Junia 02/2022
Junia ist das Mitgliedermagazin des kfd-Bundesverbandes. Mehr unter: www.junia-magazin.de
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MÄRZ/APRIL 2<strong>02</strong>2<br />
Mitgliedermagazin der kfd –<br />
Katholische Frauengemeinschaft<br />
Deutschlands<br />
FRAU UND MUTTER HAT JETZT EINEN NAMEN –<br />
Es<br />
werde<br />
sichtbar!<br />
Kirche und Gesellschaft stehen<br />
vor massiven Herausforderungen:<br />
Welche Ideen Hoffnung<br />
entfachen<br />
HOFFNUNG 1<br />
#OutInChurch: kfd solidarisiert<br />
sich mit queeren Katholik*innen<br />
HOFFNUNG 2<br />
Die Ostergeschichte und die<br />
Rehabilitation der Maria Magdalena<br />
HOFFNUNG 3<br />
Nach Corona die Alltagslast<br />
gerechter verteilen
Bekannte und (z.T. zum Glück) vergessene Funkes: Cornelia, Bestsellerautorin, Kinderbuchautorin (Tintenherz); Arno, Grafiker, besser bekannt als Erpresser Dagobert; Max, Antifeminist, Buch: Sind Weiber Menschen?<br />
BEST<br />
OF<br />
FUNK<br />
Musikspielart,<br />
ursprünglich<br />
afroamerikanisch,<br />
die sich<br />
Ende der<br />
1960er-Jahre<br />
aus Einflüssen<br />
des Soul,<br />
Rhythm and<br />
Blues und Jazz<br />
entwickelt hat<br />
und Musikstile<br />
wie Disco,<br />
Hip-Hop und<br />
House stark<br />
beeinflusst hat.<br />
Poetisch<br />
„Du bist<br />
mit einem<br />
kleinen Funken<br />
Wahnsinn<br />
gesegnet.<br />
Du darfst<br />
ihn nicht<br />
verlieren.“<br />
Robin Williams,<br />
1951-2014,<br />
amerikanischer<br />
Schauspieler,<br />
bekannt aus: Der Club<br />
der toten Dichter<br />
Funkgerät<br />
Freude schöner Götterfunken<br />
Funke<br />
Dante Alighieri<br />
, (Substantiv,<br />
der, m.)<br />
kaum zu seh'n, entfacht doch<br />
{<br />
helle Flammen; und die im<br />
Dunkeln steh'n, die ruft der Synonyme<br />
Schein zusammen.<br />
Blitz, Lichtbogen<br />
Aus: „Ins Wasser fällt ein Stein“,<br />
glühendes Körperchen, Teilchen<br />
Text: Manfred Siebald, Melodie:<br />
Kurt Kaiser<br />
Anflug, Hauch, Spur<br />
Funk<br />
mich<br />
mal an<br />
Funke-Mediengruppe<br />
funk, Content-Netzwerk<br />
von ARD und<br />
ZDF<br />
Funkmast<br />
Ein<br />
Funkenzähler<br />
Potz Blitz!<br />
Der Funke sprang<br />
sofort über – und so<br />
hat es zwischen den<br />
beiden ordentlich<br />
gefunkt!<br />
Der Nachname Funke taucht in der<br />
ganzen Welt auf, in Deutschland<br />
aber mit Abstand am häufigsten:<br />
Mehr als 25.000 Mal! Quelle:<br />
nachnamen.net<br />
FUNKENDORF<br />
LANDKREIS BAYREUTH,<br />
BAYERN<br />
„Eine<br />
mächtige<br />
Flamme<br />
entsteht aus<br />
einem<br />
winzigen<br />
Funken.“<br />
FUNKEN<br />
SALMLER<br />
(auch Feuersalmler,<br />
urspr. Südamerika)<br />
BRAUCHTÜMLICH<br />
Funkenmariechen<br />
Funkensonntag<br />
Funkengarde<br />
(Süddeutschland: erster Fastensonntag,<br />
an dem Sonntag die Frühjahrsfeuer<br />
(Funkenfeuer) abgebrannt werden<br />
Beethovens Neunte<br />
Ein Fünkchen<br />
Hoffnung,<br />
Wahrheit<br />
und einen<br />
Funken<br />
Verständnis<br />
und Anstand<br />
bitte!<br />
genügt!<br />
… ist ein glühendes<br />
Teilchen, das bei<br />
Verbrennungsvorgängen,<br />
Reibungsvorgängen<br />
oder<br />
elektrischen Entladungen<br />
entsteht<br />
und sich durch ein<br />
gasförmiges Medium<br />
bewegt. Diese<br />
Kleinstteilchen<br />
werden dann als<br />
Funkenflug bezeichnet.<br />
(Wikipedia)<br />
LITERARISCH<br />
„Ohne<br />
Begeisterung<br />
schlafen die<br />
besten Kräfte<br />
unseres<br />
Gemütes. Es ist<br />
ein Zunder in<br />
uns, der<br />
Funken will.“<br />
Johann Gottfried von Herder<br />
Zusammengetragen von Jutta Laege, Illustration: lllustration: Christina Claßen<br />
MUTTERSPRACHE
Editorial<br />
Zeit zu üben, den<br />
Stillstand zu überwinden<br />
Liebe Leserin, lieber Leser,<br />
Ähnlich wie zum Jahreswechsel lassen sich zu Beginn<br />
der Fastenzeit, die mit dem Erscheinen dieser <strong>Junia</strong>-Ausgabe<br />
beginnt, Vorsätze verbinden. Mich hat neben den Aktionen<br />
und Anregungen der katholischen Hilfswerke und<br />
des Weltgebetstags (S. 18) der Titel der Fastenaktion der<br />
evangelischen Kirche inspiriert, aber auch nachdenklich<br />
gestimmt: „Üben! Sieben Wochen ohne Stillstand“ lautet<br />
es – und es ruft einige Assoziationen hervor: Üben – für<br />
sich alleine – in sieben Wochen eine neue Sprache, ein<br />
neues Instrument, eine bessere Ernährung. Guter Plan! Inspiriert<br />
mich! Oder: Üben mit Blick auf die Gemeinschaft:<br />
Neue Wege, Ideen, Möglichkeiten finden, sich wieder anzunähern<br />
nach zwei Jahren im Ausnahmezustand. Das ist<br />
es! Genau richtig und wertvoll! Es könnte nämlich auch<br />
bedeuten: lernen, wieder zuzuhören, und damit unserer<br />
Gesellschaft und Gemeinschaft den größten Dienst zu erweisen.<br />
„7 Wochen Ohne“, so das verkürzte Motto, ruft in mir<br />
aber auch Widerstand hervor. Vielleicht braucht die ein<br />
oder andere nach diesen zwei aufreibenden Corona-Jahren<br />
ja eher diese Empfehlung: Stillstand üben – Lasst mich mal<br />
‘ne Weile abtauchen! Vor allem Pflegekräfte (haupt- und<br />
ehrenamtliche), medizinisches Personal, Lehrerinnen und<br />
Erzieherinnen, Einsatzkräfte in ganz Deutschland dürften<br />
sich nach Stillstand – im Sinne von Ruhe – sehnen. Für<br />
Mütter gilt das, für Väter auch, und wenn ich weiter darüber<br />
nachdenke, irgendwie für alle, denn die Pandemie hat<br />
deutlich ihre Spuren hinterlassen.<br />
Es ist gar nicht so einfach<br />
mit diesem Motto.<br />
Mit Blick auf den Zustand<br />
der katholischen Kirche<br />
trifft es wieder den Nagel<br />
