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EWKD 22-09

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8<br />

Regional / Marktplatz 5. März 20<strong>22</strong><br />

Fortsetzung von Seite 7<br />

Viele Menschen in Europa<br />

haben Angst, dass ?<br />

Putin seine Drohung einer<br />

nuklearen Eskalation wahr<br />

machen könnte und der<br />

Konflikt auf andere europäische<br />

Staaten oder gar die<br />

ganze Welt übergreift. Russland<br />

ist die größte Atommacht<br />

der Welt. Womit müssen<br />

wir noch rechnen?<br />

Andrij Melnyk: Wir müssen<br />

alle Drohungen<br />

ernst nehmen. Putin ist in<br />

der Lage, sie umzusetzen.<br />

Mich wundert es daher,<br />

dass es praktisch keine Vermittlungsversuche<br />

seitens<br />

des Westens mehr gibt. Eine<br />

Ausnahme ist Frankreichs<br />

Präsident Macron, der bisher<br />

aber keinen Erfolg hatte.<br />

Doch das darf nicht dazu<br />

führen, in den Bemühungen<br />

nachzulassen. Wir Ukrainer<br />

haben keinen Draht zu<br />

Putin, aber Deutsche wie<br />

Schröder und andere schon.<br />

Wo sind die jetzt?<br />

Sie meinen unseren<br />

? Ex-Kanzler Gerd Schröder,<br />

der jetzt Aufsichtsratschef<br />

mehrerer russischer<br />

Staatskonzerne und bekennender<br />

Putin-Freund ist.<br />

Andrij Melnyk: Ja, Schröder<br />

und all die anderen,<br />

die immer gesagt haben,<br />

wie wichtig ein enges,<br />

vertrauensvollen Verhältnis<br />

zu Russland ist. Was hat<br />

denn diese Russlandpolitik,<br />

was hat „Wandel durch<br />

Handel“ gebracht, wenn<br />

nun eine solche Sprachlosigkeit<br />

herrscht? Wo sind<br />

Kein Ball und<br />

Fuchsfangen<br />

ODISHEIM re ∙ Der für<br />

Samstag, 12. März, geplante<br />

Schützenball des Schützenverein<br />

Odisheim in Form<br />

einer „Schützendisco“ im<br />

Schützenhaus findet wegen<br />

der Auflagen und Kontaktverbote<br />

in geschlossenen<br />

Räumen nicht statt. Der<br />

Verein hat beschlossen,<br />

die Veranstaltung abzusagen.<br />

Ebenfalls findet das<br />

geplante Frühlings-Preisfuchsfangen<br />

am 18. März<br />

nicht statt.<br />

Gesprächscafé<br />

in Hemmoor<br />

HEMMOOR re ∙ Die Trauerbegleiterinnen<br />

der Hospizgruppe<br />

Land Hadeln<br />

laden zum nächsten Gesprächscafé<br />

für Trauernde<br />

Sonntag, 6. März, von 15<br />

bis 17 Uhr ein. Es findet im<br />

all die Leute, die sich wegen<br />

ihrer guten Beziehungen<br />

zu Russland und zu Putin<br />

selbst gerühmt haben?<br />

Die sind plötzlich sehr still<br />

geworden.<br />

Wie könnte denn aus Ihrer<br />

Sicht eine Verhand-<br />

?<br />

lungslösung zur Beilegung<br />

des Konflikts aussehen? Sehen<br />

Sie einen Weg, der aus<br />

diesem Krieg herausführen<br />

kann?<br />

Melnyk: Zualler-<br />

Andrij erst muss es eine Waffenpause<br />

geben. Die Toten<br />

müssen geborgen und die<br />

Verletzten versorgt werden,<br />

wir brauchen einen Gefangenenaustausch.<br />

Während<br />

wir reden, werden weiter<br />

Städte bombardiert und Zivilisten<br />

getötet. Da fällt es<br />

mir wirklich schwer, darüber<br />

nachzudenken, was Putin<br />

abhalten könnte.<br />

Putin verlangt unter anderem<br />

eine „Entnazifi-<br />

?<br />

zierung“. Immer wieder<br />

behauptet er, dass in der<br />

ukrainischen Regierung<br />

Nazis sitzen, die das Volk<br />

unterdrücken und den russischen<br />

Teil der Bevölkerung<br />

ermorden.<br />

Andrij Melnyk: Tja, wie<br />

sollen wir damit umgehen?<br />

Ich weiß nicht, was<br />

er damit meint. Wir haben<br />

eine große jüdische Gemeinde,<br />

unser Präsident ist<br />

jüdisch und spricht zu Hause<br />

Russisch. Putin stellt unerfüllbare<br />

Forderungen, die<br />

lediglich einen Vorwand für<br />

diesen Krieg liefern sollen<br />

und nichts mit der Realität<br />

