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Kinder und Eltern 2/22

Zeitschrift der Wiener Kinderfreunde

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Nr. 2 / Mai 20<strong>22</strong><br />

<strong>Kinder</strong> <strong>und</strong> <strong>Eltern</strong><br />

DIE ZEITSCHRIFT DER WIENER KINDERFREUNDE<br />

Wie erkläre ich meinen<br />

<strong>Kinder</strong>n den Krieg?<br />

Seite 12<br />

Neue <strong>Kinder</strong>gärten<br />

Seite 9<br />

www.wien.kinderfre<strong>und</strong>e.at<br />

www.wienerkinderfre<strong>und</strong>e-aktiv.at<br />

Wir haben den 1. Wiener<br />

Klimakindergarten<br />

Seite 4<br />

Foto: Freepik<br />

Jede Menge Sommer<br />

mit den <strong>Kinder</strong>fre<strong>und</strong>en<br />

Seiten 3, 17, 19, 21 & 25


EDITORIAL<br />

INHALT<br />

EDITORIAL<br />

Wo Hilfe gebraucht wird ................... 2<br />

AKTUELL<br />

Ein <strong>Kinder</strong>fre<strong>und</strong>e-Sommer .............. 3<br />

Der 1. Klima-<strong>Kinder</strong>garten ............... 4<br />

<strong>Eltern</strong>-Kind-Café in der Seestadt ....... 5<br />

Träger*inneninitative aktuell ............. 6<br />

Christian Oxonitsch,<br />

Vorsitzender<br />

der Wiener <strong>Kinder</strong>fre<strong>und</strong>e<br />

Foto: Martin Votava<br />

ELEMENTARBILDUNG<br />

<strong>Kinder</strong>schutz ist elementar ............... 7<br />

Zwei neue <strong>Kinder</strong>gärten .................... 9<br />

Neuigkeiten<br />

aus den <strong>Kinder</strong>gärten ............. 10 & 11<br />

BERATUNG<br />

Wie erkläre ich den Krieg ................ 12<br />

Spielend Regeln lernen .................... 13<br />

Familienberatung ............................ 14<br />

Digitale <strong>Eltern</strong>bildung ..................... 15<br />

Wir experimentieren im Freien ........ 15<br />

FREIZEIT<br />

Robi & Indoorspielplatz .................. 17<br />

SoBe: Blick hinter die Kulissen ........ 19<br />

Donauinselfest 20<strong>22</strong> ....................... 19<br />

Die Roten Falken ............................ 21<br />

Parkbetreuung digital....................... 23<br />

Wasserspaßtour & Familienpicknick.25<br />

Bücherseite ...................................... 26<br />

<strong>Kinder</strong>seite ...................................... 27<br />

Die <strong>Kinder</strong>fre<strong>und</strong>e suchen dich ....... 28<br />

Die <strong>Kinder</strong>fre<strong>und</strong>e sind immer dort,<br />

wo sie gebraucht werden. Das ist seit<br />

114 Jahren so <strong>und</strong> beweist sich gerade wieder.<br />

Wenn Menschen wegen grauenvoller<br />

Vorkommnisse in ihrer Heimat flüchten<br />

müssen, sind es immer die <strong>Kinder</strong>, die am<br />

meisten darunter leiden – vor allem die<br />

<strong>Kinder</strong>, mit denen es das Leben ohnehin<br />

nicht so gut meint. Ihnen zu helfen ist<br />

selbstverständlich <strong>und</strong> alle Organisationen,<br />

die das tun, wissen, dass wir dabei<br />

gerne mitmachen. So haben wir innerhalb<br />

von wenigen Tagen <strong>Kinder</strong>betreuung<br />

im Austria Center <strong>und</strong> im Hauptbahnhof<br />

auf die Beine gestellt <strong>und</strong> auch unsere<br />

Bezirksorganisationen unterstützen unterschiedliche<br />

Initiativen in ihrem jeweiligen<br />

Bezirk.<br />

Wir freuen uns, dass wir bereits einige ukrainische<br />

<strong>Kinder</strong> in unsere <strong>Kinder</strong>gärten<br />

aufnehmen durften, <strong>und</strong> danken der Stadt<br />

Wien für die schnelle Ermöglichung <strong>und</strong><br />

Förderung der Plätze. Natürlich haben<br />

wir in unseren <strong>Kinder</strong>gärten <strong>und</strong> Horten<br />

haltbare Lebensmittel <strong>und</strong> Hygieneartikel<br />

gesammelt, die mithilfe der Volkshilfe an<br />

ukrainische Familien verteilt wurden. Danke<br />

an alle <strong>Eltern</strong> <strong>und</strong> Kolleg*innen, die sich<br />

so engagiert daran beteiligt haben. Unsere<br />

Roten Falken werden alles daran setzen,<br />

einigen <strong>Kinder</strong>n einen Ferienaufenthalt<br />

in unserem Camp in Döbriach zu ermöglichen<br />

<strong>und</strong> wir hoffen, bei unseren vielen<br />

Sommeraktivitäten in Wien (ab Seite 19)<br />

auch einigen aus der Ukraine geflüchteten<br />

<strong>Kinder</strong>n ein wenig Freude bereiten<br />

zu können.<br />

Unser Beratungs-Team steht nicht nur in<br />

sechs Familienberatungsstellen (Seite 14)<br />

<strong>und</strong> für alle Menschen in unseren <strong>Kinder</strong>gärten<br />

<strong>und</strong> Horten kostenlos zur Verfügung,<br />

sondern hat sich auch Gedanken<br />

gemacht, wie man mit <strong>Kinder</strong>n über das<br />

Thema Krieg sprechen kann (Seite 12).<br />

Denn dass <strong>Kinder</strong> <strong>und</strong> Jugendliche momentan<br />

nicht nur durch die Pandemie<br />

stark belastet sind, sondern auch Nachrichten<br />

über das Kriegsgeschehen in der<br />

Ukraine aufschnappen, ist heutzutage fast<br />

unumgänglich.<br />

Ich hoffe, dass mit vereinten Kräften<br />

dieser Sommer trotz allem ein wenig Normalität<br />

für alle <strong>Kinder</strong> <strong>und</strong> Jugendlichen<br />

bringen kann, <strong>und</strong> weiß, dass alle <strong>Kinder</strong>fre<strong>und</strong>innen<br />

<strong>und</strong> <strong>Kinder</strong>fre<strong>und</strong>e dabei<br />

tatkräftig mithelfen. Dafür euch allen<br />

herzlichen Dank!<br />

Christian Oxonitsch<br />

www.facebook.com/<strong>Kinder</strong>fre<strong>und</strong>eWien<br />

www.instagram.com/<strong>Kinder</strong>fre<strong>und</strong>eWien<br />

www.youtube.com/wienerkinderfre<strong>und</strong>eaktiv<br />

www.wien.kinderfre<strong>und</strong>e.at<br />

www.wienerkinderfre<strong>und</strong>e-aktiv.at<br />

2


AKTUELL<br />

Foto: : VHS<br />

Sommer mit den <strong>Kinder</strong>fre<strong>und</strong>en<br />

Noch keine Pläne für den Sommer? Das<br />

vielfältige Freizeitangebot der Wiener<br />

<strong>Kinder</strong>fre<strong>und</strong>e macht auch die Sommerferien<br />

20<strong>22</strong> garantiert zu einem<br />

großen Abenteuer.<br />

In dieser <strong>Kinder</strong> <strong>und</strong> <strong>Eltern</strong> steht unser<br />

vielfältiges Programm für gelungene<br />

Sommerferien im Fokus: 20<strong>22</strong> gibt es wieder<br />

die <strong>Kinder</strong>fre<strong>und</strong>e-Insel beim Donauinselfest<br />

