leisten?<br />
Die Augsburg Business School, kurz ABS, ist<br />
hier der Lösungsbringer für all die komplexen<br />
Herausforderungen. Sie liefert ein stabiles Unterstützungssystem<br />
– von der professionellen<br />
Weiterbildung über Beratung mit praxiserprobten<br />
Tools und Verfahren, bis hin zu unserem<br />
Shared-Service-Center-Konzept im Bereich IT<br />
sowie der Implementierung und Gestaltung.<br />
2. Was kann ich bei der Augsburg Business<br />
School als erfahrene Führungspersönlichkeit<br />
lernen?<br />
Die ABS ist der Ort in Deutschland für erfahrene<br />
Führungskräfte. Unser Anspruch ist Entwicklung<br />
auf Augenhöhe. Natürlich können Interimsmanager<br />
wie alle Fach- und Führungskräfte<br />
unser umfassendes Weiterbildungsangebot<br />
in Anspruch nehmen – von professionellen Zertifikatskursen<br />
aus dem Bereich Change-Kompetenzen,<br />
über eine Agile-Zertifizierung oder<br />
im Bereich Nachhaltigkeitsberatung (ESG), bis<br />
hin zur Zertifizierung als Aufsichtsrat für die<br />
deutsche Börse. Unser Spektrum spricht die<br />
zentralen Themen unserer Zeit an.<br />
Unsere Kunden schwärmen besonders von<br />
dem modernen Credit-Point-System unserer<br />
Angebote. Es ermöglicht Flexibilität, die in dieser<br />
Liga notwendig ist. Sie sind aber genauso<br />
begeistert von den erfolgreichen UmsetzerInnen<br />
in unseren Seminaren, die einen Blick hinter<br />
die Kulissen ermöglichen und eine familiäre<br />
Atmosphäre schaffen. Einer davon ist ohne<br />
Zweifel Ulvi AYDIN. Er versteht das Handwerk<br />
und lebt eine professionelle Kultur der Veränderung<br />
vor.<br />
3. Aber die Weiterbildung kann doch nur<br />
der Anfang sein?<br />
Die Weiterbildung ist die Basis. Die gemeinsame<br />
Sprache. Danach können unsere Teilnehmenden<br />
die Tools der Augsburg Business<br />
School nutzen. Das Stichwort ist hier „Shared<br />
Service Center“. Das schließt diagnostische<br />
Tools, den Zugang zu neuem Personal, die<br />
Platzierung auf Einkaufsplattformen und das
- TEAM<br />
Rating der eigenen Leistung ein. Selbst bei<br />
dem Aufbau einer eigenen Marke können unsere<br />
Partner auf unser Shared Service Center<br />
zurückgreifen.<br />
4. Was ist das ABS Network?<br />
Durch unsere eigene Tätigkeit im Bereich des<br />
Interimmanagements blicken wir auf eine lange<br />
Erfahrung zurück. Wir sind damit nicht nur auf<br />
der DozentInnen-Seite aktiv, sondern auf der<br />
Seite der konkreten Anwendung. Damit stehen<br />
unsere Seminarinhalte nie für sich allein,<br />
sondern sind immer mit praktischen Beispielen<br />
und Anwendungsmöglichkeiten verbunden.<br />
Unser Ziel ist ein möglichst produktiver Mix<br />
aus den theoretischen Grundlagen in Form von<br />
Case Studies und praktischen Übungen.<br />
Unsere besten Teilnehmenden gliedern wir<br />
in unsere Projekte ein. Was gibt es Besseres,<br />
als ein Team das eine gemeinsame Sprache<br />
spricht und die eigenen Stärken und Schwächen<br />
kennt? Und wenn sie Jahre später selber<br />
in der Lehre an der Augsburg Business School<br />
tätig sind, freut mich das ganz persönlich.<br />
5. Andreas, Du hast einmal gesagt, dass<br />
seinem Team zu vertrauen ein wichtiger<br />
Pfeiler ist.<br />
Ja, habe ich. Wenn man der Leistung seiner<br />
Partner nicht vertrauen kann, sollte man die<br />
Zusammenarbeit stoppen. Eine einfache Frage<br />
löst jegliche Werbeprospektdiskussion in<br />
Luft auf. Arbeiten Sie auf Erfolgsprovision? An<br />
der Augsburg Business School sagen wir ja!<br />
Wir vertrauen unseren assoziierten InterimsmanagerInnen<br />
sogar unser eigenes Geld an.<br />
Im Bereich M&A setzen wir auf die Betreuung<br />
von Firmen, die sich substanziell von unserer<br />
Expertise leiten lassen wollen und investieren<br />
sogar selbst. Anteilige oder 100 %-Investments<br />
können den Fortbestand von Firmen sicherstellen.<br />
„Gekommen, um zu bleiben“ ist hier<br />
das Motto. Denn wir vertrauen unseren Expertinnen<br />
und Experten.<br />
6. Du hast mir von „The Giants Walk“ erzählt.<br />
Wieso ist dieses Format ein Gewinn für<br />
InterimsmanagerInnen?<br />
Bei The Giants Walk geht es um das innovative<br />
Format für Innovationen in Deutschland.<br />
Es geht darum, IdeengeberInnen und UmsetzerInnen<br />
zusammenzubringen. Die Augsburg<br />
Business School begleitet diese Idee dann im<br />
Inkubator zum Erfolg. Dieses Format sprüht<br />
nur so vor Inspiration und Umsetzungskraft<br />
und kann InterimsmanagerInnen helfen, unterstützende<br />
Themen zu lancieren sowie viele<br />
B-Themen lösen. Wir sind auf alle Fälle mit viel<br />
Freude dabei.<br />
7. Wie stehen InterimsmanagerInnen zu<br />
festangestellten Managern? Ist Interimsmanagement<br />
die Zukunft?<br />
Diese Art von Management hat große Vorteile,<br />
dabei ganz besonders ihre Flexibilität. Das<br />
heißt aber nicht, dass damit festangestellte<br />
ManagerInnen verdrängt werden. Diese beiden<br />
Berufsgruppen haben in der Regel andere<br />
Aufgabenbereiche und ergänzen sich, wenn<br />
man mit Profis zusammenarbeitet. Während<br />
die Festangestellten häufig das Tagesgeschäft<br />
und die stabile Unternehmensführung betreuen,<br />
werden Interimsmanager eher bei Veränderungsprozessen<br />
zeitweise eingesetzt.<br />
„Klassisches Management“ wird man damit<br />
gut komplementieren können. Jemand,<br />
der schon seit 30 Jahren im Unternehmen ist,<br />
kennt im Zweifel jede und jeden und weiß, wer<br />
Foto: © Steinbeis Beratungszentren GmbH
für welchen Bereich der/die richtige AnsprechpartnerIn<br />
ist. Das ist etwas, das Interimsmanager<br />
niemals leisten können. Sie führen notwendige<br />
Change-Projekte durch und erlauben so<br />
Unternehmen, wettbewerbsfähig zu bleiben.<br />
Nur es bleibt eine Frage: Wie kann ein fehlendes<br />
Netzwerk im Unternehmen ausgeglichen<br />
werden?<br />
8. Und was antwortest du selbst darauf?<br />
Unsere Antwort ist das ABS Network. Das Network<br />
bietet Möglichkeiten, über die Shared<br />
Service Center Plattform schnelle Erfolge zu<br />
produzieren. Sie können flexibel aus einer Vielzahl<br />
von Maßnahmen entscheiden, in welchem<br />
Ausmaß Ihnen die ABS den Rücken freihalten<br />
soll. Mit einem Baukastenprinzip finden wir die<br />
richtige Lösung, die auch Ihnen nachhaltig Arbeit<br />
abnimmt und Sie Erfolge feiern lässt. Dabei<br />
sprechen wir nicht über die 3 %-Strategie,<br />
die schnell gefunden ist. Wir reden über das,<br />
was Erfolg ausmacht: die anderen 97 %. Umsetzungskraft.<br />
Wir sind ein großes Unternehmen mit professionellem<br />
Background. Unsere lange Erfahrung<br />
mit den unterschiedlichsten Kunden hat<br />
uns und unsere Außenwirkung entscheidend<br />
gestärkt. Die Marke Steinbeis – als auch die<br />
Marke Steinbeis Augsburg Business School –<br />
steht für hohe Qualität und Professionalität.<br />
Sie können sich bei uns darauf verlassen, dass<br />
wir unserem Ruf gerecht werden. Warum sonst<br />
geben wir eine Zufriedenheitsgarantie?<br />
9. Welche Rolle spielt das Thema Agilität im<br />
Bereich Interimsmanagement?<br />
Interimsmanager müssen wohl mehr als die<br />
meisten anderen Führungskräfte agil arbeiten.<br />
Sie sind schließlich nur für einen begrenzten<br />
Zeitraum im Unternehmen und müssen trotzdem<br />
große Veränderungen bewirken. Agile<br />
Methoden, gerade Agile Scrum, ist in dieser<br />
Hinsicht immens hilfreich. In einer sich rasch<br />
entwickelnden Welt gilt es, immer schneller<br />
und effektiver Produkte und Projekte zu entwickeln<br />
– und häufig kommt da das Interimsmanagement<br />
ins Spiel. Die InterimsmanagerInnen<br />
legen den Grundstein für eine agile Unternehmenskultur.<br />
InterimsmanagerInnen sollten im besten Fall<br />
eine Arbeitsweise zeigen, die sowohl agil als<br />
auch nachhaltig ist. Der ganze Zweck eines<br />
Change-Projekts, bei dem ein Interimsmanager<br />
tätig wird, ist die Vorbereitung auf die Herausforderungen<br />
der Zukunft. Mit Digitalisierungsvorhaben<br />
werden Firmen für den Markt<br />
von morgen fit gemacht – und im Idealfall sollten<br />
die Verändungen so gestaltet sein, dass<br />
sie einen möglichst langfristig wirksamen und<br />
damit nachhaltigen Change erreichen.<br />
Die Steinbeis Augsburg Business School hat<br />
deshalb ihren Fokus auf Agilität, Nachhaltigkeit<br />
und Digitalisierung gesetzt. Diese drei Bereiche<br />
sind der Schlüssel zu einer modernen Arbeitsweise.<br />
Wir haben sie zu den Säulen unserer<br />
Arbeit gemacht und bilden nun zunehmend<br />
eine Dachregion für den Bereich Agile Scrum.<br />
Foto: © Steinbeis Beratungszentren GmbH
- TEAM<br />
Benjamin Wulff<br />
PR-Konzepte für Consultants<br />
Benjamin Wulff<br />
www.wulff-pr.com<br />
benjamin@wulff-pr.com<br />
+49 (30) 55573955<br />
<strong>AYCON</strong> Projects:<br />
Der goldene Arschtritt / Aycons Führungsatlas /<br />
Management Snippets / Gastbeiträge Wirtschaftswoche<br />
und Harvard Business Manager<br />
Benjamin Wulff ist mein „Pressemann“. Seit<br />
2018 ist er fester Bestandteil des !<strong>AYCON</strong>-<br />
Teams. Er hat mich zum Xing-Insider gemacht,<br />
drei Bücher mit mir geschrieben und mich mit<br />
Gastbeiträgen in zahlreichen Wirtschaftsmedien<br />
untergebracht – darunter Wirtschafts-<br />
Woche und Harvard Business Manager. Ein<br />
kleiner Gesprächsauszug zwischen Benjamin<br />
und mir:<br />
ULVI: Benjamin, du bist mein Ghostwriter<br />
und mein PR-Agent. Du schreibst, wie ich<br />
denke.<br />
Benjamin: Das ist meine Aufgabe. Ich muss<br />
mich immer in die Gedankenwelt und die Artikulationsweise<br />
meiner Kunden hineinversetzen<br />
– schließlich schreibe ich ja aus ihrer Perspektive,<br />
nicht aus meiner.<br />
ULVI: Manchmal habe ich das Gefühl, wir<br />
sind wie ein altes Ehepaar: Einer beginnt<br />
einen Satz – und der andere führt ihn zu<br />
Ende.<br />
Benjamin (lacht): Ja, das stimmt. Wir haben<br />
aber mit drei Buchprojekten auch wirklich einige<br />
intensive Arbeitssessions gehabt. Manchmal<br />
kam ich selbst im Privaten gar nicht mehr<br />
aus dem „Ulvi-Sprech“ heraus – wie ein Schauspieler,<br />
der nicht mehr aus seiner Rolle herausfindet.<br />
In solchen Phasen ist es dann besonders<br />
schwer, mit anderen Kunden zu arbeiten,<br />
die eine völlig andere Wortwahl haben.<br />
ULVI: War das einmal der Fall?<br />
Benjamin: Ja – und dann auch noch mit einer<br />
Kundin, die eine diametral entgegengesetzte<br />
Herangehensweise hatte. Du bist laut, redest<br />
Klartext, machst „keine Gefangenen“. Dir ist<br />
egal, ob du dem einen oder anderen damit<br />
auf den Schlips trittst. Es war sogar einmal<br />
dein ausgerufenes Ziel, von einem Unternehmen<br />
abgemahnt zu werden. Die andere Kundin<br />
dagegen war still, vorsichtig, pflegte eine<br />
sehr gewählte Ausdrucksform. Von dir und ihr<br />
hin und her zu switchen, war eine Herausforderung.<br />
ULVI: Ich glaube, bei unserem nächsten<br />
Buchprojekt muss ich dir nur noch das Thema<br />
nennen – und du formulierst mir ein Buch<br />
ganz nach meinen Vorstellungen dazu.<br />
Benjamin: Etwas mehr Input würde mich schon<br />
freuen, aber wahrscheinlich könnte es auch so<br />
funktionieren.<br />
ABOUT<br />
Benjamin Wulff ist PR-Berater und Ghost writer<br />
aus Barcelona und Berlin. Auf Consultants, Interim<br />
Manager und ähnliche Berufe spezialisiert,<br />
begleitet er seit 2016 Einzelkämpfer und<br />
Unternehmen bei ihrer Kommunikations- und<br />
Marketingstrategie.<br />
Mehr Infos: www.wulff-pr.com
Constanze Wolff<br />
Expertin für Business-Netzwerke<br />
Constanze Wolff<br />
www.constanzewolff.de<br />
mail@constanzewolff.de<br />
+49 2513795211<br />
<strong>AYCON</strong> Projects:<br />
XING und LinkedIn<br />
Constanze Wolff unterstützt mich seit mehr<br />
als drei Jahren bei der professionellen Arbeit<br />
in und mit den Business-Netzwerken XING<br />
und LinkedIn. Was als Projektauftrag zur Überarbeitung<br />
meiner Online-Profile begonnen hat,<br />
entwickelte sich im Laufe der Zeit zu einer kontinuierlichen<br />
Zusammenarbeit – mit beeindruckenden<br />
Ergebnissen.<br />
ULVI: Ich habe gerade nochmal nachgesehen:<br />
Seit wir zusammenarbeiten, hat sich<br />
die Zahl meiner Kontakte bei XING und LinkedIn<br />
fast verdoppelt – wie hast du das gemacht?<br />
Constanze: Mit einer guten Mischung aus direkter<br />
Ansprache von Zielpersonen und der<br />
regelmäßigen Platzierung von gutem Content.<br />
Gerade Letzteres machst du mir natürlich<br />
leicht: Du bist nicht unbedingt der zurückhaltende<br />
Typ und hast mit Benjamin jemanden an<br />
deiner Seite, der deine Gedanken professionell<br />
aufbereitet.<br />