Ev. Gemeindehaus in Hemmoor-Basbeck,<br />

Kirchweg<br />

15, statt. Das Treffen bietet<br />

Trauernden die Möglichkeit<br />

sich im gemütlichen<br />

Beisammensein auszutauschen<br />

und sich dadurch<br />

gegenseitig zu stützen. In<br />

geschützter, vertraulicher<br />

Atmosphäre können die<br />

Gäste von ihrem Verlust<br />

berichten; sie können aber<br />

auch nur zuhören. Um Anmeldung<br />

unter (0172) 93 247<br />

01 oder (04751) 90 01 90 wird<br />

gebeten.<br />

Telefonische<br />

Sprechstunde<br />

LANDKREIS re ∙ Der<br />

SPD-Landtagsabgeordnete<br />

Oliver Lottke aus Loxstedt<br />

bietet wieder seine Telefonsprechstunde<br />

an: Am Montag,<br />

7. März, von 10 bis 11<br />

Uhr, ist der Abgeordnete im<br />

Wahlkreisbüro unter (04744)<br />

91 388 10 zu erreichen. Für<br />

zu tun haben. Mir scheint,<br />

deshalb weiß auch niemand<br />

so recht, was jetzt zu tun ist.<br />

Deshalb gibt es auch keine<br />

neuen Vermittlungsinitiativen.<br />

Wir haben die Bundesregierung<br />

gefragt, ob sie<br />

vorhat, einen neuen Versuch<br />

als Vermittler im Normandie-Format<br />

zu starten. Die<br />

Antwort war: Nein. Die Ratlosigkeit<br />

ist groß.<br />

Auf welche Szenarien<br />

? stellt sich die Regierung<br />

in Kiew nun in den kommenden<br />

Wochen und Monaten<br />

ein?<br />

Melnyk: Putin<br />

Andrij wird nicht nachlassen<br />

in seinem Bestreben, die gesamte<br />

Ukraine kurzfristig<br />

zu besetzen oder zumindest<br />

zu zerstören. Das ist ein<br />

sehr wahrscheinliches Szenario,<br />

wenn wir nicht endlich<br />

mehr Hilfe bekommen.<br />

Wir brauchen eine Jahrhundert-Kraftanstrengung<br />

zusammen mit EU und<br />

Nato. Dabei schätzen wir<br />

die große Hilfsbereitschaft<br />

in Deutschland und Polen<br />

gegenüber den Flüchtenden<br />

sehr. Aber genauso wichtig<br />

ist es, der überwiegenden<br />

Mehrheit der Menschen, die<br />

in der Ukraine bleiben, eine<br />

Lebenschance zu geben.<br />

Nur wenige halten es für<br />

möglich, dass wir gegen das<br />

übermächtige Militär von<br />

Putin bestehen. Aber wir<br />

geben nicht auf, wir kämpfen<br />

weiter.<br />

Das Gespräch führte Johanna<br />

Metz<br />

Lottke, seit 2017 direkt gewählter<br />

Landtagsabgeordneter<br />

im Wahlkreis Unterweser,<br />

ist es wichtig, ansprechbar<br />

zu sein: „Aktuell möchte<br />

ich wenigstens auf diesem<br />

Wege Gelegenheit zum Gespräch<br />

geben.“ Außerhalb<br />

dieser Sprechstunde kann<br />

das Wahlkreisbüro immer<br />

montags bis freitags von 9<br />

bis 13 Uhr unter der gleichen<br />

Rufnummer oder per E-Mail<br />

buero@oliver-lottke.de kontaktiert<br />

werden.<br />

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ELBE WESER<br />

K U R I E R<br />

Die Wochenzeitung für die Region am Wochenende<br />

Wann waren Sie das letzte<br />

Mal so etwas wie stolz auf<br />

unsere Regierung? Nein,<br />

mehr noch, auf die demokratischen<br />

Kräfte in unserem<br />

Landes- und Bundesparlament?<br />

Bislang haben wir ja<br />

mehr so getan, als ob wir<br />

dieses verstaubte, politikgeschacherte,<br />

scheinbar elitäre<br />

Gewurschtel dulden, um<br />

uns frohgemut dem Motzen<br />

und Stänkern widmen zu<br />

können.<br />

Ist uns genommen,<br />

dieses seelisch<br />

manches mal so freiende<br />

Grummeln.<br />

Jetzt<br />

schauen<br />

wir<br />

morgens in den Spiegel - also<br />

dem an der Wand - und erahnen<br />

so etwas wie eine Aura<br />

aus gestärktem Rückgrat.<br />

Dafür müsste man eigentlich<br />

Zar P. danken, wenn man<br />

einem Kriegsverbrecher nur<br />

eben nicht danken sollte. Tun<br />

wir auch nicht, schon klar.<br />

Aber es fühlt sich schon gut<br />

be-<br />

an, dieses neue zu schwere<br />

Las ten tragende bereit seiende<br />

Knochengebilde.<br />

