Freund - Bund Deutscher Tierfreunde eV
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Artenschutz<br />
freund freund<br />
Ein Schulbuchprojekt<br />
für Afrika<br />
„Bildung für ARTenschutz“ in Afrika ist für den bekannten<br />
Künstler und Artenschützer Matto Barfuss<br />
zur Lebensmaxime geworden. Er ist ein Getriebener,<br />
ruhelos und im Bann seiner weltweit einmaligen hautnahen<br />
Begegnungen mit einer wilden Gepardenfamilie<br />
in der Serengeti, zieht es den „Gepardenmann“ seit<br />
nunmehr drei Jahren zu den letzten Zufluchtsorten<br />
der Berggorillas im Dreiländereck Ruanda-Uganda-<br />
Kongo. Seit Beginn dieses Jahres unterstützt der <strong>Bund</strong><br />
<strong>Deutscher</strong> <strong>Tierfreunde</strong> (BDT) die Einsätze des Artenschützers.<br />
So werden mit Hilfe des BDT Ranger in<br />
den Reservaten ausgerüstet und auch das Schulbuchprojekt<br />
für Afrika wird nun mit Förderung durch den<br />
<strong>Bund</strong> <strong>Deutscher</strong> <strong>Tierfreunde</strong> voran getrieben.<br />
Eine Begegnung mit Berggorillas gehört zu den aufregendsten<br />
und berührendsten Tierbegegnungen in<br />
Afrika, „Herzbeschleuniger“, die einen unauslöschlichen<br />
und überwältigenden Eindruck hinterlassen.<br />
Matto Barfuss nennt sie liebevoll „die Waldmenschen“<br />
– diese sanften Riesen, die mit dem Menschen<br />
zu 98,5% genetisch identisch sind. Es ist eine<br />
traurige Tatsache, dass die Berggorillas kurz vor ihrer<br />
Ausrottung stehen. Ihr Fleisch, ihre Trophäen<br />
und selbst ihre Gorillababies sind äußerst begehrt<br />
bei Wilderern. Gewalt und Überlebenskampf in den<br />
gebranntmarkten Virungabergen tragen ebenfalls<br />
vernichtend dazu bei, dass es für die Berggorillas<br />
offensichtlich keine Überlebenschance gibt.<br />
Hautnahe Begegnung im Tschungel<br />
Diese dramatische Situation, seine wundervollen<br />
Begegnungen und das Leben mit den Waldmenschen<br />
sind für Matto Barfuss Motivation und treibende<br />
Kraft, sein hoffnungsvolles Schulbuchprojekt<br />
„The Wildlife at my Home“, welches in Sambia seit<br />
Jahren erfolgreich und mit hohem Engagement umgesetzt<br />
wird, auch auf die Heimatländer der Berggorillas<br />
zu übertragen.<br />
Ein Bildungsprojekt vor Ort soll für die ansässigen<br />
Menschen ein neues Bild von den Berggorillas vermitteln,<br />
von deren Existenz sie profitieren können.<br />
Kinder sind hierbei der zentrale Ansatzpunkt, um<br />
mit alten Traditionen und Irrglauben zu brechen und<br />
Zukunftsperspektiven anzunehmen.<br />
12 2/2008 2/2008<br />
Aufgescheucht und Bedroht<br />
Wer etwas bewegen will, muss es auch kommunizieren<br />
und das tut Matto Barfuss unermüdlich und<br />
natürlich auch mit seinem neuen bezaubernden<br />
Bildband über Berggorillas. So fanden sie zueinander<br />
– das offizielle Partnerland Ruandas Rheinland-<br />
Pfalz und Matto Barfuss. Gegenwärtig bestehen<br />
240 Schulpatenschaften zwischen Schulen in<br />
Rheinland-Pfalz und Ruanda und dabei will Matto<br />
Barfuss die Problematik der Berggorillas im Mittelpunkt<br />
rücken. Die tragenden Säulen der Zusammenarbeit<br />
waren schnell definiert – engagierte<br />
Lehrer, die Projektleitung „Ruanda“ im Innenministerium<br />
in Mainz, Matto Barfuss als Schirmherr<br />
und Initiator sowie viele Schüler, die darauf bren-<br />
500 Millionen Euro<br />
für den Wald<br />
Auch die Politik reagiert inzwischen. <strong>Bund</strong>eskanzlerin<br />
Angela Merkel (CDU) hat eine Trendwende<br />
beim Artenschutz gefordert. „Wir müssen<br />
ein Zeichen setzen, dass wir den Reichtum der<br />
Erde, die Lebensgrundlage der Menschheit, langfristig<br />
bewahren wollen“, sagte Merkel zu Beginn<br />
der Schlussberatungen der neunten UN-Naturschutzkonferenz<br />
in Bonn. Dafür seien langfristige<br />
Vereinbarungen zwischen Wirtschaft, Wissenschaft,<br />
Politik und der Bevölkerung erforderlich.<br />
„Der dramatische Verlust der Arten ist eine der<br />
größten Herausforderungen unserer Zeit“, hob<br />
Merkel hervor. Deshalb werde die <strong>Bund</strong>esrepublik<br />
von 2009 bis 2012 zusätzlich 500 Millionen<br />
Euro für den internationalen Waldschutz zur Verfügung<br />
stellen. Ab 2013 werde jährlich eine halbe<br />
Milliarde Euro für diesen Zweck bereitgestellt.<br />
nen, etwas für das Überleben der „Waldmenschen“<br />
zu tun. Matto Barfuss wird ein Schulbuch für die<br />
Kinder Ruandas schreiben und gestalten, Lehrer<br />
werden es in die übliche Landessprache übersetzen<br />
( französisch, kinyiaruandisch) und die Kinder in<br />
Deutschland werden an die Kinder in Ruanda im<br />
Schulbuch appellieren, die Berggorillas zu schützen,<br />
um sie der Nachwelt zu erhalten.<br />
Zur Finanzierung des Schulbuchprojektes werden<br />
auch Veranstaltungen organisiert, in der die Dia-<br />
Filmshow „Matto Barfuss zu den letzten Berggorillas<br />
dieser Erde“ gezeigt wird. Der gesamte Erlös<br />
fließt in den eigens dafür eingerichteten Gorilla-<br />
Bildungsfonds und soll unter anderem die Vertei-<br />
Fortsetzung Seite 14<br />
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Artenschutz