ULVI: Und was Benjamin AUFbereitet, wird<br />
dann von dir über die Plattformen VERbreitet.<br />
Verfolgst du dabei ein bestimmtes<br />
Ko nze p t ?<br />
Constanze: Grundsätzlich geht natürlich immer<br />
erst einmal ein entsprechender Beitrag<br />
über die Plattform-Startseite raus – und dann<br />
schaue ich, für welche Fachgruppen das jeweilige<br />
Thema interessant sein könnte. Besonders<br />
spannend wird es aber natürlich immer dann,<br />
wenn du plötzlich mit „Sonderaufgaben“ um<br />
die Ecke kommst.<br />
ULVI: Was meinst du damit?<br />
Constanze: 2020 hattest du die spontane<br />
Idee, eine Vortrags- und Networking-Veranstaltung<br />
für Entscheider*innen durchzuführen<br />
– da haben wir dann die ganze Klaviatur des<br />
Eventmarketings gespielt. Oder du wirfst mir<br />
eine Liste mit Fachanwälten ins Postfach, und<br />
ich sehe, wie wir die bei XING und LinkedIn finden<br />
und in dein Netzwerk einbinden können.<br />
ULVI: Stimmt, da ist richtig Musik drin – vor<br />
allem, wenn ich die online angebahnten<br />
Kontakte in meine analoge Kommunikation<br />
einbinde und per Post überrasche.<br />
Constanze: Das Sammeln von Visitenkarten<br />
(aka XING- und LinkedIn-Kontakten) hat noch<br />
niemanden weitergebracht. Wirklich spannend<br />
wird es erst, wenn echte Beziehungen etabliert<br />
werden – deswegen heißt es ja auch SOCIAL<br />
Media.<br />
ABOUT<br />
Constanze Wolff ist Texterin, PR-Beraterin und<br />
Social-Media-Aktivistin der ersten Stunde. Ihr<br />
Know-how gibt sie seit mehr als 20 Jahren als<br />
Beraterin und Trainerin in und für Unternehmen<br />
und Akademien weiter. Außerdem ist sie Autorin<br />
der Bücher „XING und LinkedIn für Dummies“,<br />
„Social Media für Gründer und Selbstständige“<br />
und „Praxisbuch Networking“.<br />
www.constanzewolff.de
- TEAM<br />
Dr. Bernd Wollner<br />
Lektorat/Biografie/Transkriptionen<br />
Dr. Bernd Wollner<br />
www.lektorat-wollner.de<br />
info@lektorat-wollner.de<br />
+49 922181042<br />
<strong>AYCON</strong> Projects:<br />
LEKTORAT !<strong>AYCON</strong>s Führungsatlas / !<strong>AYCON</strong>s Management<br />
Snippets und !<strong>AYCON</strong> Magazin <strong>Edition</strong>en.<br />
Seit etwa zwei Jahren lektoriere ich die<br />
Bücher von Ulvi, so zum Beispiel !<strong>AYCON</strong>s<br />
Führungs atlas oder seine !<strong>AYCON</strong>s Management<br />
Snippets. Das bereitet mir immer wieder<br />
Freude, denn Ulvis Bücher sind – im positiven<br />
Sinne – so anders als andere Werke.<br />
Hier trifft geballtes Wissen auf humorvollen<br />
Schreibstil und ebenso knallharte „Ansagen“,<br />
die sicher nicht jedem Leser bzw. Betroffenen<br />
„schmecken“ dürften. Aber sie treffen immer<br />
den Kern der Sache, geradlinig, eben so, wie<br />
ich Ulvi kennengelernt habe.<br />
Diese Werke sind wirklich auch für mich als<br />
Lektor ein Genuss. Ulvis Bücher haben das,<br />
was ich besonders schätze: Sie strahlen zum<br />
einen Kompetenz aus und sind zum anderen<br />
auch für den, der nicht aus diesem Fachbereich<br />
kommt, sich aber für das Thema interessiert,<br />
sehr gut verständlich.<br />
Ich kann das ein bisschen beurteilen, denn<br />
ich habe selbst schon eine ganze Reihe von<br />
Büchern (zuletzt im Jahr 2021 eine Geschichte<br />
von Theisenort, einem Ortsteil der Marktgemeinde<br />
Küps in Oberfranken) und sehr viele<br />
Artikel zu verschiedenen Themen veröffentlicht,<br />
und auch mir war das immer wichtig:<br />
Jeder, den es interessiert, soll es lesen und<br />
verstehen können.<br />
Und weil ich immer neugierig auf neue Erkenntnisse<br />
bin, bin ich Lektor und nicht auf<br />
bestimmte Gebiete festgelegt. Aber warum<br />
braucht man eigentlich einen Lektor? Meine<br />
Meinung ist, um einen alten Spruch („Raum ist<br />
in der kleinsten Hütte“) etwas abzuwandeln:<br />
„Platz für einen Fehler ist im kürzesten Wort!“<br />
Wer meint, er möchte seine Biografie, die<br />
eines Angehörigen oder die Chronik seines<br />
Unternehmens erstellen lassen, auch da helfe<br />
ich gerne.<br />
Im Zusammenhang damit steht natürlich,<br />
dass ich Dokumente, die in der deutschen Kurrentschrift<br />
(oft nicht ganz korrekt als „Sütterlin“<br />
bezeichnet), der bei uns über Jahrhunderte<br />
hinweg üblichen Schreibschrift, geschrieben<br />
sind, für andere transkribiere, sie also sozusagen<br />
in eine „lesbare“ Form bringe.<br />
ABOUT<br />
Er ist Historiker und seit 2006 selbstständig als<br />
Lektor und Autor tätig. Er hat eine ganze Reihe<br />
von Büchern veröffentlicht, transkribiert Texte<br />
in Kurrentschrift und verfasst Biografien und<br />
Firmengeschichten.<br />
Nähere Informationen: www.lektorat-wollner.de
Creative Mules<br />
Solving Business Challenges with Design<br />
Corbinian Buchberger<br />
Project Strategist<br />
Gleb Podorozhnyy<br />
Creative Director<br />
<strong>AYCON</strong> Projects:<br />
Webdesign/Buchlayout/Animation/Branding<br />
Creative Mules sind ein internationales Team<br />
aus kreativen Köpfen, die mich seit ihrer Gründung<br />
2018 begleiten und !<strong>AYCON</strong> zu einer<br />
der renommiertesten und stärksten Personal<br />
Brands auf dem Interim-Management-Markt<br />
gemacht haben. Vor kurzem haben sie meine<br />
Website www.aycon.biz gerelaunched, die unter<br />
anderem vom Mindsparkle Magazin mit dem<br />
Award „Best Site of the day“ ausgezeichnet<br />
wurde. Hier ein Auszug aus einem Gespräch<br />
mit Creative Mules Project Strategist Corbinian<br />
Buchberger und mir:<br />
ULVI: Corbinian, wir kennen uns jetzt schon<br />
fast 4 Jahre! Kannst du dich noch an unser erstes<br />
Projekt erinnern?<br />
Corbinian: Klar! Du hattest uns bezüglich<br />
deines „Manager-Flyers“ kontaktiert, und ich<br />
dachte „Wow –das ist ganz schön viel gelb“.<br />
ULVI: (lacht) Ja das stimmt!<br />
Corbinian: Mittlerweile haben wir schon unzählige<br />
kleinere und größere Projekte miteinander<br />
gemeistert und unsere Schreibtische<br />
sind mittlerweile Ulvi-gelb: Blöcke, Stifte, Bücher<br />
– vor kurzem hatte ich eine Videokonferenz<br />
mit einem großen deutschen Unternehmen,<br />
und ich habe die Kaffeetasse in der Hand<br />
des CEOs sofort erkannt!<br />
ULVI: Und genau darum geht es. Das Gelb soll<br />
sich in die Köpfe der Leute „einbrennen“ – und<br />
ich bin euch wirklich dankbar dafür, dass ihr<br />
zusammen mit mir die Marke in den letzten<br />
Jahren visuell klar definiert und erweitert habt.<br />
Wer hätte gedacht, dass aus dem Grau (meine<br />
Sekundärfarbe) einmal ein Blau wird?<br />
Corbinian: Das stimmt – ich kann mich noch<br />
daran erinnern, wie viel Überzeugungsarbeit<br />
uns das damals gekostet hat. Aber mit guten<br />
Argumenten kann man dich auch umstimmen.<br />
ULVI: Und genau das schätze ich an der Zusammenarbeit<br />
mit Creative Mules: Ihr führt den<br />
Auftrag genau wie besprochen aus, denkt aber<br />
immer mit und sucht nach Lösungen, wie man<br />
es eventuell noch etwas besser machen kann.<br />
Und im Endeffekt seid ihr die Profis!<br />
Corbinian: Danke Ulvi – es macht immer wieder<br />
Spaß, mit dir zu arbeiten, und wir freuen<br />
uns schon auf die neuen Projekte, die mit<br />
!<strong>AYCON</strong> anstehen!<br />
ABOUT<br />
www.creativemules.com<br />
hello@creativemules.com<br />
+49 1626946916<br />
Creative Mules ist ein „remote-first digital<br />
studio“ mit Sitz in Amsterdam. Gemeinsam mit<br />
ihren Kunden lösen sie deren Business-Herausforderungen<br />
mit Design & Storytelling.<br />
Das Team arbeitet von insgesamt 6 Zeitzonen<br />
aus, und die internationale Zusammensetzung<br />
ermöglicht im wahrsten Sinne eine „globale“<br />
Denkweise und Sicht auf die Dinge.<br />
Mehr Infos: www.creativemules.com
- TEAM<br />
WOPIMO creative Team<br />
Words – Pics – Motion<br />
Julia Bittruf<br />
www.wopimo.com<br />
info@wopimo.com<br />
+49 17681123029<br />
<strong>AYCON</strong> Projects:<br />
Magazin-LAYOUT und Grafik Design / Logos / Flyer /<br />
Kalender / Präsentationen und PRINT-Erzeugnisse<br />
ABOUT<br />
ULVI: Julia ist der Kopf des WOPIMO creative<br />
Teams. Sie arbeitet mit mir seit 2019 zusammen<br />
und wurde mir durch Benjamin Wulff empfohlen.<br />
Trotz Corona hat das digitale onboarding über<br />
Zoom und WhatsApp so gut funktioniert, dass<br />
wir seitdem regel mäßig in Kontakt stehen.<br />
Sie ist bei !<strong>AYCON</strong> vor allem für die Gestaltung<br />
und das Layout meiner Magazine verantwortlich,<br />
wie das, das Sie gerade in den<br />
Händen halten. Julia erstellt für uns aber auch<br />
Logos, Präsentationen und Printprodukte wie<br />
Grußkarten, Flyer, Taschen und Kalender. Sie<br />
hat 2012 ihr Designstudium in Nürnberg abgeschlossen<br />
und arbeitet heute remote von Städten<br />
wie Barcelona oder New York City aus.<br />
In 10 Jahren Berufserfahrung hat Julia als<br />
Freelancerin für Grafikdesign und Illustration<br />
mit und für zahlreiche Unternehmen gearbeitet.<br />
Darunter bekannte Namen wie die ZAPF<br />
Creation AG, Staedtler Mars GmbH & Co. KG,<br />
die Stadt Erlangen und den BAUR Versand<br />
GmbH & Co KG.<br />
Ich bin sehr glücklich über Julias Designs<br />
und freue mich immer darauf, neue Entwürfe<br />
meiner Printmedien anzuschauen. Außerdem<br />
hat sie mir in den letzten Jahren so manchen<br />
unbezahlbaren Tipp gegeben, sei es die Empfehlung<br />
einer App, eines Top-Lektors wie<br />
Dr. Bernd Wollner oder einer Druckerei mit unschlagbarem<br />
Preis-Leistungs-Verhältnis. Man<br />
merkt, dass ihr der Erfolg ihrer Kunden sehr am<br />
Herzen liegt.<br />
WOPIMO<br />
Julia: Wopimo steht für Words – Pics – Motion.<br />
Und ist mein Team aus professionellen<br />
Selbstständigen wie Programmierern, Filmund<br />
Animations künstlern, Marketingexperten,<br />
Autoren, 3D-Künstlern, Fotografen und<br />
Musikern, die digital zusammenarbeiten. Mit<br />
dem WOPIMO kreativ Team manage und<br />
organisiere ich umfangreiche Projekte, die verschiedene<br />
TOP-Qualifikationen benötigen. Wie<br />
Magazine, Websites, Erklärvideos und langfristige<br />
Social-Media-Marketing- Strategien.<br />
Für Ulvi zu arbeiten, ist sehr erfrischend.<br />
Mit seiner lockeren Art und seinem Credo<br />
KISS „Keep it short and simple“ erleichtert er<br />
unsere gemeinsamen Projekte ungemein. Er<br />
bringt noch dazu eine große Ladung Humor<br />
und Energie in meinen Arbeitsalltag. Was<br />
inspiriert und motiviert – an dieser Stelle<br />
DANKE Ulvi für die gute Zusammenarbeit.<br />
Ich freue mich auf unsere zukünfigen Projekte.<br />
Mehr Infos: www.wopimo.com
!<strong>AYCON</strong>s FührungsAtlas<br />
Das Buch:<br />
Deutschland braucht Führungspersönlichkeiten! Freudige Macher!<br />
Visionäre Antreiber! Echte Unternehmer! Wahre Leader!<br />
In einer zunehmend komplexen Arbeitswelt müssen wir authentisch<br />
und klar führen, um erfolgreich zu sein! Geschäftsführer,<br />
die ihrer Mannschaft keine Perspektiven aufzeigen, taugen<br />
nichts. Wer sich im Dickicht der Details verliert und im Sumpf<br />
des Mikromanagements versinkt, muss den Weg zurück in die<br />
Spur finden. Dieser Weg ist hart, erfordert Entschlossenheit und<br />
Mut. Wer ihn beschreitet, kehrt als starke Führungspersönlichkeit<br />
zurück! <strong>AYCON</strong>s FührungsAtlas bietet Dir Orientierung auf<br />
dem harten Weg zum wahren Leader. Neun Regeln dienen Dir<br />
als Landkarte und hilfreicher Wegweiser, um Dich selbst, Deine<br />
Mitarbeiter und Dein Unternehmen erfolgreich in die Zukunft zu<br />
führen. Ohne chi-chi! Ohne bla-bla! Klare, pure Perspektiven!<br />
DAS bietet Dir dieses Buch! Bist Du bereit? Wirklich? Dann halt<br />
Dich gut fest, denn: Ein Spazier gang wird das sicher nicht!<br />
„Wenn du das<br />
Buch liest,<br />
bringt dich das<br />
mindestens<br />
“<br />
einen<br />
Schritt voran!<br />
Inhalt<br />
Vorwort<br />
Kapitel 1.0 – Kenne Dich und Deine Ziele!<br />
Kapitel 2.0 – Arbeite immer an Dir selbst!<br />
Kapitel 3.0 – Suche die Konfrontation!<br />
Kapitel 4.0 – Jeder leistet seinen Beitrag!<br />
Kapitel 5.0 – Ihr seid nicht gleich! Du führst!<br />
Kapitel 5.1 – Interview mit Manfred Bock<br />
Kapitel 6.0 – KISS – Keep It Short and Simple!<br />
Kapitel 7.0 – Entwickle ein ausgeprägtes<br />
Markenbewusstsein!<br />
Kapitel 8.0 – Suche den Dialog!<br />
Kapitel 8.1 – Interview mit Constanze Wolff<br />
Kapitel 9.0 – Umarme die Krise!<br />
Zum Abschluss: 21 Maximen für unterwegs<br />
„Dieses Buch ist nun ein<br />
eindeutiger Ratgeber. An<br />
Eindeutigkeit nicht mehr<br />
zu überbieten. Bei manchen<br />
‚Ansagen‘ musste<br />
ich echt schlucken. Aber<br />
- auch diese unbequemen<br />
Hinweise gefallen mir<br />
“<br />
sehr.<br />
Sehr zu empfehlen!