auf den Kopf. Wir können<br />
alles gebrauchen,<br />
nur keinen Stillstand. Die<br />
Verantwortlichen dieser<br />
Kirche sollten ganz dringend<br />
die sieben Wochen<br />
von Aschermittwoch bis Ostern nutzen, den Stillstand zu<br />
beenden! Sie sollten das, was sie hoffentlich mit den Delegierten<br />
im Synodalen Weg verabredet haben (was, stand<br />
leider zu Redaktionsschluss noch nicht fest) vorantreiben.<br />
Und sie sollten diese Kirche, verdammt noch mal, endlich<br />
grundlegend erneuern oder Platz für die machen, die das<br />
wollen und können!<br />
Es ist seit der Missbrauchsstudie 2018 so viel Vertrauen<br />
in die Institution Kirche verloren gegangen, dass uns<br />
das österliche Motto der Hoffnung bei der Vorbereitung<br />
dieser Ausgabe nicht leicht gefallen ist. Der Funke Hoffnung<br />
... gibt es ihn noch? Ich denke, ja. Unsere Geschichte<br />
zu Maria Magdalena (Seite 8 ff.) zeigt, dass Diskriminierung<br />
irgendwann auch enden kann. Sie sagt auch: Es lohnt<br />
sich zu üben, ja, es ist unabdingbar, über den eigenen Tellerrand<br />
und Erfahrungshorizont zu schauen. So verstehe<br />
ich auch die Initiative „OutInChurch“, eine so wichtige<br />
Bewegung zur längst überfälligen Zeit (S.12).<br />
Zeit zu üben, den Stillstand zu überwinden! Sieben<br />
Wochen sind nicht viel mit Blick auf 2000 Jahre<br />
Kirchengeschichte. Es braucht mehr als einen Funken, es<br />
braucht wieder Flammen der Begeisterung. Das wünsche<br />
ich Ihnen und uns allen mit Blick auf ein hoffnungsvolles<br />
Osterfest.<br />
Ihre Jutta Laege<br />
Chefredakteurin<br />
Folgen Sie uns<br />
Katholische Frauengemeinschaft Deutschlands
„Passion 21“:<br />
Neue Inszenierung<br />
und Verlosung<br />
DIE<br />
FRAU<br />
AN<br />
SEINER<br />
SEITE<br />
„Passion 21“ heißt ein als<br />
Neuerzählung für das 21.<br />
Jahrhundert entwickeltes<br />
Bühnenstück, in das auch<br />
ein 2<strong>02</strong>1 entstandener Film<br />
einfließt. „Es muss getan<br />
werden“, lautet die<br />
Botschaft dieser Ostergeschichte,<br />
die ab April<br />
zunächst im Festspielhaus<br />
Füssen, danach in Wetzlar<br />
gespielt wird. Fünf<br />
Charaktere erzählen<br />
darin ihre Perspektive,<br />
ihr Schicksal und ihre<br />
Begegnung mit Jesus:<br />
die Jünger Judas und Petrus,<br />
der Hohepriester Kaiphas,<br />
der Statthalter Pontius<br />
Pilatus – und natürlich<br />
Maria Magdalena –<br />
die Frau an seiner Seite.<br />
<strong>Junia</strong> verlost 3 x 2 Karten<br />
für die „Passion21“. Wie<br />
Sie mitmachen können<br />
sowie nähere Informationen<br />
zum Theaterstück:<br />
www.junia-magazin.de<br />
und: www.passion21.de<br />
„Das letzte Abendmahl“ von Leonardo da Vinci:<br />
Ein Gemälde, das die Fantasien oder doch eher<br />
Verschwörungstheoretiker beflügelte: Ist hier die Liebe<br />
zwischen Maria Magdalena und Jesus abgebildet?<br />
War sie gar seine Ehefrau? Im Buch und Film „Sakrileg“<br />
von Dan Brown geht es um die besondere Rolle<br />
der Maria Magdalena. S. 11<br />
VON UNSERER<br />
REDAKTION<br />
8<br />
FRAUENFRAGEN
FRAUENFRAGEN<br />
Apostelin, Jüngerin, Sünderin, Prostituierte,<br />
Geliebte, Ehefrau? Um die biblische Gestalt der<br />
Maria aus Magdala ranken sich seit fast 2000<br />
Jahren Gerüchte, Spekulationen, Fantasien. Sie hat<br />
Kunstschaffende und Kreative weltweit angeregt.<br />
Die Ostergeschichte ist nicht ohne sie zu erzählen.<br />
Doch erst seit 2016 wird die Heilige Maria<br />
Magdalena in der katholischen Kirche mit einem<br />
Fest (22. Juli) offiziell als Auferstehungszeugin<br />
geehrt. Ihr Weg voller Hindernisse begleitet uns<br />
bis heute und bleibt aus Frauensicht aktuell.<br />
Evangelium nach Johannes:<br />
„Ich habe den Herrn gesehen“<br />
Was finden wir bei den Evangelisten<br />
Markus, Matthäus, Lukas und Johannes?<br />
Das Markusevangelium (als<br />
ältestes) stellt die Jüngerinnen Jesu als Vorbilder<br />
wahrer Nachfolge dar – im Gegensatz zu den<br />
unverständigen Zwölfen. Während die Zwölf,<br />
die Markus nicht „Apostel“ nennt, schon bei der<br />
Gefangennahme Jesu im Garten Getsemani fliehen,<br />
bleiben die Jüngerinnen in seiner Nähe (Mk<br />
14,50f; 15,40f). Sie allein werden Zeuginnen der<br />
Kreuzigung, des Todes und der Grablegung Jesu.<br />
Sie gehen, allen voran Maria aus Magdala, am<br />
ersten Tag der Woche zum Grab. Maria Magdalena<br />
empfängt – als einzige der Jünger- und Jüngerinnenschar<br />
– die Auferstehungsbotschaft.<br />
Das Matthäusevangelium erweitert diese<br />
Darstellung. Gleich zweimal und von höchster<br />
Stelle werden die Frauen, die am Ostermorgen<br />
zum Grab gehen, mit der Verkündigung der Auferstehungsbotschaft<br />
beauftragt: Zunächst durch<br />
einen Engel im Grab und dann, als sie schon voll<br />
Freude auf dem Weg zu den Jüngerinnen und<br />
Jüngern sind, um ihnen die Frohe Botschaft zu<br />
verkünden, vom Auferstandenen selbst (Mt 28,1-<br />
10). Auch das Lukasevangelium kennt die Erzählung<br />
vom Grabgang der Frauen und ihrer Verkündigung<br />
der Osterbotschaft (Lk 24,1-11). Und<br />
obwohl Lukas die Zwölf (die nur er auch „Apostel“<br />
nennt) besonders wertschätzt, erscheinen sie<br />
in seiner Ostererzählung als ungläubig, denn sie<br />
trauen der Botschaft der Frauen nicht: „Doch die<br />
Apostel hielten diese Reden für Geschwätz und<br />
glaubten ihnen nicht.“<br />
Die innigste Ostererzählung finden wir im<br />
Johannesevangelium. In poetischen Bildern schildert<br />
es die Begegnung der Maria aus Magdala mit<br />
dem Auferstandenen, den sie zunächst für einen<br />
Gärtner hält und erst erkennt, als er sie beim<br />
