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Gastro 2021-02

Das Fach- und Verbandsmagazin von GastroGraubünden

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Historischer Rückblick

25

Jahre

Ökologie fasst Fuss

Reiseanbieter und Hotels mit nachhaltigen Angeboten haben

im Tourismus die Nase vorn. Gemäss dem Nachhaltigkeits-

Branchenreport der Bank Sarasin ist die Nachfrage nach ökologischen

und nachhaltigen Reisen 2011 um elf Prozent gestiegen,

während die Gesamtbranche nur gerade um ein Prozent

gewachsen ist. GastroSuisse und Hotelleriesuiesse unterzeichnen

2014 die Nachhaltigkeits-Charta des Schweizer Tourismus.

Sie verpflichten sich, ihre Mitglieder thematisch zu sensibilisieren,

zu unterstützen und begleiten. Im gleichen Jahr listet die

5. Auflage des Ökohotelführers 61 nachhaltige Übernachtungsbetriebe

auf, Graubünden ist darin sehr gut vertreten.

125 Jahre RhB

Bauern bewirten Gäste

Der Agrotourismus gewinnt in Graubünden an Bedeutung. 2014

bieten 130 Betriebe Erlebnisse vom Schlafen im Stroh bis zum

Lamatrekking an. Das neue Projekt «Bauer wird Hotelier wird

Bauer» soll Landwirtschaft und Tourismus enger miteinander

verknüpfen. Unterstützt werden die Betriebe durch Graubünden

Ferien. Die im Agrotourismus tätigen bäuerlichen Betriebe werden

regelmässig am Plantahof geschult, in Zusammenarbeit mit

dem kantonalen Lebensmittelinspektorat auch und gerade in

Hygienevorschriften. 2017 wird das Modell «Landwirtschaft und

Tourismus» ausgebaut und vom Bündner Bauernverband, von

Agrotourismus Graubünden, den Bündnern Gastro- und Hotellerie-Verbänden

und Graubünden Ferien weitentwickelt. Gastronomen

sollen vermehrt bei Bauern einkaufen, ganze Tiere nach

dem Prinzip von «Nose to Tail» nutzen und über ein Onlinetool

besser vernetzt werden.

Brutal lokaler Genuss

Genuss und bewusste Ernährung gewinnen an Gewicht. Graubünden

soll zum kulinarischen Zentrum im Alpenraum werden

und heimische Köstlichkeiten sollen einen grösseren Stellenwert

erhalten. 2017 werden bestehende Initiativen und Akteure

unter dem Markendach von Graubünden gebündelt. «Graubünden

Viva» heisst das Genuss-Programm aus den Bergen. Damit

soll der Standort Graubünden gestärkt werden. Es geht um Tradition,

Handwerk und Menschen und Produkte aus Berg und

Tal. Die Partner von «Graubünden Viva» sind überzeugt: Graubünden

hat bei der landwirtschaftlichen Produktion und Veredelung,

beim kulinarischen Erbe sowie in der regionalen Gastronomie

ein überdurchschnittliches Potenzial. Das Motto am

Bündner Markentag 2019 in Cazis lautet deshalb: «Brutal lokal».

Bündner Kälber

für Gäste

Im Jahr 2019 starten der Bündner Bauernverband, GastroGraubünden,

Bündner Küchenchefs und weitere das Gemeinschaftsprojekt

«Bündner Puurachalb». Ziel ist es, regionales Kalbfleisch

als hochwertiges Produkt zu vermarkten und mit der Marke

Graubünden auszuzeichnen. Ein Bündner Puurachalb wird ausschliesslich

in Graubünden grossgezogen und verarbeitet. Das

ergibt einen Mehrwert für die Kälbermäster wie auch für die

Gastronomen und Metzger. Um das regionale Produkt an zahlreichen

Events in Graubünden platzieren zu können, kreierten

heimische Gastronomen und Verarbeiter die «Bündner Puurachalbs-Bratwurst».

Sie ist ein hochwertiges wie umwelt- und tierfreundliches

Produkt, das sich auch als Massenprodukt eignet.

Erfolgreicher

Grossanlass

Die Rhätische Bahn (RhB) kann 2014 ein Jubiläum feiern. Seit

125 Jahren kurvt sie durch den flächenmässig grössten Kanton

der Schweiz. Alles begann 1889 mit der Gründung der «Schmalspurbahn

Landquart–Davos» durch den Holländer Willem Jan

Holsboer. Die Strecke von Landquart nach Klosters wurde zuerst

in Betrieb genommen. Im Jubiläumsjahr umfasst das Streckennetz

der RhB 384 Kilometer und fasziniert mit den zwei

Panoramazügen Bernina- und Glacier Express Gäste aus der

ganzen Welt.