(siehe Seite 19) <strong>und</strong> der Sommerlagerklassiker<br />

der Roten Falken in Döbriach<br />

erlebt 20<strong>22</strong> eine Neuauflage (siehe Seite<br />

21). Das Sommerferienangebot für <strong>Kinder</strong><br />

<strong>und</strong> Jugendliche mit Behinderungen<br />

MITTELALTER, KELTEN UND<br />

ALTE RÖMER<br />

Eine Woche im Zeichen längst vergangener<br />

Kulturen: Wir schlüpfen in das Leben der<br />

Menschen im Mittelalter, der Kelten, Römer<br />

<strong>und</strong> Mesopotamier. Am letzten Tag kochen<br />

wir Speisen aus verschiedenen Epochen.<br />

Termin: 11. bis 15. Juli 20<strong>22</strong><br />

Ort: VHS Brigittenau, 20., Raffaelgasse 11–13<br />

Alter: 6 bis 12 Jahre<br />

FUSSBALLCAMP<br />

DER FOOTBALL SCHOOL<br />

Du spielst leidenschaftlich gerne Fußball?<br />

Dann bist du beim Fußballcamp der<br />

Football School genau richtig! Auf dem<br />

Programm stehen neben dem Training Badeausflüge,<br />

Minigolf, Fußballfunspiele <strong>und</strong><br />

ein Besuch bei den Profis von FK Austria<br />

Wien oder SK Rapid Wien.<br />

Termin: 25. bis 29. Juli 20<strong>22</strong><br />

Ort: 21., Jedlersdorfer Platz 25<br />

Alter: 4 bis 14 Jahre<br />

gehört auch zu den Fixpunkten – ebenfalls<br />

Seite 19. Und natürlich sind wir wieder bei<br />

den Summer City Camps dabei.<br />

SOMMERAKADEMIEN<br />

Besondere Sommer-Highlights sind mit<br />

Sicherheit die Sommerakademien hier in<br />

Wien. Dabei kann man sich eine Woche<br />

lang (Mo bis Fr von 08.00 bis 17.00 Uhr)<br />

in ein Lieblingsthema vertiefen <strong>und</strong> dabei<br />

viel Spaß mit Gleichgesinnten haben. Bewegung<br />

<strong>und</strong> Chillzeiten sind immer dabei.<br />

Für folgende Angebote gibt es noch<br />

Restplätze. Schaut einmal, vielleicht ist ja<br />

etwas für euch dabei!<br />

MUSEUMSFORSCHER*INNEN<br />

FEIERN FESTE<br />

Eine spannende, erlebnisreiche Woche im<br />

<strong>und</strong> ums Museum mit dem Forschungsschwerpunkt<br />

Feste <strong>und</strong> Feiern.<br />

Termin: <strong>22</strong>. bis 26. August 20<strong>22</strong><br />

Ort: Volksk<strong>und</strong>emuseum,<br />

08., Laudongasse 15–19<br />

Alter: 8 bis 12 Jahre<br />

SPRACHEN UND KIDS<br />

IN BEWEGUNG<br />

Wir spielen mit Buchstaben, erfinden Wörter<br />

<strong>und</strong> entdecken die Brailleschrift.<br />

Und weil Laufen, Hüpfen <strong>und</strong> Klettern den<br />

Kopf frei machen, steht auch abwechslungsreiche<br />

Bewegung im Turnsaal auf<br />

dem Programm.<br />

Termin: 08. bis 12. August 20<strong>22</strong><br />

Ort: VHS Ottakring, 16., Panikengasse 33<br />

Alter: 6 bis 10 Jahre<br />

THEATER-WORKSHOP<br />

Du willst die „Bretter, die die Welt bedeuten“,<br />

kennenlernen? Wir erarbeiten gemeinsam<br />

ein Theaterstück. Die Kostüme<br />

<strong>und</strong> das Bühnenbild für unser Theaterstück<br />

kreieren wir teilweise selbst.<br />

Termin 1: 04. bis 08. Juli 20<strong>22</strong><br />

Termin 2: 01. bis 05. August 20<strong>22</strong><br />

Ort: VHS Großjedlersdorf, 21., Siemensstraße 17<br />

Alter: 7 bis 11 bzw. 11 bis 15 Jahre<br />

SPIELPLATZ STADT<br />

Beim „Urban Game“ erobern wir spielerisch<br />

den öffentlichen Raum im Museumsquartier.<br />

In unserer „Stadt“ wollen wir uns auf<br />

einem Parcours bewegen, der uns trickreiche<br />

Hindernisse beschert.<br />

Termin: 18. bis <strong>22</strong>. Juli 20<strong>22</strong><br />

Ort: Architekturzentrum Wien,<br />

07., Museumsplatz 1<br />

Alter: 8 bis 10 Jahre<br />

SCHLAU UND STARK!<br />

Ges<strong>und</strong>e Ernährung <strong>und</strong> richtige Bewegung<br />

machen uns schlau <strong>und</strong> stark! An<br />

den Vormittagen erforschen wir die Ernährungspyramide.<br />

Am Nachmittag fördert die<br />

Bewegungsbaustelle verschiedene motorische<br />

Fähigkeiten.<br />

Termin: <strong>22</strong>. bis 26. August 20<strong>22</strong><br />

Ort: VHS Rudolfsheim, 15., Schwendergasse 41<br />

Alter: 6 bis 10 Jahre<br />

„ART LAB“<br />

Hier stehen Malen <strong>und</strong> Zeichnen im Mittelpunkt.<br />

Wenn du mit Pinsel <strong>und</strong> fließender<br />

Farbe ans Werk gehst, sind deiner Kreativität<br />

keine Grenzen gesetzt.<br />

Termin: 18. bis <strong>22</strong>. Juli 20<strong>22</strong><br />

Ort: Die Kunst VHS, 09., Lazarettgasse 27<br />

Alter: 10 bis 12 Jahre<br />

Infos: www.wien.kinderfre<strong>und</strong>e.at/ferieninwien<br />

Anmeldung unter: sommerakademie@wien.kinderfre<strong>und</strong>e.at<br />

A3


AKTUELL<br />

Der erste Wiener Klimakindergarten<br />

Innovative Ideen umzusetzen gehört<br />

seit jeher zu den <strong>Kinder</strong>fre<strong>und</strong>en. Dass<br />

sie das auch in Sachen Klima-Maßnahmen<br />

tun, ist fast selbstverständlich.<br />

Endlich war es so weit. Unser erstes<br />

Sonnenkraftwerk wurde am Dach<br />

des <strong>Kinder</strong>gartens in der Schartlgasse in<br />

Liesing montiert. <strong>Kinder</strong>gartenleiterin<br />

Brigitte Denk fotografierte die Anlieferung<br />

der 195 Photovoltaik-Module mit<br />

einem riesigen Kran – da staunten die<br />

<strong>Kinder</strong> nicht schlecht. Beim Anbringen<br />

des letzten Moduls waren Klimastadtrat<br />

Jürgen Czernohorszky, der Wiener<br />

Landesvorsitzende Christian Oxonitsch,<br />

die Liesinger <strong>Kinder</strong>fre<strong>und</strong>e-Vorsitzende<br />

Andrea Krischke-Bischof <strong>und</strong> unsere<br />

Geschäftsführer*innen Alexandra Fischer<br />

<strong>und</strong> Daniel Bohmann natürlich<br />

dabei. Die Idee zu dieser<br />

<strong>und</strong> vielen anderen Klimamaßnahmen<br />

hatten <strong>Kinder</strong>fre<strong>und</strong>e-Controller<br />

Fritz Fischkandl<br />

<strong>und</strong> unser Geschäftsführer<br />

Christian Morawek schon vor<br />

zwei Jahren. Umgesetzt wird<br />

das alles nun mit der Firma effiCent.<br />

SONNENSTROM FÜR KINDERGÄRTEN<br />

Die Photovoltaikanlage am <strong>Kinder</strong>gartendach<br />

bringt einen Ertrag von<br />

Zunächst mussten die 195 Photovoltaikmodule auf das Dach gehoben werden.<br />

80.000 kWh pro Jahr. Das entspricht einer<br />

Einsparung von r<strong>und</strong> <strong>22</strong> Tonnen CO 2<br />

pro Jahr <strong>und</strong> ermöglicht die<br />

Versorgung von vier weiteren<br />

<strong>Kinder</strong>fre<strong>und</strong>e-<strong>Kinder</strong>gärten,<br />

bei denen örtlich keine Möglichkeit<br />

für eine eigene Photovoltaikanlage<br />

besteht, mit Sonnenstrom.<br />

Seit der Eröffnung des <strong>Kinder</strong>gartens im<br />

Jahr 2013 gibt es dort den Schwerpunkt<br />

„Tiergestützte Pädagogik“ <strong>und</strong> es werden<br />

Upcycling- <strong>und</strong> Naturprojekte umgesetzt,<br />

wie etwa ein riesiges Insektenhotel. Ab<br />

Das Insektenhotel wartet auf seine Gäste.<br />

Die kleinen Weinstöcke werden bald<br />

für Abschattung, Kühlung <strong>und</strong><br />

Naschvergnügen sorgen.<br />

V. l. n. r.: Thomas Zwiebler, Geschäftsführer Fa. effiCent, Klimastadtrat Jürgen Czernohorszky,<br />

ritz Fischkandl, Projektinitiator Wiener <strong>Kinder</strong>fre<strong>und</strong>e, Daniel Bohmann, Geschäftsführer<br />

Wiener <strong>Kinder</strong>fre<strong>und</strong>e, Andrea Krischke-Bischof, Vorsitzende Liesinger <strong>Kinder</strong>fre<strong>und</strong>e<br />

(hinten), Alexandra Fischer, Geschäftsführerin Wiener <strong>Kinder</strong>fre<strong>und</strong>e (vorne), Brigitte Denk,<br />

<strong>Kinder</strong>gartenleiterin, Christian Oxonitsch, Vorsitzender Wiener <strong>Kinder</strong>fre<strong>und</strong>e, Thomas<br />

Treiss, Prokurist <strong>und</strong> Michael Sperlich, Projektentwickler – beide effiCent.<br />

Foto: PID/Votava<br />

dem kommenden Sommer wird ein Konzept<br />

zur nachhaltigen Senkung der Raumtemperaturen<br />

ohne Klimageräte in der<br />

Schartlgasse erprobt. Es baut auf einfache<br />

Rollosteuerung, Abschattung durch Obstspaliere<br />

<strong>und</strong> gezielt geplante Bäume sowie<br />

optimale Folierung von Glasscheiben. Mit<br />

dem riesigen Sonnenkraftwerk am Dach<br />

wird der Standort nun endgültig zum ersten<br />

Wiener Klimakindergarten. Und dem<br />

werden noch viele weitere folgen.<br />

A4


AKTUELL<br />

Ein neuer Stadtteil entsteht<br />

Seit 2015 erweitert sich Wien mit der „Seestadt“ um ein<br />

neues Stadtgebiet. Die Stadt entwickelt sich hier aber nicht<br />

nur durch die Bereitstellung von Wohnraum – es entsteht<br />

auch Raum für Begegnung <strong>und</strong> zwischenmenschlichen Austausch.<br />

Die Wiener <strong>Kinder</strong>fre<strong>und</strong>e sind mit verschiedenen<br />

Initiativen von Anfang an mit dabei.<br />

Im März 20<strong>22</strong> eröffnete das erste <strong>Eltern</strong>-Kind-Café im Jugendzentrum<br />

Seestadt in der Barbara-Prammer-Allee 16. Hier treffen<br />

sich jeden Freitag von 9.30 bis 11.30 Uhr <strong>Eltern</strong> mit Kleinkindern<br />

<strong>und</strong> Säuglingen – sei es, um sich Tipps in Fragen der <strong>Eltern</strong>schaft zu<br />

holen, oder um einfach (Spiel-)Fre<strong>und</strong>schaften in der näheren Umgebung<br />

zu schließen. Zu den <strong>Eltern</strong>-Kind-Cafés der <strong>Kinder</strong>fre<strong>und</strong>e,<br />

die es in vielen Stadtteilen gibt, gehört auch eine qualifizierte <strong>und</strong><br />

mehrsprachige Begleitung, die vom B<strong>und</strong>eskanzleramt gefördert<br />

wird. In der Seestadt hat das Adrijana Markon Jurčić übernommen.<br />

Sie ist selbst Mutter dreier <strong>Kinder</strong> <strong>und</strong> hat den interkulturellen<br />

<strong>Eltern</strong>-Kind-Gruppen-Kurs der Österreichischen <strong>Kinder</strong>fre<strong>und</strong>e<br />

mit kleinem Kind am Arm absolviert. In diesem lernen Frauen <strong>und</strong><br />

Männer, viele mit Migrationshintergr<strong>und</strong>, Nützliches über Erziehungsthemen,<br />

interkulturelle Förderung oder auch Ernährung, um<br />

es an interessierte <strong>Eltern</strong> weitergeben zu können (s. Foto unten).<br />

Adrijana Markon Jurčić ist froh, dass es endlich mit ihrem Café losgeht,<br />

nach all den Verzögerungen <strong>und</strong> Schwierigkeiten durch Corona.<br />

Mit dem neuen <strong>Eltern</strong>-Kind-Café gibt es nun einen weiteren<br />

wichtigen Ort der Zusammenkunft in der Seestadt.<br />

Foto: Frank Jödicke<br />

DÖRFLICHE NACHBARSCHAFTSHILFE<br />

Zur Eröffnung des Cafés kamen auch die Geschäftsführerin der<br />

Österreichischen <strong>Kinder</strong>fre<strong>und</strong>e <strong>und</strong> Vorsitzende der <strong>Kinder</strong>fre<strong>und</strong>e<br />

Donaustadt, Daniela Gruber-Pruner, <strong>und</strong> die Bezirksrätin<br />

Gabriele Plank. Plank betonte, wie gut die nun gar nicht mehr<br />

so kleine Seestadt funktioniert. Es gibt eine geradezu dörfliche<br />

Nachbarschaftshilfe <strong>und</strong> gleichzeitig Institutionen von wienweiter<br />

Bedeutung. Die <strong>Kinder</strong>fre<strong>und</strong>e waren in ihrem Engagement<br />

Pioniere. Als es in der Seestadt noch kaum eine öffentliche Einrichtung<br />

gab, eröffnete hier schon ein <strong>Kinder</strong>fre<strong>und</strong>e-<strong>Kinder</strong>garten.<br />

Sein Vorplatz mit dem Springbrunnen war einer der ersten Orte, an<br />

dem sich die <strong>Kinder</strong> in der Seestadt zum Spielen trafen.<br />

PARKBETREUER*INNEN ALS VERTRAUENSPERSONEN<br />

Gruber-Pruner verweist auf die weiteren Aktivitäten der <strong>Kinder</strong>fre<strong>und</strong>e<br />

in der Seestadt: So gibt es eine Parkbetreuung (ganzjährig,<br />

weil auch ein Indoor-Treffpunkt vorhanden ist), die gemeinsam<br />

mit dem Jugendzentrum Spielefeste organisiert <strong>und</strong> mehrmals pro<br />

Woche zu fixen Zeiten Sport- <strong>und</strong> Kreativangebote setzt <strong>und</strong> den<br />

<strong>Kinder</strong>n <strong>und</strong> Jugendlichen vor Ort viele andere coole Freizeitaktivitäten<br />

anbietet. So werden die Teammitglieder oft zu Vertrauenspersonen<br />

für die jungen Menschen. Die gute Stimmung <strong>und</strong> die große<br />

Beteiligung zeigen, wie wichtig das ist.<br />

Infos zu allen unseren <strong>Eltern</strong>-Kind-Cafés unter:<br />

www.kinderfre<strong>und</strong>e.at/angebote/eltern-kind-cafes<br />

GROSSE FREUDE BEI ABSOLVENTINNEN<br />

In 170 St<strong>und</strong>en des Lehrgangs „Interkulturelle <strong>Eltern</strong>-Kind-Gruppen leiten“ haben 8 Absolventinnen,<br />

die 12 Sprachen sprechen <strong>und</strong> über vielfältige Kenntnisse zu ihren Communities<br />

verfügen, Gruppenkonzepte <strong>und</strong> Themeninitiativen entwickelt, die für die Vielfalt unserer<br />

Stadt äußerst wertvoll sind. Die Absolventinnen werden in unseren <strong>Eltern</strong>-Kind-Cafés <strong>und</strong><br />

in <strong>Eltern</strong>bildungsprojekten mitarbeiten <strong>und</strong> widmen sich weiteren Ausbildungen. Andere<br />

möchten nach dem Lehrgang <strong>Kinder</strong>garten-Assistentinnen werden, die bei den <strong>Kinder</strong>fre<strong>und</strong>en<br />

dringend gebraucht werden. Der nächste Lehrgang startet im Herbst/Winter 20<strong>22</strong>.<br />

Infos: sigrid.spenger@wien.kinderfre<strong>und</strong>e.at oder guenther.leeb@kinderfre<strong>und</strong>e.at<br />

Die Absolventinnen des vom Familienministerium zertifiziert <strong>und</strong> geförderten Lehrgangs v. l. n. r.: (stehend)<br />

Rita Mohamadi, Fahima Fatrat, Smaylen Agudelo, Gvantsa Kavataradze, Marlene Karner <strong>und</strong> Sigrid Spenger<br />

von den Wiener <strong>Kinder</strong>fre<strong>und</strong>en (4. v. l.) <strong>und</strong> in der ersten Reihe neben Günther Leeb von der B<strong>und</strong>esorganisation<br />

der Österreichischen <strong>Kinder</strong>freude Laila Sooma, Tugce N. Tuncer <strong>und</strong> Carolina Leonhard.<br />

A5


AKTUELL<br />

Fotos: Frank Jödicke<br />

#KINDERGARTENBRAUCHT<br />

Bei einer Pressekonferenz der Träger*inneninitiative Elementare Bildung Wien wurde deutlich gemacht,<br />

dass die Rahmenbedingungen für die Arbeit in <strong>Kinder</strong>gärten <strong>und</strong> Horten dringend verbessert<br />

werden müssen. In der Initiative haben sich<br />

die privaten <strong>Kinder</strong>gartenträger*innen Diakonie<br />

Bildung, St. Nikolausstiftung, KIWI – <strong>Kinder</strong> in<br />

Wien <strong>und</strong> die Wiener <strong>Kinder</strong>fre<strong>und</strong>e zu einer Interessengemeinschaft<br />

zusammengeschlossen, die<br />

seit ca. zwei Jahren Medien <strong>und</strong> Politik auf diesen<br />

Umstand hinweist <strong>und</strong> jetzt an einem Stufenplan<br />

zur Verbesserung arbeitet. Gerade durch die Corona-Pandemie<br />

hat sich die Lage weiter zugespitzt.<br />

Aufgr<strong>und</strong> von Personalengpässen müssten 300<br />

Die Geschäftsführer*innen der <strong>Kinder</strong>gartenträger v. l. n. r.: Gudrun Kern (KIWI neue Stellen für Elementarpädagog*innen bei den<br />