Namen ruft (Joh 20,11-18): „Jesus sagte zu ihr:<br />
‚Maria!‘ Sie wandte sich um und sagte zu ihm auf<br />
Hebräisch: ‚Rabbuni!‘ – das heißt Lehrer. Jesus<br />
sagte zu ihr: ‚Halte mich nicht fest, denn ich bin<br />
noch nicht zu Gott, meinem Ursprung, aufgestiegen.<br />
Geh aber zu meinen Geschwistern und sage<br />
ihnen: Ich steige auf zu meinem Gott und eurem<br />
Gott, zu Gott, der mich und euch erwählt hat.‘<br />
Maria aus Magdala kam und verkündete den Jüngerinnen<br />
und Jüngern: ‚Ich habe Jesus den Lebendigen<br />
gesehen.‘ Und dies hat er ihr gesagt.“<br />
Zwar sind die Evangelientexte nicht einfach<br />
historische Berichte, sondern deuten Erfahrungen<br />
mit Jesus im Glauben an seine Auferstehung.<br />
Dennoch können wir aus ihnen erschließen, dass<br />
den Frauen, allen voran Maria aus Magdala, eine<br />
bedeutende Rolle als Erstzeuginnen und Verkünderinnen<br />
der Auferstehungsbotschaft zukam.<br />
Tatsächlich genoss Maria aus Magdala in der Geschichte<br />
der alten Kirche höchstes Ansehen.<br />
FRAUENFRAGEN<br />
9
Denn basierend auf der Ostergeschichte der Evangelisten machten die<br />
alten Kirchenväter Maria Magdalena im 3. Jahrhundert n. Chr. zur<br />
Apostelin und Osterbotin, sie wurde fortan „Apostelin der Apostel“ genannt.<br />
Die Theologin Silke Petersen beschreibt in ihrem Buch „Maria<br />
aus Magdala“ die unterschiedlichen Konzepte und Kriterien, die hinter<br />
diesen Namensgebungen standen: Für den Evangelisten Lukas war der<br />
Apostelkreis auf die zwölf (männlichen) Jünger begrenzt, die Jesus folgten.<br />
Der Apostel Paulus habe nicht dazu gehört, da er den irdischen<br />
Jesus nicht einmal gekannt habe. Und Frauen waren aus Lukas‘ Sicht<br />
dafür nicht qualifiziert, so Petersen. Paulus hingegen betrachtete sich<br />
selbst als Apostel und er beschränkte den Kreis nicht auf die „Zwölf“,<br />
sondern nannte, wie im Brief an die Gemeinde in Rom nachzulesen,<br />
weitere Mitstreiter und Gefährtinnen, wie beispielsweise Andronikus<br />
und die Apostelin <strong>Junia</strong> (Namensgeberin dieses Magazins). Petersen:<br />
„Von der zugrunde liegenden Wortbedeutung her ist ein Apostel jemand,<br />
der oder die von einer anderen, normalerweise höher stehenden<br />
Person gesandt und bevollmächtigt wird. In einem solchen ebenso wie<br />
im paulinischen Sinne ist Maria aus Magdala als Apostelin anzusehen,<br />
im lukanischen Sinne jedoch nicht.“<br />
Die Einzigartigkeit Maria Magdalenas in der Ostergeschichte, ihre<br />
Treue und Begleitung Jesu bis hin zur Grablegung, ihr Verkündigungsauftrag<br />
– all das trat in den darauffolgenden Jahrhunderten hinter eine<br />
andere Lesart zurück: Maria Magdalena wurde zum Sinnbild für die<br />
Sünde. Ausschlaggebend dafür war Papst Gregor I., der im 6. Jahrhundert<br />
verschiedene Frauenfiguren in der Bibel auf Maria Magdalena projizierte.<br />
Er verschmolz die Figur der Frau aus Magdala mit der namenlosen<br />
Sünderin, die Jesus die Füße mit ihren Tränen wusch und mit Öl<br />
salbte (Lk 7,36-50). Außerdem fußte seine Interpretation der Sünderin<br />
auf einer weiteren Andeutung bei Lukas (Lk 8,1-3): „Und die Zwölf waren<br />
mit ihm (Jesus, Anm. der Red.), dazu etliche Frauen, die er gesund<br />
gemacht hatte von bösen Geistern und Krankheiten, nämlich Maria,<br />
genannt Magdalena, von der sieben Dämonen ausgefahren waren.“<br />
Für Gregor I. war das Beleg genug: „Und was bedeuten diese sieben<br />
Dämonen, wenn nicht sämtliche Laster?“ Das Kirchenoberhaupt gewann<br />
die Deutungshoheit, die sieben Dämonen wurden mit den sieben<br />
Todsünden gleichgesetzt und mit unkontrollierter weiblicher Sexualität<br />
verknüpft – und so wurde aus der Jüngerin Maria aus Magdala eine<br />
lasterhafte Frau und Prostituierte. Silke Petersen verweist außerdem<br />
auf eine weitere Interpretation, die es bis in die Neuzeit geschafft hat:<br />
In manchen Versionen der (Vor-)Geschichte Maria Magdalenas werde<br />
auch die Erzählung von der Ehebrecherin (Joh, 7,53 -8,11) hinzugezogen:<br />
„Passend zur Kombination von Frau, Sünde, Sexualität.“<br />
Die Kirchen-, Kultur- und Kunstgeschichte legt Zeugnis ab, wie<br />
Maria Magdalena fortan, maßgeblich in den Jahren der Gegenreformation<br />
und bis heute, gesehen werden sollte und (beispielsweise in fundamentalischen<br />
Gruppen) immer noch wird: Auf Gemälden oft nackt<br />
oder halbnackt, mit offenem, oft rotem Haar – wer dachte da nicht an<br />
Sünde und Laster? So verfestigte sich das Bild der Maria Magdalena<br />
als „Sünderin“, in Deutschland entstand im 13. Jahrhundert sogar der<br />
„Magdalenenorden“, in dem büßende Frauen Heimat fanden.<br />
Einer weiteren Legende im Mittelalter folgend verbrachte Maria<br />
Magdalena als büßende Einsiedlerin ihre letzten Jahre in einer Grotte<br />
in Südfrankreich. In St-Maximin-La-Sainte-Baume soll sie begraben<br />
sein, verschiedene Orte in Frankreich reklamierten ihre Gebeine später<br />
für sich. Die orthodoxen Christinnen und Christen verorteten sie später<br />
nach Ephesus. Dass sich all diese Annahmen verbreiten konnten, hat<br />
auch damit zu tun, dass nach dem Verkündigungsauftrag in der Bibel<br />
die Frauen nicht mehr auftauchen. Petersen fragt: „Was haben sie nach<br />
DIE BEDEUTUNG<br />
DER APOKRYPHEN<br />
Unter den so genannten Apokryphen,<br />
den nicht kanonischen<br />
Evangelien, findet sich auch das<br />
Evangelium der Maria, das einzige,<br />
dessen Protagonistin eine<br />
Frau ist. Es basiert auf Papyrus-<br />
Fragmenten in einem koptischen<br />
Dialekt und könnte im 2. Jahrhundert<br />
