2022-1_Kirchenstift Frühjahr 2022_web
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Spezial: Kirchenmusik
Fragen zur Kirchenmusik in der Pandemie. Aus den Antworten von Johannes Barth,
Juliane und Martin Baumann und Caroline Woidt:
„Die Pandemie hat uns hart getroffen!“
… eine Antwort aus dem Kreis der Leiter/innen der verschiedenen
Chöre und Musikgruppen, in der auch die große
Enttäuschung deutlich wurde, wenn eine Veranstaltung mit
150 Musizierenden wenige Tage vor der Aufführung abgesagt
wird. Wie viel an Vorbereitungen, Übungen und auch
Freude darauf gehen in einem solchen Moment verloren!
Und ob und wann eine solche Darbietung – z.B. in einer richtig
vollen Stiftskirche! – überhaupt wieder möglich sein wird, ist heute kaum vorstellbar.
Auch die kleineren Gruppen hat es nicht minder
getroffen. Nachdem in einigen Phasen des Lockdowns
zunächst alles ausgefallen war, waren
Übungen erst im Sommer unter Beachtung der
geltenden Corona-Maßnahmen wieder möglich.
Kleinere Gruppen konnten gut Abstände einhalten
und erfüllten oft auch die Vorgaben hinsichtlich ihres Impfschutzes. Oder es wurde,
soweit das Wetter es zuließ, zunächst draußen und mit Abstand geprobt. Später fanden
Übungsabende in der großen Stiftskirche statt.
Aber es gab auch Phasen, in denen der einzige „Kontakt“ in Online-Proben stattfand,
die allerdings nicht im Mindesten Präsenzproben ersetzen konnten. Allein zuhause vor
dem Monitor und ohne Rückmeldungen durch die Chorleitung und die Stimmen der
Mitsänger/innen blieb schließlich nur der schwache Trost, einige der anderen am Bildschirm
gesehen und sich mit ein paar neuen oder bekannten Liedern beschäftigt zu haben.
Während und durch die Corona-Krise hat die Kirchenmusik
insgesamt deutlich an Mitgliedern verloren. Aber trotzdem
gibt es noch alle Gruppen – dank des unermüdlichen Einsatzes
und Kontakthaltens der Leiter/innen zu ihren Chören und Musikgruppen!
In anderen Kirchengemeinden haben Chorleiter
teilweise in ihren Kinderchören keine Mitglieder mehr. Bei
den noch aktiven Gruppen wird heute neben einer größere
Achtsamkeit auch eine größere Dankbarkeit beobachtet, wieder
an der Musik teilnehmen zu können – und das in allen Altersstufen.
Die wenigen möglichen Auftritte mussten kreativ organisiert werden. Am 2. Weihnachtstag
stand die Kantorei an den Wänden der Stiftskirche und rahmte die Besucher/
innen optisch und klanglich ein. Beim beliebten Adventssingen der Singschule waren
nur engste Familienmitglieder nach 2G+ zugelassen und es gab zwei Konzerte: Eines mit
dem Jugend- und dem Kinderchor und an einem anderen Tag ein Konzert mit dem Spatzen-
und dem Mäusechor.
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