EWKC 22-13
Erfolgreiche ePaper selbst erstellen
Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.
30. März 20<strong>22</strong> Regional<br />
3<br />
Ernstes Thema mit unterhaltsamer Note<br />
Christa Laas hat neuen Roman „Rate mal, wer hier spricht“ herausgebracht<br />
Fortsetzung von Seite 1<br />
In seiner Antwortkarte bat<br />
Preußler auch darum, dass<br />
seine junge Leserin ihm<br />
doch ihr erstes Buch schicken<br />
möge, „damit ich es lesen<br />
und dir meine Meinung<br />
sagen kann, sowie du mir<br />
deine Meinung gesagt hast.<br />
Abgemacht?“ Und so eine<br />
Bitte schlägt man nicht aus.<br />
Auch wenn es noch 35 Jahre<br />
dauern sollte bis Christa<br />
Laas ihr erstes Kinderbuch<br />
„Muss ja nicht jeder ein Held<br />
sein“ schrieb. Denn obwohl<br />
sie immer eine begeisterte<br />
Geschichtenerzählerin<br />
war, standen für die Hamburgerin<br />
zuerst ihr Beruf<br />
als Biblio thekarin und ihre<br />
Familie im Vordergrund,<br />
bevor sie ihren Traumberuf<br />
verwirklichen konnte.<br />
„Mama, da ist Otfried<br />
Preußler am Apparat“<br />
Doch als sie ihr im Erika<br />
Klopp Verlag erschienenes<br />
Buch in Händen hielt, erinnerte<br />
sie sich natürlich<br />
noch an Ottfried Preußler<br />
und seine Bitte und schickte<br />
ihm ihr Erstlingswerk<br />
mit einer Kopie seiner Karte.<br />
Seine Antwort ließ nicht<br />
lange auf sich warten. Eines<br />
Tages klingelte das Telefon.<br />
„Mama, da ist Otfried<br />
Preußler am Apparat!“, kam<br />
ihr Sohn aufgeregt zu ihr.<br />
Und Christa Laas erinnert<br />
sich daran, „dass er sehr liebenswürdig<br />
zu mir war und<br />
mich ermuntert hat weiterzuschreiben“.<br />
Seitdem hat<br />
sie das Schreiben nicht mehr<br />
losgelassen. Zehn Kinderund<br />
Jugendbücher hat sie<br />
veröffentlicht sowie drei für<br />
Erwachsene.<br />
15 Jahre war sie beim Erika<br />
Kopp Verlag, der später von<br />
der Verlagsgruppe Oettinger<br />
übernommen wurde.<br />
Eine Zeit, an die sie gerne<br />
zurückdenkt. Vor allem die<br />
Lesungen und Lesereisen<br />
waren ihre Leidenschaft.<br />
„Das Feedback der Kinder<br />
zu bekommen macht enormen<br />
Spaß.“ Und sie erinnert<br />
sich gerne an die Lesenächte<br />
in Schulen zurück, die von<br />
der Hamburger Autorenund<br />
Illustratorengruppe,<br />
Christa Laas freut sich, demnächst wieder Lesungen geben zu<br />
können, wie am 21. April in Hamburg <br />
Foto: tw<br />
der sie angehörte, durchgeführt<br />
wurden. „Unvergessliche<br />
Nächte“, so Laas.<br />
Ihre Bücher drehen sich<br />
immer um ein bestimmtes<br />
Thema. Und auch wenn sie<br />
eine Botschaft enthalten,<br />
das ideo logische, der erhobene<br />
Zeigefinger ist ihr<br />
fremd. Ein Buch müsse vor<br />
allem unterhalten, sagt sie<br />
und ist sich dabei mit Literaturpapst<br />
Marcel Reich-Ranicki<br />
einig, der in einem Spiegel-Interview<br />
auf die Frage,<br />
welche Aufgabe Literatur<br />
habe, antwortete: „Sie soll<br />
den Menschen Freude, Vergnügen<br />
und Spaß bereiten<br />
und sogar Glück.“ Und das<br />
möchte auch Christa Laas<br />
mit ihren Büchern bei den<br />
Lesern, ob Jung oder Alt,<br />
erreichen. Und fühlt sich<br />
auch immer wieder selbst<br />
beschenkt, sei es durch gute<br />
Rezensionen, wie bei ihrem<br />
ersten Jugendbuch „I miss<br />
you“, über das die Einkaufszentrale<br />
(EKZ) der Öffentlichen<br />
Bibliotheken 1995<br />
