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CC inside - Ausgabe 5-2022

CC inside - Ausgabe 5-2022 Lufthansa Group Taste & More: Mit neuem Spielraum Hotel-Catering: Wundermart aus den Niederlanden steuert Hotels und Büros an. Nachfolge: Regelungen müssen gut vor­­bereitet werden Getränke: CCI hat im Panel nach­gefragt, wie wichtig Caterern Getränke sind. Rational: Interview mit dem Markt­führer zur aktuellen Ent­wicklung bei Gartechnik.

CC inside - Ausgabe 5-2022

Lufthansa Group Taste & More: Mit neuem Spielraum
Hotel-Catering: Wundermart aus den Niederlanden steuert Hotels und Büros an.
Nachfolge: Regelungen müssen gut vor­­bereitet werden
Getränke: CCI hat im Panel nach­gefragt, wie wichtig Caterern Getränke sind.
Rational: Interview mit dem Markt­führer zur aktuellen Ent­wicklung bei Gartechnik.

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05 22<br />

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NACHFOLGE:<br />

Regelungen<br />

müssen gut vor ­<br />

bereitet werden<br />

Lufthansa Group<br />

Taste & More<br />

Mit neuem<br />

Spielraum<br />

18 HOTEL-CATERING<br />

30 HERBSTKÜCHE<br />

46 GETRÄNKE<br />

56 RATIONAL<br />

Wundermart aus den<br />

Niederlanden steuert<br />

Hotels und Büros an.<br />

Jens Rittmeyer setzt<br />

– konsequent regional –<br />

auf Produkte vom Land.<br />

<strong>CC</strong>I hat im Panel nachgefragt,<br />

wie wichtig<br />

Caterern Getränke sind.<br />

Interview mit dem Marktführer<br />

zur aktuellen Entwicklung<br />

bei Gartechnik.


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EDITORIAL 3<br />

IM DETAIL GIBT<br />

ES VIEL ARBEIT<br />

Aus vielen Gesprächen in<br />

den vergangenen Wochen<br />

ist bei mir vor allem „hängen“<br />

geblieben, mit wie viel<br />

Detailarbeit sich die Catering-Unternehmer<br />

beschäftigen<br />

müssen. Das zeigt sich<br />

auch in unserem Titelinterview<br />

mit Verantwortlichen<br />

von Lufthansa Group Taste<br />

& More. Da reicht das Spektum<br />

von Berufskleidung bis<br />

hin zum Kassensystem und<br />

dazwischen gibt es noch eine<br />

Menge mehr. Ich persönlich<br />

begrüße es sehr, wenn sich<br />

auch Top-Manager in die<br />

„Niederungen“ solcher Themen<br />

begeben. Das hat aus<br />

meiner Sicht viele Vorteile.<br />

Die Mitarbeitenden merken<br />

einerseits, dass die Probleme,<br />

mit denen sie sich täglich<br />

auseinander setzen müssen,<br />

auch von der Führung wahrgenommen<br />

werden und dabei<br />

wahrscheinlich auch ihre<br />

Meinung gefragt ist. Das ist<br />

auf jeden Fall förderlich für<br />

die Arbeitsmoral und das Employer<br />

Branding. Andererseits<br />

müssen sich die Führungskräfte,<br />

wenn sie sich mit Details<br />

auskennen, meistens<br />

nichts vormachen lassen.<br />

Darüber hinaus verringern<br />

sie die Gefahr für das eigene<br />

Unternehmen sowie die<br />

eigene Karriere, dass strategisch<br />

wichtige Entscheidungen<br />

sich angesichts falsch<br />

bewerteter Praxisdetails als<br />

teure Fehler erweisen. Natürlich<br />

weiß ich, dass man sich<br />

Hans Jürgen Krone<br />

Chefredakteur<br />

krone-redaktion@<br />

cci-verlag.de<br />

als verantwortlicher Manager<br />

auch nicht in Details verlieren<br />

darf. Aber in funktionierenden<br />

Teams – und die sind in der aktuellen<br />

Situation und bei dem, was<br />

noch kommt, immer wichtiger<br />

– kann gemeinsam viel von der<br />

notwendigen Detailarbeit sinnvoll<br />

verteilt und damit angemessen<br />

berücksichtigt werden.<br />

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über die Nassmüllentsorgung bis zur Band- oder Korbtransportspülmaschine – und das alles aus einer Hand.


INHALT 5/<strong>2022</strong><br />

30<br />

COMMUNITY<br />

06 ARAMARK<br />

SNACKEREI<br />

Der Caterer forciert<br />

sein Shop-Konzept,<br />

das er bereits bei vier<br />

Kunden installiert hat.<br />

10 LEMONPIE-<br />

JUBILÄUM<br />

20 Jahre im Catering-Geschäft<br />

feierte<br />

Lemonpie mit<br />

Kolleg:innen und<br />

Mitar beitenden.<br />

CONCEPTS<br />

14 PR FÜR DIE<br />

AUSBILDUNG<br />

PR-Studierende der Hochschule<br />

Hannover (HSH)<br />

wollen das Potenzial der<br />

Gastro-Ausbildung besser<br />

kommunzieren.<br />

18 SNACKING<br />

IN HOTELS<br />

Der niederländische<br />

Anbieter Wundermart<br />

verändert das Catering<br />

in der Hotellerie.<br />

CAREER<br />

26 NACHFOLGE-<br />

REGELUNG<br />

In Catering-Unternehmen<br />

die Nachfolge zu<br />

regeln, kann kompliziert<br />

sein. Wie erleben das<br />

Betroffene? <strong>CC</strong>I hat<br />

bei zwei Catering-<br />

Unternehmen nachgefragt,<br />

die jeweils eine<br />

familiäre Regelung<br />

sorgsam geplant und<br />

umgesetzt haben.<br />

Cooking + Catering <strong>inside</strong> 5/22


INHALT AUSGABE 5/<strong>2022</strong> 5<br />

26<br />

46<br />

38 56<br />

<strong>CC</strong>I CATERING-<br />

PANEL: GETRÄNKE<br />

CENTER<br />

COOKING<br />

CREATION<br />

CORPORATE<br />

20 LUFTHANSA-<br />

CATERER<br />

30 REGIONALE<br />

PARTNER<br />

38 FRÜCHTE<br />

DES MEERES<br />

52 ELEKTRISCHE<br />

BEWEGUNG<br />

Nach der Umbenennung<br />

in Lufthansa<br />

Group Taste & More<br />

gibt der Caterer im<br />

eigenen Unternehmen<br />

mit mehr Spielraum<br />

richtig Gas. Er<br />

will seinen Kollegen<br />

viele neue und<br />

spannende Angebote<br />

machen.<br />

Jens Rittmeyer zaubert<br />

im Alten Land kulinarische<br />

Genüsse auf die Teller, für<br />

die er aus schließ lich in der<br />

Region einkauft.<br />

08 JUNGE TALENTE<br />

Beim der „S. Pellegrino<br />

Young Chef Academy“<br />

(SPYCA), am 4. Oktober<br />

in Köln, wollen sich junge<br />

Köche für Mailand qualifizieren.<br />

Wer bei Fisch und Meeresfrüchten<br />

ein nachhaltiges<br />

Angebot machen will,<br />

muss gute Partner haben.<br />

46 GETRÄNKE<br />

IM CATERING<br />

Das Getränke-Angebot<br />

ist für Caterer ein wichtigerer<br />

Teil des Business<br />

als oft vermutet wird. Das<br />

legen die Ergebnisse einer<br />

exklusiven Umfrage im <strong>CC</strong>I<br />

Catering- Panel nahe.<br />

Mit elektrisch angetriebenen<br />

Nutzfahrzeugen<br />

gibt es kaum Probleme<br />

im Catering-Alltag.<br />

56 RATIONAL IM<br />

INTERVIEW<br />

Unser Autor sprach mit<br />

Michaela Jedelhauser,<br />

Director Marketing DACH<br />

bei Rational, über die<br />

mögliche Anziehungskraft<br />

einer modernen Küche.<br />

Cooking + Catering <strong>inside</strong> 5/22


6 COMMUNITY NEWS<br />

ARAMARK<br />

AVEATO/GREENBOX<br />

ARAMARK ENTWICKELT<br />

SNACKEREI WEITER<br />

Das Projekt Snackerei treibt Aramark<br />

aktuell weiter voran. „Mit<br />

der Weiterentwicklung der Snackerei<br />

unterstützen wir den Ausbau<br />

attraktiver Arbeitswelten und<br />

Arbeitsplätze,“ begründet Uwe Dederichs,<br />

Retail Manager Business<br />

Support Services bei Aramark, den<br />

Ausbau des 2018 gestarteten Konzepts.<br />

Man habe dort jetzt Bereiche<br />

zum Wohlfühlen und zur Kommunikation<br />

eingerichtet. Damit werde<br />

das Angebot zum „Ganztageskonzept“.<br />

„Somit ist die Snackerei eine<br />

Allround-Lösung für die flexiblen<br />

Anforderungen und individuellen<br />

Bedürfnisse der Gäste“, beschreibt<br />

Dederichs den Anspruch. Neu hinzugekommen<br />

ist in diesem Jahr das<br />

Design Coloured Nature mit den<br />

Formen Cube und Counter. Coloured<br />

Nature sei eine Kombination<br />

aus nachhaltigen Materialien und<br />

natürlichen Farben, erläutert der<br />

Aramark-Manager. Optik und Ausstattung<br />

sollen sich über eine grüne<br />

Linie mit zusätzlichen Angeboten<br />

im Bereich regionaler, nachhaltiger<br />

oder pflanzenbasierter Produkte<br />

verbinden. Helle Pastelltöne und<br />

heller Marmor sollen den Räumen<br />

ein ökologisch wertvolles gastronomisches<br />

Ambiente verpassen.<br />

Sowohl Cube als auch Counter<br />

ergänzen die bereits seit einigen<br />

Jahren bestehenden Formen Klein,<br />

Mittel und Groß. „Bei der Entwicklung<br />

des Counters stand im Vordergrund,<br />

gastronomisch vorhandene<br />

nicht mehr benötigte Flächen und<br />

deren Infrastruktur in das bereits<br />

erwähnte Ganztageskonzept der<br />

Snackerei zu integrieren“, sagt Dederichs.<br />

„Unser Konzept wird individuell<br />

auf das vorhandene Umfeld<br />

und auf die Kundenwünsche zugeschnitten“,<br />

so Dederichs weiter. Das<br />

Konzept wird in drei verschiedenen<br />

Größen offeriert. Die kleinste Fläche<br />

benötigt nur etwa 50 Quadratmeter<br />

Platz. Aktuell ist die Snackerei<br />

bei sechs Aramark-Kunden in<br />

Betrieb, man hofft aber auf weitere<br />

Standorte.<br />

EINSATZ FÜR<br />

NACHHALTIGKEIT<br />

Der Catering Service Aveato und die<br />

Greenbox GmbH gehen nach eigenen<br />

Angaben „ab sofort Hand in Hand in<br />

puncto Nachhaltigkeit“. Auf dem diesjährigen<br />

„Bestival“ in Berlin habe man<br />

beschlossen, berichten die Partner, den<br />

nächsten Schritt für umweltfreundlichere<br />

Events und Business-Caterings<br />

gemeinsam zu gehen. Die dort initiierte<br />

Herstellung von nachhaltigen Mehrweg-Servierplatten,<br />

bestehend aus<br />

einem Holzfasergemisch mit Bio-Kunststoff,<br />

soll dabei ein weiterer Meilenstein<br />

für die Branche werden. Mit dem neuen<br />

Projekt schließen Aveato und Greenbox<br />

an die bestehende Zusammenarbeit<br />

mit nachhaltigen und klimaneutralen<br />

Einwegprodukten an. Die Tabletts basierten<br />

nämlich auf diesen zuvor bereits<br />

gemeinsam entwickelten nachhaltigen<br />

Einweg-Servierplatten. Sie bestehen aus<br />

einem Holzfasergemisch mit Bio-Kunststoff.<br />

Mit ihrem geringen Gewicht eigneten<br />

sie sich für einen entsprechend<br />

leichteren Transport und seien zudem<br />

für die Spülmaschine geeignet. Darüber<br />

hinaus ermöglicht die ½ Gastronorm<br />

des Tabletts es anderen Caterern, das<br />

Produkt in ihr bekanntes System zu<br />

übernehmen. Ein weiterer Clou sei, dass<br />

die Mehrweg-Servierplatten wiederverwertbare<br />

Tabletts sind, die am Ende<br />

ihres Lebenszyklus zurückgenommen<br />

werden könnten, damit aus ihnen neue<br />

Artikel entstünden. So werde ein nachhaltiger<br />

Kreislauf entwickelt, mit dem<br />

auch die Event-Gastronomie noch umweltfreundlicher<br />

werden könne.<br />

FOTOS: Aramark, Aveato/Greenbox, Welbilt, Casualfood<br />

Cooking + Catering <strong>inside</strong> 5/22


COMMUNITY NEWS 7<br />

FOODSERVICE DIGITAL HUB<br />

CASUALFOOD<br />

GASTRO DIGITAL<br />

ZU LANGSAM<br />

Nicht weniger als die digitale Transformation<br />

der Gastro-Branche – das hat sich<br />

der Leipziger Foodservice Digital Hub auf<br />

die Fahnen geschrieben. Gastronom:innen,<br />

Unternehmen der Lebensmittelindustrie,<br />

Agenturen und auch Tech-Startups<br />

entwickeln dazu in Think Tanks, bei<br />

verschiedenen Event-Formaten und in<br />

Zusammenarbeit mit der Wissenschaft<br />

gemeinsam Lösungen und Innovationen<br />

für die aktuellen Herausforderungen der<br />

Branche. Bei einem Treffen zum einjährigen<br />

Bestehen hatte das Netzwerk jetzt die<br />

Ergebnisse der ersten Monate resümiert<br />

und die Weichen in Richtung Zukunft<br />

gestellt. „Der Foodservice Digital Hub beschäftigt<br />

sich mit der Frage, welchen Beitrag<br />

die Digitalisierung leisten kann, um<br />

Gastronom:innen in dieser schwierigen<br />

Situation zu unterstützen“, erklärt Katharina<br />

Blöcher, Doktorandin an der Universität<br />

Leipzig und eine der Initiator:innen,<br />

die Idee und Aufgabenstellung des Netzwerks.<br />

Denn die vor allem durch vielfältige<br />

kleine und mittelständische Unternehmen<br />

geprägte Gastronomiebranche passe<br />

sich vergleichsweise langsam an digitale<br />

Entwicklungen und Gästebedürfnisse an.<br />

Der Foodservice Digital Hub ist offen für<br />

weitere Gastronom:innen und Partner:innen<br />

aus Praxis und Forschung.<br />

BERLINER UR-KNEIPE<br />

AM FLUGHAFEN<br />

„Die coolste Version einer Berliner<br />

Ur-Kneipe“ vorzufinden, verspricht<br />

Verkehrsgastronom Casualfood<br />

den Gästen, die jetzt in Terminal 1<br />

am Flughafen Berlin Brandenburg<br />

in sein neues Konzept Berlin Pub<br />

einkehren. In der Location soll die<br />

Atmosphäre einer urgemütlichen<br />

Berliner Kneipe mit modernen Elementen<br />

innovativer Gastronomie<br />

vereint werden. Und das „wie gewohnt<br />

mit viel Liebe zum Detail“.<br />

An den Wänden soll der Berliner<br />

Bär für echtes Berlin-Feeling sorgen<br />

und das krönende Highlight sei der<br />

Blick in Richtung Action auf dem<br />

Vorfeld des Flughafens. Zu frischgezapften<br />

Bierspezialitäten, Wein<br />

und hausgemachten Limos gibt es<br />

Snacks wie die Berliner Currywurst,<br />

frische Sandwiches, Berliner Riesenbockwürste<br />

und natürlich auch<br />

Spreewälder Gurken. „Wir sind gespannt<br />

auf das Feedback unserer<br />

Gäste. Das Konzept für das Berlin<br />

Pub hatten wir extra für den neuen<br />

Berliner Flughafen entworfen,<br />

mussten dann aber aufgrund der<br />

langen Corona-Pause mit der Eröffnung<br />

warten“, sagen Stefan Weber<br />

und Michael Weigel, Geschäftsführer<br />

der Casualfood GmbH.<br />

WELBILT EMEA/APAC<br />

WELBILT UNTER NEUER FÜHRUNG<br />

Der bisherige Welbilt EMEA/<br />

APAC-Chef Phil Dei Dolori<br />

hat nach der Übernahme von<br />

Welbilt durch die Ali Group inzwischen<br />

die Position des CEO<br />

von Welbilt EMEA/APAC übernommen.<br />

Damit berichtet Dei<br />

Dolori direkt an Andrea Cocchi,<br />

CEO der Ali Group, EMEA/<br />

APAC. Zur Übernahme sagt<br />

Dei Dolori: „Welbilt freut sich,<br />

Teil der Ali Group-Familie zu<br />

sein, einem der größten und<br />

am stärksten diversifizierten<br />

globalen Unternehmen in der<br />

Foodservice-Branche. Ich bin<br />

sehr stolz, jetzt die Verantwortung<br />

für die Leitung unserer<br />

Teams bei Welbilt in den<br />

Regionen EMEA und APAC<br />

zu übernehmen. Dies ist eine<br />

besonders spannende Zeit für<br />

das gesamte Unternehmen.<br />

Wir als Team können es kaum<br />

erwarten, loszulegen.“ Er kam<br />

2007 zu Welbilt und war seitdem<br />

in unterschiedlichen<br />

Führungspositionen tätig, Die<br />

Welbilt Deutschland GmbH<br />

ist Teil der Welbilt Foodservice<br />

Gruppe (Welbilt, Inc.), einer der<br />

weltweit größten Hersteller<br />

und Anbieter professioneller<br />

Gastrotechnik. Als deutsche<br />

Vertriebs-, Beratungs- und Service-Niederlassung<br />

bietet sie<br />

Küchengeräte und intelligente<br />

Lösungen für Anwender in der<br />

Profigastronomie an.<br />

Cooking + Catering <strong>inside</strong> 5/22


8 COMMUNITY NEWS<br />

ZABKA<br />

SHOP IM TESLA-WERK<br />

In der Betriebsverpflegung<br />

setzt das polnische Handelsunternehmen<br />

Żabka seinen<br />

autonomen Store „Nano“ jetzt<br />

erstmals auch in Deutschland<br />

ein. Ort des Geschehens ist das<br />

Berliner Tesla-Werk. Mitarbeitende<br />

hatten Bilder aus dem<br />

Werk in Berlin und dem ihnen<br />

im Business-Catering dort zur<br />

Verfügung stehenden Convenience-Store<br />

gepostet. Das<br />

Technologie-Unternehmen<br />

AiFi, mit dessen KI-gestützter<br />

Computer-Vision-Technologie<br />

der polnische Convenience-Riese<br />

Żabka Group arbeitet,<br />

berichtet, dass bisher etwa 50<br />

kassenlose Żabka Nano Stores<br />

eröffnet wurden. AiFi zitiert<br />

in einer Pressemitteilung Patryk<br />

Powierża, Żabka Nano<br />

Growth, mit dem Online-Post<br />

„BOOM! Laden Nummer 50<br />

wurde eröffnet. Ungefähr<br />

ein Jahr nach der Eröffnung<br />

der ersten autonomen Filiale<br />

haben wir den Meilenstein<br />

von 50 Filialen erreicht. Diese<br />

Zahl stärkt unsere Position als<br />

größte Kette autonomer Geschäfte<br />

in Europa.“ Das in den<br />

USA ansässige Unternehmen<br />

AiFi sammelte nach eigenen<br />

Angaben Anfang <strong>2022</strong> in einer<br />

Finanzierungsrunde immerhin<br />

65 Millionen US-Dollar<br />

von Investoren ein.<br />

BMB GRUPPE<br />

DUFRY/AUTOGRILL<br />

CATERING IM BERLINER FUTURIUM<br />

S. PELLEGRINO<br />

Das Restaurant im 2019 eröffneten<br />

Berliner Futurium, dessen Ausstellung<br />

sich mit Themen rund um die Zukunft<br />

beschäftigt, wird seit 1. September von<br />

dem Gastronomie- und Cateringunternehmen<br />

BMB Gruppe betrieben. Geplant<br />

sei hier ein kombiniertes Modell aus<br />

Selbstbedienung und<br />

Künstlicher Intelligenz<br />

(KI) in Form von Lieferrobotern,<br />

die den Restaurantbesucher:innen<br />

das Essen an den Tisch<br />

bringen. Kulinarisch soll<br />

ein Mix aus saisonalen,<br />

regionalen und biologischen<br />

Produkten im Angebot sein. Auf<br />

der Speisekarte stehen vegetarische und<br />

vegane sowie spezielle Kindergerichte,<br />

um Familien gerecht zu werden. BMB gilt<br />

als einer der erfolgreichsten Gastronomen<br />

der Hauptstadt mit viel Erfahrung<br />

in Museumsgastronomien.<br />

KÖCHE WOLLEN NACH MAILAND<br />

Zehn Kochtalente aus ganz Deutschland<br />

können sich jetzt auf die nächste Runde<br />

im Wettbewerb der „S.Pellegrino Young<br />

Chef Academy“ (SPYCA) freuen. Für den<br />

regionalen Vorentscheid ausgewählt, der<br />

am 4. Oktober in Köln stattfinden soll,<br />

wurden in diesem Jahr: Randy de Jong,<br />

Anton Lebersorger, Eva Maria Egorova,<br />

Fabian Schröter, Marcel Förster, Mary<br />

Anne Peñaloza Villafuerte, Stefan Barca,<br />

Thomas Beiglböck, Sebastian Braun<br />

und Saskia Vorhemus. Die Jury für den<br />

deutsch-österreichischen Vorentscheid<br />

des S.Pellegrino Young Chef <strong>2022</strong>/23,<br />

bestehend aus den Spitzenköch:innen<br />

Tim Raue, Daniel Gottschlich, Julia Komp<br />

und Christoph Kunz wird dann in Köln<br />

entscheiden, welches dieser zehn Nachwuchstalente<br />

im Jahr 2023 beim internationalen<br />

Finale in Mailand gegen die<br />

wahrscheinlich hervorragende internationale<br />

Köche-Konkurrenz antreten wird.<br />

GEPLANTE<br />

ÜBERNAHME<br />

IM VERKEHR<br />

Das Unternehmen Dufry aus<br />

der Schweiz will angeblich den<br />

italienischen Autobahn-Raststätten-Betreiber<br />

Autogrill<br />

über nehmen. Der Preis, den<br />

dieser weltgrößte Duty-Free-<br />

Shop-Konzern dafür bezahlen<br />

muss, soll angeblich bei 1,8 Milliarden<br />

Euro liegen. Durch diesen<br />

Mega-Zusammenschluss<br />

im Verkehrs-Catering könnte<br />

auch eines der größten Unternehmen<br />

im Bereich Travel<br />

Retail entstehen. Die von der<br />

Familie Benetton kontrollierte<br />

Holding Edizione ist mit einem<br />

Anteil von gut 50 Prozent der<br />

wichtigste Autogrill-Aktionär.<br />

Die Holding unterstützt offenbar<br />

den Deal und steigt nach<br />

dem Zusammenschluss gleichzeitig<br />

zum größten Eigner des<br />

neuen Unternehmens auf. Edizione<br />

wird dann wohl eine Beteiligung<br />

zwischen 20 und 25<br />

Prozent haben. Dufry hat weltweit<br />

Niederlassungen in über<br />

60 Ländern und betreibt rund<br />

2.300 große und kleine Dutyfree-Shops<br />

und Spezialgeschäfte<br />

an Flughäfen.<br />

FOTOS: Zabka, Futurium<br />

Cooking + Catering <strong>inside</strong> 5/22


WIR SIND MITTENDRIN<br />

WENN ES UM<br />

REICHHALTIGE<br />

SUPPEN GEHT<br />

… WEIL MEHR EINLAGE<br />

DEN UNTERSCHIED MACHT<br />

Unsere vollmundige Chalet Hüttensuppe<br />

schmeckt mit 50 % Gemüse,<br />

7 % Teigwaren, Sahne und Käse<br />

wie frisch zubereitet.<br />

Reichhaltige Suppen in<br />

5 Spezialitäten erhältlich.


10 COMMUNITY LEMONPIE<br />

Selber Grund zu feiern,<br />

hatte kürzlich ein Caterer,<br />

der im Rheinland sehr<br />

bekannt ist: Lemonpie.<br />

Das Unternehmen nutzte<br />

für die Feier seines 20-jährigen<br />

Jubiläums einen<br />

Montag, denn schließlich<br />

sollten neben Freunden,<br />

Kollegen und Partnern<br />

auch die Mitarbeiter dabei<br />

sein können.<br />

Ein Fest zum<br />

20-jährigen<br />

Jubiläum<br />

Johannes Molderings<br />

mit den<br />

Kollegen Georg<br />

Broich (l.), Frank<br />

Schwarz (r.)<br />

und Burkhard<br />

Schmitz (2. v. r.).<br />

Von Hans Jürgen Krone<br />

U<br />

Um in Ruhe feiern zu können, kam das<br />

Catering zu diesem Anlass von der Frank<br />

Schwarz Gastro Group, deren Chef seine<br />

Glückwünsche auch selbst überbrachte,<br />

ebenso wie beispielsweise die Catering-Kollegen<br />

Georg Broich aus Düsseldorf<br />

und Linda Koll aus Hilden. „Es wurde an<br />

Das Essen zum Jubiläum kam<br />

vom Kollegen Frank Schwarz,<br />

so konnten alle feiern.<br />

außergewöhnliche Momente<br />

erinnert, zusammen gelacht<br />

und auch hier und da eine Träne<br />

vergossen“, kommentiert<br />

Lemonpie selbst in den sozialen<br />

Medien den sehr stimmungsvollen<br />

Abend.<br />

SCHÖNE MOMENTE<br />

„Die vergangenen zwei Jahrzehnte<br />

sind gespickt mit einzigartigen<br />

Events, schönen<br />

Momenten“ sagt das Unternehmen.<br />

Seit der Gründung<br />

von Lemonpie im Jahr 2002<br />

konnten Johannes und Nicola<br />

Molderings in Zusammenarbeit<br />

mit Chefkoch<br />

Erik Welter ein Event- und<br />

Messecatering-Unternehmen<br />

aufbauen, das höchsten Ansprüchen<br />

gerecht wird – und<br />

dafür bis heute zahlreiche<br />

Auszeichnungen entgegen-<br />

Johannes Molderings<br />

begrüßte die<br />

Gäste zusammen<br />

mit seinen Töchtern,<br />

die Lemonpie<br />

auch eng verbunden<br />

sind.<br />

nehmen durfte, darunter zweimal die<br />

Auszeichnung Caterer des Jahres von<br />

Cooking+Catering <strong>inside</strong>. Und auf das<br />

starke Band zwischen diesem Preis und<br />

dem Unternehmen wies auch noch einmal<br />

Mitarbeiter-Urgestein Willi Glasmacher<br />

hin, der in seiner launigen Rede<br />

davon erzählte, wie das erste Catering<br />

zum Event Caterer des Jahres damals<br />

FOTOS: Lemonpie, Krone<br />

Cooking + Catering <strong>inside</strong> 5/22


Die Töchter Hanna und Pia<br />

gehen jetzt zum Studium ins<br />

Ausland und feierten auch<br />

den zeitweiligen Abschied.<br />

„Unsere Zauberformel<br />

ist die hervorragende<br />

und<br />

immer gleichbleibende<br />

Qualität.“<br />

Johannes Molderings,<br />

Lemonpie<br />

Gut gelaunt wurden an diesem Tag<br />

viele Fotos mit Kollegen, Gästen<br />

und Mitarbeitern gemacht.<br />

die Geschäfte des Caterers Lemonpie<br />

so richtig bekannt machte und<br />

ins Laufen brachte.<br />

STETIG BERGAUF<br />

Seit den Anfängen ging es mit dem<br />

Unternehmen stetig bergauf. Exklusive<br />

Locations in Euskirchen,<br />

Aachen, Köln, Düsseldorf und<br />

Neuss kamen unter Vertrag und<br />

wurden seitdem mit kreativen<br />

kulinarischen Food-Konzepten<br />

beköstigt. „Unsere Zauberformel<br />

ist die hervorragende und immer<br />

gleichbleibende Qualität, die mit<br />

viel Leidenschaft und Neugier<br />

zu individuellen Kreationen verarbeitet<br />

wird“, erklärt Johannes<br />

Molderings und er ist natürlich ausgesprochen<br />

froh, dass er das Unternehmen in einer<br />

gemeinsamen Anstrengung aller, für die er<br />

sich in Köln noch einmal ausdrücklich bedankte,<br />

auch durch die Coronakrise bringen<br />

konnte. Und im Rahmen des Festes zeigte<br />

sich erneut, dass die Frage der Nachfolge<br />

des Ehepaars Molderings schon jetzt „quasi<br />

beantwortet ist“, so das Unternehmen. Die<br />

beiden Töchter Hanna und Pia haben, wie<br />

auch an diesem Jubiläumsabend, an dem<br />

sie die Rolle der Gastgeberinnen übernahmen,<br />

offenbar viel Spaß am Eventcatering<br />

und bringen sich mit jungen, unverbrauchten<br />

Ideen ein. Sie gehen jetzt erst einmal zu<br />

Studienzwecken ins Ausland, um dann, so<br />

hofft das Ehepaar Molderings, in späteren<br />

Jahren Lemonpie eventuell neu inspiriert<br />

weiterzuführen.<br />

Cooking + Catering <strong>inside</strong> 5/22


12 COMMUNITY TERMINE<br />

September - Dezember <strong>2022</strong><br />

Top-Termine<br />

<strong>2022</strong>: Die Food-Branche trifft sich weiter<br />

Roadshow<br />

Gastro Vision Roadshow<br />

Zeitraum: September/Oktober <strong>2022</strong><br />

Orte: Köln, Frankfurt am Main, Berlin, München<br />

Die Gastro Vision Roadshow tourt vom 19. September<br />

bis 17. Oktober durch einige deutsche Städte. Dieses Jahr<br />

präsentiert sie dabei auch ein neues Talkformat. Die einzelnen<br />

Stopps wollen dabei durch ihr Format mit jeweils rund<br />

30 Ausstellern größtmögliche Planbarkeit bieten. Die Gastro<br />

Vision Talks by Elevatr finden an allen Veranstaltungstagen<br />

jeweils von 17 bis 18 Uhr statt. Nina Fiolka und Laura<br />

Schmidt sprechen mit lokalen „Hospitality Heroes“.<br />

Gastro Summit Essen<br />

Zeitraum: Oktober <strong>2022</strong><br />

Ort: Essen<br />

Thema: Am 16. und 17. Oktober findet bereits zum vierten<br />

Mal der Gastro Summit Essen statt. Die Kernkompetenz<br />

der „FOODSpecial“ soll auf dem großen Food-<br />

Angebot liegen. Der Gastro Summit deckt vor allem die<br />

Schwerpunktbereiche Software & IT-Lösungen, Objekteinrichtung<br />

& Table-Top sowie Küchentechnik für Gastronomie<br />

und Hotellerie ab. Neben aktuellen Trendthemen der<br />

Branche gibt es auch Food & Beverage-Angebote.<br />

Summit<br />

Finale<br />

Koch des Jahres-Finale<br />

Zeitraum: Oktober <strong>2022</strong><br />

Ort: Bonn<br />

Am Montag, den 17. Oktober, findet im Hotel Kameha Grand<br />

in Bonn das Finale von Koch des Jahres <strong>2022</strong> statt. „Extravagante<br />