– <strong>Kinder</strong> in Wien), Elmar Walter (St. Nikolausstiftung), Tim Lainer (Diakonie Bildung),<br />

Alexandra Fischer (Wiener <strong>Kinder</strong>fre<strong>und</strong>e), Thomas-Peter Gerold-Siegl<br />

vier Träger*innen besetzt werden. Dies geht aber<br />

(KIWI), Susanna Haas (St. Nikolaus), Daniel Bohmann (Wr. <strong>Kinder</strong>fre<strong>und</strong>e) nur, wenn auch die entsprechenden Bedingungen<br />

angeboten werden können, um die elementare<br />

Bildungsarbeit optimal für die <strong>Kinder</strong> zu gestalten. Denn nicht nur die umsorgende <strong>und</strong> systemrelevante<br />

Betreuung ist Aufgabe von <strong>Kinder</strong>gärten, sondern sie sind auch die Bildungseinrichtung in<br />

den wichtigsten Entwicklungsjahren eines Menschen. Daher wurden Politiker*innen eingeladen, von<br />

16. bis 20. Mai 20<strong>22</strong> einen Tag im <strong>Kinder</strong>garten voll mitzuarbeiten, um sich selbst ein Bild zu machen.<br />

Weitere Kampagneninfos finden sich in den sozialen Medien unter #kindergartenbraucht.<br />

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Foto: MA 44<br />

Außerdem flattert dreimal jährlich das Magazin „family extra WIEN“ ins<br />

Haus. Auf die LeserInnen warten wertvolle Tipps für die Freizeitgestaltung<br />

mit <strong>Kinder</strong>n <strong>und</strong> Enkelkindern, interessante Beiträge r<strong>und</strong> um das Familienleben,<br />

Kochrezepte, Veranstaltungstipps, jede Menge Gewinnspiele<br />

sowie die Übersicht der Vorteilsgeber, bei denen man mit der family extra<br />

Card WIEN eine Ermäßigung bekommt.<br />

Außerdem gibt es die family extra APP mit exklusiven Gutscheinen<br />

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immer am Smartphone mit dabei hat.<br />

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6


ELEMENTARBILDUNG<br />

Ein sicherer Ort<br />

für <strong>Kinder</strong><br />

Foto: Frank Jödicke Foto: Freepik<br />

Sandra Geisler<br />

<strong>Kinder</strong>schutzbeauftragte <strong>und</strong><br />

Abteilungsleiterin Beratung<br />

der Wiener <strong>Kinder</strong>fre<strong>und</strong>e<br />

Die Wiener <strong>Kinder</strong>fre<strong>und</strong>e haben als<br />

erster <strong>Kinder</strong>gartenträger in Wien ein<br />

umfassendes <strong>Kinder</strong>schutzkonzept<br />

erarbeitet. Alle Mitarbeiter*innen in<br />

unseren <strong>Kinder</strong>gärten <strong>und</strong> Horten, in<br />

der Verwaltung <strong>und</strong> in freizeitpädagogischen<br />

Angeboten verpflichten sich,<br />

danach zu arbeiten.<br />

Nun wurde unser <strong>Kinder</strong>schutzkonzept<br />

auch von der Plattform <strong>Kinder</strong>schutzkonzepte<br />

1 begutachtet<br />

<strong>und</strong> auf<br />

der Plattform vorgestellt.<br />

„Ich fand<br />

es bemerkenswert,<br />

dass bei der Risikoanalyse<br />

alle 2.000 Mitarbeiter*innen in<br />

den <strong>Kinder</strong>gärten <strong>und</strong> Horten der Wiener<br />

<strong>Kinder</strong>fre<strong>und</strong>e mitgemacht haben“, meint<br />

Martina Wolf, Geschäftsführerin der<br />

Österreichischen <strong>Kinder</strong>schutzzentren. Sie<br />

ist auch die inhaltliche Koordinatorin<br />

der Plattform, die Organisationen dabei<br />

unterstützt, ein <strong>Kinder</strong>schutzkonzept<br />

zu erstellen <strong>und</strong> Mitarbeiter*innen zum<br />

Thema <strong>Kinder</strong>schutz fortzubilden.<br />

WAS HABEN DIE KINDER UND<br />

ELTERN DAVON?<br />

„Für uns stehen die Bedürfnisse von <strong>Kinder</strong>n<br />

immer im Mittelpunkt unserer Arbeit.<br />

Wir sehen es dabei als höchste Pflicht,<br />

das Kindeswohl zu gewährleisten – sowohl<br />

im Rahmen unserer Aktivitäten als auch<br />

bei Verdacht auf eventuelle Gefährdungen<br />

im Umfeld des Kindes. Denn Kindeswohlgefährdung<br />

beginnt da, wo Gr<strong>und</strong>bedürfnisse<br />

nicht erfüllt werden“, erklärt Sandra<br />

Geisler, <strong>Kinder</strong>schutzbeauftragte der Wiener<br />

<strong>Kinder</strong>fre<strong>und</strong>e. Dazu gehören die körperlichen<br />

Bedürfnisse wie Essen, Trinken<br />

<strong>und</strong> Schlafen, das Bedürfnis nach Schutz,<br />

nach einfühlendem<br />

Verständnis<br />

<strong>und</strong> auch das Bedürfnis<br />

nach Anregung,<br />

Förderung<br />

<strong>und</strong> Entfaltung.<br />

Wolf betont, wie wichtig es ist, dass <strong>Kinder</strong>gärten<br />

<strong>und</strong> Horte ein sicherer Ort für<br />

<strong>Kinder</strong> sind. „Daher ist <strong>Kinder</strong>schutz ein<br />

Foto: Nina Schinko<br />

bedeutendes Thema bei der Auswahl <strong>und</strong><br />

Fortbildung unserer Mitarbeiter*innen.<br />

Die Zusammenarbeit mit dem B<strong>und</strong>esverband<br />

Österreichischer <strong>Kinder</strong>schutzzentren<br />

<strong>und</strong> ECPAT Österreich hat uns<br />

dabei sehr geholfen“, so Geisler.<br />

1<br />

Die Plattform wird vom B<strong>und</strong>esverband<br />

Österreichischer <strong>Kinder</strong>schutzzentren <strong>und</strong> ECPAT<br />

Österreich geleitet.<br />

Infos unter<br />

www.schutzkonzepte.at<br />

Martina Wolf,<br />

Geschäftsführerin<br />

der Österr.<br />

<strong>Kinder</strong>schutzzentren<br />

A7


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ELEMENTARBILDUNG<br />

Auf zur Baustellen-Rallye!<br />

Zwei neue <strong>Kinder</strong>gärten werden gerade errichtet. Die <strong>Kinder</strong> <strong>und</strong> <strong>Eltern</strong> eilte zum Lokalaugenschein auf die Baustellen.<br />

Fotos: Frank Jödicke<br />

Freuen sich aufs neue Gebäude, v. l. n. r.: Hans Früh (aap), Isabell Gwenger<br />

(ÖBB), Nicole Boschitz (aap), Maria Grumbeck (Wr. <strong>Kinder</strong>fre<strong>und</strong>e),<br />

Roswitha Siegl (aap), Monika Michal (KiGa-Leitung), Fritz Fischkandl<br />

(Wr. <strong>Kinder</strong>fre<strong>und</strong>e), Anja Burda (Inspektorin, Wr. <strong>Kinder</strong>fre<strong>und</strong>e)<br />

LASSALLESTRASSE<br />

Im 2. Bezirk errichten die ÖBB einen Unternehmenssitz, in<br />

dem mehr als 1.000 Menschen arbeiten werden. Im großen<br />

Innenhof des Gebäudes wird sich bald der neue „TIMI’S MINI<br />

MINTS“-Betriebskindergarten finden, samt Garten <strong>und</strong> Spielhaus.<br />

Er ist als offener Betriebskindergarten konzipiert, bietet<br />

also auch <strong>Kinder</strong>n Platz, deren <strong>Eltern</strong> nicht bei den ÖBB arbeiten.<br />

Sein MINT-Labor (MINT bedeutet Mathematik, Informatik,<br />

Naturwissenschaft <strong>und</strong> Technik) wird über entsprechendes<br />

Spielmaterial verfügen <strong>und</strong> im Experimentierraum wird<br />

den <strong>Kinder</strong>n richtig Lust auf Wissenschaft gemacht.<br />

Das Team von aap.architekten hat die ehemaligen Büroräume<br />

so umgebaut, dass die drei Gruppenräume (eine Kleinkindgruppe<br />

für 0- bis 3-Jährige <strong>und</strong> zwei Familiengruppen für<br />

0- bis 6-Jährige) durch ein offenes Raumkonzept miteinander<br />

verb<strong>und</strong>en sind. Gezielt angeordnete Scheiben erlauben Blicke<br />

von einem Raum in den nächsten. Die erfahrene Leiterin<br />

Monika Michal freut sich darauf, den neuen <strong>Kinder</strong>garten mit<br />

seinen tollen Möglichkeiten zu beziehen.<br />

Die großen Innenfenster laden<br />

bereits im Rohbau zum Scherzen ein.<br />

Visualisierung: Schreiner, Kastler<br />

SUSI-WEIGEL-WEG<br />

Im 12. Bezirk wird innerhalb des Wohnbau-Projekts „Lebenscampus<br />

Wolfganggasse" ein großer neuer <strong>Kinder</strong>garten errichtet, der in seinem<br />

Vollbetrieb sechs Gruppen Platz bieten wird: zwei Kleinkinder-,<br />

zwei Familien- <strong>und</strong> zwei reguläre <strong>Kinder</strong>gartengruppen für die Dreibis<br />

Sechsjährigen.<br />

So wird der fertige <strong>Kinder</strong>garten einmal aussehen.<br />

Die Leitung des neuen Hauses übernimmt Sabine Slavik, die ebenfalls<br />

bereits viel Erfahrung als Leiterin mitbringt. Sie ist voll Tatendrang<br />

<strong>und</strong> kann es kaum erwarten, dass die Pforten für die <strong>Kinder</strong><br />

geöffnet werden <strong>und</strong> es mit dem Betrieb des Hauses losgeht. Ihr<br />

gefällt die Adresse des neuen Hauses besonders gut, schließlich war<br />

Susi Weigel die Illustratorin der Bücher von Mira Lobe, wie z. B. „Das<br />

kleine Ich-bin-ich“. Sowohl bei den beiden Künstlerinnen als auch bei<br />

den Wiener <strong>Kinder</strong>fre<strong>und</strong>en steht immer das Kind im Fokus: „Susi-<br />

Weigel-Weg 1a: ein Ort für <strong>Kinder</strong>“.<br />

Anmeldungen für diese Häuser <strong>und</strong> Infos zu allen freien Plätzen<br />

in unseren 155 <strong>Kinder</strong>gärten <strong>und</strong> Horten in Wien unter:<br />

kdg.hotline@wien.kinderfre<strong>und</strong>e.at bzw. 01/40125-20149<br />

Alle <strong>Kinder</strong>gärten <strong>und</strong> Horte<br />

der Wiener <strong>Kinder</strong>fre<strong>und</strong>e<br />

finden Sie unter www.kinderfre<strong>und</strong>e.at/<br />

angebote/kindergaerten-1<br />

Glücklich den Weg in den neuen <strong>Kinder</strong>garten weisend:<br />

v. l. n. r. Claudia König-Larch <strong>und</strong> Thomas Maierhofer von königlarch<br />

architekten, Maria Grumbeck, Fritz Fischkandl, Robert<br />

Kitzberger (alle Wr. <strong>Kinder</strong>fre<strong>und</strong>e), Klemens Egger-Peitler<br />

(Baufirma Gerstl), Bauleiter Dominik Radakovits (Gesiba),<br />

Inspektorin Katharina Nikitsch <strong>und</strong> Sabine Slavik, die zukünftige<br />

Leitung des <strong>Kinder</strong>gartens.<br />

A9


ELEMENTARBILDUNG<br />

Tolle Neuigkeiten aus unseren <strong>Kinder</strong>gärten<br />

MUSIK MIT DEM<br />

PAUKENSCHLAG<br />

In unserem <strong>Kinder</strong>garten in der Hagenmüllergasse<br />

wird in allen Räumen musiziert. Die<br />

Pädagogin Daniela Pimperl stammt selbst aus<br />

einer Musiker*innenfamilie <strong>und</strong> lässt ihre Leidenschaft<br />

für die Musik auf vielfältige Weise in<br />

den <strong>Kinder</strong>gartenalltag einfließen. Hier wird<br />

viel gesungen, Instrumente werden gebaut<br />

<strong>und</strong> der ganze Tagesablauf wird mit Musik in<br />

Schwung gebracht. Musik beflügelt die Phantasie<br />

<strong>und</strong> hilft, die eigenen Gefühle ausdrücken. Und: Wer beim Musizieren auf seinen Einsatz achtet,<br />

wird ganz selbstverständlich achtsam. Dies führt auch zu einem harmonischen Miteinander, übt<br />

die sprachliche Ausdrucksfähigkeit <strong>und</strong> macht allen ganz viel Spaß. Um den <strong>Kinder</strong>n bereits früh ein<br />

