Allerweltsart - Bund Naturschutz in Bayern e.V.
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LANDSCHAFTSPFLEGE UND NATURSCHUTZ IN THÜRINGEN 47. JAHRGANG (2010) HEFT 1 1<br />
ANDREAS NÖLLERT, JOHANNES HILL & AXEL KWET<br />
Der Teichmolch Lissotriton vulgaris (LINNAEUS, 1758) –<br />
e<strong>in</strong>e „<strong>Allerweltsart</strong>“ wird zum „Lurch des Jahres 2010“<br />
– E<strong>in</strong> Beitrag zum Jahr der biologischen Vielfalt –<br />
Der Teichmolch wurde für das Jahr<br />
2010 von der Deutschen Gesellschaft<br />
für Herpetologie und Terrarienkunde<br />
e. V. (DGHT) zum „Lurch des Jahres“<br />
ausgewählt. Das erfolgte <strong>in</strong> enger Zusammenarbeit<br />
mit der Österreichischen<br />
Gesellschaft für Herpetologie (ÖGH)<br />
und der Koord<strong>in</strong>ationsstelle für Amphibien-<br />
und Reptilienschutz <strong>in</strong> der<br />
Schweiz (KARCH). Unsere Aktion ist<br />
<strong>in</strong> die weltweiten Aktivitäten zum Internationalen<br />
Jahr der biologischen Vielfalt<br />
2010 (International Year of Biodiversity<br />
2010) e<strong>in</strong>gebunden. Wie <strong>in</strong> den vergangenen<br />
Jahren auch, stellt die Geschäftsstelle<br />
der DGHT wiederum e<strong>in</strong>e Aktionsbroschüre<br />
(DGHT 2010), e<strong>in</strong> Poster<br />
sowie e<strong>in</strong> Faltblatt für die <strong>in</strong>teressierte<br />
Öffentlichkeit zur Verfügung (pdf der<br />
Materialien unter http://www.dght.de/).<br />
Im Folgenden möchten wir den Teichmolch<br />
(Titelbild) und „se<strong>in</strong>e diverse<br />
Verwandtschaft“ etwas ausführlicher<br />
vorstellen, <strong>in</strong> der Hoffnung, dass dieser<br />
(noch?) „<strong>Allerweltsart</strong>“ – nicht nur <strong>in</strong><br />
Thür<strong>in</strong>gen – zukünftig mehr Aufmerksamkeit<br />
gewidmet wird.<br />
Der Name<br />
CAROLUS VON LINNAEUS (LINNÉ) beschrieb<br />
den Teichmolch <strong>in</strong> se<strong>in</strong>em 1758<br />
<strong>in</strong> Stockholm erschienenen Werk „Systema<br />
naturae“ unter dem wissenschaftlichen<br />
Namen Lacerta vulgaris.<br />
DUNN (1918; Bull. Mus. Comp. Zool. 62:<br />
452) verwendet erstmals die lange Zeit<br />
gültige Komb<strong>in</strong>ation Triturus vulgaris.<br />
Als Konsequenz phylogenetischer Daten,<br />
die zeigen, dass die Arten der Gattung<br />
Triturus ke<strong>in</strong>e monophyletische<br />
Gruppe s<strong>in</strong>d und somit unterschiedlichen<br />
Gattungen „zugeordnet“ werden<br />
müssen (vgl. VENCES 2007) schlugen<br />
GARCÍA-PARÍS et al. (2004) vor, für den<br />
Teichmolch und die vier weiteren enger<br />
verwandten „Kle<strong>in</strong>molche“ (vgl. Abschnitt<br />
Verwandtschaft) den Gattungsnamen<br />
Lissotriton (BELL, 1839, Hist.<br />
Brit. Reptiles: 132) zu verwenden, der<br />
heute allgeme<strong>in</strong> anerkannt ist (vgl. auch<br />
FROST et al. 2006; FROST 2009).<br />
Ableitung der wissenschaftlichen Namen:<br />
Triturus (Triton) – griechisch – e<strong>in</strong><br />
Sohn des Meeresgottes Poseidon; he urá<br />
– der Schwanz; vulgaris – late<strong>in</strong>isch –<br />
gewöhnlich, geme<strong>in</strong> (vgl. BUSCHENDORF<br />
& GÜNTHER 1996); lissos – griechisch<br />
– glatt (vgl. DUBOIS & RAFFAËLLI 2009).<br />
Deutsche Namen für den Teichmolch<br />
s<strong>in</strong>d u. a. Ledermolch, Streifenmolch,<br />
Gartenmolch, Lappenmolch, Gefleckter<br />
Molch, Kle<strong>in</strong>er Wassermolch, Glatter<br />
Molch, Kle<strong>in</strong>er Wassersalamander (BU-<br />
SCHENDORF & GÜNTHER 1996).<br />
Die „Verwandtschaft“<br />
Der Teichmolch gehört <strong>in</strong>nerhalb der<br />
Schwanzlurche (Urodela) zur Familie<br />
der Echten Salamander und Molche<br />
(Salamandridae). Das Verbreitungsgebiet<br />
der gegenwärtig bekannten<br />
79 Arten (FROST 2009) erstreckt sich<br />
über sehr große Teile Europas bis nach<br />
Zentral-Russland, umfasst SE-Ch<strong>in</strong>a,<br />
Japan, NW-Afrika sowie das östliche<br />
und westliche Nordamerika (RAFFAËLLI<br />
2007; VITT & CALDWELL 2009).<br />
Zur Gattung Lissotriton BELL, 1839,<br />
werden neben dem Teichmolch gegenwärtig<br />
vier weitere Arten gestellt (Bildtafel<br />
I), die ausschließlich <strong>in</strong> Europa<br />
siedeln.<br />
Von DUBOIS & RAFFAËLLI (2009) wurde<br />
die Gattung Lissotriton jüngst <strong>in</strong> zwei<br />
Untergattungen aufgeteilt: Me<strong>in</strong>us DU-<br />
BOIS & RAFFAËLLI, 2009, – mit Lissotriton<br />
boscai – sowie Lissotriton mit den verbleibenden<br />
Arten. Weitere taxonomische<br />
Veränderungen h<strong>in</strong>sichtlich Art- bzw.<br />
Unterartzugehörigkeit der europäischen<br />
Molche und Salamander, die DUBOIS &<br />
RAFFAËLLI (2009) vorgenommen haben,<br />
sollen hier nicht erläutert werden.<br />
Bestimmungsschlüssel für die Arten der<br />
Gattung Lissotriton f<strong>in</strong>den sich u. a. bei<br />
NÖLLERT & NÖLLERT (1992: 118–129),<br />
JEHLE & FABER (2003: 415–417) sowie<br />
STUMPEL & STRIJBOSCH (2006: 28–31);<br />
Schlüssel für deren Larven bei NÖLLERT<br />
& NÖLLERT (1992: 101–106), GROSSEN-<br />
BACHER (2004: 1139–1140) STUMPEL &<br />
STRIJBOSCH (2006: 50–53) und für die<br />
Larven aller auch <strong>in</strong> Thür<strong>in</strong>gen heimischen<br />
Schwanzlurche (Amphibienarten)<br />
bei MIAUD & MURATET (2004, beste<br />
Publikation zum Thema Laich-Larven-<br />
Metamorphl<strong>in</strong>ge mit ausgezeichneten<br />
fotografischen Darstellungen) sowie<br />
BÜHLER et al. (2007).<br />
➤ Der Fadenmolch Lissotriton helveticus<br />
(RAZOUMOWSKY, 1789) bewohnt<br />
Westeuropa (vgl. SCHLÜP-<br />
MANN & VAN GELDER 2004; CREEMERS<br />
& VAN DELFT 2009). Die Verbreitungsschwerpunkte<br />
s<strong>in</strong>d Frankreich<br />
(ARNTZEN 1989a; DUGUET & MELKI<br />
2003) und Großbritannien (BEEBEE &<br />
GRIFFITHS 2000; INNS 2009). Durch<br />
Deutschland (auch durch Thür<strong>in</strong>gen<br />
vgl. SCHIEMENZ 1981; MATZ 1984)<br />
verläuft die östliche bzw. nordöstliche<br />
Arealgrenze (vgl. SCHLÜPMANN<br />
et al. 1996; RIMPP 2007a).<br />
➤ Der Italienische Wassermolch Lissotriton<br />
italicus (PERACCA, 1898)<br />
ist e<strong>in</strong> Endemit Mittel- und Süditaliens<br />
(SPARREBOOM 2003; SCILLITANI<br />
et al. 2006).<br />
➤ Der Karpatenmolch Lissotriton<br />
montandoni (BOULENGER, 1880) ist<br />
e<strong>in</strong> Endemit der Karpaten sowie angrenzender<br />
Gebirgssysteme (ZAVA-<br />
DIL et al. 2003). Er kommt <strong>in</strong> Teilen<br />
der Tschechischen Republik (KOL-<br />
MANN & ZAVADIL 1994), der Slowakei<br />
(LÁC 1968), Polens (RAFIŃSKI & BA-<br />
BIK 2003), der Ukra<strong>in</strong>e (BANNIKOV et<br />
al. 1977; ŠČERBAK & ŠČERBAŇ 1980;<br />
KUZMIN 1995, 1999) und Rumäniens<br />
(FUHN 1960a; COGÃLNICEANU 2000)<br />
vor; zur Phylogeographie vgl. auch<br />
BABIK et al. (2005).<br />
Als Besonderheit sei noch auf e<strong>in</strong>e<br />
Ansiedlung von 80 Karpatenmol-
2 LANDSCHAFTSPFLEGE UND NATURSCHUTZ IN THÜRINGEN 47. JAHRGANG (2010) HEFT 1<br />
Abb. 1: Artareal des Teichmolches. (Grafik P. KÜMPEL, TLUG Weimar, nach Vorlage DGHT)<br />
chen im Jahr 1901 im Gebirgsvorland<br />
des Bayerischen Waldes auf ca.<br />
550 m ü. NN durch GEYER (1953)<br />
h<strong>in</strong>gewiesen. 50 Jahre später fand<br />
GEYER noch 13 Exemplare. Die Ansiedlungsgewässer<br />
existieren <strong>in</strong>zwischen<br />
nicht mehr, jedoch benennen<br />
ASSMANN & WITTMANN (1992) noch<br />
drei Fundorte des Karpatenmolches<br />
aus <strong>Bayern</strong>: Viechtach, Kötzt<strong>in</strong>g,<br />
Umgebung von Regensburg.<br />
➤ Der Spanische Wassermolch Lissotriton<br />
boscai (LATASTE <strong>in</strong> TOUR-<br />
NEVILLE, 1879) ist e<strong>in</strong> Endemit der<br />
Iberischen Halb<strong>in</strong>sel (CAETANO<br />
2003). Er besiedelt den westlichen<br />
Teil Spaniens (DÍAZ-PANIAGUA 2004)<br />
sowie Portugal (MALKMUS 2004).<br />
Das Verbreitungsgebiet des<br />
Teichmolches<br />
Der Teichmolch ist die am weitesten<br />
verbreitete Schwanzlurchart Europas<br />
(vgl. KUZMIN & ZUIDERWIJK 2004) und<br />
kommt <strong>in</strong> nahezu allen europäischen Klimazonen<br />
vor. Das Artareal (vgl. Abb. 1)<br />
erstreckt sich von Mittelfrankreich (wo<br />
er z. B. an der Loire-Mündung die Atlantikküste<br />
erreicht; ARNTZEN 1989b;<br />
DUGUET & MELKI 2003) über die Britischen<br />
Inseln (BEEBEE & GRIFFITHS 2000;<br />
INNS 2009 – e<strong>in</strong>zige Schwanzlurchart<br />
Irlands), die Benelux-Länder (DUGUET<br />
& MELKI 2003; CREEMERS & VAN DELFT<br />
2009), nahezu das gesamte Mitteleuropa<br />
(KUZMIN & ZUIDERWIJK 2004) und<br />
Dänemark (FOG et al. 1997) bis <strong>in</strong> das<br />
mittlere Norwegen, wo er südlich von<br />
Mosjøen (65°50’ n. B.) den heute bekannten<br />
nördlichsten Verbreitungspunkt<br />
erreicht (vgl. DOLMEN 1983). Die nördliche<br />
Verbreitungsgrenze zieht sich dann<br />
ostwärts weiter durch Mittelschweden,<br />
das mittlere F<strong>in</strong>nland (FOG et al. 1997),<br />
das nordwestliche Russland (Karelische<br />
Autonome Republik, Komi-Republik,<br />
Abb. 2:<br />
Verbreitung des<br />
Teichmolches <strong>in</strong><br />
Deutschland.<br />
(Aus BUSCHENDORF<br />
& GÜNTHER 1996)<br />
Bezirk Tyumen; vgl. KUZMIN 1999)<br />
etwa über den mittleren Ural bis nach<br />
Westsibirien, wo <strong>in</strong> der Umgebung von<br />
Tomsk (84° 58’ ö. L.) der derzeit östlichste<br />
Fundpunkt liegt (siehe Karte bei<br />
SCHMIDTLER & FRANZEN 2004). Von dort<br />
nach Westen verläuft die südliche Verbreitungsgrenze<br />
durch Kasachstan, die<br />
Umgebung von Orenburg (Russland)<br />
bis <strong>in</strong> die Süd-Ukra<strong>in</strong>e wo im Bezirk<br />
Odessa das Nordufer des Schwarzen<br />
Meeres erreicht wird (KUZMIN 1999).<br />
Im südlichen Teil se<strong>in</strong>es Verbreitungsgebietes<br />
