CC inside - Ausgabe 3-2022
ARAMARK NACH CORONA: Silberstreif am Horizont COOKING AWARD 2022: Hier sind sie, Ihre Favoriten VOILÀ: Wie ein Berliner Startup Spitzenküche per Post nach Hause bringt. CANOVA: Wieso Marius Ries in Bremen keine Kompromisse macht. INTERNORGA: Welche Wirkung die erste Fachmesse seit Langem auf die Branche hat. KÜHLTECHNIK: Warum das Interesse an Cook & Chill gerade besonders groß ist.
ARAMARK NACH CORONA: Silberstreif am Horizont
COOKING AWARD 2022: Hier sind sie, Ihre Favoriten
VOILÀ: Wie ein Berliner Startup Spitzenküche per Post nach Hause bringt.
CANOVA: Wieso Marius Ries in Bremen keine Kompromisse macht.
INTERNORGA: Welche Wirkung die erste Fachmesse seit Langem auf die Branche hat.
KÜHLTECHNIK: Warum das Interesse an Cook & Chill gerade besonders groß ist.
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10 CENTER<br />
Mit To-go-<br />
Angeboten,<br />
wie solchen<br />
Schraubgläsern,<br />
bietet<br />
Aramark<br />
auch „Food<br />
for Later“.<br />
Wichtig sind uns solche Angebote<br />
aber auch auf Dauer als Angebot<br />
an Mitarbeitende, die Dienstag,<br />
Mittwoch, Donnerstag im Büro sind<br />
und sich dann für Freitag oder das<br />
Wochenende verpflegen wollen.<br />
Wie erfolgreich das Geschäft mit<br />
entsprechenden Foodboxen oder<br />
den Lieblingsgerichten im Glas<br />
sein kann, können wir jetzt noch<br />
nicht sagen, weil die Rückkehr<br />
der Kollegen so noch gar nicht<br />
stattgefunden hat. Im Lieferbereich<br />
haben wir einen gewissen Erfolg<br />
zu verzeichnen, aber das kann<br />
natürlich, wie schon erwähnt, die<br />
entstandenen Umsatzlücken nicht<br />
schließen. Aber wir werden das<br />
Angebot definitiv aufrechterhalten.<br />
Digitale Themen sind dem<br />
Vernehmen nach deutlich<br />
vorangekommen. Sehen Sie<br />
das auch so?<br />
Ja, die vergangenen beiden Jahre<br />
waren ein Katalysator für die Digitalisierung.<br />
So schnell wären wir<br />
sonst nicht vorangekommen. Das<br />
betrifft erstens interne Systeme<br />
und heißt, dass wir in kürzester<br />
Zeit in der Lage waren, das<br />
Unternehmen virtuell zu führen.<br />
Aber zweitens betrifft es auch die<br />
Verbindungen zu den Kunden,<br />
wo wir uns von der Vorbestellung<br />
über den Bestellservice bis hin<br />
zum Online-Payment und anderen<br />
Tools deutlich weiterentwickelt<br />
haben. Das alles ist durch die Krise<br />
gepusht und gewaltig vorangetrieben<br />
worden.<br />
Ein Punkt, den man noch vor Kurzem<br />
gar nicht so auf dem Schirm hatte,<br />
ist die Entwicklung der Kosten. Wie<br />
beurteilen Sie diese?<br />
Die Freude, dass wir die Pandemie jetzt<br />
hinter uns lassen können, wird natürlich<br />
zunächst arg durch den Krieg in der<br />
Ukraine getrübt. Das ist ganz furchtbar<br />
und menschlich sehr belastend. Und die<br />
wirtschaftlichen Auswirkungen, die wir jetzt<br />
erleben, sind in jeder Hinsicht schlimm.<br />
Ich selber habe solche Preissteigerungen<br />
noch nie gesehen. Wir sind in Sachen<br />
Kosten aktuell im Wesentlichen von drei<br />
Themenbereichen betroffen: Da ist erstens<br />
der Anstieg der Personalkosten durch die<br />
Anhebung des Mindestlohns, der sich<br />
auch auf das ganze Gehaltsgefüge auswirkt.<br />
