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Erinnerung an die Bauernkriegsschlacht vom 2. Juni ... - Traum-a-land

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denn <strong>die</strong> Bauern in Königshofen "hetten sich in Tag und Nacht gesterckt das ir wol 7000<br />

oder mehr weren". weren"<br />

Wer hat nun den Odenwälder Haufen in Königshofen verstärkt? Lorenz Fries hat <strong>die</strong><br />

Aufmahnungsbescheide der fränkischen Hauptleute aufgeführt. Zu dem in Königshofen<br />

eingetroffenen Odenwälder Haufen "kamen etliche, so dem beschehen ausschreyben<br />

nach gein Grunsfeld beschaiden, sonderlich <strong>die</strong> am Taubertal und Schipfergrunde". Schipfergrunde" Aber<br />

auch der wohl bis Öhringen nachgeeilte fränkische Ersatzhaufen vereinigte sich in<br />

Königshofen mit den Odenwäldern.<br />

Dies bestätigen am deutlichsten Ambrosius Geyer - der Vetter von Flori<strong>an</strong> Geyer -, in<br />

würzburgischen Diensten stehend und Ritter Rudolf von Ehingen. Für Ehingen "sind baid<br />

hufen geachtet uf 11000 der ain Ottenwälldisch und Neckertalisch, der <strong>an</strong>der Frännckisch<br />

huf gen<strong>an</strong>nt". gen<strong>an</strong>nt" D.h., Ehingen schätzt beide Haufen, <strong>die</strong> Odenwälder und den Ersatzhaufen,<br />

mit einer Stärke von 11000 M<strong>an</strong>n ein. Geyer gibt <strong>an</strong>, "wie bey 5000 baurn zu Königshofen<br />

<strong>an</strong> der Tauber legen, zu denselben sich <strong>die</strong> vorgemeldten 3000 baurn, so zu Krautta<br />

gelegen, auch gemengt hetten, also daß ir bey 8000 zusammen kommen waren, <strong>die</strong> sich<br />

den schwartzen haufen genennt haben und <strong>die</strong> Weinsperger that geth<strong>an</strong>..." Geyer nimmt<br />

damit eine niedrigere Gesamtzahl der in Königshofen versammelten Bauern als von<br />

Ehingen <strong>an</strong>.<br />

Von H<strong>an</strong>s Lutz, dem Herold des Truchsesses, sind zwei Zahlen<strong>an</strong>gaben, nämlich 9000<br />

und 10000 Bauern bek<strong>an</strong>nt. Auch der Schreiber des Truchsesses nennt <strong>die</strong> Zahl 10000.<br />

Michael Ott von Echterdingen (Achterdingen) schätzt <strong>die</strong> Zahl der Toten <strong>an</strong> <strong>die</strong>sem Tage<br />

auf 12000, allerdings auf beiden Seiten.<br />

Die Schätzung der Zahl der Bauern differiert also beträchtlich von 4000 bis zu 12000<br />

M<strong>an</strong>n. Dies scheint stark davon abzuhängen, ob <strong>die</strong> Berichterstattenden <strong>die</strong> Vereinigung<br />

der Bauernhaufen in Königshofen wahrnehmen oder nicht. Tatsächlich eingetroffen in<br />

Königshofen waren auf der bäuerlich-bürgerlichen Seite <strong>die</strong> Reste des Neckartal-<br />

Odenwälder Haufens, der fränkische Ersatzhaufen sowie <strong>die</strong> aufgemahnten Bauern und<br />

Bürger aus der tauberfränkischen Umgebung. Auf den Weg hatten sich zudem zahlreiche<br />

Fähnlein, z.B. aus Amorbach, gemacht, <strong>die</strong> aber nicht mehr rechtzeitig eintrafen.<br />

Ebensowenig in Königshofen eingetroffen waren <strong>die</strong> Bauern der Rothenburger L<strong>an</strong>dwehr,<br />

<strong>die</strong> <strong>an</strong> <strong>die</strong>sem Tage nur bis Biberehren kamen. Dieser Haufen ist auf ca. 4000 M<strong>an</strong>n<br />

einzuschätzen. Im Anmarsch waren zudem noch <strong>die</strong> Aischgründer sowie mainfränkische<br />

Bauern. Dieser Haufen, <strong>an</strong> <strong>die</strong> 6000 M<strong>an</strong>n stark, wurde zwischen Ingolstadt und Sulzdorf<br />

von den Bündischen zwei Tage später auf dem Gau überrascht und geschlagen. Zudem<br />

war in Würzburg ein Resthaufen von 3000 M<strong>an</strong>n verblieben. Eine vollständige<br />

Vereinigung der fränkischen Bauern hätte eine Streitmacht von wohl <strong>an</strong> <strong>die</strong> 20000 M<strong>an</strong>n<br />

erbracht.<br />

Daß weder <strong>die</strong> Rothenburger L<strong>an</strong>dwehrbauern noch <strong>die</strong> Verstärkung aus Würzburg, <strong>die</strong><br />

zusammen auf <strong>die</strong> 10000 M<strong>an</strong>n berechnet werden können, am <strong>2.</strong> <strong>Juni</strong> Königshofen<br />

erreicht hatten, ist einer der zwei gordischen Knoten, <strong>die</strong> <strong>die</strong> Historiker in Bezug auf den<br />

<strong>2.</strong>6.1525 bisher nicht lösen konnten. Doch für das Verständnis der Strategie und dem<br />

Verhalten der Bauern <strong>an</strong> <strong>die</strong>sem Tage ist aber <strong>die</strong>ses Wissen, daß <strong>die</strong> Bauern in<br />

Königshofen mit dem jederzeitigen Eintreffen von weiteren ca. 10000 M<strong>an</strong>n rechneten,<br />

vonnöten. Ein vereintes Bauernheer von ca. 20000 M<strong>an</strong>n hätte g<strong>an</strong>z <strong>an</strong>dere<br />

Voraussetzung für eine Ausein<strong>an</strong>dersetzung mit den Bündischen bedeutet.<br />

Die in den Quellenzeugnissen gen<strong>an</strong>nten Orte und Topographie

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