Kochkunst, Nervenkitzel pur und Gänsehautmomente<br />

sind vorprogrammiert, wenn unsere sechs Finalisten an<br />

den Start gehen und sich ihren Challenges am Herd stellen“,<br />

sagen die Veranstalter. Die Besucher sollen viele außergewöhnliche<br />

Möglichkeiten zum Vernetzen erwarten, die sie so<br />

auf noch keiner anderen Veranstaltung erlebt hätten.<br />

FOTOS: Gastro Vision, Gastro Summit, Koch des Jahres<br />

Cooking + Catering <strong>inside</strong> 5/22


Messe<br />

•<br />

•<br />

•<br />

Chillventa<br />

Zeitraum: Oktober <strong>2022</strong><br />

Ort: Nürnberg<br />

Vom 11. bis 13. Oktober findet in Nürnberg, die Chillventa statt.<br />

Die internationale Weltleitmesse der Kältetechnik soll den direkten<br />

Austausch mit einer Vielzahl von Experten und qualifizierten<br />

Lieferanten aus aller Welt ermöglichen. In den Fachforen und auf<br />

dem Chillventa-Congress treffen internationale Spezialisten zusammen<br />

und diskutieren über aktuelle Entwicklungen und zukünftige<br />

Trends der Bereiche Kälte, Klima, Lüftung und Wärmepumpen.<br />

Es bietet Ihnen die Möglichkeit, ihr Know-how auszubauen<br />

und weltweit neue Geschäftskontakte zu knüpfen.<br />

Verkostung<br />

Frankfurt International Trophy<br />

Zeitraum: Dezember <strong>2022</strong><br />

Ort: Frankfurt am Main<br />

Die Frankfurt International Trophy launcht im Dezember einen<br />

Wettbewerb für Käse- und Milchprodukte. Die Auszeichnungen<br />

des gleichnamigen Wettbewerbs für Weine, Biere und Spirituosen<br />

stehe für qualitativ hochwertige Produkte, sagen die Verantwortlichen.<br />

Jetzt sollen auch Käse- und Milchprodukte mit Medaillen<br />

ausgezeichnet werden. In den Jurys sind Fachleute und<br />

erfahrene Amateure vertreten. Die Bewertung erfolgt blind in einem<br />

Benotungsraster, das bis 100 Punkte reicht. So kann jede<br />

Besonderheit eines Produkts vor der Endnote bewertet werden.<br />

Cooking + Catering <strong>inside</strong> 5/22


14 CONCEPTS HOCHSCHULE HANNOVER<br />

Wider der Azubi-Not<br />

STUDIERENDE ENTWICKELN KREATIVE<br />

IMAGEKAMPAGNEN FÜR DAS GASTGEWERBE<br />

Wie ist Jugendlichen das<br />

besondere Potenzial der<br />

Ausbildungsberufe in der<br />

Hotellerie und Gastronomie<br />

zu vermitteln? Vor dieser<br />

Frage stehen Betriebe, Verbände<br />

und Berufsschulen.<br />

Neue Impulse dazu lieferten<br />

jüngst PR-Studierende der<br />

Hochschule Hannover.<br />

Von Mathias Hansen<br />

Klare Botschaften können mit<br />

der Hilfe von Testimonials<br />

meist noch deutlicher an die<br />

entsprechende Zielgruppe<br />

herangetragen werden.<br />

W<br />

Wie wäre es, wenn einmal nicht ein bekannter Branchenkopf<br />

als Testimonial der nächsten Ausbildungsinitiative<br />

fungiert, sondern mehrere Auszubildende,<br />

die für ihren Beruf brennen, eine Message für Gleichaltrige<br />

bereithalten und gezielt<br />

als Marke für eine nationale<br />

Imagekampagne positioniert<br />

werden? Wie wäre es, wenn die<br />

nächste Ausbildungsoffensive<br />

von Branchenverbänden, Hotelgesellschaften<br />

oder Systemgastronomen<br />

nicht nach ebenso einstudiertem<br />

wie vorhersehbarem<br />

Muster geplant wird, sondern<br />

durch eine gänzlich neue Offensive<br />

überrascht? Laut, bunt, interaktiv<br />

und dort präsent, wo es<br />

Sinn macht: an Schulen, auf Tik-<br />

Tok, an der Halfpipe, im Jugend-<br />

FOTOS: AdobeStock, Katrin Kutter<br />

Cooking + Catering <strong>inside</strong> 5/22


CONCEPTS HOCHSCHULE HANNOVER 15<br />

zentrum oder, oder, oder. Es<br />

wäre angesichts der niederschmetternden<br />

Ausbildungszahlen<br />

der vergangenen Jahre<br />

einen Versuch wert. Mehr<br />

noch: Es wäre fahrlässig, nicht<br />

jedes Szenario zu evaluieren,<br />

das jungen Menschen den Beruf<br />

des Hotelfachmanns, des<br />

Serviceleiters oder des Kochs<br />

schmackhaft macht.<br />

Szenarien wie sie von Studierenden<br />

der Hochschule<br />

Hannover (Bachelor Public<br />

Relations) vor Kurzem präsentiert<br />

wurden. Vorausgegangen<br />

war eine Intention<br />

von Hannes Finkbeiner. In<br />

einem vielbeachteten Branchen-Kommentar<br />

analysierte<br />

und fragte der gelernte<br />

Restaurantfachmann und<br />

Journalist unlängst: „Das öffentliche<br />

Bild von Köch:innen,<br />

Hotel- und Restaurantfachleuten<br />

ähnelt oft geschröpften<br />

Wesen, die es sonst zu<br />

nichts gebracht haben. Tellertaxis<br />

und Küchenclowns<br />

– den Kochberuf befüllen bestenfalls<br />

ein paar Fernsehköche<br />

mit Image. Warum wird<br />

das Bild des Gastgewerbes<br />

nicht gezielt aufpoliert?“ Hannes<br />

Finkbeiner ist auch Dozent<br />

an der Hochschule Hannover,<br />

an der PR-Studenten<br />

alljährlich ein Kommunikationsprojekt<br />

aus Perspektive einer<br />

PR-Agentur zu erarbeiten<br />

und zu präsentieren haben.<br />

Auf seine Idee hin lautete die<br />

diesjährige Herausforderung<br />

an die Schüler:innen: Entwicklung<br />

einer Kommunikationsstrategie,<br />

die Jugendlichen<br />

das besondere Potenzial<br />

von Ausbildungsberufen im<br />

Hotel- und Gaststättengewerbe<br />

vor Augen führt und ihre<br />

Leidenschaft für dieses Berufsleben<br />

entfacht.<br />

AUSBILDUNGSZAHLEN<br />

IM KELLER – NICHT<br />

ERST SEIT DEN<br />

CORONA-LOCKDOWNS<br />

Laut, bunt und<br />

interaktiv sollte<br />

auch für die<br />

Ausbildung in<br />

der Gastronomie<br />

geworben<br />

werden.<br />

Wie groß der Druck aller<br />

Verantwortlichen im Gastgewerbe<br />

derzeit ist, einen<br />

Paradigmenwechsel herbeizuführen,<br />

um im großen Stil<br />

junge Menschen von einem<br />

Engagement in der gastlichen<br />

Branche zu überzeugen,<br />

führen aktuelle Kennzahlen<br />

vor Augen: Für das Jahr<br />

2021/<strong>2022</strong> konnten lediglich<br />

17.364 neue Ausbildungsverträge<br />

abgeschlossen werden.<br />

Vor zehn Jahren – bei bereits<br />

einsetzendem Abwärtstrend<br />

– waren es nahezu doppelt<br />

so viele. Verstärkt wurde die<br />

Entwicklung durch die Pandemie,<br />

auf deren Konto allein<br />

ein Schwund von 20 Prozent<br />

an Azubis geht. Die coronabedingte<br />

Verunsicherung bei<br />

Heranwachsenden, Eltern<br />

und Berufsberatern bezüglich<br />

der Perspektiven in der<br />

Branche hat deutliche Spuren<br />

hinterlassen. Umso wichtiger sollte es der Branche<br />

sein, mit Hochdruck an einem besseren Image<br />

zu feilen. Denn wer soll künftig das Rückgrat für<br />

Gastronomie, Hotellerie und Caterer bilden, wenn<br />

die Ausbildungszahlen immer weiter in den Keller<br />

gehen?<br />

Antworten, Inspiration und Out-of-the-Box-Denken<br />

bieten die aktuellen Kreativleistungen der PR-Studierenden<br />

aus Hannover. Gleichzeitig vermitteln sie<br />

einen Eindruck, welches Potenzial in einer koordinierten<br />

Ausbildungsoffensive liegt. Die Gesamtzahl<br />

an Maßnahmen aufzulisten, würde diesen Rahmen<br />

sprengen. Daher nachfolgend ausgewählte Beispiele:<br />

Slogans: „Willkommen im Team der Gastlichkeit“ –<br />

das war gestern.<br />

„Vielfalt. Leidenschaft. Am Puls der Zeit – Bist du bereit?“<br />

So hat eine der drei Studentengruppen ihre kreative<br />

Leitidee formuliert. Bunte Herzen, die einerseits<br />

Leidenschaft, andererseits den Pulsschlag der Branche<br />

symbolisieren, visualisieren die zahlreichen begleitenden<br />

Maßnahmen, zu denen Info-Trucks gehören,<br />

die quer durchs Land reisen und gezielt vor Schulen<br />

KEIN PERSONAL?<br />

Intelligente<br />

Lösungen einstellen!<br />

20%<br />

Gemüse<br />

Cooking + Catering <strong>inside</strong> 5/22<br />

Clever Kochen mit klugen Produkten!


16 CONCEPTS HOCHSCHULE HANNOVER<br />

Station machen. Köche aus der<br />

jeweiligen Stadt oder Region<br />

sind bei dieser Aktion zugegen,<br />

sodass auf einfache Art und<br />

Weise erste Kontakte zwischen<br />

möglichen Arbeitgebern und<br />

Schülern geknüpft werden können.<br />

Unkomplizierte Prozesse und<br />

Social Media-Kanäle, auf denen<br />

die Zielgruppe zu finden ist.<br />

Alle Studenten haben herausgestellt,<br />

dass das TikTok-Universum<br />

zwingend einzubinden<br />

ist, um Ausbildungssuchende<br />

auf das Gastgewerbe aufmerksam<br />

zu machen. So haben die<br />

Studenten unter anderem eine<br />

App vorgeschlagen, die der Vernetzung<br />

von Arbeitgebern und<br />

potenziellen Arbeitnehmern<br />

dient, dabei aber deutlich unkomplizierter<br />

und schneller als<br />

bisherige Bewerbungsverfahren<br />

funktioniert. Ähnlich wie<br />

bei TikTok sollten kleine Vorstellungsvideos<br />

der Betriebe<br />

in Form von Reels zum Abruf<br />

bereitstehen – die User haben<br />

anschließend die Optionen,<br />

dem Unternehmen zu folgen,<br />

den Beitrag zu liken bzw. zu<br />

kommentieren oder auf „Jetzt<br />

bewerben“ zu klicken. Zusätzlicher<br />

Effekt: Eine solche App<br />

zeigt die Vielfältigkeit, Lebendigkeit<br />

und Offenheit der Branche,<br />

wodurch ihr ein modernes<br />

und flexibles Image attestiert<br />

wird.<br />

Auszubildende als Botschafter:<br />

Im Gastgewerbe lassen<br />

sich Hobby und Beruf miteinander<br />

verbinden.<br />

Auf den Prozess der Selbstverwirklichung<br />

durch die<br />

Branche hat sich ein Teil der<br />

PR-Studenten konzentriert<br />

und einen fließenden Übergang<br />

in die Berufswelt versinnbildlicht.<br />

Hierzu wurde<br />

der Fokus auf reale Protagonisten<br />

als Botschafter gesetzt:<br />

Derzeitige Auszubildende, die<br />

der Zielgruppe auf Augenhöhe<br />

begegnen.<br />

Auf der einen Seite der leidenschaftliche<br />

Skater Henry,<br />

der eine Ausbildung als<br />

Koch beginnt. Sein Hobby<br />

hilft ihm auch im Beruf des<br />

Kochs weiter, da er Fähigkeiten<br />

wie Geschicklichkeit und<br />

Präzision nutzen kann. Er<br />

hat Spaß daran, neue Dinge<br />

auszuprobieren und genau<br />

dieser Spaßfaktor soll auch<br />

potenziellen Azubis vermittelt<br />

werden.<br />

Auf der anderen Seite gibt<br />

es Gina. Sie liebt es, zu reisen<br />

und neue Orte zu entdecken.<br />

Auf ihren Reisen ist sie angetan<br />

von der Hotellerie und<br />

derem perfekten Service.<br />

Gina startet deshalb ein duales<br />

Studium als Hotelmanagerin<br />

mit dem Ziel, eines<br />

Tages ein Hotel im Ausland<br />

zu führen. Aus Sicht der Studenten<br />

passt zu ihr der Slogan:<br />

„Check-In deine Zukunft.“<br />

Beide Botschafter führen<br />

jungen Menschen in einer<br />

großangelegten Imagekampagne<br />

praxisnah vor Augen,<br />

welche Positiv-Faktoren eine<br />

Ausbildung im Gastgewerbe<br />

mit sich bringt.<br />

Info-Videos klären über<br />

Berufsbilder auf.<br />

#HoGaKlärt‘s – so heißt ein<br />

Vlog, der via Instagram ausgestrahlt<br />

werden soll. Idee<br />

dahinter: über die Branche<br />

mit ihren Chancen, Herausforderungen<br />

und ihrer Viel-<br />

Neben den Social<br />

Media-Kanälen<br />

kann die Gastronomie<br />

auch mit klassischer<br />

Werbung<br />

im Straßenbild vertreten<br />

sein.<br />

falt gezielt zu informieren. In<br />

kurzen Videos werden zahlreiche<br />

Fragen, die junge Bewerber<br />

umtreiben, behandelt.<br />

Die gleichen Fragen werden<br />

ausführlicher in längeren<br />

YouTube-Videos beantwortet.<br />

Das zweite Format sind Interviews,<br />

die einmal pro Monat<br />

mit verschiedenen Auszubildenden<br />

geführt werden. Diese<br />

werden ebenfalls als Reels<br />

bei Instagram und bei TikTok<br />

verbreitet. Die Interviewpartner<br />

beantworten Fragen über<br />

ihren Ausbildungsalltag, die<br />

Berufsschule und ihre Motivation.<br />

Auf diese Weise entsteht<br />

ein sehr offenes und ehrliches<br />

Bild über die verschiedenen<br />

Ausbildungsberufe.<br />

Kreative Werbung auf<br />

großflächigen Plakaten.<br />

Um ihre Kampagnen deutschlandweit<br />

bekannt zu machen,<br />

setzen die PR-Studierenden<br />

neben Online-Angeboten<br />

auch auf klassische Printmedien.<br />

Hierbei steht Werbung<br />

in Großflächenplakaten im<br />

Vordergrund, bei denen mit<br />

„knackigen Sprüchen“ auf humorvolle<br />

Art und Weise auf die<br />

Kampagnen und somit auf die<br />

Berufsbilder im Gastgewerbe<br />

aufmerksam gemacht werden.<br />

Beispiele: „Zu Vino sag ich nie<br />

No – werde jetzt Restaurantfachkraft“<br />

oder „Du bist Suite<br />

– Check-In deine Zukunft“<br />

Studierende der HSH<br />

präsentieren der Jury<br />

ihre Ergebnisse aus<br />

dem Seminar „Lernagentur“.<br />

Gesucht wurde<br />

ein ansprechendes<br />

Imagekonzept für das<br />

Hotel- und Gaststättengewerbe.<br />

Für weitere Informationen zu<br />

den Imagekampagnen der<br />

PR-Studierenden kann die<br />

Hochschule Hannover, Fakultät<br />

III (Medien, Information und<br />

Design) Auskunft erteilen:<br />

www.f3.hs-hannover.de<br />

Cooking + Catering <strong>inside</strong> 5/22


CONCEPTS CATERER DES JAHRES 17<br />

Caterer<br />

des<br />

Jahres<br />

2023<br />

powered by<br />

Die Planung läuft<br />

Dass die Branche dringend auf die Rückkehr<br />

ihres Branchen-Preises wartet, ist durchaus<br />

verständlich. Der Caterer des Jahres war und ist<br />

nicht nur für die Unternehmen selbst ein wichtiger<br />

Award, sondern stellt einmal im Jahr eine<br />

Branche in den Mittelpunkt des Interesses, bei<br />

der ansonsten vieles im Hintergund läuft. „Ich<br />

habe mich sehr über die vielen Anfragen zum<br />

nächsten Caterer des Jahres gefreut“, sagt Hans<br />

Jürgen Krone, der seit Herbst 2021 wieder die<br />

Redaktion von <strong>CC</strong>I leitet. „Die Neuaufstellung<br />

von Caterer des Jahres ist sicherlich auch ein<br />

strategischer Teil des Wiedererstarkens unserer<br />

Marke Cooking+Catering <strong>inside</strong>“, so Krone<br />

weiter. Er war und ist jetzt wieder, neben der<br />

Moderation, immer auch in die Konzeption,<br />

Vorauswahl und die Arbeit der Jury des Preises<br />

involviert. Ihm ist es wichtig, dass dieser Award<br />

und das Event in jeder Beziehung eine qualitativ<br />

hochwertige Veranstaltung werden. Der aktuelle<br />

Plan sieht vor, dass das im Jahr 2023 wieder<br />

der Fall sein soll. Dabei kommt es natürlich<br />

darauf an, dass die Dinge sich normalisieren<br />

und wichtige Branchenpartner, auf die man in<br />

den früheren Jahren immer zählen konnte, sowie<br />

gerne auch neue Unterstützer dabei sind.<br />

Sobald das alles klar ist, informieren wir Sie über<br />

Termine. <br />

FOTOS: Lena Wurm<br />

Bilder, die sich viele wünschen: Die Preisverleihung zum Caterer des Jahres war viele Jahre lang ein Highlight<br />

im Branchenkalender. Wenn die Rahmenbedingungen stimmen, soll es 2023 wieder so sein.<br />