JETZT AUCH ALS HÖRBUCH!<br />
Unter anderem bei:<br />
audible / spotify / iTunes<br />
Spieldauer:<br />
ca. 1 Std. und 45 Min.<br />
ISBN: 978-3-00-066008-5
Wenn Krisenmanagement<br />
zur Managementkrise wird<br />
Foto: © depositphotos / Robert Landsem<br />
Was können Unternehmen vom Brexit-Theater<br />
lernen?, fragt Interim Manager Ulvi AYDIN in<br />
seinem Kommentar. Seine Antwort: Wissen,<br />
Wollen und Können müssen bei Unternehmern<br />
wie Politikern Hand in Hand gehen.<br />
Kompetenz wird definiert als Trinität aus Wissen,<br />
Wollen und Können. Ein Blick auf das Brexit-Theater<br />
zeigt: Die britische Regierung hat<br />
ein Kompetenzproblem. Die Abgeordneten<br />
wissen nicht recht, was sie wollen. Möglicherweise<br />
wollen sie auch gar nicht. Und das Können?<br />
Das hat sich unterm Bett verkrochen und<br />
heult. Was für die Politik eine Katastrophe ist,<br />
ist für die Wirtschaft ein Lehrstück. Für Unternehmen<br />
lassen sich aus dem Brexit-Dilemma<br />
nämlich drei Maximen ableiten.<br />
Maxime eins: Es liegt an uns<br />
Alles, was Unternehmen bisher getan haben,<br />
hat sie dahin geführt, wo sie heute stehen.<br />
Steht ein Unternehmen wirtschaftlich gut da,<br />
hat es wohl einiges richtig gemacht. Gerät es<br />
in Schieflage, sollte es neue Handlungsweisen<br />
aus dieser Erkenntnis ableiten. Dazu gehört<br />
auch, Fehler einzugestehen. Die Regierung unter<br />
Theresa May dreht sich seit 2016 im Kreis.<br />
Sie streitet und zeigt mit dem Finger auf andere.<br />
Von Zugeständnissen, Problem-, Ergebnisoder<br />
Lösungsorientierung keine Spur.<br />
Maxime zwei:<br />
Souveränität bewahren<br />
Management bedeutet, mit 80 Prozent an Informationen<br />
eine hundertprozentige Entscheidung<br />
zu treffen und dahinter zu stehen. Theresa<br />
May wirkt aber so, als wolle oder müsse<br />
sie alle Eventualitäten klären, und verzettelt<br />
sich dabei. Dass sie jetzt ihren selbst ausgehandelten<br />
Brexit-Vertrag neu justieren wollte,<br />
ist Zeugnis politischer Unfähigkeit. Und auch<br />
wenn May in Wirklichkeit noch so kompetent<br />
sein mag: Mit solchen Handlungen verliert<br />
sie an Glaubwürdigkeit. Und Glaubwürdigkeit<br />
ist ein wichtiger Baustein der Reputation.<br />
Aber auch die britischen Parteien erscheinen<br />
in einem schlechten Licht, wenn sie jetzt wie<br />
die Labour-Partei das bereits lange erwartete<br />
zweite Brexit-Referendum fordern.<br />
Maxime drei: Imagepflege<br />
Reputation ist das, was von Unternehmen<br />
oder politischen Institutionen im Gedächtnis<br />
haften bleibt. Oder anders gesagt: Eine Marke<br />
entsteht aus der Gesamtheit der subjektiven<br />
Eindrücke. Fragen Sie sich bitte, was die<br />
Gesamtheit Ihrer Eindrücke von der britischen<br />
Regierung ist. Das Erscheinungsbild nach außen<br />
ist stark beschädigt. Wäre die Regierung<br />
um May ein Unternehmen, hätte es enorme<br />
Absatzprobleme, der Geschäftsführer wäre<br />
angezählt, die Kundenfrequenz rückläufig.<br />
Sich in der Krise<br />
neu erfinden<br />
Ein beliebter Managementsatz ist der über die<br />
Doppel bedeutung eines chinesischen Schriftzeichens,<br />
das sowohl für „Krise“ als auch für<br />
„Chance“ steht. Ein positives Beispiel für ein Unternehmen,<br />
das aus einer Krise positive Hand-
lungen abgeleitet hat, ist Burberry. Groß geworden<br />
ist das britische Traditionsunternehmen mit<br />
Regenmänteln. In den 1980er Jahren kämpfte<br />
die Marke in Europa mit schwachen Absatzzahlen.<br />
Zu altmodisch kam die Mode daher.<br />
Daraus hat das Burberry-Management um<br />
Rose Marie Bravo seine Konsequenzen gezogen.<br />
Sie führte eine günstigere und sportliche<br />
Kollektion ein, weitete die Damenkollektion<br />
aus, kaufte Markenrechte ein und löste<br />
Lizenzen auf. Das Modelabel hat sich aus der<br />
Verstrickung im Netz der Abhängigkeiten befreit.<br />
Dadurch geriet Burberry auch im Luxus-Segment<br />
wieder in das Rampenlicht. Ende<br />
der 1990er Jahren war das Unternehmen wieder<br />
voll im Geschäft – mit David Beckham und<br />
Kate Moss, die als Testimonials und Werbeträger<br />
dienten. Laut des McKinsey Global Fashion<br />
Report 2019 gehört Burberry heute zu den<br />
Top-20-Modekonzernen weltweit.<br />
Der Untergang<br />
Ein Unternehmen, das die Zeichen der Zeit zu<br />
spät erkannt hat, ist hingegen Gerry Weber.<br />
Das deutsche Modehaus hat den Strukturwandel<br />
in der Modebranche verschlafen, meldete<br />
im Januar 2019 Insolvenz an und musste sich<br />
einem Sanierungsplan unterwerfen. Ob die Restrukturierung<br />
gelingt, wird sich zeigen. Das<br />
Unternehmen hat bei Digitalisierung am Point<br />
of Sale und im Onlinehandel zu lange getrödelt.<br />
Zalando und Asos erbeuten seit Jahren<br />
zunehmend Marktanteile – und die Konkurrenz<br />
aus Spanien ist besser darin, neue Modetrends<br />
schnell in die Geschäfte zu bekommen.<br />
Dass das deutsche Modehaus aus der<br />
Schieflage herauskommt, bleibt zu wünschen.<br />
Der erste Schritt ist gemacht. Das Unternehmen<br />
erkannte, dass es Hilfe und weniger Ladenflächen<br />
und mehr Onlineangebote benötigt.<br />
Wissen, Wollen und Können scheinen hier, trotz<br />
aller Probleme, intakt zu sein. Der Turnaround<br />
soll 2021 gelingen. Welchen Reputationsschaden<br />
das Modehaus durch die Krise nehmen<br />
wird, hängt auch vom Vertrauen der Abnehmer<br />
und der Kundentreue ab. Strategisch unklug<br />
verhielt sich Vorstandsmitglied Ralf Weber, der<br />
ein Viertel seiner Gerry-Weber-Aktien verkaufte<br />
und für Spekulationen sorgte.<br />
Fahrt ins Ungewisse<br />
Für Spekulationen sorgt die britische Regierung<br />
schon lange nicht mehr. Trotzdem weiß<br />
niemand, in welche Richtung der Brexit-Deal<br />
gehen wird, auch wenn die Europäische Union<br />
aktuell eine Verschiebung um zwei Jahre erwägen<br />
soll. Und die Uhr tickt fröhlich weiter.<br />
Der 29. März 2019 naht. Theresa May besucht<br />
weiterhin Brüssel und kehrt mit leeren Händen<br />
nach London zurück. Wäre die britische Regierung<br />
ein Unternehmen, würde es sich im Sturzflug<br />
befinden. Das Krisenmanagement ist eher<br />
eine Managementkrise.<br />
Die Unternehmen, die das Königreich bereits<br />
jetzt verlassen haben, können mit den Leistungsträgern<br />
verglichen werden, die in Unternehmenskrisen<br />
ebenfalls schnell abspringen.<br />
Und wenn ein Unternehmen an Know-how verliert,<br />
kann es Jahre zurückgeworfen werden.<br />
Jeder Manager sollte sich beim Brexit-Thema<br />
also fragen: Haben wir all unsere Kompetenzen<br />
beisammen? Wissen wir, was wir wollen – und<br />
können wir auch danach handeln?<br />
Erstveröffentlichung: springerprofessional.de<br />
„Schnell, auf den Punkt<br />
und für alles die richtige<br />
Antwort! Ulvi unterstützt<br />
uns als Beirat, wo er kann,<br />
und hilft, auch in Stresszeiten<br />
die gute Laune zu<br />
behalten. Ein Macher wie<br />
er im Buche steht,<br />
“<br />
ein<br />
guter Mentor für junge<br />
Business-Entrepreneure!<br />
Johannes Luis Schmid – CEO<br />
Breathe Solutions GmbH
Personalabbau ist Chefsache –<br />
bis zum Schluss!<br />
!<strong>AYCON</strong> Experten-Talk<br />
mit Kathrin Boada<br />
PART 2<br />
Kathrin Boada ist Sales Consultant bei der<br />
von Rundstedt & Partner GmbH in München,<br />
dem Marktführer im Bereich Outplacement<br />
und Experten für Trennungsmanagement und<br />
Mobilisierung. Kathrin selbst ist technische<br />
Betriebswirtin mit der Vision, Menschen in<br />
Veränderungssituationen bestmöglich zu unterstützen.<br />
Kunden und Klienten, die sich mit<br />
Themen wie beruflicher Neuorientierung, Personalplanung,<br />
Personalumbau oder Personalabbau<br />
befassen, sind bei ihr in guten Händen.<br />
In unser rasanten Wirtschaftswelt kommen<br />
Unternehmen immer wieder in die Situation,<br />
Personalumbau oder -abbau vorzunehmen.<br />
Dabei stehen sich unterschiedliche Interessensgruppen<br />
gegenüber: Auf der einen Seite<br />
die Kapitalseite, die an einem möglichst<br />
schnellen, kostenneutralen und geräuschlosen<br />
Umbauprozess interessiert ist.<br />
Auf der anderen Seite der Betriebsrat und<br />
Arbeitnehmervertreter, die an einem möglichst<br />
sozialverträglichen und geringen Umbauprozess<br />
interessiert sind. Ich habe ein<br />
zweites Mal mit Kathrin Boada, Sales Consultant<br />
bei von Rundstedt, gesprochen – dieses<br />
Mal über die Herausforderungen in Personalumbauprozessen.<br />
Kathrin, wie gelingt es der Kapitalseite, mit<br />
der Arbeitnehmerseite über die Abbaumaßnahmen<br />
einig zu werden, ohne dass<br />
Streiks und negative Presse auf den Plan<br />
gerufen werden?<br />
Ziel aller Beteiligten muss es sein, einen reibungslosen<br />
Abbauprozess ohne Einfluss auf<br />
die Produktivität des Unternehmens zu gewährleisten.<br />
Das Problem: In der Regel gelingt die Transformation<br />
nicht ohne Hilfe von erfahrenen<br />
Sparringspartnern. Die Fronten der Arbeitnehmer-<br />
und Arbeitgeberseite sind oftmals<br />
verhärtet. Die Herausforderung und erste<br />
Priorität ist dann, die Situation zu entschärfen<br />
und beide Seiten für die passende Lösung zu<br />
sensibilisieren. Wir können die Umsetzung des<br />
Personalabbaus unterstützen, indem wir mit<br />
einem Zeitplan und konkreten Meilensteinen<br />
in den Transformationsprozess starten.<br />
Gemeinsam mit den Verantwortlichen entwickeln<br />
wir eine Botschaft zur Notwendigkeit<br />
der Maßnahmen, die für die verschiedenen<br />
Zielgruppen passt. Das schafft Transparenz<br />
für alle Betroffenen. Wir haben die Möglichkeit,<br />
über Commitment Workshops die Betroffenen<br />
Foto: © istock / oatawa
zu Beteiligten zu machen, sodass allen klar<br />
wird: Es geht darum, eine Lösung zu finden<br />
und sich nicht gegenseitig zu behindern.<br />
Unsere Empfehlung: Eine frühzeitige Kommunikation<br />
zwischen den Beteiligten – das<br />
ist das A und O.<br />
Ich sehe das so: Wir befinden uns im 21. Jahrhundert.<br />
Nun sollte auch der allerletzte Arbeitgeber<br />
kapiert haben, dass sich der Markt<br />
komplett von einem Arbeitgeber- zu einem<br />
Arbeitnehmermarkt gewandelt hat. Und das<br />
wird sicher die nächsten 20 Jahre so bleiben!<br />
Arbeitnehmer werden wichtiger.<br />
Der Arbeitgeber muss um die Motivation der<br />
Arbeitnehmer betteln. Und dieser Zustand ist<br />
noch nicht in der Denke vieler Leute angekommen.<br />
Auch nicht bei den Betriebsräten, bei denen<br />
immer noch viele meinen, Klassenkampf<br />
führen zu müssen – anstatt mit einem Privileg<br />
Verantwortung zu übernehmen und aktive<br />
Maßnahmen zu ergreifen. Auch die Mitarbeiter<br />
müssen sich fragen, wie sie die Arbeitswelt<br />
gestalten wollen.<br />
Ja. Idealerweise gehen beide Seiten proaktiv<br />
aufeinander zu und arbeiten gemeinsam<br />
an der Gestaltung der Arbeitswelt. Denn wer<br />
frühzeitig an möglichen Umbauprozessen arbeitet<br />
kann zukünftige Abbaumaßnahmen verhindern<br />
oder zumindest reduzieren.<br />
Welche Transfermaßnahmen stehen Unternehmen<br />
für einen sozialverträglichen<br />
Abbau zur Verfügung?<br />
Staatlich geförderte und sozialverträgliche<br />
Maßnahmen sind die Transferagentur und die<br />
Transfergesellschaft.<br />
Wo liegt der Unterschied?<br />
Die Transfergesellschaft als eigenständiges<br />
Unternehmen übernimmt die Mitarbeitenden<br />
und unterstützt bei der Suche nach einer<br />
neuen Anstellung. Während dieser maximal<br />
12-monatigen Zeit erhalten die Mitarbeitenden<br />
von der Bundesagentur für Arbeit das sogenannte<br />
Transferkurzarbeitergeld.<br />
In der Transferagentur gibt es dieselben<br />
Leistungen zur Suche nach einer neuen Anstellung,<br />
aber: Die Mitarbeitenden bleiben bis zum<br />
Ende der Kündigungsfrist im Unternehmen.<br />
Foto: © depositphotos / Igor Vetushko<br />
Wann bietet sich welches Instrument an?<br />
Die Transferagentur bietet sich u. a. an, wenn<br />
noch Projekte abgewickelt werden müssen,<br />
wenn das Unternehmen die Kapazitäten der<br />
betroffenen Mitarbeiter noch weiterhin nutzen<br />
möchte und auch noch Übergaben ausstehen.<br />
Die Transfergesellschaft bietet sich besonders<br />
dann an, wenn das Unternehmen die<br />
Betroffenen zu einem festgelegten Termin von<br />
der Gehaltsliste streichen muss, weil dadurch<br />
alle gesammelt an einem Stichtag ausscheiden.<br />
Auch wird das Klagerecht aufgehoben,<br />
weil die Betroffenen freiwillig in die Transfergesellschaft<br />
überwechseln.<br />
Ist der „golden handshake“ für Arbeitnehmer<br />
nicht interessanter und für den Arbeitgeber<br />
der schnellere Weg?<br />
Das kommt auf den individuellen Einzelfall<br />
an. Mal kann eine Abfindung so wirken. Aber<br />
häufig ist die Abfindung nur kurz von Vorteil.<br />
Das Geld schwindet, und der neue Job lässt<br />
auf sich warten.<br />
Gerade bei älteren Arbeitnehmern führt das<br />
zu Schwierigkeiten. Viele Menschen haben<br />
nicht auf dem Radar, wie sie sich auf passendere<br />
Positionen bewerben können. Betroffene sollen<br />
die Veränderung als Chance wahrnehmen<br />
und lebenslanges Lernen für sich etablieren.<br />
Eine Beratung im Rahmen einer Transfermaßnahme<br />
ist hier wesentlich zielführender<br />
und erhöht die Wahrscheinlichkeit, eine zukunftsfähige<br />
Stelle zu finden. Aber auch für<br />
die Unternehmensseite sind Transferinstrumente<br />
die nachhaltigeren Lösungen.