Verständnis für Musik zu ermöglichen, werden eigene Notationen aus Muggelsteinen <strong>und</strong> Schnüren<br />

entwickelt. Jedes Steinchen ist ein Schlag auf Zimbel, Tamburin oder Trommel, während die Schnur<br />

den Sänger*innen <strong>und</strong> Xylophonspieler*innen anzeigt, ob die Töne in der Melodie höher oder tiefer<br />

werden. Bald fangen die <strong>Kinder</strong> auch von sich aus an, Musik zu notieren, indem sie Rindenmulch<br />

<strong>und</strong> Blätter im Garten gruppieren. Das versammelte <strong>Kinder</strong>gartenorchester gibt dann dem staunenden<br />

Publikum Joseph Haydns „Symphonie mit dem Paukenschlag“, notiert mit selbstgemalten<br />

„Takthäusern“, aus denen die <strong>Kinder</strong> den Rhythmus <strong>und</strong> ihren Einsatz ablesen können.<br />

Foto: Frank Jödicke<br />

FARBEN, FORMEN, LICHTERKISTE:<br />

MATHE IM KINDERGARTEN?<br />

Unser <strong>Kinder</strong>garten in der Grellgasse geht den Dingen auf den<br />

Gr<strong>und</strong>, <strong>und</strong> zwar aktuell in Sachen Mathematik. Gegenstände<br />

unseres Alltags können auf mathematische, genauer gesagt<br />

geometrische Gr<strong>und</strong>formen reduziert werden. In jedem Ding<br />

„versteckt“ sich entweder ein Dreieck, ein Kreis oder ein Rechteck.<br />

Meist sind es gleich mehrere Formen.<br />

Unsere jungen Mathematikforscher*innen untersuchen spielerisch<br />

die geometrischen Gr<strong>und</strong>formen, experimentieren auf<br />

eigenen Wegen <strong>und</strong> im Austausch untereinander. Das macht besonders<br />

viel Spaß mit der eigens gebauten „Lichterkiste“<br />

oder an der Fensterscheibe, wenn das<br />

Sonnenlicht durch die farbigen Formen strahlt.<br />

Das Spiel mit Farben <strong>und</strong> Formen schult die<br />

Rechenfähigkeiten <strong>und</strong> führt nebenbei zu den<br />

schönsten Bildern <strong>und</strong> Skulpturen. So lässt sich<br />

Mathematik spielerisch erleben <strong>und</strong> entdecken.<br />

10 A


ELEMENTARBILDUNG<br />

<strong>und</strong> Horten<br />

FASZINATION FOTOGRAFIE<br />

Fotografieren ist Teil unseres Alltags. Dauernd wird mit dem Handy geknipst.<br />

Aber: Foto ist nicht gleich Foto. Die <strong>Kinder</strong> im Hort Maria-Rekker-Gasse sind gemeinsam<br />

mit ihrer Pädagogin Daniela Pangerl dem Geheimnis der Fotografie<br />

auf den Gr<strong>und</strong> gegangen <strong>und</strong> haben sich sowohl die künstlerischen<br />

als auch die technischen Voraussetzungen für ein<br />

gelungenes Foto angeschaut.<br />

Warum macht es bei einer „richtigen“ Spiegelreflexkamera<br />

eigentlich „klick“? Im Gehäuse befindet sich ein beweglicher<br />

Spiegel, der kurz Licht in eine dunkle Kammer lässt. Das Prinzip<br />

ist der Menschheit seit Langem bekannt. Um es sich besser<br />

vorstellen zu können, haben die <strong>Kinder</strong> ihre eigene „Camera<br />

Obscura“ gebaut <strong>und</strong> damit experimentiert. Die <strong>Kinder</strong><br />

gingen auf Motivsuche, machten Probefotos <strong>und</strong> besprachen<br />

die Ergebnisse. Eine Frage der <strong>Kinder</strong> war unter anderem: Wie<br />

bringt man die Farben besser zum Leuchten <strong>und</strong> wie fangen wir<br />

den Moment richtig ein? Ob sprühende W<strong>und</strong>erkerzen, Wassertropfen<br />

oder das „Einfrieren“ fallender Blätter, mit dem richtigen<br />

Versuchsaufbau <strong>und</strong> dem entsprechenden Wissen lassen sich immer bessere<br />

Bilder herauskitzeln, ganz wie bei den Fotoprofis. Im Juni ist eine Vernissage im<br />

<strong>Kinder</strong>garten geplant, bei der die Fotografien bestaunt werden dürfen.<br />

In diesem Hort sind aktuell Plätze frei. Info <strong>und</strong> Anmeldung unter<br />

Tel. 01/40125-11016, E-Mail: rekkergasse@wien.kinderfre<strong>und</strong>e.at<br />

KAMPF GEGEN DAS MÜLLMONSTER<br />

Die <strong>Kinder</strong>, Pädagog*innen <strong>und</strong> auch die <strong>Eltern</strong> aus unserem <strong>Kinder</strong>garten in der Absberggasse haben miteinander<br />

die Müllentsorgung in die eigenen Hände genommen. Müll sammeln, trennen <strong>und</strong> richtig entsorgen:<br />

Es begann mit dem Abliefern des Weihnachtsbaums an der dafür eingerichteten Entsorgungsstelle der MA 48.<br />

Dann wurde gemeinsam das Müllaufkommen untersucht – auch mitgebrachte Müllbeispiele von zu Hause.<br />

Welche Verpackungsmaterialien gibt es überhaupt, welche entsprechenden Müllbehälter stehen zur Verfügung?<br />

Der Müllkasperl der Stadt Wien half mit seinem Fachwissen. Alles neu Erlernte zum Thema Müll wurde<br />

dann von allen Beteiligten freudig umgesetzt: durch Mülleinsparung, richtige Mülltrennung <strong>und</strong> natürlich<br />

auch Upcycling. Denn nicht alles, was im Müll landet, ist nicht mehr zu gebrauchen. Die <strong>Kinder</strong> waren super<br />

kreativ <strong>und</strong> bauten aus Milchbehältern ein Vogelhäuschen für den Garten. Abschließend gab es ein Müllfest,<br />

bei dem die kleinen Müllexpert*innen mit Medaillen geehrt wurden, <strong>und</strong> auch das Müllmonster (siehe oben,<br />

wie im <strong>Kinder</strong>garten verewigt) kam vorbei <strong>und</strong> staunte nicht schlecht.<br />

11 A


BERATUNG<br />

Wie erkläre ich meinem Kind den Krieg?<br />

Foto: Frank Jödicke<br />

Mag.ª Leila Ahmadi-Rinnerhofer, MA<br />

Pädagogin, Sonder- <strong>und</strong> Heilpädagogin,<br />

psychoanalytisch-pädagogische<br />

Erziehungsberaterin (APP)<br />

der Wiener <strong>Kinder</strong>fre<strong>und</strong>e<br />

Nach dem Einmarsch russischer Truppen<br />

in das Nachbarland Ukraine sind<br />

viele Menschen verängstigt. Diese<br />

Ängste sitzen tief <strong>und</strong> sind nicht leicht<br />

zu bewältigen. Vor allem <strong>Kinder</strong> <strong>und</strong><br />

junge Menschen benötigen in der Auseinandersetzung<br />

damit Hilfe.<br />

Gerade jetzt ist für <strong>Kinder</strong> eine ruhige,<br />

unaufgeregte Haltung der <strong>Eltern</strong> hilfreich,<br />

damit sie keine bedrohlichen Fantasien<br />

entwickeln. Die Nachrichten sollten den<br />

<strong>Kinder</strong>n altersentsprechend in kindgerechter<br />

Sprache erklärt werden. Die Schilderung von<br />

Ereignissen sollte weder übertrieben noch<br />

bagatellisiert werden. <strong>Kinder</strong> können gut<br />

mit der Wahrheit umgehen, wenn sie einfühlsam<br />

vermittelt wird. Bei Ängsten oder<br />

Sorgen der <strong>Kinder</strong> signalisieren Sie Offenheit<br />

<strong>und</strong> Interesse. Bieten Sie Gespräche an,<br />

zeigen Sie, dass Sie da sind, <strong>und</strong> beruhigen<br />

Sie Ihre <strong>Kinder</strong> – auch durch Körpernähe.<br />

WIE KANN ICH MEINEM KIND<br />

NUN HELFEN?<br />

<strong>Kinder</strong> verarbeiten Ängste <strong>und</strong> Sorgen<br />

auf unterschiedliche Weise. Vielleicht zeigen<br />

sie weinerliches, anklammerndes oder<br />

auch wütendes Verhalten.<br />

Gemeinsame Aktivitäten,<br />

Gespräche, Spielen,<br />

Malen <strong>und</strong> Bilderbücher<br />

anschauen, können<br />

einen Zugang zu<br />

den verschiedenen Gefühlen<br />

der <strong>Kinder</strong> schaffen.<br />

Machen Sie sich<br />

keine Sorgen, wenn Ihr<br />

Kind in nächster Zeit<br />

den Krieg im Spiel aufgreift,<br />

denn so handhabt<br />

es seine Stimmungen.<br />

Es kann vorkommen,<br />

dass Ihr Kind vom Krieg<br />

erzählt, eine Frage stellt <strong>und</strong><br />

dann wieder weiterspielt<br />

oder sich anderen Dingen zuwendet.<br />

Auch das ist normal.<br />

Wenn sich Ihr Kind Sorgen macht, ist es<br />

wichtig, dass Sie ihm Vertrauen vermitteln,<br />

dass es beschützt wird. Zeigen Sie,<br />

dass die eigene Welt funktioniert <strong>und</strong><br />

strukturieren Sie wie gewohnt den Alltag<br />

<strong>und</strong> Tagesablauf.<br />

MEDIENKONSUM<br />

KONTROLLIEREN<br />

Achten Sie darauf, in<br />

Anwesenheit ihrer <strong>Kinder</strong>n<br />

keine Nachrichten<br />

zu konsumieren. Die medialen<br />

Berichte sind für <strong>Kinder</strong><br />

stark verängstigend <strong>und</strong><br />

verstörend, auch für<br />

ältere <strong>Kinder</strong>.<br />

Ihr Kind beobachtet<br />

auch, wie es<br />

Ihnen geht. Teilen<br />

Sie sich mit <strong>und</strong> sagen<br />

Sie, dass sie total<br />

wütend darüber<br />

sind, dass Menschen<br />

so ein Verbrechen begehen<br />

können.<br />

Sich überfordert zu fühlen<br />

ist ganz normal, besonders,<br />

da wir alle wegen der<br />

Pandemie <strong>und</strong> ihrer Auswirkungen<br />

schon stark belastet waren<br />

<strong>und</strong> nun weiter stark gefordert sind.<br />

Zögern Sie nicht, Unterstützung in<br />

Anspruch zu nehmen, beispielsweise<br />

kostenlos bei den<br />

Familienberatungsstellen der Wiener<br />

<strong>Kinder</strong>fre<strong>und</strong>e: Tel: 01/401 25-20071<br />

oder www.wien.kinderfre<strong>und</strong>e.at/<br />

Familienberatung<br />

Illustrationen: Karin Blum<br />

WELCHE INFORMATIONEN BRAUCHT MEIN KIND?<br />

Was ist passiert?<br />

Soldaten sind in ein Nachbarland einmarschiert, um es zu erobern. Die Soldaten beider Länder schießen aufeinander. Viele alte Menschen, Frauen<br />

<strong>und</strong> <strong>Kinder</strong> versuchen, in sichere Teile des Landes oder andere Länder zu fliehen.<br />

Die Menschen sprechen jetzt von Krieg. Was bedeutet das?<br />

In einem Krieg versucht ein Land ein anderes zu erobern <strong>und</strong> ihm seinen Willen aufzuzwingen. Das überfallene Land wehrt sich. Es wird geschossen<br />

<strong>und</strong> Städte werden zerstört. Auch Menschen, die nicht kämpfen wollen, werden manchmal verletzt <strong>und</strong> getötet.<br />

Was wird dagegen getan?<br />

Ein solcher Krieg ist verboten. Die Politiker*innen vieler Länder bemühen sich, dass die Kämpfe bald enden.<br />

Sind wir in Gefahr?<br />

Nein! Es besteht keine unmittelbare Gefahr. Obwohl beide Staaten im Moment sehr wütend aufeinander sind, bemühen sie<br />

sich trotzdem, den Krieg einzugrenzen, weil sie wissen, dass sie eines Tages wieder Frieden schließen werden.<br />

Mehr dazu unter:<br />

https://kinderfre<strong>und</strong>e.at/news/wien/wie-erklaere-ich-meinem-kind-den-krieg-in-der-ukraine<br />