Cooking + Catering <strong>inside</strong> 5/22


18 CONCEPTS WUNDERMART<br />

HOTEL- UND BUSINESS<br />

CATERING MIT AUTONOMEM<br />

RETAIL-<br />

KONZEPT<br />

Das niederländische Technologie-Unternehmen<br />

Wundermart hat sich Hotels und Bürokom plexe<br />

für die Verbreitung seines autonomen Retail -<br />

-Konzepts ausgesucht, mit dem Gäste und<br />

Mitarbeitende versorgt werden können.<br />

Von Hans Jürgen Krone<br />

Das Angebot im Wundermart<br />

reicht von<br />

Snacks und Sandwiches<br />

über Getränke<br />

bis hin zu Nonfood.<br />

S<br />

Sie sind in der hiesigen Cateringbranche<br />

noch relativ unbekannt, die Macher des Retail-Convenience-Konzepts<br />

Wundermart, die<br />

aber etwas tun, was auch im Business- und<br />

Hotel-Catering derzeit viele auf der Agenda<br />

haben: Integration von autonomen Retail-Elementen<br />

ins Catering-Angebot. Gedacht<br />

ist Wundermart in Bürogebäuden als<br />

Gäste, die in<br />

Büros und<br />

Hotels an<br />

Snacking<br />

interessiert<br />

sind, werden<br />

hier fündig.<br />

Service für die Mitarbeitenden. Der Shop soll<br />

während der Bürozeiten jederzeit geöffnet sein<br />

und die Mitarbeitenden können beispielsweise<br />

auch ihren Zuschuss vom Unternehmen dort<br />

für alles verwenden, was sie an diesem Tag<br />

essen möchten. So beschrieb Wundermart in<br />

einer Pressemitteilung vom Frühjahr, anlässlich<br />

der Eröffnung seines Shops in den Verwaltungsräumen<br />

der Mineralölgesellschaft Jet in<br />

Berlin, sein Konzept. Das Sortiment reicht von<br />

frischen Lebensmitteln über Säfte und Getränke<br />

bis hin zu Süßwaren und herzhaften Snacks.<br />

„Diese Partnerschaft eröffnet uns viele neue<br />

Möglichkeiten“, sagte Wundermart damals zu<br />

seinem Engagement. Angekündigt war auch,<br />

dass man schon bald eine unbemannte Lösung<br />

entworfen werde, mit der man Essen mitnehmen<br />

könne, aber auch am Terminal im Geschäft<br />

bestellen und später liefern lassen könne.<br />

AN ALLEN MÖGLICHEN ORTEN<br />

Bisher hat das Unternehmen auch in Deutschland<br />

vor allem Hotels, Coworking-Spaces und<br />

Bürohäuser angesteuert. „Unsere kleinen Ladengeschäfte<br />

können an Orten, an denen dies<br />

als unmöglich galt, einen gesunden Gewinn<br />

FOTOS: Wundermart, Hans Jürgen Krone<br />

Cooking + Catering <strong>inside</strong> 5/22


CONCEPTS WUNDERMART 19<br />

erzielen“, ist das Unternehmen<br />

überzeugt. Die Shops<br />

sind vollständig datengesteuert<br />

und sollen „effektiv von<br />

selbst“ laufen. „Unsere Lösung<br />

ist bereits in vielen führenden<br />

Hotels und innovativen<br />

Co-Working-Büroräumen<br />

in Europa im Einsatz“, berichtet<br />

das Unternehmen. Seit<br />

den Anfängen der Einführung<br />

unbemannter Geschäfte<br />

in Hotels und Büros hat sich<br />

Wundermart nach eigenen<br />

Angaben zu einem „Technologieunternehmen<br />

mit einer<br />

Mission“ entwickelt. Diese<br />

lautet: „Indem wir uns auf<br />

den Aufbau einer Plattformlösung<br />

für alle konzentrieren,<br />

die einkaufen möchten,<br />

möchten wir aufstrebende<br />

und innovative Einzelhändler<br />

in die Lage versetzen, ihre<br />

Waren dorthin zu bringen,<br />

wo ihre Kunden sind.“ Im<br />

Dezember 2020 kündigte<br />

Wundermart die Einführung<br />

seiner neuen Einheit mit<br />

dem Namen Wunderware<br />

an. Wunderware soll End-to-<br />

End-Lösung sein, die es bestehenden<br />

Einzelhändlern und<br />

Formelbesitzern ermögliche,<br />

mit Wunderware als Plugand-Play-SaaS/PaaS-Modell<br />

sofort vollständig autonom<br />

zu werden.<br />

KONZEPT SKALIEREN<br />

Der Expansion der Tech-Plattform<br />

für den Einzelhandel<br />

war nach Unternehmensangaben<br />

eine erfolgreiche<br />

Investitionsrunde unter der<br />

Leitung von Kees Koolen vorausgegangen.<br />

Koolen ist bekannt<br />

für seine Führungsrollen<br />

bei Plattformmarken wie<br />

Booking.com, Uber, Hotmart<br />

und als Gründer von Koolen<br />

Industries. „Diese Investition<br />

gibt Wundermart die Möglichkeit,<br />

die Skalierung ihres<br />

Konzepts zu beschleunigen“,<br />

Cooking + Catering <strong>inside</strong> 5/22<br />

In den Regalen von Wundermart<br />

werden die Kunden digital informiert<br />

und können auch digital bezahlen.<br />

sagte Koolen. Die autonome<br />

Shop-Lösung von Wundermart<br />

ermögliche es jedem,<br />

ohne Aufwand ein physisches<br />

Geschäft zu eröffnen, das sofort<br />

rentabel und betriebsbereit<br />

sei. Das sei vor allem für<br />

Unternehmer interessant, die<br />

ihre ungenutzten Quadratmeter<br />

Immobilien in Einkommen<br />

umwandeln wollen.<br />

Wundermart war ursprünglich<br />

von Laurens de Kleine<br />

und Patrick Dekker gegründet<br />

worden, die die Chancen<br />

für Einzelhandelsumsätze in<br />

der Gastronomie erkannt hatten.<br />

Das Unternehmen will<br />

dabei nach eigenen Angaben<br />

dann in eine neue Stadt gehen,<br />

wenn es dort zehn Hotels<br />

gefunden hat, die sich<br />

bei ihm anmelden. „Nachdem<br />

wir die richtigen Partner gefunden<br />

haben, können wir<br />

problemlos die Logistik einrichten,<br />

die für die Lieferung<br />

unseres Sortiments erforderlich<br />

ist“, so Wundermart weiter.<br />

Das praktische Vorgehen<br />

beschreibt Wundermart so:<br />

„Basierend auf den Schlüsselparametern<br />

Ihres Hotels<br />

entwirft unser Team einen<br />

Shop, der sich nahtlos in Ihre<br />

K-LINE HÄHNCHEN-BRUSTFILET KÜRBISKERN<br />

Räumlichkeiten einfügt. Regale, Sortiment<br />

und Preisgestaltung basieren alle auf Best<br />

Practice. Entworfen, produziert und geliefert<br />

in sechs Wochen, installiert an einem<br />

Tag.“<br />

Wenn der Shop dann läuft, sollen Schlüsselprozesse<br />

im Shop wie das Festlegen von<br />

Preisen, Werbeaktionen, Hinzufügen von<br />

Gästeverhalten und Käuferdaten inspiriert<br />

werden und vom Wundermart-Team<br />

aus Einzelhandelsexperten aus der Ferne<br />

verwaltet werden können. Jede Transaktion<br />

im Shop löse dabei eine Reihe von Ereignissen<br />

aus, die der Software helfe, den<br />

Shop automatisch zu betreiben, sagt Wundermart.<br />

Dadurch werde die Einbindung<br />

des Hotelpersonals, das sicherlich noch<br />

die Shop-Regale einräumen muss, erheblich<br />

reduziert. Alle Finanzdaten des Shops<br />

würden protokolliert und seien jederzeit<br />

in Echtzeit über das Shop-Inhaber-Dashboard<br />

einsehbar, verspricht das Unternehmen<br />

außerdem. <br />

GEFLÜGEL- GENUSS PUR<br />

Die Produkte der K-Line sind ungegarte, panierte Artikel,<br />

die durch die Befettung ihrer Panade für die Zubereitung<br />

im Kombidämpfer optimiert wurden. Eine wirkliche<br />

Erleichterung für Ihren Küchenalltag!<br />

Perfektes Mise en place!<br />

• Kein Befetten notwendig<br />

• Direkt in den Kombidämpfer,<br />

ohne weitere Vorbereitung<br />

• Einfach, schnell, sicher und<br />

sauber in der Zubereitung<br />

Perfektes Ergebnis!<br />

• Gleichmäßige<br />

Bräunung<br />

• Perfekte Saftigkeit<br />

• Knusprige Panade<br />

Die Experten-Meinung<br />

„Optimales Ergebnis bei der Zubereitung im Kombidämpfer: schnell,<br />

saftig, knusprig und gleichmäßig gebräunt!“<br />

Bestätigt durch ein Expertenteam von Köchen, Foodspezialisten und<br />

, dem Marktführer im Bereich Kombidämpfer.<br />

K-LINE UNGEGART


20 CENTER<br />

Größere<br />

Gestaltungsmöglichkeiten<br />

Rainer Geng (r.) und<br />

Bernadette Lanz sind<br />

gut gelaunt, hier mit<br />

einem Kollegen.<br />

Cooking + Catering <strong>inside</strong> 5/22


CENTER 21<br />

Lufthansa Group<br />

Taste & More<br />

Culinary Excellence:<br />

Vegane<br />

Menülinien<br />

kommen gut an<br />

bei den Gästen.<br />

Ende Juni <strong>2022</strong> kam die Nachricht, dass aus<br />

dem Unternehmen LZ-Catering jetzt Lufthansa<br />

Group Taste & More wird. Als Group Service<br />

Brand passt sich der neue Markenauftritt nun<br />

in die bestehende Markenarchitektur der Lufthansa<br />

Group ein. <strong>CC</strong>I hat die Hintergründe<br />

dieser Entscheidung erkundet.<br />

Von Hans Jürgen Krone<br />

Interview<br />

FOTOS: Lufthansa Group Taste & More<br />

D<br />

Der umbenannte Caterer Lufthansa<br />

Group Taste & More GmbH mit Sitz in<br />

Hamburg verantwortet an den Standorten<br />

Frankfurt, München, Hamburg,<br />

Köln und Bremen die Gemeinschaftsverpflegung<br />

der Deutsche Lufthansa AG.<br />

Rund 350 Mitarbeitende sorgen in 14<br />

Betriebsrestaurants (inkl. zwei externen<br />

Betrieben), 12 Bartesse Kaffeebars, einem<br />

Businessrestaurant und rund 90 Coffeepoints<br />

für das Wohl von täglich mehr als<br />

12.000 Gästen. Neben der Betriebsgastronomie<br />

zählt das Unternehmen umfassenden<br />

Konferenz- und Eventservice sowie<br />

Floormanagement in Collaboration<br />

Areas und weitere innovative Services<br />

und Dienstleistungen für die Lufthansa<br />

Group zum Produktportfolio.<br />

„Die Namensänderung ist ein wesentlicher<br />

Baustein für unsere Zukunftsfähigkeit“,<br />

hatte Geschäftsführer Rainer<br />

Geng bei der Bekanntgabe der Umbenennung<br />

mitgeteilt und Jan Theiß, Director<br />

Operation Value Chain & Sales, hatte<br />

dabei ergänzt: „Die neue Normalität<br />

in der Betriebsgastronomie heißt für<br />

uns, einen noch stärkeren Fokus auf<br />

unseren Premium-Charakter zu setzen,<br />

gepaart mit unserem Commitment<br />

zur Nachhaltigkeit. Gleiches gilt<br />

für die Weiterentwicklung unserer<br />

kundenzentrierten Gastronomiekonzepte<br />

unter Nutzung innovativer, digitaler<br />

Möglichkeiten und den Ausbau<br />

neuer Services.“<br />

Cooking+Catering <strong>inside</strong> wollte genauer<br />

wissen, was hinter der Strategie<br />

steckt, und sprach mit Geschäftsführer<br />

Rainer Geng sowie Bernadette Lanz,<br />

Senior Referentin Customer Centricity<br />

& Sales bei der Lufthansa Group Taste<br />

& More GmbH, über Hintergründe.<br />

Herr Geng, die vergangenen beiden<br />

Jahre waren für die Branche eine<br />

echte Prüfung, Sie sind in dieser<br />

Zeit Geschäftsführer des unternehmenseigenen<br />

Caterers der Lufthansa<br />

„LZ-Catering“ geworden, wie<br />

kam es dazu?<br />

Rainer Geng: Ich bin seit gefühlten<br />

45 Jahren in der Gastronomie, begonnen<br />

mit der Hotelberufsfachschule in<br />

Bad Reichenhall und den Ausbildungen<br />

zum Koch und Hotelkaufmann in<br />

Rottach-Egern. Nach abgeschlossener<br />

Ausbildung zum staatlich geprüften<br />

Hotelbetriebswirt in Heidelberg bin ich<br />

1991 zur damaligen LSG, Lufthansa<br />

Service Gesellschaft, gewechselt.<br />

Dort war ich mehr als 27 Jahre in den<br />

Bereichen Materialwirtschaft, Verwaltung<br />

und Logistik tätig. Seit Mitte 2019<br />

verantworte ich als Geschäftsführer die<br />

Lufthansa Group Security Operations.<br />

Krisenbedingt bat man mich, die damalige<br />

Tochtergesellschaft LZ-Catering<br />

in Persona mit zu führen, was ich seit<br />

Oktober 2020 verantworte. Zum einen<br />

hatte ich bereits eine GmbH aufgebaut<br />

und geführt, habe den gastronomischen<br />

Hintergrund und kenne die<br />

Lufthansa. Außerdem war ich bereit,<br />

die Aufgabe zusätzlich zu übernehmen.<br />

Mein Beitrag und der meiner Mitarbeiter:innen<br />

innerhalb der Krise war also<br />

nicht etwa nur Kurzarbeit, sondern in<br />

einigen Bereichen eher doppelt so viel<br />

Cooking + Catering <strong>inside</strong> 5/22


22 CENTER<br />

Arbeit. Im Team war uns<br />

sehr schnell klar, dass es im<br />

Grunde nur darum gehen<br />

kann, die Krise für das<br />

Unternehmen zu nutzen und<br />

es richtig neu aufzustellen.<br />

So ist die Namensänderung<br />

zu Lufthansa Group<br />

Taste & More nur ein kleines<br />

Detail einer großen<br />

Veränderung?<br />

Geng: Das war eigentlich<br />

nur der letzte Schritt auf<br />

dem Weg dorthin. Wir<br />

wollten unter anderem neue<br />

Dienstkleidung einführen<br />

und brauchten deshalb<br />

unbedingt ein neues Logo.<br />

Bernadette Lanz: Als<br />

Rainer Geng zu uns kam,<br />

waren wir gerade dabei,<br />

Änderungen unseres<br />

Rahmenvertrags mit der<br />

Lufthansa zu verhandeln,<br />

um unter anderem auch<br />

mehr Freiheiten zu erhalten.<br />

Als 100-prozentige Tochtergesellschaft<br />

hatten wir<br />

schon immer eine wichtige<br />

Rolle im Konzern, konnten<br />

sie aber nicht immer mit Leben<br />

füllen. Dank der neuen<br />

Regelungen haben wir nun<br />

größere Gestaltungsmöglichkeiten<br />

zur Verfügung.<br />

Natürlich haben Sie jetzt<br />

auch die Möglichkeit, mit<br />

dem attraktiven Namen<br />

Lufthansa zu arbeiten.<br />

Wollen Sie damit auch<br />

Kunden außerhalb des<br />

Konzerns verstärkt erreichen?<br />

Geng: Der Hauptfokus liegt<br />

natürlich immer auf unseren<br />

Lufthansa-Kolleg:innen, die<br />

wir optimal verpflegen und<br />

umsorgen wollen. Außerdem<br />

war es uns wichtig,<br />

die Sichtbarkeit im eigenen<br />

Betrieb zu erhöhen. Der<br />

neue attraktive Name kann<br />

uns aber vor allem auch<br />

dabei helfen, neue Mitarbeitende<br />

von außen zu gewinnen, Stichwort<br />

Employer Branding. Und natürlich<br />

können, wollen und dürfen wir<br />

auch interessante externe Kunden<br />

verköstigen. Das gelingt immer<br />

dann besonders gut, wenn sie<br />

auch ein Aviation-Umfeld haben<br />

oder es regional passt.<br />

Was waren die entscheidenden<br />

Aspekte bei den neuen Gestaltungsmöglichkeiten?<br />

Lanz: Da greift eines ins andere,<br />

beispielsweise, dass wir selber<br />

Verantwortung für das Kassensystem<br />

bekommen haben. Diese<br />

lag vorher über 20 Jahre lang bei<br />

der Lufthansa und wir mussten<br />

das System nutzen, obwohl es<br />

zuletzt stark in die Jahre gekommen<br />

war. Die Organisation wurde<br />

umgestellt und dank der strukturierteren<br />

Bahnen kam das Thema<br />

Marketing und Kommunikation<br />

deutlich näher an die Operations<br />

heran, als es früher der Fall war.<br />

So haben wir angefangen, uns mit<br />

der Konzernkommunikation und<br />

auch dem Brand Management zu<br />

vernetzen. Der Name LZ-Catering,<br />

der ja von den längst ausgeschiedenen<br />

Namensgebern Lange und<br />

Zorn stammte, war nicht mehr<br />

aussagekräftig und passte einfach<br />

nicht mehr.<br />

War diese Änderung so einfach<br />

möglich?<br />

Geng: Wir haben schnell gelernt,<br />

dass es machbar ist und sind den<br />

Weg dann konsequent gegangen.<br />

Es ging vor allem darum, unser<br />

Unternehmen innen wie außen<br />

zukunftsfähig zu gestalten und<br />

den coronabedingten Anforderungen<br />

gerecht zu werden. Dafür<br />

war es notwendig, Strukturen zu<br />

schaffen und einen Auftritt zu haben,<br />

welcher uns auch in Zukunft<br />

immer als richtigen Ansprechpartner<br />

für neue Aufgaben im Konzern<br />

empfiehlt. Selbst viele unserer<br />

Lufthansa-Kolleg:innen hatten<br />

bislang LZ-Catering als externen<br />

Dienstleister wahrgenommen.<br />

Spielerisch und<br />

gut gelaunt so<br />

wünschen sich<br />

auch die Gäste<br />

meist die Catering-Mitarbeiter.<br />

Modern und auch medial interessant<br />

gestaltet, muss Betriebsverpflegung<br />

heute sein.<br />

Konnten Sie in der Corona-Zeit für die<br />

Gäste da sein und als Dienstleister entsprechend<br />

Flagge zeigen?<br />

Geng: Ja, unsere Stärke waren unter anderem<br />

unsere Flexibilität und Zuverlässigkeit.<br />

Viele Mitarbeitende waren zwar in Kurzarbeit,<br />

aber diejenigen, die dageblieben sind, gingen<br />

ihrer Arbeit nach. Viele Kolleg:innen stellten<br />

so fest, dass wir uns aktiv kümmern, wenn<br />

man sich an uns wendet. In dieser Zeit konnten<br />

wir in dreierlei Hinsicht etwas bewegen:<br />

Erstens haben wir uns um die Kolleg:innen<br />

vor Ort gekümmert, wir haben „Baustellen“<br />

wie das erwähnte Kassensystem und die<br />

Berufskleidung angepackt sowie erledigt und<br />

wir haben es geschafft, dass die Wertigkeit<br />

und Bedeutung unserer Produkte und<br />

Services, wie beispielsweise der Kaffeebar<br />

Cooking + Catering <strong>inside</strong> 5/22


CENTER 23<br />

Die neue Berufskleidung<br />

wird als wichtiger<br />

Faktor<br />

bei der Weiterentwicklung<br />

des Caterers<br />

gesehen.<br />

oder Coffeepoints, im Unternehmen<br />

besser wahrgenommen wurden.<br />

Früher wurde ein Treffen von<br />

Mitarbeitenden an der Kaffeebar<br />

oder dem Coffeepoint zumeist<br />

eher kritisch betrachtet. Heute, in<br />

Zeiten von Homeoffice, haben diese<br />

Treffen an Bedeutung gewonnen<br />

und werden sogar als sehr wichtig<br />

beurteilt. An der Kaffeebar oder den<br />

Coffeepoints kann man sich mit<br />

den Kolleg:innen austauschen, sich<br />

wieder stärker vernetzen oder auch<br />

einfach fachsimpeln.<br />

Ist es das, was Sie als „Floormanagement<br />

in Collaboration<br />

Areas“ beschrieben haben?<br />

Lanz: Nicht ganz – die Lufthansa<br />

hatte sich vor einiger Zeit dazu<br />

entschlossen, so genannte Collaboration<br />

Areas, also kollaborative<br />

Arbeitsflächen, einzurichten. Als<br />

Servicepartner der Lufthansa sind<br />

wir Ansprechpartner für alle, die<br />

dort Räume gebucht haben. Sollte<br />

die Arbeit der Zukunft sich dahingehend<br />

entwickeln, dass man vor<br />

allem zum Arbeiten im Team vor Ort<br />

ist, werden solche Arbeitsflächen<br />

immer wichtiger. An anderen Standorten<br />

verwalten wir auch Konferenzräume<br />

und bieten Catering<br />

dazu an, aber hier geht es noch<br />

stärker darum, als Gastgeber vor<br />

Ort zu sein und wirklich zu verstehen,<br />

was die Menschen, die in den Teams<br />

dort arbeiten, brauchen oder was ihnen<br />

helfen könnte. Hier sind geänderte<br />

Dienstleistungs- und Kompetenzfelder<br />

gefordert, die wir mit unseren Mitarbeitenden<br />

künftig immer mehr abdecken<br />

werden.<br />

In Ihrer Mitteilung zum Namenswechsel<br />

haben Sie die Themen<br />

New Normal und Premium miteinander<br />

verbunden. Wie ist das zu<br />

verstehen?<br />

Geng: Wir haben es geschafft, umstrittene<br />

Themen, die im Vorfeld der<br />

Pandemie diskutiert wurden, komplett<br />

zu drehen. Früher wurde veganes<br />

Essen nicht gut angenommen. Jetzt<br />

ist unser Plant Based Plus sehr erfolgreich.<br />

Ohne die Corona-Pandemie<br />

wäre es uns wahrscheinlich auch nicht<br />

gelungen, das Thema ausschließlich<br />

bargeldloses Aufladen im neuen<br />

Kassensystem zu verankern oder<br />

unseren Shop mit Vorbestellungen in<br />

den Regelbetrieb zu übernehmen. Wir<br />

konnten beispielsweise Diskussionen<br />

über zu kurze Öffnungszeiten damit<br />

begegnen, dass wir vorbestellte Essen<br />

in der Kühlung zur Verfügung stellen,<br />

das unsere Mitarbeitende oder die<br />

Kund:innen selbst vor Ort warm machen<br />

konnten. Ganz wie es vom Gast<br />

gewünscht wird – das ist Premium.<br />

„Es ist klar, dass<br />

wir immer individuellere,<br />

flexiblere<br />

Angebote machen<br />

müssen.“<br />

Bernadette Lanz<br />

Lanz: Das eine ist, im New Normal den<br />

neuen Arbeitswelten zu begegnen. Das andere<br />

sind aber die Bedürfnisse der Gäste,<br />

wie sie gerne verpflegt und auch von Gastronomie<br />

begeistert werden wollen. Diesen<br />

Spagat müssen wir hinbekommen. Es ist<br />

klar, dass wir immer individuellere, flexiblere<br />

Angebote machen müssen. Heute möchte<br />

der Gast vielleicht mal an einem gedeckten<br />

Tisch sitzen. Am nächsten Tag hat er keine<br />

Zeit und will sich am liebsten vorab über<br />

eine App etwas bestellen und es dann<br />

im Vorbeigehen abholen. Das heißt, wir<br />

brauchen entsprechende Antworten und<br />

das auf gastronomisch höchstem Niveau.<br />

Deshalb haben wir während der Krise auch<br />

intensiv an Rezepturen gearbeitet und<br />

beispielsweise unsere Tagesgerichte stark<br />

verbessert. Seit wenigen Jahren gibt es<br />

bei uns eine Experten-Einheit für Culinary<br />

Excellence. Dort wurde auch unsere vegane<br />

Menülinie mit dem gewissen Plus „Plant<br />

Based Plus“ ausgearbeitet, die bei unseren<br />

Gästen wahnsinnig gut ankommt. Deren<br />

Erwartungen müssen wir im Grunde immer<br />

übertreffen und Ideen kreieren, die den<br />

Ernährungstrends gerecht werden.<br />

Cooking + Catering <strong>inside</strong> 5/22


24 CENTER<br />

Geng: Diese Einheit für Culinary<br />

Excellence ist unter der Organisationseinheit<br />

Operation Value Chain<br />

verankert und wird von Jan Theiß,<br />

dem Director Operation Value Chain<br />

& Sales, geführt. Nicht zuletzt in diesem<br />

Bereich sind der Austausch und<br />

ein Netzwerk mit anderen Caterern<br />

und der Community unabdingbar.<br />

Insofern sind wir besonders stolz darauf,<br />

dass Jan Theiß in diesem Jahr<br />

in den Vorstand des Deutschen Institut<br />

für Gemeinschaftsgastronomie<br />

e. V. gewählt wurde. Der Austausch<br />

zwischen ihm und den Kolleg:innen<br />

ist sehr wichtig, nicht zuletzt um aus<br />

der Krise zu lernen und die richtigen<br />

Schritte für eine gesicherte Zukunft<br />

der Branche einzuleiten.<br />

Ich habe den Eindruck, dass das<br />

Thema Wertigkeit der Betriebsgastronomie<br />

bei dem ganzen<br />

Prozess eine wichtige Rolle<br />

spielt?<br />

Geng: Die Bündelung der operativen<br />

als auch administrativen Aufgaben<br />

im Bereich Verpflegung und Betreuung<br />

sind ein sehr hoher Beitrag zum<br />

Erreichen einer Betriebsproduktivität.<br />

Ziel ist es, sämtliche gastronomische<br />

Aufträge unter dem Dach der<br />

LGTM zu bündeln. Hierbei handelt<br />

es sich nicht nur um das klassische<br />

Betreiben der Betriebsrestaurants,<br />

Kaffeebars, etc. sondern auch zum<br />

Beispiel um die vollständige Automatensteuerung<br />

oder Zuständigkeit für<br />

Events und Feierlichkeiten. Unsere<br />

Botschaft lautet: Wir sind für unsere<br />

Kolleg:innen bei der Lufthansa da!<br />

Unternehmen haben während der<br />

Krise gelernt, dass die Betriebsgastronomie<br />

einen wichtigen Baustein im<br />

Gesamtprozess darstellt, so auch die<br />

Lufthansa.<br />

Lanz: Wir haben schon seit vielen<br />

Jahren immer wieder betont, dass<br />

eine gute Mitarbeiterverpflegung im<br />

Grunde eine Investition in Produktivität<br />

und Mitarbeiterbindung des Konzerns<br />

ist. Meistens ging es dann aber<br />

doch vermehrt um Kostenreduzierung<br />

und es wurde nicht ausreichend<br />

investiert, zum Beispiel in schöne<br />

Räumlichkeiten. Die Corona-Krise<br />

hat das Bewusstsein<br />

gestärkt, dass dies wirklich<br />

sinnvolle und wichtige Investitionen<br />

sind. Somit sind wir<br />

jetzt viel präsenter und näher<br />

an den Gesellschaften dran<br />

als es vorher der Fall war.<br />

Für die meisten Caterer<br />

geht es aktuell auch darum,<br />

neue Geschäftsfelder<br />

zu entwickeln. Ist das auch<br />

bei Ihnen so?<br />

Geng: Aktuell haben sich die<br />

Besucherzahlen im Mittel in<br />

etwa halbiert. Man braucht<br />

aber schon eine Mindestanzahl<br />

an Gästen, um den Betrieb<br />

am Laufen zu halten. Wir<br />

nutzen deshalb jede noch so<br />

kleine Möglichkeit, um zusätzliche<br />

Umsätze zu generieren.<br />

Wir haben beispielsweise<br />

einen Foodtruck angeschafft,<br />

es gibt bereits Kooperationen<br />

mit der Ringeltaube und<br />

interessante Perspektiven mit<br />

Miles & More. Wir versuchen<br />

also alles, um den internen<br />

Verlust durch die Corona-Folgen<br />

irgendwie wieder<br />

wettzumachen und das<br />

gelingt uns auch zunehmend.<br />

Konzepte<br />

wie die Bartesse<br />

bieten<br />

vielseitige<br />

Einsatzmöglichkeiten.<br />

Auf Köche<br />

und Kulinarik<br />

stützt<br />

sich der<br />

Caterer bei<br />

seiner Neuaufstellung<br />

intensiv.<br />

Natürlich sind die Betriebsrestaurants<br />

weiterhin stark und wichtig, aber es<br />

werden immer mehr Zwischenverpflegungsmöglichkeiten<br />

und Austauschplattformen<br />

geschaffen. Das sorgt<br />

dafür, dass unser klassisches Geschäft<br />

peu à peu etwas weniger wird und wir<br />

somit im Servicebereich weiterwachsen<br />

wollen. Eine spannende Idee aus dem<br />

Bereich Empfang, welcher der Security<br />

zugeordnet ist und den ich ja ebenfalls<br />

verantworte, wäre beispielsweise, aus<br />

der sogenannten Bartesse eine Sectesse<br />

zu machen, also eine Person, die<br />

sowohl Empfangsaufgaben wahrnimmt<br />

als auch die eines Baristas. Was ich<br />

damit sagen will: Im Grunde genommen<br />

geht es einfach überall darum,<br />

zu prüfen, welche Prozesse im Haus<br />

notwendig sind und welche verzichtbar<br />

oder miteinander kombinierbar wären.<br />

Das hat ja bei mir persönlich auch<br />

funktioniert (lacht).<br />

Können Sie mir ein Beispiel für<br />

einen bereits umgesetzten neuen<br />

Ansatz geben?<br />

Geng: Ein gutes Beispiel dafür ist das<br />

sogenannte Hybrid-Modell in München,<br />

das wir auch in Frankfurt und weiteren<br />

Standorten zukünftig ausrollen wollen,<br />

und zwar vor diesem Hintergrund:<br />

Verschiedene von uns betriebene Geschäftsfelder<br />

können an den jeweiligen<br />

Standorten unterschiedlich kombiniert<br />

werden. Auch eine Make-or-Buy-Entscheidung<br />

muss im Gesamtkontext<br />

zentral in unserer Hand liegen. Zuletzt<br />

sind wir am Standort MUC mit der<br />

Allresto (FMG) eine Kooperation<br />

eingegangen und haben für unsere<br />

Kolleg:innen das Nutzungsrecht der<br />

Kantinen eingekauft. Das heißt, wir<br />

kümmern uns jetzt darum, mit unter-<br />

Cooking + Catering <strong>inside</strong> 5/22


CENTER 25<br />

schiedlichen Konzepten<br />

unsere Kolleg:innen der<br />

Lufthansa zufriedenzustellen.<br />

Das kann vieles<br />

bedeuten: Ich bestelle<br />

mir Ware vor, ich gehe in<br />

eine Bartesse oder in eine<br />

Bartesse Plus, wo es auch<br />

ein warmes Essen gibt, ich<br />

gehe in die Kantine von<br />

Allresto, oder ich erwerbe<br />

Gutscheine und so weiter.<br />

Wir haben das komplette<br />

Portfolio gebündelt und<br />

spielen es an unterschiedlichen<br />

Stellen flexibel aus,<br />

immer lösungsorientiert<br />

und nach dem Kosten/<br />

Nutzen-Prinzip. Hybrid<br />

bedeutet auch, dass man<br />

zu unterschiedlichen Tageszeiten<br />

mit unterschiedlichen<br />

Systemen arbeiten kann.<br />

Wenn wir tagsüber eine<br />

Bartesse Plus betreiben,<br />

können wir, wenn es passt,<br />

nachts vielleicht in ein<br />

Vorbestellungs-System<br />

wechseln. Wir fangen gerade<br />

erst an das Hybrid-System<br />

auszurollen und es ist jetzt<br />

schon erfolgreich.<br />

Ein großer Vorteil unserer<br />

Steuerungslogik für den<br />

Kunden ist auch, dass sie<br />

operativ als auch administrativ<br />

mit der LGTM nur noch einen<br />

Ansprechpartner haben.<br />

Themen wie anspruchsvolle<br />

Ernährung und<br />

Nachhaltigkeit werden ja<br />

sehr gehyped. Besteht aus<br />

Ihrer Sicht die Gefahr, dass<br />

angesichts der aktuellen<br />

Entwicklung die Bereitschaft<br />

der Kunden wieder<br />

sinkt, das zu unterstützen<br />

und zu bezahlen?<br />

Geng: Ich habe die klare<br />

Meinung, dass diese Themen<br />

nicht wieder zurückzudrehen<br />

Der Name<br />

zeigt deutlich,<br />

dass<br />

hier Lufthansa-Kollegen<br />

arbeiten.<br />

„Ich bin überzeugt,<br />

dass sich die Kolleg:innen<br />

und Mitarbeitenden<br />

auch<br />

immer etwas Gutes<br />

gönnen wollen.“<br />

Rainer Geng<br />

sind. Besonders nach dem, was<br />

unsere Gesellschaft durch das<br />

Fastfood und seine Auswirkungen<br />

mitgemacht hat. Ich<br />

bin überzeugt, dass sich die<br />

Kolleg:innen und Mitarbeitenden<br />

auch immer etwas Gutes<br />

gönnen wollen. Das muss im<br />

Angebot dabei sein. Und wie<br />

immer macht es wahrscheinlich<br />

der richtige Mix aus. Minimal<br />

Requirement allein wird nicht<br />

funktionieren, nur teuer aber<br />

auch nicht. Es ist im Übrigen<br />

ein Irrtum zu glauben, dass nur<br />

diejenigen, die viel verdienen, zu<br />

den anspruchsvolleren Angeboten<br />

greifen. Insgesamt finde<br />

ich, dass Qualität einen hohen<br />

Anspruch hat. 90 bis 95 Prozent<br />

unseres Geschäftes machen wir<br />

ja innerhalb der Lufthansa und<br />

uns geht es vor allem darum,<br />

unseren Kolleg:innen möglichst<br />

wertschätzend zu begegnen.<br />

Beispielsweise in der Crewlounge in<br />

Frankfurt haben wir 24/7 365 Tage<br />

im Jahr Betrieb. Das ist das Wohnzimmer<br />

der Kolleg:innen, da muss<br />

wirklich alles stimmen.<br />

Lanz: Wir dürfen bei unseren<br />

geboten niemals belehrend sein<br />

und müssen jedem die Möglichkeit<br />

geben, sich für das für ihn passende<br />

Angebot entscheiden zu<br />

können. Als Unternehmen dürfen<br />

wir dabei nicht nur auf die Teller<br />

gucken, wenn es darum geht, die<br />

Preis-Würdigkeit und vor allem<br />

-Wertigkeit herzustellen. Es geht<br />

auch um freundliches Personal,<br />

zeitgemäßes Ambiente, tolles Geschirr<br />

und ein modernes System,<br />

denn alle diese Faktoren tragen zur<br />

Customer Journey bei. Nur wenn<br />

diese stimmt, können wir bei den<br />

Gästen das Gefühl erzeugen, mit<br />

gutem Gewissen für ein gesundes<br />

gutes Erlebnis auch entsprechend<br />

zu bezahlen.<br />

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Gäste begeistert: Gerstoni-Bratling.<br />

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26 CAREER KOCH NACHFOLGE<br />