schrieb, dass es „durch Offenheit,<br />
Humor und Vorurteilslosigkeit<br />
besticht“ und<br />
vor allem ihre Lesungen:<br />
„Wenn ich beim Lesen Lacher<br />
bekomme, bin ich<br />
glücklich.“<br />
Doch sie hat selbst auch erfahren,<br />
dass das Leben nicht<br />
immer gerade Wege nimmt.<br />
Anfang der 2000er Jahre zog<br />
sie mit ihrem Mann nach<br />
Hechthausen, um näher<br />
bei ihrer pflegebedürftigen<br />
Mutter zu sein. 2007 erkrankte<br />
sie dann an Brustkrebs.<br />
An Schreiben war<br />
erst einmal nicht mehr zu<br />
denken. Inzwischen völlig<br />
gesund hat sie sich wieder<br />
dem Schreiben zugewandt<br />
und drei Bücher - zwei für<br />
Erwachsene und eines für<br />
Kinder - geschrieben, die<br />
sie im Selbstverlag veröffentlicht<br />
hat. Ein bewusster<br />
Schritt, wollte sie nach der<br />
Zeit der Krankheit doch<br />
nicht mehr auf die lange<br />
Suche nach einem Verlag<br />
gehen.<br />
Auch die von ihr viel geliebten<br />
Lesungen sind wieder<br />
in ihre Leben gekommen.<br />
Auch wenn es in der<br />
Coronazeit ruhig wurde.<br />
Eine Zeit, die sie für das<br />
Schreiben ihres neuen Romans<br />
nutzte. Anfang dieses<br />
Jahres ist „Rate mal, wer<br />
hier spricht“ erschienen.<br />
Ein Roman, der ein aktuelles<br />
Thema aufnimmt, die<br />
Wohnungsnot. Ein Thema,<br />
auf das sie durch eine Verwandte<br />
aufmerksam wurde,<br />
die mit über 80 Jahren wegen<br />
Eigenbedarfs aus ihrer<br />
Wohnung in Hamburg-Eppendorf,<br />
in der sie seit den<br />
1950er Jahren gewohnt hatte,<br />
herausgeklagt wurde.<br />
Mit Fantasie, Feuereifer<br />
und krimineller Energie<br />
Entspringt der Kern der Geschichte<br />
einer wahren Begebenheit,<br />
ist das, was sich<br />
aus dieser Situation heraus<br />
für die Protagonistin Paula<br />
und ihre Freundinnen<br />
entwickelt eine pfiffige<br />
Geschichte, die zeigt wie<br />
sich die drei mit Fantasie,<br />
Feuereifer und krimineller<br />
Energie zu wehren versuchen.<br />
Dabei stellt sich nicht<br />
nur ihnen die Frage: Heiligt<br />
der Zweck die Mittel? „Ich<br />
spiele mit dem Zwiespalt,<br />
der Frage, darf man das?“,<br />
sagt Christa Laas. Und hat<br />
ganz bewusst ein Zitat aus<br />
„Rot und Schwarz“ von<br />
Stendhal ihrem Roman<br />
vorangestellt: „Wenn man<br />
schon Verbrechen begeht,<br />
so soll man wenigstens<br />
Genuss daran haben. Das<br />
ist ihr einziger Wert. Dann<br />
kann man sie zur Not sogar<br />
rechtfertigen.“ Ein Buch,<br />
das zum Nachdenken anregt,<br />
aber vor allem, trotz<br />
des ernsten Themas bestens<br />
unterhält. Und Christa<br />
Laas‘ Leidenschaft für<br />
die Literatur widerspiegelt.<br />
Sind doch immer wieder Zitate<br />
aus „Effi Briest“, „Wallenstein“<br />
und der „Dreigroschenoper“<br />
zu finden, die<br />
sie mit einem Augenzwinkern<br />
immer mal wieder einer<br />
der Protagonistinnen in<br />
den Mund legt.<br />
Lesungen und eine neues<br />
Buch im Werden<br />
Sehr zur Freude von Christa<br />
Laas stehen auch zwei<br />
Lesungen an, in denen sie<br />
ihr neuestes Werk vorstellen<br />
kann. Am 21. April um<br />
19 Uhr in der „Kunstklinik“<br />
in Hamburg-Eppendorf,<br />
sozusagen dem Ort<br />
des Geschehens, sowie im<br />
Mai - das genaue Datum<br />
steht noch nicht fest - in der<br />
„Kehdinger Backstube“ in<br />
Drochtersen-Dornbusch.<br />
Und auch eine neue Geschichte<br />
spukt ihr bereits<br />