Zweitens haben wir auf der Beschaffungsseite<br />
einerseits die Herausforderung,<br />
ob Dinge überhaupt verfügbar sind, was<br />
wir so auch noch nie hatten. Andererseits<br />
sind die Preissteigerungen, wenn die Produkte<br />
lieferbar sind, oft exorbitant. Drittens<br />
sind auch viele unserer Kunden von der<br />
Situation stark betroffen, weil beispielsweise<br />
ihre Lieferketten nicht mehr funktio-<br />
Wir sind überzeugt, dass<br />
wir mit vielen kleinen<br />
Schritten zu einer Verbesserung<br />
beitragen.“<br />
Jürgen Vogl, Aramark<br />
nieren. Und wenn die Kunden Probleme haben,<br />
dann kommt das Thema früher oder später auch<br />
wieder bei den Catering-Unternehmen an.<br />
Wie reagiert Ihr Unternehmen auf diese<br />
Situation?<br />
Es gibt Produktbereiche, da liegen die Preissteigerungen<br />
bei 30 Prozent, damit müssen wir alle<br />
zusammen zurechtkommen. Auch wir werden<br />
ohne Preiserhöhungen nicht auskommen. Das ist<br />
eine dramatische Situation, aber wir werden alles<br />
daransetzen, die Dinge in einem erträglichen Maß<br />
zu halten. Es ist alles so schwer greifbar, weil wir<br />
nicht wissen, was aus diesem Krieg, neben all<br />
dem menschlichen Leid, noch alles resultiert. Das<br />
hängt schon als große dunkle Wolke über allem.<br />
Das sind alles keine einfachen Voraussetzungen,<br />
um das von Ihnen aktuell forcierte<br />
Thema Nachhaltigkeit wirklich nach vorne<br />
zu bringen. Wie beurteilen Sie das?<br />
Unabhängig von allen anderen Themen bleibt<br />
eine der größten Bedrohungen für die Menschheit<br />
insgesamt weiterhin bestehen, das ist der<br />
Klimawandel und seine Folgen. Ich bin sicher,<br />
dass dies mittelfristig ein zentrales Thema für uns<br />
alle bleiben wird. Wir wollen uns unserer Verantwortung<br />
als Unternehmen stellen und das tun,<br />
was wir beitragen können. Natürlich wird nicht der<br />
Einzelne die Welt retten, aber wir sind überzeugt,<br />
dass wir mit vielen kleinen Schritten zu einer Verbesserung<br />
beitragen und unserer Verantwortung<br />
gerecht werden können.<br />
Und Sie wollten sich bei diesen Schritten<br />
nicht auf Absichtserklärungen verlassen,<br />
sondern haben sich in einigen Bereichen<br />
auf sehr konkrete, zählbare Ziele festgelegt.<br />
Warum war Ihnen das so wichtig, denn das<br />
kann ja auch ein Risiko sein?<br />
Nur Grundsätze festzulegen, war uns einfach zu<br />
wenig konkret, um wirklich im Sinne der Sache<br />
voranzukommen. Man muss sich präzise und sehr<br />
konkrete Ziele setzen und die Ergebnisse dann<br />
auch messbar machen, um zu sehen, wie man<br />
wirklich vorankommt.<br />
Und da CO2-Reduktion dabei ein ganz großes<br />
Thema ist, haben wir uns erstens mit unserem<br />
Fleischverbrauch auseinandergesetzt, der<br />
zweifellos stark zur CO2-Problematik beiträgt.<br />
Wir wollen den Fleischkonsum ganz konkret<br />
senken, sind aber keinesfalls prinzipiell gegen den<br />
Fleischkonsum. Dieser sollte nach unserer Ansicht<br />
eben nur bewusster, weniger oft und in höherer<br />
Qualität passieren. Wir haben uns deshalb das<br />
Ziel gesetzt, den Anteil von Fleisch an unserem<br />
Einkaufsvolumen insgesamt bis 2030 um<br />
Cooking + Catering <strong>inside</strong> 3/22