NACHFOLGE<br />

ALS CHANCE<br />

zweite Generation nach Gründung<br />

FOTOS: FR Catering, Bonvita Group<br />

Wie läuft es, wenn<br />

die nächste Generation<br />

übernehmen soll?<br />

Was bedeutet das für<br />

die jeweiligen Gründer:innen?<br />

Wir haben<br />

bei zwei Catering-Unternehmen<br />

nachgefragt,<br />

die jeweils eine<br />

familiäre Regelung<br />

sorgsam geplant und<br />

umgesetzt haben.<br />

Von Aina Keller<br />

OObwohl viele Unternehmen<br />

zur Nachfolge anstehen,<br />

möchten immer<br />

weniger Personen selbst<br />

Unternehmer/in sein oder<br />

werden. Dies geht aus einem<br />

aktuellen DIHK-Report<br />

zur Unternehmensnachfolge hervor,<br />

für den in diesem Sommer rund 18.000<br />

Kontakte von IHK-Beraterinnen und<br />

-Beratern ausgewertet wurden. Auch<br />

die Gastronomie- und Catering-Branche<br />

ist davor ganz sicher nicht gefeit – aber<br />

es gibt auch viele gute Beispiele.<br />

STARKE FAMILIE IN WÜRZBURG<br />

Angefangen hat alles mit dem Aschenbecher-Service.<br />

Helena Radjeh, damals gerade<br />

15 Jahre jung, verdiente sich im Catering-Familienunternehmen<br />

etwas dazu<br />

und arbeitete sich Stück für Stück durch<br />

die unterschiedlichen Abteilungen.<br />

Ein BWL-Studium und<br />

verschiedene Positionen im<br />

Betrieb später hat sie heute<br />

Prokura in der FR Event- und<br />

MesseCatering GmbH. Damit<br />

teilt sich die 36-Jährige die<br />

betriebliche Verantwortung<br />

mit ihrem Mann Tobias Radjeh<br />

– und ihrem Vater Farroch<br />

Radjeh, Visionär, Entwickler<br />

und Gründer von FR Catering.<br />

„Als kleiner Caterer auf hohem<br />

Niveau habe ich mich vor 20<br />

Jahren selbstständig gemacht,<br />

heute streben wir mit allen<br />

Unternehmensteilen einen<br />

Jahresumsatz von knapp 10<br />

Millionen Euro netto an“, sagt<br />

„FR“ nicht ohne Stolz. „Ein Teil<br />

dieser Weiterentwicklung war<br />

es auch, schon rechtzeitig an<br />

Cooking + Catering <strong>inside</strong> 5/22


CAREER KOCH NACHFOLGE 27<br />

Unternehmensgründer<br />

Farroch Radjeh (rechts)<br />

führt derzeit noch gemeinsam<br />

mit Tochter Helena<br />

und Schwiergersohn<br />

Tobias Radjeh die Geschäfte<br />

des kontinuierlich<br />

wachsenden Familienunternehmens.<br />

die Übergabe zu denken. Dabei war es<br />

mir immer wichtig, dass Helena nicht<br />

als ,Tochter‘ im Betrieb ist, sondern<br />

aus freien Stücken und aufgrund der<br />

eigenen Leistungen.“<br />

Talent und Ehrgeiz waren gegeben<br />

und es war schon früh klar, dass die<br />

Älteste der drei Radjeh-Kinder ihre<br />

Leidenschaft für die Branche entdeckt<br />

hatte. Also konnte die Unternehmensübergabe<br />

systematisch geplant<br />

werden. 2011 wurde es offiziell, 2013<br />

kam die Prokura dazu. „Ich habe darauf<br />

hingearbeitet und die Übergabe<br />

ist das Ziel, aber es ist auch keine einfache<br />

Aufgabe“, sagt Helena Radjeh.<br />

„Wir haben uns dazu entschieden,<br />

keinen festen Zeitpunkt zu vereinbaren,<br />

an dem der Vater aufhört, sondern<br />

den Generationenwechsel in einem<br />

Miteinander umzusetzen.“ Das war<br />

auch dem Gründer wichtig, denn „die<br />

nächste Generation sollte zumindest<br />

verstehen, warum ich was gemacht<br />

habe, um dann später ihr eigenes Ding<br />

zu machen“, so Farroch Radjeh.<br />

PHASE DREI VON VIER<br />

Aktuell befindet sich die Familie am<br />

Ende von Phase drei der Übergabe.<br />

Nach der anfänglichen Ausbildungsund<br />

späteren Chef/Mitarbeiter-Beziehung<br />

handelt es sich nun um eine<br />

Partnerschaft auf Augenhöhe mit<br />

gleichberechtigter Entscheidungsgewalt.<br />

„Der letzte Schritt, in dem ich<br />

selbst in den Beirat wechsle und der<br />

nächsten Generation die Führung<br />

überlasse, steht noch aus“, sagt Farroch<br />

Radjeh, der sich schon jetzt auf<br />

mehr Zeit mit seinen Enkelkindern<br />

freut. Phase vier war auch bereits<br />

fest eingeplant, verzögert sich aber<br />

nicht zuletzt aufgrund der unerwarteten<br />

Ereignisse der vergangenen<br />

zwei Jahre. „Wir sind froh, dass der<br />

Vater noch an unserer Seite ist, denn<br />

wir mögen seine Philosophie und<br />

übernehmen davon auch ganz viel“,<br />

betont Helena Radjeh. „Wir wissen<br />

aber auch, dass er reduzieren muss,<br />

damit wir unsere eigenen Projekte<br />

umsetzen können.“<br />

Inzwischen hat die Gesellschaft<br />

ihren Sitz in Reichenberg bei Würzburg,<br />

übrigens direkt neben dem<br />

i-Park Hotel, das die Radjehs erst<br />

in diesem Sommer mit übernommen<br />

haben. „Das Hotel zählt zu<br />

den neuen Geschäftsfeldern, die<br />

mein Mann und ich gemeinsam<br />

als ,junge Wilde‘ bereits gestalten<br />

und in die Wege leiten konnten“,<br />

erzählt Helena Radjeh. „Für dieses<br />

Vertrauen sind wir meinem Vater<br />

sehr dankbar.“ Damit wird klar: FR<br />

Catering versteht sich längst nicht<br />

mehr „nur“ als erstklassiger Caterer,<br />

sondern inzwischen auch als<br />

Consultant, Hotelbetreiber – und<br />

mehr denn je als starke Familie.<br />

Hürden im<br />

Nachfolgeprozess<br />

Der gerade erschienene DIHK-Report<br />

Unternehmensnachfolge <strong>2022</strong> zeigt die<br />

größten Hürden, wenn es um einen betrieblichen<br />

Generationswechsel geht.<br />

36 Prozent fällt es schwer, von ihrem<br />

Lebenswerk emotional loszulassen. Für<br />

viele ist es nach IHK-Erfahrungen schwierig,<br />

anderen eine Nachfolge und somit die<br />

Umsetzung eigener Ideen zuzutrauen.<br />

39 Prozent fordern auch infolgedessen<br />

zu Beginn der Verhandlungen laut IHK-<br />

Erfahrungen einen überhöhten Kaufpreis.<br />

Die über Jahre oder Jahrzehnte geleisteten<br />

Mühen und den persönlichen Einsatz<br />

rechnen sie mit ein.<br />

29 Prozent warten mit der Unternehmensübertragung,<br />

weil sie sich bessere<br />

Angebote für ihr Unternehmen erhoffen<br />

und mit einem höheren Verkaufswert ihre<br />

Altersvorsorge aufstocken möchten.<br />

41 Prozent der von der IHK beratenen<br />

Nachfolgeinteressierten haben Schwierigkeiten,<br />

die Nachfolge zu finanzieren.<br />

43 Prozent der Alt-Inhaber:innen haben<br />

sich zum Zeitpunkt der IHK-Beratung<br />

nicht rechtzeitig auf die Unternehmensnachfolge<br />

vorbereitet.<br />

30 Prozent der Übernahmeinteressierten<br />

unterschätzen die Anforderungen<br />

an die Übernahme eines bestehenden<br />

Betriebes und gehen zu sehr von einer<br />

„Gründung im gemachten Nest aus“.<br />

22 Prozent der Übernahmeinteressierten<br />

müssen bei ihrer Qualifikation den<br />

IHKs zufolge nacharbeiten.<br />

46 Prozent der Senior-Unternehmer:innen<br />

und 44 Prozent der Nachfolgeinteressierten<br />

haben zum Zeitpunkt der<br />

in Anspruch genommenen IHK-Beratung<br />

Schwierigkeiten, eine passende Nachfolge<br />

beziehungsweise einen passenden<br />

Betrieb zu finden.<br />

Quelle: DIHK-Report<br />

Unternehmens nachfolge <strong>2022</strong>, August <strong>2022</strong><br />

Cooking + Catering <strong>inside</strong> 5/22


PERSPEKTIVEN UND PLÄNE IN<br />

BADEN-BADEN<br />

Beim Absolvieren des Jakobswegs anlässlich<br />

seines 50. Geburtstags hatte er den gedanklichen<br />

Prozess bereits angestoßen. Spätestens<br />

nach seinem überraschenden Herzinfarkt vor<br />

fünf Jahren war Werner Echsle die Notwendigkeit<br />

klar, sich über die Unternehmensnachfolge<br />

konkretere Gedanken zu machen. Der Gründer,<br />

Inhaber und Geschäftsführer der Bonvita 360°<br />

Hospitality GmbH in Baden-Baden machte den<br />

ersten Schritt, in dem er die bisher alleinige<br />

Geschäftsleitung teilte. „Ich bin für das Kaufmännische<br />

und das Operative zuständig“, sagt<br />

der gelernte Koch und Hotelbetriebswirt. „Meine<br />

Frau Sandra hat die Bereiche Vertrieb sowie<br />

Marketing hauptverantwortlich übernommen.<br />

Diese Entlastung hat mir von Beginn an sehr geholfen.“<br />

Und: „Es geht dabei nicht ausschließlich<br />

um die eigene Nachfolge, sondern ja auch immer<br />

darum, Strukturen innerhalb der mitarbeitenden<br />

Führungsmannschaft zu schaffen und diese<br />

auch nachhaltig zu erhalten.“ Parallel dazu ordnete<br />

das Unternehmen-Ehepaar die Markenvielfalt<br />

und vereinheitlichte das Portfolio unter dem<br />

„Bonvita“-Dach. Und es richtete seinen Blick<br />

auf die nächste Familiengenera tion – konkret<br />

auf Sohn Fillip, 2001 geboren und ausgebildeter<br />

Fachmann für Systemgastronomie. Seit gut einem<br />

Jahr ist der heute 20-Jährige nun auch Anteilseigner<br />

mit zehn Prozent des Unternehmens.<br />

ÜBERGABEPLAN MIT SYSTEM<br />

Werner und Sandra Echsle (Mitte) haben gemeinsam mit<br />

ihrem Sohn Fillip (oben) schon früh ganz offen über die familiäre<br />

Nachfolgereglung gesprochen und mit Unterstützung der<br />

Steuerberaterin einen langfristigen Plan erstellt.<br />

Die familiäre Nachfolgeregelung steht auf<br />

sehr soliden Füßen, sie wird von einer Steuerberaterin/Spezialistin<br />

für Nachfolgeregelung<br />

eng begleitet und folgt einem Zwanzig-Jahre-Plan.<br />

„Einer der schwierigsten Schritte war es,<br />

sich auf das Verfahren zu einigen, mit dem später<br />

die verbleibenden Anteile bewertet werden“,<br />

sagt Werner Echsle. Bis dahin ist allerdings noch<br />

etwas Zeit. Fillip Echsle beginnt in diesem Jahr<br />

mit seinem International Business Studium in<br />

München und ist trotzdem – und ganz bewusst<br />

– in alle strategischen Entscheidungsprozesse<br />

der Bonvita Group eingebunden. Der gemeinsame<br />

Konsens senkt die Wahrscheinlichkeit, dass<br />

er später größere Entscheidungen hinterfragt.<br />

„Es ist eine große Verantwortung und dessen<br />

bin ich mir sehr bewusst“, sagt Fillip Echsle.<br />

„Ich möchte zeigen, dass diese Entscheidung gerechtfertigt<br />

ist. Dabei werden mir das Studium<br />

und die neuen Eindrücke in anderen Unternehmen<br />

ganz sicher helfen.“<br />

Zwischenzeitlich stellen seine Eltern weitere<br />

Weichen für die Zukunft: So wurde ein Beirat<br />

Cooking + Catering <strong>inside</strong> 5/22


Generationenwechsel bei Aramark<br />

Ende September übernimmt Arnd<br />

Rune Thomas, bisher Geschäftsführer<br />

Operations & Business<br />

Development, den Vorsitz der<br />

Geschäftsführung von Aramark<br />

von Jürgen Vogl. „Für mich war<br />

jetzt der richtige Zeitpunkt, um<br />

Platz für die nächste Generation<br />

unserer Führungskräfte zu<br />

machen“, erklärt der langjährige<br />

Vorsitzende der Geschäftsführung<br />

„Mein Wunsch war es, nach einer<br />

äußerst erfolgreichen Dekade das<br />

Unternehmen auch noch durch<br />

die schwierige Phase der Pandemie<br />

zu führen und das Gefühl<br />

zu haben, dass die Firma für die<br />

Zukunft sehr gut aufgestellt ist.<br />

Das ist der Fall, trotz der nach wie<br />

vor anspruchsvollen Rahmenbedingungen.<br />

Die Umsätze kommen<br />

deutlich zurück und wir haben ein<br />

sehr starkes Neugeschäft. Zudem<br />

haben wir das Unternehmen mit<br />

vielen innovativen Konzepten und<br />

durch eine umfassende Digitalisierung<br />

weiter vorangebracht.“<br />

Jürgen Vogl ist seit 1997 bei<br />

Aramark, zuerst als Geschäftsführer<br />

Finanzen, ab 2011 als<br />

Vorsitzender der Geschäftsführung<br />

Deutschland und President<br />

Aramark Continental Europe.<br />

Arnd Rune Thomas ist seit 20<br />

Jahren bei Aramark, hat langjährige<br />

Erfahrung im operativen<br />

Geschäft und Vertrieb, sowohl<br />

im Inland als auch Ausland. „Ich<br />

freue mich sehr über das mir<br />

entgegengebrachte Vertrauen<br />

und die neue Aufgabe“, so Thomas.<br />

„Wir bei Aramark können<br />

Jürgen Vogl gar nicht genug<br />

für sein Engagement und seine<br />

menschliche Führung danken.<br />

Ich bin überzeugt, dass wir im<br />

Team die Wachstums-Story von<br />

Aramark weiterführen werden.<br />

Wir leben in disruptiven Zeiten,<br />

die zum einen eine Menge Herausforderungen,<br />

zum anderen<br />

aber auch viele neue und spannende<br />

Chancen und Potenziale<br />

mit sich bringen.“<br />

NEU<br />

Mehr Bio.<br />

Mehr Genuss.<br />

Mehr<br />

Nachhaltigkeit!<br />

BIO H-Milch von Naarmann:<br />

Jetzt noch nachhaltiger<br />

in Bioland-Qualität!<br />

aus Experten gegründet, der den Inhabern<br />

sowie dem Management-Team<br />

mit Rat und Tat zur Seite steht. Sandra<br />

Echsle baut ein junges Marketing-Team<br />

auf, „mit dem Fillip später<br />

seine Ideen gut umsetzen kann“, und<br />

Werner Echsle arbeitet daran, sich<br />

von dem Tagesgeschäft zunehmend<br />

zurückzuziehen und sich auf die strategische<br />

Weiterentwicklung der Bonvita<br />

zu konzentrieren. „Es ist wichtig<br />

für ein Unternehmen, den richtigen<br />

Zeitpunkt zu erkennen, um die Verantwortung<br />

zu teilen“, findet der Unternehmensgründer,<br />

der für sich erkannt<br />

hat, dass „der Betrieb ohne den<br />

Gründer funktionieren muss und die<br />

Prozesse nicht zu spitz auf ihn alleinig<br />

ausgerichtet sein dürfen“. Mit den klaren<br />

Regelungen weiß jeder, was und<br />

wann von wem zu tun ist, aber sie<br />

lassen dennoch Raum für Flexibilität<br />

und Eigenverantwortung. „Wichtiger<br />

als alles andere ist die gute Beziehung<br />

zueinander“, findet Fillip Echsle. „Wir<br />

gehen aufeinander zu, sprechen miteinander<br />

und respektieren die Freiheit<br />

des jeweils anderen.“ <br />

Auch als 5 und 10 Liter Bag-in-Box!<br />

Cooking + Catering <strong>inside</strong> 5/22<br />

www.naarmann.de | #naarmann


30 COOKING JENS RITTMEYER<br />

MAXIMALER<br />

GENUSS<br />

geht nur<br />

miteinander“<br />

Jens Rittmeyer ist ein Multifunktions-Gastronom,<br />

der seine Philosophie<br />

gleich auf mehrere Standbeine<br />

gestellt hat. Im Alten Land bei Hamburg<br />

tut er das, was er am liebsten<br />

tut: ausschließlich in der Region einkaufen,<br />

direkt vom Erzeugerbetrieb.<br />

Von Aina Keller<br />

Regionale Kreationen<br />

à la Rittmeyer: „Goldball“<br />

heißt die Rübchensorte<br />

im Gericht<br />

„Golden Eye“ (links).<br />

Cooking + Catering <strong>inside</strong> 5/22


COOKING JENS RITTMEYER 31<br />

öffnet ist, produziert Rittmeyer dort<br />

von Montag bis Donnerstag an den<br />

Nachmittagen seine eigenen Saucen<br />

& Co. in der Küche, er gibt regelmäßig<br />

Kochkurse und plant unter anderem<br />

ein eigenes Food-Magazin.<br />

FOTOS: Klaus Einwanger, Martina van Kann, Götz Wrage<br />

Herbstlich: Maronenravioli<br />

mit Holunderbeeren und<br />

Rosenkohlblättern<br />

MIT ANDEREN<br />

MEHR ERREICHEN<br />

Die kulinarische Kreativität lässt er<br />

sich auch im Spätsommer und Herbst<br />

nicht nehmen und eines ist ihm dabei<br />

besonders wichtig: „Ich denke, dass<br />

die Erfolge des Einzelnen gerade in<br />

diesen Zeiten nur über ein Miteinander<br />

möglich sind“, betont Rittmeyer.<br />

„Meine Art der Unterstützung bezieht<br />

deswegen auch immer andere<br />

mit ein, insbesondere die Erzeugerbetriebe,<br />

ohne deren Produkte ich viele<br />

Ideen ja gar nicht umsetzen könnte.“<br />

Ein gutes Beispiel für diesen Gemeinschaftsgedanken<br />

ist die bevorstehende<br />

deutschlandweite Menübox-Aktion,<br />

die bereits im Vorjahr für<br />

Furore gesorgt hat. Ab Oktober wird<br />

es im Rittmeyers Delikatessen-Shop<br />

wieder die beliebten Menüboxen geben,<br />

die diesmal die Adventszeit verschönern<br />

sollen. „Ob direkt aus dem<br />

Shop oder über die Plattform Voilà“,<br />

so Rittmeyer, „die Boxen haben eingeschlagen<br />

wie eine Bombe und nun<br />

werden wir im Herbst versuchen, an<br />

diesen Erfolg anzuknüpfen. Und weil<br />

das nicht allein geht, setze ich auch<br />

Produktive<br />

Partner<br />

Das Konzept von Jens Rittmeyer<br />

lebt von Kooperationen und<br />

Partnerschaften. So ist Rittmeyers<br />

Genusswelt Teil der Regionalwert<br />

AG Hamburg, einem Verbund<br />

von Bio-Höfen, Vermarktern und<br />

Manufakturen, die sich für gute<br />

Lebensmittel einsetzen. Dazu<br />

gehören unter anderem der<br />

Wilkenshoff in Hollenstedt, Biohof<br />

Ottilie, Slow Baker Heyderich in<br />

Stade oder Elbwild.<br />

„Die Reduktion<br />

aufs Produkt<br />

zeichnet unsere<br />

Küche aus.“<br />

Jens Rittmeyer<br />

I<br />

Im September 2021 hat Jens Rittmeyer<br />

eine Entscheidung getroffen: „Ich habe mir<br />

vorgenommen, bis zu meinem nächsten<br />

runden Geburtstag im Mai 2025 zu 100<br />

Prozent Bio-zertifiziert zu sein“, erzählt er.<br />

„Ich möchte nicht nur meinen Teil für eine<br />

nachhaltigere Zukunft beitragen, sondern<br />

auch andere davon überzeugen, dass sie<br />

unser Nahrungsmittelangebot mit ihrem<br />

Kaufverhalten positiv verändern können.“<br />

Gesagt, getan: Das Restaurant No4<br />

in Buxtehude bei Hamburg, das ihm seit<br />

einem Jahr gehört, ist eine Hommage an<br />

den Norden und an die Vielfalt pflanzlicher<br />

Zutaten.<br />

Das Sechs-Gang-Überraschungsmenü<br />

wird gut angenommen, aber das Verhalten<br />

der Gäste habe sich geändert, hat<br />

Rittmeyer beobachtet: „Diejenigen Gäste,<br />

die sich vorher ab und zu einen besonderen<br />

Abend gegönnt haben, verzichten<br />

nun darauf.“ Der bevorstehende dritte<br />

„Corona-Winter“ bereitet deshalb nicht<br />

nur ihm Sorgen: „Die kommenden Wochen<br />

und Monate werden für alle sicher<br />

schwierig und so langsam gehen der<br />

Branche die Kräfte aus.“ Der niedersächsische<br />

Gastronom möchte umso mehr<br />

den Vorteil nutzen, der sich durch die unterschiedlichen<br />

Standbeine seines Unternehmens<br />

ergeben. Neben dem Restaurant<br />

No4, das im Vorstandscasino der Reederei<br />

NSB immer am Freitag und Samstag gediesmal<br />

wieder auf die enge Verbundenheit<br />

zu den Erzeugerinnen und Erzeugern<br />

aus meiner Region.“ Die Bereitschaft<br />

zu gemeinsamen Projekten<br />

sei groß und zwar auf beiden Seiten:<br />

„Schließlich stehen wir alle vor ganz<br />

ähnlichen Problemen und müssen<br />

den Folgen der aktuellen Krisen bestmöglich<br />

begegnen. Das gilt übrigens<br />

auch für die personelle Herausforderung<br />

in der Landwirtschaft. Wenn es<br />

vor Ort nicht ausreichend Fachkräfte<br />

und Hände zur Bewirtschaftung gibt,<br />

werden bestimmte Produkte nicht<br />

mehr angebaut.“<br />

DIE REGION HAT OBERSTE<br />

PRIORITÄT<br />

Rittmeyer kauft regional ein. Brutal regional,<br />

um genau zu sein. „Manchmal<br />

gibt es von einem Produkt nur eingeschränkte<br />

Mengen, weil die Ernte es<br />

nicht hergab oder es in der betreffenden<br />

Saison begrenzt angebaut werden<br />

konnte“, erzählt er. „Das kommt aber<br />

unserem Konzept im Restaurant sehr<br />

entgegen, denn wir bieten dort an<br />

unseren beiden Öffnungstagen aus-<br />

Cooking + Catering <strong>inside</strong> 5/22


32 COOKING JENS RITTMEYER<br />

schließlich ein Überraschungsmenü an.“ Damit sind<br />

Jens Rittmeyer und sein Team maximal flexibel und<br />

das wiederum passt bestens zur Philosophie des regionalen<br />

Einkaufs. „Es ist schon toll, das Vertrauen<br />

der Gäste und dabei eine so große Freiheit bei der<br />

Menükomposition zu haben. Auf diese Weise können<br />

wir wirklich den kompletten Kreislauf der Natur<br />

mitnehmen und auf den Teller bringen.“<br />

Zum Beispiel die Sonnenblumenwurzel. Die kleine<br />

Schwester des Topinamburs spielt in Rittmeyers<br />

Küche regelmäßig eine Rolle, gern als kleiner Snack<br />

vorweg. „Dazu backen wir die Schalen knusprig<br />

aus, verarbeiten das Fleisch der Wurzel zu einer<br />

würzigen, nussigen Creme und füllen diese dann<br />

in die ausgebackene Schale.“ Die Kreativität folgt<br />

dabei stets dem Produkt selbst. Ob eingekochte<br />

Holunderbeeren, roter Rosenkohl oder Butternutkürbis<br />

– sein Lieblingskürbis –, Jens Rittmeyer<br />

möchte immer „den besten Geschmack rauskitzeln,<br />

damit die Gäste die Produkte erkennen und<br />

genießen können. Die Reduktion aufs Produkt, das<br />

zeichnet unsere Küche aus“.<br />

Birne<br />

AUS DEM ALTEN LAND<br />

mit Eisenkrautfond, Brombeercider-<br />

Sorbet und Walnüssen<br />

Birnen-Eisenkrautfond<br />

Zutaten<br />

200 ml Birnenabschnitte<br />

(vom Birnenkompott<br />

und Röllchen-<br />

Zubereitung)<br />

50 g Zucker<br />

200 ml Weißwein<br />

1 Bund Eisenkraut<br />

Saft von 2 Zitronen<br />

Zubereitung:<br />

Für den Eisenkrautfond alle<br />

Zutaten bis auf das Eisenkraut<br />

für ca. 5 Minuten aufkochen.<br />

Danach das Eisenkraut zugeben<br />

und für ca. 30 min ziehen<br />

lassen. Im letzten Schritt die<br />

Menge passieren.<br />

Birnenröllchen<br />

Zutaten<br />

8 Birnen<br />

etwas Eisenkrautfond<br />

Zubereitung:<br />

Die Birnen waschen und<br />

schälen. Die Schale dabei für<br />

die weiteren Zubereitungen<br />

aufbewahren. Die Birne dann<br />

mit einem Gemüseschneider<br />

(alternativ Sparschäler) immerwährend<br />

reihum „abschälen“,<br />

sodass lange Bänder entstehen.<br />

Diese Bänder dann zu<br />

Röllchen aufrollen und sofort<br />

kaltstellen. Später die Röllchen<br />

in etwas Eisenkrautfond kühl<br />

aufbewahren.<br />

Zwiebel auf Salz gebacken: Gemüse<br />

hat wichtige Hauptrollen im Menü.<br />

GANZ NAH DRAN AM PRODUKT<br />

Dazu gehört es auch, auf die Höfe zu gehen, das<br />

Gemüse zu sehen, es in die Hand zu nehmen und<br />

mit den Landwirten und Landwirtinnen zu sprechen:<br />

„Diese Nähe zu den Erzeugern ist schon eine<br />

Besonderheit und bedeutet mir viel“, sagt er. „Ich<br />

lerne von ihnen und kann das Wissen im Restaurant<br />

auch direkt umsetzen.“ Ob der besondere Fisch<br />

von Fischveredler Sebastian Baier aus Börnsen<br />

oder alte Apfelsorten aus dem Alten Land, für Jens<br />

Rittmeyer ist ein Kochen ohne regionale Produkte<br />

nicht denkbar. „Wenn wir diese Kontakte nicht<br />

pflegen und nicht weiterhin im Einklang mit der<br />

Natur gemeinsam Neues entwickeln, droht Stillstand“,<br />

ist der Koch überzeugt. „Das wäre gerade in<br />

diesen Zeiten fatal, denn wir dürfen nicht aufgeben<br />

und wir dürfen den Mut nicht verlieren.“<br />

Birnenkompott<br />

Zutaten<br />

6 Birnen<br />

20 g Zucker<br />

200 ml Weißwein<br />

100 g Gelierzucker 3:1<br />

Saft von 2 Zitronen<br />

Zubereitung:<br />

Die Birnen waschen, schälen,<br />

vierteln und das Kerngehäuse<br />

entfernen. Dabei die Schale und<br />

das Kerngehäuse für die weiteren<br />

Verarbeitung aufbewahren.<br />

Die Birnenviertel nun in kleine<br />

Würfel schneiden. Den Weißwein<br />

aufkochen, um ca. die Hälfte<br />

reduzieren und danach die<br />

übrigen Zutaten zugeben. Für<br />

ca. 2 Minuten vorsichtig kochen.<br />

Brombercider-Fond<br />

Zutaten<br />

Apfelcider<br />

1000 g Brombeeren,<br />

gefroren<br />

Zubereitung:<br />

Apfelcider aufkochen und<br />

Brombeeren hinzugeben,<br />

abgedeckt 24 Stunden im<br />

Kühlschrank reifen lassen.<br />

Cooking + Catering <strong>inside</strong> 5/22


Brombeercider-Sorbet<br />

Zutaten<br />

100 g Glucose<br />

200 g Isomalt<br />

670 ml Brombeerciderfond<br />

70 ml Rhabarbersaft<br />

Zubereitung:<br />

Alle Zutaten vermischen und aufkochen. Die<br />

Masse 3 Minuten leicht köcheln lassen. Die<br />

Sorbetbasis 24 Stunden im Kühlschrank<br />

reifen lassen, danach frieren. Sobald die<br />

Masse gefroren ist, diese aufschaben und<br />

in einer Küchenmaschine bei höchster Stufe<br />

mixen. Danach sofort wieder flach einfrieren<br />

und nochmals mixen.<br />

Birnensorbet<br />

Zutaten<br />

160 ml Wasser<br />

500 ml Birnensaft<br />

350 g Zucker<br />

80 g Glucose<br />

2 cl Birnengeist<br />

Saft von 1 Limette<br />

Zubereitung:<br />

Alle Zutaten aufkochen, etwa eine Stunde<br />

abkühlen lassen und dann in der Eismaschine<br />

frieren. Alternativ am Vortag die Masse<br />

zubereiten, flach in einem Gefäß einfrieren<br />

und am Tag des Servierens die gefrorene<br />

Masse vorsichtig in „Stücke“ schneiden und<br />

in einer Küchenmaschine zügig sehr fein<br />

mixen. Danach sofort wieder einfrieren und<br />

nach ca. 15 Minuten servieren.<br />

Birnenschaum<br />

Zutaten<br />

250 ml Birnensaft<br />

20-30 g Zucker<br />

45 g Sahne<br />

etwas Zitronensaft<br />

Zubereitung:<br />

Den Birnensaft um ca. ein Drittel reduzieren<br />

und ein wenig mit Zitronensaft säuern.<br />

Zucker und die Sahne zugeben, verrühren<br />

und die Masse in eine iSi-Flasche füllen, eine<br />

Kapsel eindrehen und gut schütteln, danach<br />

für ca. 2 Stunden kühlen. Kurz vor dem Servieren<br />

noch einmal eine Kapsel hinzufügen,<br />

kurz aufschütteln und anrichten.<br />

Buchweizen Crumble<br />

Zutaten<br />

50 g Buchweizenmehl<br />

250 g Zucker<br />

250 g Butter<br />

225 g Haselnüsse, gemahlen<br />

Zubereitung:<br />

Zutaten miteinander verkneten und für<br />

zwei Stunden kaltstellen. Nach der Kühlzeit<br />

zwischen den Fingern zerkrümeln und<br />

bei 175°C für ca. 12 Minuten backen.<br />

Cooking + Catering <strong>inside</strong> 5/22


34 CREATION CONVENIENCE<br />

„DIE ANGST IST<br />

UNBEGRÜNDET“<br />

Convenience-Produkte in der<br />

Catering-Küche sind für viele<br />

Unternehmen eine Selbstverständlichkeit,<br />

bei anderen<br />

ungern gesehen: <strong>CC</strong>I sprach<br />

mit dem Anbieter Farmers,<br />

der mit Caterern kooperiert,<br />

wie das Unternehmen die<br />

Entwicklung einschätzt.<br />

Von Hans Jürgen Krone<br />

Cooking + Catering <strong>inside</strong> 5/22


Hohe Standards<br />

bei der Rohware<br />

und der Verzicht<br />

auf Geschmackverstärker<br />

zahlen auf<br />

die Qualität ein.<br />

FOTOS: AdobeStock, Farmers<br />

W<br />

Interview<br />

Während es für viele Unternehmen, beispielsweise<br />

im Care-Catering, selbstverständlich<br />

ist, mit Convenience-Produkten<br />

zu arbeiten, tun sich viele Caterer, beispielsweise<br />

im Event-Bereich, immer noch schwer<br />

damit, wenn ihre Köche Convenience-Produkte<br />

verwenden. Oder sie sprechen einfach<br />

nicht gern darüber. Der Grund dafür ist<br />

wohl vor allem, dass<br />

sie fürchten, ihre Kulinarik<br />

werde dann<br />

nicht mehr so positiv<br />

bewertet, wenn<br />

sie im größeren Stil<br />

Convenience-Produkte<br />

verwenden lassen.<br />

Bisher konnten das<br />

die Caterer ja meist<br />

so halten, wie sie<br />

wollten. Doch die aktuelle<br />

Lage scheint<br />

die Dinge jetzt zu<br />

ändern. „Ich kann bei<br />

der Personallage und der unsicheren Situation<br />

im Allgemeinen gar nicht mehr anders,<br />

als verstärkt auf Convenience-Produkte zurückzugreifen“,<br />

sagte vor Kurzem der Chef<br />

eines Cateringunternehmens im Gespräch<br />

mit <strong>CC</strong>I, der das bisher immer eher von sich<br />

gewiesen hatte. Über den offenbar vorgehenden<br />

Bewusstseinswandel sprachen wir<br />

mit Convenience-Hersteller Farmers Food,<br />

der ein breitgefächertes Convenience-Sortiment<br />

an Geflügelprodukten wie Puten-,<br />

Enten-, Gänse- und Hähnchenfleisch im frischen<br />

wie gefrorenen Zustand anbietet.<br />

Cooking + Catering <strong>inside</strong> 5/22<br />

Ulf Bischof, Geschäftsführender<br />

Gesellschafter,<br />

Farmers Food<br />

Herr Bischof, immer mehr<br />

Caterer müssen für ihr Geschäft<br />

vermehrt auf Convenience-Produkte<br />

zurückgreifen.<br />

Viele haben dabei Bedenken<br />

in Sachen Qualität und individueller<br />

Ausrichtung ihrer Kulinarik.<br />

Was sagen Sie Kunden,<br />

die diese Sorgen haben?<br />

Ulf Bischof: Diese Angst ist<br />

unbegründet. Die Qualität von<br />

Convenience-Produkten hat sich<br />

in den letzten Jahren deutlich<br />

verbessert. Höhere Standards<br />

bei der Auswahl der Rohware<br />

und Gewürzkomponenten sowie<br />

die immer größer werdende<br />

Bedeutung eines Verzichts auf<br />

Geschmacksverstärker sind<br />

spürbare Indikatoren dafür. Die<br />

neuste Generation der Convenience-Produkte<br />

deckt dabei<br />

mittlerweile oft auch die sehr<br />

spezifischen Anforderungen<br />

hinsichtlich regional unterschiedlicher<br />

Geschmacksbedürfnisse<br />

ab. Unsere Kunden im Bereich<br />

Catering entdecken neben der<br />

verbesserten Qualität zunehmend<br />

die Vorteile der leichten<br />

Zubereitung, bei nur wenigen<br />

Einschränkungen ihrer individuellen<br />

Kulinarik-Ansprüche.<br />

Zu leichtfertig greift aber immer<br />

noch das pauschal nachteiligere<br />

Image der Convenience-Produktpalette<br />

im Vergleich zu „Homeoder<br />

Self-made“. Der Druck, als<br />

Caterer in Zeiten von Pandemie<br />

NEU!<br />

Sonne<br />

und Feuer<br />

Lemon-Chili-Pepper<br />

Sie sind die internationalen Stars<br />

der Gewürzwelt: Frisch-saure<br />

Limonen, feurige Chilis, dezent<br />

süßer Rohrzucker und aromatischer<br />

scharfer Pfeffer. Erstmals<br />

vereinen sich diese facettenreichen<br />

Geschmackshelden in einer<br />

einzigartigen Mischung. WIBERG<br />

Lemon-Chili-Pepper passt perfekt<br />

in die moderne Küchenwelt. Vielseitig<br />

einsetzbar ist er in so gut<br />

wie allen Geschmackswelten zu<br />

Hause – so sind der Kreativität<br />

keine Grenzen gesetzt.<br />

MEHR GESCHMACK. MEHR GENUSS.


