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LC-UPDates - Lebensmittel-Cluster

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Bioaktive Substanzen –<br />

Funktionelle <strong>Lebensmittel</strong><br />

Fortsetzung von Seite 1<br />

Beispielsweise wurden Brotback versuche<br />

mit Gerstenmehlzusatz zur Anreicherung<br />

mit ß-Glucan durch geführt.<br />

Der ß-Glucangehalt von Broten mit<br />

40 % Gerstenmehlanteil betrug je nach<br />

verwendeter Sorte 0,9 - 1,5 % und war<br />

somit 9 –15 mal höher als in reinen<br />

Weizenbroten.<br />

Ein weiterer Effekt der Anreicherung<br />

von <strong>Lebensmittel</strong>n mit Ballaststoffen ist<br />

die verdauungsfördernde Wirkung – eine<br />

Maßnahme die durchaus Relevanz hat,<br />

leiden doch rund 70 % der österreichischen<br />

Bevölkerung an Obsti pation. Durch<br />

den Einsatz von feinstver mahlenen<br />

Pfl anzenfasern (Hafer-, Weizen- oder<br />

Kar toffelfasern) oder Samen (Leinsamen,<br />

Flohsamen) in Backwaren oder<br />

Frühstückscerealien kann die Verweilzeit<br />

der Nahrung im Darmtrakt erheblich<br />

verkürzt werden. Der Vorteil dieser<br />

Anreicherung liegt darin, dass Produkte<br />

entwickelt werden können, die weniger<br />

an klassische Vollkornprodukte erinnern.<br />

Die zweite Möglichkeit zur Herstellung<br />

von Funktionellen <strong>Lebensmittel</strong>n<br />

beinhaltet einen verfahrenstechnischen<br />

Schritt – der Wertstoff wird in isolierter<br />

und aufkonzentrierter Form dem<br />

<strong>Lebensmittel</strong> zugesetzt, wie das<br />

Beispiel von Phytosterolesterangereicherten<br />

Brotaufstrichen zur Reduktion<br />

des Plasmacholesterinspiegels zeigt.<br />

Milch produkte mit funktionellen Inhaltsstoffen<br />

erfreuen sich großer Kunden-<br />

Akzeptanz und sind kaum mehr aus<br />

den Kühlregalen wegzudenken. Zum<br />

Einsatz kommen hier hauptsächlich probiotische<br />

Kulturen bzw. prebiotische<br />

Inhaltsstoffe (z. B. Oligofructose) sowie<br />

Pfl anzenextrakte mit ethnobotanischem<br />

Hintergrund.<br />

Die Grenzen zwischen <strong>Lebensmittel</strong><br />

und Arzneimittel verschwimmen zunehmend<br />

und es bedarf einer strikten Regelung<br />

und Überwachung der Verwendung<br />

von Pfl anzenteilen mit ausgesprochen<br />

Quelle: BMLFUW/AMA-Bioarchiv/Masannek<br />

[Trends]<br />

pharmakologischer Wirkung. Derzeit wird nur der Zusatz von Mineralstoffen und<br />

Vitaminen zu Nahrungs ergänzungsmitteln EU-weit geregelt, Kriterien für die Entwicklung<br />

von Funktionellen <strong>Lebensmittel</strong>n und mit den darauf bezogenen Health<br />

Claims werden aber in verschiedenen Gremien des Europarates und der EU-Kommission<br />

erarbeitet. Die zukünftige Entwicklung von Funktionellen <strong>Lebensmittel</strong>n wird<br />

wohl auch davon abhängen, wie innovativ die <strong>Lebensmittel</strong>industrie auf neue wissenschaftliche<br />

Erkenntnisse reagiert bzw. wie sich der Konsument im Dschungel der<br />

angebotenen Funktionellen <strong>Lebensmittel</strong> zurechtfi ndet.<br />

Bioaktive Substanzen Hinweise für folgende Wirkungen<br />

A B C D E F G H I J<br />

Carotinoide X X X X<br />

Phytosterine X X<br />

Saponine X X X X<br />

Glucosinolate X X X<br />

Polyphenole X X X X X X X X<br />

Monoterpene X X<br />

Phytoöstrogene X X<br />

Sulfi de X X X X X X X X X<br />

Ballaststoffe X X X X X<br />

Fermentierte <strong>Lebensmittel</strong> X X X X<br />

A Anticancerogen F Entzündungshemmend<br />

B Antimikrobiell G Blutdruck-beeinfl ussend<br />

C Antioxidativ H Cholesterin-senkend<br />

D Antithrombotisch I Blutzucker-beeinfl ussend<br />

E Immunmodulierend J Verdauungsfördernd<br />

Tabelle 1: nach Watzl B., Leitzmann C. (1999)<br />

Autoren<br />

Susanne Siebenhandl, Regine Schönlechner,<br />

Gernot Zweytick und Emmerich Berghofer<br />

Department für Lebenmittelwissenschaften<br />

und –technologie, Universität für Bodenkultur, Wien<br />

<strong>LC</strong>-UP Dates_aktuell.indd 3 28.02.2006 18:04:14 Uhr<br />

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