n. Chr. entstanden sein.<br />
Es besteht im ersten Teil aus Dialogen<br />
zwischen dem auferstandenen<br />
Jesus und seinen Jüngern<br />
und Jüngerinnen und im zweiten<br />
Teil einer Vision Marias. Interessant<br />
sind die Konflikte zwischen<br />
den Männern und Frauen in Jesu<br />
Gefolgschaft. So sagt Petrus über<br />
den Erlöser: „Er hat doch nicht<br />
etwa mit einer Frau heimlich vor<br />
uns, nicht öffentlich, geredet? (...)<br />
Hat er sie mehr als uns erwählt?“<br />
Im apokryphen Philippusevangelium<br />
findet sich außerdem<br />
diese Andeutung, die der Liebesbeziehung<br />
von Maria Magdalena<br />
und Jesus Nahrung gab: „Und die<br />
Gefährtin von Christus ist Maria<br />
Magdalena. Der Herr liebte sie<br />
mehr als alle anderen Jünger, und<br />
er küsste sie oftmals auf ihren<br />
(Mund). Die übrigen Jünger (..)<br />
sagten zu ihm: ‚Weshalb liebst du<br />
sie mehr als uns alle?‘“<br />
den Ereignissen, die ihr Leben doch beträchtlich erschüttert haben<br />
dürften, getan? Gab es Konflikte unter den Anhängern und Anhängerinnen<br />
Jesu über die Deutung der Ereignisse? Sind die Frauen zurück<br />
nach Galiläa gegangen? Jede Vermutung bleibt angesichts unserer<br />
Quellenlage Spekulation.“<br />
Spannend bleibt für Theologinnen bis heute die Frage der Geschlechterrollenzuschreibungen<br />
im Allgemeinen wie im Besonderen:<br />
Maria Magdalena und Petrus stehen da in deutlicher Konkurrenz.<br />
Petersen: „Beide haben nach unterschiedlichen neutestamentlichen<br />
Zeugnissen Anspruch darauf, der bzw. die Erste gewesen zu sein,<br />
die eine Erscheinung mit dem Auferstandenen erlebte.“ Darin steckt<br />
heute mehr denn je auch die Frage nach der Gleichberechtigung. „In<br />
der aktuellen Debatte um das Amtsverständnis in der katholischen<br />
Kirche ist der Verkündigungsauftrag an Maria Magdalena nicht zu<br />
übergehen“, sagt die Theologin und stellvertretende kfd-Bundesvorsitzende<br />
Agnes Wuckelt. „Heute ist Maria Magdalena für viele katholische<br />
Frauen ein Vorbild.“ Dazu habe die durch Papst Johannes Paul<br />
II. wieder reaktivierte Benennung als „Apostelin der Apostel“ ebenso<br />
beigetragen wie zuletzt die Anerkennung als authentische Auferstehungszeugin<br />
durch Papst Franziskus.(jul/debo)<br />
10<br />
FRAUENFRAGEN
Rooney Mara<br />
als Maria<br />
Magdalena im<br />
gleichnamigen<br />
Film von 2018.<br />
Kritiker sahen<br />
in dem Werk<br />
den Versuch<br />
der Rehabilitation<br />
einer<br />
biblischen<br />
historische<br />
Figur, die jahrhundertelang<br />
ausgegrenzt,<br />
diffamiert und<br />
stigmatisiert<br />
wurde.<br />
Unten: Oscar-<br />
Preisträger<br />
Joaquin Phoenix<br />
als Jesus<br />
im Film „Maria<br />
Magdalena“<br />
FILMZITATE<br />
«MARIA<br />
MAGDALENA»<br />
„Es ist nicht<br />
recht, dass er<br />
dich dazu erhebt,<br />
uns zu führen“<br />
Petrus zu Maria Magdalena<br />
„Es sind keine<br />
Dämonen hier,<br />
Maria Magdalena“<br />
Jesus zu Maria Magdalena<br />
„Du liebst<br />
meinen Sohn?<br />
Du musst dich<br />
darauf vorbereiten,<br />
ihn zu verlieren“<br />
Maria zu Maria Magdalena<br />
„Maria, du bist<br />
meine Zeugin“<br />
Jesus zu Maria Magdalena<br />
„Ich bin bei<br />
dir, bis zum<br />
Ende“<br />
Maria Magdalena zu Jesus<br />
www.trailer.de<br />
FANTASIE, FIKTION UND<br />
FASZINATION<br />
Maria Magdalena wird zur Kultfigur<br />
Die Beziehung zwischen Jesus Christus und Maria Magdalena ist aus<br />
dramaturgischer Sicht eines der spannendsten Kapitel des Neuen Testaments.<br />
Während Maria Magdalena vom Mittelalter bis ins 20. Jahrhundert<br />
der Inbegriff der Sünderin (und Verführerin) war, gab es in der<br />
jüngeren Zeit immer wieder Spekulationen, sie sei die Geliebte oder gar<br />
Ehefrau von Jesus gewesen. Viel Stoff für Kunst- und Kulturschaffende<br />
von heute: Sie machten Maria Magdalena zur populären Kultfigur.<br />
Das Musical Jesus Christ Superstar, das 1971 am Broadway in New<br />
York Premiere feierte, greift auf die klassischen Passionserzählungen des<br />
Neuen Testamentes zurück, rückt aber neben der Beziehung Jesu zu<br />
Judas auch Maria Magdalena mit ins Rampenlicht. In der Arie „I don‘t<br />
know how to love him“ besingt Maria Magdalena eine unmögliche –<br />
und gleichzeitig einzigartige Liebe. Am Ende pompöser Lieder von Hosianna,<br />
Eifersucht, Selbstzweifeln und Verrat stehen die ins Mark gehende<br />
Kreuzigung, der Ruf Jesu nach Mutter und dem göttlichen Vater und die<br />
Grablegung – die Liebesgeschichte bleibt hingegen offen.<br />
Was das Musical auf einer platonischen Ebene abhandelt, wird 2006 in<br />
dem Film „Sakrileg“ nach dem gleichnamigen Roman von Dan Brown<br />
deutlich benannt – mit blendenden oder besser: blendend inszenierten<br />
dramaturgischen Mitteln: Maria Magdalena als Geliebte, Ehefrau und<br />
Mutter einer gemeinsamen Tochter. Als Vorlage dienten unter anderem<br />
apokryphe Quellen (s. Kasten links) und eine eigenwillige Interpretation<br />
des berühmten Abendmahl-Gemäldes von Leonardo da Vinci, in<br />
der in der Gestalt des Lieblingsjüngers (mit langen roten Haaren und<br />
ohne Bart) Maria Magdalena an Jesu Seite gesehen wird. Die fiktionale<br />
Geschichte verfängt, weil eingebettet<br />
in die Suche nach dem Heiligen Gral,<br />
vieles abenteuerlich, aber für den Laien<br />
denkbar erscheint. Die Veröffentlichung<br />
des Romans sorgte 20<strong>02</strong> für größte Empörung<br />
innerhalb der katholischen Kirche.<br />
Von Ketzerei ist die Rede. Dem Erfolg des<br />
Werkes tut das keinen Abbruch. Es gehört<br />