36 CREATION CONVENIENCE<br />

und weltumspannenden Konflikten vermehrt<br />

Convenience-Produkte einsetzen zu müssen,<br />

führt gleichzeitig jedoch zum Abbau<br />

von Berührungsängsten und letztendlich<br />

zu einer deutlichen Verbesserung des Convenience-Images<br />

selbst.<br />

Ich weiß, dass Sie kürzlich mit einem<br />

Airline-Caterer zusammen eine spannende<br />

Produktentwicklung durchexerziert<br />

haben. Wie kam es dazu, wie<br />

wurde das gemacht und was sind aus<br />

Ihrer Sicht die Learnings daraus?<br />

Bischof: Die Zusammenarbeit mit Airline-Caterern<br />

hat vor allem unser Produktsortiment<br />

neu „kalibriert“. Ein Ergebnis<br />

dieser Erfahrung sind die neu entwickelten<br />

etwa 60 Gramm Mini-Rouladen in Soße, die<br />

ab Oktober <strong>2022</strong> erhältlich sind. Zunächst<br />

in den Varianten Rind, Hirsch und Pute,<br />

gegart und tiefgefroren – sind diese später<br />

auch in den Varianten Schwein, Wirsing und<br />

Kohl erhältlich. Speziell entwickelte Soßen<br />

für jede einzelne Rouladen-Variante runden<br />

diese Produktneuheit ab. Angeboten<br />

werden die Rouladen in der zweimal 2,8 Kilogramm-Schale<br />

im Karton. Unser Learning<br />

ist dabei, dass ein einfacher Impuls durch<br />

ein Gespräch mit einem Partner ausreichen<br />

kann, einen Artikel innovativ zu verändern<br />

bzw. im Zusammenhang mit einer neuen<br />

Kalibrierung, einem neuen Vermarktungskonzept<br />

neu zu erfinden.<br />

Wie hat sich bei Farmers diese Convenience-Kompetenz<br />

entwickelt und<br />

wo liegen dabei eigentlich die Schwerpunkte<br />

im Sortiment, zumindest in Hinblick<br />

auf Catering und Gemeinschaftsverpflegung?<br />

Bischof: Farmers hat in den letzten Jahren<br />

enger mit Partnern im Bereich Airline-Catering<br />

und Fertigmenühersteller zusammen-<br />

In Zusammenarbeit mit Airline-Caterern<br />

hat das Unternehmen<br />

Produkte neu „kalibriert“.<br />

gearbeitet. Die sehr facettenreichen<br />

Anforderungen eines Airline-Menüs,<br />

bis hin zu einer Großkantinenmahlzeit,<br />

waren und bleiben eine große Lernkurve<br />

für Farmers Food. Die erworbenen Erkenntnisse<br />

haben signifikanten Einfluss<br />

auf unser sich permanent änderndes<br />

Produktportfolio. Neben zahlreichen<br />

neuen veganen Artikeln bleibt für uns<br />

der Schwerpunkt im Sortiment eine<br />

Produktpalette aus Geflügel und dabei<br />

Pute, Ente und Hähnchen. Die unlängst<br />

erworbene Auszeichnung mit dem<br />

Cooking Award <strong>2022</strong> für unser Hähnchenfertigkebab,<br />

das ab Oktober auch<br />

ohne Geschmacksverstärker erhältlich<br />

ist, bestätigt uns, auf dem richtigen Weg<br />

zu sein.<br />

Die Ansprüche in Sachen Produktqualität<br />

sind in den vergangenen<br />

Jahren deutlich gestiegen. Was hat<br />

Farmers dafür getan, tut es noch,<br />

oder was planen Sie?<br />

Bischof: Seit mehreren Jahren haben<br />

wir in den Vertrieb von antibiotikafreiem<br />

Die Schwerpunkte<br />

im Sortiment von<br />

Farmers liegen<br />

auf Pute, Ente und<br />

Hähnchen.<br />

Geflügel investiert. Um ein Beispiel zu<br />

nennen: In Kooperation mit ausgesuchten,<br />

französischen Züchtern<br />

in der Bretagne, bringen wir z. B.<br />

hochwertiges Barbarie-Entenfleisch<br />

aus 100 Prozent antibiotikafreier<br />

Aufzucht (vom Ei bis zur Schlachtung)<br />

auf den deutschen Markt. Für<br />

die Zukunft planen wir noch mehr in<br />

Sachen Regionalität etwas zu tun.<br />

Entsprechende Kooperationen mit<br />

lokalen Produzenten sind in Vorbereitung.<br />

Bei gleichzeitiger Reduzierung<br />

unseres CO2 Footprints, durch<br />

weitere Verkürzung der Produkttransportwege,<br />

wollen wir so unseren<br />

Beitrag leisten.<br />

Gerade beim Fleisch spielen ja<br />

Aspekte wie Nachhaltigkeit im<br />

Allgemeinen, aber auch Tierwohl<br />

eine größere Rolle. Was unternehmen<br />

Sie in diese Richtung?<br />

Bischof: Seit Beginn dieses Jahres<br />

hat Farmers Food seine ITW Zertifizierung<br />

erhalten. Das hat signifikante<br />

Auswirkung auf die Auswahl unserer<br />

Produzenten und Lieferanten.<br />

Auch im Bereich Bio und veganes<br />

Sortiment wird gerade stark investiert.<br />

Durch permanente und sehr<br />

substanzielle Nachfrage aus unserem<br />

Kundenkreis sehen wir hier ein enormes<br />

Absatzpotenzial. Speziell für den<br />

Bereich Kindergarten-, Schul- und<br />

Altenheim-Menüs haben wir beispielsweise<br />

ein Bio-Putensteak und<br />

Medaillons in 40, 60 und 80 Gramm,<br />

kontaktgebraten und tiefgefroren,<br />

sowie ein Bio-Hähnchen-Minutensteak<br />

in 40,60, 80 und 100 Gramm<br />

entwickelt und in unser Sortiment<br />

aufgenommen.<br />

In Sachen Nachhaltigkeit müssen<br />

die Caterer, auch im Auftrag ihrer<br />

Kunden, meist einige Voraussetzungen<br />

erfüllen, oder ihre<br />

Möglichkeiten im Einzelnen in<br />

entsprechende Angebote kleiden.<br />

Kann Farmers da Unterstützung<br />

leisten?<br />

Bischof: Das ist richtig! Durch viele<br />

Gespräche mit Catering-Kunden wissen<br />

wir, wie wichtig und auch hilfreich<br />

es ist, beim Verkauf bzw. Erwerb der<br />

Cooking + Catering <strong>inside</strong> 5/22


CREATION CONVENIENCE 37<br />

Produkte die Transparenz hinsichtlich der gesamten<br />

Wertschöpfungskette zu haben. Vom<br />

Schlachtbetrieb bis hin zum Etikett begleitet<br />

Farmers deshalb seine Kunden bei Fragen<br />

oder Problemen.<br />

Derzeit müssen auch immer mehr<br />

Event-Caterer, vor allem aus Personalgründen,<br />

zumindest über den zusätzlichen<br />

Einsatz von Convenience-Produkten<br />

nachdenken oder sind bereits in der<br />

Umsetzung. Dabei sind oft zielgruppenspezifischere,<br />

vielfältigere und kreativere<br />

kulinarische Konzepte gefragt als beispielsweise<br />

in Business- oder Care-Catering.<br />

Können Sie auch hier Hilfestellung<br />

leisten?<br />

Bischof: Die Schwerpunkte verlagern sich<br />

immer mehr von rohen auf gegarte Convenience-Produkte.<br />

Alle unsere neuen Produkte<br />

für den Catering-Markt sind letztendlich<br />

auch durch die Effekte der Pandemie und<br />

ihre Auswirkungen auf den Gastro- und den<br />

„Die Schwerpunkte<br />

verlagern sich<br />

immer mehr von<br />

rohen auf gegarte<br />

Convenience-<br />

Produkte.“<br />

Ulf Bischof,<br />

Farmers Food<br />

Catering-Bereich entstanden. Gerade die<br />

sehr knapp gewordenen Personalressourcen<br />

verkürzen die Entscheidung zum Einsatz von<br />

Convenience-Produkten erheblich. Die einfache<br />

Auf- und Zubereitung ist teilweise essenzielle<br />

Voraussetzung für das wirtschaftliche<br />

Überleben von Betrieben. Farmers Food stellt<br />

sich seiner Verantwortung, hier mit innovativen<br />

Neukreationen speziell den Catering- und<br />

Gastro-Bereich zu unterstützen. Unser neues<br />

Mini-Rouladen-Sortiment ist ein Beispiel dafür.<br />

In diesen schwierigen Zeiten spielen Themen<br />

wie Warenverfügbarkeit, Flexibilität,<br />

Lieferbereitschaft etc. eine immer größere<br />

Rolle. Wie ist Farmers hier für die Catering-Kunden<br />

aufgestellt?<br />

Bischof: Die Warenverfügbarkeit ist gerade<br />

in diesen Zeiten ein großes Thema. Trotz gestiegener<br />

Energiekosten versuchen wir durch<br />

angepasste, höhere Lagerbestände die kurzfristige<br />

Warenverfügbarkeit für unsere Kunden<br />

zu gewährleisten.<br />

Starke Partner. Voller Genuss.<br />

Wir können Großes bewegen, wenn wir zusammenarbeiten und die besten Erfolgsrezepte<br />

entstehen durch gute Partnerschaft. Als Ihr Partner mit dem Blick für die Zukunft und Ihre<br />

Herausforderungen haben wir: Alle Zutaten für Ihren Erfolg.<br />

www.transgourmet.de


38 CREATION MEERESFRÜCHTE<br />

Nachhaltig<br />

ins Netz<br />

Mehr Infos:<br />

www.frischgefischt.de<br />

www.austerregion.de<br />

www.holycrab.berlin<br />

www.seawatercubes.de<br />

Cooking + Catering <strong>inside</strong> 5/22


CREATION MEERESFRÜCHTE 39<br />

Fisch und Seafood sind Catering-Klassiker. Doch<br />

es drängt sich die Frage auf: Was kann man hier<br />

noch guten Gewissens anbieten? Vier Beispiele für<br />

Unternehmen, die neue Wege gehen und mit Geschmack<br />

sowie spannenden Storys überzeugen.<br />

Von Jan-Peter Wulf<br />

Bei Einhaltung des<br />

Prinzips „Direkt vom<br />

Kutter“ wird die Ware<br />

direkt nach dem<br />

Anladen bei den<br />

Fischern abgeholt.<br />

FOTOS: Frisch Gefischt, Austerregion, Holycrab, Seawater Cubes<br />

D<br />

Die Anfrage, wie es bei „Frisch Gefischt“<br />

in Hamburg um das Catering-Geschäft<br />

steht, kommt zum<br />

richtigen Zeitpunkt: „Das ist ein sehr<br />

spannendes Feld, das wir jetzt ausbauen“,<br />

berichtet Lars Bäumer, der sein Lebensmittelunternehmen<br />

2019 zusammen<br />

mit Andreas Reinhardt gegründet<br />

hat. Kürzlich ist es in die Lagerstraße,<br />

„Halle D“ neben der Messe, gezogen.<br />

Hier kann das Fischfang-Start-up mit<br />

deutlich mehr Platz gebündelte Bestellungen<br />

packen und größere Mengen<br />

managen. Der Ansatz, mit dem<br />

das Duo vor drei Jahren gestartet ist,<br />

ist geblieben: „Frisch Gefischt“ bietet<br />

nur Fische aus nicht bedrohten Beständen<br />

an, nachhaltig gefangen (kein<br />

Schleppnetz) und unter Einhaltung<br />

der Schonzeiten. Als Grundlage über<br />

den Zustand der Fischbestände dienen<br />

dabei u. a. Informationen des Thünen-<br />

Instituts für Fischerei-Ökologie. Was<br />

hier als bedroht gilt, wird nicht gefangen.<br />

So findet sich beispielsweise kein<br />

Kabeljau im Sortiment – die Populationen<br />

sind sowohl in der Nordsee als<br />

auch im Atlantik stark zurück gegangen<br />

und dem Dorsch, wie der Fisch in<br />

der Ostsee heißt, geht es kaum besser.<br />

Die Alternative ist Seehecht, ein aus<br />

Lars Bäumer und Andreas Reinhardt<br />

(v. l.) bieten bei „Frisch<br />

Gefischt“ nur Fische aus nicht<br />

bedrohten Beständen an.<br />

Bäumers Sicht völlig unterschätzter (Frisch-)<br />

Fisch. „Viele kennen ihn nur als TK-Produkt<br />

mit sehr weichem Fleisch. Frisch bietet er ein<br />

völlig neues Geschmackserlebnis.“<br />

DIREKT VOM KUTTER<br />

Auch Scholle, Seehecht, Flunder, Steinbutt,<br />

Lengfisch oder Steinköhler hat man je nach<br />

Saison im Angebot, ebenso Hummer von einem<br />

der letzten noch aktiven Helgoländer<br />

Hummerfischer. Außerdem gibt es Süßwasserfische<br />

wie Barsch, Zander sowie Lachsund<br />

Regenbogenforelle aus Teichen in der<br />

Lüneburger Heide. Einen wesentlichen Unterschied<br />

zu herkömmlichem Fischhandel<br />

macht das Prinzip „Direkt vom Kutter“ aus:<br />

Nach dem Anlanden wird die Ware direkt bei<br />

den Fischern abgeholt, mit denen man kooperiert.<br />

Mittlerweile hat man dank Digitalisierung<br />

schon auf der Fahrt zur Abholung Infos<br />

über die gefangenen Mengen und kann die<br />

Cooking + Catering <strong>inside</strong> 5/22


40 CREATION MEERESFRÜCHTE<br />

Ware bereits verkaufen, bevor sie<br />

eingepackt wurde. „Unser Vorsprung<br />

gegenüber dem Handel“,<br />

erklärt Bäumer, „der Fisch kommt<br />

nachts an und ist morgens schon<br />

wieder raus.“ Neben dem Frische-Aspekt<br />

punktet man auch<br />

mit dem Faktor Nachhaltigkeit:<br />

„Wir sehen uns ja nicht nur als<br />

Fischhändler, sondern verschaffen<br />

unseren Kunden auch einen<br />

neuen Zugang zu der Thematik.“<br />

Denn viele wissen gar nicht, wie<br />

es um die Fischbestände steht,<br />

„Frisch Gefischt“ will Transparenz<br />

schaffen und Unsicherheiten<br />

abbauen. „Den Fischkonsum<br />

zu reduzieren, ist der völlig<br />

richtige Ansatz. Dennoch gibt<br />

es tolle Bestände, die man guten<br />

Gewissens essen kann“, so<br />

Bäumer, der nach dem Abitur<br />

auf einem Thunfisch-Longliner<br />

im Südpazifik und studienbegleitend<br />

in einem familiengeführten<br />

Fischhandel gearbeitet<br />

hat. Auf Wunsch bietet man sogar<br />

eine Menüberatung an. Was<br />

man als Kunde indes mitbringen<br />

müsse, ist Flexibilität – das Angebot<br />

verändert sich nicht nur<br />

mit der Saison, sondern auch<br />

kurzfristig aufgrund von Wetterveränderungen.<br />

Das nehmen<br />

diverse Gastronomie-Kunden im<br />

Kerngebiet Hamburg, aber auch<br />

in Berlin im wahrsten Sinne des<br />

Wortes gerne in Kauf – und nicht<br />

nur dort: „Unser entferntestes<br />

Restaurant liegt in Oberstdorf“,<br />

erklärt Bäumer.<br />

Beim Unternehmen Austerregion<br />

weiß man, dass die<br />

Nordsee jetzt voll von eingeschleppten<br />

wilden Austern ist.<br />

WILDE AUSTERN AUS DER NORDSEE<br />

Auch die Kollegen von „Austerregion“ aus<br />

Bremen sind sowohl im Gastro- als auch<br />

im Catering-Markt tätig: Zwar stehen Marco<br />

Schnackenberg und Joost Becken nach<br />

wie vor, seit ihrem Start 2016, zweimal pro<br />

Woche mit ihren Seafood-Spezialitäten auf<br />

Hamburger Wochenmärkten und verkaufen<br />

an Endkunden. Sie servieren diese aber<br />

mittlerweile auch an ihrer eigens gebauten<br />

Austernbar auf Veranstaltungen wie Hochzeiten<br />

oder bei Golfturnieren. Und können<br />

Eventcaterer deutschlandweit beliefern:<br />

„Veranstaltungen bis zu 3.000 Personen sind<br />

überhaupt kein Problem. Die Nordsee ist voll“,<br />

so Schnackenberg. Voll von wilden Austern,<br />

Pazifischen Austern, die in den 1980er-Jahren<br />

im Wattenmeer zur Zucht ausgebracht wurden<br />

und sich schnell und massiv außerhalb<br />

der Zuchtstationen verbreiteten – eine<br />

„eingeschleppte“ invasive Art, die unter<br />

anderem die heimische Miesmuschel<br />

verdrängt. Dagegen hilft Genießen: Die<br />

vollfleischigen, salzigen wilden Austern<br />

werden an den Austernriffen der niederländischen<br />

Nordseeküste bei Ebbe von<br />

Hand gesammelt. Oft müssen sie, weil<br />

verklumpt, mit Werkzeugen voneinander<br />

getrennt werden. Nach der Sammlung<br />

in Meerwasser-Bassins werden sie<br />

abgeschliffen, verpackt und ausgeliefert.<br />

Auch hier entsteht durch den zügigen<br />

Throughput ein Frische-Vorteil, den Restaurants<br />

in Hamburg und Berlin, von hip<br />

bis hoch zu drei Michelin-Sternen, gerne<br />

für sich nutzen. Neben der wilden Nordsee-Auster<br />

erweitert „Austerregion“ sein<br />

Angebot Stück für Stück – zum Beispiel<br />

um die als pflanzliches Seafood immer<br />

beliebter werdenden Algen (Wakame,<br />

grüner Codium) aus der Nordsee. Eine<br />

weitere Spezialität sind handgetauchte<br />

Jakobsmuscheln aus Norwegen. Hinter<br />

denen ebenfalls harte Arbeit steckt:<br />

Statt dass der Meeresboden von Grundschleppnetzen<br />

oder Dreschen beschädigt<br />

wird, eine übliche Fangmethode für das<br />

begehrte Gourmetprodukt, steigen hier<br />

Profi taucher ins eisige Wasser ab und<br />

sammeln die Muscheln ein. Dass sich<br />

daraus, wie bei den wilden Austern, ein<br />

anderer Preis ergibt, liegt nahe. Doch<br />

neben einer anderen Qualität hat man<br />

auch eine andere, nämlich nachhaltige<br />

und echt spannende Story zu erzählen.<br />

Cooking + Catering <strong>inside</strong> 5/22


CREATION MEERESFRÜCHTE 41<br />

Fisch ist aus der<br />

Catering-Kulinarik<br />

nicht wegzudenken.<br />

Die<br />

Auswahl verantwortungsvoller<br />

Lieferanten ist<br />

sehr wichtig.<br />

BERLINER WERDEN<br />

„FRESSFEINDE“<br />

Storytelling der besten Art hat auch „Holycrab“<br />

aus Berlin zu bieten: Das 2018 gegründete<br />

Food-Unternehmen hat sich nämlich<br />

auf amerikanische Flusskrebse spezialisiert<br />

– aus regionalem Wildfang. Auch hier handelt<br />

es sich um invasive Arten, die heimischen<br />

den Platz streitig machen: Roter amerikanischer<br />

Sumpfkrebs und Kamberkrebs<br />

haben sich in den Stadtgewässern wie dem<br />

See im Berliner Tiergarten und im Britzer<br />

Garten breit gemacht. Bislang wurden sie<br />

von Kooperations-Fischern gefischt und<br />

von „Holycrab“ unter anderem im eigenen<br />

Foodtruck und per Catering auf Events und<br />

Kongressen verkauft. Seit Kurzem deckt<br />

das Unternehmen die gesamte Wertschöpfungskette<br />

von der Befischung bis zur Vermarktung<br />

ab, nachdem es den Zuschlag des<br />

Berliner Senats erhielt. Mit zwei neu eingestellten<br />

Fischern verhindert man nun in<br />

Cooking + Catering <strong>inside</strong> 5/22<br />

noch größerem Umfang, mit mehr<br />

Reusen und weiterem Fangmaterial,<br />

eine weitere Ausbreitung<br />

und kann zugleich die verfügbare<br />

Absatzmenge der „invasiven Delikatessen“<br />

erhöhen. „Berliner:innen<br />

werden zu ‚Fressfeinden‘, die<br />

mit Genuss ihr eigenes Ökosystem<br />

retten,“ bringt es Lukas Bosch, einer<br />

der Gründer, auf den Punkt.<br />

Doch nicht nur die. Außerhalb der<br />

Hauptstadt können die besonderen<br />

Krebse über den Partner „Havelland<br />

Express“ geordert werden.<br />

MEERWASSERFISCH MADE<br />

IN SAARBRÜCKEN<br />

Und auch diese Story verfängt:<br />

Meerwasserfisch aus Saarbrücken.<br />

Die Gegend liegt zwar schon<br />

seit Millionen von Jahren nicht<br />

mehr an einem Meer, nichtsdestoweniger<br />

gibt es nun frischen<br />

Wolfsbarsch aus dem Saarland.<br />

Der schwimmt und gedeiht in<br />

umgebauten Übersee-Containern,<br />

die das Unternehmen „Seawater<br />

Cubes“ (gegründet 2018) in einem<br />

Industriegebiet der Landeshauptstadt<br />

errichtet hat. Hinter<br />

Das 2018 gegründete Unternehmen<br />

Holycrab hat<br />

sich auf amerikanische<br />

Flusskrebse spezialisiert,<br />

die allerdings in Berliner<br />

Gewässern zum „regionalen<br />

Wildfang“ werden.<br />

Frischen Wolfsbarsch aus<br />

dem Saarland bietet „Seawater<br />

Cubes“ aus umgebauten Meerwasser-Containern<br />

an.<br />

dem Start-up stehen die Gründer Carolin<br />

Ackermann, Christian Steinbach und Kai<br />

Wagner, die zuvor als wissenschaftliche<br />

Mitarbeitende im „Labor Aquakultur“<br />

der Hochschule für Technik und Wissenschaft<br />

des Saarlandes tätig waren – Forschungsprofis<br />

also, die in die Zucht- und<br />

Vermarktungspraxis gegangen sind. Mit<br />

aktuell rund fünf Tonnen Fisch erzeugt<br />

das Pilotprojekt noch überschaubare<br />

Mengen per annum. Doch die Idee hinter<br />

„Seawater Cubes“ ist, sich weniger<br />

als Händler und vielmehr als Franchise-<br />

Konzept in vielen anderen Städten zu<br />

vervielfältigen. Angebissen haben bereits<br />

die Gastronomen Daniel Marquardt, Sven<br />

Günther, Swen Schmidt und Jens Schmidt<br />

von der „Bliss Group“ aus Heidelberg: Sie<br />

sind als Investoren eingestiegen und<br />

wollen schon bald ihre eigenen Cubes<br />

errichten. Neben Wolfsbarsch könnten<br />

dann auch Fische wie die Dorade oder der<br />

so begehrte wie gefährdete Red Snapper<br />

gezüchtet werden – und quasi fangfrisch<br />

auf die Teller der Restaurant- und Catering-Unternehmen<br />

sowie externer Kunden<br />

kommen.