Foto: © depositphotos / Ralf Cornesse<br />
Denn: Nutzen Unternehmen die Transfergesellschaft<br />
für den Personalabbau, entfallen<br />
die Kündigungsfristgehälter und potenzielle<br />
Kosten bei Kündigungsschutzklagen. Zwar<br />
entstehen auch wieder Kosten, aber in der<br />
Regel liegen diese unterhalb der Kündigungsfristgehälter.<br />
Ziehen wir dann noch die staatliche<br />
Förderung in Betracht, sind Transfergesellschaften<br />
aus Unternehmensperspektive<br />
oft der kostensicherere Weg als der goldene<br />
Handshake.<br />
Und: Das Unternehmen übernimmt soziale<br />
Verantwortung, wenn es sich um die Beschäftigungsfähigkeit<br />
der betroffenen Mitarbeitenden<br />
kümmert. Gleichzeitig signalisieren die<br />
Verantwortlichen auch der bleibenden Belegschaft,<br />
dass sie sich bis zum Abschied um ihre<br />
Leute kümmern.<br />
Es ist enorm wichtig, eine gute kommunikative<br />
Basis in solch herausfordernden Situationen<br />
zu entwickeln. Der Umgang mit Personalabbau<br />
ist entscheidend.<br />
Wer sollte idealerweise vor dem Abbau die<br />
Sozialauswahl und die Trennungsgespräche<br />
durchführen – und wie?<br />
Das ist meistens Aufgabe der HR-Abteilung,<br />
in enger Abstimmung mit dem Fachbereich.<br />
Auch wir wurden schon gefragt, ob wir nicht<br />
die Trennungsgespräche führen könnten. Aber<br />
das sollten die Verantwortlichen schon selbst<br />
machen.<br />
Das sind die Führungskräfte ihren Leuten<br />
auch schuldig. Für mich gilt klar die Kommandoregel:<br />
Schönwetterkapitäne sind<br />
nutzlos. Echte Leader machen auch die unangenehmen<br />
Aufgaben.<br />
Ja, diese Verantwortung können wir den Kunden<br />
nicht abnehmen. Was wir aber im Vorfeld<br />
anbieten, sind Trainings, die auf die Trennungsgespräche<br />
vorbereiten. So können die<br />
Verantwortlichen schon vorab Situationen<br />
mit unterschiedlichen Mitarbeiterreaktionen<br />
durchspielen.<br />
Was ich aus fast 40 Jahren Managementerfahrung<br />
immer wieder beobachte: Genauso,<br />
wie Verantwortliche Mitarbeiter<br />
einstellen, die ihnen ähnlich sind, wählen<br />
sie (wenn auch unterbewusst) bei der Sozialauswahl<br />
Leute, die ihnen nicht ähnlich<br />
sind. Das ist ein fatales Dilemma.<br />
Denn McKinsey hat in einer Studie belegt,<br />
dass Diversity Unternehmen besser macht.<br />
Wer die ungleichen abbaut, schafft Monokulturen<br />
im Unternehmen. Hier fehlen oftmals<br />
die objektiven Kriterien.<br />
Da stimme ich zu. Hier könnte wieder Skill-Matching<br />
helfen, um diejenigen mit den größten<br />
Kompetenzen im Unternehmen zu behalten<br />
– und nicht die, mit dem größten Beliebtheitsgrad<br />
bei den Vorgesetzten.<br />
Ende Dezember läuft das Kurzarbeitergeld<br />
aus – was passiert mit denjenigen Unternehmen,<br />
die sich wirtschaftlich immer<br />
noch nicht erholt haben?<br />
Die Prognosen fallen sehr unterschiedlich aus,<br />
darum können wir momentan auch noch keine<br />
klaren Aussagen treffen. Es bleibt abzuwarten.<br />
Die negativen Prognosen aus dem letzten<br />
Jahr für dieses Jahr sind nicht eingetroffen.<br />
Darum bleiben die Fragen, wie viele Unternehmen<br />
sich nicht von der Pandemie erholt haben<br />
– und warum sie bis heute trotz Kurzarbeitergeld<br />
nicht wieder auf Kurs sind.<br />
Wir haben vor kurzem eine Umfrage aufgesetzt,<br />
in der wir Anwaltskanzleien befragt<br />
haben, wie ihrer Meinung nach die Schwingungen,<br />
auch jenseits der medialen Wahrnehmung,<br />
sind. Die Antworten waren auch hier<br />
nicht linear. Ich denke, dass bestimmt noch<br />
mehr Personalabbau auf uns zukommt, aber<br />
in welcher Ausprägung und wann genau, das<br />
bleibt abzuwarten.<br />
Erstveröffentlichung:<br />
www.aycon.biz/blog/personalabbau-ist-chefsache-bis-zum-schluss
Wenn die Marke verblasst:<br />
Was Unternehmen vom Beispiel<br />
Opel lernen können<br />
„Es braucht 20 Jahre, um sich eine gute Reputation<br />
aufzubauen, und fünf Minuten, um<br />
sie zu zerstören“, hat Warren Buffet einmal<br />
gesagt. Manchmal zieht sich so etwas aber<br />
auch über Jahrzehnte dahin. Die Marke Opel<br />
ist sehr langsam innerhalb der vergangenen<br />
40 Jahre immer weiter verblasst. Wie kam<br />
es dazu? Und was können Verantwortlich für<br />
die eigenen Markenführung daraus lernen?<br />
Darüber schreibt Ulvi AYDIN, Executive Interim<br />
Manager, in seinem Gastbeitrag für markenartikel-magazin.de:<br />
Wann Opel genau seinen Marken-Zenit überschritt,<br />
ist diskutabel. Allerdings spielten die<br />
Rüsselsheimer in den 1970er-Jahren noch in<br />
derselben Liga wie Mercedes und BMW, was<br />
die Modelle Diplomat oder GT zeigen. Doch im<br />
Folgejahrzehnt machte das Management der<br />
Opel-Konzernmutter General Motors (GM) einige<br />
Fehler. Einerseits reagierte es viel zu spät<br />
auf die Konkurrenzerfolge der Kleinwagen VW<br />
Polo (1975) und Ford Fiesta (1976): Der erste<br />
Opel Corsa lief 1982 vom Band. Andererseits<br />
zog sich Opel 1977 aus dem Luxusklassesegment<br />
zurück und überließ Mercedes, Audi<br />
und BMW das Feld.<br />
Hinzu kamen diverse Designflops wie der<br />
Opel Omega. Als die Opelaner dann Ende der<br />
1980er- bzw. Anfang der 1990er-Jahre aus<br />
Kostengründen – und wieder auf Druck des<br />
GM-Managements – an Materialqualität sparen<br />
mussten, ging es mit der Marke deutlich<br />
bergab. Es folgten die Opel-Krise 2009 mit<br />
dem gescheiterten Magna-Deal, dann Werksschließungen<br />
in Antwerpen (2010) und später<br />
in Bochum (2014).<br />
Foto: © istock / Thomas Faull<br />
Für den Revitalisierungsversuch der Marke<br />
holte sich Opel 2013 die ehemalige Schwarzkopf-Marketingchefin<br />
Tina Müller ins Haus.<br />
Mit der eindrucksvollen Werbekampagne<br />
„Umparken im Kopf“ mit Jürgen Klopp als<br />
Testimonial schien der Turnaround anfangs<br />
auch zu gelingen. Lediglich die Frage, was<br />
Opel eigentlich sein will, ließ die Kampagne<br />
mit den Folge-Spots offen. Die Markenstrategie<br />
war nicht klar zu erkennen. Managementfehler<br />
und Imageverlust sind für jede Marke<br />
schwer zu verdauen. Aus den vergangene<br />
40 Jahren Opel lassen sich fünf Learnings<br />
ableiten.<br />
Learning 1: Erfolg ist<br />
Valium für Unternehmen<br />
In den 1970er-Jahren war Opel ein erfolgreicher<br />
Automobilhersteller. Und eben dieser Erfolg<br />
wurde ihm zum Verhängnis. Erfolg macht<br />
träge. Wie später Nokia oder Kodak hat auch<br />
Opel Trends verschlafen – oder zu spät darauf
eagiert. Rückblickend sieht es so aus, als<br />
wäre das Unternehmen damals nicht erfolgshungrig<br />
genug gewesen. Ein Weckruf für Verantwortliche<br />
erfolgreicher Marken! Teil guter<br />
Markenführung ist, immer ein wenig paranoid<br />
zu sein. Dafür braucht jede Marketingabteilung<br />
vielfältige Teams, deren Mitglieder auch einmal<br />
widersprechen. Nur so entsteht Reibung – und<br />
nur so entsteht Energie. Jeder Marketingchef<br />
sollte misstrauisch werden, wenn im Team alle<br />
zu allem „Ja“ sagen.<br />
Learning 2:<br />
Frühwarnsysteme etablieren<br />
Anhand weniger KPIs, also Unternehmenskennzahlen,<br />
können Verantwortliche schnell<br />
erkennen, wann eine Marke an Glanz verliert.<br />
Hier spielt Zeit eine wichtige Rolle, denn: Je<br />
länger Unternehmen warten, desto kleiner<br />
wird deren Handlungsspielraum. Und der sinkt<br />
extrem schnell, bis ein Gegensteuern unmöglich<br />
ist.<br />
Teil erfolgreicher Markenführung: Beobachten,<br />
wann der gefährliche Scheitelpunkt (1) erreicht<br />
wird (Quelle: Jaycon).<br />
Vorausschauende Markenführung beinhaltet<br />
also, durch regelmäßige Beobachtung<br />
weniger KPIs ein Frühwarnsystem zu etablieren<br />
– um zur Not schnell Maßnahmen zu entwickeln.<br />
KPIs könnten unter anderem sein:<br />
• Reklamationsquote<br />
• Kundenfeedback<br />
• Absatz<br />
• Churn Rate – Abwanderungsquote<br />
• Neukundenquote (neue Kunden<br />
aus neuen Kundengruppen)<br />
• Ergebnisse gestützter und ungestützter<br />
Kundenbefragungen<br />
• Assoziationsveränderungen der<br />
Kunden zur Marke und zum Produkt<br />
„Am 23. Oktober 2021 schrieb die<br />
WirtschaftsWoche:<br />
Im Autokonzern<br />
Stellantis verliert der<br />
Deutschland ableger<br />
Opel immer weiter an<br />
Bedeutung. Am Ende<br />
könnte von dem einst<br />
führenden Hersteller<br />
kaum mehr als die Marke<br />
übrigbleiben. Protokoll<br />
einer Tragödie.<br />
www.wiwo.de“<br />
irgendwann die Krise und die Restrukturierung.<br />
Darum sollten sich Unternehmen in wirtschaftlich<br />
guten Zeiten auf die Krisenzeit vorbereiten<br />
und einen Plan B in der Schublade haben. Mit<br />
der Wirtschaftskrise 2015 in Russland und dem<br />
Brexit-Theater 2017 brachen Opel zwei Märkte<br />
in kurzer Zeit weg. So etwas können starke Marken<br />
eine Weile lang abfangen. Wenn das Unternehmen<br />
aber schon Jahre zuvor keinen Plan B<br />
hatte und die Marke sowieso schon angekratzt<br />
ist, kann so etwas den Markentod bedeuten.<br />
PSA war hier tatsächlich Retter in der Not.<br />
Learning 3: In guten Zeiten<br />
die schlechten vorbereiten<br />
Unternehmen durchlaufen immer drei sich<br />
wieder holende Phasen: Restrukturierung, Konsolidierung,<br />
Wachstum. Auf Wachstum folgen<br />
Foto: © istock / charliepix
Learning 4:<br />
Marke erlebbar machen<br />
Marke ist das, was übrigbleibt, wenn man alles<br />
andere um sie herum vergessen hat. Starke<br />
Marken haben Strahlkraft und Wiedererkennungswert.<br />
Sie wecken Emotionen und schaffen<br />
Erlebnisse. Das physische Produkt spielt<br />
dabei nur eine Nebenrolle. Die Emotion und der<br />
Lifestyle, den ein Produkt repräsentiert, sind<br />
Hauptfaktoren moderner Marken-Wertschöpfung.<br />
Nur so pflanzen sich Marken heute in die<br />
Köpfe und Herzen ihrer Käufer – oder besser<br />
gesagt: Fans. Der Held einer Markenstory ist<br />
heutzutage nicht das Produkt, sondern der<br />
Kunde. Das Produkt, die Marke, ist der treue<br />
Begleiter in der Geschichte – immer dabei, immer<br />
zur Stelle, aber nicht im Vordergrund. Wer<br />
erinnert sich an den VW-Werbespot mit dem<br />
kleinen Darth Vader? Ein tolles Beispiel!<br />
Für hohe Kosten prominente Testimonials<br />
(Jürgen Klopp, Karl Lagerfelds Katze) in den<br />
Werbespots auftreten zu lassen, ist zwar kurzfristig<br />
wirksam, oftmals aber nicht sehr authentisch.<br />
Wenn hinter der Werbung dann noch<br />
keine längerfristige Markenstrategie steht,<br />
verebbt die mediale Aufmerksamkeit und die<br />
Brand Awareness schnell wieder. Die Budgets<br />
für Testimonials lassen sich oftmals an anderer<br />
Stelle viel kreativer einsetzen.<br />
Foto: © depositphotos / Laura Louise Churchill<br />
Learning 5:<br />
Die Bedeutung der Story<br />
Ein klassischer Marketingspruch lautet:<br />