besiedelt der Teichmolch Teile<br />
der nordwestlichen und westlichen Türkei<br />
(BARAN & ATATÜR 1998), nahezu die<br />
gesamte Balkan-Halb<strong>in</strong>sel (SCHMIDTLER<br />
& SCHMIDTLER 1983; SCHMIDTLER &<br />
FRANZEN 2004; BABIK et al. 2005) sowie<br />
die nördliche Hälfte Italiens (RAZZETTI<br />
& BERNINI 2006).<br />
Von diesem mehr oder weniger zusammenhängenden<br />
Verbreitungsgebiet isoliert<br />
s<strong>in</strong>d die Vorkommen im westlichen<br />
Kaukasien zwischen Schwarzem Meer<br />
und Kaspischem Meer.<br />
In Europa fehlt der Teichmolch auf der<br />
Iberischen Halb<strong>in</strong>sel und im südlichen<br />
Teil Frankreichs, auf den Mittelmeer<strong>in</strong>seln<br />
(von den Balearen über Korsika,<br />
Sard<strong>in</strong>ien, Sizilien bis nach Kreta), im
Der Teichmolch Lissotriton vulgaris vulgaris (LINNAEUS, 1758)<br />
<strong>in</strong> Stichworten<br />
(nach BUSCHENDORF & GÜNTHER 1996; SCHMIDTLER & FRANZEN 2004; RIMPP 2007;<br />
MEYER et al. 2009)<br />
Artcharakteristische Kennzeichen:<br />
schlanker, kle<strong>in</strong>erer Wassermolch mit glatter Haut; Kopfoberseite mit drei Längsfurchen,<br />
tief e<strong>in</strong>gesenkte Drüsenmulden zwischen Nasenloch und Auge; heller Kopfseitenstreifen<br />
von Nasenloch bis Mundw<strong>in</strong>kel; Kehle heller als Bauch und beide zumeist<br />
dunkel gefleckt.<br />
Größe:<br />
�� und �� bis 110 mm.<br />
Geschlechtsunterschiede:<br />
Teichmolche weisen sowohl <strong>in</strong> Wasser- als auch <strong>in</strong> Landtracht e<strong>in</strong>en ausgeprägten<br />
Geschlechtsdichromatismus auf, wodurch sich �� und �� gut vone<strong>in</strong>ander unterscheiden<br />
lassen.<br />
Wassertracht:<br />
�� mit hohem, gewellten oder leicht gezacktem Rückenkamm, der ohne E<strong>in</strong>kerbung<br />
an Schwanzbasis <strong>in</strong> oberen Schwanzflossensaum übergeht; Zehen mit dunklen<br />
Hautsäumen; Kloake dunkel, stark gewölbt; Oberseite dunkelbräunlich und<br />
dunkel gefleckt, wenigstens Bauchmitte orangerötlich mit großen dunklen Flecken;<br />
Schwanzflossensaum mit rötlichen und bläulichen Zeichnungselementen.<br />
�� ohne Rückenkamm, oberer Schwanzflossensaum niedriger als bei ��; Kloake<br />
flach; Oberseite lehmgelb mit kle<strong>in</strong>en dunklen Tupfen; Unterseite orangegelblich mit<br />
kle<strong>in</strong>en dunklen Flecken.<br />
Landtracht:<br />
�� sehr niedriger Rückenkamm und rötlich/blaue Färbung an Schwanzunterkante<br />
bleiben deutlich; Hautoberfläche samtartig und Wasser abweisend.<br />
�� oberer Schwanzflossensaum nicht mehr sichtbar, Hautoberfläche wie ��.<br />
Jahreszyklus:<br />
W<strong>in</strong>terruhe (Mitteleuropa) witterungsabhängig von Oktober/November bis Februar/März;<br />
Fortpflanzungszeit von März bis Ende Juni/Anfang Juli (seltener August),<br />
danach Landaufenthalt; ganzjähriger Wasseraufenthalt möglich.<br />
Wanderungen:<br />
zumeist weniger als 100 m (max. 500 m).<br />
Laich:<br />
� legt je Saison 200 bis 300 Eier, Eidurchmesser 1,3 bis 1,8 mm, Eier oberseits<br />
bräunlich, unterseits heller und von ovalen Gallerthüllen umgeben; Ablage unter<br />
Wasser an Pflanzen <strong>in</strong> warmen Flachwasserbereichen.<br />
Larven:<br />
Embryonalentwicklung nach 8–14 Tagen beendet; Larven beim Schlupf 6–10 mm;<br />
mögliche Gesamtlänge 40 mm; Außenkiemen; gelblich bis bräunlich; halten sich oft<br />
am Gewässerboden auf; Neotenie häufig.<br />
Metamorphose:<br />
nach 6 bis 8 Wochen; die 25–40 mm langen Jungmolche suchen von Anfang Juli bis<br />
November das Land auf.<br />
Nahrung:<br />
Wasseraufenthalt v. a. freischwimmende Kle<strong>in</strong>krebse; Landaufenthalt Vielzahl kle<strong>in</strong>erer<br />
Boden lebender Wirbellose wie Asseln, Sp<strong>in</strong>nen oder Regenwürmer.<br />
Fe<strong>in</strong>de:<br />
Libellenlarven, Larven von Wasser<strong>in</strong>sekten, Fische, Wasserfrösche, R<strong>in</strong>gelnatter,<br />
Entenvögel, Reiher, Störche, Rabenvögel, größere S<strong>in</strong>gvögel, Säugetiere wie Wasserspitzmaus,<br />
Iltis, Wildschwe<strong>in</strong>.<br />
Alter:<br />
im Terrarium bis 28 Jahre.<br />
Männchen <strong>in</strong> Wassertracht. (Aufn. W. FIEDLER)<br />
Weibchen <strong>in</strong> Wassertracht. (Aufn. W. FIEDLER)<br />
Männchen <strong>in</strong> Landtracht. (Aufn. A. NÖLLERT)<br />
Weibchen <strong>in</strong> Landtracht. (Aufn. A. NÖLLERT)<br />
Ei des Teichmolchs. (Aufn. W. FIEDLER)<br />
Teichmolch-Larve. (Aufn. W. FIEDLER)<br />
Metamorphl<strong>in</strong>g des Teichmolchs mit Kiemenresten. (Aufn. W. FIEDLER)<br />
Teichmolch-Männchen wird<br />
von e<strong>in</strong>er Gelbrandkäfer-Larve angegriffen. (Aufn. J. WITHEHURST)
Bildtafel I<br />
Die Arten der Gattung Lissotriton und ihre Lebensräume
Bildtafel II<br />
Die Unterarten des Teichmolches Lissotriton vulgaris und ihre Lebensräume
Reihenfolge der Abbildungen auf allen Bildtafeln von oben l<strong>in</strong>ks nach unten rechts<br />
Bildtafel I Die Arten der Gattung Lissotriton und ihre Lebensräume<br />
Fadenmolch Lissotriton helveticus helveticus (RAZOUMOVSKY, 1789), Männchen l<strong>in</strong>ks, Deutschland, Thür<strong>in</strong>gen, Unterwirbach, Mai 2009.<br />
(Aufn. F. LEO, fokus-natur, leg. A. NÖLLERT)<br />
„Klassisches“ Fundgebiet des Fadenmolches im Nordwesten des Mittleren Thür<strong>in</strong>ger Waldes. Die Art wurde von dort erstmals durch Dr. WILLY<br />
WOLTERSTORFF im Jahr 1891 erwähnt: Gewässer südlich des R<strong>in</strong>gbergs bei Ruhla, Juni 1993. (Aufn. A. NÖLLERT)<br />
Italienischer Wassermolch Lissotriton italicus (PERACCA, 1898), Männchen, Italien, Kalabrien, Fasana, 27.03.2008.<br />
(Aufn. F. LEO, fokus-natur, leg. A. NÖLLERT)<br />
Lebensraum des Italienischen Wassermolches, Italien, Kalabrien, Santa Sever<strong>in</strong>a, 27.03.2008. (Aufn. A. NÖLLERT)<br />
Karpatenmolch Lissotriton montandoni (BOULENGER, 1880), Männchen, Tschechische Republik, Jeseniky Berge. (Aufn. V. GVOZDIK)<br />
Lebensraum des Karpatenmolches, Rumänien, Bucov<strong>in</strong>ca, 1.585 m ü. NN, Juni 2007. (Aufn. D. COGÃLNICEANU)<br />
Spanischer Wassermolch Lissotriton boscai (LATASTE <strong>in</strong> TOURNEVILLE, 1879), Männchen, Spanien, Andalusien. (Aufn. B. TRAPP)<br />
Lebensraum des Spanischen Wassermolches, Bachlauf, Spanien, Andalusien. (Aufn. B. TRAPP)<br />
Bildtafel II Die Unterarten des Teichmolches Lissotriton vulgaris und ihre Lebensräume<br />
Griechischer Teichmolch Lissotriton vulgaris graecus (WOLTERSTORFF, 1906), Männchen, Griechenland, P<strong>in</strong>ios-Delta, zur Laichzeit Anfang Februar;<br />
über dem Teichmolch Laichballen des Spr<strong>in</strong>gfrosches Rana dalmat<strong>in</strong>a. (Aufn. B. TRAPP).<br />
Lebensraum des Griechischen Teichmolches, Griechenland, P<strong>in</strong>ios-Delta, zur Laichzeit Anfang Februar. (Aufn. B. TRAPP)<br />
Koßwig’s Teichmolch Lissotriton v. kosswigi (FREITAG, 1955), Männchen, NW-Türkei, Abantsee bei Bolu, 1.300 m ü. NN. (Aufn. J. F. SCHMIDTLER)<br />
Lebensraum von Koßwig’s Teichmolch. Der Auslauf des Abantsees <strong>in</strong> der NW-Türkei im zeitigen Frühjahr 1964. Lissotriton v. kosswigi bewohnt die<br />
Bachschlenken u. a. geme<strong>in</strong>sam mit dem Bandmolch Ommatotriton vittatus ophryticus und dem Südlichen Kammmolch Triturus karel<strong>in</strong>ii. Die umgebenden<br />
Wälder bestehen v. a. aus P<strong>in</strong>us sylvestris und aus Fagus orientalis. (Aufn. F. J. SCHMIDTLER)<br />
Kaukasischer Teichmolch Lissotriton v. lantzi (WOLTERSTORFF, 1914), Männchen, Georgien, Bakuriani, ca. 1.700 m ü. NN, 06.05.2007.<br />
(Aufn. C. RIEGELER)<br />
Lebensraum des Kaukasischen Teichmolches, Georgien, Bakuriani, 06.05.2007. (Aufn. T. BADER)<br />
Rumänischer Teichmolch Lissotriton v. ampelensis (FUHN, 1951), Männchen, Rumänien, Distrikt Brasov, Waldgebiet bei Bogatii, 17.05.2008.<br />
(Aufn. T. SOS)<br />
Lebensraum des Rumänischen Teichmolches im „Breiten Wald“ bei Sighisoara, Rumänien, 560 m ü. NN. (Aufn. D. COGÃLNICEANU)<br />
Bildtafel III Die Unterarten des Teichmolches Lissotriton vulgaris und ihre Lebensräume<br />
Schmidtler’s Teichmolch Lissotriton v. schmidtlerorum (RAXWORTHY, 1988), Männchen, Türkei, Prov<strong>in</strong>z Izmir, Hafengymnasium von Ephesus. Die<br />
Kerbe im unteren Schwanzflossensaum ist e<strong>in</strong>e Verletzung und ke<strong>in</strong> Merkmal dieser Teichmolch-Unterart. (Aufn. M. FRANZEN)<br />
Lebensraum von Schmidtler’s Teichmolch <strong>in</strong> Ephesus, SW-Türkei. (Aufn. M. FRANZEN)<br />
Schreiber‘s Teichmolch Lissotriton v. schreiberi (WOLTERSTORFF, 1914), Männchen aus Smilćić, Kroatien, 08.04.2010.<br />
(Aufn. F. LEO, fokus-natur, leg. A. NÖLLERT)<br />
Lebensraum von Schreiber’s Teichmolch, <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er Sand-Abbaugrube bei Smilćić, Kroatien, 08.04.2010; im H<strong>in</strong>tergrund das Velebit-Gebirge. Der<br />
Teichmolch besiedelt diesen Lebensraum geme<strong>in</strong>sam mit Europäischem Laubfrosch (Hyla a. arborea), Mittelmeer-Erdkröte (Bufo b. sp<strong>in</strong>osus), Wechselkröte<br />
(Bufo viridis), Spr<strong>in</strong>gfrosch (Rana dalmat<strong>in</strong>a), Seefrosch (Pelophylax ridibundus), Scheltopusik (Pseudopus apodus thracius), Riesen-Smaragdeidechse<br />
(Lacerta tril<strong>in</strong>eata major), Ru<strong>in</strong>eneidechse (Podarcis siculus campestris), Balkan-Zornnatter (Hierophis gemonensis) und Persischer<br />
R<strong>in</strong>gelnatter (Natrix. n. persa). (Aufn. A. NÖLLERT)<br />
Südadriatischer Teichmolch Lissotriton v. tomas<strong>in</strong>ii (WOLTERSTORFF, 1908), Männchen, Montenegro, Velika Osjecenica bei Vilusi. (Aufn. G. DZˇUKIĆ)<br />
Lebensraum des Südadriatischen Teichmolches <strong>in</strong> Montenegro, 2007. (Aufn. J. HILL)<br />