zu den erfolgreichsten Büchern des ersten<br />
Jahrzehnts des neuen Jahrtausends.<br />
In dem Film „Maria Magdalena“ des<br />
australischen Regisseurs Garth Davis von<br />
2018 ist Maria Magdalena eine junge, nach Unabhängigkeit strebende<br />
Frau. Ihre Familie versucht, sie zur Räson zu bringen, ein Exorzist<br />
wird gerufen, der ihr die Dämonen austreiben soll. Sie bricht mit ihrer<br />
Familie, Jesus erscheint als ihr Heiler. Sie schließt sich ihm an. Maria<br />
Magdalena ist hier nicht nur gleichwertiges Mitglied der Jünger- und<br />
Jüngerinnenschaft, sie hat auch diese besondere Bindung zu Jesus, eine<br />
tiefe Verbundenheit, Zärtlichkeit und Nähe – die den Schlussakkord ahnen<br />
lässt: Nach dem Tod Jesu am Kreuz, nach der Grablegung, als die<br />
Sonne aufgeht, sieht sie Jesus vor dem Grab sitzen. Sie setzt sich zu ihm.<br />
Dann geht sie zu den Jüngerinnen und Jüngern und erzählt von seiner<br />
Auferstehung. Sie ist die Osterbotin und erste Zeugin – die alte Interpretation<br />
der Sünderin und Büßerin ist damit (in diesem Film) obsolet. (jul)
Ein Ort für alle<br />
LEBEN,<br />
Gott<br />
WIE<br />
UNS<br />
SCHUF<br />
Die kfd ist ein Ort für alle Frauen – ob verheiratet und mit Kindern, verwitwet, geschieden,<br />
kinderlos, hetero-, homo- oder transsexuell. Daher haben die jüngsten Äußerungen des<br />
Papstes zu kinderlosen Paaren für erheblichen Unmut in der Frauengemeinschaft gesorgt.<br />
Gleichzeitig solidarisiert sich die kfd mit der Initiative #OutInChurch, bei der sich Ende<br />
Januar Hunderte queere* katholische Menschen deutschlandweit outeten.<br />
VON ISABELLE DE BORTOLI<br />
12 kfd AKTUELL<br />
* Mit dem englischen Begriff „queer“ bezeichnen sich heute viele Menschen, die in ihrer sexuellen<br />
Orientierung und /oder ihrer Geschlechtsidentität von der heterosexuellen Norm abweichen
40<br />
Jahre lang haben sie ihre Liebe<br />
versteckt. 40 Jahre in der Angst<br />
gelebt, ihre katholischen Arbeitgeber<br />
könnten herausfinden, dass sie leben, wie<br />
sie laut Kirche nicht leben dürfen: Maria und Monika<br />
sind ein Paar. Über Jahrzehnte mussten sie<br />
ein Doppelleben führen, in der ständigen Angst,<br />
Kolleginnen und Kollegen könnten etwas ahnen,<br />
Chefs könnten an Bischöfe berichten. Als Monikas<br />
Vater starb, stand Maria nicht neben ihr am<br />
Grab. Zu groß die Furcht, dass die Liebe, die laut<br />
Katholischer Kirche nicht sein darf, öffentlich<br />
würde, dass die Jobs gekündigt werden könnten.<br />
Doch nun ist Schluss mit dem Versteckspiel:<br />
Maria und Monika sind zwei von 125 Menschen,<br />
die sich im Rahmen der Dokumentation „Wie<br />
Gott uns schuf“ in der ARD Ende Januar geoutet<br />
haben. Die Dokumentation ist Teil der Initiative<br />
„#OutInChurch“. Sie zeigt auf, wie weitreichend<br />
queere Menschen von kirchlichen Bestimmungen<br />
im Alltag eingeschränkt sind. Eine ehemalige<br />
Referentin aus dem Erzbistum Paderborn erzählt,<br />
wie sie kurz vor Beginn des Mutterschutzes ihren<br />
Job verlor. Sie ist in einer lesbischen Beziehung,<br />
die Kinder wurden über Samenspenden gezeugt.<br />
Nicht akzeptabel für ihren damaligen Arbeitgeber.<br />
Ein junger Mann berichtet von seiner Geschlechtsangleichung.<br />
Im Referendariat ist er für<br />
seine Schüler der Religionslehrer, doch für die<br />
Kirche bleibt er Lehrerin: „Die Idee, für die Kirche<br />
immer nur als weiblich zu existieren, ist für<br />
mich enorm schwer zu ertragen“, erklärt er.<br />
Die Erzieherin, der Krankenpfleger, die Ärztin,<br />
die Bildungsreferentin, der Priester, der Religionslehrer,<br />
der Museumspädagoge, die Gemeindereferentin,<br />
der Mitarbeiter für den Deutschen<br />
Katholikentag in Stuttgart: Sie alle sind Teil von<br />
„#OutInChurch“, und sie sind lesbisch, bisexuell,<br />
schwul, transident oder nicht-binär. Die Initiative<br />
fordert eine Korrektur menschenfeindlicher<br />
lehramtlicher Aussagen sowie die Änderung des<br />
diskriminierenden kirchlichen Arbeitsrechts.<br />
Mit rund 20 anderen Verbänden und Organisationen<br />
stellt sich die kfd an die Seite von „#OutInChurch“<br />
und macht deutlich: „Die katholische<br />
Kirche ist so vielfältig wie die Gesellschaft selbst<br />
und Heimat für jede*n. Niemand darf wegen<br />
der eigenen sexuellen Orientierung und/oder<br />
der geschlechtlichen Identität diskriminiert oder<br />
ausgeschlossen werden. Das betrifft auch Hauptberufliche<br />
und Ehrenamtliche, die sich in der<br />
katholischen Kirche sowie in Verbänden und Organisationen<br />
aus Überzeugung und auf vielfältige<br />
Weise engagieren.“<br />
Auf der Internetseite<br />
der Initiative<br />
„#OutInChurch“ erfährt<br />
man mehr über<br />
die 125 Menschen<br />
hinter der Initiative<br />
und ihre Forderungen:<br />
www.outinchurch.de<br />
Im Herder Verlag wird<br />
außerdem im Mai das<br />
Buch „#OutInChurch<br />
– für eine Kirche ohne<br />
Angst“ erscheinen.<br />
Bereits Ende 2<strong>02</strong>1<br />
ist das Buch<br />
„Katholisch und<br />
Queer“ im Bonifatius<br />
Verlag erschienen,<br />
in dem die Berichte<br />
queerer katholischer<br />
Menschen unter<br />
anderem um Perspektiven<br />
von Bischöfen<br />
und Theologinnen<br />
und Theologen ergänzt<br />
werden.<br />
Die Dokumentation<br />
„Wie Gott uns schuf“<br />
kann man in der<br />
ARD-Mediathek unter<br />
www.ardmediathek.de<br />
ansehen.<br />
Denn auch die kfd ist ein Ort, wo Diversität<br />
gelebt wird und künftig noch stärker gelebt<br />
werden soll. In diesem Zusammenhang wird die<br />
kfd auf der Bundesversammlung im Juni ein Positionspapier<br />