Neuheiten<br />

FOOD +<br />

BEVERAGE<br />

MIT „WOW-EFFEKT“<br />

ERLENBACHER<br />

Bereits im Sommer hat Erlenbacher zwei pflanzliche<br />

Cheesecake-Alternativen auf den Markt gebracht. Besonders<br />

cremig sowie fruchtig mit nussigem Boden sollen<br />

die neuen Mitglieder des Crazy Cheesecake Club genau<br />

das fehlende Puzzlestück im Sortiment sein. Plantastic<br />

Creamy Blueberry und Plantastic Creamy Raspberry:<br />

Bei den beiden neuen Mitgliedern des Crazy Cheesecake<br />

Clubs treffen feinste Früchte auf eine cremige Füllung.<br />

Der Mürbeteig aus Margarine und gemahlenen Nüssen<br />

bildet bei beiden Kuchen einen randhohen Boden. Dazu<br />

kommt eine Schicht auf Erbsen- und Sojabasis. Ausgewählte<br />

Beeren sorgen für den „Wow-Effekt“ on top.<br />

www.erlenbacher.de<br />

MIT BIOLAND-SIEGEL<br />

NAARMANN<br />

Exklusiv für Foodservice gibt es Naarmann<br />

Bio H-Milch jetzt in Bioland-Qualität.<br />

Dies kann das Unternehmen jetzt in<br />

Kooperationen mit Bioland-zertifizierten<br />

Erzeugern, anbieten. „Viele Gäste kennen<br />

und vertrauen diesem Siegel, denn<br />

die Bioland-Qualität ist durch Fütterung<br />

und Haltung höher und nachhaltiger als<br />

klassische Bio H-Milch einzustufen“,<br />

sagt Naarmann. Die Bio H-Milch in Bioland-Qualität<br />

ist in der Vollfett oder fettarmen<br />

Variante in den bedarfsgerechten<br />

Gebindegrößen 1 Liter sowie 5 Liter und<br />

10 Liter Bag-in-Box erhältlich. Zusätzlich<br />

ist sie mit 1,5 % Fett im 10 Liter-Gebinde<br />

mit Adapter für den Anschluss an Kaffeevollautomaten<br />

erhältlich.<br />

www.naarmann.de<br />

BESONDERES PAAR<br />

DIAGEO<br />

Baileys meets Tiramisu – zwei Genusslieblinge hat Diageo<br />

seit September zusammengebracht. Einer der weltweit größten<br />

Hersteller von Premium-Spirituosen bringt mit der Baileys Limited<br />

Edition die führende Likörmarke in Deutschland und Österreich<br />

mit dem beliebten Dessert Tiramisu zusammen. Tiramisu<br />

erfreut sich als klassisches Dessert großer Beliebtheit und soll<br />

mit Baileys Irish Cream Likör verfeinert „zum echten Hochgenuss“<br />

werden. Baileys Tiramisu ist eine Komposition aus Mascarpone,<br />

Espresso und einem Hauch von Schokolade. Es greift laut<br />

Diageo den aktuellen Trend „Lust auf Verwöhnung“ auf.<br />

www.diageo.com<br />

Cooking + Catering <strong>inside</strong> 5/22


CREATION NEUHEITEN 43<br />

IM NEUEN LOOK<br />

SALOMON<br />

„Neuer Look. Gleicher Taste“. Unter diesem Motto<br />

hat der Foodservice-Spezialist Salomon Food<br />

World Design und Material seiner Verpackungen<br />

grundlegend neu gestaltet. Produkte und<br />

Rezepturen blieben dagegen laut Unternehmen<br />

gleich. „Klarer, übersichtlicher, zeitgemäßer“:<br />

Das neue Verpackungsdesign soll sich deutlich<br />

von der bisherigen Gestaltung abheben, sagt<br />

Salomon. Es bleibe mit Rot, Hell- und Dunkelblau<br />

aber unverkennbar. Vom Folienbeutel über<br />

Etiketten bis zur Kartonage präsentiert sich alles<br />

im neuen, auch nachhaltigeren, Look.<br />

www.salomon-foodworld.com<br />

KNUSPRIG-RÖMISCH<br />

LANTMÄNNEN UNIBAKE<br />

Der TK-Backwarenexperte Lantmännen<br />

Unibake Germany hat sein Sortiment mit der<br />

neuen Pinsa Romana nach eigenen Angaben<br />

um „eine echte Revolution nach römischer Art“<br />

erweitert. Knusprig, leicht und luftig ist die<br />

Pinsa der Marke Schulstad Bakery Solutions,<br />

eine bekömmliche und gesunde Variante zur<br />

herkömmlichen Pizza. Die Pinsa Romana von<br />

Lantmännen Unibake Germany ist in fünf verschiedenen<br />

Größen und auch glutenfrei erhältlich.<br />

Für die Zubereitung sind kein Fachpersonal<br />

und wenig Platz nötig.<br />

CREMIG IM WINTER<br />

FRONERI SCHÖLLER<br />

www.lantmannenunibake.com<br />

Die Kombination Heißer Apfel mit Zimt und<br />

Vanilleeis hat Froneri Schöller jetzt in eine<br />

kühle Kugel verwandelt. Aus der neuen Wintersorte<br />

„lassen sich im Handumdrehen ausgefallene<br />

Desserts zaubern“, sagt das Unternehmen.<br />

Winterliche Eissorten sollen sich<br />

perfekt für Eisbecher eignen, könnten mit<br />

Waffeln und passenden Saucen aber genauso<br />

gut als kreatives Dessert serviert werden.<br />

„Sobald es kühler wird, schlägt die große<br />

Stunde cremiger Sorten, am besten verfeinert<br />

mit weihnachtlichen Gewürzen“, erklärt<br />

Frank Scholz von Froneri Schöller.<br />

www.froneri-schoeller.de<br />

Cooking + Catering <strong>inside</strong> 5/22


44 CREATION NEUHEITEN<br />

HELLES IN KLEIN<br />

WEIHENSTEPHANER<br />

Das Weihenstephaner Helle bekommt Nachwuchs.<br />

Das Bier in der 0,5-Liter-Euroflasche konnte auch in der<br />

Gastronomie seit der Einführung im Mai 2020 einen laut<br />

Unternehmen „sehr erfreulichen“ Zuwachs verzeichnen.<br />

Deshalb setzt die Bayerische Staatsbrauerei Weihenstephan<br />

den ungebrochenen Retro-Trend nun auch<br />

mit dem kleineren 0,33-Liter-Eurogebinde fort. Mit<br />

dieser Maßnahme will man sich jetzt noch stärker im<br />

nationalen Gastronomiegeschäft etablieren.<br />

www.weihenstephaner.de<br />

ZUM FUSSBALLFEST<br />

DERMARIS<br />

Wenn im November die Fußball-Weltmeisterschaft stattfindet,<br />

will Dermaris mit seinem neuen Fußballbrot dabei sein.<br />

Die vorgebackenen Fladen in Fußballoptik sollen schon für<br />

Vorgeschmack sorgen und ideal zum Teilen und Dippen sein,<br />

natürlich auch als Begleiter beim Public Viewing zur WM.<br />

Die Fladen aus Weizenmehl mit leckeren Kartoffelflocken zu<br />

je 150 Gramm sind bereits nach kurzer Aufbackzeit verzehrfertig.<br />

„Knusprig und herrlich duftend“ sollen sie dann ganz<br />

groß raus kommen. Großverbraucher sollten laut Hersteller<br />

die gewünschte Stückzahl bei Dermaris anfordern. Ersatzstoffe,<br />

künstliche Aromen, Farbstoffe und Geschmacksverstärker<br />

seien in den Backprodukten von Dermaris nicht drin.<br />

www.dermaris.de<br />

TUNA-ERSATZ<br />

BETTAFISH<br />

Nach dem, nach eigenen Angaben, erfolgreichen<br />

Retail-Launch will BettaFish nun auch die<br />

Gastronomie erobern und hat dafür Rungis Express<br />

gewonnen. Abgestimmt auf die Bedürfnisse<br />

der Gastronomie, hat das Berliner Food-<br />

Start-up drei vielseitige TU-NAH Produkte auf<br />

Basis von Meeresalgen entwickelt, um beliebte<br />

Thunfisch-Klassiker einfach zu ersetzen.<br />

BettaFish TU-NAH Topping & Filling, BettaFish<br />

TU-NAH Base sowie BettaFish Creamy.<br />

www.bettafish.co<br />

Cooking + Catering <strong>inside</strong> 5/22


CREATION NEUHEITEN 45<br />

PINSA MAL FÜNF<br />

DR. OETKER PROFESSIONAL<br />

Im September hat Dr. Oetker Professional<br />

sein Sortiment um die trendige Pinsa<br />

in fünf Varianten erweitert. Ob vegetarisch,<br />

vegan oder mit Fleisch, mit oder<br />

ohne Belag: „La PINSA! von Dr. Oetker<br />

Professional lässt als 360 Grad-Konzept<br />

keine Wünsche offen“, sagt das Unternehmen<br />

und man habe das passende<br />

Servicematerial gleich mit im Gepäck.<br />

Typisch für eine Pinsa sei auch die<br />

besondere Teigzubereitung: Weizen-,<br />

Dinkel- und Reismehl kommen neben<br />

Sauerteig zum Einsatz.<br />

www.oetker-professional.de<br />

OMA‘S RELAUNCH<br />

FRONERI SCHÖLLER<br />

ROSEN UND MEHR<br />

WIBERG<br />

Oma’s Landkuchen wurde ein Update verpasst.<br />

Zur besseren Portionierung sind die sieben Rundkuchen<br />

der Produktlinie jetzt geviertelt. Gastronom:innen<br />

können ihr Angebot so noch flexibler<br />

gestalten und variabel auf unterschiedliche Gästezahlen<br />

reagieren. Auch unnötigem Food Waste<br />

soll dadurch ein Riegel vorgeschoben werden.<br />

Neben dem neuen Zuschnitt haben nun fast alle<br />

Sorten einen noch höheren Fruchtanteil. Zum Relaunch<br />

wurde außerdem die neue fruchtige Sorte<br />

Rhabarber-Baiser eingeführt.<br />

www.froneri-schoeller.de<br />

Dafür, dass der Herbst „heiß und sinnlich“<br />

wird, sollen die Neuprodukte von<br />

Wiberg sorgen, ob die trendige Pfeffermischung<br />

für internationale Speziali täten,<br />

oder ein Kräuter-Blüten-Mix für farbenfrohe<br />

Vielfalt. Besonders spannend sollen<br />

die exquisiten Rosenblütenblätter<br />

sein, denn „die Rose spricht wie kaum eine<br />

andere Blume die Empfindungen der<br />

Menschen an“, so das Unternehmen. Beste<br />

Bedingungen findet die Rosensorte in<br />

den Südtiroler Alpen, wo sie von einem<br />

Familienbetrieb in bester Bio-Qualität für<br />

das exquisite Sortiment angebaut wird.<br />

www.wiberg.de<br />

Cooking + Catering <strong>inside</strong> 5/22


46 CREATION GETRÄNKE UMFRAGE<br />

<strong>CC</strong>I-Catering-Panel<br />

Getränke<br />

als Schlüsselfaktor<br />

Cooking + Catering <strong>inside</strong> 5/22


CREATION GETRÄNKE UMFRAGE 47<br />

FOTOS: AdobeStock<br />

Bei Getränken muss im<br />

Catering ebenso alles<br />

stimmen wie bei der<br />

Kulinarik. Das jedenfalls<br />

legen die Ergebnisse<br />

der Umfrage „Getränke<br />

im Catering“ aus dem<br />

Panel von <strong>CC</strong>I nahe, mit<br />

der wir der Relevanz des<br />

Themas auf den Grund<br />

gegangen sind.<br />

Von Hans Jürgen Krone<br />

B<br />

Bei Gesprächen mit den Caterern<br />

stehen meistens deren Kulinarik und<br />

gastronomische Konzepte im Vordergrund,<br />

weil sie dort oft ihre spezielle<br />

Handschrift am deutlichsten spürbar<br />

verwirklicht sehen. Nur selten, so zumindest<br />

der oberflächliche Eindruck,<br />

wird ausführlich über die Drinks gesprochen.<br />

Spezielle Getränkekonzepte<br />

sind selbst im Event-Catering eher<br />

eine Seltenheit oder es wird nicht so<br />

ausführlich über sie berichtet. Um<br />

auf diesem Feld ein wenig mehr Licht<br />

ins Branchendunkel zu bringen, hat<br />

Cooking+Catering <strong>inside</strong> wieder einmal<br />

sein eigenes Catering-Panel ins<br />

Spiel gebracht. Dieses erhebt zwar<br />

wie immer keinen Anspruch auf Repräsentativität,<br />

aber die Reaktionen<br />

auf die vergangenen Befragungsergebnisse<br />

zeigten deutlich die Relevanz<br />

der Erkenntnisse, an der wieder<br />

erfahrene Marktteilnehmer beteiligt<br />

waren. Für das Engagement bedankt<br />

sich die Redaktion von Cooking+Catering<br />

<strong>inside</strong> sehr herzlich.<br />

Wie wichtig sind Getränke im<br />

Allgemeinen für Ihr Geschäft?<br />

7 %<br />

UNWICHTIG<br />

20 %<br />

WICHTIG<br />

20 %<br />

MITTEL<br />

28 %<br />

MITTEL<br />

73 %<br />

SEHR WICHTIG<br />

Wie groß ist die Bedeutung, die<br />

Getränke für die Profitabilität Ihres<br />

Geschäfts haben?<br />

40 %<br />

SEHR GROSS<br />

40 %<br />

GROSS<br />

Wie groß ist die Rolle, die Getränke<br />

für Ihre Kunden spielen?<br />

40 %<br />

SEHR GROSS<br />

32 %<br />

GROSS<br />

Getränke sind<br />

sehr wichtig<br />

Und die Teilnehmer machten eines<br />

sehr deutlich: Getränke sind<br />

eine bedeutsame Selbstverständlichkeit<br />

im Geschäft, über die vielleicht<br />

nicht so viel diskutiert wird,<br />

die aber einfach dazugehört und<br />

durchaus Beachtung findet. So antworteten<br />

auf die Frage, „Wie wichtig<br />

sind Getränke im Allgemeinen<br />

für Ihr Geschäft?“ 73 Prozent mit<br />

„sehr wichtig“ und 20 Prozent mit<br />

„wichtig“. Nur 7 Prozent sind der<br />

Auffassung, dass das Thema für sie<br />

nicht wichtig ist, eventuell deshalb,<br />

weil es manchmal gar nicht Teil ihres<br />

Geschäfts ist. Und dass Getränke<br />

nicht nur deshalb Relevanz haben,<br />

weil die Kunden und Gäste sie erwarten,<br />

sondern sie sich im wahrsten<br />

Sinne des Wortes auszahlen, ja<br />

auszahlen müssen, zeigen die Antworten<br />

auf die Frage, wie groß ist<br />

die Bedeutung der Getränke für die<br />

Profitabilität des Geschäfts der Befragten<br />

ist. Dass diese unwichtig<br />

sei, meinte kein einziger Befragter.<br />

Für einen gleichen Anteil von 40<br />

Prozent ist dieser Anteil „sehr groß“,<br />

oder noch „groß“ und für 20 Prozent<br />

„mittel“. Dass für die Kunden selbst<br />

Getränke eine sehr große Rolle spielen,<br />

meinen allerdings ebenfalls 40<br />

Prozent. 32 Prozent meinen, diese<br />

Rolle wäre aus Sicht der Kunden<br />

„groß“ und 28 meinen, diese fänden<br />

sie „mittel“-wichtig. Auch hier<br />

spielt sicherlich eine Rolle, in welchem<br />

Teil der Catering-Branche die<br />

Befragten verortet sind.<br />

Das gilt wohl auch bei der Antwort<br />

auf die Frage, auf welchem<br />

Getränkesegment dabei der größte<br />

Fokus liegt. Nichtalkoholische Getränke<br />

und Heißgetränke zusammen<br />

haben dabei einen Anteil von<br />

67 Prozent, alkoholische Getränke<br />

33 Prozent. Das liegt wohl vor allem<br />

daran, dass Alkohol hauptsächlich<br />

im Event-Catering eine wichtige<br />

Rolle spielt und in anderen Bereichen<br />

des Marktes gar nicht oder<br />

Cooking + Catering <strong>inside</strong> 5/22


48 CREATION GETRÄNKE UMFRAGE<br />

wenig vertreten ist. Dass der<br />

Fokus nur bei 13 Prozent der Caterer<br />

besonders auf Heißgetränken<br />

liegt, überrascht ein wenig.<br />

Das Ergebnis könnte allerdings<br />

dadurch etwas verfälscht sein,<br />

dass so mancher diese auch einfach<br />

zu den nichtalkoholischen<br />

Getränke gezählt und entsprechend<br />

gestimmt hat. Das zeigt<br />

sich auch bei der Auswertung<br />

der Antworten auf die Frage,<br />

was aus Sicht der Caterer das<br />

wichtigste Getränkesegment bei<br />

nichtalkoholischen Getränken<br />

ist. Hier wurden nämlich auch<br />

Heißgetränke genannt. Allerdings<br />

rangieren sie auch hier,<br />

gleichauf mit alkoholfreiem Bier,<br />

mit 3 Prozent Anteil der Nennungen<br />

ganz hinten. Nach dieser<br />

Befragung sind Getränke wie<br />

Wasser und Near-Water-Produkte<br />

die für die Caterer wichtigste<br />

AfG-Kategorie (38 Prozent),<br />

gefolgt von Säften (28 Prozent),<br />

Limonaden (18 Prozent) und<br />

Energy Drinks (10 Prozent).<br />

Bei den alkoholischen Getränken<br />

liegen Wein (31 Prozent),<br />

Bier/Biermix (26 Prozent) und<br />

Sekt (26 Prozent) relativ nahe<br />

beieinander beziehungsweise<br />

exakt gleich auf. Weniger wichtig<br />

sind aus Sicht der Caterer<br />

Cocktails (12 Prozent) und auch<br />

Spirituosen (6 Prozent).<br />

Was sind aus Ihrer Sicht<br />

die wichtigsten Getränkesegmente<br />

bei alkoholischen<br />

Getränken?<br />

Wein<br />

Bier/Biermix<br />

Sekt/Champagner<br />

Cocktails<br />

Spirituosen<br />

5 %<br />

12 %<br />

26 %<br />

26 %<br />

31 %<br />

Wie groß ist die Rolle, die Getränkemarken<br />

aus Ihrer Sicht in<br />

diesem Geschäft spielen?<br />

18 %<br />

MITTEL<br />

Auf welchem dieser Segmente<br />

liegt dabei Ihr Fokus am meisten?<br />

13 %<br />

HEISS-<br />

GETRÄNKE<br />

24 %<br />

SEHR GROSS<br />

54 %<br />

NICHTALKOHOLISCHE<br />

GETRÄNKE<br />

33 %<br />

ALKOHOLISCHE<br />

GETRÄNKE<br />

58 %<br />

GROSS<br />

Wie wichtig sind Marken bei Ihrer<br />

Entscheidung, bestimmte Getränke<br />

einzusetzen?<br />

7 %<br />

MITTEL<br />

27 %<br />

SEHR WICHTIG<br />

66 %<br />

WICHTIG<br />

Und dass nicht nur bei der Kaufentscheidung<br />

im Retail, sondern<br />

auch bei den Gastro-Konzepten die<br />

Marken der ausgeschenkten Getränke<br />

eine entscheidende Rolle spielen,<br />

bestätigt die Befragung ebenfalls:<br />

82 Prozent schätzen diese Rolle als<br />

sehr groß oder groß ein. Der Rest<br />

von 18 Prozent schätzt die Relevanz<br />

zumindest als „mittel“ ein. Kein einziger<br />

der Befragten hält die Marken<br />

für bedeutungslos. Und weil das Angebot<br />

bestimmter Markengetränke<br />

einfach unvermeidlich erscheint,<br />

fällt die Antwort auf die Frage, wie<br />

wichtig Marken bei der Entscheidung<br />

sind, bestimmte Getränke einzusetzen,<br />

noch eindeutiger aus: 93 Prozent der Befragten<br />

sagen, dass sie bei dieser Entscheidung sehr<br />

wichtig bis wichtig sind. Als mittelmäßig wichtig<br />

sehen sie in diesem Zusammenhang nur<br />

7 Prozent der Caterer an.<br />

Viele Aspekte<br />

sind relevant<br />

Doch trotz der Marken-Relevanz verlassen sich<br />

die Caterer bei der Entscheidung für bestimmte<br />

Getränke nicht nur darauf. Auf die Frage, welche<br />

Kriterien bei ihrer Getränkeauswahl eine<br />

Rolle spielen, auf die Mehrfachnennungen<br />

möglich waren, liegen die Antworten zwar rela-<br />

Cooking + Catering <strong>inside</strong> 5/22


CREATION GETRÄNKE UMFRAGE 49<br />

Was sind aus Ihrer Sicht die wichtigsten<br />

Getränkesegmente bei nichtalkoholischen<br />

Getränken?<br />

Wasser/Near Water<br />

38 %<br />

Säfte<br />

28 %<br />

Limonaden<br />

18 %<br />

Energy Drinks<br />

9 %<br />

Heißgetränke<br />

3 %<br />

Bier<br />

3 %<br />

Gute Getränke miteinander zu genießen, ist für viele<br />

Menschen nach wie vor ein wichtiges Erfolgskriterium bei<br />

Events aller Art. Das wissen natürlich auch die Caterer.<br />

tiv gleich auf, aber Qualität und Regionalität<br />

stehen klar vorne. Danach folgen<br />

dann noch Geschmack, Preis und<br />

Marke sowie ein relativ hoher Anteil<br />

nicht näher spezifizierter anderer Kriterien<br />

mit 19 Prozent. Hier zeigt sich<br />

sehr deutlich, dass die Caterer sich<br />

intensiv mit den eingesetzten Getränken<br />

beschäftigen. Die Hersteller tun<br />

gut daran, in ihrer Kommunikation<br />

den Caterern gegenüber sehr genau<br />

zu den relevanten Punkten Stellung<br />

zu nehmen und auch dafür zu sorgen,<br />

dass sie ihre Produkte probieren.<br />

Auch lohnt es sich wohl zu erfragen,<br />

worauf das einzelne Unternehmen<br />

zusätzlich besonderen Wert legt, weil<br />

hier durchaus das für eine Entscheidung<br />

wichtigste Kriterium „lauern“<br />

könnte. Und dass sich die Caterer mit<br />

der Thematik gut auskennen und<br />

man ihnen nichts vormachen kann,<br />

sieht man auch an den Antworten<br />

auf die Abschlussfrage, wo es beim<br />

Getränkeeinsatz im Catering aus ihrer<br />

Sicht die größten Probleme gibt.<br />

Hier liegen Logistik und Verpackung<br />

ganz vorne und das dürfte sich angesichts<br />

der aktuellen Entwicklungen<br />

noch verschärft haben. Weitere<br />

Aspekte, bei denen es aus Sicht der<br />

Catering-Unternehmen in Sachen<br />

Getränke öfter nicht so richtig rund läuft,<br />

sind Qualität und Geschmack.<br />

Insgesamt lässt sich nach den Ergebnissen<br />

dieser Befragung die These, das Geschäft<br />

mit Getränken sei für Caterer nicht<br />

so interessant und in seinen Einzelheiten<br />

weniger relevant als andere Bereiche, keinesfalls<br />

halten. Getränke sind ein Schlüsselfaktor<br />

in diesem Geschäft. Für die Caterer<br />

ist das Thema sehr wichtig und sie<br />

haben diesbezüglich recht vielfältige, oft<br />

individuelle Ansprüche. Lieferanten und<br />

Hersteller tun also gut daran, einen intensiven<br />

Dialog mit der Catering-Branche zu<br />

führen, wenn sie Marktrelevanz erreichen,<br />

forcieren oder erhalten wollen.<br />

Welches der folgenden Kriterien spielt bei Ihrer<br />

Getränkeauswahl eine Rolle?<br />

Wo gibt es beim Getränkeeinsatz im Catering aus<br />

Ihrer Sicht die größten Probleme?<br />

Qualität<br />

20 %<br />

Logistik<br />

37 %<br />

Regionalität<br />

19 %<br />

Verpackung<br />

31 %<br />

Geschmack<br />

16 %<br />

Qualität<br />

12 %<br />

Preis<br />

15 %<br />

Geschmack<br />

12 %<br />

Marke<br />

10 %<br />

Regionalität<br />

4 %<br />

Sonstiges<br />

19 %<br />

Andere (offen)<br />

4 %<br />

Cooking + Catering <strong>inside</strong> 5/22


50 CORPORATE INDUSTRIE<br />

BARTSCHER<br />

PROJEKTE MIT BETREUUNG<br />

Auf der neuen Website<br />

www.bartscherprojects.com<br />

hat das Unternehmen jetzt<br />

sein neuestes Projekt gelauncht. Unter<br />

dem Motto „Was auch immer es ist – es<br />

beginnt mit Bartscher“ bietet der Hersteller<br />

seinen Gastro-Kunden die Abwicklung<br />

des kompletten Küchen-Projekt-Prozesses<br />

aus einer Hand. „Schließlich ist die Küche<br />

der Taktgeber jeder guten Gastronomie.<br />

Ein gut geplantes Küchenkonzept mit<br />

passenden Arbeitsabläufen und einer bedarfsgerechten<br />

Technik macht da einen<br />

gewaltigen Unterschied aus“, begründet<br />

Bartscher den Vorstoß. Zunächst gibt es<br />

dafür eine Bedarfsanalyse/Funktionsermittlung,<br />

die klärt, was an Gerätschaften<br />

und Equipment benötigt wird. Im<br />

Rahmen der Konzepterstellung ergeben<br />

sich die Grundzüge eines Konzepts durch<br />

den in der Bedarfsanalyse gemeinsam ermittelten<br />

Gerätebedarf und die jeweilige<br />

Verwendung. Das liefert wiederum die<br />

Basis für eine erste Handskizze, die durch<br />

den Bartscher Konzeptplaner erstellt werde.<br />

Nach verbindlicher Auftragserteilung<br />

werden dann im Rahmen der Installationsplanung<br />

die Anschlusspunkte von<br />

Elektro/Gas und Wasser/Abwasser bestimmt.<br />

Bei Bartscher endet die Betreuung<br />

nicht nach dem Verkauf, betonen die<br />

Verantwortlichen. Ein Besuch nach Projektabschluss<br />

sei beispielsweise selbstverständlich.<br />

Es ist eines der führenden Unternehmen<br />

der Großküchenbranche in<br />

Europa, denn seit seiner Firmengründung<br />

im Jahr 1876 hat sich Bartscher<br />

zu einem Großküchen-Vollsortimenter<br />

entwickelt. Das Produktsortiment der<br />

Bartscher GmbH umfasst eine große<br />

Auswahl an Profigeräten, Küchenhelfern<br />

und anderen innovativen<br />

Produktlösungen. Man habe „alles,<br />

was im modernen Großküchenbetrieb<br />

benötigt wird, um effizient<br />

zu arbeiten“, sagt das Unternehmen<br />

selbst dazu.<br />

SCHOLL<br />

SMARTE SPEISENAUSGABE<br />

Flexibilität beim Einsatz<br />

ist heute im Catering<br />

auch bei technischen Produkten<br />

von besonderer Bedeutung. Dem trägt die<br />

neue smarte Speisenausgabe von Scholl<br />

namens Smart-Serve Rechnung. Sie ist<br />

laut Unternehmen universell einsetzbar<br />

und kann deshalb sowohl in Betriebsrestaurants,<br />

bei der Schulverpflegung,<br />

in der Erlebnisgastronomie oder bei Seminaren<br />

oder Schulungen in Hotels ihren<br />

Platz finden. Bei der Entwicklung<br />

der Smart-Serve hätten besonders die<br />

Aspekte Funktionalität, Flexibilität und<br />

Wirtschaftlichkeit im Vordergrund gestanden,<br />

berichtet der Hersteller. Neben<br />

der Smart-Serve-Kochstation sieht Scholl<br />

die Kalt-Warm-<strong>Ausgabe</strong>n als „Highlight“<br />

an. Damit werden die Speisen durch einfaches<br />

Umschalten wahlweise kalt- oder<br />

warmgehalten. Ein Modul könne beispielsweise<br />

zum Frühstück kalt und mittags<br />

oder abends warm arbeiten.<br />

Darüber hinaus verfügt die Serie über<br />

Bain-Maries, Kaltausgaben, Vitrinen, Neutralausgaben,<br />

Kassenstand, Einfahrnische<br />

für bausseitige Geräte und Eckmodule.<br />

„Ein optimal aufeinander abgestimmtes<br />

System“, sagt Scholl. Für die Optik sorgtdas<br />

moderne Design, für das viele Farbkombinationen<br />

und Dekore zur Verfügung<br />

stehen. Die Caterer könnten damit<br />

ihren Gästen ein Ambiente bieten, in dem<br />

sie sich wohlfühlen, sagt Scholl.<br />

Scholl, ein Unternehmen, das auf<br />

mehr als 75 Jahren Firmentradition<br />

zurückblicken kann, hat sein Produktsortiment<br />

stetig weiter entwickelt. Es<br />

reicht heute von der Speisenzubereitung<br />

über die Speisenpräsentation<br />

bis hin zur Geschirrrückgabe. In den<br />

Bereichen Laden- und Anlagenbau<br />

kann das Unternehmen nach eigenen<br />

Angaben auch auf Kundenwünsche<br />

nach Maß eingehen. In den vergangenen<br />

Jahren sind beispielsweise<br />

Induktionstechnik und Frontcooking<br />

zu festen Größen im Scholl-Produktportfolio<br />

geworden.<br />

Cooking + Catering <strong>inside</strong> 5/22


CORPORATE INDUSTRIE 51<br />

REMSGOLD<br />

FÜR PERSONAL UND UMWELT<br />

In Zeiten, in denen<br />

das Thema Hygiene<br />

auch in der Gastronomie so wichtig genommen<br />

wird wie selten zuvor und es<br />

bei gleichzeitigem Mangel an erfahrenem<br />

Personal und Geld um den Umweltschutz<br />

geht, hat ein neues Konzept der Hygienespezialisten<br />

von Remsgold Relevanz: das<br />

REGOquick System, bestehend aus einer<br />

Dosiereinheit mit Aufbewahrungsbehälter<br />

für hochkonzentrierte Reinigungsmittel,<br />

verpackt in auslaufsichere Beutel. Abgerundet<br />

wird es durch wiederverwendbare<br />

Sprühflaschen. Deren Farbgebung ist auf<br />

die farbliche Codierung der Dosiergeräte<br />

sowie der Reinigungs- und Desinfektionspläne<br />

abgestimmt. Damit ist es laut<br />

Unternehmen im Wesentlichen selbsterklärend<br />

und reduziere in der Folge den<br />

Schulungsaufwand der Anwender. Die Dosiereinheit<br />

gewährleiste die Befüllung mit<br />

der jeweils richtigen Menge, somit würden<br />

Fehler vermieden. Bei richtiger Handhabung<br />

werde ein direkter Kontakt der Anwender<br />

mit Konzentraten vermieden. Das<br />

wichtigste Argument für den Einsatz von<br />

REGOquick sind aber laut Unternehmen<br />

Kostensenkungen: Eine anwenderfertige<br />

Sprühflasche lasse sich für einen niedrigen<br />

zweistelligen Centbereich herstellen. Ein<br />

Beutel aus dem Sortiment könne den Kauf<br />

von bis zu 80 herkömmlichen Sprühflaschen<br />

einsparen und schone damit gleichzeitig<br />

auch die Umwelt.<br />

Seit mehr als 60 Jahren entwickelt<br />

und produziert Remsgold in<br />

Winterbach bei Stuttgart innovative<br />

Reinigungs- und Pflegeprodukte<br />

für Industriekantinen, Gastronomie,<br />

Hotellerie, soziale Einrichtungen,<br />

Schulen, Krankenhäuser und Behörden.<br />

„Wir kümmern uns um Ihre<br />

Hygienesicherheit“, verspricht das<br />

Unternehmen. Nachhaltigkeit werde<br />

dabei nicht nur bei den eingesetzten<br />

Rohstoffen und Verpackungsmaterialien<br />

großgeschrieben. 80 Prozent der<br />

erdölchemischen habe man bereits<br />

durch pflanzliche und mineralische<br />

Rohstoffe ersetzt.<br />

Hochgenuss. Ganz persönlich.<br />

Seit über 60 Jahren internationaler Premium-Experte im Bereich<br />

Verpflegungslösungen<br />

Exklusive Menüauswahl von bis zu 300 handgekochten Gerichten<br />

Umsetzungsspezialist: Von der systematischen Bedarfsanalyse bis<br />

zur Platzierung Ihrer individuellen Lösung<br />

Ganzheitlicher Nachhaltigkeitsansatz von der Produktbeschaffung<br />

und Herstellung bis zur Verpackung<br />

Hofmann Menü-Manufaktur GmbH · Adelbert-Hofmann-Straße 6 · D-97944 Boxberg-Schweigern<br />