Südlicher Teichmolch Lissotriton v. meridionalis (BOULENGER, 1882), Männchen, Kroatien, Insel Krk, westlich von Kornić, 11.04.2009.<br />
(Aufn. F. LEO, fokus-natur, leg. A. NÖLLERT)<br />
Lebensraum des Südlichen Teichmolches, Kroatien, Insel Krk, zwischen Punat und Stara Baška, 11.04.2009. (Aufn. A. NÖLLERT)<br />
Bildtafel IV Lebensräume des Teichmolches im Verbreitungsgebiet der Nom<strong>in</strong>atform Lissotriton vulgaris vulgaris<br />
Lebensraum des Teichmolches im Norden se<strong>in</strong>es Verbreitungsgebietes, Norwegen, Prov<strong>in</strong>z Akershus, nördlich von Oslo. (Aufn. I. R. REINKIND)<br />
Lebensraum des Teichmolches <strong>in</strong> Deutschland, Mecklenburg-Vorpommern, Gemarkung Helpt, e<strong>in</strong> Soll am Hüttenberg, 13.07.2009. Der Teichmolch<br />
lebt hier geme<strong>in</strong>sam mit Nördlichem Kammmolch (Triturus cristatus), Rotbauchunke (Bomb<strong>in</strong>a bomb<strong>in</strong>a), Europäischem Laubfrosch (Hyla a. arborea),<br />
Erdkröte (Bufo b. bufo), Moorfrosch (Rana a. arvalis) und Teichfrosch (Pelophylax esculentus). (Aufn. A. RITTER)<br />
Lebensraum des Teichmolches <strong>in</strong> Deutschland, Freistaat Thür<strong>in</strong>gen, Landkreis Altenburger Land, Tümpel im ehemaligen Braunkohlentagebau Phoenix<br />
Nord, 01.05.1999. Das Gewässer wird auch von der Kreuzkröte (Bufo calamita) und der Wechselkröte (Bufo viridis) zur Fortpflanzung genutzt.<br />
(Aufn. A. NÖLLERT)<br />
Lebensraum des Teichmolches <strong>in</strong> der Tschechischen Republik bei Zlaté Hory (Zukmantl). Nördlicher Kammmolch (Triturus cristatus), Bergmolch<br />
(Ichthyosaura a. alpestris) und Karpatenmolch (Lissotriton montandoni) kommen hier mit dem Teichmolch geme<strong>in</strong>sam vor. (Aufn. V. ZAVADIL)<br />
Lebensraum des Teichmolches <strong>in</strong> Österreich, Salzburger Land, Ameisensee auf 1.282 m ü. NN. Im gleichen Gewässer reproduzieren Alpen-Kammmolch<br />
(Triturus carnifex) und Bergmolch (Ichthyosaura a. alpestris). (Aufn. A. MALETZKY)<br />
Lebensraum des Teichmolches an se<strong>in</strong>er südwestlichen Arealgrenze <strong>in</strong> Frankreich, Département l’Indre. Hier ist der Teichmolch sehr selten und sporadisch<br />
verbreitet. Er kommt mit folgenden Amphibienarten geme<strong>in</strong>sam vor: Fadenmolch (Lissotrion h. helveticus), Nördlicher Kammmolch (Triturus<br />
cristatus), Nördlicher Marmormolch (T. marmoratus), Westlicher Schlammtaucher (Pelodytes punctatus), Knoblauchkröte (Pelobates f. fuscus – auch<br />
am SW-Arealrand!), Europäischer Laubfrosch (Hyla a. arborea), Erdkröte (Bufo b. bufo), Kreuzkröte (Bufo calamita), Spr<strong>in</strong>gfrosch (Rana dalmat<strong>in</strong>a),<br />
Teichfrosch (Pelophylax esculentus), Kle<strong>in</strong>er Wasserfrosch (Pelophylax lessonae). (Aufn. R. DOHOGNE)
Bildtafel III<br />
Die Unterarten des Teichmolches Lissotriton vulgaris und ihre Lebensräume
Bildtafel IV<br />
Lebensräume des Teichmolches im Verbreitungsgebiet der Nom<strong>in</strong>atform Lissotriton vulgaris vulgaris
LANDSCHAFTSPFLEGE UND NATURSCHUTZ IN THÜRINGEN 47. JAHRGANG (2010) HEFT 1 9<br />
nördlichen Skand<strong>in</strong>avien, im Nordwesten<br />
Russlands sowie <strong>in</strong> den meisten<br />
Hochgebirgslagen.<br />
Höhenverbreitung: In Mitteleuropa<br />
besiedelt der Teichmolch vornehmlich<br />
das Flach- und Hügelland, kann jedoch<br />
<strong>in</strong> klimatisch günstigen Bereichen auch<br />
<strong>in</strong> größere Höhenlagen vordr<strong>in</strong>gen:<br />
Tschechische Republik: Sumava-Gebirge<br />
1.200 m ü. NN; Schweiz: Schweizer<br />
Jura 1.024 m ü. NN; Österreich: Kärnten<br />
2.150 m ü. NN. Erstaunlicherweise<br />
erreicht die Art auch <strong>in</strong> Norwegen<br />
(nördlicher Arealrand) Höhenlagen bis<br />
zu 900 m ü. NN. Der Griechische Teichmolch<br />
(Lissotriton v. graecus) ist auf<br />
dem Peloponnes (Griechenland) bis <strong>in</strong><br />
1.000 m ü. NN zu f<strong>in</strong>den. Die absolute<br />
Höhengrenze wird vermutlich im Nord-<br />
Kaukasus (Lissotriton vulgaris lantzi)<br />
mit 2.300 m ü. NN erreicht (SCHMIDTLER<br />
& FRANZEN 2004).<br />
Verbreitung <strong>in</strong> Deutschland<br />
Die Verbreitung des Teichmolches <strong>in</strong><br />
Deutschland stellen BUSCHENDORF &<br />
GÜNTHER (1996) auf Basis der TK 25<br />
dar (Abb. 2). Demnach ist die Art <strong>in</strong><br />
ganz Deutschland weit verbreitet. Erfassungs-<br />
und/oder Verbreitungslücken<br />
existieren u. a. <strong>in</strong> folgenden Gebieten:<br />
W-Niedersachsen, Lüneburger Heide,<br />
Prignitz, Ueckermark, Spreewald,<br />
Odertal und Oderbruch, Teile der Altmark.<br />
Der Teichmolch fehlt auch weitestgehend<br />
<strong>in</strong> den Höhenlagen der Mittelgebirgslandschaften:<br />
Oberlausitz,<br />
Elbsandste<strong>in</strong>gebirge, Erzgebirge, Oberpfälzer<br />
Wald, Bayerischer Wald, Harz,<br />
Eifel, Hunsrück, Rothaargebirge, Hochsauerland,<br />
Schwäbische Alb, Schwarzwald.<br />
Ebenso fehlt die Art <strong>in</strong> großen<br />
Teilen der Alpen, dr<strong>in</strong>gt allerd<strong>in</strong>gs<br />
entlang größerer Flussläufe (Salzach,<br />
Inn, Rhe<strong>in</strong>; vgl. Karte <strong>in</strong> SCHMIDTLER &<br />
FRANZEN 2004) <strong>in</strong> dieses Hochgebirge<br />
e<strong>in</strong>.<br />
Höhenverbreitung: Aus den deutschen<br />
Mittelgebirgen und den Alpen liegen<br />
uns u. a. folgende Daten zu hoch gelegenen<br />
Vorkommen (Funden) des<br />
Teichmolches vor: Harz 580 m ü. NN,<br />
Bayerischer Wald bis 850 m ü. NN<br />
(BUSCHENDORF & GÜNTHER 1996), Erzgebirge<br />
931 m ü. NN (ZÖPHEL & STEF-<br />
FENS 2002), nördliche Kalkalpen bei<br />
Oberammergau 890 m ü. NN (SCHMIDT-<br />
LER & SCHMIDTLER 2001).<br />
Die Unterarten des Teichmolches<br />
Den weitaus größten Teil des oben dargestellten<br />
Verbreitungsgebietes besiedelt<br />
Lissotriton vulgaris vulgaris (LIN-<br />
NAEUS, 1758); vgl. Abbildung 1. Des<br />
Weiteren werden derzeit acht Unterarten<br />
anerkannt (Bildtafeln II und III). E<strong>in</strong>e<br />
ausführliche Zusammenfassung des gegenwärtigen<br />
Kenntnisstandes u. a. zur<br />
Systematik, Morphologie, Verbreitung,<br />
Biologie und Ökologie des Teichmolches,<br />
<strong>in</strong>kl. der Unterarten, f<strong>in</strong>den sich<br />
bei SCHMIDTLER & FRANZEN (2004).<br />
Bemerkenswert ist die komplizierte Situation<br />
auf dem Balkan, wo es ansche<strong>in</strong>end<br />
zu vielfachen Hybridisierungen<br />
kommt (vgl. <strong>in</strong>soweit zur Morphologie<br />
SCHMIDTLER & SCHMIDTLER 1983 und<br />
zur Genetik BABIK et al. 2005). Neuerd<strong>in</strong>gs<br />
haben DUBOIS & RAFFAËLLI (2009)<br />
sogar e<strong>in</strong>ige der Teichmolch-Unterarten<br />
<strong>in</strong> Artrang erhoben.<br />
Bestimmungsschlüssel für die Teichmolch-Unterarten<br />
geben FREYTAG<br />
(1957; außer L. v. ampelensis und L.<br />
v. schmidtlerorum) sowie RAXWORTHY<br />
(1990: 488–489; außer L. v. tomas<strong>in</strong>ii<br />
und L. v. schreiberi).<br />
➤ Griechischer Teichmolch Lissotriton<br />
v. graecus (WOLTERSTORFF,<br />
1906): Balkan-Halb<strong>in</strong>sel: im Norden<br />
von Süd-Dalmatien, Albanien,<br />
Süd-Mazedonien und West-Bulgarien<br />
bis auf den Peloponnes im Süden<br />
und der Mündung des Strymōn<br />
Flusses <strong>in</strong> das Ägäische Meer (Griechisch-Mazedonien)<br />
im Osten;<br />
vgl. BURESCH & ZONKOV (1941),<br />
SCHMIDTLER & SCHMIDTLER (1983),<br />
KALEZIĆ (1984), KRIZMANIĆ et al.<br />
(1997), TRAPP (2007), VALKOS et al.<br />
(2008).<br />
➤ Koßwig’s Teichmolch Lissotriton<br />
v. kosswigi (FREITAG, 1955): Nordwestliches<br />
Anatolien (Türkei); vgl.<br />
FREYTAG (1957), SCHMIDTLER &<br />
SCHMIDTLER (1967), SPARREBOOM &<br />
ARNTZEN (1987), BARAN & ATATÜR<br />
(1998).<br />
➤ Kaukasischer Teichmolch (Lantz’s<br />
Teichmolch) Lissotriton v. lantzi<br />
(WOLTERSTORFF, 1914): Westliches<br />
Kaukasien; davon isolierte Vorkommen<br />
am SW-Ufer des Kaspisees <strong>in</strong><br />
Aserbeidschan; vermutl. auch <strong>in</strong> der<br />
nordöstlichsten Türkei; vgl. BANNI-<br />
KOV et al. (1977), TARKHNISˇHVILI &<br />
THIESMEIER (1994), KUZMIN (1995,<br />
1999), TARKHNISˇHVILI (1996),<br />
TARKHNISˇHVILI & GOKHELASHVILI<br />
(1999).<br />
➤ Rumänischer Teichmolch Lissotriton<br />
v. ampelensis (FUHN, 1951): Nordwestliches<br />
Rumänien (Hochland<br />
von Siebenbürgen sowie Somesh-<br />
und Muresh-Täler); vgl. FUHN<br />
(1960a, b), COGÃLNICEANU et al.<br />
(2000), RAFIŃSKI et al. (2001).<br />
➤ Schmidtler’s Teichmolch Lissotriton<br />
v. schmidtlerorum (RAXWOR-<br />
THY, 1988): West-Anatolien (Türkei),<br />
im Süden von Ephesus bis nach<br />
Bursa im Nordosten; vgl. OLGUN et<br />
al. (1999), FRANZEN et al. (2008).<br />
➤ Schreiber’s Teichmolch Lissotriton<br />
v. schreiberi (WOLTERSTORFF,<br />
1914): Zadar und Umgebung auf<br />
der Halb<strong>in</strong>sel Ravni Kotari <strong>in</strong> Nord-<br />
Dalmatien (Kroatien); vgl. SCHMIDT-<br />
LER & SCHMIDTLER (1983), KALEZIĆ<br />
(1984), KALEZIĆ et al. (1990).<br />
➤ Südadriatischer Teichmolch Lissotriton<br />
v. tomas<strong>in</strong>ii (WOLTERSTORFF,<br />
1908): Südliches Bosnien und Herzegow<strong>in</strong>a,<br />
südwestliches und südliches<br />
Montenegro (und nördliches<br />
Albanien?); vgl. SCHMIDTLER &<br />
SCHMIDTLER (1983), KRIZMANIĆ et<br />
al. (1997), ĆIROVIĆ et al. (2008).<br />
➤ Südlicher Teichmolch Lissotriton<br />
v. meridionalis (BOULENGER, 1882):<br />
Von Mittel-Italien nordwärts bis<br />
zum südlichen Alpenrand (auch S-<br />
Schweiz) ostwärts über Halb<strong>in</strong>sel<br />
Istrien, Inseln Cres und Krk (Kroatien)<br />
bis nach Zentral-Süd-Slowenien;<br />
SCHMIDTLER & SCHMIDTLER (1983),<br />
KALEZIĆ (1984), RAZZETTI & BERNI-<br />
NI (2006), MEYER et al. (2009).<br />