Romance the product (Romantisiere das Produkt).<br />
Wie war die Romantik bzw. das Storytelling<br />
in den vergangenen Jahren bei Opel?<br />
Es fehlte an einer Story, die Kunden einen<br />
Wert über das Produkt hinaus bot. Dabei ist<br />
genau dieser nicht-physische Wert in den<br />
vergangenen 30 Jahren immer wichtiger geworden<br />
– wichtiger, als das Produkt selbst,<br />
von dem es in der Regel drei ähnliche Konkurrenzprodukte<br />
gibt. Eine gute Marken-Story zu<br />
entwickeln, ist heutzutage essenziell.<br />
Lichtblick bei Opel?<br />
Warum Marken in eine Krise geraten, hat unterschiedliche<br />
Gründe. Oftmals kommt dem<br />
Unternehmen der ursprüngliche Markenkern<br />
abhanden. Welche Schlüsse Verantwortliche<br />
daraus ziehen? Entweder zurück zum alten<br />
Markenkern, wie es Ola Källenius mit Mercedes<br />
vorhat: Die Wagen der unteren Segmente sollen<br />
wieder aus dem Portfolio verschwinden.<br />
Oder aber Neuerfindung und Neuausrichtung<br />
– wie es wohl PSA mit Opel vorhat.<br />
Auch wenn manche Experten noch spekulieren,<br />
ob PSA Opel wieder zurück zum Luxussegment<br />
führen möchte – aus dem sich Citroen<br />
und Peugeot zurückgezogen haben –, zeichnet<br />
sich langsam eine andere markenstrategische<br />
Richtung ab. Opel baut zunehmend Elektroautos<br />
und scheint mittelfristig den chinesischen<br />
Markt anzupeilen – wo PSA immerhin<br />
schon vier Werke hat. Ist dieser Strategiekurs<br />
ein neuer Lichtblick bei Opel? Wünschenswert<br />
wäre es.<br />
Erstveröffentlichung:<br />
markenartikel-magazin.de<br />
Foto: © depositphotos / Jelena Irikova
„<br />
Arbeiten mit Ulvi ist keine Entspannung,<br />
man wird gefordert und gefördert, aber<br />
trotzdem bleibt eine angenehme<br />
Atmosphäre, die hin und wieder durch<br />
“<br />
eine kleine Anekdote aufgelockert wird.<br />
„<br />
Lukas Dinger – Gründer & Geschäftsführer<br />
styleGREEN by FlowerArt GmbH<br />
Danke für alles, Ulvi! In den letzten zwei Jahren<br />
habe ich viel gelernt, und Du warst unabhängig von<br />
Höhen oder Tiefen unterstützend an meiner Seite.<br />
Zuerst als Vorgesetzter und dann als Mentor. Du<br />
bereicherst durch Deine jahrelange Fachexpertise<br />
und hilfst Menschen, über sich hinauszuwachsen.<br />
Fordernd, lenkend, motivierend, emphatisch und<br />
immer zuversichtlich – das macht einen emotional<br />
intelligenten und starken Mentor aus! Ich bin stolz,<br />
Dich als Mentor haben zu dürfen, und freu‘ mich<br />
auch in Zukunft auf den ehrlichen und<br />
“<br />
lösungsorientierten<br />
Austausch mit Dir.<br />
Antonietta Giannitelli<br />
Kommunikationsexpertin | Networking | Diversity |<br />
Sales | Marketing
Toxische Manager killen<br />
die Performance<br />
Ein Unternehmen kann nur erfolgreich sein,<br />
wenn die gesamte Belegschaft an einem<br />
Strang zieht. Toxische Manager sind dabei<br />
eines der größten Hindernisse,<br />
so Gastkolumnist Ulvi AYDIN.<br />
Foto: © depositphotos / Eric Philippe Isselée<br />
Es heißt, gute Mitarbeiter kommen wegen der<br />
Unternehmensreputation, bleiben wegen der<br />
spannenden Aufgaben – und gehen wegen<br />
der Führung. Damit ist nicht das fachliche Management-Handwerk<br />
der Verantwortlichen<br />
gemeint, sondern deren soziales Verhalten<br />
in der Firma. Viele Manager begegnen ihrer<br />
Beleg schaft ignorant, unfreundlich, bestimmend<br />
und überheblich. Namen der Mitarbeiter?<br />
Kennen nur wenige. Für Small Talk bleibt<br />
keine Zeit. Kein Wunder, dass Führungskräfte<br />
im Gallup Engagement Index jährlich katastrophal<br />
abschneiden.<br />
Toxische Manager sind schnell reizbar und<br />
keine Freunde der Kommunikation. Schuld haben<br />
immer die anderen. Mit der Belegschaft<br />
reden sie nicht gerne. Es sei denn, um Druck zu<br />
machen und unrealistische Ziele festzulegen.<br />
Sie vergiften mittel- bis langfristig die Unternehmenskultur<br />
– und spätestens jetzt wird es<br />
kritisch. So war Volkswagens Unternehmenskultur<br />
lange Zeit vergiftet: Unrealistische Zielsetzungen<br />
haben zu denkwürdigen und kriminellen<br />
Managemententscheidungen – und<br />
schließlich zum Skandal geführt. Ja, Martin<br />
Winterkorn war ein toxischer Manager bei VW.<br />
Toxiker färben auf<br />
Belegschaft ab<br />
Das VW-Beispiel ist zwar ein Extremfall. Aber<br />
es zeigt deutlich, wie sich Managerverhalten<br />
auf das Unternehmen auswirkt. Und zwar nicht<br />
nur in großen Konzernen, sondern in jedem<br />
Unternehmen. Sobald Führungskräfte sich<br />
nicht benehmen, keine Selbstverantwortung<br />
an den Tag legen und ihre Macht ausnutzen,<br />
wird es düster für die Organisation. Leistungsträger<br />
halten solche Chefs nicht lange aus<br />
– und diejenigen, die es tun, werden immer<br />
unproduktiver. Welcher Mitarbeiter hat schon<br />
gerne einen ungehobelten Vollpfosten zum<br />
Chef, der die Vision aus den Augen verliert und<br />
das gesamte Unternehmen auch noch in unseriöse<br />
Angelegenheiten verstrickt?<br />
Verhalten von oben färbt nach unten ab.<br />
Was nicht bedeutet, dass die Mitarbeiter<br />
plötzlich ebensolche Hallodris wie ihre Vorgesetzten<br />
werden. Sondern, dass sich dieses<br />
Verhalten negativ auf sie auswirkt: weniger<br />
Motivation, mehr Fehltage, geringere Produktivität,<br />
sinkender Umsatz. Sie haben die Wahl:<br />
die Problematik beim nächsthöheren Vorgesetzten<br />
ansprechen oder zu einem Unternehmen<br />
mit gesunder Kultur wechseln. Behandeln<br />
die nächsthöheren Vorgesetzten das Thema<br />
nicht ernsthaft, ist es nur gesund und ratsam,<br />
die Reißleine zu ziehen. Und wer sich als Führungskraft<br />
wundert, warum die Fluktuation im<br />
Unternehmen so hoch ist, muss sich und das<br />
gesamte Führungsteam einmal hinterfragen.<br />
Abwanderung entsteht nicht im luftleeren<br />
Raum, sondern ist Teil von Mitarbeiterunzufriedenheit.<br />
Und diese kommt oftmals woher?<br />
Richtig, von toxischen Managern.<br />
Kommunikationshygiene<br />
für Manager<br />
Wirklich gute Manager sind gute Kommunikatoren<br />
und Moderatoren. Sie sind viel im Unternehmen<br />
unterwegs und sprechen mit der
Foto: © depositphotos Michele Piacquadio<br />
Belegschaft – ganz gleich, welche Hierarchiestufe.<br />
Sie grüßen alle, die ihnen begegnen,<br />
vom Vorstand bis zur Reinigungskraft. Und es<br />
ist doch so einfach: Guten Tag! Wie geht es<br />
Dir? Danke. Kleine Gesten. Kein Manager kann<br />
erzählen, dass er keine Zeit für diese Grundlagen<br />
an Kommunikationshygiene hat. Wer<br />
jedem Mitarbeiter ein paar Sekunden ehrliche<br />
Aufmerksamkeit widmet, erhöht dessen<br />
Motivation ungemein. Manager, die im Jahr<br />
2020 deren Wertschätzung und Empathie immer<br />
noch nicht begriffen haben, sollten sich<br />
selbst fristlos kündigen.<br />
Führung bedeutet Moderation, Coaching<br />
und Motivation. Gute Manager sind fachlich,<br />
sozial und emotional intelligent. Nur, wenn sie<br />
diese drei Intelligenzfaktoren ausfüllen, schaffen<br />
sie Mehrwert auf allen Ebenen. Gute Manager<br />
inspirieren. Wirklich gute Führungskräfte<br />
führen nicht. Die Belegschaft folgt ihnen, vertraut<br />
ihnen blind. Teams, die frei von Druck und<br />
Angst sind, performen besser. Das „Handelsblatt“<br />
schrieb einmal so passend: „Vertrauen<br />
schafft Leistung, Angst ist Gift.“ Das haben<br />
schon vor Jahren zahlreiche Studien bewiesen.<br />
Gute Führung ist keine<br />
Raketenwissenschaft<br />
Es wird viel geschrieben über neue Führungsstile<br />
und innovative, hierarchiefreie Organisationsstrukturen<br />
– und wie mühsam es ist, sich<br />
als Manager oder Unternehmen zu wandeln.<br />
Aber darum geht es hier nicht. Nein. Manager<br />
müssen sich einfach etwas öfter an ihre eigene<br />
Nase fassen und das Minimum an Gemeinschaftlichkeit<br />
an den Tag legen. Das Unternehmen<br />
ist ein großes Team, jeder spielt hier<br />
füreinander, nicht gegeneinander. Das zu verstehen<br />
und zu praktizieren, erfordert keinen<br />
Doktortitel in Quantenphysik.<br />
Erstveröffentlichung: springerprofessional.de<br />
Foto: © depositphotos Huseyin Bostanci
Der goldene Arschtritt<br />
Das Buch:<br />
„Wenn um Dich herum die Granaten einschlagen,<br />
dann möchtest Du einen wie Ulvi AYDIN<br />
neben Dir im Schützengraben wissen – einen<br />
der mit Dir kämpft und nicht wegläuft. Der Interim<br />
Manager Ulvi AYDIN scheut keine Probleme.<br />
Er kommt in Unternehmen, um sie wieder<br />
in die Spur zu bringen, Strategien neu aufzusetzen<br />
oder Produkte zu verbessern.<br />
AYDIN verpasst Geschäftsführern, Vorständen,<br />
Gesellschaftern, Führungsteams und<br />
Mitarbeitern den goldenen Arschtritt, den es<br />
braucht, um aus einem bunten Haufen wieder<br />
eine schlagkräftige Organisation zu machen.<br />
Das klingt martialisch? Dann lass lieber die<br />
Hände von diesem Werk und schau Deinem<br />
Unternehmen beim Untergang zu.“<br />
Übersicht:<br />
Einleitung<br />
Wie ich ticke – Das !<strong>AYCON</strong> Manifest<br />
Der INTERIM MANAGER als MODERATOR<br />
Der INTERIM MANAGER als DOMPTEUR<br />
Der INTERIM MANAGER als<br />
KILLER VON GESCHWAFEL<br />
Der INTERIM MANAGER als MOTIVATOR<br />
Der INTERIM MANAGER als »PAIN IN THE ASS«<br />
Der INTERIM MANAGER als KPI-PENETRATOR<br />
Der INTERIM MANAGER als<br />
ADVOCATUS DIABOLI<br />
Der INTERIM MANAGER als SCHNELLBOOT<br />
Der INTERIM MANAGER als<br />
GOLDGRÄBER<br />
Fazit<br />
Danksagung<br />
Rezensionen<br />
„Der Autor zeigt direkt schon auf den ersten<br />
Seiten klar, worum es in diesem Buch geht:<br />
Einen praxisnahen Ausschnitt aus dem Leben<br />
eines Interim Managers. Egal, ob Geschäftsführer,<br />
Entscheider oder Führungskraft. Hier<br />
ist für jeden etwas Nützliches zum Nachdenken<br />
dabei.“<br />
„Mal ein ganz anderes Fachbuch!“<br />
„Ulvi AYDIN gibt einige Weisheiten aus seiner<br />
Erfahrung als Interims Manager in diesem Buch<br />
wieder.“<br />
„Knapp, direkt und schonungslos (...)“<br />
„Ein Titel, der polarisiert, aber ein Buch voller<br />
Weisheiten eines Top-Managers. Kurz, prägnant,<br />
auf den Punkt.“<br />
„Zunächst wirkt es etwas forsch geschrieben,<br />
doch liest man sich die Texte durch, so versteht<br />
man, dass hier wirklich eindeutig kommuniziert<br />
wird. Welche Stolperfallen man als<br />
Startup so alles mitnehmen kann, wie Probleme<br />
anzusprechen sind und warum so mancher<br />
Plan nicht aufgeht – Ulvi AYDIN pragmatisiert<br />
jede Stolperfalle und macht sie so jedem verständlich<br />
auf seine unglaublich direkte Art. Das<br />
Ergebnis – Dinge bewegen sich!“<br />
„Ulvi AYDIN nennt die Dinge<br />
beim Namen, direkt, ohne Scheu oder<br />
Überfluss. Notwendige Lektüre<br />
für Gründer, Management<br />
“<br />
und Shareholder!