hofmanns.de


52 CORPORATE NUTZFAHRZEUGE<br />

STROMER<br />

FÜR DAS<br />

GASTGEWERBE<br />

Den E-Transportern gehört die Zukunft.<br />

Das Angebot an rein elektrisch<br />

angetriebenen Nutzfahrzeugen<br />

wächst. Laut<br />

Studie sind die E-Transporter<br />

insgesamt preisgünstiger<br />

als vergleichbare<br />

Diesel-Modelle. In puncto<br />

Alltagstauglichkeit werden<br />

Gastronomen kaum auf<br />

Probleme stoßen. Das<br />

Thema Reichweite sollte<br />

einer genaueren Betrachtung<br />

unterzogen werden.<br />

Von Mathias Hansen<br />

Fiat setzt den Ausbau<br />

seines rein elektrischen<br />

Fahrzeugangebots mit<br />

dem neuen E-Doblò fort.<br />

Cooking + Catering <strong>inside</strong> 5/22


CORPORATE NUTZFAHRZEUGE 53<br />

K<br />

Kommunale und öffentliche<br />

Ladestationen für Elektroautos<br />

prägen längst das Bild<br />

in deutschen Städten, aber<br />

auch in ländlichen Gebieten.<br />

Restaurants, Hotels und<br />

Gaststätten sind auf den Zug<br />

aufgesprungen und stellen<br />

ihren Gästen an Ladesäulen<br />

Strom zum Aufladen von<br />

Tesla, VW e-Up oder Hyundai<br />

Ioniq bereit. Eine gute Idee<br />

fürs Geschäft, kann auf diese<br />

Weise doch beste Kundenbindung<br />

betrieben werden.<br />

Wie aber steht es um die<br />

Affinität der Gastronomen<br />

zu Elektro-Nutzfahrzeugen<br />

im eigenen Fuhrpark? Wird<br />

bereits auf elektrifizierte<br />

Transporter und Shuttle zurückgegriffen<br />

oder ist die<br />

Hemmschwelle noch zu<br />

hoch? Und welche Angebote<br />

werden der Branche marktseitig<br />

unterbreitet? Letztere<br />

Frage beantwortet ein Blick<br />

in die Statistik: Da in jüngster<br />

Vergangenheit schlichtweg<br />

zu wenige rein elektrische<br />

Transporter zur Verfügung<br />

standen, liegt ihr Marktanteil<br />

in Deutschland lediglich bei<br />

fünf Prozent. Zum Vergleich:<br />

Der Anteil an elektrisch betriebenen<br />

PKW hat mittlerweile<br />

einen Wert von rund 14<br />

Prozent erreicht. Einer Studie<br />

der Organisation Transport &<br />

Environment (T&E) zufolge<br />

Förderungen für<br />

klimaschonende<br />

Nutzfahrzeuge<br />

im Rahmen des zweiten Förderaufrufs<br />

des Bundesministeriums<br />

für Digitales und Verkehr können<br />

Betriebe seit Ende Juni Förderanträge<br />

stellen – sowohl für den Kauf<br />

von Transportern mit alternativen<br />

Antrieben als auch für die Tank- und<br />

Infrastruktur. Im Bereich der neuen<br />

alternativen Nutzfahrzeuge gibt es<br />

Förderungen in den Fahrzeugklassen<br />

N1 (bis 3,5 Tonnen), N2 (3,5 bis<br />

12 Tonnen) und N3 (ab 12 Tonnen)<br />

in Höhe von 80 Prozent der Investitionsmehrausgaben<br />

im Vergleich<br />

zu einem konventionellen Dieselfahrzeug.<br />

Die Förderung der für den<br />

Betrieb erforderlichen Tank- und<br />

Ladeinfrastruktur liegt in Höhe von<br />

80 Prozent der zuwendungsfähigen<br />

projektbezogenen Gesamtausgaben.<br />

Weitere Infos unter: www.klimafreundliche-nutzfahrzeuge.de/<br />

foerderung<br />

FOTOS: Ford, Mercedes-Benz, Fiat, Opel<br />

wird die Nachfrage nach elektrischen<br />

Transportern auch bis 2030 das Angebot<br />

übersteigen, sollten die von der<br />

EU vorgeschlagenen Emissionsreduktionsziele<br />

für Transporter nicht massiv<br />

verschärft werden. Ein deutlich positiveres<br />

Bild zeichnet die Unternehmensberatung<br />

McKinsey. Diese erwartet,<br />

dass in der besagten Zeitspanne bereits<br />

54 Prozent aller gewerblichen Kleintransporter<br />

Strom statt Diesel tanken.<br />

Dieses Szenario basiert auf der Annahme,<br />

dass der Zugang zu Großstädten<br />

für Nutzfahrzeuge mit konventionellen<br />

Verbrennungsmotoren bis 2025 stark<br />

eingeschränkt wird.<br />

Doch nicht nur die Emissionsprofile<br />

sorgen für ein Umdenken bei der Fahrzeugwahl<br />

in deutschen Betrieben. In<br />

typischen Anwendungsfällen mit einer<br />

durchschnittlichen täglichen Fahrleistung<br />

von 70 Kilometern bieten voll elektrische<br />

Transporter mit der heutigen<br />

Technologie bereits einen attraktiveren<br />

Cooking + Catering <strong>inside</strong> 5/22


54 CORPORATE NUTZFAHRZEUGE<br />

Nutzen als konventionelle Dieselfahrzeuge.<br />

T&E hat errechnet, dass E-Varianten derzeit<br />

pro Kilometer um 28 Prozent günstiger in<br />

Anschaffung und Betrieb sind. Förderungen<br />

seitens des Staates tragen derzeit einen<br />

gewichtigen Teil dazu bei – Experten sind<br />

sich aber sicher, dass die Kaufbereitschaft<br />

langfristig auch ohne Subventionen bestehen<br />

bleiben wird. Beispielsweise sei damit<br />

zu rechnen, dass die Kosten für Batterien<br />

weiter sinken werden, was sich positiv auf<br />

die Verkaufszahlen auswirken wird.<br />

IN FAST ALLEN BELANGEN<br />

ALLTAGSTAUGLICH: E-MOBILITÄT<br />

IN DER GASTRONOMIE<br />

Soweit die Theorie. Wie aber steht es um<br />

die Praxistauglichkeit der E-Transporter im<br />

Gastgewerbe? Dieser Frage sind die Green<br />

Chefs, eine Gemeinschaft besonders fairer<br />

und verantwortungsvoller Gastronomen,<br />

bei ihren Partnerbetrieben nachgegangen.<br />

Wichtigste Erkenntnis: Kleinere Besorgungen,<br />

Lieferungen oder Geschäftstreffen<br />

lassen sich mit dem Elektrofahrzeug längst<br />

problemlos erledigen. Auch die Umstellung<br />

des hoteleigenen Shuttle-Service ist<br />

mittlerweile kein Problem mehr. Beispielhaft:<br />

Ein Green Chef aus Niederösterreich<br />

setzt bereits seit 2014 auf einen Lieferwagen<br />

von Renault und spart auf diese Weise<br />

jährlich rund 600 Liter Kraftstoff. Ein<br />

Kollege aus Hamburg nannte als Vorteile<br />

das kostenlose Parken für E-Fahrzeuge, die<br />

Befreiung von der Kfz-Steuer sowie die<br />

Möglichkeit, Strom aus eigener Herstellung<br />

quasi gratis zu „tanken“. Photovoltaikanlage<br />

auf dem Dach sowie ein Blockheiz-<br />

ECombo/Movano-e:<br />

Auch Opel stellt seine<br />

Transporter als E-Varianten<br />

zur Verfügung.<br />

kraftwerk machen es möglich.<br />

Hinzu kommt der Image-Effekt<br />

– gerade bei Betrieben, die auf<br />

Nachhaltigkeit und Klimaneutralität<br />

setzen und dies in ihrer<br />

Firmenphilosophie verankert<br />

haben. Ein oder mehrere Stromer<br />

im Fahrzeugpool dokumentieren<br />

den ökologischen Ansatz<br />

auf Anhieb nach außen. Es gibt<br />

aber auch eine Kehrseite der<br />

Medaille: Herausforderungen<br />

in den Segmenten Reichweite<br />

und Leistungsstärke sind nicht<br />

wegzudiskutieren. Bei größeren<br />

Catering-Anfragen beispielsweise<br />

stoßen E-Transporter an<br />

ihre Grenzen, weshalb Gastronomen<br />

auf Hybrid-Alternativen<br />

als Zwischenlösung setzen.<br />

WIE WEIT KOMMEN AKTUELLE<br />

E-TRANSPORTER?<br />

Das Thema Reichweite ist nicht nur<br />

für Käufer von E-Pkw von zentraler<br />

Bedeutung, auch rein elektrische Nutzfahrzeuge<br />

werden vor allem an diesem<br />

Richtwert gemessen. Und dies zurecht,<br />

denn die auf dem Markt aktuelle Spanne<br />

an Reichweiten von Elektrotransportern<br />

erstreckt sich von 120 bis 360<br />

Kilometer. Für manchen Betrieb mag<br />

dies ausreichend sein, für andere stellt<br />

das ein K.O.-Kriterium dar. Einen neuen<br />

Benchmark will in Kürze das Start-up<br />

Elaris setzen, dessen Hochdach-Kastenwagen<br />

„Caro“ bis zu 450 Kilometer weit<br />

kommen soll. Der Newcomer wird abzüglich<br />

Förderung ab 41.000 Euro netto<br />

kosten, Schnellladen mit bis zu 150 kW<br />

Ausgewählte E-Transporter im Überblick<br />

Hersteller<br />

Citroën<br />

Modell<br />

ë-Jumper Kastenwagen<br />

L4H2 35 Heavy<br />

Reichweite<br />

(km)<br />

Leistung<br />

(kW)<br />

Batteriekapazität<br />

(kWh)<br />

Preis für<br />

Basisvariante<br />

(Euro)<br />

200 100 70 80.182<br />

Fiat E-Ducato Kastenwagen 35 L4H2 271 90 79 87.703<br />

Ford E-Transit Kastenwagen 390 L3 317 135 77 70.710<br />

Mercedes-Benz eVito Kastenwagen lang 230 150 66 54.728<br />

Opel Movano-e Cargo L3H2 247 100 70 77.338<br />

VW e-Crafter Kastenwagen 173 100 35,8 64.141<br />

QUELLE: ADAC<br />

Cooking + Catering <strong>inside</strong> 5/22


CORPORATE NUTZFAHRZEUGE 55<br />

eSprinter: Die nächste<br />

Generation eSprinter bei<br />

der Wintererprobung.<br />

ermöglichen und kurze Lieferzeiten<br />

garantieren. Das in<br />

Rheinland-Pfalz angesiedelte<br />

Unternehmen setzt hierbei<br />

auf eine chinesisch basierte<br />

Produktion und will ebenfalls<br />

noch in diesem Jahr eine kleinere<br />

Version mit wahrscheinlich<br />

günstigerem Preis offerieren.<br />

Ganz generell sind für die<br />

Reichweite sowohl der Stromverbrauch<br />

als auch die im<br />

Fahrzeug verbauten Batterien<br />

von entscheidender Bedeutung.<br />

Die einfachste Möglichkeit<br />

zur Maximierung der<br />

Reichweite besteht darin, den<br />

leistungsstärksten verfügbaren<br />

Akku zu wählen. Der Anschaffungspreis<br />

steigt dann<br />

zwar (teilweise deutlich),<br />

gleichzeitig wird aber Zeit für<br />

ansonsten häufiger anfallende<br />

Ladevorgänge gespart. Darüber<br />

hinaus ist ein schonender<br />

und korrekter Ladevorgang<br />

essentiell: Für die Haltbarkeit<br />

der Batterie ist es entscheidend,<br />

dass sich diese niemals<br />

tiefenentlädt. Überdies kann<br />

es von Vorteil sein, den E-Transporter<br />

nur bis zu 80 Prozent zu<br />

laden. Auf diese Weise wird<br />

wertvolle Zeit beim Laden gespart,<br />

da die verbleibenden<br />

20 Prozent bis zur Vollladung<br />

überproportional länger brauchen.<br />

Und natürlich sind auch<br />

die Beladung und das Fahrprofil<br />

für die Reichweite von großer<br />

Bedeutung.<br />

DAS ANGEBOT: FIAT<br />

LEGT VOR, MERCEDES<br />

WILL NACHZIEHEN<br />

E-Transit Custom (ab 2023): Die vollelektrische Architektur<br />

des E-Transit Custom ermöglicht eine Reichweite<br />

von voraussichtlich bis zu 380 Kilometern.<br />

Der meistverkaufte Transporter<br />

in Europa ist aktuell der<br />

Fiat „Ducato“. Sein Marktanteil<br />

liegt bei 20 Prozent. Dass<br />

die Italiener auch im E-Segment<br />

eine führende Position<br />

einnehmen wollen, versteht<br />

sich da fast von selbst. Dementsprechend<br />

wurde die Entwicklung<br />

vorangetrieben. Erhältlich<br />

ist der Fiat „E-Ducato“<br />

als Kastenwagen oder Personentransporter<br />

mit einem 122<br />

PS starken Motor. Die Batterien<br />

mit 47 oder 79 Kilowattstunden<br />

erlauben eine Reichweite von 170 bzw.<br />

370 Kilometern. Kostenpunkt: ab 55.400 Euro.<br />

Darüber hinaus hat Fiat mit dem „E-Doblò“ den<br />

Ausbau seiner vollelektrischen Modellpalette<br />

fortgeführt. Den Newcomer gibt es als Passagier-<br />

und auch als Transporter-Version.<br />

Der PSA-Konzern, zu dem neben Peugeot und<br />

Citroën auch Opel gehört, hat die Geschwistermodelle<br />

„e-Boxer“, „ë-Jumper“ und „Movano-e“<br />

mit einer Motorisierung von 136 PS ausgestattet.<br />

Bei den Akkugrößen stehen 50 oder 75 kWh<br />

für 230 respektive 320 Kilometer Reichweite<br />

zur Verfügung.<br />

Zu den brandaktuellen E-Transportern auf<br />

dem Markt gehört der „E-Transit“ von Ford. Unabhängig<br />

von der gewählten Karosserieversion<br />

bietet der Newcomer eine 77 kWh große Batterie,<br />

die eine Reichweite von bis zu 317 Kilometern<br />

erlauben soll. Die Batterie kann mit bis<br />

zu 115 Kilowatt geladen werden; von 15 auf 80<br />

Prozent soll ein Ladevorgang lediglich 34 Minuten<br />

dauern.<br />

Konkurrent Mercedes-Benz bietet seinen<br />

„Sprinter“ seit mittlerweile drei Jahren als Elektro-Version<br />

an. Das Augenmerk liegt jedoch bereits<br />

auf der nächsten, ab 2023 erhältlichen Generation.<br />

Diese soll wesentlich mehr Leistung<br />

und eine Verdoppelung der Reichweite bieten.<br />

Letztere liegt aktuell bei 158 Kilometern. Welchen<br />

Stellenwert der Ausbau der Elektromobilität<br />

im Transportersegment bei den Stuttgartern<br />

genießt, zeigt alleine die Tatsache, dass<br />

rund 350 Millionen Euro in die nächste Generation<br />

des „eSprinter“ investiert werden. Dieser<br />

wird außerdem CO 2<br />

-neutral produziert – das<br />

passt ins Bild.<br />

Cooking + Catering <strong>inside</strong> 5/22


Die Effizienz der<br />

Küchenabläufe<br />

wird das beherrschende Thema<br />

der nächsten Jahre sein<br />

Produktlaunches während der<br />

Lockdowns, Lieferengpässe,<br />

Rückzug aus Russland, Digitalisierung,<br />

Personal not – die<br />

Interview themen mit Michaela<br />

Jedelhauser, Director Marketing<br />

DACH bei Rational,<br />

waren zahlreich. Aber der<br />

Gartechnik- Marktführer blickt<br />

positiv in die Zukunft in Sachen<br />

Anziehungskraft einer<br />

modernen Küche auf künftige<br />

Mitarbeitende.<br />

Von Mathias Hansen<br />

FOTOS: Rational<br />

Interview<br />

Frau Jedelhauser, Rational hat inmitten<br />

der Coronakrise den größten<br />

Produktlaunch seit Bestehen<br />

des Unternehmens vollzogen. Sicherlich<br />

kein optimaler Zeitpunkt.<br />

Wie verlief die Produkteinführung<br />

in der Nachbetrachtung?<br />

Michaela Jedelhauser: Die Präsentation<br />

der beiden Neuentwicklungen<br />

– einerseits wurde die SelfCookingCenter-Generation<br />

auf iCombi Pro<br />

umgestellt, andererseits das Vario-<br />

CookingCenter auf iVario – war für<br />

die Internorga 2020 geplant. Corona<br />

hat uns allerdings einen Strich durch<br />

die Rechnung gemacht. Innerhalb<br />

kürzester Zeit mussten wir daher<br />

die Vorstellung online stattfinden<br />

lassen – und dies ist uns angesichts<br />

der Umstände sehr gut gelungen.<br />

Wir haben mittels Videokonferenzen<br />

versucht, das Produkt so nahbar wie<br />

möglich zu machen. Gleichzeitig war<br />

uns aber bewusst, dass dies keinen<br />

persönlichen Kontakt zum Kunden<br />

ersetzt. Unser oberstes Ziel ist es,<br />

den Anwender vor das Kochsystem<br />

zum individuellen Testen zu bringen.<br />

Dies hat uns durch die immer wiederkehrenden<br />

Coronabeschränkungen in<br />

den vergangenen zweieinhalb Jahren<br />

nachhaltig beschäftigt.<br />

Dem deutschen Markt konnten<br />

Sie die Geräte somit erstmals auf<br />

der diesjährigen Internorga in<br />

Hamburg präsentieren?<br />

Jedelhauser: Das ist richtig.<br />

Auf welchem Niveau bewegen<br />

sich die Umsatz- und Verkaufszahlen<br />

aktuell?<br />

Jedelhauser: Wir hatten und haben<br />

aus verschiedenen Gründen einen<br />

sehr guten Auftragseingang und sind<br />

überaus zufrieden. Zum einen gab<br />

Cooking + Catering <strong>inside</strong> 5/22


CORPORATE RATIONAL 57<br />

Zur Person<br />

Im Rahmen der neuen Marketingstruktur innerhalb<br />

der Rational AG hat Michaela Jedelhauser im Frühjahr<br />

2021 die Marketingleitung für die Märkte Deutschland,<br />

Österreich und Schweiz übernommen. Sie folgt auf<br />

Christian Frieß, der sich als Marketingdirektor mittlerweile<br />

dem umstrukturierten und erweiterten Bereich<br />

EMEA widmet. Michaela Jedelhauser hat einige Erfahrung<br />

aus verschiedenen Funktionen innerhalb der<br />

Rational AG mit eingebracht. Zuvor leitete sie<br />

interimsmäßig das Marketing für die Region Asien.<br />

Funktionen eine wesentliche Rolle.<br />

Beispiel iVario: Das Gerät überwacht<br />

die Garprozesse und ruft den<br />

Mitarbeiter, wenn beispielsweise der<br />

Milchreis umgerührt werden muss.<br />

Oder er hebt die Nudeln automatisch<br />

aus dem Wasser, wenn diese „al dente“<br />

sind. Dem Koch bleibt mehr Zeit<br />

für wertschöpfende Tätigkeiten.<br />

„Dem Koch bleibt<br />

mehr Zeit für<br />

wertschöpfende<br />

Tätigkeiten.“<br />

Michaela Jedelhauser,<br />

Rational<br />

Der iVario überwacht die Prozesse<br />

und verständigt, falls notwendig, die<br />

Mitarbeitenden, damit sie dann aktiv<br />

werden können.<br />

es die Förderungen wie die Überbrückungshilfe<br />

III, die sich positiv auf die Verkaufszahlen ausgewirkt<br />

hat. Zum anderen ziehen die derzeitigen<br />

Preissteigerungen eine verstärkte Nachfrage nach<br />

sich. Mit Blick auf den Umsatz haben wir uns im<br />

ersten Halbjahr <strong>2022</strong> über dem Vergleichszeitraum<br />

von 2019 und somit über dem Vorkrisenniveau<br />

bewegt.<br />

Auf welche neuen Features erhalten Sie<br />

marktseitig besonders gutes Feedback?<br />

Jedelhauser: Die Hilfestellung, die beide Geräte<br />

gerade jetzt in der Zeit des Personalmangels in<br />

puncto Effizienz und Handhabung geben, wird<br />

positiv bewertet. Hier spielen die intelligenten<br />

Wie intensiv werden diese Prozesse<br />

bereits in der Entwicklung<br />

für die Küchen-Crew mitgedacht<br />

– auch mit Blick auf die verstärkte<br />

Rekrutierung von Personal aus<br />

dem Ausland?<br />

Jedelhauser: Der Bedarf an einer<br />

entsprechenden Funktionalität war<br />

sicherlich noch nie so groß, wie es<br />

aktuell der Fall ist. Features wie die<br />

„MyDisplay“-Funktion, bei der der<br />

Koch den Garpfad vorbereiten und<br />

mit Bildern versehen kann, sodass<br />

der Garprozess von wirklich jedem<br />

Mitarbeiter gestartet werden kann,<br />

bietet Rational bereits seit einiger<br />

Zeit an. Aktuell sehen wir, dass diese<br />

Funktionalitäten immer mehr genutzt<br />

und verstanden werden.<br />

Stichwort Marktbeobachtung:<br />

Bis Anfang 2020 funktionierten<br />

Gewerbeküchen noch nach einem<br />

gewissen vorhersehbaren Muster<br />

– die Coronakrise und der Angriffskrieg<br />

auf die Ukraine haben<br />

viele Veränderungen nach sich<br />

gezogen. Mit welcher Intensität<br />

beobachtet Rational den Markt<br />

und welche Themen stehen aktuell<br />

weit oben auf der Agenda?<br />

Jedelhauser: Einerseits gibt es<br />

bei Rational eine eigene Marktforschung,<br />

die sich mit eben diesen<br />

Entwicklungen beschäftigt, auf der<br />

anderen Seite gewinnen wir das<br />

beste Feedback durch die Nähe<br />

zum Kunden. In Deutschland haben<br />

wir rund 60 Mitarbeiter – nahezu alle<br />

sind gelernte Köche –, die täglich<br />

zu unseren Kunden fahren. Energie,<br />

Fachkräftemangel und Platzeffizienz<br />

in der Küche sind derzeit die beherrschenden<br />

Themen. Dass es den<br />

Köchen zudem noch mehr als in der<br />

Vergangenheit an zeitlichen Kapazitäten<br />

fehlt, merken wir daran, dass<br />

vermehrt individuelle Trainings bei<br />

den Kunden nachgefragt werden.<br />

Sie haben schlichtweg keine Zeit<br />

mehr, regionale Trainings zu besuchen,<br />

und buchen daher Schulungen<br />

in den eigenen Räumlichkeiten,<br />

Cooking + Catering <strong>inside</strong> 5/22


58 CORPORATE RATIONAL<br />

auch wenn diese mit einem geringen<br />

Aufpreis einhergehen.<br />

Welche Hürden hatte Rational<br />

selbst in den vergangenen zweieinhalb<br />

Jahren zu nehmen? Gerade<br />

im Bereich der Lieferkette?<br />

Jedelhauser: Die Lieferproblematik<br />

geht – ebenso wie bei vielen anderen<br />

Firmen auch – nicht an Rational<br />

vorbei. Dies betrifft vor allem die<br />

Prozesstechnik mittels CPU. Das<br />

schmerzt uns natürlich immens,<br />

denn Rational ist eigentlich bekannt<br />

für kurze Lieferzeiten. Als Ursachen<br />

ist der hohe Auftragseingang<br />

bedingt durch die bereits erwähnten<br />

Förderungen in Kombination mit der<br />

derzeitigen Materialknappheit zu<br />

nennen. Auf diese Weise baut sich<br />

immer mehr Auftragsbestand auf.<br />

„Die Effizienz der<br />

Küchenabläufe wird<br />

das beherrschende<br />

Thema sein.“<br />

Michaela Jedelhauser,<br />

Rational<br />

Wie lange müssen Kunden aktuell<br />

auf neue Geräte warten?<br />

Jedelhauser: Ganz langsam sehen<br />

wir Licht am Ende des Tunnels<br />

– durch die politischen Einflüsse<br />

können sich aber schnell Änderungen<br />

in die eine oder andere Richtung<br />

ergeben. Daher ist meine Aussage<br />

von heute zum Erscheinungsdatum<br />

des Interviews wahrscheinlich schon<br />

wieder veraltet. Direkt zu Beginn der<br />

Krise wurde bei Rational eine Task-<br />

Force aus den wichtigsten Unternehmensbereichen<br />

gebildet. Diese<br />

trifft sich jeden Morgen und bespricht<br />

aktuelle Entwicklungen, um<br />

schnellstmöglich auf Veränderungen<br />

zu reagieren und Verbesserungen<br />

Jedelhauser: Ein sehr hoher. Dies betrifft<br />

einerseits den Bereich Ressourcenmanagement<br />

mit Blick auf Energie- und<br />

Rohwareneinsatz. Hier können wir mit<br />

unseren Geräten im Vergleich zu konventionellen<br />

Lösungen deutlich weiterhelfen.<br />

Andererseits wird das Thema Ergonomie<br />

für Mitarbeiter an Bedeutung gewinnen.<br />

Die Wettbewerbsvorteile auf dem Arbeitsvoranzutreiben.<br />

Im Bereich iVario ist uns<br />

das bereits sehr gut gelungen – hier sind<br />

wir mittlerweile wieder bei den gewohnt<br />

kurzen Lieferzeiten angelangt.<br />

Im Juni hat Rational bekanntgegeben,<br />

bis Ende <strong>2022</strong> komplett aus dem<br />

russischen Markt auszusteigen. Aus<br />

welchen Gründen geschieht dies und<br />

welche Konsequenzen ergeben sich<br />

daraus für Ihre russischen Kunden?<br />

Jedelhauser: Anfang März hatte Rational<br />

bereits entschieden, dass wir die Lieferung<br />

von Geräten nach Russland aussetzen und<br />

mit dem fünften Sanktionspaket war der<br />

Export dann auch seitens des Gesetzgebers<br />

untersagt. Dieser Entscheidung sind<br />

viele Gespräche und Gedanken vorangegangen;<br />

noch sind sie nicht abgeschlossen.<br />

Denn es gilt, Garantien, Ersatzteilund<br />

Zubehörverfügbarkeit für die Kunden<br />

in Russland sicherzustellen. Wie genau<br />

Ziel bei Rational ist es, die<br />

Abläufe auf neuen Stand zu<br />

bringen und Küchen zukunftsfähig<br />

zu machen.<br />

beispielsweise eine Versorgung mit Reinigern<br />

ab 2023 organisiert werden kann,<br />

dies wird derzeit eruiert. Oberste Priorität<br />

haben aber die zehn Mitarbeiter in unserer<br />

Tochterfirma, für die wir gute und verantwortungsvolle<br />

Lösungen finden werden.<br />

Rational hat sich in den vergangenen<br />

Jahren durch immer neue Innovationen<br />

einen großen Namen gemacht.<br />

Welche Vision haben Sie heute für die<br />

Gewerbeküche der Zukunft?<br />

Jedelhauser: Die Effizienz der Küchenabläufe<br />

wird das beherrschende Thema der<br />

nächsten Jahre sein. Ziel muss es sein, die<br />

internen Abläufe auf einen neuen Stand zu<br />

bringen und die Küchen zukunftsfähig zu<br />

machen. Die Digitalisierung kann hier sehr<br />

stark helfen, beispielsweise durch unsere<br />

Lösung „Connected Cooking“. So wie viele<br />

Menschen heute eine Sportuhr tragen<br />

und entsprechende Apps nutzen, so können<br />

Köche mit ihren mobilen Geräten via<br />

App den iCombi oder iVario steuern. Dem<br />

User stehen dabei zahlreiche Möglichkeiten<br />

zur Verfügung wie beispielsweise der<br />

automatische Download der HA<strong>CC</strong>P-Daten<br />

oder das Programmieren der Garprogramme,<br />

aber auch Service-Features wie<br />

das Auslesen von Fehlermeldungen am<br />

Gerät durch den Servicepartner.<br />

Welchen Stellenwert kommt der Nachhaltigkeit<br />

zu?<br />

Cooking + Catering <strong>inside</strong> 5/22


CORPORATE RATIONAL 59<br />

markt gegenüber Küchen, in denen<br />

körperlich schwer gearbeitet werden<br />

muss, sind unübersehbar. Ich bin<br />

davon überzeugt, dass eine Küche<br />

mit iCombi- und iVario-Ausstattung<br />

einen deutlich besseren Eindruck bei<br />

Bewerbern hinterlässt. Denn letzterer<br />

kann beispielsweise die Arbeitshöhe<br />

individuell an den Mitarbeiter<br />

anpassen. Schlussendlich haben<br />

Arbeitgeber auch eine Verantwortung<br />

gegenüber ihren Mitarbeitern, deren<br />

Gesundheit langfristig zu fördern.<br />

Das Thema Sparsamkeit wird<br />

landauf, landab heiß diskutiert<br />

– gerade in puncto Energie. Wie<br />

können Combi-Dämpfer und<br />

Multifunktionskocher die Gastronomiebetriebe<br />

in diesem Kontext<br />

unterstützen?<br />

Gargeräte in<br />

vielen Varianten<br />

und<br />

auch für alle<br />

Einsatzfälle<br />

im Catering<br />

bietet der<br />

Marktführer<br />

seinen Kunden<br />

an.<br />

Jedelhauser: In letzter Konsequenz<br />

ist es eine Balance aus Energiesparen<br />

und einem optimalen Garergebnis. Hier<br />

kommen die intelligenten Funktionen<br />

ins Spiel, die den Energieverbrauch<br />

signifikant verbessern können. Die<br />

Geräte erkennen beispielsweise die<br />

Beschickungsmenge, weshalb nur so<br />

viel Energie wie nötig verbraucht wird.<br />

Zudem besteht die Möglichkeit, explizit<br />

nach Energieeffizienz zu garen. Dabei<br />

informiert der Koch das Gerät darüber,<br />

welche Speisen in welchem Zeitraum<br />

gegart werden sollen. Daraufhin<br />

schlägt das System eine Reihenfolge<br />

vor, mit der so wenig Strom wie möglich<br />

verbraucht wird. Diese Planung hilft<br />

dem Betrieb definitiv dabei, Energiekosten<br />

einzusparen.<br />

Frau Jedelhauser, vielen Dank für das<br />

Gespräch.<br />

So punktet der iCombi<br />

Pro gegenüber seinem<br />

Vorgänger<br />

50 Prozent höhere Produktivität, zehn Prozent<br />

weniger Garzeit und zehn Prozent weniger<br />

Energieverbrauch. Diese Kennzahlen<br />

sollen laut Rational die neuen Maßstäbe dokumentieren,<br />

die der iCombi Pro gegenüber<br />

dem SelfCookingCenter setzt. Voraussetzung<br />

hierfür war die Entwicklung mehrerer<br />

intelligenter Funktionen. So regelt das<br />

850 x 754 x 775 Millimeter große Gerät den<br />

gesamten Garpfad präzise und immer wieder<br />

reproduzierbar, da Künstliche Intelligenz<br />

(KI) mit Sensoren interagieren, die Ist-Daten<br />

wie Größe, Menge und Zustand des Garguts<br />

aus dem Garraum senden. Zusätzliche<br />

Lüfterräder, optimierte Garraumgeometrie<br />

sowie höhere Entfeuchtungsleistung erlauben<br />

bis zu 50 Prozent mehr Beschickung<br />

und kürzere Garzeiten im Vergleich zum<br />

Vorgängermodell. Darüber hinaus wurden<br />

die Ausfallzeiten reduziert. Herstellerangaben<br />

zufolge wird die Zwischenreinigung in<br />

zwölf Minuten absolviert.<br />

Weitere Informationen unter<br />

www.rational-online.com<br />

Hochwertige, effiziente Reinigungs- und<br />

Pflegeprodukte für den gewerblichen Einsatz.<br />

Konventionell oder ökologisch-nachhaltig.<br />

REMSGOLD Chemie GmbH & Co. KG | Talstraße 2, 73650 Winterbach | Tel.: 07181 / 97704 - 0 | Fax: 07181 / 97704- 50 | www.remsgold.de