Teichmolch-Lebensräume<br />
SCHMIDTLER & FRANZEN (2004) charakterisieren<br />
den Lebensraum des Teichmolches<br />
(vgl. auch Bildtafeln II bis IV)<br />
so treffend, dass wir hier deren Textpassage<br />
zitieren:<br />
„Entsprechend dem großen Areal des<br />
Teichmolchs und der enormen Diversität<br />
der besiedelten Landschaftstypen<br />
s<strong>in</strong>d auch die genutzten Lebensräume<br />
extrem vielfältig. Das Spektrum reicht<br />
von mediterranen Macchien bis h<strong>in</strong> zu
10 LANDSCHAFTSPFLEGE UND NATURSCHUTZ IN THÜRINGEN 47. JAHRGANG (2010) HEFT 1<br />
borealen Wald- und Taigalandschaften<br />
sowie vom Tiefland bis h<strong>in</strong>auf <strong>in</strong> die<br />
subalp<strong>in</strong>e Region. Natürliche und naturnahe<br />
Landschaften werden ebenso<br />
besiedelt wie anthropogen stark überformte.<br />
Dementsprechend ist T. vulgaris<br />
sowohl h<strong>in</strong>sichtlich se<strong>in</strong>er aquatischen<br />
als auch se<strong>in</strong>er terrestrischen<br />
Habitate als ausgesprochen eurytop zu<br />
bezeichnen. Bei der vielleicht wichtigsten<br />
E<strong>in</strong>schränkung dieser Euryzie dürfte<br />
es sich um die relative Thermophilie<br />
der Art handeln, die die Verbreitung<br />
an den nördlichen Arealrändern sowie<br />
sogar im Zentrum des Areals (Gebirge)<br />
oft auf klimatisch begünstigte Sonderstandorte<br />
beschränkt … sowie zu e<strong>in</strong>er<br />
überwiegend limitierten Vertikalverbreitung<br />
führt.“<br />
Ebenso vielfältig s<strong>in</strong>d die von der Art<br />
genutzten Fortpflanzungsgewässer<br />
(Bildtafeln II bis IV). Zusammenfassende<br />
Darstellungen der vom Teichmolch<br />
besiedelten Gewässertypen aus<br />
verschiedenen Teilen Deutschlands<br />
liefern beispielsweise BUSCHENDORF &<br />
GÜNTHER (1996) für Ost-Deutschland,<br />
JEDICKE (1992) für Hessen, BUSCHEN-<br />
DORF (2004) für Sachsen-Anhalt, ZÖ-<br />
PHEL & STEFFENS (2002) für Sachsen,<br />
VEITH (1996) sowie RIMPP (2007b) für<br />
Baden-Württemberg; aus Österreich<br />
liegt uns e<strong>in</strong>e Übersicht von CABELA et<br />
al. (2001) vor. Teichmolche reproduzieren<br />
<strong>in</strong> Quellen und Quelltöpfen, den<br />
Randbereichen von Fließgewässern und<br />
durch deren ursprüngliche Dynamik<br />
entstandene Gewässer wie Altarme und<br />
Altwässer sowie Überschwemmungsweiher<br />
und -tümpel, natürlichen bzw.<br />
naturnahen Tümpeln, Weihern, Teichen<br />
und Seen, unterschiedlichsten Moorgewässern<br />
und sogar <strong>in</strong> Phytotelmen<br />
(LORENZ & FRANZEN 1996, mit Abb.).<br />
Nahezu alle durch den Menschen geschaffene<br />
Gewässer wie Bachstaue,<br />
Kanäle und Entwässerungsgräben, Gewässer<br />
unterschiedlichster Wasserführung<br />
<strong>in</strong> Abbaugruben, Fisch- und Gartenteiche<br />
und sogar extrem „technisch<br />
ausgerichtete“ Standgewässer wie Klär-<br />
und Löschteiche sowie Regenrückhaltebecken<br />
können vom Teichmolch zur<br />
Fortpflanzung genutzt oder wenigstens<br />
zeitweilig besiedelt werden.<br />
E<strong>in</strong> idealisiertes Fortpflanzungsgewässer<br />
der Art bef<strong>in</strong>det sich <strong>in</strong> sonnenexponierter<br />
Lage, ist möglichst ständig<br />
Wasser führend, relativ kle<strong>in</strong>flächig und<br />
flach (rasche Erwärmung) sowie vegetationsreich<br />
und fischfrei; (vgl. Abb. 14).<br />
H<strong>in</strong>sichtlich des pH-Wertes des Gewässers<br />
zeigen Teichmolche e<strong>in</strong>e relativ<br />
große Toleranz. Teichmolchfunde (gesamtes<br />
Verbreitungsgebiet) gelangen<br />
<strong>in</strong> Gewässern mit pH-Werten zwischen<br />
pH 4,4 und pH 9,6; und auch <strong>in</strong> den Extrembereichen<br />
konnte die Reproduktion<br />
der Art bestätigt werden (Zusammenfassung<br />
bei SCHMIDTLER & FRANZEN 2004).<br />
Teichmolche können auch relativ stark<br />
salzhaltige Gewässer besiedeln und sich<br />
dort fortpflanzen, wie beispielsweise<br />
BERGMANS & ZUIDERWIJK (1986) aus den<br />
Niederlanden berichten, wo ablaichende<br />
Teichmolche noch <strong>in</strong> Gewässern mit<br />
450–500 mg Cl - /l gefunden wurden.<br />
BUSCHENDORF & GÜNTHER (1996) führen<br />
den Fang e<strong>in</strong>iger weiblicher Teichmolche<br />
im Jasmunder Bodden an und CSAR-<br />
MANN (2007) fand Teichmolchlarven <strong>in</strong><br />
e<strong>in</strong>igen Lacken am Neusiedlersee, die<br />
e<strong>in</strong>e Sal<strong>in</strong>ität (zum<strong>in</strong>dest zeitweise) von<br />
0,10 bis 0,19 % aufwiesen.<br />
Während des Wasseraufenthaltes s<strong>in</strong>d<br />
Teichmolche tag- und nachtaktiv. Verschiedentlich<br />
und vermutlich regional<br />
sehr unterschiedlich, können die Tiere<br />
auch im Wasser überw<strong>in</strong>tern (vgl. VEITH<br />
1996; KUZMIN 1999; TARKHNISˇHVILI &<br />
GOKHELASHVILI 1999).<br />
Die Landlebensräume des Teichmolchs<br />
(Bildtafeln II bis IV) s<strong>in</strong>d eben-<br />
so vielfältig wie die Fortpflanzungsgewässer.<br />
SCHMIDTLER & FRANZEN<br />
(2004) schreiben: „Das Spektrum reicht<br />
hier von weitgehend offenen Biotopen<br />
im Mediterran bis h<strong>in</strong> zu Waldbiotopen<br />
unter gemäßigt-ozeanischen und<br />
borealen Klimae<strong>in</strong>flüssen.“ Bezüglich<br />
des <strong>in</strong> Deutschland und Österreich<br />
besiedelten Spektrums sei auf die im<br />
Abschnitt Fortpflanzungsgewässer be-<br />
reits zitierten Arbeiten verwiesen. Die<br />
Auswertung von 367 Nachweisen aus<br />
Ostdeutschland (BUSCHENDORF & GÜN-<br />
THER 1996) hatte folgendes Ergebnis:<br />
Laub- und Mischwälder (22,3 %),<br />
Gärten (19,3 %), stillgelegte Brüche<br />
und Gruben (10,2 %), Ruderalflächen<br />
wie Schuttfluren, Unkrautfluren, Dämme,<br />
Wälle (8,4 %), Sumpfwiesen und<br />
Flachmoore (7,7 %), Parkanlagen (6,8),<br />
Gebüsche an Gewässern, Wegen und<br />
Waldrändern (6,8 %), Nadelwälder<br />
(4,6 %), Viehweiden (3,5 %), Hoch-,<br />
Zwischen- und Heidemoore (3,0 %),<br />
Halbtrockenrasen (2,2 %) sowie Felder<br />
und Friedhöfe jeweils 1,1 %.<br />
Da die Art durchaus größere Kapazitäten<br />
besitzt, auch im urbanen Bereich<br />
zu überleben und dort auch hohe Bestands-<br />
und Individuendichten aufweisen<br />
kann, bezeichnet OBST (1986) den<br />
Teichmolch als „synanthrope“ Amphibienart.<br />
So weisen z. B. bereits DIER-<br />
KING-WESTPHAL et al. (1981) auf Vorkommen<br />
<strong>in</strong>nerhalb großer Städte (Kiel<br />
und Flensburg) h<strong>in</strong>.<br />
Abb. 3: Geschwemmsel-Ansammlungen wie hier <strong>in</strong> der Saaleaue bei Jena-Göschwitz (Thür<strong>in</strong>gen)<br />
werden vom Teichmolch häufig als Tagesverstecke genutzt. (Aufn. A. NÖLLERT)
LANDSCHAFTSPFLEGE UND NATURSCHUTZ IN THÜRINGEN 47. JAHRGANG (2010) HEFT 1 11<br />
Während des Landaufenthaltes s<strong>in</strong>d<br />
Teichmolche größtenteils nachtaktiv<br />
und suchen tagsüber mikroklimatisch<br />
günstige Versteckplätze auf, z. B. <strong>in</strong><br />
Hohlräumen unter Ste<strong>in</strong>en, <strong>in</strong> Ste<strong>in</strong>ansammlungen,<br />
unter Totholz, <strong>in</strong> Geschwemmsel-Anhäufungen<br />
(Abb. 3),<br />
Laubansammlungen, <strong>in</strong> unterschiedlichsten<br />
Lückensystemen am Boden, <strong>in</strong><br />
Kompost- und Müllhaufen und oftmals<br />
auch <strong>in</strong> Stallgebäuden und Kellerräumen;<br />
nicht selten bef<strong>in</strong>den sich dort<br />
auch die W<strong>in</strong>terquartiere.<br />
Bemerkenswerte Funde von Teichmolchen<br />
gelangen auf den Blaugras-Trockenrasen<br />
(Teucrio-Seslerietum) an<br />
südlich exponierten Hängen im Mittleren<br />
Saaletal bei Jena bzw. Kahla <strong>in</strong><br />
den <strong>Naturschutz</strong>gebieten (NSG) „Leutratal<br />
und Cospoth“ (NÖLLERT 1998)<br />
bzw. „Dohlenste<strong>in</strong> und Pfaffenberg“<br />
(Abb. 4). Weit von Gewässern entfernt,<br />
wurden <strong>in</strong> beiden Schutzgebieten mehrfach<br />
Tiere unter Ste<strong>in</strong>platten <strong>in</strong> bzw. am<br />
Rande von größeren Muschelkalk-Felsschutthalden<br />
gefunden, wo bei <strong>in</strong>tensiver<br />
Sonnene<strong>in</strong>strahlung die Oberbodentemperatur<br />
im Sommer beträchtlich<br />
ansteigen (> 60°C) und die relative<br />
Luftfeuchte auf weniger als 40 % fallen<br />
können (HEINRICH & MARSTALLER<br />
1998).<br />
Die Tagesverstecke s<strong>in</strong>d zumeist nur<br />
5–10 m vom Gewässer entfernt (z. B.<br />
DOLMEN 1981). CABELA & GIROLLA<br />
(1994), die die Erstbesiedlung neuer<br />
Gewässer <strong>in</strong> der Umgebung Wiens untersuchten,<br />
konnten Teichmolche nach<br />
2 Jahren max. 1 km vom „Ursprungsgewässer“<br />
entfernt im neuen Laichgewässer<br />
beobachten. Wanderdistanz<br />
und Ausbreitungsgeschw<strong>in</strong>digkeit s<strong>in</strong>d<br />
natürlich unmittelbar abhängig von der<br />
Strukturierung der das Laichgewässer<br />
umgebenden Landschaft und evtl. auch<br />
klima- bzw. wetterabhängig (z. B. häufige<br />
Regenfälle / längere Trockenperioden<br />
etc.).<br />
Geme<strong>in</strong>sames Vorkommen mit<br />
anderen Amphibienarten<br />
Durch das riesige Verbreitungsgebiet<br />
und die ausgeprägte Euryzie kann der<br />
Teichmolch mit den meisten europäischen<br />
und vorderasiatischen Amphibienarten<br />
den gleichen Lebensraum<br />
besiedeln (ausführl. Darstellung bei<br />
SCHMIDTLER & FRANZEN 2004; vgl. div.<br />
Abbildungen im Beitrag). In Deutschland<br />
ist er am häufigsten geme<strong>in</strong>sam mit<br />
Bergmolch (Ichthyosaura a. alpestris),<br />
Erdkröte (Bufo b. bufo), Grasfrosch<br />
(Rana t. temporaria) und den Wasserfröschen<br />
(Pelophylax spec.) im Fortpflanzungsgewässer<br />
anzutreffen (z. B.<br />
BUSCHENDORF & GÜNTHER 1996; VEITH<br />
1996; ZÖPHEL & STEFFENS 2002; MEYER<br />
