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Junia 02/2022

Junia ist das Mitgliedermagazin des kfd-Bundesverbandes. Mehr unter: www.junia-magazin.de

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GEISTLICHER<br />

IMPULS<br />

ZWISCHEN SCHOKOLADE<br />

UND WELTWEITER SOLIDARITÄT<br />

Ein Gespräch zur Fastenzeit<br />

Ulrike Göken-Huismann:<br />

Ich erinnere mich noch gut, dass ich als Kind in der Fastenzeit<br />

in einem großen Glas Bonbons und Schokolade<br />

sammeln musste, um sie dann Ostern (oder zwischendurch<br />

heimlich) essen zu dürfen.<br />

Andreas Paul:<br />

Du sagst das schon mit einem Augenzwinkern! Da sind<br />

wir uns einig: Das ist zwar nett, aber am eigentlichen Sinn<br />

der Fastenzeit – als Vorbereitungszeit auf Ostern – etwas<br />

vorbei. Es geht doch um mehr!<br />

Heute – da ich selbst entscheiden kann, wie ich diese Zeit<br />

gestalte –, ist es mir nach wie vor wichtig, wirklich auf etwas<br />

zu verzichten, aber auch bewusst geistliche Akzente<br />

zu setzen.<br />

In diese Richtung bin ich auch unterwegs. Verzicht gehört<br />

für mich durchaus dazu. Wichtiger noch ist mir, gezielt<br />

Orte und Zeiten zu suchen, um über den eigenen Tellerrand<br />

zu blicken und mich von anderen Lebenssituationen<br />

berühren und bezüglich meiner Lebensführung herausfordern<br />

zu lassen.<br />

Der Weltgebetstag, den wir meistens zu Beginn der Fastenzeit<br />

feiern, ist für mich eine gute Gelegenheit, Frauenleben<br />

weltweit in den Blick zu nehmen und ökumenische<br />

Solidarität zu leben, mich bereichern zu lassen von<br />

den Gebeten, Gedanken und Perspektiven christlicher<br />

Schwestern in aller Welt.<br />

Ich lasse mich jedes Jahr – nicht erst seit ich bei MISE-<br />

REOR arbeite – durch die Fastenaktion inspirieren. Die<br />

Materialien mit den Berichten der Partnerorganisationen<br />

helfen mir, mich als Teil einer Menschheitsfamilie zu<br />

sehen, der das „gemeinsame Haus“ anvertraut ist. Und<br />

mit den vorgeschlagenen Aktionen werde ich selbst aktiv:<br />

zum Beispiel beim Coffee-Stop, wenn Menschen zu<br />

fairem Kaffee, Tee und Gebäck zusammenkommen, sich<br />

informieren und Spenden sammeln.<br />

Mich spricht das MISEREOR-Hungertuch oft sehr an, zuletzt<br />

das Motiv mit dem gebrochenen Fuß „Du stellst meine<br />

Füße auf weiten Raum“, das war für mich gerade in der<br />

Corona-Zeit ein mutmachendes Hoffnungszeichen. Auch<br />

der Fastenkalender mit seinen täglichen Impulsen gehört<br />

für mich selbstverständlich dazu.<br />

So wie für mich die Gottesdienste: Ob Frühschichten oder<br />

zum Nachdenken anregende Fastensonntage, insbesondere<br />

auch der 5. Fastensonntag, der MISEREOR-Sonntag.<br />

Viele kfd-Gruppen laden ein zu Kreuzwegandachten und<br />

Besinnungstagen, und in manchen Diözesanverbänden<br />

wird der Aschermittwoch der Frauen begangen.<br />

Fastenzeit – eine Chance, mit sich selbst neu in Beziehung<br />

zu treten ebenso wie mit anderen Menschen, vor<br />

Ort und weltweit.<br />

Wie gehen Sie, liebe kfd-Frauen, in diese Vorbereitung<br />

auf Ostern? Was nehmen Sie sich vor, wofür wollen Sie<br />

Ihren Blick schärfen? Wir beide wünschen Ihnen eine erfüllte<br />

und anregende Zeit ...<br />

… eine Zeit, die Sie innerlich aufleben und im Wortsinn<br />

auferstehen lässt.<br />

Auf dass es frohe Ostern werde – für Sie und die, die mit Ihnen Familie sind!<br />

GEISTLICHER IMPULS 25

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