12


BERATUNG<br />

Foto: Kerstin Flake, MPI CBS<br />

Mein Kind besser verstehen<br />

Unsere Serie – Teil 15<br />

Wie <strong>Kinder</strong>gartenkinder<br />

spielend Regeln lernen<br />

Univ.-Prof. in Dr. in Stefanie Höhl,<br />

Leiterin des Arbeitsbereichs<br />

Entwicklungspsychologie an<br />

der Fakultät für Psychologie<br />

der Universität Wien<br />

Unser Verhalten ist im Alltag durch<br />

unzählige gesellschaftliche Regeln<br />

<strong>und</strong> Normen bestimmt. Als Erwachsene<br />

halten wir uns üblicherweise, ohne viel darüber<br />

nachzudenken, an solche Konventionen,<br />

die unser gemeinschaftliches Zusammenleben<br />

ordnen. Wir wissen, wann<br />

<strong>und</strong> wo wir die Straße überqueren dürfen,<br />

wie man im Supermarkt einkauft oder<br />

sich an der Kinokasse anstellt. Da Regeln<br />

<strong>und</strong> Normen sehr stark vom kulturellen<br />

Umfeld bestimmt sind, müssen sie gelernt<br />

werden. Ab wann lernen <strong>Kinder</strong> das<br />

eigentlich <strong>und</strong> wann beginnen sie, sich<br />

selbst an Regeln <strong>und</strong> Normen zu halten?<br />

Schon früh beobachten <strong>Kinder</strong> das Verhalten<br />

anderer Menschen <strong>und</strong> orientieren<br />

sich daran. So imitieren sie beispielsweise<br />

auch Handlungen, die augenscheinlich<br />

keinen Sinn machen oder die eher wirkungslos<br />

sind. Dies zeigt, dass <strong>Kinder</strong> früh<br />

sehr aufmerksam die Art <strong>und</strong> Weise beobachten,<br />

wie andere Menschen Dinge tun,<br />

<strong>und</strong> dadurch in ihrem eigenen Verhalten<br />

beeinflusst werden.<br />

<strong>Kinder</strong> lernen Regeln <strong>und</strong> Normen buchstäblich<br />

im Spiel. So können sie unvoreingenommen<br />

soziale Fertigkeiten üben.<br />

Dafür bietet der <strong>Kinder</strong>garten beste Gelegenheiten.<br />

Im Austausch mit Gleichaltrigen<br />

können <strong>Kinder</strong> eigene Spielregeln<br />

aushandeln <strong>und</strong> im Rollenspiel auch „erwachsenes“<br />

Verhalten einüben, z. B. das<br />

Einkaufen im Kaufladen. Im Alter zwischen<br />

drei <strong>und</strong> fünf Jahren spielen <strong>Kinder</strong><br />

zunehmend anspruchsvolle kooperative<br />

Spiele <strong>und</strong> Rollenspiele, bei denen sie<br />

ihr Sozialverhalten in einem geschützten<br />

Foto: Freepik<br />

Rahmen trainieren. Wenn etwas nicht auf<br />

Anhieb klappt, ist das gar nicht schlimm!<br />

KINDER FORDERN REGELN EIN<br />

Studien zeigen, dass <strong>Kinder</strong> ab drei Jahren<br />

darauf achten, sich an Regeln zu halten<br />

<strong>und</strong> dies auch von anderen Personen einfordern.<br />

Ab diesem Alter können <strong>Kinder</strong><br />

dann auch sogenannte Regelspiele lernen.<br />

Für diese Spiele ist es entscheidend, dass<br />

alle sich an die vorgegebenen Spielregeln<br />

halten, wie z. B. bei „Mensch ärgere<br />

Dich nicht“ oder „Obstgarten“. Hannes<br />

Rakoczy, heute an der Universität Göttingen<br />

tätig, untersuchte mit Kolleg*innen,<br />

wie <strong>Kinder</strong> reagieren, wenn jemand eine<br />

Spielregel verletzt. Eine Mitarbeiterin<br />

brachte <strong>Kinder</strong>n das erf<strong>und</strong>ene Spiel „Daxen“<br />

bei, bei dem ein Holzklotz mit einem<br />

Stab über eine Rampe bewegt wurde. Die<br />

<strong>Kinder</strong> lernten dies sehr schnell <strong>und</strong> spielten<br />

es genauso, wie es ihnen gezeigt wurde.<br />

Neben dem Kind schaute auch eine kleine<br />

Handpuppe zu, wie Daxen geht. Als<br />

die Handpuppe am Zug war, verkündete<br />

sie fröhlich, nun auch Daxen zu spielen,<br />

machte aber etwas völlig anderes mit den<br />

Spielzeugen. Sie hob die Rampe <strong>und</strong> ließ<br />

den Holzklotz herunterrutschen. Den<br />

dreijährigen <strong>Kinder</strong>n in der Studie passte<br />

das gar nicht! Viele protestierten lautstark<br />

<strong>und</strong> mit Verweis auf die Spielregeln „So<br />

geht nicht Daxen! So geht das nicht!“ Die<br />

Studie zeigt eindrucksvoll, dass <strong>Kinder</strong><br />

ab drei Jahren nicht nur aufmerksam für<br />

Regeln sind <strong>und</strong> sich selbst an Spielregeln<br />

halten – sie mischen sich auch ein, wenn<br />

andere dies nicht tun. So beginnt schon<br />

früh in der Entwicklung der Prozess der<br />

Sozialisation, in dem <strong>Kinder</strong> sich die Verhaltensnormen<br />

<strong>und</strong> Regeln ihres Umfelds<br />

aneignen <strong>und</strong> so sozial kompetent werden.<br />

1<br />

Als kooperatives Spiel oder Kooperationsspiel wird eine<br />

Spielart bezeichnet, bei der die Mitspieler nicht gegeneinander<br />

spielen, um einen einzigen Sieger zu ermitteln,<br />

sondern miteinander ein gemeinsames Ziel verfolgen.<br />

Ziel ist das gemeinsame Gewinnen.<br />

Forschung zum Mitmachen!<br />

Die Wiener <strong>Kinder</strong>studien laden Familien<br />

mit <strong>Kinder</strong>n herzlich ein, sich auf der<br />

Website (www.kinderstudien.at)<br />

zu informieren oder unverbindlich<br />

zu melden: Tel: 01/4277-47480<br />

E-Mail: kinderstudien@univie.ac.at<br />

15 13


BERATUNG<br />

EIN BLICK VON AUSSEN HILFT!<br />

Das Leben hält immer wieder große Herausforderungen bereit. Dass wir dabei<br />

an unsere Grenzen stoßen <strong>und</strong> uns teilweise überfordert fühlen, ist völlig<br />

normal. Ob Sorgen um die <strong>Kinder</strong>, Probleme in der Partnerschaft, Scheidung,<br />

Schulsorgen, Pubertätskrisen, finanzielle Belastungen, Krisen durch Tod <strong>und</strong><br />

Verlust, Gewalterfahrungen oder auch rechtliche Fragen (z. B.: Erb-, Miet- <strong>und</strong><br />

Zivilrecht): Die Familienberatungsstellen der Wiener <strong>Kinder</strong>fre<strong>und</strong>e bieten<br />

seit 1965 Hilfe für alle Menschen, die Beratung in Anspruch nehmen möchten.<br />

Erwachsene, <strong>Kinder</strong>, Jugendliche, Senior*innen, <strong>Eltern</strong> <strong>und</strong> Paare erhalten<br />

hier kostenfreie Hilfe <strong>und</strong> Begleitung in herausfordernden Lebenssituationen.<br />

Psychotherapeut*innen, Lebens- <strong>und</strong> Sozialberater*innen,<br />

Erziehungsberater*innen <strong>und</strong> Jurist*innen gehören zu unserem Beratungsteam.<br />

Sie garantieren Verschwiegenheit, Respekt <strong>und</strong> wertschätzenden Umgang,<br />

unabhängig von Konfession, Weltanschauung oder Nationalität.<br />

Foto: Frank Jödicke<br />

Auf Wunsch kann die kostenlose Beratung auch anonym erfolgen. Die Beratungsstellen<br />

sind barrierefrei <strong>und</strong> eine Beratung ist auch am Telefon möglich.<br />

Bitte wenden Sie sich telefonisch an das<br />

Beratungsstellen-Sekretariat Tel: 01/40125-20071<br />

oder an eine der sechs Beratungsstellen in Wien.<br />

Adressen <strong>und</strong> Kontaktdaten unter<br />

www.kinderfre<strong>und</strong>e.at/angebote/familienberatung


BERATUNG<br />

Countdown im Freien!<br />

Im Rahmen unserer drei EU-geförderten Projekte BIG_inn,<br />

EduSTEM <strong>und</strong> BIG_ling fördern wir in einigen <strong>Kinder</strong>gärten<br />

die Sprachkompetenz auf besondere Art: Bei der Durchführung<br />

spannender Experimente gibt es viel zu erklären <strong>und</strong><br />

zu beschreiben – eine wichtige sprachliche Fähigkeit in Hinblick<br />

auf die Schule. Diese Sprachanlässe können <strong>Eltern</strong> auch<br />

zuhause schaffen, zum Beispiel mit folgendem Experiment:<br />

Planeten, Sterne <strong>und</strong> auch Raketen faszinieren <strong>Kinder</strong> <strong>und</strong> Erwachsene.<br />

Mit einer selbstgebauten „Essigrakete“ können wir<br />

diese Faszination fördern – die Materialien dafür finden sich in<br />

fast jedem Haushalt.<br />

Wir benötigen:<br />

• eine Schere<br />

• eine Papierrolle<br />

• Bunt-/Filzstifte<br />

• Essig<br />

• Backpulver<br />

• eine leere Brausetablettendose<br />

• ein Blatt Papier<br />

• einen Hefter oder Klebstoff<br />

Zuerst schneiden wir einen kleinen Kreis <strong>und</strong> zwei bis vier Dreiecke<br />

aus dem Blatt Papier. Die Dreiecke sollten eine kleine rechteckige<br />

Verlängerung haben, um die Befestigung zu erleichtern. Die<br />

ausgeschnittenen Teile werden nun angemalt <strong>und</strong> den Kreis schneiden<br />

wir bis zur Mitte ein. Nun wird der Kreis zu einem Kegel gefaltet<br />

<strong>und</strong> zusammengeklebt oder -geheftet, damit er stabil bleibt.<br />

Mit der Schere wird nun eine Linie am Ende der Rechtecke nachgezogen.<br />

Die Einzelteile können nun auf der Papierrolle befestigt<br />

werden. Tipp: es empfiehlt, sich die Rolle vorher aufzuschneiden<br />

<strong>und</strong> dann wieder zuzuheften. Die Rakete ist jetzt fertig!<br />

Gehen Sie nun gemeinsam ins Freie. Schütten Sie etwas Backpulver<br />

<strong>und</strong> ein wenig Essig in die Brausetablettendose <strong>und</strong> schließen<br />

Sie sie rasch! Die Dose mit dem Deckel auf den Boden halten, die<br />

Rakete darüberstülpen <strong>und</strong> ein paar Schritte zurücktreten. Jetzt<br />

dauert es nur noch ein bisschen, bis die Rakete in die Lüfte steigt.<br />

Sie können den Vorgang öfter wiederholen. Laden Sie Ihr Kind<br />

ein, zu beschreiben, was es sieht. Wenn Sie eine eigene Familiensprache<br />

haben, dann auf jeden Fall auch in dieser.<br />

Matias Marjanović<br />

Sprachbegleiter im <strong>Kinder</strong>garten Forsthausgasse<br />

DIE KINDERFREUNDE-ELTERN-APP<br />

Mit unserer <strong>Eltern</strong>-App können aktuelle Informationen zum <strong>Kinder</strong>gartenalltag<br />

– vom Speiseplan bis zu anstehenden Ausflügen – jederzeit eingesehen werden.<br />

Außerdem können administrative Aufgaben zwischen <strong>Kinder</strong>gartenteam <strong>und</strong><br />

<strong>Eltern</strong> viel leichter erledigt werden. Zusätzlich gibt es unsere selbstproduzierten,<br />

interaktiven „Lernhäppchen“, die <strong>Eltern</strong> niederschwellig <strong>und</strong> aus erster Hand Wissen<br />

zu pädagogischen Fragen vermitteln.<br />

Der Ukrainekrieg stellt unsere Gesellschaft auf die Probe. Auch mit der <strong>Eltern</strong>-App<br />

reagieren wir unmittelbar <strong>und</strong> wollen zumindest ein wenig helfen. Ukrainisch<br />

<strong>und</strong> Russisch sind nun zwei der vielen Sprachen, die Nutzer*innen bei der App<br />

auswählen können. Mit der leichteren Orientierung im App-Menü in ihrer Muttersprache,<br />

soll Menschen, die vor dem Krieg fliehen mussten <strong>und</strong> nun <strong>Kinder</strong>fre<strong>und</strong>e-Einrichtungen<br />

besuchen, deutlich gezeigt werden: Wir <strong>Kinder</strong>fre<strong>und</strong>e<br />

heißen euch willkommen! Bei den Lernhäppchen finden sich auch Erklär-Videos<br />

wie z. B.: „Was ist der Krieg in der Ukraine“ oder „Wie erkläre ich meinem Kind den<br />

Krieg in der Ukraine“, die beim Umgang mit dieser schwierigen Situation unterstützen<br />

sollen. (Siehe hierzu auch Seite 12 dieser <strong>Kinder</strong> <strong>und</strong> <strong>Eltern</strong>)<br />