60 CORPORATE METRO<br />

Produkt- und Dienstleistungsportfolio<br />

FÜR GROSSKÜCHENTECHNIK<br />

U<br />

Unter dem Dach von Metro die Kompetenzen<br />

aus den beiden Branchen Food und<br />

Technik zu vereinen: Das ist laut Martin<br />

Behle, als Executive Vice President zuständig<br />

für das deutsche und österreichische<br />

Metro-Geschäft, das Ziel des Unternehmens<br />

bei der Übernahme der Unternehmen<br />

D. u. E. Günther GmbH, Bergkirchen,<br />

Hermann Großküchentechnik Hotelund<br />

Gastronomiebedarf GmbH, Immen-<br />

Für Caterer, die ihre<br />

Küche technisch verändern<br />

oder aufrüsten<br />

wollen, ist jetzt auch die<br />

Metro ein noch spannenderer<br />

Ansprechpartner,<br />

nachdem die<br />

Kartellbehörden im<br />

Sommer die Übernahme<br />

mehrerer Großküchentechnik-Anbieter<br />

genehmigte.<br />

Von Hans Jürgen Krone<br />

Innovationen sind in<br />

der Profiküche bei<br />

Food und Nonfood<br />

gefragt. Metro bringt<br />

jetzt alles zusammen.<br />

stadt im Allgäu sowie einer Mehrheit von<br />

56 Prozent der Geschäftsanteile an der<br />

Siller & Laar Großküchentechnik und<br />

Gastronomiebedarf in Augsburg. Im Sommer<br />

erteilten die zuständigen Kartellbehörden<br />

die Freigabe für den Deal. Damit<br />

kann der Großhändler seine geplante Erweiterung<br />

des Leistungsportfolios um<br />

Technikprodukte und Dienstleistungen<br />

jetzt im Herbst praktisch umsetzen.<br />

STRATEGISCHE KOOPERATION<br />

Die Unternehmen, die ihre Namen laut<br />

Metro behalten sollen, zählen zu ihren<br />

wichtigen auch Unternehmen aus der Gemeinschaftsverpflegung<br />

sowie Caterer, die<br />

unter anderem Kliniken, Seniorenresidenzen<br />

oder Kitas versorgen. Im Kern geht es<br />

der Metro wohl bei der Übernahme vor al-<br />

FOTOS: Metro<br />

Cooking + Catering <strong>inside</strong> 5/22


CORPORATE METRO 61<br />

lem auch darum, ihre seit 2019<br />

bestehende strategische Kooperation<br />

im Bereich der Großküchentechnik<br />

mit Pentagast,<br />

Deutschland, einem führendem<br />

Zusammenschluss von Gastronomie-<br />

und Großküchenausstattern,<br />

zu dem auch Günther<br />

gehört, zu festigen. Besonders<br />

bezüglich der Catering-Branche<br />

bilanzierte die Metro diese Kooperation<br />

mit der Einschätzung,<br />

man erhalte „dadurch Zugang zu<br />

komplementären Kundengruppen<br />

im süddeutschen Raum wie<br />

Hotelketten oder Großkantinen<br />

sowie zu Unternehmen im Bereich<br />

der Gemeinschaftsverpflegung“.<br />

Metro könne sich bereits<br />

während der Phase der Restaurantgründung<br />

als ganzheitlicher<br />

Lösungspartner vorstellen,<br />

Beratungs-, Handels- und Servicekompetenz<br />

miteinander zu<br />

Die mittelständische<br />

Günther-Gruppe gehört<br />

jetzt auch zum<br />

Metro-Universum.<br />

Sie sind die neuen<br />

Geschäftsführer der<br />

Günther-Gruppe:<br />

Anselm Berlit (l.)<br />

und Holger Jenes.<br />

vereinen sowie Restaurateure langfristig<br />

und umfassend zu begleiten.<br />

BESONDERER CHARAKTER<br />

„Wir begrüßen es sehr, mit der<br />

Günther-Gruppe einen mittelständischen,<br />

familiengeführten Unternehmensverbund<br />

zu gewinnen.<br />

Den besonderen Charakter und<br />

die große Kundennähe dieses Geschäfts<br />

wollen wir beibehalten. Für<br />

das großartige Team an den Standorten<br />

als auch für die vielen Kundinnen<br />

und Kunden wollen wir unsere<br />

Kompetenzen einbringen und<br />

der Partner bleiben, den sie seit<br />

vielen Jahren kennen“, bekräftigt<br />

Behle. Gleichzeitig haben aber Metro-Führungskräfte<br />

die Geschäftsführungspositionen<br />

innerhalb des<br />

Günther-Verbunds übernommen:<br />

Anselm Berlit und Holger Jenes.<br />

„Wir freuen uns<br />

auf die Zusammenarbeit<br />

mit<br />

den erfahrenen<br />

Teams.“<br />

Holger Jenes<br />

Beide seien erfahrene<br />

Manager und hätten<br />

jahrzehntelange Erfahrung<br />

in der Branche.<br />

Berlit war bei der Metro<br />

AG zuletzt als Vice President<br />

Value Creation<br />

für Deutschland und Österreich<br />

zuständig. Jenes<br />

wechselte von der Position<br />

des Head of After<br />

Sales Services/Technical<br />

Equipment bei Metro<br />

Deutschland zur Günther-Gruppe.<br />

„Wir freuen uns auf die<br />

Zusammenarbeit mit den<br />

erfahrenen Teams und die<br />

Gelegenheit, unsere Kundinnen<br />

und Kunden nun<br />

ganzheitlich betreuen zu<br />

können – mit den starken<br />

Lösungen der Günther-<br />

Gruppe und dem Netzwerk<br />

von Metro, insbesondere<br />

in Bayern mit mehreren<br />

Metro-Märkten sowie einem<br />

Belieferungsdepot in<br />

unmittelbarer Nachbarschaft“,<br />

sagt Holger Jenes,<br />

Geschäftsführer innerhalb<br />

der Günther-Gruppe. „Mit<br />

unseren gebündelten Kompetenzen<br />

und Synergien<br />

werden wir mehr Effizienz<br />

in die gemeinsamen Prozesse<br />

bringen und unseren<br />

Kundinnen und Kunden<br />

einen absoluten Mehrwert<br />

bieten“, ergänzt Anselm<br />

Berlit.<br />

MODULARES KONZEPT FÜR BEDIENUNG ODER SELBSTBEDIENUNG<br />

PERFEKT INSZENIERTE FRISCHE & OPTIMALE WÄRME<br />

Neue, trendige Verpflegungskonzepte erfordern eine emotionale und flexible Präsentationsfläche.<br />

VARIO FOOD COUNTER COLD & HOT<br />

· modulares Konzept für die flexible und sichere Präsentation von warmen<br />

und kalten Speisen<br />

· mit verschiedenen Rahmen, Glasaufbauten und Zubehör kann die neu<br />

entwickelte Umluftkühlwanne optimal auf die Bedürfnisse für den<br />

Bedienungs- oder Selbstbedienungsbereich angepasst werden<br />

· die optimierte Luftführung ermöglicht den Temperaturbereich M1<br />

(-1 bis +5 °C)<br />

· die Modularität ist auch für den Wärmebereich (+65 °C) gegeben<br />

PRODUKTVIDEO


Neuheiten<br />

NONFOOD<br />

+ TECHNIK<br />

FÜR KLEINE FLÄCHEN<br />

EPTA<br />

Mit der Bedien- und Selbstbedienungstheke<br />

Comfort öffnet die Epta-Marke Eurocryor ein<br />

neues Kapitel in Sachen Kühlmöbel: Die Theke<br />

ist steckerfertig und flexibel einsetzbar. Damit<br />

adressiert der Kältetechnikhersteller vor allem<br />

kleine Verkaufsflächen, denn es handelt sich<br />

um eine praktische Plug-in-Lösung. Mit ihr<br />

kann der verfügbare Raum so genutzt werden,<br />

dass sich Kund:innen wohlfühlen und das<br />

Warenangebot optimal zur Geltung kommt.<br />

www.epta-deutschland.com<br />

JETZT MIT NUOVAIR<br />

NORDCAP<br />

Seit Sommer <strong>2022</strong> vertreibt NordCap die<br />

Produktpalette der Nuovair Schnellkühler/<br />

Schockfroster. Das Nuovair-Programm umfasst<br />

drei Gerätelinien, die sich für kleine,<br />

mittelgroße und große Lebensmittelproduktionen<br />

eignen. Die Geräte der Compact Line<br />

sollen dabei ideal für die Gastronomie sein.<br />

Sie können überall dort eingesetzt werden,<br />

wo kleine und mittlere Produktionsmengen<br />

anfallen. „Mit Nuovair bietet NordCap eine<br />

exzellente Produktauswahl. Richtig eingesetzt,<br />

sorgt diese Technik für eine abwechslungsreichere<br />

Speisekarte, mehr Lebensmittelsicherheit,<br />

weniger Abfall, und eine höhere<br />

Produktivität“, erklärt Carsten Hülsmann,<br />

Nuovair-Produktmanager bei NordCap.<br />

www.nordcap.de<br />

SCHÖNE KÜHLUNG<br />

COOL + CALL<br />

Dass Kühlung ausgesprochen schön sein kann, beweisen<br />

das Kühlmöbel „Jewellery“ des italienischen Herstellers<br />

CIAM und eine Patisserie der besonderen Art: die Anjoy<br />

Pastry in Berlin. Deren Kreationen sollen besonders gut<br />

schmecken und auch verführerisch aussehen. Den Kunden<br />

wird die Ware in außergewöhnlichen Vitrinen präsentiert.<br />

Die Kühlleistung liegt je nach Version und Größe zwischen<br />

400 und knapp 800 Watt. Für das Kühlaggregat werde ein<br />

natürliches, „zukunftssicheres“ Kältemittel verwendet.<br />

Auskünfte zu Technik und Gestaltungsmöglichkeiten<br />

bietet die Cool + Call GmbH, Fellbach.<br />

www.coolandcall.de<br />

Cooking + Catering <strong>inside</strong> 5/22


CORPORATE NEUHEITEN 63<br />

LANDHAUS-UNIKATE<br />

BAUSCHER<br />

Die neue Porzellankollektion Country House<br />

von Bauscher will mit „handwerklichem<br />

Charakter“ punkten. Jeder Artikel sei so<br />

individuell wie von Hand an Töpferscheiben<br />

entstanden, biete jedoch die Vorteile<br />

von hochwertigem Profi-Porzellan. Auf den<br />

ersten Blick soll die Kollektion Country<br />

House mit diesem handwerklichen Dekor<br />

in Töpferoptik ins Auge fallen. Im täglichen<br />

Gebrauch überzeuge sie die Gastronomie<br />

um so mehr, denn im Gegensatz zu keramischen<br />

Pendants sei sie stoß- und kratzfest<br />

sowie glasiert.<br />

www.bhs-tabletop.com<br />

EINE EVENT-ROSE<br />

DÜMMEN ORANGE<br />

Bei Event-Anlässen wie Taufe, Geburtstag und einigem<br />

mehr sieht der Anbieter Dümmen Orange aus<br />

den Niederlanden seine Rose Avalanche+ als erste<br />

Wahl. Sie sei besonders für die passenden Deko-Arrangements<br />

geeignet. Mit ihrer „majestätischen Blütenpracht“<br />

können sie für die richtige Stimmung sorgen.<br />

Bei der Taufe zum Beispiel sei sie in Weiß perfekt<br />

für Sträuße, Tischdekoration oder den Kirchenschmuck<br />

geeignet. In sechs weiteren Farben bringe<br />

sie zusätzlich elegante Farbtupfer in die Werkstücke.<br />

DOPPELT ERLAUBT<br />

ALLFI/ALLVAC<br />

www.dummenorange.com<br />

Die Verpackungslösungen von Allfo und Allvac,<br />

beide mit Sitz in Waltenhofen (Bayern),<br />

wurden erstmals als halal und erneut als<br />

koscher zertifiziert. Sowohl die Folien von<br />

Allvac als auch die Vakuumbeutel von Allfo<br />

erfüllen in ihrer Herstellung die Speisevorschriften<br />

gläubiger Muslime und Juden. Das<br />

Halal-Audit erfolgte durch die Halal Quality<br />

Control Germany GmbH, die Koscher-Zertifizierung<br />

durch die Israelitische Kultusgemeinde<br />

München und Oberbayern. Bei Verwendung<br />

kann der entsprechende Kundenkreis<br />

angesprochen werden.<br />

www.allfo.de/wwwallvac.de<br />

Cooking + Catering <strong>inside</strong> 5/22


64 CORPORATE NEUHEITEN<br />

STILVOLLER HERBST<br />

ROSENTHAL<br />

Einen stilvollen Herbst mit den Thomas Clay-Serien Earth,<br />

Sky, Rock und Rust verspricht Rosenthal. Thomas Clay<br />

besteche durch Funktionalität und die Natürlichkeit des<br />

Materials Steinzeug, das hier fast wie Ton anmute, sagt das<br />

Unternehmen. Durch die Rillenstruktur und die schwarzen<br />

Sprenkel im Material bekämen die Teller und Tassen einen<br />

authentischen Charakter im Handmade-Look. In Earth<br />

erzählt warmes Rotbraun von mediterraner Erde und sanften<br />

Hügeln, in dunklem Grau-Blau, wie der Himmel vor einem<br />

Sommergewitter, zeige sich Sky. Der satte, rötliche Braunton<br />

Rust erzähle von Wohlgefühl, Bodenständigkeit und Tiefe.<br />

Der helle, kieselgraue Naturton Rock wiederum schaffe eine<br />

Balance zwischen allen Farben.<br />

ww.www.rosenthal.de<br />

ENERGIE SPAREN<br />

RÖSLE<br />

SMARTES ALTERN<br />

DRY AGER<br />

SmartAging heißt die neue Technologie der<br />

Dry Ager Manufaktur aus Bad Saulgau, mit<br />

der das Unternehmen erneut seine Kompetenz<br />

im Bereich professioneller Reifeschränke für<br />

Lebensmittel unterstreichen will. Die neue<br />

Generation Reifeschränke ermögliche dank<br />

intelligenter Software ein noch einfacheres<br />

Herstellen und Trockenreifen von Fleisch,<br />

Wurst und Schinken, Fisch, Käse, Wein und<br />

sogar Kräutern und Teigwaren. Und das in<br />

unterschiedlicher Geschmacksintensität.<br />

Die ausgefeilte Software mit den passenden<br />

Parametern für den Reifevorgang von Lebensmitteln<br />

aller Art kann direkt am Dry Ager-<br />

Reifeschrank angewählt werden.<br />

Es gibt viele Gründe, Strom zu sparen,<br />

diesen Zeitgeist hat man auch bei Rösle<br />

erkannt. Doch der Einstieg in das Thema<br />

sei nicht einfach, denn die wenigsten<br />

hätten Zeit oder Lust, den Eischnee<br />

oder die Sahne für den Kuchen mit der<br />

Hand aufzuschlagen. Deshalb erinnert<br />

das Unternehmen an seine manuellen<br />

Küchenhelfer. Ohne Zeitverlust und mit<br />

wenig Kraftaufwand könnten bei deren<br />

Verwendung nämlich köstliche Gerichte<br />

aufgetischt und dabei auch in der Profiküche<br />

noch Strom gespart werden.<br />

www.roesle.com<br />

www.dry-ager.com<br />

Cooking + Catering <strong>inside</strong> 5/22


CORPORATE NEUHEITEN 65<br />

EIN FARBIGER MIX<br />

NUTRIBULLET<br />

Die Marke Nutribullet hat die Farbpalette ihrer<br />

Pro-Serie um vier weitere Farben erweitert: Den<br />

Smoothie-Mixer gibt es ab dem dritten Quartal<br />

<strong>2022</strong> auch in Blau und Rot und ab dem vierten<br />

Quartal in Schwarz-Weiß. Die Modelle in neuen<br />

Farben teilen die Produkteigenschaften des<br />

schon im Markt erhältlichen nutribullet Pro.<br />

Dieser verarbeitet mit einem 900 Watt-Motor<br />

und einer Extraktionsklinge mit sechs Messern<br />

aus rostfreiem Stahl Obst, Gemüse und auch<br />

härtere Lebensmittel mittels Zyklontechnologie<br />

zu cremigen Smoothies.<br />

www.nutribullet.com<br />

BACKEN UND SNACKEN<br />

WIESHEU<br />

Mit dem neuen Ladenbackofen Dibas blue2 präsentiert<br />

Wiesheu erstmals das sensorgesteuerte Beschwadungssystem<br />

ActiveSteam®. Die Technologie<br />

verbindet dabei die Vorteile der bislang angebotenen<br />

Varianten Rohr- und Kaskadenbeschwadung bei Aufheizzeit,<br />

Backergebnis und Energieverbrauch. Außerdem:<br />

Die kompakte Back & Snack Station zum Backen<br />

und Erhitzen, mit Wiesheu Minimat 43S und Atollspeed<br />

300T plus und 230-Volt-Anschluss, ermöglicht<br />

den platzsparenden Einstieg ins Snackgeschäft.<br />

www.wiesheu.de<br />

SCHOLL_Anzeige_Cooking+Catering Inside_<strong>2022</strong>_Scholl 21.07.22 09:14 Seite 1<br />

SCHOLL Apparatebau GmbH & Co. KG<br />

Zinhainer Weg 4<br />

D-56470 Bad Marienberg<br />

Tel.: +49(0)2661 9868-0<br />

www.scholl-gastro.de<br />

info@scholl-gastro.de


66 CORPORATE<br />

66 CORPORATE<br />

IMPRESSUM<br />

Cooking + Catering <strong>inside</strong><br />

23. Jahrgang<br />

Redaktion:<br />

Hans Jürgen Krone<br />

Chefredakteur<br />

Mobil +49 (0)152 22576375<br />

E-Mail: krone-redaktion@cci-verlag.de<br />

Art-Direktorin:<br />

Lena Wurm<br />

LW Photography & Design<br />

freie Autor:innen:<br />

Klaus Häck, Mathias Hansen,<br />

Aina Keller, Jan-Peter Wulf<br />

Titelbild: Lufthansa Group Taste & More<br />

Verlag:<br />

<strong>CC</strong>I Verlag GmbH<br />

Röpckes Mühle 2, 25436 Uetersen<br />

E-Mail: verlag@cci-verlag.de<br />

www.cc<strong>inside</strong>.de<br />

Geschäftsführung:<br />

Volker Geuer<br />

Mediaberatung:<br />

Ilonka Bonin<br />

Mobil: +49 (0)1522 2589456<br />

E-Mail: ilonka.bonin@cci-verlag.de<br />

Anzeigenvertretungen:<br />

Gebiet Nielsen 1, 2, 5-7 und Benelux<br />

Volker Geuer, Verlagsvertretung<br />

Röpckes Mühle 2, 25436 Uetersen<br />

Fon +49 (0)4122 99979-11<br />

Mobil +49 (0)171 7706682<br />

E-Mail: office@geuermedien.de<br />

Gebiet Nielsen 3 a<br />

HP Flock, Verlagsvertretung<br />

Am Klausenberg 52 a, 51109 Köln<br />

Fon +49 (0)221 9692291<br />

Mobil +49 (0)171 3638233<br />

E-Mail: hpflock@flock-medien.de<br />

Nielsen 3b, 4, Österreich und Schweiz<br />

Simone Bostel, <strong>CC</strong>I Verlag GmbH<br />

Röpckes Mühle 2, 25436 Uetersen<br />

Fon +49 (0)4122 99979-21<br />

E-Mail: simone.bostel@cci-verlag.de<br />

Anzeigenpreisliste:<br />

Nr. 24 vom 1. Januar <strong>2022</strong><br />

Erscheinungsweise: 6-mal pro Jahr<br />

Bezugspreise:<br />

Einzelpreis 9,50 Euro, Jahresabonnement<br />

Inland: 51,50 Euro, für Studierende<br />

38,90 Euro, Ausland: 64,10 Euro. Im<br />

Falle höherer Gewalt kein Belieferungsoder<br />

Entschädigungsanspruch.<br />

Druck:<br />

Dierichs Druck + Media<br />

GmbH + Co.KG, Kassel<br />

© Alle Rechte vorbehalten.<br />

Kein Teil der Zeitschrift darf ohne<br />

schriftliche Genehmigung des Verlags<br />

vervielfältigt oder verbreitet werden. Das<br />

gilt insbesondere für die gewerbliche<br />

Vervielfältigung per Kopie, die Aufnahme<br />

in elektronische Datenbanken und die<br />

Vervielfältigung auf CD-Rom. Für unverlangt<br />

eingesandte Manuskripte, Fotos &<br />

Illustrationen keine Gewähr.<br />

Angeschlossen der Informationsgemeinschaft<br />

zur Fest stellung der<br />

Verbreitung von Werbeträgern (IVW)<br />

ISSN 1615–5122<br />

UNSICHERE ZEITEN<br />

Kolumne<br />

Manchmal stelle ich mir die Frage,<br />

wie viele Krisen brauchen wir noch,<br />

damit alle Menschen verstehen, dass<br />

wir in Zeiten ständiger Veränderung leben?<br />

Wie viel Zeit ist notwendig, um zu<br />

erkennen, dass es hilfreich ist, sich den<br />

Umständen sukzessive anzupassen? Es<br />

wird dauern! Wir Menschen ticken einfach<br />

anders, wir mögen Veränderung<br />

nicht gerne. Unser Leben ist geprägt<br />

vom Unterbewussten. Das bedeutet,<br />

dass etwa 95 Prozent von allen Dingen,<br />

die wir als Menschen tun, unbewusst<br />

ablaufen. Diese unbewussten Handlungen,<br />

entstanden aus der eigenen<br />

Persönlichkeit verbunden mit Sozialisation<br />

und Lebenserfahrungen, geben<br />

uns allen eine enorme Sicherheit. Wer<br />

will die schon gerne aufgeben und<br />

schon gar nicht wegen der einen oder<br />

anderen Krise. Da hilft eher die Hoffnung,<br />

alles wird wieder gut! Und doch,<br />

so ganz allmählich wird den Menschen<br />

KLAUS HÄCK<br />

unterstützt als Professional Coach<br />

Führungskräfte und Unternehmer in<br />

ihrer persönlichen und beruflichen<br />

Entwicklung. Dabei ist er auf die<br />

Branchen Catering, Gastronomie<br />

und Hotellerie spezialisiert. Außerdem<br />

ist er Beirat Wissen & Bildung<br />

bei der Foodservice Consulting<br />

Society International (FCSI).<br />

Kontakt: www.hommequadrat.de<br />

aufgrund verschiedener Erfahrungen<br />

bewusst, dass ihnen die „Muster“ der<br />

alten Zeit in diesem stetigen Wandel<br />

nicht mehr helfen. Diese Erfahrungen<br />

sammeln aus meiner Betrachtung<br />

Unternehmer:innen und Führungskräfte<br />

schneller, da sie als erste gefordert<br />

sind, auf Situationen zu reagieren<br />

oder im Idealfall proaktiv zu werden.<br />

Das schnelle Handeln aufgrund von<br />

Veränderungen hinterlässt Unsicherheit,<br />

weil Entscheidungen oft auf einer<br />

scheinbar unzureichenden Basis getroffen<br />

werden. Gut, wer da eine Unternehmensvision<br />

besitzt, denn der hat in diesen<br />

Zeiten einen echten Vorteil. Bald ist<br />

wieder Herbst und das Corona-Schwert<br />

schwebt erneut über den Caterern und<br />

deren Kunden. Hinzu kommen Konjunktur-Prognosen,<br />

die eine positive<br />

Sicht auf die Wirtschaft erschweren.<br />

Dass auf beiden Seiten Verunsicherung<br />

herrscht, das ist mehr als verständlich.<br />

So, wie die Unternehmensvision im<br />

Unternehmen Orientierung gibt, brauchen<br />

die Kunden durch die Unternehmen<br />

Orientierung. Wer eine Vision besitzt,<br />

der hat die Zukunft im Blick und<br />

den kann das Morgen nicht aufhalten.<br />

Hier wird nach neuen Lösungen gesucht,<br />

die neue Umsätze generieren.<br />

So wie z. B. die JP Morgan Bank, die neben<br />

ihrem Kerngeschäft nun in den Luxusreisemarkt<br />

einsteigt. Wer keine Vision<br />

besitzt, lebt mit der Hoffnung, dass<br />

das Geschäft im Herbst und Winter hoffentlich<br />

gut läuft und wird alle Kraft hineinsetzen,<br />

kein Geschäft zu verlieren.<br />

Es ändert aber nichts an der Situation,<br />

da die alten „Muster“ nicht dazu beitragen,<br />

dass sich etwas im Unternehmen<br />

verändert. Da ist die nächste unsichere<br />

Zeit ohne Wandel und mit weiteren Krisen<br />

programmiert.<br />

Fazit: Unsicherheit ist die neue Konstante<br />

der Wirtschaft und der Unternehmen!<br />

Wer sich das jetzt bewusst macht,<br />

geht souveräner mit Veränderung um<br />

und schafft neue unbewusste „Muster“,<br />

die dann helfen.<br />

Cooking + Catering <strong>inside</strong> 5/22

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