JETZT AUCH ALS HÖRBUCH!<br />
Unter anderem bei:<br />
audible / spotify / iTunes<br />
Spieldauer:<br />
ca. 1 Std. und 30 Min.<br />
ISBN: 978-3-00-062851-1
Leichte Sprache für<br />
Manager!<br />
Nein! Leichte Sprache ist nicht ausschließlich<br />
für Menschen mit kognitiven<br />
Einschränk ungen. Sie muss vor allem auch<br />
in den Chefetagen unserer Unternehmen<br />
gelten. In meiner Arbeit als Executive Interim<br />
Manager erlebe ich immer wieder, wie jemand<br />
im Vorstandsmeeting mit einem Tsunami aus<br />
Phrasen, Worthülsen, Füll- und Fremdwörtern<br />
den Raum einnimmt, als befände er sich im<br />
Finale eines Poetry Slams:<br />
“<br />
„Vor dem Hintergrund des im letzten Quartal<br />
durchgeführten Benchmarks zur Potenzial-Identifikation<br />
aller Business Units, einschließlich<br />
der Tochtergesellschaften und<br />
outgesourcten Bereiche, hat sich ergeben,<br />
dass wir in der Produktion, im Packaging und<br />
im Customer Touch Point Center die Prozesse<br />
tighter takten sollten, um unser Absatzziel für<br />
den Annual Report wie versprochen einhalten<br />
zu können und die Budgetgrenzen nicht zu<br />
stark an ihr Limit zu führen, ohne mit personellen<br />
Engpässen oder gar flächendeckenden<br />
Umstrukturierungen rechnen zu müssen.“<br />
„Tritt fest auf, mach’s Maul<br />
auf, hör bald auf.<br />
Foto: Bridgeman Images / Gemälde: Werkstatt von Lucas Cranach dem Älteren<br />
Luther und Einstein<br />
hatten Recht<br />
Führungskräfte dieser Welt: Lasst die Rosamunde<br />
Pilcher im Bücherregal! Auf solche<br />
Sätze wäre nicht einmal Thomas Mann, der<br />
Meister der Schachtelsätze, stolz. Ein Interim<br />
Manager kann mit so einem Wortsalat absolut<br />
gar nichts anfangen. Wer so spricht, vergeudet<br />
wertvolle Zeit, die das Unternehmen in der<br />
Regel nicht hat, wenn ein Interim Manager mit<br />
im Boot sitzt. Denn dann brennt es ja schon an<br />
irgend einer Stelle. Wer so spricht, soll in die<br />
Politik gehen. In der freien Wirtschaft ist dafür<br />
kein Platz. Für jeden Geschäftsführer gelten die<br />
Sätze von Martin Luther und Albert Einstein.
Foto: © depositphotos / Carlos Caetano<br />
Luther: „Tritt fest auf, mach’s Maul auf, hör<br />
bald auf.“<br />
Einstein: „Wenn Du es einem Sechsjährigen<br />
nicht erklären kannst, hast Du es selbst nicht<br />
verstanden.“<br />
Subjekt, Prädikat, Objekt<br />
Wenn Manager klare und kurze Sätze verwenden,<br />
steigern sie die Produktivität im Unternehmen.<br />
Denn: Sie vermeiden Missverständnisse<br />
und bieten keinen Interpretationsspielraum.<br />
Jeder Satz darf nur eine Aussage enthalten.<br />
Die Aussagen sind aktiv. Kein „Man müsste mal<br />
…“ oder „Es wäre gut, wenn …“. Nein! Klare Ansagen<br />
– z. B.:<br />
„Wenn Du<br />
es einem Sechsjährigen<br />
nicht erklären kannst, hast<br />
Du es selbst nicht<br />
“<br />
verstanden.<br />
• „Ich erwarte eine Steigerung des<br />
Absatzes um 10 Prozent.“<br />
• „Im nächsten Quartal gewinnen wir<br />
zwei neue Großkunden.“<br />
• „Sie sind eingestellt.“<br />
• „Für die gute Arbeit bekommt das<br />
Sales Team einen Bonus.“<br />
Erst denken, dann<br />
sprechen!<br />
Je länger Sie brauchen, um einen Sachverhalt<br />
zu schildern oder eine Entscheidung auszusprechen,<br />
desto weniger kommt bei Ihrem Gegenüber<br />
an. Je klarer und kürzer Sie sich ausdrücken,<br />
desto schneller begreifen alle, worum<br />
es Ihnen geht. Meine über 15-jährige Erfahrung<br />
als Interim Manager hat mir gezeigt:<br />
Leichte Sprache in der Geschäftsetage bedeutet<br />
höhere Produktivität im Unternehmen.<br />
In vielen Fällen sogar signifikant höhere.<br />
Ganz einfach! Also nehmen Sie sich lieber<br />
ein paar Sekunden mehr Zeit, nachzudenken,<br />
bevor Sie sprechen. Damit machen Sie es später<br />
allen leichter und tragen unmittelbar etwas<br />
zur Wertsteigerung Ihres Unternehmens bei.<br />
Foto: Arthur Sasse<br />
Was denken Sie?<br />
Erleben Sie in Strategiegesprächen auf Geschäftsführerebene<br />
auch manchmal nur Phrasengedresche<br />
und Wortblähungen? Wie gehen<br />
Sie damit um? Oder sind Sie eine Führungskraft<br />
der klaren Ansagen und kurzen Sätze?<br />
Ich freue mich auf Widerspruch, Zuspruch und<br />
Kommentare. Aber bitte halten Sie sich kurz!<br />
Erstveröffentlichung: xing.com/news
Strukturwandel geht nur<br />
„<br />
mit Kulturwandel!<br />
Wer die Kultur im<br />
Unternehmen nicht<br />
ändert, wird mit<br />
jedem Strukturwandel<br />
scheitern!<br />
“<br />
Ein Strukturwandel – egal ob nun aus der Not heraus<br />
oder hin zu besseren Geschäftsmodellen<br />
erfordert ja einiges, etliches an Veränderung.<br />
Das kann aus einem Turn-Around-Grund<br />
passieren (es gibt also Hoffnung) oder aus<br />
einem Rekrutierungszwang (das Unternehmen<br />
steht vor der Tür der Pathologie). Besser<br />
ist, wenn Du die Veränderung selbst anstößt,<br />
willst, anstrebt. Da kannst (noch) gestalten.<br />
Komplizierter ist es, wenn Du zur Veränderung<br />
gezwungen wirst. Von der Bank. Vom Markt.<br />
Vom Hauptgesellschafter. Dann brennt die<br />
Hütte, das Dach, der Kittel.<br />
Daher ist es immer klug, sinnvoll und wichtig,<br />
eine Veränderung, eine Restrukturierung<br />
selbst anzustreben. Dann – nur in diesem Fall<br />
– ist die Gestaltungshoheit (noch) bei Dir. Egal,<br />
wie Du es nennst. Egal, was der Anlass ist.<br />
Wenn Du Dinge erreichen willst, die Du bisher<br />
nicht erreicht hast und die Du erreichen willst,<br />
musst Du Dinge tun, die Du bisher noch nicht<br />
getan hast. Wenn Du immer nur das tust, was<br />
Du bisher getan hast, wirst Du immer nur die<br />
Dinge erreichen, die Du bisher erreicht hast.<br />
Veränderungsmanagement<br />
Veränderungsmanagement – oder Change<br />
Management – oder CM – ist die Gesamtheit<br />
aller Aufgaben, Maßnahmen, Tätigkeiten<br />
und Entscheidungen, zu einer tief gehenden,<br />
umfassenden, bereichsübergreifenden und inhaltlich<br />
weitreichenden Veränderung. Mit dem<br />
Ziel der Umsetzung neuer Strategien, Strukturen,<br />
Systeme, Prozesse oder Verhaltensweisen<br />
in einem Unternehmen.<br />
Das Ziel ist immer das selbe: Überleben!<br />
Verlust abbauen, Gewinn machen, langfristig<br />
aus der Sackgasse rauskommen. Nicht mehr<br />
„hinten“ sein – sondern „vorn“ mitspielen. Nicht<br />
mehr reagieren. Sondern agieren. Das Heft des<br />
Handelns wieder in die Hand nehmen.<br />
Change Management kann bedeuten, eine<br />
Restrukturierung zu managen. Bedeutet das<br />
auch immer. Oder auch einen Turn-Around.<br />
Wobei die Restrukturierung in der Regel<br />
„ brutaler“, tiergehender, umfassender und<br />
auch schmerzhafter ist als ein Turn-Around.<br />
Restrukturierung<br />
Restrukturierung ist in einem Unternehmen<br />
die grundsätzliche, die grundlegende Veränderung<br />
in der Ausrichtung und in den Prozessen!<br />
Es ist eine wesentliche (Ver-) Änderung<br />
aller Abläufe. Aller!<br />
Turn-Around<br />
Turn-Around bedeutet – allgemein gesprochen<br />
– einen Schwung zu etwas besserem.<br />
Eine Wende, weil die neue Richtung bessere
Resultate verspricht. Ein Turn-Around ist nicht<br />
so sehr tief gehend und grundsätzlich wie eine<br />
Restrukturierung. Ein Strukturwandel – also<br />
eine „echte“ Restrukturierung – bedeutet eine<br />
wirklich wesentliche, umfassende und eine<br />
weitreichende Änderung. Wer da die Kultur<br />
der alten Struktur belässt – der scheitert. Und<br />
stirbt.<br />
Überleben! Verlust abbauen, Gewinn machen,<br />
langfristig aus der Sackgasse rauskommen.<br />
Nicht mehr „hinten“ sein – sondern „vorn“ mitspielen.<br />
Nicht mehr reagieren. Sondern agieren.<br />
Das Heft des Handelns wieder in die Hand<br />
nehmen.<br />
Erstveröffentlichung:<br />
https://www.aycon.biz/blog/strukturwandel-geht-nur-mit-kulturwandel<br />
Foto: © depositphotos / cyano66<br />
„Ulvi versteht es meisterlich, die Dinge auf den<br />
Punkt zu bringen und sie auch stets und stetig<br />
voranzutreiben. Dabei ist er analytisch, dringt<br />
schnell zum Kern der Probleme vor, bietet passende<br />
Lösungen und hat keine Scheu, Neues anzupacken. Die<br />
Kommunikation mit ihm ist schnell, gründlich und<br />
immer zielorientiert. Ulvi durchdringt Handlungs felder<br />
blitzschnell und macht konkrete und konstruktive<br />
Vorschläge, wie nötige Veränderungen anzugehen sind<br />
und setzt diese punktgenau operativ um. Dabei macht er<br />
stets mit und geht voran. Es ist eine Freude,<br />
so jemanden in meinem Team zu haben.<br />
“<br />
Dr. Stefan Haag<br />
CMO Haag-Streit Holding<br />
Köniz, Schweiz
Bist Du die Person,<br />
die Du gebraucht hättest,<br />
als Du jung warst?<br />
„<br />
Die Jugend ist die Zeit, die Weisheit zu<br />
“<br />
lernen.<br />
Das Alter ist die Zeit, sie auszuüben.<br />
Jean-Jaques Rousseau<br />
Der Mensch sieht sich selbst immer etwas<br />
jünger, als seine Umwelt ihn wahrnimmt. Das<br />
ist faktisch immer so. Das kann bei Managern<br />
ab 45 plus dann sehr skurrile Züge annehmen:<br />
Wer mit sich in diesem Alter immer noch über<br />
jede Kleinigkeit beschwert, Aufgaben nicht<br />
abgeben kann, will, möchte oder sich von<br />
komplexen Herausforderungen aus der Bahn<br />
werfen lässt, wird seiner Seniorität wirklich<br />
nicht gerecht!<br />
Unaufgeregtheit, Souveränität und Inspiration.<br />
Und: Orientierung! Ein Senior Manager<br />
macht seine Mitmenschen besser. Wer das<br />
nicht wahr- und annimmt, wer das nicht wirklich<br />
WILL, ist noch nicht in der Seniorität angekommen<br />
– und verfehlt seine Rolle.<br />
Mehr Leben hinter sich,<br />
als vor sich<br />
Was bedeutet Seniorität?<br />
Ja, Seniorität hat etwas mit dem Alter zu tun<br />
– im Business-Kontext aber vor allem mit der<br />
Berufs- und Lebenserfahrung. Und Erfahrung<br />
ist die Summe der gemachten Fehler und gefeierten<br />
Erfolge! Es hat auch was mit Kompetenz<br />
zu tun! Kompetenz wird in der Verhaltensforschung<br />
definiert als die Trinität aus<br />
• Wissen<br />
• Wollen<br />
• Können<br />
Die Aufgabe eines Senior Managers 45 plus<br />
ist es, jüngere Menschen zu inspirieren, ihnen<br />
den Weg zu bereiten und sie auf ihrem Weg<br />
zu begleiten. Sein Wissen weiterzugeben – ja,<br />
gerne zu teilen! Das geht nicht mit Meckern<br />
und Um-sich-Schlagen! Die Umwelt eines<br />
Senior Managers erwartet Seniorität, also:<br />
Wenn Sie Manager 45 plus sind, denken<br />
Sie bitte daran: Sie haben mehr Leben<br />
hinter sich, als vor sich. Das sagt einem<br />
schon alleine die Versicherungsmathematik.<br />
Sie sollten die nächsten 40 Jahre lieber<br />
Foto: © depositphotos / Olga Yastremska
Foto: © imago images / United Archives<br />
bodenständig und souverän in Ihrem Umfeld<br />
auftreten. Wie waren Sie denn, als Sie 25 Jahre<br />
alt waren? Haben sie sich einen Mentor wie<br />
Mr. Miyagi bei Karate Kid gewünscht?<br />
Wie haben Sie zu den damals 50-jährigen<br />
Managern geschaut? Seien Sie die Person, die<br />
Sie gebraucht hätten, als Sie jung waren!<br />
Ihre Umgebung wünscht sich, erwartet von<br />
Ihnen als Senior Manager:<br />
• Orientierung<br />
• Impulse<br />
• Inspiration<br />
• Kluge Perspektiven<br />
• Gute Gedanken-Angebote<br />
Wie viel Prozent Seniorität<br />
haben Sie bereits erreicht?<br />
Fragen Sie sich nun: Auf einer Skala von 0<br />
bis 100 – wieweit sind Sie schon die seniore<br />
Person, die Leitplanken setzt, Inspiration gibt,<br />
Souveränität ausstrahlt und junge Mitarbeiter<br />
weiterentwickelt? Und: Wollen Sie überhaupt<br />
diese Person sein? In meinen Gesprächen<br />
mit Managern stelle ich diese Fragen. Direkt.<br />
Scharf. Tacheles. Hilfreich. Senior Manager<br />
müssen ein Umfeld der Möglichkeiten kultivieren.<br />
Sie sind erfahrende Mentoren, die ihre<br />
Leute besser machen, als sie es selbst einmal<br />
waren.<br />
Was denken Sie?<br />
Wie sehen Sie die Rolle eines Manager 45 plus?<br />
Was verstehen Sie unter Seniorität? Ich freue<br />
mich auf Ihre Anmerkungen, Hinweise und<br />
Widersprüche.<br />
Orientierung geben!<br />
www.aycon.biz<br />
Erstveröffentlichung:<br />
www.aycon.biz/blog/bist-du-die-person-diedu-gebraucht-haettest-als-du-jung-warst
Die Finanzabteilung muss<br />
ihre Ärmelschoner-<br />
Haltung ablegen<br />
!<strong>AYCON</strong> Experten-Talk<br />
mit Manfred Braun<br />
Ein Gespräch über die neue<br />
SAP-Technologie S/4HANA<br />
Dieses Mal führte ich ein Zoom-Gespräch<br />
mit meinem Interim-Kollegen Manfred Braun.<br />
Manfred ist Jahrgang 1966 – und seit 35 Jahren<br />
im Finanz- und Rechnungswesen tätig. Er<br />
selbst behauptet von sich, schon als Kaufmann<br />
auf die Welt gekommen zu sein und sich<br />
in der kaufmännischen Verwaltung und Abwicklung<br />