15


ENTGELTLICHE EINSCHALTUNG<br />

16


FREIZEIT<br />

ABENTEUERSPIELPLATZ<br />

ROBINSON-INSEL<br />

Der „Robi“ bietet im Sommer eine schattige grüne Oase, auf der für aktive <strong>und</strong> neugierige<br />

Kids immer genug zu tun ist: Hier könnt ihr Wildbienen beobachten, das Biotop<br />

erforschen, Laufenten <strong>und</strong> Landschildkröten füttern, Hütten bauen oder einfach<br />

nur Verstecken spielen. In den Sommerferien gibt es jeden Montag <strong>und</strong> Dienstag<br />

im Rahmen des wienXtra-Sommerferienspiels zusätzliche Aktivtäten wie „Pfad der<br />

Sinne“, <strong>Kinder</strong>olympiade, Rätselrallye u. v. m.<br />

Öffnungszeiten & Infos:<br />

• während der Schulzeit: Mi, Sa, So jeweils 14.00 bis 18.00 Uhr<br />

• in den Sommerferien: Mo bis Fr jeweils 14.00 bis 18.00 Uhr, 15. Aug. geschl.<br />

• Geschlossene Gruppen wie Schulklassen, <strong>Kinder</strong>gärten u. a. können den<br />

Spielplatz auch außerhalb der Öffnungszeiten buchen,<br />

mit oder ohne Programm<br />

• 1190 Wien, Greinergasse 7<br />

Aktuelle Infos, u. a. über die aktuell<br />

geltenden Covid-19-Regeln, findet ihr auf der Website<br />

www.wien.kinderfre<strong>und</strong>e.at/robinson<br />

Bildung<br />

<strong>und</strong> Jugend<br />

ACHTUNG!<br />

Alle Angebote gelten,<br />

sofern die aktuellen<br />

Corona-Regelungen<br />

dies erlauben!<br />

GEWINNSPIEL:<br />

Wir verlosen 3 Mal<br />

die Play-Doh Wheels Traktor<br />

<strong>und</strong> Pferdeanhänger<br />

von Hasbro<br />

Traktor <strong>und</strong> Pferdeanhänger <strong>und</strong> dazu 3 Dosen<br />

Play-Doh Knetmasse, um dazu eigene Pferde zu<br />

kneten gehören zu diesem tollen Set, das wir<br />

diesmal verlosen dürfen. Der Traktor verfügt<br />

über eine Vorderschaufel <strong>und</strong> im Futtertrog<br />

können Früchte <strong>und</strong> Maiskolben für die Spielpferde<br />

gemacht werden. Das Play-Doh Wheels<br />

Set ist genau das Richtige für <strong>Kinder</strong>, die Traktoren<br />

<strong>und</strong> Pferde lieben.<br />

Alter: ab 3 Jahren<br />

… UND VIEL SPASS IN<br />

UNSEREM INDOORSPIELPLATZ<br />

Unser klimatisierter Indoorspielplatz bietet bei Schlechtwetter oder<br />

extremer Hitze jede Menge Platz zum Austoben in der Luftburg <strong>und</strong><br />

auf der Luftrutsche oder zum Chillen im Ballbad oder im Babyraum.<br />

Die <strong>Kinder</strong>fre<strong>und</strong>e-Betreuer*innen vor Ort leiten auch immer wieder<br />

lustige Actionspiele oder Kreativ-Workshops an.<br />

Öffnungszeiten & Infos:<br />

• Mo bis So jeweils von 14 bis 18 Uhr,<br />

in den Sommerferien Di bis Fr von 14 bis 18 Uhr<br />

• Mi von 10 bis 12 Uhr zusätzlich „Mini-Treff“ für die Kleinen<br />

• Geschlossene Gruppen wie Schulklassen, <strong>Kinder</strong>gärten u. a.<br />

können den Indoorspielplatz auch Mo, Di, Do oder<br />

Fr jeweils von 10.00 bis 12.00 Uhr buchen<br />

• 1160 Wien, Schuhmeierplatz 17–18<br />

(Zugang Thaliastraße)<br />

Aktuelle Infos, u. a. über die aktuell<br />

geltenden Covid-19-Regeln, findet ihr auf der<br />

Website www.wien.kinderfre<strong>und</strong>e.at/seversaal<br />

Teilnahmeschein:<br />

PLAY-DOH WHEELS TRAKTOR VON HASBRO<br />

Name d. Kindes<br />

Alter d. Kindes<br />

Straße<br />

Postleitzahl<br />

Ort<br />

Telefonnummer<br />

Die angegebenen Daten werden für Abwicklungszwecke von den<br />

Österreichischen <strong>Kinder</strong>fre<strong>und</strong>en – Landesorganisation Wien aufbewahrt.<br />

Nähere Infos unter www.wien.kinderfre<strong>und</strong>e.at/datenschutz<br />

Ich bin damit einverstanden, dass die Österreichischen <strong>Kinder</strong>fre<strong>und</strong>e<br />

– LO Wien meine Daten für eine eventuelle Zusendung des<br />

Gewinns verwenden.<br />

Teilnahmeschein ausfüllen <strong>und</strong> an die Wiener <strong>Kinder</strong>fre<strong>und</strong>e, Redaktion „<strong>Kinder</strong><br />

<strong>und</strong> <strong>Eltern</strong>“, Kennwort „Play-Doh Wheels Traktor <strong>und</strong> Pferdeanhänger“, Albertgasse<br />

23, 1080 Wien, senden. Teilnahme auch per Fax: 01/4088600 oder per<br />

E-Mail: redaktion@wien.kinderfre<strong>und</strong>e.at. Einsendeschluss: 29. Juli 20<strong>22</strong>. Der<br />

Rechtsweg ist ausgeschlossen. Eine Barablöse des Gewinnes ist nicht möglich.<br />

Die Gewinner*innen werden schriftlich verständigt.<br />

15<br />

23 21 17


Entgeltliche Einschaltung<br />

D A M I T S I E<br />

I H R E W O H N U N G<br />

B E H A L T E N<br />

Die Corona-Pandemie hat auch viele Mieter*innen im Gemeindebau vor große Herausforderungen<br />

gestellt. Wer dadurch kein Geld im Börsel hat <strong>und</strong> die Miete nicht zahlen kann, findet Hilfe bei der<br />

Wiener Wohnungssicherungsstelle unter der Telefonnummer 01 4000 11420.<br />

Mehr Infos über alle Unterstützungsmöglichkeiten für Gemeindebaumieter*innen auf wienerwohnen.at/hilfe<br />

Sollten Sie Betroffene kennen, bitte weitersagen - helfen Sie uns beim Helfen!<br />

Service-Nummer 05 75 75 75<br />

wienerwohnen.at


FREIZEIT<br />

Gut vorbereitete Ferien<br />

Um <strong>Kinder</strong>n <strong>und</strong> Jugendlichen mit Behinderungen entspannte<br />

Ferien zu ermöglichen, braucht es eine ganze Reihe<br />

an Vorbereitungen. Sabine Raab <strong>und</strong> Veera Lindholm<br />

aus der zuständigen Abteilung der Wiener <strong>Kinder</strong>fre<strong>und</strong>e<br />

haben uns erzählt, wann die Planung für die Ferientagesbetreuung,<br />

die Sommercamps <strong>und</strong> unsere Angebote im<br />

Rahmen der Summer City Camps losgeht <strong>und</strong> was hinter<br />

den Kulissen so alles zu bedenken ist.<br />

Kaum ist der Sommer vorbei“, erzählen sie, „beginnt auch schon<br />

die Planung für den nächsten. Noch im Herbst wird ein Rückblick<br />

auf die vergangene Betreuungszeit gemacht. Unter anderem<br />

durchforstet die Abteilung Feedbacks von Mitarbeiter*innen,<br />

Teilnehmer*innen <strong>und</strong> Familien. So werden konkrete Ideen <strong>und</strong><br />

Überlegungen gesammelt <strong>und</strong> diskutiert, um die Planung für<br />

kommenden Sommer zu bereichern. Denn wir wissen, dass wir<br />

nie auslernen.“<br />

Wichtig ist, dass im alten Jahr der Zeitplan erstellt wird <strong>und</strong> sich<br />

die Abteilung mit der Stadt Wien <strong>und</strong> den Netzwerken abspricht.<br />

„Die Familien der <strong>Kinder</strong> <strong>und</strong> Jugendlichen mit Behinderungen,<br />

die schon öfter unser Ferienangebot angenommen haben, bekommen<br />

dann Anfang des Jahres die aktuellen Informationen zu allen<br />

Angeboten zugeschickt. Auch auf unserer Website werden die<br />

Infos etwa zeitgleich bekanntgegeben,“ sagt Sabine Raab. „Die Informationen<br />

über die Summer City Camps, bei denen wir ja auch<br />

mit dabei sind, folgen über die Stadt Wien bzw. durch die Organisation<br />

Bildung im Mittelpunkt.“<br />

Ein gutes halbes Jahr vor den großen Ferien werden die erfahrenen<br />

Mitarbeiter*innen gefragt, ob sie im kommenden Sommer<br />

wieder Zeit haben. Dann beginnt die konkrete Arbeit für Bewerbungsworkshops<br />

der neuen Teammitglieder. Die heiße Phase<br />

bei der Suche nach neuen Mitarbeiter*innen ist üblicherweise<br />

Februar bis April.<br />

Foto: Frank Jödicke<br />

Unbeschwerte Ferientage für alle <strong>Kinder</strong> <strong>und</strong> Jugendlichen.<br />

Alle Mitarbeitenden werden intern geschult. Dazu gehören verschiedene<br />

Themen wie etwa herausforderndes Verhalten, pflegerische<br />

Einschulung <strong>und</strong> Erste Hilfe. Bei Teamtreffen werden das<br />

pädagogische Konzept <strong>und</strong> organisatorische Themen besprochen.<br />

<strong>Kinder</strong>schutz & <strong>Kinder</strong>rechte sind auch ein wichtiger Teil der Einschulung.<br />

Das alles findet im Mai <strong>und</strong> Juni statt.<br />

In den letzten Wochen geht es dann darum, die Mitarbeiter*innen<br />

an den Standorten zu koordinieren <strong>und</strong> ihnen alle wichtigen Information<br />

zukommen zu lassen. In dieser Zeit telefonieren wir auch<br />

mit Familien, die noch auf der Suche nach einem Betreuungsplatz<br />

sind, machen Absprachen mit externen Programmanbieter*innen<br />

<strong>und</strong> <strong>Eltern</strong>abende (teilweise online wegen Corona).<br />

In den letzten Tagen vor dem Sommerprogramm wird das<br />

Corona-Schutzkonzept aktualisiert <strong>und</strong> Mitarbeiter*innen werden<br />

entsprechend informiert. „Nachdem die letzten Transporte für unsere<br />

Standorte vorbereitet sind <strong>und</strong> alles ein letztes Mal kontrolliert<br />

ist, atmen wir durch <strong>und</strong> vertrauen darauf, dass der Sommer so<br />

schön wird wie der letzte <strong>und</strong> alle Sommer davor!“<br />

Foto: Frank Jödicke<br />

DONAUINSELFEST 20<strong>22</strong><br />

Nach zwei Jahren Pandemiepause dürfen wir heuer wieder die Donauinsel rocken – die <strong>Kinder</strong>fre<strong>und</strong>e-Insel<br />

findet ihr gleich bei der Brigittenauer Brücke, wo es uns am Donauinselfest schon bis<br />

2019 gegeben hat. Auf dem Programm stehen jede Menge Mitmach-Stationen, Gewinnspiele <strong>und</strong><br />

Bühnenshows, etwa mit <strong>Kinder</strong>liedermacher Bernhard Fibich.<br />

Wir danken unseren Partner*innen, ohne die die <strong>Kinder</strong>fre<strong>und</strong>e-Insel nicht möglich wäre:<br />

Genaue Infos<br />

findest du hier<br />

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KOSTÜM SHARON VON WIETERSHEIM UND VERENA SAPPER SZENENBILD FRANK MEILING KAMERA SIMON VERONEG SCHNITT CHRIS MÜHLBAUER UND ALEXANDER DITTNER MISCHUNG OLAF MEHL SOUND DESIGN SEBASTIAN SCHMIDT MUSIK HANNES DE MAEYER KOPRODUZENTEN SEBASTIAN SCHELENZ UND ANDRÉ SOMMERLATTE EXECUTIVE PRODUCERS FRED KOGEL UND COSIMA VON SPRETI EHRENPRODUZENTIN CAROLA BORNÉE PRODUZENTEN SHARON VON WIETERSHEIM UND FRANK MEILING BUCH & REGIE SHARON VON WIETERSHEIM<br />

