Gesundheitswegweiser Vorpommern-Greifswald 2022

Altersgerechtes Wohnen/Betreutes Wohnen/Tagespfl ege
Ein Haus und seine Geschichte – 30 Jahre Pfl egeerfahrung in Krien
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In sattem Rot leuchtet heute die ehemalige
Schule in Krien. 2007 wurde
zusammen mit der Geschäftsleitung
des Diakonie-Pfl egedienstes, der Kirchengemeinde
und der Pfl egedienstleiterin
der Sozialstation Krien, Elvira
Hasselmann, das Projekt „Alt werden
auf dem Dorf“ ins Leben gerufen.
Alte Schule, Krien
Ein Ambulantes Pfl egezentrum mit
altersgerechten Wohnungen, Pfl egehotelzimmern und Sozialstation entstand.
2009 erstrahlte die „Alte Schule“ in neuem Glanz. Die meisten Pfl egeeinrichtungen
gab es in der Stadt, nicht auf dem Dorf. Viele alte Menschen möchten aber
genau das: Ein ruhiges Landleben und eine Betreuung rund um die Uhr.
Das Betriebsklima ist Schwester Elvira sehr wichtig. Alle ziehen am gleichen
Strang. Das haben die ehemaligen Gemeindeschwestern schon immer so
gehandhabt. Inzwischen ist es schon dreißig Jahre her. Sie können auf einen
reichen Fundus an Arbeits- und Lebenserfahrung zurückblicken. Der Erfolg zeigt,
dass sie mit ihrem Kurs richtig liegen. Es ist Zeit, dass die „alten Hasen“ ihr Wissen
an junge Mitarbeiter weitergeben, die ihrerseits frischen Wind mitbringen. Die
meisten Pfl egekräfte wollen lieber in die Stadt. Dabei bietet Krien viele Vorteile:
Ein Haus mit eigenem Charme, eine harmonische Arbeitsatmosphäre und ein
gut eingespieltes Team. Die Mitarbeiter müssen schon mit Land und Natur
verbunden sein. Auf dem Dorf kennt jeder jeden, auch seine Sorgen und Nöte.
Kurze Wege zur Arbeit, Kindergarten und Grundschule gibt es ganz in der Nähe
und einen Schulbus.
„Die Bewohner wissen einen guten Pfl egedienst zu schätzen, aber sie sind nicht
mehr bereit, gute Pfl ege auch anzunehmen und das Pfl egegeld auszuschöpfen.
Der Hilfebedarf ist da. Wir pfl egen ja zum großen Teil schon die zweite Generation,“
meint Schwester Elvira. „Ich versuche den Menschen klar zu machen,
wenn sie jetzt nicht zu Hause ausreichend gepfl egt werden und bereit sind,
unter Umständen einen geringen Eigenanteil dazu zu zahlen, werden sie über
kurz oder lang ins Pfl egeheim kommen. Das kann dann wirklich teuer werden.
Dabei wollen die Klienten so lange es geht in ihrer gewohnten Umgebung
bleiben. Unser Pfl egedienst bietet ihnen umfangreiche Unterstützung“.
So ändern sich die Zeiten, alles ist in Bewegung. Es gibt immer wieder neue
Herausforderungen für den Pfl egedienst, seine Klienten und Mitarbeiter. Der
„Alten Schule“ würde es gefallen, wenn in Zukunft auch viele junge Mitarbeiter
der Sozialstation emsig ihre Einsätze von hier starten, wenn die Hausbewohner
auf der neugestalteten Terrasse ihren Kaffee trinken, wenn nach der Corona-
Pandemie wieder Kinder- und Sommerfeste im Garten stattfi nden können.