mit dem Namen „Frauenleben sind<br />
vielfältig“ verabschieden, das vorab in den Diözesanverbänden<br />
diskutiert wurde. Denn Frauen<br />
leben heute in einer größeren Vielfalt von Beziehungsformen<br />
als ihre Mütter und Großmütter.<br />
Sie leben als Single, als Ehefrau, als Ordensfrau,<br />
in Gemeinschaft oder alleine. Frauen sind verheiratet,<br />
geschieden, verwitwet, leben mit Kindern,<br />
alleinerziehend oder ohne Kinder. Frauen sind<br />
erwerbstätig und/oder Familienfrau. Frauen sind<br />
heterosexuell, lesbisch, bisexuell, intersexuell<br />
oder transsexuell.<br />
Das Positionspapier soll zu einem offenen<br />
und wertschätzenden Umgang mit der Vielfalt<br />
von Frauenleben und Gestaltung von Sexualität<br />
beitragen. Hinzu kommt: Viele Frauen haben<br />
aufgrund der lehramtlichen Position der katholischen<br />
Kirche in Bezug auf Sexualität, Verhütung<br />
und des Verständnisses von Ehe und Familie<br />
über Jahrzehnte hinweg viel Leid und seelische<br />
Verletzungen erfahren. Und so haben auch die<br />
jüngsten Äußerungen des Papstes zu kinderlosen<br />
Paaren bei der kfd für erheblichen Unmut gesorgt.<br />
Die Vorsitzende der kfd, Mechthild Heil,<br />
erklärte: „Liebe ist nach meiner christlichen Vorstellung<br />
nicht auf einen erfüllten Kinderwunsch<br />
beschränkt – und schon gar nicht hat die Kirche<br />
zu diktieren, in welcher Gemeinschaft und wie<br />
jemand zu leben hat.“<br />
Die Frauengemeinschaft kennt das schwierige<br />
Diskussionsfeld von Mutterschaft und Kinderlosigkeit.<br />
„Wir haben zuletzt unsere Verbandszeitschrift<br />
„Frau und Mutter“ auch deshalb in<br />
„<strong>Junia</strong>“ umbenannt, weil sich kinderlose Frauen<br />
zu Recht immer deutlicher beschwerten, dass sie<br />
nicht mit gemeint waren.“ Die ungewollt Kinderlosen<br />
litten genauso wie die bewusst Kinderlosen<br />
oft seelisch schwer unter dieser Last, nicht genug<br />
zu sein. Heil wird noch deutlicher: „Es gibt nur<br />
diese eine Losung: In unserer Frauengemeinschaft<br />
ist für alle Platz! Das sollte auch der Maßstab<br />
für die Institution Kirche sein.“<br />
Als Reaktion auf „OutInChurch“ haben<br />
mehrere Bischöfe und Generalvikare erklärt,<br />
dass queere Personen, die sich geoutet hätten,<br />
in ihrem Bereich keine Kündigung befürchten<br />
müssten. Bischof Georg Bätzing, Vorsitzender<br />
der Deutschen Bischofskonferenz, kündigte<br />
außerdem eine Reform des kirchlichen Arbeitsrechts<br />
an.<br />
kfd AKTUELL<br />
13
ZUKUNFTSPLAN<br />
Hoffnung<br />
Weltweit blicken Menschen mit Verunsicherung und Angst in die<br />
Zukunft. Die Corona-Pandemie verschärft Armut und Ungleichheit.<br />
Am 4. März feiern Menschen in über 150 Ländern der Erde den<br />
Weltgebetstag der Frauen aus England, Wales und Nordirland. Unter<br />
dem Motto „Zukunftsplan: Hoffnung“ laden sie ein, den Spuren der<br />
Hoffnung nachzugehen, und lenken den Blick auf besondere<br />
Frauen und Projekte in ihrem Land.<br />
1: NATALIE SPRICHT ÜBER GEWALT<br />
Gewalt gegen Frauen ist auch in England ein massives<br />
gesellschaftliches Problem. Natalie Collins aus dem<br />
Norden Englands ist seit rund drei Jahren beim Weltgebetstag<br />
engagiert. Im Gottesdienst 2<strong>02</strong>2 berichtet sie<br />
von ihrem gewalttätigen ersten Ehemann. Über ihre<br />
Erfahrungen zu sprechen, ist für viele Überlebende von<br />
Gewalt mit Schmerzen und Scham verbunden. So war es<br />
anfangs auch bei Natalie. Mittlerweile ist sie Expertin im<br />
Bereich häusliche Gewalt, hält Trainings für Betroffene,<br />
gibt Workshops für Jugendliche und in Unternehmen. Im<br />
Gottesdienst erzählt sie über die gewaltvolle Beziehung,<br />
die ihr zeitweise das Gott-Vertrauen nahm: „Ich lebte<br />
etwa drei Jahre lang mit einer Person zusammen, die<br />
meine Fähigkeit zerstörte, eine Beziehung zu Gott zu<br />
haben. Denn das ist es, was missbrauchende Personen<br />
tun: Sie zerstören alles, was uns Kraft gibt. So kann eine<br />
Beziehung mit Gott niemals funktionieren. Deswegen<br />
entschied ich mich dazu, Gott trotzdem zu vertrauen.“<br />
Natalie Collins ist mittlerweile glücklich in einer neuen<br />
Beziehung.<br />
2: NEUBEGINN BEI EINER TASSE TEE<br />
Um Mut für den Bruch mit dem gewalttätigen Partner zu fassen, brauchen<br />
die Betroffenen empathische Unterstützung, gute Beratung und Zeit. All<br />
dies finden sie bei den Freiwilligen der Heilsarmee. Das „The Link Café“<br />
(TLC) ist für sie da. Im Jahr XXX gründeten Freiwillige der Heilsarmee das<br />
Café im Londoner Stadtteil Mitcham and Morden als erste Anlaufstelle<br />
für Betroffene von sogenannter häuslicher Gewalt. Die Engagierten der<br />
Heilsarmee legen dabei Wert auf einen empathischen, respektvollen und<br />
kompetenten Umgang. Ihr Ziel ist, dass „aus Überlebenden Kämpferinnen<br />
werden“.<br />
18 FRAUEN WELTWEIT
FRAUEN WELTWEIT<br />
3: EMILY KÄMPFT WEITER<br />
Angst und Ausgrenzung hat<br />
auch Emily Owen aus Mittel-<br />
England erlebt. Im Alter von 19<br />
Jahren verlor sie als Folge einer<br />
Tumor-Operation ihren Gehörsinn.<br />
„Einmal, als ich vor einer<br />
weiteren Operation stand, bat<br />
ich Gott, mich auf dem Operationstisch<br />
sterben zu lassen. Ich<br />
wollte dieses Leben nicht mehr.<br />
Dieses Leben, das ich nicht geplant<br />
hatte, das Leben, in dem<br />
alles ein Kampf war. Gott sagte<br />
mir, dass ich in diesem Moment<br />
nicht sterben würde. Ich bat<br />
Gott: „Wenn ich weiterlebe, dann<br />
benutze bitte meine Geschichte.“<br />
Emily Owen arbeitet mittlerweile<br />
als Schriftstellerin und Rednerin.<br />