sowie dem Finanz- und Rechnungswesen<br />
„ pudelwohl“ zu fühlen. Mit seinem<br />
Unternehmen Braun Consulting unterstützt<br />
er Konzerne und KMU bei der Implementierung<br />
und Optimierung von SAP, als Interim<br />
Manager Finance sowie beim Wissenstransfer<br />
von SAP-Know-how und fachübergreifender<br />
Zusammen arbeit. Ein Gespräch über Systeme,<br />
Fachbereiche und Technologie.<br />
Manfred, bitte gib mir einen Elevator-Pitch<br />
deiner beruflichen Laufbahn<br />
Ich war viel im Automotive unterwegs, habe im<br />
In- und Ausland viele Fachthemen und Prozesse<br />
mit aufgebaut. Immer dabei: Bilanzierung,<br />
Konsolidierung und eben auch SAP, was mich<br />
von der Pike auf in meinem beruflichen Leben<br />
begleitet hat. Weitere Stationen machte ich im<br />
Maschinenbau, im Investitionsgüterbereich, im<br />
Textildesign und -herstellung, im Versandhandel<br />
und bei Start-ups. International bin ich in<br />
der Bilanzierung unterwegs – und nicht nur mit<br />
dem deutschen HGB, sondern auch mit dem<br />
amerikanischen Recht US-GAAP in Berührung<br />
gekommen. Auch habe ich viele Jahre bei<br />
einer börsennotierten Aktiengesellschaft auf<br />
IRFS bilanziert. In meinem letzten Mandat in<br />
Österreich hatte ich meine 25. SAP-Implementierung<br />
als Interim Manager. Bis auf Asien und<br />
Südamerika habe ich eigentlich alle Länder<br />
kaufmännisch bereist. Ich bin sachlich orientiert<br />
– Zuverlässigkeit und Loyalität sind meine<br />
Werte. Manfred Braun – Braun Consulting –<br />
http://www.braun-consulting.biz<br />
Kannst Du mir als Laien erklären, was SAP<br />
S/4HANA ist?<br />
Das ist die neue ERP-Software von SAP, die für<br />
Unternehmen mit oder ohne Produktion gedacht<br />
ist: Industrieunternehmen, Kommunalverwaltungen<br />
oder Telekommunikation und<br />
Dienstleister zum Beispiel. Mit dieser Software<br />
lassen sich alle Mengen- und Wertbewegungen<br />
abbilden und monitoren. Im kaufmännischen<br />
Bereich können Unternehmen<br />
hier die Zahlen zusammenlaufen lassen und<br />
dann gemäß den gesetzlichen Anforderungen<br />
eine Bilanz und Gewinn- und Verlustrechnung<br />
erstellen.<br />
Was ist neu an S/4HANA?<br />
Die SAP, als größtes deutsches Softwareunternehmen,<br />
hat sehr frühzeitig auch in Logistik
und Analytik investiert – und bietet schon seit<br />
vielen Jahren ein Softwarepaket aus einer<br />
Hand an. Allerdings waren „Look & Feel“ der<br />
Software etwas angestaubt und aus der Zeit<br />
gefallen. Da hat SAP lange geschlafen – und<br />
jetzt in den letzten 5 Jahren ziemlich stark<br />
aufgeholt. Mit S/4HANA ist die SAP nun mit<br />
der neuesten Datenbank-Technologie unterwegs,<br />
was für viele Unternehmen – Konzerne<br />
und KMU – momentan eine Herausforderung<br />
ist. „Daten schlagen Ware, Systeme schlagen<br />
Information.“<br />
Viele Unternehmen merken ja, dass Sie<br />
ihre Informationsverarbeitung verbessern<br />
müssen. Aber wenn ich an das Fiasko von<br />
der Schwarzgruppe denke, bei denen 500<br />
Mio. Euro versenkt wurden, weil das Unternehmen<br />
die SAP-Software an ihre Welt<br />
anpassen wollten – und nicht ihre Welt an<br />
SAP, dann frage ich mich manchmal: Ist die<br />
Software wirklich so komplex oder sitzt das<br />
Problem vor dem Bildschirm?<br />
SAP ist ein unglaublich mächtiges Tool, durch<br />
seine Vielfältigkeit und seine Verknüpfung der<br />
kaufmännischen und logistischen Bereiche,<br />
mit Warenbewegungen, mit Anbindungsmöglichkeiten<br />
externer Systeme etc. Also: Ja, die<br />
Software ist extrem komplex. Aber: Man darf<br />
keine Angst vor dem SAP-System haben, sondern<br />
einen gesunden Respekt. Durch diese<br />
sehr starke Integration unterschiedlicher Bereiche,<br />
durch die untrennbare Verbindung<br />
zwischen Mengenbewegung und Wertbewegung<br />
kann natürlich für manche ein Buchungssatz<br />
oder eine Waren- oder Bestandsanalyse<br />
schwierig werden. Hier müssen sich Unternehmen<br />
fragen: Was ist der rote Faden von SAP?<br />
Wie ist der von SAP erdachte Prozess? Wie<br />
können wir an diesem Prozess anknüpfen? Der<br />
von SAP vorgegebene Prozess ist meistens<br />
branchenunabhängig. Das Unternehmen hat<br />
so viel Best-Practice-Erfahrungen, dass sich<br />
eigentlich jedes Unternehmen, das mit gutem<br />
Willen an die Implementierung herangeht, sich<br />
an diesen Prozessen orientieren kann.<br />
Daten schlagen Ware, Systeme schlagen<br />
Information – und Du als Interim Manager<br />
unterstützt Unternehmen dabei. Du<br />
Foto: © depositphotos / Luciano De polo<br />
synchronisierst quasi die Mengen- und<br />
Wertbewegungen. Wie kann man sich das<br />
vorstellen?<br />
Wenn Du einen Artikel aus dem Lager herausnimmst,<br />
muss das irgendwo im System erfasst<br />
werden. Diese Menge ist automatisch<br />
im Hintergrund mit einer Wertbewegung in<br />
der Finanzbuchhaltung verzeichnet und im<br />
Controlling entsprechend verbunden. Das ist<br />
der große Vorteil der Software. Früher hieß<br />
das „Realtime-Verarbeitung“ – jetzt ist wohl<br />
„Massendatenverarbeitung“ der passendere<br />
Ausdruck. Von daher: Ein Riesenvorteil und<br />
gleichzeitig ein riesiges Datenvolumen.<br />
Wenn ein ERP-System eingeführt wird, sage<br />
ich den Verantwortlichen immer, sie müssen<br />
3 Dinge einhalten:<br />
• Disziplin<br />
• Eine saubere, 100-prozentige<br />
Datenhygiene<br />
• Die eigene Welt an das System<br />
anpassen – und nicht das System<br />
an die eigene Welt.<br />
Ja, das ist wichtig. Ich bin ein großer SAP-<br />
Freund, aber auch ein großer SAP-Kritiker<br />
von der Sache her, was denn alles noch nicht<br />
läuft. Vor 15 Jahren war die SAP schwächer
im Bereich Logistik und Vertrieb. SAP kommt<br />
ursprünglich aus der kaufmännischen Schiene<br />
und ist dann etwas spät in den Logistikbereich<br />
hineingegangen. Viele Unternehmen<br />
haben dann begonnen, ihre alten Themen dort<br />
einzuprogrammieren. Bei SAP gibt es ja diese<br />
Möglichkeit über die sogenannte Z-Programmierung.<br />
Und die Kunden haben sich hierbei<br />
teilweise „verZettelt“. Wer viele Anpassungen<br />
per Z-Programmierung vornimmt, muss dann<br />
bei jeder Software-Änderung prüfen, ob die individuellen<br />
Anpassungen noch mit dem neuen<br />
Update harmonieren – und ggf. wieder anpassen.<br />
Damit haben sich viele Unternehmen vom<br />
Standardprozess der SAP entfernt: Der eine<br />
wollte das Feld links oben haben, der andere<br />
rechts unten usw. Und S/4HANA bietet nun die<br />
Chance, das zu verändern.<br />
Inwiefern?<br />
Der Technologiewechsel ist enorm. Das neue<br />
System ist von der Datenbankstruktur viel<br />
schneller im Vergleich zur alten Version. Oder<br />
bildlich gesprochen: Die alte Version ist ein<br />
Rollstuhl, die neue Version ein Ferrari – von<br />
der Antwortgeschwindigkeit her und auch<br />
vom Datendurchsatz. Und Geschwindigkeit ist<br />
heute wichtiger denn je. Dank dieses großen<br />
Technologiewechsels der SAP haben die Firmen<br />
nun die seltene Chance, beim Übergang<br />
von der alten Version in das neue S/4HANA zu<br />
sagen: Wir denken unsere Prozesse neu.<br />
Also: Statt wieder zu versuchen, meine<br />
Prozesse in die neue Umgebung hineinzupressen,<br />
mich an die Prozesse des Systems<br />
anpassen?<br />
Genau. Verantwortliche sollten sich fragen:<br />
Was macht denn die SAP? Was gibt es dort für<br />
Best-Practice-Ansätze? Ich kann Unternehmen<br />
nur raten: Nutzen Sie die Gelegenheit,<br />
gehen Sie den Greenfield-Ansatz! Nehmen Sie<br />
das, was die SAP Ihnen aus langer Erfahrung<br />
vorgibt. Manchmal kann man 100 Prozent davon<br />
übernehmen, manchmal muss man etwas<br />
anpassen. Aber bitte nur so viel wie nötig.<br />
Foto: © depositphotos / Ron Harvey<br />
Nicht dieselben Fehler machen, sondern es<br />
richtig machen. Akkurat. Sauber. Verlässlich!<br />
Wir Interim Manager werden ja in Problemsituationen<br />
geholt. Was findest Du so<br />
vor, wenn Du in ein Unternehmen kommst?<br />
Oftmals haben die Kundenunternehmen SAP<br />
schon mehr als 10 Jahre im Einsatz und möchten<br />
beispielsweise wissen: Wie weit müssen<br />
wir unsere Komfortzone für die Implementierung<br />
der neuen Version verlassen? Denn in den<br />
Jahren haben sich viele Abläufe festgefahren,<br />
auch wenn sie eigentlich optimierungsbedürftig<br />
sind. Nach dem Motto: „Wir machen das<br />
schon immer so. Wir buchen die Belege, die<br />
reinkommen.“ Viele denken weniger prozessorientiert,<br />
sondern mehr belegorientiert. Und<br />
das ist nicht mehr zeitgemäß.<br />
Der digitale Fortschritt mach auch nicht vor<br />
der Finanzabteilung Halt. Das macht den<br />
Menschen Angst.<br />
Bei S/4HANA muss die Finanzabteilung, müssen<br />
die Unternehmen raus aus ihrer Ärmelschoner-Haltung.<br />
Es geht zunehmend darum,<br />
ein Prozessverständnis zu entwickeln<br />
und intelligent mitzusteuern. Wie bekommen<br />
wir einen Abschluss-Prozess zum Laufen,<br />
Order-to-Cash oder Purchase-to-Pay? Wie<br />
können wir die Prozesse in Summe über alle<br />
Module entsprechend sauber abbilden – mit<br />
einem Bestellwesen, einem Wareneingangswesen<br />
und einem ganz neuen Workflow? Das
und schulen sich regelmäßig in SAP weiter.<br />
Es gibt viele Mitarbeiter, die irgendwann den<br />
Technologie-Zug der SAP verpasst haben und<br />
weiterhin ganz brav ihre Belege wegbuchen.<br />
Und hier müssen die Verantwortlichen eine<br />
Brücke schlagen: die Menschen befähigen und<br />
schauen, wie deren Aufgaben in der „ neuen<br />
Welt“ aussehen könnten. Was fällt weg, was<br />
wird anders gemacht? Es gibt auch immer die<br />
Bewahrer, die nichts verändern wollen. Diese<br />
muss man überzeugen.<br />
Thema Prozessorientierung und Prozessschulung<br />
wird immer relevanter für Unternehmen.<br />
Das spüre ich auch bei meinen Kunden.<br />
Es gilt also, ein integriertes Prozessdenken<br />
zu etablieren, damit die Leute vermehrt<br />
Monitoring der Waren- und Wertbewegungen<br />
betreiben können. Gibt es für Dich eine<br />
Komplexitätsgrenze, ab der ein ERP-System<br />
unverzichtbar ist? Bei 1000 Kunden<br />
und 1000 Produkten z. B.?<br />
Ich würde es weniger von der absoluten Zahl<br />
abhängig machen, sondern mehr von der Prozesskomplexität.<br />
Nehmen wir einen Automobilzulieferer.<br />
Der hat oftmals nur 5–10 Kunden,<br />
die großen Automobilhersteller, mit x-millionen<br />
von Artikeln. Da gibt es ein Abrufverhalten<br />
mit Terminsteuerung im Hintergrund, mit<br />
der Produktionsplanung, die hochkomplex ist.<br />
Hier den roten Prozessfaden zu behalten, ist<br />
eine Herausforderung. Anders ausgedrückt:<br />
Je weniger externe Systeme ich habe, desto<br />
mehr bin ich integriert, desto mehr habe ich<br />
den sogenannten „Single Source of Truth“.<br />
Woran scheitern SAP- Implementierungen?<br />
An den Menschen und ihren Fähigkeiten?<br />
Man muss die Menschen schon etwas in<br />
Schutz nehmen. Nur wenige sind up to date<br />
Ich sage: Wenn die SAP-Einführung<br />
Schwierig keiten macht – wie im Beispiel<br />
Schwarzgruppe/Lidl – dann liegt es an der<br />
Umsetzung und der Organisation, also an<br />
den Menschen und Teams. Das Problem<br />
sitzt vor dem Rechner!<br />
Die Bewahrer, auch in der IT, haben ein gewisses<br />
Herrschaftswissen aufgebaut. Bei einer<br />
neuen System-Implementierung wird dieses<br />
Herrschaftswissen teilweise oder im Ganzen<br />
obsolet. Angst vor Kontrollverlust macht sich<br />
breit. Also werden die alten Prozesse verteidigt<br />
– entgegen dem Sinne und Wohle des<br />
Unternehmens. Es ist auch meine Aufgabe,<br />
solche Leute zu identifizieren. Oftmals entstehen<br />
Probleme aber auch durch mangelhafte<br />
Kommunikation und Verständnis zwischen der<br />
Finanzabteilung und der IT-Abteilung.<br />
Inwiefern?<br />
Heutzutage ist die IT ist ein eigener Fachbereich,<br />
mit eigener Organisation, die teilweise<br />
sogar in eigene Gesellschaften ausgegliedert<br />
ist, die wie ein Profit Center behandelt werden<br />
und im Prinzip nur interne Leistung verkauft.<br />
Die IT-Abteilung ist dadurch oftmals<br />
extrem weit von den Fachbereichen entfernt<br />
– allein durch die physische Distanz. Bei Profit<br />
Centern gibt es KPIs im Hintergrund, in der IT<br />
ist es klassisch das Abarbeiten von Anfragen<br />
über das Ticketsystem. Man bekommt ja nicht<br />
einmal mehr die Uhrzeit genannt ohne Ticket<br />
– und das ist der Fluch von dieser ganzen Profit-Center-Denkerei.<br />
Spezialabteilungen haben<br />
ihre Daseinsberechtigung. Aber sie haben<br />
in vielen Fällen den Bezug zum Fachbereich<br />
verloren. Und der Fachbereich bleibt dann<br />
auf seinem SAP-technischen Wissen stehen.
