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Katholisches Wort in die Zeit 42. Jahr Mai 2011 - Der Fels

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<strong>Der</strong> von den Toten auferstanden ist<br />

Maria Magdalena, Maria, <strong>die</strong> Mutter des Jakobus<br />

und Salome fragten sich, als sie am ersten Tag<br />

der Woche <strong>in</strong> aller Frühe zum Grabe g<strong>in</strong>gen: Wer<br />

wird uns den Ste<strong>in</strong> vom E<strong>in</strong>gang des Grabes wegwälzen?<br />

(Mk 15, 4) In <strong>die</strong>sem Kupferstich sieht<br />

man, dass e<strong>in</strong> Engel bereits den Deckste<strong>in</strong> vom<br />

Grab entfernte. Er ist der Jüngl<strong>in</strong>g <strong>in</strong> weißem Gewande,<br />

vor dem dann <strong>die</strong> drei Frauen erschrecken<br />

(Mk 15, 6).<br />

Aus dem Grabe schwebt Christus. Er ist <strong>in</strong> den<br />

Mantel e<strong>in</strong>es Imperators gehüllt. E<strong>in</strong>e Hand hat er<br />

im late<strong>in</strong>ischen Segensgestus erhoben. Daumen,<br />

Zeigef<strong>in</strong>ger und Mittelf<strong>in</strong>ger s<strong>in</strong>d ausgestreckt und<br />

weisen auf <strong>die</strong> Dreifaltigkeit h<strong>in</strong>, <strong>die</strong> beiden an-<br />

deren F<strong>in</strong>ger s<strong>in</strong>d zurückgebogen als Zeichen der<br />

göttlichen und menschlichen Natur Christi. Seit<br />

Papst Innozenz III. (1198–1216) bis zur Liturgiereform<br />

war <strong>die</strong>ser Gestus <strong>in</strong> der katholischen Kirche<br />

vorgeschrieben. In der anderen Hand hält Christus<br />

<strong>die</strong> Siegenfahne. Noch heute ist es Brauch, <strong>in</strong><br />

das gebackene Osterlämmchen, welches an Ostern<br />

geweiht wird, e<strong>in</strong> Fähnchen zu stecken. An Hand,<br />

Rosenkranzbetrachtung<br />

Fuß und Seite sieht man <strong>die</strong> Wundmale. Sie er<strong>in</strong>nern<br />

noch an Jesu Tod am Kreuze. Beides gehört,<br />

wie Paulus schreibt, zusammen: Jesus ist gestorben<br />

und auferstanden (1 Thess 4,14). Und Joseph Bernhart<br />

dichtet <strong>die</strong>sbezüglich: Er ist auferstanden, aber<br />

mit Wunden. Mit Wunden, aber mit verklärten.<br />

Im Vordergrund liegen drei römische Soldaten,<br />

<strong>die</strong> das Grab bewachen sollen (Mat. 27, 65), jeder<br />

<strong>in</strong> e<strong>in</strong>em anderen Zustand. Während der rückwärtige<br />

Soldat im Schatten noch schläft, ist der Bewacher<br />

im Vordergrund gerade erwacht. Geblendet<br />

vom Sche<strong>in</strong> des Auferstandenen hat er e<strong>in</strong>en Arm<br />

hochgerissen, um se<strong>in</strong>e Augen davor zu schützen.<br />

E<strong>in</strong> weiterer Soldat schlief ansche<strong>in</strong>end nicht und<br />

konnte deshalb schon mit se<strong>in</strong>em<br />

Schild <strong>die</strong>se Helligkeit abwehren.<br />

Vielfältig s<strong>in</strong>d <strong>in</strong> <strong>die</strong>sem Bild<br />

<strong>die</strong> Beleuchtungsverhältnisse.<br />

Man sieht e<strong>in</strong>mal <strong>die</strong> sich verziehenden<br />

Nachtwolken. Das Licht<br />

des Ostermorgens kündet sich an.<br />

Dann bricht von oben, vom Himmel,<br />

von Gott aus, Licht <strong>in</strong> das<br />

Bild e<strong>in</strong>, denn, wie mehrmals <strong>in</strong><br />

der Apostelgeschichte steht, Gott<br />

hat ihn auferweckt. Weiter leuchtet<br />

es aus dem geöffneten Grab<br />

und erhellt Christus und den Engel.<br />

Und schließlich ist Christus<br />

selbst Strahlenquelle, von der <strong>die</strong><br />

Soldaten geblendet werden, <strong>in</strong><br />

welche aber der Engel schauen<br />

kann.<br />

Im <strong>Jahr</strong>e 1723 entwarf Johann<br />

Georg Bergmüller <strong>die</strong>sen Stich. 18<br />

<strong>Jahr</strong>e später schrieb Georg Friedrich<br />

Händel das Oratorium „Messias“ mit dem triumphalen<br />

Ostergesang: Halleluja, Halleluja, Halleluja,<br />

denn der Herr, der allmächtige Gott, herrschet.<br />

Das Königreich <strong>die</strong>ser Welt ist zum Königreich unseres<br />

Herrn und se<strong>in</strong>es Christus geworden; und er<br />

wird regieren auf immer und ewig, König der Könige,<br />

Herr der Herren, Halleluja, Halleluja, Halleluja.<br />

Alois Epple<br />

DER FELS 5/<strong>2011</strong> 151

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