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HIERGEBLIEBEN 2021_Ausgabe 2

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„Vom Verwaltungsfachangestellten<br />

über den<br />

Bauzeichner bis hin zu<br />

einer technischen<br />

Ausbildung, sind je nach<br />

Interesse viele<br />

Möglichkeiten bei der Stadt<br />

gegeben.“<br />

Corona hat die Digitalisierung auf allen<br />

Ebenen stark vorangetrieben und stellt<br />

Gemeinden und Städte immer wieder vor<br />

große Herausforderungen. Welche Schwierigkeiten<br />

und welche Chancen sehen<br />

Sie in der Digitalisierung in Bezug auf<br />

Eckernförde?<br />

Ich sehe in erster Linie Chancen. Wir haben<br />

in der Verwaltung einen Digitalisierungsschub<br />

erfahren. Das Arbeiten wird anders<br />

sein als vor Corona. Wir stellen gerade die<br />

Verwaltungsvorgänge im Rathaus auf E-Akten<br />

um und werden familienfreundliches<br />

Home-Office stärker ausbauen. Zusätzlich<br />

haben wir vor, in den nächsten Wochen<br />

das Parkplatzproblem durch ein digitales<br />

Parkraummanagement mit Hilfe von Data-<br />

Port zu verbessern. E-Ladesäulen sind<br />

bedarfsgerecht ausgebaut. Freies WLAN und<br />

Co-Working-Space haben wir schon länger.<br />

Das Thema Mobilitätswende ist neben dem<br />

Thema Digitalisierung ebenfalls sehr wichtig<br />

für uns. Das Projekt Sprotten-Flotte mit<br />

Leihfahrrädern ist seit einigen Monaten am<br />

Start. Der Umstieg auf alternative Beförderungsmethoden,<br />

wie den ÖPNV, unterstützen<br />

wir durch kostenlose Parkplätze für Pendler.<br />

Im Zusammenhang mit der Erderwärmung<br />

werden Naturkatastrophen jeglicher Art<br />

zunehmen. Welche Maßnahmen plant die<br />

Stadt Eckernförde?<br />

Unsere größte Herausforderung ist ja das<br />

Wasser! Wir haben ein Hochwasserschutzkonzept<br />

fertiggestellt und der Öffentlichkeit<br />

präsentiert. Damit können wir zukünftig<br />

gefährdete Gebiete entsprechend ihrer<br />

topografischen Anforderungen schützen.<br />

Natürlich alles unter der Prämisse, den<br />

attraktiven Ausblickspunkten auf das Meer<br />

Rechnung zu tragen.<br />

Wie gut ist Eckernförde durch die Coronakrise<br />

gekommen?<br />

Corona hat viel Zusammenhalt gefördert,<br />

und als wir mit der Schlei zusammen touristische<br />

Modellregion geworden sind, war das<br />

natürlich eine große Herausforderung. Wir<br />

haben in kürzester Zeit ein eigenes Konzept<br />

für Tourismus, Beherbergung und Gastronomie<br />

entwickelt. Auf diesem Weg ist es uns<br />

gelungen, die Wirtschaft in der Region zu<br />

unterstützen, ohne die Inzidenz in die Höhe<br />

zu treiben.<br />

Hand aufs Herz, hatten Sie in dieser turbulenten<br />

Zeit auch mal schlaflose Nächte?<br />

Was tun Sie, um zu entspannen?<br />

Ich habe eigentlich kein Problem zu entspannen.<br />

Nach fast 20 Jahren als hauptamtlicher<br />

Bürgermeister hier oder vorher in der<br />

Rendsburger-Region bin ich es gewohnt, mit<br />

vielfältigen beruflichen Herausforderungen<br />

umzugehen. Natürlich gebe ich trotzdem<br />

gerne zu, dass mich die Verantwortung mit<br />

dem Thema Modellregion als Interessensverwalter<br />

unserer Bürger schon sehr beschäftigt<br />

hat.<br />

Würden Sie jungen Leuten einen Job in<br />

der Verwaltung empfehlen – und wenn ja,<br />

warum?<br />

Unbedingt! Es ist weder angestaubt noch<br />

langweilig. Die Berufsbereiche sind sehr<br />

vielfältig. Vom Verwaltungsfachangestellten<br />

über den Bauzeichner bis hin zu einer technischen<br />

Ausbildung sind je nach Interesse<br />

viele Möglichkeiten bei der Stadt gegeben.<br />

Zusätzlich ist die Vereinbarkeit von Beruf<br />

und Familie ein großes Thema, und da sind<br />

wir ein sehr attraktiver und fortschrittlicher<br />

Arbeitgeber.<br />

Gibt es etwas aus Ihrer Amtszeit, worauf<br />

Sie besonders stolz sind?<br />

Ja, auf die Erneuerung der innerstädtischen<br />

Straßenzüge und der Hafenpromenaden.<br />

Damit haben wir eine ganz neue Aufenthaltsqualität<br />

in der Stadt geschaffen.<br />

Ihre Amtszeit endet am 31.12.22, im<br />

Interview mit der EZ sagten Sie, dass es<br />

Zeit für einen Wechsel sei. Worauf freuen<br />

Sie sich?<br />

Wenn ich aus dem Amt des Bürgermeisters<br />

ausscheide, bin ich erst 57 Jahre alt. Von<br />

daher geht es nicht darum, mich zur Ruhe<br />

zu setzen, sondern nach fast vier Jahrzehnten<br />

Kommunalverwaltung mal etwas ganz<br />

anderes zu machen. Das kann in der freien<br />

Wirtschaft oder im ehrenamtlichen Bereich<br />

sein. Ich bin der Auffassung, dass wir als<br />

sogenannte ,Wahlbeamte auf Zeit’ auch<br />

Nachfolgenden rechtzeitig den Platz einräumen<br />

müssen. Neue Ideen und Impulse sind<br />

wichtig für dieses Amt. Auch das ist eine<br />

Frage der Verantwortung gegenüber dieser<br />

Aufgabe. Ich freue mich darauf, mich freier<br />

in der Stadt bewegen zu können und auf<br />

Zeit zum Wandern, Radfahren und Tanzen<br />

mit meiner Frau.<br />

Was bedeutet Heimat für Sie?<br />

Heimat ist dort, wo man sich wohlfühlt, und<br />

Eckernförde ist meine Heimat geworden.<br />

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