Foto: © istock / Devita ayu Silvianingtyas<br />
Weil: Der Fachbereich im Controlling hat ganz<br />
andere Aufgaben, als sich um jede Kleinigkeit<br />
im SAP zu kümmern. Dort fehlt mir manchmal<br />
die proaktive Unterstützung aus den IT-Abteilungen.<br />
Die haben ja die Möglichkeiten, die<br />
sind mit SAP vernetzt. Doch oftmals fehlt der<br />
Impuls, die Fachbereiche beispielsweise auf<br />
das neue S/4HANA aufmerksam zu machen.<br />
Hier beobachte ich oft, dass diesbezüglich<br />
die Zusammenarbeit und Kommunikation nicht<br />
gut funktionieren.<br />
Foto: © depositphotos / info.cineberg.com, Marco Quintarelli<br />
Das war vor 20 bis 30 Jahren noch anders,<br />
oder?<br />
Ja. Als wir damals mit SAP angefangen haben,<br />
durften – oder mussten – wir noch selbst den<br />
Fachbereich customizen, d. h.: das System<br />
parametrisieren. Doch irgendwann wurde der<br />
Komplexitätsgrad zu groß – also trennte man<br />
den Fachbereich und die IT. Der Fachbereich<br />
machte das „Soll und Haben“, das Customizing<br />
ging in die IT-Abteilung über. Dann gab<br />
es noch lange Zeit eine Zusammenarbeit auf<br />
Augenhöhe. Aber irgendwann zogen sich die<br />
Fachbereiche immer weiter in ihre Fach themen<br />
zurück – und die IT löste sich von dieser Fachverbundenheit.<br />
Debitoren- und Kreditorenbuchhaltung<br />
wird bald von KI übernommen. Welche Rolle<br />
spielt Weiterbildung für Unternehmen in<br />
Bezug auf SAP S/4HANA für Unternehmen?<br />
Eine große. Mitarbeiter müssen dorthin weitergebildet<br />
werden, dass sie den Prozess monitoren<br />
können. Mit welcher Wahrscheinlichkeit<br />
sind Belege zu buchen oder fehlerhaft? Wie<br />
gehe ich mit Differenzen um? Hier müssen Unternehmen<br />
ihre Leute befähigen, egal ob sie<br />
40 oder 60 Jahre alt sind. Das wird der Weg<br />
sein, um auch im Machine-Learning die Prozesshoheit<br />
zu behalten. Das Prozessverständnis<br />
muss im Unternehmen vorhanden sein.<br />
Erstveröffentlichung:<br />
www.aycon.biz/blog/die-finanzabteilungmuss-ihre-aermelschoner-haltung-ablegen
!<strong>AYCON</strong> Manifest -<br />
Ulvi I. AYDIN<br />
Aufgrund der konfusen und zum Teil verwirrten<br />
(nicht verwirrenden - sondern wirklich verwirrten)<br />
Themen, die mich umgeben, habe ich<br />
beschlossen, folgendes Manifest bekannt zu<br />
geben.<br />
Ein Manifest (lateinisch manifestus „handgreiflich<br />
gemacht“) ist eine öffentliche Erklärung<br />
von Zielen und Absichten, oftmals<br />
politischer Natur. Als Begriff der Kunst- und<br />
Literaturgeschichte auch für ästhetische<br />
Programme seit 1800 verwendet. (Zitat aus<br />
Wikipedia).<br />
Mir ist es egal, ob Du weiß bist oder<br />
schwarz, Jude, Christ, Moslem, Buddhist oder<br />
Hindu. Ob Du alt bis oder jung, hetero- oder<br />
homesexuell. Mir ist es völlig gleichgültig, ob<br />
Du „links“ bist oder „rechts“ , behindert oder<br />
nicht. Welche Nationalität Du hast, welche<br />
Rasse. Ob Du Akademiker bist oder Arbeiter,<br />
reich oder arm.<br />
Mich interessiert, ob Du aufrichtig bist!<br />
Ob Du anständig bist. Ein ehrlicher, ein hart<br />
arbeitender Mensch, der seine Mitmenschen<br />
respektiert, Minderheiten toleriert. Gerade in<br />
schwierigen Zeiten, in Krisen: Handle überlegt,<br />
handle klug! Stifte Nutzen! Sei gut!<br />
Mich interessiert, ob Du die Welt durch Dein<br />
Handeln ein wenig besser machen willst. Du<br />
bist mein Freund, wenn Du integrierst anstatt<br />
auszugrenzen. Wenn Dich das Gemeinsame<br />
und das Andersartige interessiert und wenn<br />
Du nicht das Trennende in den Vordergrund<br />
stellst. Du bist gescheit, und ich habe Dich<br />
gerne um mich, wenn Du neugierig bist – neugierig<br />
auf neue Kulturen, Sprachen, Gegenden,<br />
Speisen, Musik.<br />
Wenn Dich das alles nicht interessiert und Du<br />
alles Neue bloß ablehnst, Hass und das Trennende<br />
suchst und verbreitest – bleib weg! Wenn<br />
Du Dich immer als Opfer der Welt siehst: Bleib<br />
weg! Mein Weltbild ist einfach: Ich respektiere<br />
Dich und trete Dir mit Interesse und Neugier<br />
entgegen, wenn – wenn Du das auch tust.<br />
Meine Rasse ist „nur Mensch“. Ich bin liberal.<br />
Liberal offen und liberal neugierig. Ich vertraue<br />
auf meine Fähigkeiten, meine Familie, meine<br />
Freunde und die vielen guten Menschen. Ich<br />
respektiere die Gesetze in allen Ländern und<br />
beachte alle Gepflogenheiten, wenn ich woanders<br />
bin.<br />
Woanders zu Hause oder woanders in einem<br />
anderen Land. Privat oder beruflich! Ich bin<br />
überzeugt von meiner Selbstverantwortung<br />
– und Deiner. Ich suche zunächst Gründe bei<br />
mir, wenn etwas nicht so geht, wie ich’s will. Ich<br />
suche keine Schuld und keine Schuldigen – ich<br />
suche Lösungen.<br />
Leider gibt’s immer noch zu viele Schwächlinge<br />
und Idioten, die Schuldige für ihren Mist<br />
suchen. Keine Eigenverantwortung übernehmen.<br />
Eltern, die bei Problemen die Schuld in<br />
der Schule, im Fernsehen, im Internet, in der<br />
„Gesellschaft“ suchen. Mir ist es egal, woher<br />
Du kommst und wo Du hin willst.<br />
Wenn Du mich aufrichtig um Unterstützung<br />
bittest, bereit bist, meine Gebräuche zu respektieren,<br />
bereit bist, hart zu arbeiten – dann<br />
kriegst Du sie. Wenn nicht – dann bleib weg!<br />
Aus meinem Privat- und Berufsleben. Mit allen,<br />
die als ihre „Rasse“ auch „Mensch“ angeben,<br />
die aufrichtig, gradlinig, respektvoll, fleißig<br />
sind – mit Euch bin ich gerne zusammen.<br />
Gerade in schwierigen<br />
Zeiten, in Krisen: Handle<br />
überlegt, handle klug!<br />
STIFTE NUTZEN!<br />
SEI GUT!
21 Maximen für unterwegs<br />
Von nichts kommt nichts. Stillstand ist Rückschritt.<br />
Wer früher ankommen will, muss früher<br />
aufstehen. Das sollte jedem Unternehmer klar<br />
sein. Harte Arbeit wird belohnt. Dafür muss man<br />
auch mal eine Zeit lang Dreck fressen. Wer sich<br />
aber dafür nicht zu schade ist, wird die Früchte<br />
des Erfolgs ernten. Meine innere Grundhaltung<br />
besteht aus den folgenden Maximen, die ich<br />
zum Abschluss gerne mit Dir teilen möchte:<br />
1. Suche Lösungen – und<br />
keine Schuldigen.<br />
2. Spreche niemals<br />
schlecht über andere.<br />
3. Lüge niemals!<br />
4. Kommuniziere<br />
transparent in<br />
Konflikten.<br />
5. Begegne Widerstand<br />
offen.<br />
6. Zeige Respekt und<br />
Wertschätzung.<br />
7. Gestehe Fehler ein – und<br />
entschuldige Dich dafür.<br />
8. Suche Feedback und<br />
Kritik – das bringt Dich<br />
voran.<br />
9. Sei interessiert,<br />
neugierig und<br />
begeisterungsfähig.<br />
10. Scheue keine<br />
unbequemen Aufgaben,<br />
sondern gehe sie an!<br />
11. Suche immer den<br />
direkten Weg.<br />
12. Sei rücksichtsvoll.<br />
13. Erfreue Dich an Erfolgen<br />
und sei ehrgeizig. Sei<br />
verliebt in das Gelingen.<br />
14. Laber nicht, sondern<br />
mach es!<br />
15. Sei brutal offen und<br />
ehrlich.<br />
16. Hab keine Angst vorm<br />
Scheitern. Unternehmerisches<br />
Risiko gehört<br />
dazu!<br />
17. Sei experimentierfreudig<br />
und offen für Unbekanntes<br />
und Neues.<br />
18. Führe, folge oder gehe<br />
aus dem Weg.<br />
19. Gib niemals auf!<br />
20. Wenn es nicht schmerzt,<br />
hast Du Dich nicht<br />
angestrengt.<br />
21. Ein Problem zu lösen,<br />
bedeutet, sich von den<br />
Problemen zu lösen.
Assignments (Auszug)
„<br />
Ulvi bringt seinen professionellen<br />
Input kurz, prägnant und mit viel ‚Charme‘<br />
auf den Punkt und ist eine Bereicherung<br />
für jedes Unternehmen, das sich weiterentwickeln<br />
möchte. Wir sind froh, Ulvi als<br />
DEN kompetenten Berater gefunden zu<br />
“<br />
haben.<br />
Ein herzliches Dankeschön an<br />
Ulvi für seinen Einsatz!<br />
„<br />
Margret Maas – Geschäftsführerin<br />
Leinfelder Uhren München GmbH & Co. KG<br />
Führe, folge oder geh aus dem Weg! Das war das<br />
erste, was ich über Ulvi gelesen habe, und es hat<br />
mich erst einmal abgeschreckt. Wird er mich,<br />
wird er meine Mitarbeiter überfahren und ist er<br />
tatsächlich der Richtige für uns? Nach fast<br />
6 Monaten Zusammenarbeit mit ihm kann ich<br />
sagen: JA! Ohne ihn wären wir nicht so schnell<br />
“<br />
dahin gekommen, wo wir jetzt stehen.<br />
Peter Kremer – Geschäftsführer<br />
VerbaVoice GmbH
Über Ulvi I. AYDIN<br />
Ulvi AYDIN (Jahrgang 1960) ist preisgekrönter Executive<br />
Interim Manager, Unternehmens- und Unternehmer-<br />
Entwickler, Beirat, XING-Insider und Buchautor. Als international<br />
agierender Interim-CEO und -CSO unterstützt er<br />
mittelständische Unternehmen und Konzerne bei Markenund<br />
Marktentwicklung, Neupositionierung, Restrukturierung<br />
und Vertriebsexzellenz.<br />
AYDIN ist Mitglied im IBWF – Institut & Beraternetzwerk<br />
qualifizierter Unternehmensberater, Steuerberater, Wirtschaftsprüfer,<br />
Rechtsanwälte und Notare für den Mittelstand.<br />
Ebenso ist AYDIN Mitglied im Berufsfachverband<br />
„Die KMU Berater-Bundesverband freier Berater e.V.“<br />
Ulvi AYDIN ist zertifizierter BAFA-Berater.<br />
Über seine Erfahrungen als Interim Manager schreibt<br />
er in diversen Wirtschaftsmedien (Wirtschaftswoche,<br />
Springer Professional, Transformations-Magazin,<br />
Controller Magazin etc.).<br />
Mehr Infos: www.aycon.biz<br />
„The title I'm<br />
proud of most?<br />
“<br />
<br />
Easy!<br />
‚Dad‘<br />
Kontakt<br />
www.aycon.biz<br />
+49 (172) 89 399 30<br />
ULVI.AYDIN@<strong>AYCON</strong>.BIZ<br />
Klare Ansagen und hilfreiche Tipps
Mitgliedschaften und Preise<br />
Mitglied im Verband<br />
Qualifizierter Aufsichtsrat<br />
Insider<br />
BAFA BERATER<br />
Zertifiziert<br />
2021<br />
ULVI I. AYDIN #175312
Foto: © Jeremy Bishop on Unsplash<br />
Bildnachweis<br />
Portraitfotos von Ulvi AYDIN<br />
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S. 74 (unten) Foto: © depositphotos /<br />
info.cineberg.com, Marco Quintarelli<br />
S. 80 Foto: © Simon Doser<br />
S. 82 Foto: © Jeremy Bishop on Unsplash<br />
S. 83 Foto: © Benedikt Roth
Impressum<br />
Medieninhaber und Herausgeber<br />
!<strong>AYCON</strong> Management Consulting GmbH<br />
Ulvi I. AYDIN<br />
Geschäftsführender Gesellschafter<br />
Ottostr. 54<br />
D-85521 Ottobrunn<br />
www.aycon.biz<br />
Layout und künstlerische Leitung<br />
Julia Bittruf<br />
info@wopimo.com<br />
+49 176 811 230 29<br />
www.wopimo.com<br />
Redaktion und Konzept<br />
Benjamin Wulff<br />
benjamin@wulff-pr.com<br />
+49 (30) 555 739 55<br />
www.wulff-pr.com<br />
Lektorat<br />
Dr. Bernd Wollner<br />
+49 9221 810 42<br />
www.lektorat-wollner.de<br />
© <strong>2022</strong> Ulvi I. AYDIN. Alle Rechte vorbehalten.<br />
Diese Publikation darf – auch auszugs weise<br />
– nicht ohne schriftliche Zustimmung der<br />
Autoren oder Herausgeber kopiert werden.<br />
Cover Gestaltung<br />
Corbinian Buchberger<br />
www.creativemules.com<br />
hello@creativemules.com<br />
+49 162 6946916<br />
Konzeptionelle Mitarbeit<br />
Alice M. AYDIN
Ulvi I. AYDIN
„ Wer nicht mehr will,<br />
als er kann, bleibt<br />
unter seinem Können.<br />
“<br />
Herbert Marcuse<br />
19.7.1898 – 29.7.1979<br />
Philosoph, Politologe & Soziologe