et al. 2004). In Österreich (GRILLITSCH<br />
& CABELA 2001) ist der Teichmolch <strong>in</strong><br />
allen – dort <strong>in</strong> fünf Höhenstufen gegliederten<br />
– Amphibiengeme<strong>in</strong>schafts-<br />
Typen mit relativ gleicher Stetigkeit<br />
vertreten; lediglich <strong>in</strong> der hochmontanen-subalp<strong>in</strong>en<br />
„Geme<strong>in</strong>schaft“ unter-<br />
repräsentiert (bemerkenswert: geme<strong>in</strong>sames<br />
Vorkommen mit Alpensalamander<br />
Salamandra a. atra).<br />
An dieser Stelle möchten wir auch auf<br />
e<strong>in</strong>e der vielen verdienstvollen Langzeituntersuchungen<br />
von FELDMANN<br />
(1978) zum geme<strong>in</strong>samen Vorkommen<br />
der <strong>in</strong> Westfalen siedelnden Molcharten<br />
h<strong>in</strong>weisen.<br />
Abb. 4: E<strong>in</strong> bemerkenswerter Landlebensraum des Teichmolches im Mittleren Saaletal: Muschelkalk-Felsschutthalde<br />
im NSG „Dohlenste<strong>in</strong> und Pfaffenberg“ bei Kahla, Saale-Holzland-<br />
Kreis (Thür<strong>in</strong>gen). Die Art wurde hier geme<strong>in</strong>sam mit dem Nördlichen Kammmolch (Triturus<br />
cristatus), der Zauneidechse (Lacerta a. agilis), der Glattnatter (Coronella a. austriaca) und<br />
der R<strong>in</strong>gelnatter (Natrix n. natrix) gefunden. (Aufn. A. NÖLLERT)
12 LANDSCHAFTSPFLEGE UND NATURSCHUTZ IN THÜRINGEN 47. JAHRGANG (2010) HEFT 1<br />
Interessantes Verhalten –<br />
die Teichmolch-Hochzeit<br />
Das äußerst komplexe Paarungsverhalten<br />
des Teichmolches wird durch optische,<br />
olfaktorische und taktile Reize<br />
bee<strong>in</strong>flusst. Die schematische Darstellung<br />
(Abb. 5) verdeutlicht die drei Phasen:<br />
Orientierung – Werbung (Statische<br />
Werbung und Dynamische Werbung)<br />
– Begattung.<br />
Während der Orientierungsphase erfolgen<br />
Art- und Geschlechtererkennung<br />
durch das Männchen. Dazu wird der<br />
Körper des Weibchens geruchlich geprüft,<br />
worauf dieses zumeist mit Flucht<br />
reagiert und vom Männchen verfolgt<br />
wird. Das „Nach-vorne-Schwimmen“<br />
des Männchens leitet die Statische Werbungsphase<br />
e<strong>in</strong>, während der das Weibchen<br />
reglos verharrt. Durch w<strong>in</strong>kende,<br />
peitschende und fächelnde Schwanzbewegungen<br />
wird gegen die Kopfregion<br />
des Weibchens e<strong>in</strong> plötzlicher bzw.<br />
ständiger Wasserstrom erzeugt. Die Dynamische<br />
Werbungsphase beg<strong>in</strong>nt, sobald<br />
das Weibchen „Interesse“ am Partner<br />
zeigt, sich ihm nähert und beriecht;<br />
Männchen mit hohem Rücken- und<br />
Schwanzkamm werden bevorzugt. Jetzt<br />
beg<strong>in</strong>nt das Männchen rückwärts zu<br />
kriechen, führt aber weiterh<strong>in</strong> fächelnde<br />
und vermehrt vor allem peitschende<br />
Schwanzbewegungen aus. Hat die Part-<br />
ner<strong>in</strong> Paarungsbereitschaft signalisiert,<br />
dreht sich das Männchen um und beg<strong>in</strong>nt<br />
<strong>in</strong> e<strong>in</strong>er Art „Watschelgang“ sich<br />
ca. 10 bis 20 cm vom Weibchen zu entfernen,<br />
welches dem Männchen folgt.<br />
Das Männchen bleibt stehen und führt<br />
leichte Schlängelbewegungen mit dem<br />
Schwanz aus, bis das Weibchen diesen<br />
mit der Schnauzenspitze berührt. Daraufh<strong>in</strong><br />
wird der Schwanz Ziehharmonika<br />
ähnlich gefaltet, angehoben, die<br />
Kloake wird geöffnet und der Spermatophor<br />
am Gewässerboden abgesetzt. Das<br />
Männchen bewegt sich ca. e<strong>in</strong>e Körperlänge<br />
vorwärts und stellt sich rechtw<strong>in</strong>klig<br />
vor dem Weibchen auf, welches<br />
den Schwanz des Partners jetzt mit der<br />
Schnauze berührt. Ihre Kloakenöffnung<br />
bef<strong>in</strong>det sich über dem Spermatophor,<br />
weitet sich, der Spermatophor bleibt<br />
daran hängen und wird aufgenommen.<br />
Währenddessen stößt das Männchen die<br />
Partner<strong>in</strong> mehrfach zurück, um die Aufnahme<br />
des Spermatophors „zu sichern“.<br />
Danach kann die Paarung beendet se<strong>in</strong><br />
oder erneut mit der Dynamischen Phase<br />
beg<strong>in</strong>nen.<br />
Beim Teichmolch erfolgt – wie bei allen<br />
heimischen Schwanzlurchen – e<strong>in</strong>e<br />
<strong>in</strong>nere Befruchtung. Zwei bis vierzehn<br />
Tage nach der Befruchtung erfolgt die<br />
Eiablage (im Flachland Mitteleuropas<br />
vor allem im Mai), wobei die Eier zumeist<br />
e<strong>in</strong>zeln an die Blätter von Unter-<br />
Abb. 5:<br />
Schematische<br />
Darstellung des<br />
Paarungsverhaltens<br />
der Nom<strong>in</strong>atform<br />
des Teichmolches;<br />
M = Männchen<br />
(schwarz),<br />
W = Weibchen.<br />
(Aus SCHMIDTLER &<br />
FRANZEN 2004: 941)<br />
wasserpflanzen geheftet (äußere Klebschicht)<br />
und mit den H<strong>in</strong>terfüßen <strong>in</strong><br />
diese „e<strong>in</strong>gefaltet“ werden (Abb. 6).<br />
Abb. 6: Teichmolch-Weibchen bei der Eiablage.<br />
(Aufn. E. EGERER)<br />
Gefährdung für e<strong>in</strong>e „<strong>Allerweltsart</strong>“?<br />
Die nachfolgend aufgeführten Gefährdungsursachen<br />
gelten für nahezu alle<br />
europäischen Amphibienarten und leider<br />
auch <strong>in</strong> großen Teilen deren Verbreitungsgebiete:<br />
• direkte Vernichtung der Gewässer-<br />
und Landlebensräume durch Wasserbau,<br />
Melioration, Flurbere<strong>in</strong>igung<br />
und Landwirtschaft;<br />
• Laichplatzverlust durch Verlandung<br />
und Trockenfallen – oft beschleunigt<br />
durch Grundwasserabsenkung<br />
<strong>in</strong>folge meliorativer Maßnahmen<br />
– zu starke Beschattung;<br />
• Gewässernutzung durch Fischereiwirtschaft<br />
und Angelsport; Fischbesatz<br />
<strong>in</strong> ehemals geeigneten Laichgewässern;<br />
• Intensivnutzung der Landlebensräume<br />
durch Land- und Forstwirtschaft,<br />
verbunden z. B. mit der Vernichtung<br />
unterschiedlichster Trittste<strong>in</strong>-Biotope;<br />
• zunehmende Lebensraumisolation<br />
und -fragmentierung, z. B. durch<br />
Straßen- und Wegebau;<br />
• Biozidanwendung, Gewässerverschmutzung<br />
und Eutrophierungen<br />
i. w. S.<br />
• Straßentod durch enorm angewachsene<br />
Fahrzeugdichte;<br />
• Infektion mit dem Pilz Batrachochytrium<br />
dendrobatidis – Chytridiomykose<br />
(z. B. GARNER et al. 2005).<br />
Natürlich existieren auch „heute“ noch<br />
äußerst <strong>in</strong>dividuenreiche Teichmolch-<br />
Populationen (und <strong>in</strong> z. T. relativ kle<strong>in</strong>en<br />
Gewässern), wie die nachfolgend<br />
beispielhaft aufgeführten Angaben belegen:
LANDSCHAFTSPFLEGE UND NATURSCHUTZ IN THÜRINGEN 47. JAHRGANG (2010) HEFT 1 13<br />
• 17.968 Ind. an Amphibienschutzanlage<br />
von Mitte März bis Anfang<br />
April 2001 „Kle<strong>in</strong>er Lausiger<br />
Teich“, Dübener Heide, Sachsen-<br />
Anhalt (BUSCHENDORF 2004)<br />
• > 7.400 Adulti an Amphibienschutzanlage<br />
bei Borna, Sachsen, (H. J.<br />
LEHMANN <strong>in</strong> ZÖPHEL & STEFFENS<br />
2002)<br />
• 4.475 Ind. an Amphibienschutzanlage<br />
vom 14. 02. bis 15. 05. 1997 Zaschwitz,<br />
Saalkreis, Sachsen-Anhalt<br />
(BUSCHENDORF 2004)<br />
• 4.056 Adulti 1993 <strong>in</strong> Gewässer mit<br />
1.200 m2 Fläche, „Drachenfelder<br />
Ländchen“, Nordrhe<strong>in</strong>-Westfalen,<br />
südl. Bonn (KNEITZ 1998)<br />
• 2.132 Adulti 1989 <strong>in</strong> Gewässer mit<br />
max. 360 m2 Fläche, bei Tüb<strong>in</strong>gen,<br />
Baden-Württemberg (VON LINDEINER<br />
1992)<br />
• 2.000 Adulti im Jahr 1988, Gartenteich<br />
mit 50 m2 Fläche <strong>in</strong> Wurzen (S.<br />
BAUCH <strong>in</strong> BUSCHENDORF & GÜNTHER<br />
1996)<br />
Allerd<strong>in</strong>gs offenbaren uns die Ergebnisse<br />
langjähriger systematischer herpetofaunistischer<br />
Erfassungen recht<br />
deutlich, dass solche <strong>in</strong>dividuenreichen<br />
Vorkommen wohl heute eher die Ausnahmen<br />
s<strong>in</strong>d (z. B. JEDICKE 1992: 50;<br />
VEITH 1996: 133; ZÖPHEL & STEFFENS<br />
2002: 53; SCHMIDTLER & FRANZEN 2004:<br />
869–873; RIMPP 2007: 242–243).<br />
So dokumentieren beispielsweise LIPPU-<br />
NER & HEUSSER (2001) e<strong>in</strong>en deutlichen<br />
Rückgang des Teichmolches durch zunehmende<br />
Zerstörung der Fluss-Auenlandschaft<br />
im Alpenrhe<strong>in</strong>tal zwischen<br />
Thusis und Bodensee von 1953 bis 2000<br />
für e<strong>in</strong>e „naturnahe“ Landschaft sowie<br />
QUETZ (2003: 51–57) für den Ballungsraum<br />
Stuttgart.<br />
Ist der Teichmolch also doch<br />
ke<strong>in</strong>e <strong>Allerweltsart</strong> mehr ?<br />
International ist der Teichmolch derzeit<br />
noch nicht gefährdet (IUCN 2009). In<br />
der Roten Liste Deutschlands (KÜH-<br />
NEL et al. 2009: 264) wird der Bestand<br />
folgendermaßen bewertet: sehr häufig;<br />
langfristiger Bestandstrend: mäßiger<br />
Rückgang; kurzfristiger Bestandstrend:<br />
Abnahme mäßig bzw. im Ausmaß unbekannt,<br />
ungefährdet. Diese Bewertung<br />
trifft nicht auf die Population des Alpenraumes<br />
zu. Dort ist der Teichmolch<br />
sehr selten, der kurzfristige Bestands-<br />
trend wird als stark abnehmend, der<br />
langfristige Bestandstrend als mäßig<br />
abnehmend charakterisiert; die Art ist<br />
dort stark gefährdet.<br />
Die bei KÜHNEL et al. (2009) aufgeführte<br />
Synopse der Roten Listen der<br />
Länder zeigt die Art <strong>in</strong> Mecklenburg-<br />
Vorpommern gefährdet, <strong>in</strong> sechs weiteren<br />
Ländern auf der Vorwarnliste, <strong>in</strong><br />
allen anderen Ländern ungefährdet bzw.<br />
mit Sicherheit ungefährdet (Brandenburg).<br />
Wir tun ’was für den Teichmolch!<br />
In der Aktionsbroschüre zum Teichmolch<br />
(DGHT 2010) werden vielfältige<br />
Maßnahmen aufgelistet, mit deren<br />
Hilfe Teichmolch-Vorkommen erhalten<br />
