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Liebe Gemeinde! - St. Marien

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<strong>Liebe</strong> <strong>Gemeinde</strong>!<br />

Wenn ein(e) aus der Kirche Ausgetretene(r) wieder um Aufnahme in die<br />

Kirche bittet, dann wird als Motiv oft genannt: „Ich möchte wieder dazugehören“.<br />

Viele sind aus der Kirche ausgetreten aus Enttäuschung über das<br />

„Bodenpersonal“ oder die Kirchenpolitik. Andere meinen, auch ohne Kirchenmitglied<br />

zu sein, an Gott glauben zu können. Sicher gibt es auch solche,<br />

die Gott für eine Wunschvorstellung halten und deshalb austreten.<br />

Wieder andere möchten die Kirchensteuer einsparen. Viele bleiben aber<br />

auch oder treten wieder in die Kirche ein, weil sie meinen, auch wenn uns<br />

einiges an dieser Kirche nicht passt und mich manches ärgert, will ich<br />

doch dazugehören und meinen Glauben zu leben versuchen. Die Kirche<br />

bietet mir eine geistige Heimat, eine Gemeinschaft, die die Botschaft von<br />

Jesus Christus weitersagt und mich daran erinnert, dass wir kein Zufallsprodukt<br />

sind, sondern von Gott als seine Ebenbilder geschaffen wurden,<br />

jedes menschliche Leben deshalb unantastbar und heilig ist und wir ein<br />

Ziel im Blick haben, für das es sich lohnt zu leben.<br />

Als geistige Gemeinschaft ist die Kirche ein Zeichen gegen eine Welt, in<br />

der nur Erfolg und Fortschritt zählen und die ihr Glück oft nur im Konsum<br />

und in der Unterhaltung sucht.<br />

Dabei ist die Kirche keine Insel der Seligen, sondern eine Gemeinschaft<br />

von sehr unterschiedlichen Menschen mit ihren Schwächen, Sünden und<br />

Macken, aber auch mit ihren Fähigkeiten und Talenten. Christen sind nicht<br />

unbedingt besser, netter oder klüger als andere. Wenn die Kirche ein Verein<br />

wäre, dann gäbe es sie mit Sicherheit heute nicht mehr.<br />

Die Kirche ist nicht einfach die Summe ihrer Mitglieder, denn in ihr waltet<br />

und wirkt der Heilige Geist, der ihr von Christus verheißen ist. Dabei wirkt<br />

er in dieser Welt in der Regel in schwachen Menschen, angefangen vom<br />

Papst bis zum einfachen Christen in der <strong>Gemeinde</strong>. Uns allen ist der Heilige<br />

Geist in Taufe und Firmung geschenkt worden. Mit ihren vielen Geistesgaben<br />

ist Kirche als weltweite Gemeinschaft kein abstraktes lebloses<br />

Gebilde, sondern konkret erfahrbar in der <strong>Gemeinde</strong> vor Ort, in den Menschen,<br />

die hier in den Ortsgemeinden Kirche sind.<br />

Dass Kirche vor Ort lebendig ist, zeigen die Kinder und Jugendlichen, die<br />

Frauen und Männer, die einen Dienst in unseren <strong>Gemeinde</strong>n übernommen<br />

haben und das <strong>Gemeinde</strong>leben mitgestalten. Dass Kirche lebt, zeigen<br />

auch die vielen, die in ihren Familien, in der Schule, am Arbeitsplatz und in<br />

ihrer Freizeit den Glauben zu leben versuchen und nicht zuletzt die Eltern,<br />

die ihren Kindern den Weg zu Gott zeigen und vorleben.<br />

Dass Kirche vor Ort lebendig ist, erfahren wir auch Sonntag für Sonntag,<br />

wenn wir zur Feier des Glaubens, zur heiligen Messe, zusammenkommen.<br />

Unser Glaube kann sehr leicht verdunsten, wenn er nicht mehr in der Gemeinschaft<br />

der Christen gefeiert wird. Für nichts in der Welt möchte ich auf<br />

die Gemeinschaft im Gebet und die Erfahrung von Gottes Gegenwart während<br />

der heiligen Messe mit der <strong>Gemeinde</strong> verzichten wollen.<br />

Bei den vielen Veränderungen, die auf unsere <strong>Gemeinde</strong>n zukommen<br />

werden, müssen wir unsere ganzen Kräfte dafür einsetzen, dass der<br />

Glaube vor Ort gelebt und weitergegeben wird und viele darin Halt und<br />

Sinn für ihr Leben finden können. Nicht das Beharren auf vertrauten <strong>St</strong>rukturen,<br />

nicht unser Geld und unsere Immobilien werden der Kirche Wachstum<br />

verleihen, sondern das vertraut sein mit Christus und seiner frohen<br />

Botschaft, und die Zeugniskraft glaubensstarker und engagierter Laien.<br />

Von Jesus Christus ist uns verheißen, dass die Kirche nicht untergehen<br />

wird und die Mächte des Bösen sie nicht überwältigen werden. Schon oft<br />

wurde die Kirche tot gesagt. Königreiche und gottlose Systeme sind untergegangen,<br />

die Kirche lebt! Auch wenn Kirche in unseren Breitengraden<br />

zahlenmäßig kleiner wird, wird sie dennoch lebendig bleiben, wenn wir mit<br />

Christus verbunden bleiben, uns mit unseren Fähigkeiten und Talenten in<br />

die <strong>Gemeinde</strong> einbringen und den Glauben so zu leben versuchen, dass<br />

auch andere dazugehören und mittun möchten.<br />

Es grüßt Euch und Sie ganz herzlich<br />

Der Sonntag der Weltmission, der am 26. Oktober in allen deutschen<br />

Diözesen gefeiert wird, weist<br />

auf die Tragik von Flucht,<br />

Vertreibung und Exil hin. Im<br />

Mittelpunkt der Kampagne<br />

steht dieses Jahr der<br />

ostafrikanische <strong>St</strong>aat Kenia.<br />

Dort unterstützt das Hilfswerk<br />

seit über zehn Jahren das Flüchtlingsprojekt "Great Lakes - Große Seen"<br />

in Kenias Hauptstadt Nairobi. Seit seinen Anfängen erreichten dort jährlich<br />

rund 3000 Flüchtlinge aus Burundi, Ruanda und aus dem Kongo die<br />

Hauptstadt. Dabei geht es missio nicht um die kurzfristige Hilfe, sondern<br />

vor allem um die Gestaltung ihrer Zukunft und die Eingliederung der<br />

Flüchtlinge in den Pfarreien. Mit der Kollekte zum Monat der Weltmission<br />

hilft missio seit 1926 den ärmsten Diözesen der Welt.

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