Handbuch Profi Praxis
Anwendungstipps für die Reinigung und Pflege nichttextiler Fussbodenbeläge
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PROFI PRAXIS - ANWENDUNGSTIPPS FÜR DIE BODENREINIGUNG<br />
Aber auch alkalische Grundreiniger können<br />
Farbveränderungen, Mattigkeit oder Ausblühungen<br />
verursachen und daher ist auch hier<br />
eine Vorwässerung notwendig, insbesondere<br />
auf stark saugenden Belägen wie z. B. Sandstein.<br />
Vor allem auf den säureempfindlichen Belägen<br />
wie Marmor, Jura, Solnhofer Platte oder Travertin<br />
gilt besondere Vorsicht – nach Lehrbuch<br />
wird vom Einsatz von sauren Reinigern abgeraten.<br />
Vorteile der Walzentechnik in der<br />
Ein-Schritt-Methode<br />
Hier hat sich allerdings der Einsatz von Scheuersaugmaschinen<br />
mit Walzentechnik in der<br />
Ein-Schritt-Methode bewährt. Durch den starken<br />
Anpressdruck (ca. 260 g/cm²), die hohe<br />
Bürstendrehzahl (1200 U/min) entsteht eine<br />
extrem starke Mechanik. Dadurch kann bei kurzer<br />
Verweildauer der sauren Reinigungsflotte<br />
(maximal 5 Prozent) mühelos der Zementschleier<br />
entfernt. Hierbei spielt die Auswahl<br />
des Bürsten- bzw. Padmaterials ebenfalls eine<br />
wesentliche Rolle.<br />
Auf polierten oder glatten Fliesen werden rote<br />
bzw. grüne Walzenpads eingesetzt, auf gehauenen<br />
und strukturierten Oberflächen rote bzw.<br />
grüne Walzenbürsten.<br />
Bei der Ein-Schritt-Methode verbleibt der saure<br />
Reiniger nur sehr kurz auf der säureempfindlichen<br />
Oberfläche und wird nach einigen Sekunden<br />
über die Sauglippen wieder aufgenommen.<br />
Dadurch ergeben sich keine negativen Auswirkungen<br />
auf den Boden, wie z. B. Mattigkeit<br />
oder Verätzungen. In extrem hartnäckigen Fällen<br />
ist der Vorgang zu wiederholen. Bei einem<br />
säureunempfindlichen Belag wie Granit kann<br />
der Zementschleierentferner bis zu 5 Minuten<br />
einwirken. Während der Einwirkzeit wird die<br />
Fläche mit der Walzenscheuersaugmaschine<br />
mehrmals kreuzweise abgefahren. Danach wird<br />
die Schmutzflotte aufgesaugt (Zwei-Schritt-<br />
Methode). Grundsätzlich ist abschließend der<br />
Belag mit viel klarem Wasser zu spülen (Ein-<br />
Schritt-Methode).<br />
Auf diese Weise kann auch bei starken Verschmutzungen<br />
oder einer unansehnlichen,<br />
nicht mehr intakter Beschichtung eine<br />
Grundreinigung bzw. eine Entschichtung mit<br />
einem alkalischen Grundreiniger erfolgen.<br />
Unterhaltsreiniger auf Art des Belags<br />
abstimmen<br />
Um das ursprüngliche Erscheinungsbild der<br />
Natursteinbeläge zu erhalten, empfiehlt sich<br />
bei hochpolierten Oberflächen der Einsatz<br />
von Alkoholreinigern oder sogenannten Ultranetzern<br />
wie z. B. der Multireiniger RM 756).<br />
Wenn die vorgeschriebene Dosierung (je nach<br />
Schmutzeintrag 0,25–1 Prozent) eingehalten<br />
wird, entstehen keine Wischstreifen oder Reinigungsmittelaufbauten.<br />
Bei silikatgebundenen<br />
Steinen mit mikroporöser Oberfläche eignet<br />
sich besonders ein tensidfreier Reiniger mit<br />
Mikrofasertechnik. Ist die Verwendung einer<br />
Wischpflege gewünscht, sollte diese auf Basis<br />
von wasserlöslichen Polymeren erfolgen, da<br />
sich dann bei richtiger Anwendung kein Pflegefilmaufbau<br />
mit Schmutzeinlagerungen bildet.<br />
Belag mit Struktur erfordert Walzentechnik<br />
Auf den gehauenen, strukturierten Naturstein-<br />
Bodenbelägen ist die Scheuersaugmaschine<br />
mit Walzentechnik die beste Lösung, da beim<br />
Nasswischen die schlechte Gleitfähigkeit des<br />
Wischgeräts sowie der rasche Verschleiß der<br />
Reinigungstextilien nachteilig sind. Außerdem<br />
greift die Walzenbürste besonders gut in die<br />
Oberflächenstruktur des Belags und in die<br />
Fugen ein, um den Schmutz zu lösen. Schieferbeläge<br />
müssen zusätzlich mit Schieferöl behandelt<br />
werden, um den speziellen Charakter mit<br />
seinem matten Glanz zu erhalten. Das Öl lässt<br />
sich optimal mit den entsprechenden weichen<br />
Polierbürsten auspolieren. Je nach Größe und<br />
Überstellung der zu reinigenden Flächen ist der<br />
Maschineneinsatz schon ab einer Fläche von<br />
100 m² wirtschaftlicher und gründlicher als<br />
die manuelle Reinigung. Für kleinere schwer<br />
zugängliche Stellen empfiehlt sich eine auf<br />
diese Flächengröße zugeschnittene Kompakt-<br />
Scheuersaugmaschine BR 30/4 C (Ein-Schritt-<br />
Methode).<br />
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