und gefördert werden können. An dieser<br />
Stelle wollen wir vor allem auf die<br />
Erhaltung und Wiederherstellung dynamischer<br />
Fließgewässerlandschaften<br />
h<strong>in</strong>weisen. Intakte Fluss- und Bachauen<br />
garantieren nicht nur e<strong>in</strong>en zuverlässigen<br />
(und preiswerten) Hochwasserschutz,<br />
sondern stellen ursprüngliche<br />
und wichtige Amphibienlebensräume<br />
dar (vgl. PINTAR 2001). Ihre Renaturierung<br />
(z. B. MÄKERT & ZITSCHKE 2001)<br />
und die s<strong>in</strong>nvolle Steuerung des Wasserregimes<br />
(z. B. LAUFER 2001) tragen<br />
auch <strong>in</strong> hohem Maße zur Erhaltung<br />
und Förderung der Teichmolchbestände<br />
bei.<br />
Für Amphibienarten mit e<strong>in</strong>em – zum<strong>in</strong>dest<br />
<strong>in</strong> kurzfristigen Zeiträumen – relativ<br />
ger<strong>in</strong>gen Ausbreitungspotenzial ist<br />
die Anlage von Trittste<strong>in</strong>-Biotopen wie<br />
Kle<strong>in</strong>gewässern, Heckenkomplexen<br />
oder Ruderalflächen <strong>in</strong> der ausgeräumten<br />
Offenlandschaft von großer Bedeutung<br />
(z. B. GRESSLER 1997). Da Teichmolche<br />
auch <strong>in</strong>nerhalb menschlicher<br />
Siedlungen Populationen mit z. T. hohen<br />
Individuendichten „aufbauen“ können<br />
(vgl. THIESMEIER 1992; KUZMIN et<br />
al.1996; LEISI et al. 1996), ist, bei aller<br />
Kritik, die s<strong>in</strong>nvolle Anlage und Pflege<br />
von fischfreien Gartenteichen (Abb. 7)<br />
auch e<strong>in</strong>e Möglichkeit, sowohl Trittste<strong>in</strong>-Biotope<br />
als auch Reproduktionsgewässer<br />
zu schaffen (vgl. GRESSLER<br />
1997; JOREK 2006).<br />
Vor dem H<strong>in</strong>tergrund des globalen Amphibiensterbens<br />
(z. B. KWET & LÖT-<br />
TERS 2008; MUTSCHMANN 2008) sollte<br />
entsprechenden Hygienemaßnahmen<br />
im Umgang mit Amphibien bei feldherpetologischen<br />
Arbeiten und vor allem<br />
an Amphibienschutze<strong>in</strong>richtungen<br />
(MUTSCHMANN et al. 2002; SCHMIDT et<br />
al. 2009) weit größere Aufmerksamkeit<br />
gewidmet werden als bisher!<br />
Abb. 7: S<strong>in</strong>nvoll angelegte Gartenteiche s<strong>in</strong>d auch ausgezeichnete Laichgewässer für den<br />
Teichmolch. Die umgebenden Trockenmauern aus bodenständigem Geste<strong>in</strong> werden als Sommerlebensraum<br />
und W<strong>in</strong>terquartier genutzt. Der Teichmolch kommt hier geme<strong>in</strong>sam mit<br />
Nördlichem Kammmolch (Triturus cristatus), Teichfrosch (Pelophylax esculentus), Waldeidechse<br />
(Zootoca v. vivipara) und R<strong>in</strong>gelnatter (Natrix n. natrix) vor. Der Gartenteich bef<strong>in</strong>det<br />
sich auf dem Grundstück von JUTTA und ARNOLD RITTER <strong>in</strong> Oertzenhof, Mecklenburg-<br />
Vorpommern. (Aufn. A. RITTER)
14 LANDSCHAFTSPFLEGE UND NATURSCHUTZ IN THÜRINGEN 47. JAHRGANG (2010) HEFT 1<br />
Abb. 8: Verbreitung des<br />
Teichmolches <strong>in</strong> Thür<strong>in</strong>gen<br />
(TK 25-Quadranten) von<br />
1958 bis 2009; Quelle: Fach<strong>in</strong>formationssystem<strong>Naturschutz</strong><br />
der TLUG Jena: Stand<br />
Dezember 2009.<br />
(Grafik K. WOLF, TLUG Weimar)<br />
Der Teichmolch <strong>in</strong> Thür<strong>in</strong>gen<br />
Karten zur Verbreitung des Teichmolches<br />
<strong>in</strong> Thür<strong>in</strong>gen bzw. den heute dazu<br />
gehörenden Territorien f<strong>in</strong>den wir u. a.<br />
bei SCHIEMENZ (1979, 1980, 1981), BER-<br />
GER et al. (1983), BUSCHENDORF (1984),<br />
GASSMANN (1984), NAUMANN (o. J.),<br />
SCHIEMENZ & GÜNTHER (1994) sowie BU-<br />
SCHENDORF & GÜNTHER (1996). Verbreitungskarten<br />
(nach 1990) der Vorkommen<br />
<strong>in</strong> heutigen thür<strong>in</strong>gischen Landkreisen<br />
(bzw. Teilen davon) publizierten SEE<br />
(1993, 1995, Landkreis Nordhausen, weitere<br />
jährliche Berichte bis 1999), THIELE<br />
(1993, ehemaliger Landkreis Arnstadt,<br />
heute Teil des Ilm-Kreises), WEISE et al.<br />
(1997, Unstrut-Ha<strong>in</strong>ich-Kreis), WEISE<br />
et al. (2001, Landkreis Eichsfeld), MEY<br />
& SCHMIDT (2002, Wartburgkreis, Eisenach),<br />
ROTH et al. (2002, Stadt Weimar)<br />
sowie CONRADY & SCHMIDT (2004, Landkreis<br />
Sömmerda).<br />
Abbildung 8 zeigt die Verbreitung des<br />
Teichmolches <strong>in</strong> Thür<strong>in</strong>gen auf Basis<br />
der TK 25-Quadranten: 462 von 590<br />
Quadranten belegt; 2.628 Fundorte,<br />
4.174 Nachweise, 150 Gewährsleute<br />
(Fach<strong>in</strong>formationssystem <strong>Naturschutz</strong><br />
der TLUG Jena, Stand Dezember<br />
2009). Der älteste Nachweis dar<strong>in</strong><br />
stammt aus dem Jahr 1958 und gelang<br />
im NSG „Leutratal und Cospoth“ (N.<br />
WISNIEWSKI; vgl. auch NÖLLERT 1998).<br />
Der aktuellste Nachweis (27. 04. 2009)<br />
erfolgte im Wartburgkreis (A. HECK).<br />
Der Teichmolch wurde mit Ausnahme<br />
der Hohen Rhön bislang <strong>in</strong> allen Naturräumen<br />
Thür<strong>in</strong>gens (vgl. HIEKEL et al.<br />
2004) gefunden (Abb. 9).<br />
Abb. 9: Der Naturraumtyp der Auen und Niederungen war auch <strong>in</strong> Thür<strong>in</strong>gen der ursprüngliche<br />
Lebensraum vieler Amphibien- und Reptilienarten. Im kle<strong>in</strong>flächigen Auwaldrest bei<br />
Dorndorf im Saale-Holzland-Kreis (Naturraum Saaleaue) lebt der Teichmolch geme<strong>in</strong>sam mit<br />
Bergmolch (Ichthyosaura a. alpestris), Nördlichem Kammmolch (Triturus cristatus), Erdkröte<br />
(Bufo b. bufo), Grasfrosch (Rana t. temporaria), Seefrosch (Pelophylax ridibundus),<br />
Bl<strong>in</strong>dschleiche (Anguis f. fragilis) und R<strong>in</strong>gelnatter (Natrix. n. natrix), April 1996.<br />
(Aufn. A. NÖLLERT)
LANDSCHAFTSPFLEGE UND NATURSCHUTZ IN THÜRINGEN 47. JAHRGANG (2010) HEFT 1 15<br />
Abb. 10: Sorger Teiche im NSG „Pennewitzer Teiche – Unteres Wohlrosetal“ (Ilm-Kreis).<br />
Hier siedelt e<strong>in</strong>e <strong>in</strong>dividuenstarke Teichmolchpopulation, 13.09.2002.<br />
(Aufn. D. STREMKE, LaNaServ)<br />
Abb. 11: Höhenverteilung (m ü. NN) der Teichmolch-Fundorte (n = 2.629) <strong>in</strong> Thür<strong>in</strong>gen<br />
im Vergleich zu denen aller autochthonen Amphibien- (n = 7.378) und Schwanzlurcharten<br />
(n = 4.108). (Grafik K. DETZNER, TLUG Jena)<br />
E<strong>in</strong>ige <strong>in</strong>dividuenreiche und bemerkenswerte<br />
Vorkommen <strong>in</strong> Thür<strong>in</strong>gen:<br />
• BELLSTEDT (2002): 2.616 Ind. März/<br />
April 1989 Amphibienzaun 800 m<br />
Länge an B 88/Re<strong>in</strong>hardsbrunner<br />
Teiche (Lkrs. Gotha)<br />
• P. SCHACHE <strong>in</strong> BELLSTEDT (2002):<br />
4.076 Ind. 2002 Amphibienzaun<br />
Cumbacher Teiche (Lkrs. Gotha)<br />
• ROTH et al. (2002): 412 Ind. 2002<br />
Amphibienzaun FND „Erdfall<br />
Erlensumpf“ (Stadt Weimar<br />
– beträchtliche Erhöhung der bis-<br />
lang dort registrierten Individuenzahl)<br />
• SEE (1996): 3.101 Adulti 1995 Amphibienzaun<br />
im Teichtal Ha<strong>in</strong>rode<br />
(Lkrs. Nordhausen)<br />
• SEE (1999): 7.646 Adulti vom<br />
10. 03. bis 22. 04. 1999 Amphibienzaun<br />
im Teichtal Ha<strong>in</strong>rode (Lkrs.<br />
Nordhausen)<br />
• D. MEY <strong>in</strong> MEY & SCHMIDT (2002):<br />
3.675 Adulti Frühjahr 1999 Amphi-<br />
bienzaun zwei Teiche bei Hallungen<br />
(Wartburgkreis)<br />
• MEY & SCHMIDT (2002): 190 Adulti<br />
am 19. 04. 1985 aus Tümpel mit<br />
Fläche von 20 m 2 gekeschert<br />
• J. ROZYCKI, Arnstadt (<strong>in</strong> litt. 07. 01.<br />
2010): 2.231 Ind. im Jahr 1994 Amphibienzaun<br />
von 650 m Länge an<br />
B 88, Sorger Teiche im NSG „Pennewitzer<br />
Teiche – Unteres Wohlrosetal“<br />
(Ilm-Kreis; Abb. 10)<br />
Abbildung 11 zeigt die Höhenverteilung<br />
der Fundorte im Vergleich zu denen aller<br />
<strong>in</strong> Thür<strong>in</strong>gen bodenständigen Amphibien-<br />
bzw. Schwanzlurcharten. Der<br />
höchstgelegene Fundort bef<strong>in</strong>det sich<br />
auf 896,1 m ü. NN (Ilm-Kreis, Teich<br />
an der Schmücke, MTB 5330, 1995, D.<br />
CONRADY), der niedrigste auf 115,8 m ü.<br />
NN (Kyffhäuserkreis, Roßleben, MTB<br />
4734, 1988, C. ENGEL).<br />
In die Rote Liste Thür<strong>in</strong>gens wurde der<br />
Teichmolch nicht aufgenommen, galt<br />
also damals als ungefährdet (NÖLLERT et<br />
al. 2001).<br />
Auf Grund unserer eher spärlichen Datenlage<br />
zum aktuellen Status des Teichmolches<br />
<strong>in</strong> Thür<strong>in</strong>gen (Abb. 12) ist die<br />
Bewertung der Bestandssituation für die<br />
bevorstehende Bearbeitung der Roten<br />
Liste (Amphibia, 3. Fassung) nicht e<strong>in</strong>fach.<br />
Jedoch lassen nachfolgende (z. T.<br />
auch ältere) H<strong>in</strong>weise e<strong>in</strong>en Rückgang<br />
der Art vermuten:<br />
• REIN (1985: 21) Abnahme der Individuenzahl<br />
<strong>in</strong> der Umgebung Erfurts<br />
an e<strong>in</strong>igen Laichplätzen, ersche<strong>in</strong>t<br />
aber nur an isolierten Fundpunkten<br />
gefährdet<br />
• VON KNORRE (1987: 442) „…erhebliche<br />
Ausdünnung der Bestände…“<br />
im Mittleren Saaletal bei Jena<br />
• ROTH et al. (2002: 130) „…fortdauernde<br />
Bestandsgefährdung der<br />
Art…“ <strong>in</strong> der Stadt Weimar<br />
Abbildung 13 zeigt die Zahl wandernder<br />
Teichmolche an e<strong>in</strong>igen Amphibienzäunen<br />
(mit unterschiedlicher Länge<br />
im Verlauf der Untersuchungsjahre) im<br />
Ilm-Kreis. Vor allem an den Sorger Teichen<br />
bei Pennewitz (an der B 88) wird<br />
der enorme Bestandsrückgang deutlich.<br />
Publizierte bzw. <strong>in</strong> Gutachten enthaltene<br />
aktuellere Untersuchungen zur<br />
Biologie und Ökologie (i. w. S.) des<br />
Teichmolches liegen aus Thür<strong>in</strong>gen nur<br />
wenige vor (vgl. auch NÖLLERT & NÖL-<br />
LERT 1987).