Und ja, da warten so einige<br />

Lasten auf uns. Und zwar<br />

solche, die uns gerade vor<br />

kurzem noch untragbar erschienen.<br />

Denn, uns geht<br />

es ziemlich sicher ans Geld.<br />

Wahrscheinlich sogar unseren<br />

Wohlstand. Das tut<br />

ELBE WESER<br />

Combi<br />

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K U R I E R<br />

Edeka Küver<br />

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AUFGESPIESST<br />

Die Glosse der Woche<br />

Von Stefan Hackenberg<br />

Grodener Chaussee 34<br />

27472 Cuxhaven<br />

weh. Bislang konnten wir nur<br />

ohnmächtig den Klimawandel<br />

für steigende Spritpreise<br />

verantwortlich machen. Dafür<br />

bot der Klimawandel aber<br />

auch die Chance auf Kompensation<br />

durch industrielle<br />

und wirt- schaftliche<br />

Entwick- lungen in<br />

Sachen re-<br />

generative<br />

Energien. Und die<br />

Sache mit dem Plastikmüll<br />

wollten wir<br />

ja auch in den Griff kriegen.<br />

Haben uns die versprochen,<br />

die wir bis vor einer Woche<br />

noch belächelten. Bestenfalls<br />

beschimpften konnten.<br />

Jetzt aber werden wir zum<br />

Waffenexporteur, weil wir<br />

nicht zusehen wollen, wie<br />

Massenmord zum Alltag<br />

wird. Jetzt wollen wir eine<br />

Bundeswehr hochrüsten, weil<br />

man mit dem Werfen von<br />

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Die Wochenzeitung für die Region am Wochenende<br />

Herausgeber und Verlag:<br />

EWa Verlag GmbH<br />

Grodener Chaussee 34,<br />

27472 Cuxhaven<br />

Tel.: 0 47 21 / 72 15-0,<br />

Fax: 0 47 21 / 72 15-45<br />

E-Mail: info@elbe-weser-kurier.de<br />

Geschäftsführer:<br />

Michael Fernandes Lomba<br />

Ralf Drossner<br />

Redaktionsleiter:<br />

Andreas Oetjen<br />

Medienmanager:<br />

Manfred Schultz<br />

Druck:<br />

Druckzentrum Nordsee GmbH<br />

Druckauflage Mittwoch 65.850<br />

Druckauflage Wochenende 52.055<br />

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die Wochenzeitung für den<br />

nördlichen Landkreis Cuxhaven,<br />

wird an alle erreichbaren Haushalte<br />

kostenlos verteilt.<br />

Falls Sie unsere Zeitung nicht mehr<br />

erhalten möchten, bitten wir Sie,<br />

eine E-Mail an<br />

vertrieb@elbe-weser-kurier.de<br />

zu senden oder einen Aufkleber mit<br />

dem Hinweis „Bitte keine kostenlosesn<br />

Zeitungen“ am Briefkasten anzubringen.<br />

Mehr Informationen:<br />

werbung-im-briefkasten.de<br />

Es gilt die Preisliste Nr. 29 ab 1.11.2021.<br />

Alle Rechte vorbehalten.<br />

Nachdruck nur mit vorheriger<br />

schriftlicher Einwilligung.<br />

Wattebäuschen keinen Putin<br />

beeindruckt. Und jetzt rücken<br />

wir, vor allem europäisch gesehen,<br />

enger zusammen. Und<br />

der Klimawandel? Muss war-<br />

ten. Jetzt geht es ums nackte<br />

Überleben.<br />

Gott sei Dank finden wir<br />

Lichtgestalten. Da wandelt<br />

sich eine Außenministerin<br />

zu einer diplomatischen Größe,<br />

der wir staunend applaudieren.<br />

Da zeigt sich ein<br />

Wirtschaftsminister<br />

der Klartext redet.<br />

Was uns zwar inhaltlich<br />

nicht froh-<br />

stimmt, aber der uns<br />

eben auch nichts vormacht<br />

und so zur Vertrauensperson<br />

mutiert. Da wird<br />

aus einem schweigenden<br />

Kanzler einer, dem man zustimmend<br />

zuhört. Und aus<br />

einer Opposition mit „C“ im<br />

Parteinamen kommt eine die<br />

Freiheit und Demokratie be-<br />

schwörende<br />

Unterstützung.<br />

Dazu verfügen wir noch über<br />

einen Bundespräsidenten, der<br />

seinen Wert wahrlich nicht<br />

mehr beweisen muss. Hat<br />

er nämlich schon oft genug<br />

getan.<br />

Wir sollten das Leid in der<br />

Ukraine nicht vergessen, dürfen<br />

aber tatsächlich ein wenig<br />

stolz sein.<br />

Dank Rückgrat.

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