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FREIZEIT<br />

Jetzt unsere Werte leben<br />

Foto: Rote Falken<br />

Uns Rote Falken verbindet der Wunsch,<br />

Konflikte friedlich zu lösen. Dafür wollen<br />

wir einstehen. Wir glauben, dass<br />

wir gerade auch in schwierigen Situationen<br />

als Gruppe wachsen können.<br />

Natürlich gehen die aktuellen Ereignisse<br />

in der Ukraine nicht spurlos an<br />

uns vorüber. Die Betroffenheit ist groß.<br />

Uns Roten Falken Wien erscheint aber<br />

genau in diesem Moment wichtig: Die<br />

Überforderung <strong>und</strong> das Gefühl der Ohnmacht<br />

gegenüber dem Krieg muss nicht<br />

im kleinen Kreis oder allein vor den sozialen<br />

Medien durchlitten werden. Vielmehr<br />

zeigt sich genau jetzt, wie wichtig es ist,<br />

Falken-Gruppen <strong>und</strong> Jugendorganisationen<br />

zu haben.<br />

WIR RÜCKEN ZUSAMMEN<br />

Lasst uns gemeinsam versuchen, die<br />

Kriegsnachrichten zu verarbeiten. Lasst<br />

uns darüber reden <strong>und</strong> dabei an die Werte<br />

der <strong>Kinder</strong>fre<strong>und</strong>e erinnern: „Freiheit“,<br />

„Gleichheit“, „Solidarität“, „Gerechtigkeit“,<br />

„Vielfalt“ <strong>und</strong> „Frieden“. Weder<br />

sind dies einfach nur Worte, noch sind<br />

sie durch die kriegerischen Ereignisse<br />

widerlegt. Vielmehr haben wir nun die<br />

Möglichkeit zu zeigen, dass wir unsere<br />

Werte auch leben. In den Rote-Falken-<br />

Gruppen erproben wir mit <strong>Kinder</strong>n <strong>und</strong><br />

Jugendlichen die Möglichkeit, jeden<br />

Konflikt friedlich beizulegen. Dass wir<br />

auch in einer schwierigen Lage zueinanderstehen<br />

<strong>und</strong> solidarisch sind. Die Falken-<br />

Gruppe gibt uns einen Ort, der uns schützt<br />

<strong>und</strong> uns unsere Werte bewahren lässt.<br />

Daraus nehmen wir die Kraft hinauszugehen,<br />

um anderen zu helfen <strong>und</strong> sie<br />

zu unterstützen.<br />

Wir möchten als große Gruppe zusammentreffen<br />

<strong>und</strong> dazu bietet sich auch bald<br />

wieder die Gelegenheit: österreichweit auf<br />

dem B<strong>und</strong>espfingstlager <strong>und</strong> dem Sommerlager<br />

in Döbriach sowie sogar international<br />

auf dem diesjährigen „Common<br />

Gro<strong>und</strong>“-Camp in England. Denn jetzt ist<br />

es wichtig, uns zu erinnern: <strong>Kinder</strong>fre<strong>und</strong>e<br />

<strong>und</strong> Falken sind eine große Gruppe mit<br />

gemeinsamem Falkenherz:<br />

Diese schönen <strong>und</strong> wichtigen Erfahrungen,<br />

die wir in einer Falken-Gruppe machen,<br />

sollen möglichst allen offenstehen.<br />

Eine gute Gelegenheit die Roten Falken<br />

kennenzulernen ist das kommende B<strong>und</strong>espfingstlager<br />

auf der Donauinsel in<br />

Wien, vom 4. bis 6. Juni 20<strong>22</strong>. Am Sonntag,<br />

den 5. Juni, wird es einen externen<br />

Besucher*innentag geben, an dem das<br />

Camp für alle Ortsgruppen, <strong>Kinder</strong>gärten,<br />

Horte <strong>und</strong> Tagesgäste offensteht. Wir freuen<br />

uns, Euch dort zu treffen!<br />

Paul Felsenstein<br />

Landessekretär Rote Falken Wien<br />

Infos zu unseren Falkencamps unter:<br />

www.rotefalken.at/news/dasfalkenjahr-20<strong>22</strong><br />

Die Falkenkollektion<br />

Mit dem Kauf unserer Artikel aus der<br />

Falkenkollektion unterstützt du unsere<br />

Arbeit in Wien <strong>und</strong> auf den Camps.<br />

21


Nachhaltige Finanzprodukte<br />

Das gratis MegaCard<br />

GoGreen-Jugendkonto<br />

ab 10 Jahren.<br />

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Diese Marketingmitteilung wurde von der UniCredit Bank Austria AG, Rothschildplatz 1, 1020 Wien, erstellt. Irrtum <strong>und</strong> Druckfehler vorbehalten.<br />

Stand: Mai 20<strong>22</strong>


FREIZEIT<br />

Digital ist uns nicht egal<br />

Mit <strong>Kinder</strong>n <strong>und</strong> Jugendlichen arbeiten<br />

die Wiener <strong>Kinder</strong>fre<strong>und</strong>e aktiv<br />

nicht nur im „echten Leben“. Wir sind<br />

auch dort für sie da, wo sie sich ebenfalls<br />

oft aufhalten: in den sozialen<br />

Medien.<br />

Ob es nun beim Bilderteilen auf Instagram,<br />

beim Quatschen über Whats-<br />

App, beim Spielen auf Discord oder im<br />

Homeschooling ist – die sozialen Medien<br />

<strong>und</strong> das Internet sind aus dem Alltag von<br />

<strong>Kinder</strong>n, Jugendlichen, deren Familien<br />

<strong>und</strong> somit auch aus dem der pädagogischen<br />

Mitarbeiter*innen in der <strong>Kinder</strong><strong>und</strong><br />

Jugendarbeit nicht mehr wegzudenken.<br />

Gerade in den letzten beiden Jahren<br />

der sozialen Entbehrungen wurden die<br />

Begegnungen in der „Online-Welt“ noch<br />

wichtiger. Vor dieser Tatsache kann heutzutage<br />

wohl niemand die Augen verschließen.<br />

Und ob man es nun gut findet oder<br />

furchtbar – es ist ganz einfach so. Deshalb<br />

sehen wir von der Parkbetreuung der<br />

Wiener <strong>Kinder</strong>fre<strong>und</strong>e aktiv es als unsere<br />

Aufgabe an, junge Menschen online<br />

genauso gut zu begleiten <strong>und</strong> zu unterstützen,<br />

wie wir das im Park seit Jahrzehnten<br />

tun.<br />

GEMEINSAM SOCIAL MEDIA<br />

ENTDECKEN<br />

Natürlich knüpfen <strong>und</strong> pflegen wir Beziehungen<br />

weiterhin hauptsächlich von<br />

Angesicht zu Angesicht. Vor allem die<br />

ersten Kontakte finden weiterhin im Park<br />

oder in unseren Jugendzentren quer durch<br />

Wien statt. Wenn sich zwei Menschen<br />

gegenüberstehen, funktioniert die Kommunikation<br />

einfach besonders gut. Online-Angebote<br />

verstehen wir deshalb nur<br />

als Ergänzung zu Offline-<br />

Angeboten. Hier setzt unser<br />

Social-Media-Team an,<br />

das sich Ende letzten Jahres<br />

aus Mitarbeiter*innen der<br />

Parkbetreuung, der Fair-<br />

Play-Teams <strong>und</strong> der Computer-Clubhäuser<br />

gebildet hat.<br />

Gemeinsam tüfteln wir an Ideen, unsere<br />

zukünftigen Online-Angebote wie<br />

Foto: Pvproductions_Freepik.com<br />

Instagram-Accounts oder Discord-Profile<br />

spannend zu machen <strong>und</strong> kindgerecht zu<br />

gestalten, <strong>und</strong> suchen Antworten auf Fragen<br />

wie: Wie können wir möglichst viele<br />

Wir sind Expert*innen für Wünsche<br />

<strong>und</strong> Bedürfnisse von <strong>Kinder</strong>n <strong>und</strong><br />

Jugendlichen in Wien, also warum<br />

nicht auch zu Expert*innen für<br />

deren Online-Welt werden?<br />

<strong>Kinder</strong> <strong>und</strong> Jugendliche<br />

erreichen? Wofür<br />

interessieren sie<br />

sich online? Welche<br />

Inhalte bereiten ihnen<br />

Sorgen?<br />

Auch die Frage, wie wir unsere pädagogisch<br />

wertvollen Themen in die Welt<br />

der sozialen Medien übertragen bzw.<br />

wie wir sie mit der Arbeit im Park verknüpfen<br />

können, beschäftigt uns selbstverständlich<br />

sehr.<br />

AUSTAUSCH AUF AUGENHÖHE<br />

Gemeinsam können wir digitale Welten<br />

am besten entdecken <strong>und</strong> ein Austausch<br />

auf Augenhöhe ist möglich. Denn es ist<br />

wichtig, dass <strong>Kinder</strong> <strong>und</strong> Jugendliche erwachsene<br />

Bezugspersonen zur Seite haben,<br />

die sie kompetent beim Erwerb ihrer persönlichen<br />

Medienkompetenz begleiten.<br />

Mag. a Carola Edinger,<br />

Pädagogische Koordination<br />

Wiener <strong>Kinder</strong>fre<strong>und</strong>e aktiv<br />

23


Entgeltliche Einschaltung in Kooperation mit dem Verein Schulbuch<br />

E-Book <strong>und</strong> gedrucktes Buch,<br />

ein ökologischer Vergleich<br />

Um Bücher oder Zeitungen zu drucken,<br />

benötigt man Papier, für das<br />

Bäume gefällt, Energie, Wasser <strong>und</strong> Chemikalien<br />

verbraucht werden. Auch Druck<br />

<strong>und</strong> Vertrieb verbrauchen Ressourcen. Da<br />

erscheint es fast logisch, dass die digitale<br />

Lektüre von Romanen, Sachbüchern oder<br />

Tageszeitungen die umweltfre<strong>und</strong>lichere<br />

Art sei, Medien zu konsumieren. Aber:<br />

Auch die Nutzung von Internet, Laptops,<br />

Smartphones <strong>und</strong> E-Readern, <strong>und</strong> nicht<br />

zuletzt deren Produktion, verbraucht viel<br />

Strom <strong>und</strong> belastet das Klima.<br />

Internationalen Forschungen zufolge<br />

haben Internet <strong>und</strong> Computer einen ähnlichen<br />

oder sogar größeren CO 2 -Fußabdruck<br />

als der weltweite Flugverkehr.<br />

Guido Rochus Schmidt, Umweltexperte<br />

in Sachen Nachhaltige Medienproduktion,<br />

meint dazu in dem Artikel „Ist das<br />

Internet umweltfre<strong>und</strong>licher als gedruckte<br />

Medien?“: „Nicht nur die Großrechner<br />

von Unternehmen wie Google, Facebook,<br />

Ebay, Amazon, Microsoft oder<br />

Apple benötigen Unmengen an Strom,<br />

sondern auch jeder einzelne Klick, jede<br />

Suchanfrage, jeder Download, jede Minute,<br />

die ein PC arbeitet, summiert sich<br />

zu einem gewaltigen Stromverbrauch.“<br />

TASCHENBUCH ODER E-BOOK?<br />

Der deutsche Fachverband Druck- <strong>und</strong><br />

Papiertechnik hat das Fraunhofer Institut<br />

Guido Rochus Schmidt,<br />

Umweltexperte<br />

Nachhaltige Medienproduktion<br />

für Umwelt-, Sicherheits- <strong>und</strong> Energietechnik<br />

UMSICHT <strong>und</strong> das IZT Institut<br />

für Zukunftsstudien <strong>und</strong> Technologiebewertung<br />

mit Studien beauftragt, Druckmedien<br />

<strong>und</strong> elektronische Medien unter<br />

ökologischen Aspekten zu vergleichen.<br />

Ein glasklarer Sieger geht nicht hervor.<br />

Bei beiden Studien hängt vieles vom<br />

Nutzungsverhalten der Leser*innen ab.<br />

Auch der Zustand der Geräte <strong>und</strong> die<br />

Qualität des Papiers sind entscheidend.<br />

Die Studienergebnisse unterstreichen,<br />

dass Printmedien im Verhältnis zur jeweiligen<br />

elektronischen Entsprechung<br />

keine schlechtere Umweltbilanz haben.<br />

Das Taschenbuch schneidet beim Gesamtenergieverbrauch<br />

<strong>und</strong> der Gesamtumweltbelastung<br />

besser ab als das E-<br />

Book, beim Primärenergieverbrauch<br />

jedoch schlechter. Um den CO 2<br />

-Fußabdruck<br />

eines gedruckten Taschenbuches<br />

zu erreichen, müssten mit dem E-Book-<br />

Reader 59 Bücher gelesen werden. Somit<br />

punkten E-Book-Lesegeräte nur bei<br />

Vielleser*innen.<br />

SCHULBUCH ODER<br />

ELEKTRONISCHES LEHRMITTEL?<br />

Laut IZT-Studie verursacht das Herunterladen<br />

der digitalen Variante<br />

eines Lehrbuchs eine geringere Gesamtumweltbelastung.<br />

Anders beim<br />

Primärenergiebedarf: Die Herstellung<br />

eines iPads verursacht genauso viele<br />

Treibhausgasse wie die Herstellung<br />

von 63 Lehrbüchern (vorausgesetzt,<br />

das iPad dient ausschließlich zur<br />

Nutzung digitaler Lehrbücher). Laut<br />

UMSICHT-Studie entfällt beim Schulbuch<br />

der größte Anteil an CO 2<br />

-Emissionen<br />

auf die Herstellung von Zellstoff<br />

(ca. 8,5 kg pro Buch). Beim elektronischen<br />

Lehrmittel auf einem Notebook<br />

beträgt die CO 2<br />

-Emission für Herstellung<br />

<strong>und</strong> Nutzung des Notebooks insgesamt<br />

12 kg.<br />

Fazit: Die Nutzung von gedruckten Schulbüchern<br />

schneidet, wenn man alle Faktoren<br />

berücksichtigt, hinsichtlich des ökologischen<br />

Fußabdruckes somit besser ab.<br />

24


FREIZEIT<br />

WASSERSPASS MIT DEN KINDERFREUNDEN<br />

Bald ist es wieder so weit: Am Wasserspielplatz Donauinsel könnt ihr auch diesen<br />