im Kopf rum. Ein Kinderbuch,<br />
das die 75-Jährige<br />
ihren drei Enkelkindern<br />
widmen will. „Und wenn<br />
ich jemanden finde, der<br />
es illustriert, bringe ich es<br />
auch heraus.“<br />
„Rate mal wer hier spricht“<br />
ist als E-Book und Taschenbuch<br />
bei Tolino media erschienen<br />
und für 9,99 Euro<br />
auch in der Oliva-Buchhandlung<br />
in Cuxhaven<br />
erhältlich.<br />
Gesprächscafé für Trauernde<br />
Hunde an die Leine<br />
Vom 1. April bis 15. Juli Pflicht<br />
HANNOVER/LAND-<br />
KREIS re ∙ Hunde an die<br />
Leine! Am 1. April beginnt<br />
die Leinenpflicht für alle<br />
Hunde in der freien Landschaft.<br />
Während der Brutund<br />
Setzzeit bis zum 15.<br />
Juli gilt es besonders, die<br />
Wildtiere zu schützen und<br />
sie keinen Störungen auszusetzen.<br />
Deshalb sollten<br />
vor allem Hundehalter<br />
Rücksicht nehmen und ihre<br />
Hunde nicht frei herumlaufen<br />
lassen. Bodenbrüter wie<br />
Ente, Gans, Rebhuhn, Fasan,<br />
Kiebitz und Lerche beginnen<br />
jetzt ihr Brutgeschäft.<br />
Andere Tiere wie Rehe sind<br />
hochtragend und können<br />
bei einer auftretenden Gefahr<br />
nur noch schwer die<br />
Flucht ergreifen. Einige<br />
Tierarten wie Hasen oder<br />
Schwarzwild ziehen ihren<br />
Nachwuchs bereits groß.<br />
Stöbernde Hunde können<br />
die brütenden, aufziehenden<br />
oder gebärenden Wildtiere<br />
stören und so die Nachkommen<br />
gefährden. Werden die<br />
bodenbrütenden Wildtiere<br />
aus ihren Nestern vertrieben,<br />
kann das Gelege auskühlen.<br />
Berührt ein Hund<br />
beim Stöbern den Nachwuchs,<br />
kann es passieren,<br />
dass dieser nicht mehr von<br />
Ab 1. April ist Anleinen Pflicht<br />
OTTERNDORF re ∙ Die<br />
Hospizgruppe Land Hadeln<br />
lädt am Sonntag, 3.<br />
April, in der Zeit von 15<br />
bis 17 Uhr zum Gesprächscafé<br />
für Trauernde ein.<br />
Es findet in den Räumen<br />
der Hospizgruppe in der<br />
Cuxhavener Straße 5 in<br />
Otterndorf statt. Das Treffen<br />
bietet Trauernden die<br />
Möglichkeit sich auszutauschen<br />
und sich dadurch<br />
gegenseitig zu stützen. In<br />
vertraulicher Atmosphäre<br />
können die Gäste von ihrem<br />
Verlust berichten. Um<br />
Anmeldung unter (04751)<br />
90 01 90 oder (0174) 66 730<br />
12 wird gebeten.<br />
der Mutter als eigenes anerkannt<br />
wird.<br />
Wo müssen Hunde an<br />
die Leine? In der freien<br />
Landschaft. Zur freien<br />
Landschaft gehören nach<br />
Paragraph 33 des Niedersächsischen<br />
Waldgesetzes<br />
neben den Flächen des<br />
Waldes auch die der übrigen<br />
freien Landschaft, auch<br />
wenn die Flächen innerhalb<br />
der im Zusammenhang bebauten<br />
Ortsteile liegen. Da<br />
viele freilebende Tiere auch<br />
Parks und Grünanlagen, in<br />
denen keine allgemeine Leinenpflicht<br />
besteht, zur Aufzucht<br />
ihres Nachwuchses<br />
nutzen, sollten Hundehalter<br />
ihre Hunde auch in innerstädtischen<br />
Bereichen nicht<br />
frei laufen lassen und besonders<br />
aufmerksam sein.<br />
In zahlreichen Kommunen<br />
gibt es zum Spielen und<br />
Toben mit den Vierbeinern<br />
auch ausgewiesene Flächen,<br />
speziell für den freien Hundeauslauf.<br />
Diese können<br />
direkt bei den Kommunen<br />
erfragt werden.<br />
Wichtige weitere Hinweise<br />
für Hundehalter sind<br />
auf der Webseite des Landwirtschaftsministeriums<br />
zusammengefasst: www.<br />
ml.niedersachsen.de.<br />
Foto: Pixabay