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Gemeinde für Erwachsene

„Erneuern oder untergehen“ – so der etwas dramatische Titel eines Buches von

Markus Beile über die Zukunft der Ev. Kirche. Kenntnisreich und umfassend analysiert

der Verfasser die Situation, um danach Kennzeichen eines zukunftsfähigen Protestantismus

aufzuzeigen. In der Analyse nimmt er zunächst die gesellschaftlichen Veränderungen

in den Blick. Er beleuchet den Bedeutungsverlust des Christentums. Und er setzt

sich kritisch auseinander damit, wie die Ev. Kirche diesem Bedeutungsverlust zu begegnen

versucht: weitermachen wie bisher – Kirche besser vermarkten – das eigene Angebot

breiter auffächern – sich auf gefragte Angebote konzentrieren – sich den Freikirchen

angleichen.

Aber Markus Beile bleibt nicht bei der kritischen Analyse stehen. Er führt auch aus, was

seiner Sicht nach nötig wäre. Auch wenn ich an einigen Stellen anders akzentuieren

würde: seine Ausführungen sind eine Fundgrube! Markus Beile ist „breit aufgestellt“

und offen für Impulse aus verschiedensten Prägungen. Wichtig ist ihm eine Kirche, die

an den Menschen und ihrer heutigen Lebenswelt orientiert und spirituell lebendig ist.

Sonst gibt sie „Antworten auf Fragen, die keiner (mehr) stellt.“ Und „ist sprachlos bei

dem, was Menschen in ihrem Leben bewegt.“ (S.49) Wichtig ist ihm auch, dass die Ev.

Kirche sich nicht auf äußere Änderungen konzentriert, sondern ein inhaltliches Profil

wiedergewinnt, aus dem heraus dann Folgen zu ziehen sind für äußere Formen. Zum

inhaltlichen Profil schreibt er: „Ein Grundproblem des Protestantismus ist, dass man

ganz allgemein nicht genau weiß, wofür er steht … Gerade in einer pluralistischen Gesellschaft

ist es wichtig, erkennbar zu sein und Profil zu zeigen.“ (S. 47+48).

Ich habe das Buch mit großem Gewinn gelesen. Es legt den Finger in Wunden - mit dem

Ziel, falsche Wege zu entlarven und bessere Wege aufzuzeigen. Es zeigt, wie weit weg

wir manchmal in der Kirche sind von den Menschen, die wir ansprechen wollen und

deren Wegbleiben oder Weggehen wir bedauern. Ich empfehle dieses Buch gerade

kirchlichen Insidern, denen unsere Kirche am Herzen liegt – und denen es wichtig ist,

gemeinsam mit anderen zu leben, was ihnen durch den Kontakt mit Gott, mit dem

„Geheimnis“ und „der Tiefe allen Seins“ (S. 146) deutlich geworden ist.

Bernd Hartmann

Klosterwochenende: 18.11.-20.11.22 in Herstelle

„Leben in verwirrter und verwirrender Zeit“

mit Iris Sager, Carola Langlotz-Stier, Bernd Hartmann

Kosten: 130,- € DZ / 140,- € EZ

Anmeldung ab 15.03.22 bei Bernd Hartmann

(bernhard.hartmann@ekkw.de oder 05605-8769373)

Die Angemeldeten erhalten zeitnah ein Formular, das sie umgehend ausgefüllt zurückschicken

müssen, damit die Anmeldung gültig wird.

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