Allerweltsart - Bund Naturschutz in Bayern e.V.
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2 LANDSCHAFTSPFLEGE UND NATURSCHUTZ IN THÜRINGEN 47. JAHRGANG (2010) HEFT 1<br />
Abb. 1: Artareal des Teichmolches. (Grafik P. KÜMPEL, TLUG Weimar, nach Vorlage DGHT)<br />
chen im Jahr 1901 im Gebirgsvorland<br />
des Bayerischen Waldes auf ca.<br />
550 m ü. NN durch GEYER (1953)<br />
h<strong>in</strong>gewiesen. 50 Jahre später fand<br />
GEYER noch 13 Exemplare. Die Ansiedlungsgewässer<br />
existieren <strong>in</strong>zwischen<br />
nicht mehr, jedoch benennen<br />
ASSMANN & WITTMANN (1992) noch<br />
drei Fundorte des Karpatenmolches<br />
aus <strong>Bayern</strong>: Viechtach, Kötzt<strong>in</strong>g,<br />
Umgebung von Regensburg.<br />
➤ Der Spanische Wassermolch Lissotriton<br />
boscai (LATASTE <strong>in</strong> TOUR-<br />
NEVILLE, 1879) ist e<strong>in</strong> Endemit der<br />
Iberischen Halb<strong>in</strong>sel (CAETANO<br />
2003). Er besiedelt den westlichen<br />
Teil Spaniens (DÍAZ-PANIAGUA 2004)<br />
sowie Portugal (MALKMUS 2004).<br />
Das Verbreitungsgebiet des<br />
Teichmolches<br />
Der Teichmolch ist die am weitesten<br />
verbreitete Schwanzlurchart Europas<br />
(vgl. KUZMIN & ZUIDERWIJK 2004) und<br />
kommt <strong>in</strong> nahezu allen europäischen Klimazonen<br />
vor. Das Artareal (vgl. Abb. 1)<br />
erstreckt sich von Mittelfrankreich (wo<br />
er z. B. an der Loire-Mündung die Atlantikküste<br />
erreicht; ARNTZEN 1989b;<br />
DUGUET & MELKI 2003) über die Britischen<br />
Inseln (BEEBEE & GRIFFITHS 2000;<br />
INNS 2009 – e<strong>in</strong>zige Schwanzlurchart<br />
Irlands), die Benelux-Länder (DUGUET<br />
& MELKI 2003; CREEMERS & VAN DELFT<br />
2009), nahezu das gesamte Mitteleuropa<br />
(KUZMIN & ZUIDERWIJK 2004) und<br />
Dänemark (FOG et al. 1997) bis <strong>in</strong> das<br />
mittlere Norwegen, wo er südlich von<br />
Mosjøen (65°50’ n. B.) den heute bekannten<br />
nördlichsten Verbreitungspunkt<br />
erreicht (vgl. DOLMEN 1983). Die nördliche<br />
Verbreitungsgrenze zieht sich dann<br />
ostwärts weiter durch Mittelschweden,<br />
das mittlere F<strong>in</strong>nland (FOG et al. 1997),<br />
das nordwestliche Russland (Karelische<br />
Autonome Republik, Komi-Republik,<br />
Abb. 2:<br />
Verbreitung des<br />
Teichmolches <strong>in</strong><br />
Deutschland.<br />
(Aus BUSCHENDORF<br />
& GÜNTHER 1996)<br />
Bezirk Tyumen; vgl. KUZMIN 1999)<br />
etwa über den mittleren Ural bis nach<br />
Westsibirien, wo <strong>in</strong> der Umgebung von<br />
Tomsk (84° 58’ ö. L.) der derzeit östlichste<br />
Fundpunkt liegt (siehe Karte bei<br />
SCHMIDTLER & FRANZEN 2004). Von dort<br />
nach Westen verläuft die südliche Verbreitungsgrenze<br />
durch Kasachstan, die<br />
Umgebung von Orenburg (Russland)<br />
bis <strong>in</strong> die Süd-Ukra<strong>in</strong>e wo im Bezirk<br />
Odessa das Nordufer des Schwarzen<br />
Meeres erreicht wird (KUZMIN 1999).<br />
Im südlichen Teil se<strong>in</strong>es Verbreitungsgebietes<br />
besiedelt der Teichmolch Teile<br />
der nordwestlichen und westlichen Türkei<br />
(BARAN & ATATÜR 1998), nahezu die<br />
gesamte Balkan-Halb<strong>in</strong>sel (SCHMIDTLER<br />
& SCHMIDTLER 1983; SCHMIDTLER &<br />
FRANZEN 2004; BABIK et al. 2005) sowie<br />
die nördliche Hälfte Italiens (RAZZETTI<br />
& BERNINI 2006).<br />
Von diesem mehr oder weniger zusammenhängenden<br />
Verbreitungsgebiet isoliert<br />
s<strong>in</strong>d die Vorkommen im westlichen<br />
Kaukasien zwischen Schwarzem Meer<br />
und Kaspischem Meer.<br />
In Europa fehlt der Teichmolch auf der<br />
Iberischen Halb<strong>in</strong>sel und im südlichen<br />
Teil Frankreichs, auf den Mittelmeer<strong>in</strong>seln<br />
(von den Balearen über Korsika,<br />
Sard<strong>in</strong>ien, Sizilien bis nach Kreta), im