sergio cammarata
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danken zu Familie, Verlust,<br />
Freundschaft und Hoffnung formuliert,<br />
dann klingt das oft ähnlich ergreifend,<br />
zärtlich und bew egend<br />
wie die Seelenschauen von Antony<br />
And The Johnsons oder Radioheads<br />
Thom Yorke. Volkard Steinbach<br />
SERGIO MENDOZA ORKESTA<br />
MAMBO MEXICANO!<br />
tet also, wenn diesmal nicht die musikalische<br />
Mischung mit ihren Ausflügen<br />
in Gospel, Folk, Hip Hop und<br />
Drumloops trotz allem behaupteten<br />
Zorn so seltsam blutleer bliebe.<br />
Doch man kann musikalisch schon<br />
eine Träne vergießen, wenn das Saxophon<br />
des verstorbenen Clarence<br />
Clemons hier auf zw ei S ongs erklingt.<br />
Und in einem von diesen ist<br />
Springsteen wieder ganz bei sich,<br />
im phänomenalen Titelsong, w o<br />
Text und Musik zusammen eine erhabene<br />
Größe erreichen. Dann ist<br />
er eben doch der Boss! Und ,,Wreck-<br />
LE POP / GROOVE ATTACK<br />
Bislang kannten Kenner von<br />
Tucsons reger Musikszene den Pianisten<br />
,,nur“ als Tourmusiker von<br />
Calexico und Devotchka. Doch seit ing Ball“ nur ein w eiterer, nicht<br />
einiger Zeit ist Sergio Mendoza ganz so überzeugender Teil des<br />
auch Kopf eines 15 Musiker starken großen Gesamtwerks. Karl Koch<br />
Orchesters, das originell und<br />
höchst unterhaltsam dem Genre<br />
Mambo neues Leben einhaucht,<br />
das, sofern man nervige Partyhits<br />
SERGIO CAMMARATA<br />
ROOMS<br />
wie ,,Mambo No 5“ ausblendet, vor<br />
GROOVE ATTACK<br />
allem in den 50ern populär w ar. Musik-Moden kommen und gehen,<br />
Nach gefeierten Konzerten als Ca- Singer/Songwriter w ird es immer<br />
lexico-Support kommt uns das Or- geben. Und überall! Sergio Cammakesta<br />
nun mit einem superben Alrata ist zwar Sizilianer, aber wenn<br />
bum, inklusive exotischer Sounds, man seine zeitlosen Singer/Songri-<br />
Hundegebell, Mambo-Mambo-Ruter-Pretiosen hört und sich von seifen,<br />
spritziger Mariachi-Bläser, viner mal rauen, mal zärtlichen Stimtaler<br />
Rhythmen und herrlich kitme, den eindringlichen Storytellerschiger,<br />
von sämigen Geigen ge- Texten und seinem Fickerpickin’<br />
spielter Melodien, bei denen selbst auf de r Akustikgitarre bezirzen<br />
Punks vor Rührung die eine oder lässt, dann will man das zunächst<br />
andere Träne wegdrücken. So ganz gar nicht glauben. Denn ,,Rooms“,<br />
nebenbei erlaubt sich Mendoza das er mit seiner Band Second<br />
auch Abstecher zu Stilen wie Salsa, Grace sow ie Gä sten v on Calexico<br />
TexMex, Big Band-Jazz, Tango und aufgenommen hat, klingt derart<br />
ChaChaCha. Und eine herzzerreis- nach Americana, dass man es nur<br />
sende Latin-Ballade fehlt dank ,,La schwer mit der Insel zwischen Eu-<br />
Cucharita“ auch nicht. Alle Stücke ropa und Afrika assoziiert. Doch<br />
stammen aus Sergio Mendozas ei- wenn man genau hinhört, entdeckt<br />
gener Feder, genauso wie die gran- man doch Cammeratas mediterradiosen<br />
Arrangements. Ein echter ne W urzeln – in seinen Flirts mit<br />
Volltreffer! Volkard Steinbach Folk-Traditionen und in dem Sinn<br />
BRUCE SPRINGSTEEN<br />
WRECKING BALL<br />
fürs Drama. Und mit seinem Faible<br />
für originelle Arrangements mit<br />
Tabla, Tres, Sitar und Akkordeon<br />
erweist er sich als abwechslungs-<br />
SONY MUSIC<br />
reicher als viele seiner amerikani-<br />
Würde hierzulande ein hemdsärmeliger<br />
Stadionrocker von ehrbaren<br />
Ruhrpottkumpels, und wie sie<br />
von , ,denen da oben“ über den<br />
Tisch gezogen w erden, anklagend<br />
singen – ach, man würde kopfschüttelnd<br />
über so viel nostalgische Verklärung<br />
das Peter Licht-Album einwerfen<br />
und lieber zeitgemäßen<br />
Protest hören. Aber das hier ist halt<br />
der Boss, der Springsteen, und so<br />
ist es kulturell wertvoll, wenn hier<br />
eine pseudokämpferische Platitüde<br />
nach der nächsten gekloppt wird.<br />
Ein Springsteen-Album wie erwarschen<br />
Vorbilder.Volkard Steinbach<br />
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