PferdeWoche Nr. 10/2021
Entdecken auch Sie die einzige Pferde–Wochenzeitung in Europa, die jeden Mittwoch ihre Leserschaft überzeugt: Im Zentrum der redaktionellen Arbeit stehen die Pferde. Sport, Zucht und Haltung sowie Hintergrundberichte, aber auch Tagesnews und Aktuelles aus dem Rennsport bilden den Inhalt der national führenden Publikation der Schweiz.
Entdecken auch Sie die einzige Pferde–Wochenzeitung in Europa, die jeden Mittwoch ihre Leserschaft überzeugt: Im Zentrum der redaktionellen Arbeit stehen die Pferde. Sport, Zucht und Haltung sowie Hintergrundberichte, aber auch Tagesnews und Aktuelles aus dem Rennsport bilden den Inhalt der national führenden Publikation der Schweiz.
Erfolgreiche ePaper selbst erstellen
Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.
22 | Rund um den Stall 10. März 2021 |
Oben: Korrekte Aufhängung
einer Gabel
(links) und wie man es
nicht
machen sollte
(rechts). Unten: Nägel
und Schrauben
gehören im Pferdestall
ganz eingeschlagen
oder gezogen.
Gitter, Wände und Co
In die gleiche Kategorie gehören auch
Gitterstäbe. Der richtige Abstand zwischen
den einzelnen Stangen ist hier
entscheidend. Sie sollten näher zusammenliegen
als eine Hufbreite.
Denn wenn der Vierbeiner einmal in
seiner Box tobt und ausschlägt, zwischen
den Metallstäben hängenbleibt –
schon kann eine fürchterliche Verletzung
erfolgen. Wenn ein Pferd gegen
Holz oder Beton schlägt, kann dies
Quetschungen oder Zerrungen verursachen.
Beim Hängenbleiben in Gitt -
erstäben kann es noch schlimmer werden.
Durch den Fluchtreflex des Pferdes
kann es zu Knochenbrüchen oder
schweren Gelenksverletzungen kommen.
Entweder muss der Abstand so
gross sein, dass der Vierbeiner jederzeit
seinen Huf oder seinen Kopf wieder
herausziehen kann oder so eng,
dass er beides erst gar nicht in die Lücke
stecken kann. Im Extremfall kann
sich das Pferd beim panikartigen Zurückziehen
des Kopfes aus solch einer
Lücke gar das Genick brechen.
Gabel, Besen und Co
Auch den Stallutensilien wie Gabel oder
Besen gilt es, ein bisschen mehr Beachtung
zu schenken. Bei jedem Gang
durch den Stall sollte sich keiner zu
schade sein, die Gerätschaften an seinen
Platz zurückzubringen und zu sichern.
Diese sollten dort gelagert werden,
wo keine Tiere den Weg kreuzen,
also in einer Ecke fernab vom «Pferdeverkehr»
oder dann in einer speziellen
Haltevorrichtung. «Der Gabelstich oder
Gabeltritt ist heute immer noch recht
häufig. Dieser kann zum Teil gravierende
Folgen haben, wenn die Gabel in
ein Gelenk, eine Sehnenscheide oder in
eine Sehne sticht. Meist geht der Stich
auf die Knochenhaut oder nur durch die
Haut. Dies hat oftmals kaum Folgen»,
meint Beat Wampfler.
Halfter, Strick und Co
Ein weiteres gefährliches «Pflaster» sind
Stricke und Halfter. Noch immer gibt es
viele Pferdebesitzer, die ihre Pferde mit
angelegtem Halfter in die Box zurückstellen.
Und vergessen dabei, wie gefährlich
das ist. Nur weil noch nie etwas
passiert ist, heisst das nicht, dass nicht
etwas passieren kann. Das Halfter mit
all seinen Schlaufen und Metallteilen
birgt ein grosses Verletzungspotenzial.
Ebenfalls gefährlich wird es, wenn
Pferde mit zu langem Strick angebunden
werden. Beim Scharren kann es
sich leicht in der Schlaufe verfangen
und stürzen. Das Gleiche gilt auch, wenn
man seinen Vierbeiner zäumt und das
Halfter am Strick an der Anbinde zurücklässt
– eine potenzielle Gefahr für die anderen
Pferde, die dort angebunden werden.
Deswegen – Halfter immer aufhängen.
«Wenn das Pferd zu lang angebunden
ist, mit den Hufen scharrt und in
den Strick tritt, reisst es sich los und fällt
rückwärts über den Rücken. Todesfälle
beim Pferd kommen vor. Das Problem
ist, dass die heutigen Nylonhalftern
kaum mehr reissen (im Gegenteil zu Leder)
und falls ein Pferd, das sich hinter
dem Ohr kratzt, einmal mit dem Bein im
Halfter landet, kommt das Pferd nicht
mehr raus», beurteilt Wampfler. Doch
selbst an der Anbinde kann sich ein
Ross verletzen. Optimal sind bei Holzwänden
Anbinderinge, welche bei
Nichtgebrauch nach unten klappen
und nicht mehr hervorstehen. Ähnlich
verhält es sich mit den Ketten an den
Boxentüren. Viele Pferdeställe haben
neben den Türen auch noch eine Kette,
die gespannt werden kann, damit der
Vierbeiner in den Stall schauen und mit
den anderen Stallgenossen in Kontakt
treten kann. Hier muss man unbedingt
beachten, dass die Kette bei geschlossener
Türe nicht gespannt bleibt oder –
was noch gefährlicher ist – beide Enden
am selben Ort eingehängt werden. So
entsteht eine gefährliche Schlaufe, in
der sich das Pferd mit den Beinen oder
dem Kopf verfangen kann. Also immer
entweder die Kette bei geschlossener
Türe entfernen oder lose baumeln lassen.
Wasser in allen Formen
Stallböden aus Beton oder Stein sollten
immer trocken gehalten werden.
Nasser Untergrund – solange er nicht
mit strukturierten Gummimatten ausgelegt
ist – ist aufgrund der Rutschgefahr
immer gefährlich. Genauso verhält
es sich im Winter mit dem Eis rund um
den Stall. Hier ist vor allem der Stallbesitzer
gefragt, der dafür sorgen muss,
dass die Pferde nicht ausrutschen oder
stürzen. Egal ob es nun Streusalz, Sägemehl
oder Splitt ist, die Rutschgefahr
für Mensch und Tier muss gebannt werden.
Übrigens, Streusalz auf den Ausläufen
oder rund um den Stall ist nicht
gesundheitsschädlich für das Pferd,
sollte es einmal davon naschen.
Verlade- und Weidegefahr
Auch beim Ein- und Aussteigen in den
Pferdetransporter kann es zu schwer-