16 LANDSCHAFTSPFLEGE UND NATURSCHUTZ IN THÜRINGEN 47. JAHRGANG (2010) HEFT 1<br />
Morphometrie: SCHMIDT (1991) ermittelte<br />
von 3.128 Individuen der vier im<br />
ehemaligen Kreis Bad Salzungen (heute<br />
Wartburgkreis) siedelnden Molcharten<br />
zwischen 1981 und 1988 morphometrische<br />
Daten. Unter den 1.192 (676<br />
M, 516 W) Teichmolchen befand sich<br />
e<strong>in</strong> Männchen (Umgebung des Ortes<br />
Spr<strong>in</strong>gen; leg. D. REUM & K. SCHMIDT<br />
17.05.1984) mit e<strong>in</strong>er Körperlänge von<br />
110 mm, welches zu den längsten bislang<br />
vermessenen Individuen der Art <strong>in</strong><br />
Mitteleuropa zählt (vgl. BUSCHENDORF<br />
& GÜNTHER 1996: 176; SCHMIDTLER &<br />
FRANZEN 2004: 849).<br />
Pigmentanomalien: MEY & SCHMIDT<br />
(2002: 39) teilen den Fund (leg. K. SCHMIDT,<br />
Sommer 1980) e<strong>in</strong>er alb<strong>in</strong>otischen Teichmolchlarve<br />
aus der Umgebung von Barchfeld<br />
(heute Wartburgkreis) mit.<br />
Anzahl (n)<br />
2500<br />
2000<br />
1500<br />
1000<br />
500<br />
0<br />
2.004<br />
Zweizapfenteiche<br />
537<br />
Brandtsteiche<br />
240<br />
2.231<br />
Sorger Teiche<br />
130<br />
445<br />
867<br />
Anzahl der Nachweise<br />
3000<br />
2500<br />
2000<br />
1500<br />
1000<br />
500<br />
0<br />
2<br />
35<br />
914<br />
Zeitraum<br />
2.457<br />
Abb. 12: Anzahl der Teichmolch-Nachweise <strong>in</strong> Thür<strong>in</strong>gen von 1960 bis 2009 im Fach<strong>in</strong>formationssystem<br />
<strong>Naturschutz</strong> der TLUG Jena: Stand Dezember 2009.<br />
(Grafik K. WOLF, TLUG Weimar)<br />
210<br />
1993 1994 1995 1996 1997 1998 1999 2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007<br />
75<br />
Jahr<br />
654<br />
1961–1970 1971–1980 1981–1990 1991–2000 2001–2009<br />
152<br />
821<br />
181<br />
23<br />
Abb. 13: Individuenzahlen von Teichmolchen<br />
an drei Amphibienzäunen im<br />
Ilm-Kreis: Sorger Teiche bei Pennewitz an<br />
der B 88, Länge <strong>in</strong> unterschiedlichen Jahren<br />
zwischen 300 m und 825 m; Zweizapfenteiche<br />
bei Pennewitz – Gräf<strong>in</strong>au, Länge<br />
200–600 m; Brandtsteiche bei Bücheloh an<br />
der B 87, Länge 325–550 m.<br />
(Grafik K. WOLF, nach Daten von<br />
J. ROZYCKI, UNB Ilm-Kreis, Arnstadt)<br />
Abb. 14: Fortpflanzungsgewässer und Landlebensraum<br />
des Teichmolches im NSG<br />
„W<strong>in</strong>dknollen“, Stadt Jena. Das Gebiet wird<br />
des Weiteren von Bergmolch (Ichthyosaura<br />
a. alpestris), Nördlichem Kammmolch (Triturus<br />
cristatus), Knoblauchkröte (Pelobates<br />
f. fuscus), Erdkröte (Bufo b. bufo), Europäischem<br />
Laubfrosch (Hyla a. arborea), Grasfrosch<br />
(Rana t. temporaria), Teichfrosch<br />
(Pelophylax esculentus), Bl<strong>in</strong>dschleiche<br />
(Anguis f. fragilis), Zauneidechse (Lacerta<br />
a. agilis), Glattnatter (Coronella a. austriaca)<br />
und R<strong>in</strong>gelnatter (Natrix n. natrix) besiedelt,<br />
22.05.2009. (Aufn. H. & M. DITTMANN)
LANDSCHAFTSPFLEGE UND NATURSCHUTZ IN THÜRINGEN 47. JAHRGANG (2010) HEFT 1 17<br />
100<br />
80<br />
60<br />
40<br />
20<br />
0<br />
Anteil Gewässer (%)<br />
Adulte Individuen zur Reproduktionszeit<br />
Larvennachweise<br />
L. vulg. T. crist H. arb. P. esc. B. bufo I. alp. P. fusc. ke<strong>in</strong> Nachw.<br />
Arten<br />
Abb. 15: Relative Nachweishäufigkeit der Amphibienarten und ihrer Larven <strong>in</strong> den 1990 bis<br />
1992 untersuchten Gewässern (n = 46) im NSG „W<strong>in</strong>dknollen“, Stadt Jena. Der euryöke aber<br />
Wärme liebende Teichmolch war erwartungsgemäß dar<strong>in</strong> die häufigste Amphibienart und<br />
wurde <strong>in</strong> 82,6 % der Gewässer nachgewiesen. L. vulg. = Teichmolch; T. crist. = Nördlicher<br />
Kammmolch; H. arb. = Europäischer Laubfrosch; P. esc. = Teichfrosch; B. bufo = Erdkröte;<br />
I. alp. = Bergmolch; P. fusc. = Knoblauchkröte. (Grafik C. NÖLLERT)<br />
L. vul.<br />
95,7%<br />
n = 511<br />
n = 22<br />
T. crist.<br />
4,1%<br />
n = 1<br />
I. alp.<br />
0,2%<br />
Abb. 16: Individuenzahl und -anteil der am 14. und 27.04.1991 aus n = 8 Kle<strong>in</strong>gewässern<br />
im NSG „W<strong>in</strong>dknollen“ gekescherten Molcharten: Nördlicher Kammmolch (Triturus cristatus),<br />
Bergmolch (Ichthyosaura a. alpestris) und Teichmolch (Lissotriton v. vulgaris).<br />
(Grafik C. NÖLLERT)<br />
%<br />
60<br />
50<br />
40<br />
30<br />
20<br />
10<br />
0<br />
Gewässer-Fläche (m 2 )<br />
Anteil an unters. Gew.<br />
Anteil von L. vulg. bes. Gew.<br />
0,3–1,5 1,6–5,0 5,1–10,0 10,1–20,0<br />
Abb. 17: Spontane Besiedlung temporärer Kle<strong>in</strong>stgewässer im NSG „W<strong>in</strong>dknollen“, Stadt<br />
Jena, durch den Teichmolch: Am 05.05.1991 wurden n = 25 nahezu vegetationslose Kle<strong>in</strong>stgewässer<br />
mit maximaler Wassertiefe von 20 cm untersucht, die <strong>in</strong>folge <strong>in</strong>tensiver Niederschläge<br />
am 30.04.1991 (8,9 Liter/Quadratmeter, Station Jena-Sternwarte; REKLI-Datenbank;<br />
Auskunft R. KUNKA, TLUG Jena) entstanden waren. Der Teichmolch war die e<strong>in</strong>zige Amphibienart,<br />
die dar<strong>in</strong> gefunden wurde. (Grafik C. NÖLLERT)<br />
Gewässerbesiedlung, Larvengewässer,<br />
Individuenzahl, „Vergesellschaftung“:<br />
NÖLLERT & NÖLLERT (2000)<br />
untersuchten 1990–1992 und 1997 u. a.<br />
die Teichmolch-Population des heutigen<br />
NSG „W<strong>in</strong>dknollen“ (Abb. 14) <strong>in</strong><br />
der Stadt Jena. In den Abbildungen 15<br />
bis 17 s<strong>in</strong>d e<strong>in</strong>ige Ergebnisse zusammengefasst.<br />
Bleibt zum Schluss unser Aufruf, nicht<br />
nur im <strong>in</strong>ternationalen „Jahr der biologischen<br />
Vielfalt“, dieser äußerst ästhetisch<br />
anzuschauenden Amphibienart<br />
– vor allem natürlich das Männchen<br />
im prächtigen Hochzeitskleid – zukünftig<br />
deutlich mehr Aufmerksamkeit<br />
zu schenken und durch Langzeit-Monitor<strong>in</strong>g<br />
repräsentativer Vorkommen<br />
mögliche weitere Bestandsverluste<br />
rechtzeitig zu erkennen und verh<strong>in</strong>dern<br />
zu helfen!<br />
Danksagung<br />
Wir möchten uns zuerst bei allen Naturfreunden<br />
bedanken, die an der Kartierung<br />
von Teichmolchvorkommen im<br />
Freistaat Thür<strong>in</strong>gen beteiligt waren.<br />
Des Weiteren s<strong>in</strong>d wir folgenden Fachkolleg<strong>in</strong>nen<br />
und -kollegen für die vielfältige<br />
Hilfe bei Manuskriptdurchsicht,<br />
Literaturbeschaffung und bei der Bereitstellung<br />
wertvoller Abbildungsvorlagen<br />
zutiefst zu Dank verpflichtet,<br />
allen voran Herrn F. J. SCHMIDTLER<br />
aus München, weiterh<strong>in</strong>: T. BADER,<br />
Wien (Österreich), D. COGÃLNICEANU,<br />
Constanta (Rumänien), R. DOHOGNE,<br />
Sa<strong>in</strong>t-Aout (Frankreich), D. DOLMEN,<br />
Trondheim (Norwegen), G. DŽUKIĆ,<br />
Belgrad (Serbien), E. EGERER, H<strong>in</strong>terbrühl<br />
(Österreich), W. FIEDLER, Leipzig,<br />
M. FRANZEN, München, I. GHIRA,<br />
Cluj-Napoca (Rumänien), V. GVOZDIK,<br />
Prag (Tschechische Republik), H. INNS,<br />
Farnham (Großbritannien), A. IVANOVIĆ,<br />
Belgrad (Serbien), M. L. KALEZIĆ, Belgrad<br />
(Serbien), G. KÖHLER, Jena, F.<br />
LEO, Noßwitz/Elsterberg, L. MACHALA<br />
(Tschechische Republik), A. MALETZKY,<br />
Salzburg (Österreich), A. MENDT, Geschäftsstelle<br />
der DGHT <strong>in</strong> Rhe<strong>in</strong>bach,<br />
G. POTTIER, Toulouse (Frankreich), I.<br />
R. REINKIND, Trondheim (Norwegen),<br />
C. RIEGELER, Wien (Österreich), A. RIT-<br />
TER, Oertzenhof, J. ROZYCKI, Arnstadt,<br />
G. SCHIPPER, Frankfurt a. Ma<strong>in</strong>, C. SER-<br />
FLING, Hermsdorf/Thür., T. SOS, Brasov<br />
(Rumänien), J. SPEYBROECK, Brüssel<br />
(Belgien), D. STREMKE, Tromlitz, A.