Gäste wollen

Gratis-WLAN

Reisende mit Tablet, Laptop und Smartphone erachten freies

Internet als selbstverständlich, wenn sie in Restaurants einkehren

und in Hotels übernachten. Schweiz Tourismus schreibt

2013: «Der gratis Internetzugang in Hotels ist für Gäste ein Auswahlkriterium.»

Es sind 220 Häuser gelistet. Nur ein Jahr später

bieten fast 1000 Hotelbetriebe kostenlosen Internetzugang, darunter

vor allem höher klassierte Häuser. Die Internet-Cafés verschwinden

zusehends, obwohl Gratis-WLAN noch lange nicht

selbstverständlich ist in Schweizer Hotels.

Asiatische Gäste

für Graubünden

Der Gästeeinbruch wegen dem tiefen Eurokurs lässt 2015 eine

alte Idee aufleben: Der Bündner Tourismus soll zunehmend

durch Gäste aus Japan, China, Indien und weiteren asiatischen

Ländern belebt werden. 2015 führt knapp jede fünfte Reise der

Asiaten durch die Schweiz, aber nicht nach Graubünden. Es ist

an den Touroperators, ihnen neue Reiserouten anzubieten, und

Hoteliers und Gastronomen sollen lernen, Asiaten einen beglückenden

Aufenthalt zu bescheren. Von 2010 bis 2015 hat sich

die Zahl asiatischer Gäste in Schweizer Hotels mehr als verdoppelt,

doch nicht einmal drei Prozent der Logiernächte fallen auf

Bündner Hotels.

Ein 36-seitiger Bericht «Sommergeschäft durch Touringgäste

aus Asien beleben» gibt Antworten. Trotzdem findet der in Bern

tätige Tourismusexperte und Asienspezialist Bernhard Marti,

Graubünden sei vier bis fünf Jahre zu spät auf den Asien-Zug

aufgesprungen.

Vegetarier holen auf

Hochrechnungen in der Schweiz gehen 2018 von 2 bis 8 Prozent

Vegetariern aus, Tendenz steigend. Allerdings bieten in Graubünden

erst wenige Gastronomen vegetarische Speisen an. Zunehmender

Beliebtheit erfreut sich auch der Veganismus, was

dem gesellschaftlichen Wandel zu mehr Nachhaltigkeit entspricht.

Gemäss einer Umfrage der Plattform «grueen.ch», die

unter anderem umweltbewusste Restaurants in der Schweiz vorstellt,

gaben 50 Prozent der Befragten an, dass sie bei der Auswahl

eines Restaurants auf Nachhaltigkeit achten. GastroSuisse

belegt in seinem Branchenbericht ebenfalls den Trend zu einer

gesünderen und fleischreduzierten Ernährung. Gemäss dem

Branchenverband hat sich der Absatz im Bereich «Vegi und

Vollwertgerichte» zwischen 2008 und 2013 mehr als verdoppelt.

2018 listet die Schweizer Vereinigung für Vegetarismus auf ihrer

Homepage rund 180 Restaurants auf, die vegetarische oder

vegane Küche anbieten – fast viermal so viel wie 2013.

Am 15. Juni 2019 findet in der Ems Chemie in Domat/Ems ein

Tag der offenen Tür statt. Das Unternehmen um Magdalena

Martullo-Blocher empfängt rund 14'000 Interessierte und verpflegt

sie mit heimischen Produkten. Koordiniert wird der

Grossananlass von GastroGraubünden. Im Einsatz sind rund

200 Helferinnen und Helfer und über 20 Lieferanten, mehrheitlich

aus Graubünden. Die Bündner Gastronomen treten als

grosse Gastrofamilie auf und beweisen zwei Dinge: Sie können

erfolgreich zusammenarbeiten und Caterings für Grossanlässe

sympathisch und mit viel Herzblut umsetzen. Auf dem Gelände

hat der Branchenverband mit AlpinaVera zudem einen vielseitigen,

hochwertigen und gut besuchten Bauernmarkt mit 16 Ausstellern

organisiert. Das breite Publikum mit Politikern, Wirtschaftsführern,

Lieferanten, Kunden und anderen Besuchern

ist begeistert.

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