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P. Heinrich Terfrüchte

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Jenseits des Todes wartet das Leben,<br />

das für uns alle Christus erwirkt hat.<br />

Am Mittag des 19. November 2009<br />

starb in Münster unser Mitbruder<br />

P. <strong>Heinrich</strong> <strong>Terfrüchte</strong><br />

Kapuziner<br />

<strong>Heinrich</strong> <strong>Terfrüchte</strong> wurde am 6. August 1946 in Borken geboren. Nach dem Besuch<br />

der Volksschule in Borken wechselte er 1958 ins Josefs-Kolleg der Kapuziner in<br />

Bocholt. Von 1963 bis 1966 war er im Fidelis-Kolleg der Kapuziner in Bensheim und<br />

beendete dort im Alten Kurfürstlichen Gymnasium mit dem Abitur im November 1966<br />

seine Schulzeit.<br />

Am 5. Januar 1967 trat er in den Kapuzinerorden ein. Nach der einfachen Profess in<br />

Stühlingen am 6. Januar 1968 absolvierte er seine philosophisch-theologischen<br />

Studien – zunächst in Krefeld, danach in Münster. Hier legte er auch am 24. April<br />

1971 seine Ewige Profess ab. Nach der Priesterweihe am 7. April 1973 in Münster<br />

arbeitete er von April 1974 bis Juli 1977 als Pfarrseelsorger in der Kapuzinerpfarrei<br />

St. Bonifaz in Mainz.<br />

Sein Interesse an der Missionsarbeit in der damaligen Präfektur Sibolga bewog P.<br />

<strong>Heinrich</strong>, als Missionar nach Indonesien zu gehen. Für ihn war es eine begeisternde<br />

Arbeit in der jungen Kirche auf Sumatra und Nias an der Verkündigung und<br />

Ausbreitung der Frohen Botschaft Jesu Christi mitzuwirken. In den ersten Jahren<br />

arbeitete er vor allem in einigen wenig entwickelten Regionen von Nias – in Gomo,<br />

Tögizita und Gidö. 1987 wurde er in Gunungsitoli Hausoberer des ersten<br />

Kapuzinerklosters in dem inzwischen zur Diözese erhobenen Missionsgebiet.<br />

Seit 1986 war P. <strong>Heinrich</strong> für die Caritasarbeit im Bistum Sibolga verantwortlich. Er<br />

gründete Bauernkooperativen, errichtete Gesundheitszentren, baute Schulen in<br />

abgelegenen Dörfern und legte einen Fond für Schülerhilfen an. Brunnen wurden<br />

gebohrt, Wasserleitungen gelegt, Wege und Straßen entstanden.<br />

Im Januar 1989 rief Bischof Anicetus P. <strong>Heinrich</strong> als Generalvikar an seine Seite.<br />

Wegen des Personalmangels war P. <strong>Heinrich</strong> gezwungen an vielen Stellen<br />

auszuhelfen.<br />

Während einer Firmreise auf den Batu-Inseln starb ganz plötzlich der dortige<br />

Seelsorger, P. Medard Reinle.<br />

Als sich für diesen lange Zeit kein Nachfolger fand, erklärte sich P. <strong>Heinrich</strong> im April<br />

1996 bereit, die Pfarrei Tello mit den vielen Außenstationen auf den kleinen Inseln zu<br />

übernehmen.


Die Mühen der seelsorglichen Arbeit auf den abgelegenen Inseln, Seenot und<br />

schwere Tropenkrankheiten zehrten an seinen Kräften. Deshalb entschied sich P.<br />

<strong>Heinrich</strong> im Jahr 2003, seinen missionarischen Einsatz in der Diözese Sibolga zu<br />

beenden und kehrte am 9. Mai 2003 nach Deutschland zurück.<br />

Im Kapuzinerkonvent in Bad Mergentheim bereitete er sich auf eine neue Aufgabe<br />

vor und erholte sich von den Strapazen der Missionsarbeit in Indonesien. Nach dem<br />

Provinzkapitel im Juni 2004 wurde er Hausoberer im Wallfahrtskloster Ave Maria und<br />

Pfarrer der Gemeinde Deggingen.<br />

Auf dringende Bitte des Administrators der Diözese Sibolga, P. Barnabas Winkler,<br />

wurde P. <strong>Heinrich</strong> ab dem 1. Februar 2007 für drei Jahre freigestellt, um das Projekt<br />

„Wiederaufbau von Idanögawo“ auf der Insel Nias in Indonesien zu leiten. Diese<br />

Station war bei dem gewaltigen Erdbeben an Ostern 2005 vollständig zerstört<br />

worden.<br />

Mit vollem Einsatz und mit großem Organisationstalent gelang es P. <strong>Heinrich</strong> nach<br />

und nach in Idanögawo die Kirche, das Pfarrbüro und das Pfarrhaus, die Poliklinik,<br />

das Schwesternhaus und ein Jungen-Internat wieder aufzubauen.<br />

Weitere Bauarbeiten führte er im Kinderdorf Gidö durch. Hier stellte er das Babyheim<br />

fertig, errichtete ein Angestelltenhaus und eine weitere Wohneinheit für die Kinder<br />

und begann mit der Renovierung der vorhandenen Wohneinheiten.<br />

Am 8. Mai 2009 entschloss sich P. <strong>Heinrich</strong>, wieder nach Deutschland zurück-<br />

zukehren. Ein Grund war seine angeschlagene Gesundheit.<br />

Nach einer Zeit der Erholung sollte er im Kloster in Frankfurt bei der Seelsorgsarbeit<br />

mithelfen. Doch es kam anders. Gut einen Monat nach seiner Rückkehr<br />

diagnostizierte man einen Gehirntumor, der bereits verschiedenste Funktionen des<br />

Körpers beeinträchtigte. Eine Operation hielten die Ärzte nicht mehr für möglich, und<br />

so erfolgte eine Chemotherapie und eine Bestrahlung der befallenen Stellen.<br />

Nach dieser Behandlung und einer Zeit der Pflege in Frankfurt wurde P. <strong>Heinrich</strong> in<br />

die Raphaelsklinik nach Münster verlegt. Dort erhielt er hauptsächlich –<br />

entsprechend seinem schriftlich geäußerten Willen – nur noch schmerzlindernde<br />

Medikamente.<br />

Am Mittag des 19. November 2009 gab unser Mitbruder <strong>Heinrich</strong> sein Leben in die<br />

Hände des Schöpfers zurück.<br />

Die Eucharistiefeier zum Begräbnis am Mittwoch, den 25. November 2009, beginnt<br />

um 14.00 Uhr in der Kapuzinerkirche. Anschließend ist die Beisetzung auf dem<br />

Klosterfriedhof.<br />

Wir bitten um das Gebet für den Verstorbenen.<br />

Die Kapuziner von Münster Geschwister <strong>Terfrüchte</strong> mit Familien

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