Adolph Menzel: Cercle am Hof Kaiser Wilhelms I., 1879, Öl auf Leinwand, 32 x 25,4 cm, Museum Georg Schäfer, Schweinfurt | © Museum Georg Schäfer, Schweinfurt BLICK ÜBER DEN TELLERRAND MUSEUM GEORG SCHÄFER SCHWEINFURT VOM KLASSIZISMUS BIS ZUM IMPRESSIONISMUS 20 BLICK ÜBER DEN TELLERRAND
Das im Jahr 2000 eröffnete Schweinfurter Museum Georg Schäfer (MGS) ist als Kunstmuseum in Qualität und Umfang von nationaler Bedeutung. Hervorgegangen ist die Sammlung des Industriellen Georg Schäfer (1896 – 1975, FAG Kugelfischer) über nahezu alle Kunstbewegungen im deutschsprachigen Raum aus seiner privaten Stiftung. Der mit Preisen ausgezeichnete Bau des Architekten Volker Staab zeigt deutsche Kunst vom ausgehenden 18. Jahrhundert bis zum Beginn des 20. Jahrhunderts (unter anderem Romantik – die Nazarener, Biedermeier, Realismus, Impressionismus, Münchner Schule, …). Das Museum beherbergt nicht nur die größte Spitzweg-Sammlung der Welt, u.a. „Der Bücherwurm“ und „Der abgefangene Liebesbrief“, sondern bedeutende Werkgruppen einzelner Maler wie u.a. Caspar David Friedrich, Adolph von Menzel, Lovis Corinth und Max Liebermann. Die Graphische Sammlung des MGS umfasst rund 4650 Zeichnungen, 180 Skizzenbücher und ca. 200 Druckgraphiken, die aus konservatorischen Gründen leider nicht dauerhaft präsentiert werden. Anspruchsvolle Wechselausstellungen ergänzen inhaltlich den Museumsbetrieb, der durch eine Kooperation der Stiftung, der Stadt Schweinfurt und des Freistaats Bayern aufrechterhalten wird. ZWEI AKTUELLE SONDERAUSSTELLUNGEN Rendezvous der Bilder. Meisterwerke aus der neuen Pinakothek München Les Amusements. Max Slevogts Inspirationen durch Bühne und Literatur Auch in der Neuen Pinakothek in München waren bis zur Eröffnung des MGS Leihgaben des Sammlers Schäfer zu sehen und korrespondierten mit dem dortigen Bestand. Nun werden aufgrund dort durchgeführter Sanierungsmaßnahmen 21 Schlüsselwerke (z.B. Johann Georg von Dillis, Adolph von Menzel, Angelika Kauffmann) mit einem Begleitprogramm in Schweinfurt vorgestellt. Max Slevogt (1868 – 1932) war ein deutscher Maler, Grafiker, Illustrator und Bühnenbildner des deutschen Impressionismus. Theater und Musik spielten im Leben Slevogts eine bedeutende Rolle und inspirierten eine Vielzahl seiner Werke als Künstler. Dies 21 Max Slevogt: Totentanz / Maskentanz, 1896, Öl auf Leinwand, 102 x 123 cm, Museum Georg Schäfer, Schweinfurt © Museum Georg Schäfer, Schweinfurt ist auch der thematische Schwerpunkt des Eigenbestands im Museum. Er umfasst über 60 Zeichnungen, Bücher und Gemälde, welche nur durch 50 Leihgaben vermehrt, in der Ausstellung noch bis zum 19.06. präsentiert werden. Damit wird einer der drei großen Impressionisten Deutschlands gebührend in Szene gesetzt, viele der Leihgaben stammen aus dem Saarlandmuseum in Saarbrücken und aus der pfälzischen Landesbibliothek Speyer. Das Museum Georg Schäfer eröffnet Perspektiven, die unverwechselbaren Charakteristika der Malerei des 19. Jahrhunderts (Deutsche Kunst von 1760 – 1930) zu entdecken. Mit der ständigen Sammlung und den Sonderausstellungen, mit Vorträgen, Konzerten, Lesungen und Führungen wird die Komplexität dieser Epoche auch in den Begleitprogrammen dargestellt. Und wer eine Pause braucht, ist in der Museumsbuchhandlung und dem Museumscafé bestens aufgehoben. In Vorbereitung sind bereits drei Sonderausstellungen: „Moderne Zeiten – Industrie im Blick von Malerei und Fotografie (ab 24.07.), „Expressionismus in Kunst und Film“ (ab 13.11.) und „Caspar David Friedrich und die Vorboten der Romantik“ (ab 02.04.23). Text: Frank Keil | Bilder: Museum Georg Schäfer MUSEUMGEORGSCHAEFER.DE BLICK ÜBER DEN TELLERRAND