Sommer bei Schönwetter nach Herzenslust pritscheln, plantschen, Sandburgen bauen,<br />

Floß fahren oder mit dem <strong>Kinder</strong>fre<strong>und</strong>e-Team spielen <strong>und</strong> basteln. Betreut ist<br />

der Spielplatz bei Schönwetter täglich von 10.00 bis 18.00 Uhr, erreichbar mit der U1<br />

Station Donauinsel, 400 Meter stromabwärts.<br />

Die Wasser.Spass.Tour der Wiener <strong>Kinder</strong>fre<strong>und</strong>e ist auch diese Sommerferien mit<br />

dem Wasser.Spass.Buss unterwegs: Wasserbaustelle, Wasserquiz, Experimente, Malen<br />

<strong>und</strong> Spielen vertreiben Langeweile an heißen Sommertagen. Die jeweiligen Stationen<br />

der Wasser.Spass.Tour 20<strong>22</strong> in Kooperation mit Wiener Wasser erfahrt ihr auf:<br />

Foto: Freepik<br />

www. wien.kinderfre<strong>und</strong>e.at/<br />

Die Wasser.Spaß.Tour unterstützen auch dieses Jahr großartig:<br />

Foto: Frank Jödicke<br />

FAMILIENPICKNICK DER KINDERFREUNDE<br />

Am Sonntag, dem 12. Juni 20<strong>22</strong> treffen sich von 14.00 bis 17.00 Uhr Familien<br />

<strong>und</strong> <strong>Kinder</strong> auf der Wiese neben dem Wasserspielplatz auf der Donauinsel<br />

mit Decke, Picknickkorb <strong>und</strong> guter Laune, um es sich an diesem Nachmittag<br />

im Grünen so richtig gut gehen zu lassen. Die <strong>Kinder</strong>fre<strong>und</strong>e-Bezirksorganisationen<br />

bieten dort jede Menge abwechslungsreiche Aktivitäten an. So wird<br />

es etwa eine Button-Werkstätte <strong>und</strong> eine <strong>Kinder</strong>rechte-Rätselrallye geben.<br />

Wer mag, kann Fre<strong>und</strong>schaftsbänder knüpfen oder Windräder basteln. Wir<br />

freuen uns jetzt schon sehr auf dieses Familienpicknick, das sicher ein unvergesslicher<br />

bunter Nachmittag für alle wird!<br />

Infos zum Familienpicknick <strong>und</strong> weiteren Events gibt es hier:<br />

www.wien.kinderfre<strong>und</strong>e.at/ehrenamt/veranstaltungen<br />

Foto: Frank Jödicke<br />

25


FREIZEIT<br />

Dieses zauberhafte Buch<br />

von Barbara Hoffmann<br />

zeigt, wie einfach es sein<br />

kann, das Richtige zu<br />

sagen. In den Geschichten<br />

erfahren <strong>Kinder</strong>, wie<br />

man die richtigen Worte<br />

findet – <strong>und</strong> das sind oft<br />

gar nicht so viele. Erwachsenen kann „Alles, was gesagt werden<br />

muss“ übrigens auch dabei helfen, anderen Menschen die wirklich<br />

wichtigen Botschaften mitzuteilen, denn auch sie müssen durchaus<br />

daran erinnert werden, wie weniger Worte es bedarf, um Anteil<br />

zu nehmen, einander zu verstehen <strong>und</strong> dabei zu berühren.<br />

Barbara Hoffmann<br />

Alles, was gesagt werden muss<br />

ISBN: 978-3-7026-5961-5, Jungbrunnen-Verlag 20<strong>22</strong>, € 17,00, ab 5<br />

Jahren<br />

Aktuelle<br />

Lieblingsbücher<br />

der <strong>Kinder</strong>-<strong>und</strong>-<strong>Eltern</strong>-Redaktion<br />

Auch wenn der eine oder die andere vielleicht<br />

gerade heuer seinen*ihren ersten eigenen<br />

Gemüsegarten gepflanzt hat, so zeigt Miro<br />

Poferls Vorlesebuch „Radieschenmaus <strong>und</strong><br />

Kuschelgurke“, was wir alles das ganze Jahr<br />

über mit Pflanzen so anstellen können,<br />

<strong>und</strong> lernen Wissenswertes über den Kreislauf<br />

der Natur. Das großformatige, kunterbunte<br />

Buch lädt zum Mitmachen ein,<br />

selbstverständlich auch alle von uns, die<br />

weder Balkon oder Garten bepflanzen<br />

können. Denn eines ist klar: Auch im kleinsten Blumentopf<br />

ist Platz genug für ein selbst gezogenes Pflänzchen!<br />

Miro Poferl<br />

Radieschenmaus <strong>und</strong> Kuschelgurke<br />

ISBN: 978-3-7074-5247-1, Edition Nilpferd G&G Verlag 2021, € 16,95, ab 4 Jahren<br />

Wer für die Sommerferien nach<br />

lustigem Lesestoff sucht, ist hier an<br />

der richtigen Adresse: Adrian <strong>und</strong><br />

sein Vater erben auf der Insel Finsterbrook<br />

ein Hotel von Urgroßtante<br />

Käthe <strong>und</strong> ahnen nicht, was ihnen<br />

da genau als Erbschaft hinterlassen<br />

wurde. Im ersten Moment könnte man meinen, die<br />

Geschichte von Adrian, seinen Freuden, dem mysteriösen<br />

Beagle <strong>und</strong> Zimmer Nr. 13 wäre eine Gruselgeschichte.<br />

Tatsächlich sorgt der Roman aber für ausgiebige<br />

Lachanfälle beim Lesen.<br />

Peter Schwindt<br />

Finsterbrook – Vier Fre<strong>und</strong>e <strong>und</strong> ein Höllenh<strong>und</strong><br />

ISBN: 978-3-7373-5860-6, Verlag Sauerländer 2021,<br />

€ 14,59, ab 10 Jahren<br />

Man muss die kleine, freche, flauschige Ratte nicht kennen<br />

(etwa aus Radio Wien), um dieses Buch höchst vergnüglich zu<br />

finden. Und spannend ist das Rätsel um das gestohlene Rezept<br />

der besten Cremeschnitten der Welt just vor dem großen<br />

Cremeschnitten-Wettbewerb allemal. Rolf Rüdiger als Privatdetektiv<br />

mit Schmetterlingen im Bauch flitzt<br />

durch Wien, um mit viel Einsatz <strong>und</strong> kreativen<br />

Ideen das Rezept wieder heimzubringen.<br />

QR-Codes ergänzen hörbare Details, nur die<br />

Stimme von RoRü hört sich ein bisserl anders<br />

an als im Radio.<br />

Peter Tichatschek/Stefan Gaugusch<br />

Rolf Rüdiger – Das Cremeschnitten-Geheimnis<br />

ISBN: 978-3-7074-2491-1, Edition Nilpferd G&G<br />

Verlag 2021, € 16,00, ab 9 Jahren<br />

26


FREIZEIT<br />

27


Die <strong>Kinder</strong>fre<strong>und</strong>e<br />

suchen dich!<br />

Foto: Martin Votava<br />

Hast du Lust eine Ausbildung zum*zur Elementarpädagog*in zu machen? Oder<br />

möchtest du einen Hochschullehrgang Elementarpädagogik absolvieren?<br />

Die Arbeit in der Elementarpädagogik ist erfüllend, abwechslungsreich <strong>und</strong> gesellschaftlich<br />

ungeheuer wichtig. Aktuell werden Elementarpädag*innen gesucht,<br />

um die zahlreichen offenen Stellen besetzen zu können. Die Elementarpädagogik<br />

ist eine sichere <strong>und</strong> zukunftsorientierte berufliche Tätigkeit. Die <strong>Kinder</strong>fre<strong>und</strong>e<br />

vermitteln mehrere Bildungs- <strong>und</strong> Weiterbildungsangebote für zukünftige<br />

Elementarpädagog*innen, die dem jeweiligen Lebensalter <strong>und</strong> Bildungsstand entsprechen<br />

– sowohl in Vollzeit als auch berufsbegleitend.<br />

JOBS PLUS AUSBILDUNG<br />

ist eine kostenlose Ausbildung über vier Semester<br />

(Vollzeit) an der B<strong>und</strong>esbildungsanstalt für Elementarpädagogik<br />

(BAfEP), inklusive praktischer Ausbildung<br />

in einem unserer <strong>Kinder</strong>gärten. Bezahlt wird dies vom<br />

AMS Wien, es muss also eine Arbeitslosigkeitsmeldung<br />

vorliegen. Mindestalter ist 21 <strong>und</strong> ab September<br />

20<strong>22</strong> kann es schon losgehen.<br />

BERUFSBEGLEITEND: DUO<br />

ist ein berufsbegleitendes Kolleg über sechs Semester. An einem fixen<br />

Bildungstag werden die Lerninhalte modern <strong>und</strong> praxisnah vermittelt.<br />

Mit viel theoriegeleiteter Praxis wird eine Begleitung bis zur Diplomarbeit<br />

geboten. Die Studienberechtigungsprüfung kann während des<br />

Kollegbesuchs erfolgen.<br />

Tel.: 01/402 56 15<br />

HOCHSCHULLEHRGANG<br />

ELEMENTARPÄDAGOGIK<br />

ist der ideale Quereinstieg für Menschen,<br />

die bereits einen Bachelor in Pädagogik,<br />

Erziehungs- oder Bildungswissenschaft<br />

haben oder Lehrer*innen mit abgeschlossenem<br />

Bachelorstudium sind. Der zwei<br />

Semester umfassende Hochschullehrgang<br />

vermittelt umfassende theoretisch-didaktische<br />

Gr<strong>und</strong>lagen<br />

sowie die Berufsberechtigung.<br />

Gr<strong>und</strong>sätzlich bieten die Bildungsanstalten für Elementarpädagogik<br />

zahlreiche Kollegs <strong>und</strong> Aufbaulehrgänge<br />

an, für die es auch Förderungen <strong>und</strong><br />

Fachkräftestipendien durch den WAFF gibt, um die<br />

Ausbildungszeit leichter finanzieren zu können.<br />

www.mariaregina-clarafey.at/bafep/<br />

www.kenyon.at/bafep<br />

www.waff.at/jobs-ausbildung/<br />

jobs-mit-ausbildung/sozial-pflegeberufe/<br />

kindergartenpaedagogik/fragen-antworten<br />

Österreichische Post AG, MZ 02Z03<strong>22</strong>51 M Verlagspostamt 1080 Wien, Erscheinungsort Wien<br />

Impressum:<br />

Verleger <strong>und</strong> Herausgeber: Österreichische <strong>Kinder</strong>fre<strong>und</strong>e, Landesorganisation<br />

Wien, Albertgasse 23, 1080 Wien, Tel.: 01/401 25, ZVR: 493711481. Geschäftsführung:<br />

Alexandra Fischer, Daniel Bohmann. Chefredaktion: Michaela Müller-Wenzel;<br />

CvD <strong>und</strong> Buchseite: Evelyn Steinthaler. Anzeigen: Marion Pregesbauer. Redaktion,<br />

Grafiken <strong>und</strong> Fotoredak tion: Frank Jödicke. Produktion: Verlag des Österreichischen<br />

Gewerkschaftsb<strong>und</strong>es GmbH, 1020 Wien, Johann-Böhm-Platz 1; Artdirector: Peter-Paul<br />

Waltenberger; Fotos (sofern nicht anders angegeben): Wiener <strong>Kinder</strong>fre<strong>und</strong>e.<br />

Druck: Gutenberg-Werbering GmbH, Anastasius-Grün-Straße 6, 4021 Linz.<br />

Erscheinungsdatum: Mai 20<strong>22</strong><br />

Offenlegung nach § 25 Mediengesetz unter<br />

www.kinderfre<strong>und</strong>e.at/datenschutz<br />

Liebe <strong>Kinder</strong>fre<strong>und</strong>e!<br />

Die Datenschutzerklärung der Wiener <strong>Kinder</strong>fre<strong>und</strong>e finden Sie unter www.wien.kinderfre<strong>und</strong>e.at/dsgvo.<br />

Sollten Sie die Zusendung unserer Zeitschrift nicht mehr wünschen, teilen Sie uns dies jederzeit <strong>und</strong> ohne<br />

Angabe von Gründen mit: per Post an die Wiener <strong>Kinder</strong>fre<strong>und</strong>e, 1080 Wien, Albertgasse 23,<br />

per Telefon: 01/401 25-20060 oder per E-Mail: redaktion@wien.kinderfre<strong>und</strong>e.at

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