18 LANDSCHAFTSPFLEGE UND NATURSCHUTZ IN THÜRINGEN 47. JAHRGANG (2010) HEFT 1<br />
THIELE, Arnstadt, B. THIESMEIER, Bielefeld,<br />
B. TRAPP, Wuppertal, S. VOITEL,<br />
Eisleben, J. WHITEHURST, Cholmondeley<br />
(Großbritannien), V. ZAVADIL, Bustehrad<br />
(Tschechische Republik).<br />
Last but not least bedanken wir uns<br />
bei den Kolleg<strong>in</strong>nen und Kollegen der<br />
TLUG Jena/Weimar für vielfältige Unterstützung:<br />
K. DETZNER, P. KÜMPEL, R.<br />
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Kriechtiere – Amphibia et Reptilia.<br />
– In: HEINRICH, W., R. MARSTAL-<br />
LER, R. BÄHRMANN, J. PERNER & G.<br />
SCHÄLLER: Das <strong>Naturschutz</strong>gebiet<br />
„Leutratal“ bei Jena – Struktur- und<br />
Sukzessionsforschung <strong>in</strong> Grasland-<br />
Ökosystemen. – <strong>Naturschutz</strong>report<br />
H. 14: 217–222<br />
NÖLLERT, A., & C. NÖLLERT (1987):<br />
Herpetofaunistische und allgeme<strong>in</strong>e<br />
herpetologische Forschung für<br />
das Gebiet der DDR von 1949 bis<br />
1984 (Amphibia et Reptilia). – Zoologische<br />
Abhandlungen Staatliches<br />
Museum für Tierkunde Dresden 43<br />
(Nr. 6): 49–99<br />
NÖLLERT, A., & C. NÖLLERT (1992): Die<br />
Amphibien Europas. Bestimmung<br />
– Gefährdung – Schutz. – Stuttgart<br />
NÖLLERT, A., & C. NÖLLERT (2000): Amphibien<br />
und Reptilien <strong>in</strong> Teilgebieten<br />
des <strong>Naturschutz</strong>großprojektes<br />
„Orchideenregion Jena – Muschelkalkhänge<br />
im Mittleren Saaletal“. –<br />
Gutacht. im Auftr. Jenaer Planungsgeme<strong>in</strong>schaft<br />
„Orchideenregion“,<br />
vertreten durch Planungsbüro Dr.<br />
GERALD HIRSCH, Jena; Anhang 11:<br />
Fachbeitrag Kriechtiere und Lurche:<br />
2–102<br />
NÖLLERT, A., U. SCHEIDT, C. SERFLING<br />
& H. UTHLEB (2001): Rote Liste der<br />
Lurche (Amphibia) Thür<strong>in</strong>gens. 2.<br />
Fassung, Stand: 09/2001. – <strong>Naturschutz</strong>report<br />
H. 18: 43–46 + Tafel<br />
4, 5<br />
OBST, F. J. (1986): Amphibien und Reptilien<br />
<strong>in</strong> der Stadt – ihre Rolle und<br />
ihre Chancen <strong>in</strong> der Fauna urbaner<br />
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Univ., Math.-Naturwiss. R., 35:<br />
619–626<br />
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revealed by enzyme electrophoresis.<br />
– Folia Biologica (Kraków) 49:<br />
239–245<br />
RAXWORTHY, C. J. (1990): A review of<br />
the smooth newt (Triturus vulgaris)
LANDSCHAFTSPFLEGE UND NATURSCHUTZ IN THÜRINGEN 47. JAHRGANG (2010) HEFT 1 21<br />
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RIMPP, K. (2007b): Teichmolch Triturus<br />
vulgaris (LINNAEUS, 1758). – In:<br />
LAUFER, H., K. FRITZ & P. SOWIG<br />
(Hrsg.): Die Amphibien und Reptilien<br />
Baden-Württembergs. – Stuttgart:<br />
237–252<br />
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SCHIEMENZ, H. (1979): Zur Verbreitung<br />
der Lurche und Kriechtiere <strong>in</strong> Thür<strong>in</strong>gen<br />
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SCHIEMENZ, H. (1980): Die Herpetofauna<br />
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der Amphibien und Reptilien<br />
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– In: GÜNTHER, R. (Hrsg.): Die Amphibien<br />
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143–174<br />
SCHLÜPMANN, M., & J. J. VAN GELDER<br />
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THIESMEIER, B., & K. GROSSENBA-<br />
CHER (Hrsg.): Handbuch der Reptilien<br />
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IIB Schwanzlurche (Urodela) IIB<br />
Salamandridae III: Triturus 2, Salamandra.<br />
– Wiebelsheim: 759–846<br />
SCHMIDT, B. R., S. FURRER, A. KWET, S.<br />
LÖTTERS, D. RÖDDER, M. SZTATECS-<br />
NY, U. TOBLER & S. ZUMBACH (2009):<br />
Des<strong>in</strong>fektion als Maßnahme gegen<br />
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für Feldherpetologie, Suppl. 15:<br />
229–241<br />
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HERRMANN, H.-J. (ed.): Amphibienforschung<br />
im Terrarium (ohne Ersche<strong>in</strong>ungsort):<br />
154–158<br />
SCHMIDTLER, J. F., & M. FRANZEN<br />
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1758) – Teichmolch. – In: THIESMEI-<br />
ER, B., & K. GROSSENBACHER (Hrsg.):<br />
Handbuch der Reptilien und Amphibien<br />
Europas. Bd. 4/IIB Schwanzlurche<br />
(Urodela) IIB Salamandridae<br />
III: Triturus 2, Salamandra. – Wiebelsheim:<br />
847–967<br />
SCHMIDTLER, J. F., & H. SCHMIDTLER<br />
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of the Northern Calcareus<br />
Alps between the rivers Isar and<br />
Inn (Bavaria/Tyrol). – Biota 2 (1),<br />
Journal of biology and ecology. Proceed<strong>in</strong>gs<br />
of the 1st International Scientific<br />
Meet<strong>in</strong>g of the Biology and<br />
Ecology of Alp<strong>in</strong>e Amphibians and<br />
Reptiles <strong>in</strong> Nazarje, Slovenia, 1–3<br />
September 2000: 89–110<br />
SCHMIDTLER, J. J., & J. F. SCHMIDTLER<br />
(1967): Über die Verbreitung der<br />
Molchgattung Triturus <strong>in</strong> Kle<strong>in</strong>asien.<br />
– Salamandra 3 (3): 15–36<br />
SCHMIDTLER, J. J., & J. F. SCHMIDTLER<br />
(1983): Verbreitung, Ökologie und<br />
<strong>in</strong>nerartliche Gliederung von Triturus<br />
vulgaris <strong>in</strong> den adriatischen<br />
Küstengebieten (Amphibia, Salamandridae).<br />
– Spixiana 6: 229–249<br />
SCILLITANI, G., S. TRIPEPI & C. GIACOMA<br />
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Jahresbericht für den<br />
Landkreis Nordhausen. – Unveröff.<br />
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SPARREBOOM, M. (2003): Triturus italicus<br />
(Peracca, 1898) – Italienischer<br />
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& K. GROSSENBACHER (Hrsg.): Handbuch<br />
der Reptilien und Amphibien<br />
Europas. Bd. 4/IIA Schwanzlurche<br />
(Urodela) IIA Salamandridae II: Triturus<br />
1. – Wiebelsheim: 707–725<br />
SPARREBOOM, M., & P. ARNTZEN (1987):<br />
Über die Amphibien <strong>in</strong> der Umgebung<br />
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9 (50): 27–34<br />
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TARKHNISˇHVILI, D. N., & B. THIESMEIER<br />
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der Amphibien <strong>in</strong> Georgien<br />
unter besonderer Berücksichtigung<br />
des Trialeti-Gebirges. – Herpetofauna<br />
16 (91): 27–34<br />
THIELE, A. (1993): Vorkommen und<br />
Schutz der Lurche (Amphibia) und<br />
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THIESMEIER, B. (1992): Amphibien und<br />
Reptilien im Ballungsraum Ruhrgebiet.<br />
– LÖLF-Mitteilungen Reckl<strong>in</strong>ghausen<br />
17 (1): 35–41<br />
TRAPP, B. (2007): Amphibien und Reptilien<br />
des griechischen Festlandes. –<br />
Münster (Liss. vulg. graecus: 6–39)<br />
VALAKOS, E. D., P. PAFILIS, K. SOTI-<br />
ROPOULOS, P. LYMBERAKIS, P. MARA-<br />
GOU & J. FOUFOPOULOS (2008): The<br />
Amphibians of Greece. – Frankfurt<br />
am Ma<strong>in</strong> (Liss. vulg. graecus:<br />
151–154)<br />
VEITH, M. (1996): Teichmolch – Triturus<br />
vulgaris (LINNAEUS, 1758). In:<br />
BITZ, A., K. FISCHER, L. SIMON, R.<br />
THIELE & M. VEITH: Die Amphibien
22 LANDSCHAFTSPFLEGE UND NATURSCHUTZ IN THÜRINGEN 47. JAHRGANG (2010) HEFT 1<br />
und Reptilien <strong>in</strong> Rhe<strong>in</strong>land-Pfalz.<br />
– Landau: 127–140<br />
VENCES, M. (2007): The Amphibian Tree<br />
of Life: Ideologie, Chaos oder biologische<br />
Realität? – Zeitschrift für<br />
Feldherpetologie 14 (2): 153–162<br />
VITT, L. J., & J. P. CALDWELL (2009):<br />
Herpetology. An <strong>in</strong>troductory Biology<br />
of Amphibians and Reptiles.<br />
– 3 rd Edition, Amsterdam, Boston &<br />
zehn weitere Verlagsorte (Familie<br />
Salamandridae: 426–428)<br />
VON KNORRE, D. (1987): Zur Herpetofauna<br />
des Mittleren Saaletales bei<br />
Jena – Funde im 19. und 20. Jahrhundert<br />
im Vergleich mit der gegenwärtigen<br />
Situation. – Wiss. Z.<br />
F.-Schiller-Univ. Jena, Naturwiss.<br />
R. 36: 437–449<br />
VON LINDEINER, A. (1993): Untersuchungen<br />
zur Populationsökologie von<br />
Berg-, Faden- und Teichmolch (Triturus<br />
alpestris, L., T. helveticus Razoumowski,<br />
T. vulgaris L.) an ausgewählten<br />
Gewässern im Naturpark<br />
Schönbuch (Tüb<strong>in</strong>gen). – Jahrbuch<br />
für Feldherpetologie, Beih. 3: 1–117<br />
WEISE, R., M. ALLENDORF, W. WEDE-<br />
KIND & D. MEY (2001): Lurche und<br />
Kriechtiere im Landkreis Eichsfeld.<br />
– Heiligenstadt<br />
WEISE, R., E. LEHNERT, D. MEY, W.<br />
SCHRAMM, T. SY & M. EHRHARDT<br />
(1997): Lurche und Kriechtiere des<br />
Unstrut-Ha<strong>in</strong>ich-Kreises. – Mühlhausen<br />
WOLTERSTORFF, W. (1891): Alytes obstetricans<br />
und Triton palmatus im<br />
Thür<strong>in</strong>ger Wald. – Zool. Anz. 14<br />
(No. 357): 65–67<br />
WOLTERSTORFF, W. (1914): Zwei neue<br />
Tritonenformen der paläarktischen<br />
Region. – Abhandl. u. Berichte Naturkde.<br />
Vorgesch. Magdeburg 2:<br />
371–381<br />
ZAVADIL, V., J. PIÁLEK & R. DANDOVÁ<br />
(2003): Triturus montandoni (Boulenger,<br />
1880) – Karpatenmolch. – In:<br />
THIESMEIER, B., & K. GROSSENBA-<br />
CHER (Hrsg.): Handbuch der Reptilien<br />
und Amphibien Europas. Bd. 4/<br />
IIA Schwanzlurche (Urodela) IIA<br />
Salamandridae II: Triturus 1. – Wiebelsheim:<br />
657–706<br />
ZÖPHEL, U., & R. STEFFENS; unter Mitwirkung<br />
des LFA Feldherpetologie<br />
und Ichthyofaunistik im NABU, LV<br />
Sachsen e. V. sowie über 100 sächsischer<br />
Feldherpetologen (2002):<br />
Atlas der Amphibien Sachsens.<br />
– Dresden (Liss. vulg.: 49–54)<br />
Andreas Nöllert<br />
Thür<strong>in</strong>ger Landesanstalt<br />
für Umwelt und Geologie<br />
Carl-August-Allee 8–10<br />
D-99423 Weimar<br />
e-mail: Andreas.Noellert@tlug.thuer<strong>in</strong>gen.de<br />
Johannes Hill<br />
Österreichische Gesellschaft für Herpetologie<br />
c/o Naturhistorisches Museum Wien<br />
Burgr<strong>in</strong>g 7<br />
A-1010 Wien<br />
e-mail: oegh-office@nhm-wien.ac.at<br />
Dr. Axel Kwet<br />
Staatliches Museum<br />
für Naturkunde Stuttgart, Zoologie<br />
Rosenste<strong>in</strong> 1<br />
D-70191 Stuttgart<br />
e-mail: Kwet.smns@naturkundemuseum-bw.de
Naturraum Plothener Teichplatte (Aufn. A. NÖLLERT) Aufn. W. FIEDLER