„Ich kann nicht behaupten, dass<br />
ich immer froh bin, dass es meine<br />
Geschichte ist. Denn manchmal<br />
ist es ein schwieriges Leben.<br />
Aber ich bin immer froh, wenn<br />
Gott sie benutzt, um Herzen zu<br />
berühren.“<br />
4: SCHWANGER<br />
UND<br />
GEFLÜCHTET<br />
Der Mangel an<br />
passenden Unterstützungsangeboten<br />
in<br />
Großbritannien führt<br />
zu einer deutlich erhöhten<br />
Müttersterblichkeit<br />
unter geflüchteten und Asyl<br />
suchenden Frauen. Um werdenden<br />
Müttern Leid und Schmerz zu ersparen,<br />
gründeten geflüchtete Frauen, Vertreterinnen<br />
von Wohlfahrtsverbänden, Hebammen<br />
und andere Fachfrauen vor zehn Jahren in<br />
Leeds den „maternity stream“ („Mutterschaftsbewegung“).<br />
Hier erhalten die Frauen<br />
eine Unterstützung, die passgenau auf ihre<br />
besondere Gesundheits- und Lebenssituation<br />
zugeschnitten ist. Inzwischen gibt es Anlaufstellen<br />
wie den „maternity stream“ auch in<br />
anderen englischen Städten.<br />
MATERIAL<br />
FÜR DEN<br />
GOTTESDIENST<br />
Immer am ersten Freitag<br />
im März stehen Frauen in<br />
über 150 Ländern auf und<br />
bilden eine Gebetskette<br />
rund um den Globus.<br />
Alleine in Deutschland<br />
machen jährlich mehr als<br />
800.000 Menschen mit.<br />
Frauen jeweils aus<br />
einem anderen Land<br />
schreiben den Text des<br />
Gottesdienstes. Unter<br />
www.weltgebetstag.de<br />
finden alle, die mitmachen<br />
wollen, zwei Video-<br />
Statements von Natalie<br />
Collins und Emily Owens<br />
mit deutschen Untertiteln.<br />
Sie können im<br />
Rahmen des Weltgebetstags-Gottesdienstes<br />
zum<br />
Beispiel über einen<br />
Beamer gezeigt werden.<br />
ZUKUNFTSPLAN<br />
HOFFNUNG<br />
Die britische Textilkünstlerin Angie<br />
Fox hat das Titelbild zum diesjährigen<br />
Weltgebetstag „Zukunftsplan: Hoffnung“<br />
aus England, Wales und Nordirland<br />
gestaltet; sie hat dabei unterschiedliche<br />
Techniken verwendet wie z.B. Patchwork<br />
und Stickerei. Sie sagt: „Ich freue<br />
mich sehr, dass ich ausgewählt wurde,<br />
die Gebete der Frauen meines Landes<br />
auf künstlerische Weise zu repräsentieren.<br />
Ich liebe das Gefühl der Zusammengehörigkeit<br />
im WGT.“<br />
Wir sehen offene Türen zu einem<br />
Weg hin auf einen weiten Horizont. In<br />
den Türen erkennen wir zerbrochene<br />
Ketten. Eine Friedenslilie durchbricht<br />
das Pflaster. Über allem leuchtet ein<br />
Regenbogen, unter ihm schwebt eine<br />
Taube, Symbol für den Frieden und<br />
Gottes Geistkraft.<br />
Der Regenbogen ist Zeichen des<br />
Bundes zwischen Gott und der ganzen<br />
Erde. Zeichen für Gottes umfassende<br />
Liebe und für Gottes Plan mit uns –<br />
„Zukunftsplan: Hoffnung“.<br />
Und so singen wir im ersten Lied des<br />
diesjährigen WGT-Gottesdienstes nach<br />
der populären Greensleeves-Melodie<br />
„Du, Gott, bist mein Lebenslicht, meine<br />
Hoffnung und meine Zuversicht. Du<br />
kennst meinen Namen, zeigst mir den<br />
Weg ins verheißene Land.“<br />
Ulrike Goeken-Huismann, Vorsitzende des Weltgebetstages<br />
der Frauen – Deutsches Komitee<br />
FRAUEN WELTWEIT<br />
19
GEISTLICHER<br />
IMPULS<br />
ZWISCHEN SCHOKOLADE<br />
UND WELTWEITER SOLIDARITÄT<br />
Ein Gespräch zur Fastenzeit<br />
Ulrike Göken-Huismann:<br />
Ich erinnere mich noch gut, dass ich als Kind in der Fastenzeit<br />
in einem großen Glas Bonbons und Schokolade<br />
sammeln musste, um sie dann Ostern (oder zwischendurch<br />
heimlich) essen zu dürfen.<br />
Andreas Paul:<br />
Du sagst das schon mit einem Augenzwinkern! Da sind<br />
wir uns einig: Das ist zwar nett, aber am eigentlichen Sinn<br />
der Fastenzeit – als Vorbereitungszeit auf Ostern – etwas<br />
vorbei. Es geht doch um mehr!<br />
Heute – da ich selbst entscheiden kann, wie ich diese Zeit<br />
gestalte –, ist es mir nach wie vor wichtig, wirklich auf etwas<br />
zu verzichten, aber auch bewusst geistliche Akzente<br />
zu setzen.<br />
In diese Richtung bin ich auch unterwegs. Verzicht gehört<br />
für mich durchaus dazu. Wichtiger noch ist mir, gezielt<br />
Orte und Zeiten zu suchen, um über den eigenen Tellerrand<br />
zu blicken und mich von anderen Lebenssituationen<br />
berühren und bezüglich meiner Lebensführung herausfordern<br />
zu lassen.<br />
Der Weltgebetstag, den wir meistens zu Beginn der Fastenzeit<br />
feiern, ist für mich eine gute Gelegenheit, Frauenleben<br />
weltweit in den Blick zu nehmen und ökumenische<br />
Solidarität zu leben, mich bereichern zu lassen von<br />
den Gebeten, Gedanken und Perspektiven christlicher<br />
Schwestern in aller Welt.<br />
Ich lasse mich jedes Jahr – nicht erst seit ich bei MISE-<br />
REOR arbeite – durch die Fastenaktion inspirieren. Die<br />
Materialien mit den Berichten der Partnerorganisationen<br />
helfen mir, mich als Teil einer Menschheitsfamilie zu<br />
sehen, der das „gemeinsame Haus“ anvertraut ist. Und<br />
mit den vorgeschlagenen Aktionen werde ich selbst aktiv:<br />
zum Beispiel beim Coffee-Stop, wenn Menschen zu<br />
fairem Kaffee, Tee und Gebäck zusammenkommen, sich<br />
informieren und Spenden sammeln.<br />
Mich spricht das MISEREOR-Hungertuch oft sehr an, zuletzt<br />
das Motiv mit dem gebrochenen Fuß „Du stellst meine<br />
Füße auf weiten Raum“, das war für mich gerade in der<br />
Corona-Zeit ein mutmachendes Hoffnungszeichen. Auch<br />
der Fastenkalender mit seinen täglichen Impulsen gehört<br />
für mich selbstverständlich dazu.<br />
So wie für mich die Gottesdienste: Ob Frühschichten oder<br />
zum Nachdenken anregende Fastensonntage, insbesondere<br />
