Erinnerung an die Bauernkriegsschlacht vom 2. Juni ... - Traum-a-land
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70 Jahre jünger, doch was heißt <strong>die</strong>s <strong>an</strong> <strong>die</strong>ser Stelle schon. Wichtiger erscheint, daß sich<br />
mit dem Monument des 16. Jahrhunderts ein Stück Bauernkriegsgeschichte über<br />
Jahrhunderte hinweg erhalten hat, wie es sonst im deutschen Südwesten selten genug<br />
der Fall ist." (Klaus Herrm<strong>an</strong>n, Auf Spurensuche. Der Bauernkrieg in Südwestdeutschl<strong>an</strong>d,<br />
Seite 189/190)<br />
Flori<strong>an</strong> Geyer war nicht auf dem Turmberg <strong>an</strong>wesend. Er hat also nicht vor und auch nicht<br />
nach der Schlacht "gepowert", um den Widerst<strong>an</strong>d zu heben.<br />
Bildstock "Ruhestätte der Gefallenen im Bauernkrieg"<br />
Der Bildstock "Ruhestätte der Gefallenen im Bauernkrieg" st<strong>an</strong>d am Wiesenweg von der<br />
Tauberbrücke nach Marbach im Gew<strong>an</strong>n "Wörth", zwischen der Bundesstraße nach<br />
Mergentheim und dem weit ausholenden Tauberbogen.<br />
Anton Schnack hat in seinem Buch "Die Angel des Robinson" <strong>die</strong>sem Gedenkstein<br />
persönliche <strong>Erinnerung</strong>en gewidmet: "Gedenksteine - Einer steht zwischen Fluß und<br />
Hügel, hart <strong>an</strong> der Straße bei Lauda im Taubergrund, wer weiß wie l<strong>an</strong>ge schon. In<br />
m<strong>an</strong>chen Jahren, wenn der schmelzende Schnee <strong>die</strong> Tauber über <strong>die</strong> Ufer treibt,<br />
überschwemmt ihn das Wasser und der Stein ist nicht mehr zu sehen. In schneereichen<br />
Wintern verschwindet er unter der weißen Decke. Wenn das Gras nach regenreichen<br />
Wochen aufgeschossen ist, ist der Stein fast im festen Gräsergewoge verschwunden.<br />
Aber auch sonst sehen den Gedenkstein <strong>die</strong> meisten Menschen nicht, <strong>die</strong> auf der Straße,<br />
neben der er steht, vorbeikommen. Er wird aus einem Sockel aus rotem S<strong>an</strong>dstein<br />
gebildet und ist in verschiedene Stücke zerbrochen. Kein Wunder - jahrein, jahraus im<br />
Regen zu stehen, macht mürb und der Frost knistert jeden Winter in seinem Gefüge,<br />
bröckelt ihn ab und verzehrt ihn. Der mittlere Stein trägt eine stolze Inschrift, aber auch<br />
eine, <strong>die</strong> traurig und nachdenklich macht: 'Ruhestätte der Gefallenen im Bauernkrieg'. Das<br />
unterste Steinstück ist fast g<strong>an</strong>z in <strong>die</strong> Erde gesunken, Moos hat es bezogen, es ist grau<br />
von der Dauer der Jahrhunderte, blind und unscheinbar, und sicher ein Überrest<br />
derjenigen Gedenk<strong>an</strong>lage, <strong>die</strong> bald nach dem blutigen Gemetzel, wo <strong>die</strong> Blüte der<br />
Bauernschaft aus dem Taubertal in <strong>die</strong> Erde s<strong>an</strong>k, zum Gedächtnis gesetzt wurde."<br />
Eines Tages war der Bildstock g<strong>an</strong>z aus der Flur verschwunden. "Durch Nachforschung<br />
f<strong>an</strong>d A. Wöppel den oberen Teil <strong>die</strong>ses Bildstockes bei Niedrigwasser am Tauberr<strong>an</strong>d und<br />
stellte ihn im Heimatmuseum sicher. Der untere Teil liegt vermutlich noch in der Tauber.<br />
Beide Bildstöcke wurden als Gedenksteine <strong>an</strong> den Stellen errichtet, wo nach der Schlacht<br />
von Königshofen am <strong>2.</strong> <strong>Juni</strong> 1525 <strong>die</strong> geschlagenen Bauern bei ihrer Flucht talabwärts<br />
nach Lauda von Reitern des bündischen Heeres gestellt, eingekreist und niedergehauen<br />
wurden." wurden. (Heimat- und Kulturverein Lauda, Bildstöcke, Kreuze und Madonnen, Lauda<br />
1984).<br />
Bildstock "Gefesselter Bauer"<br />
Ein weiterer Bildstock, in der Fluchtlinie der <strong>vom</strong> Turmberg zu fliehen versuchenden<br />
Bauern gelegen, scheint ebenfalls auf <strong>die</strong> Schlacht <strong>vom</strong> <strong>2.</strong> <strong>Juni</strong> hinzuweisen. Von der<br />
Bundesstraße in Richtung Bad Mergentheim steigt auf der linken Straßenseite ein<br />
asphaltierter Feldweg schräg über den H<strong>an</strong>g, heckenbewehrt in Richtung des Marbacher<br />
Neubaugebietes empor. Kurz nachdem ein Feldweg linkerseits abbiegt, steht ein oft von<br />
Hecken, Sträuchern, Brennesseln verdeckter Bildstock von 1645 mit Jesus als<br />
Kreuzträger und unter <strong>die</strong>sem ein l<strong>an</strong>g ausgestreckter Bauern. Der Bauer schaut auf den