auch der 5. Fastensonntag, der MISEREOR-Sonntag.<br />
Viele kfd-Gruppen laden ein zu Kreuzwegandachten und<br />
Besinnungstagen, und in manchen Diözesanverbänden<br />
wird der Aschermittwoch der Frauen begangen.<br />
Fastenzeit – eine Chance, mit sich selbst neu in Beziehung<br />
zu treten ebenso wie mit anderen Menschen, vor<br />
Ort und weltweit.<br />
Wie gehen Sie, liebe kfd-Frauen, in diese Vorbereitung<br />
auf Ostern? Was nehmen Sie sich vor, wofür wollen Sie<br />
Ihren Blick schärfen? Wir beide wünschen Ihnen eine erfüllte<br />
und anregende Zeit ...<br />
… eine Zeit, die Sie innerlich aufleben und im Wortsinn<br />
auferstehen lässt.<br />
Auf dass es frohe Ostern werde – für Sie und die, die mit Ihnen Familie sind!<br />
GEISTLICHER IMPULS 25
IMPRESSUM<br />
104. JAHRGANG | MITGLIEDERMAGAZIN DER kfd<br />
Herausgeberin: Katholische Frauengemeinschaft Deutschlands (kfd) –<br />
Bundesverband e.V., Düsseldorf, vertreten durch Bundesvorsitzende Mechthild Heil<br />
Redaktion: Jutta Laege (Chefredakteurin, viSdP), Isabelle De Bortoli, Kim Theyssen<br />
Mitarbeit/Social Media: Corinna Fleuren, Romina Carolin Stork<br />
Kontakt zur Redaktion<br />
Prinz-Georg-Straße 44, 40477 Düsseldorf<br />
Telefon <strong>02</strong>11 44992-43 oder -40, Telefax <strong>02</strong>11 44992-89<br />
E-Mail: redaktion@junia-magazin.de und leserbriefe@junia-magazin.de<br />
Internet: www.kfd.de, www.junia-magazin.de<br />
Vertrieb<br />
Telefon <strong>02</strong>11 44992-34<br />
Gestaltung<br />
Das weite Feld, Design Direction<br />
Christina Claßen, Köln<br />
Lektorat<br />
Petra Richter, Köln<br />
Gesamtherstellung<br />
Westend Druckereibetriebe GmbH<br />
WKS Druckholding, Essen<br />
Datenschutz<br />
Vollständige Informationen zur Verarbeitung Ihrer<br />
personenbezogenen Daten sind unter www.kfd.de/datenschutz (§ 14) abrufbar.<br />
Datenschutzbeauftragter: datenschutzbeauftragter@kfd.de<br />
Für unverlangt eingesandte Manuskripte, Bilder oder Rezen sions exemplare<br />
wird keine Gewähr übernommen. Namentlich gezeichnete Beiträge stellen nicht unbedingt<br />
die Meinung der Redaktion dar. Nachdruck, auch aus zugsweise, nur mit Genehmigung und<br />
Quellenangabe. Die Zeitschrift wird sechs Mal jährlich ausgeliefert, wenn der Beitragsanteil für<br />
den Bundesverband e.V. gezahlt wird. Die Zustellung erfolgt durch ehrenamtliche<br />
Mitarbeiterinnen.<br />
Darlehenskasse im Bistum Münster<br />
IBAN DE22 4006 <strong>02</strong>65 0003 1974 00<br />
BIC GENODEM1DKM<br />
„Der nächste<br />
Katholikentag steht<br />
im Mai an und ich<br />
freue mich darauf,<br />
die Zusammenkunft<br />
in Stuttgart mit der<br />
kfd zu planen und<br />
darüber zu lesen.“<br />
Katharina Kosub,<br />
Referentin in<br />
der Abteilung<br />
Kommunikation<br />
Im<br />
nächsten<br />
Heft<br />
MAI<br />
2<strong>02</strong>2<br />
VÄTER VOR!<br />
Wie ist es eigentlich<br />
den Männern in der<br />
Pandemie ergangen?<br />
Berichte aus dem<br />
Ausnahmezustand<br />
mit Kindern und<br />
Familie<br />
ZUM DRITTEN!<br />
12 Frauen. 12 Orte.<br />
12 Predigten.<br />
Hoffentlich analog!<br />
Alles über die Planungen<br />
zum kfd-Predigerinnentag<br />
am Tag der <strong>Junia</strong><br />
Fotonachweise / Copyrights<br />
Titel: iStock/Dreamland Media S. 2: Adobe Stock/LaInspiratriz; Adobe Stock/caifas; Adobe<br />
Stock/Mirko Rosenau; Adobe Stock/martialred; Adobe Stock/ii-graphics S. 3: KNA/Harald<br />
Oppitz S. 4 – 5: picture alliance/Everett Collection/jonathan olley; picture alliance/dpa/Guido<br />
Kirchner; Privat; kfd S. 6 – 7: KNA/Anita Hirschbeck; picture alliance/ASSOCIATED PRESS/<br />
Jean-Francois Badias; picture alliance/Bianchetti/Leemage /©Bianchetti/Leemage; picture<br />
alliance/dpa/dpa-Zentralbild/Britta Pedersen; Adobe Stock/TheToonCompany;<br />
Adobe Stock/Stockgiu S. 8–11: picture alliance/I; Susen Bolz/PASSION21; picture alliance/<br />
Everett Collection/Copyright ©IFC Films/Courtesy Everett Collection/Everett C; picture<br />
alliance/akg-images/akg-images S. 12 – 13: picture alliance/dpa/Guido Kirchner; #outinchurch<br />
S. 14–15: kfd Elspe/Kerstin Sauer; kfd-Diözesanverband Köln S. 16 –17: Larissa Neubauer;<br />
klischeesc e.V S. 18 – 19: Abielle Hallas; Natalie Collins; City of Sanctuary; Emily Owen;<br />
Heilsarmee UK und Irland; wdpic S. 20 – 21: picture alliance/dpa/Hans-Jürgen Ehlers<br />
S. 22–24: James Rodríguez; picture alliance/AP Photo/Moises Castillo; Maren Kuiter<br />
S. 25: kfd/Kay Herschelmann S. 26: privat S. 27: F.A.Z.-Foto/Jana Mai S. 28 – 29: Albani Psalter.<br />
Dombibliothek Hildesheim, HS St.God. 1 (Eigentum der Basilika St. Godehard, Hildesheim), S.51.<br />
S. 30 – 31: Adobe Stock/val_iva; picture alliance; picture alliance/Geisler-Fotopress;<br />
picture-alliance/KPA Honorar & Belege; picture alliance/NurPhoto/Luca Carlino<br />
S. 32 – 33: © arte; Vatican Media/Romano Siciliani/KNA; © Pierre Boulat/Agentur Focus<br />
S. 34 – 35: Kurverwaltung Wangerooge; Park der Gärten; Burg Dinklage S. 36 – 37: bveo<br />
arianebille S. 38 – 39: picture alliance/Geisler-Fotopress/Frederic Kern; privat; © Ilkay Karakurt<br />
Quellennachweise:<br />
Mittelseite: © „Funken schlagen“ von Dota Kehr und Max Prosa<br />
S. 36 – 37: © Pressebüro Deutsches Obst und Gemüse<br />
ENGAGEMENT<br />
30 Jahre Fairtrade<br />
in Deutschland<br />
Ein kleines Siegel und die<br />
Geschichte vom Einsatz für<br />
fairen globalen Handel<br />
Außerdem im Heft:<br />
Omas Beste<br />
Mme X & Ms Y<br />
<strong>Junia</strong>-Quiz<br />
Generation K<br />
Auflösung Mme X und Ms Y in diesem Heft: Mme X:Katherine Hepburn, Ms Y: Frances McDormand