30.05.2022 Aufrufe

audimax TECH. 1-2022 - Karrieremagazin für ITler und Ingenieure

Von neuen Helden, Büchern, Filmen und Songs, die dein Mindset auf links drehen *** Unser Master-Special für alle Unentschlossenen: Studiengänge, Erfahrungsberichte aus erster Hand, Finanzierung und was sonst noch wichtig ist *** Diversity in MINT: Wie ausgeprägt ist Vielfalt in Unternehmen wirklich? *** Wenn Waren watscheln. Nachhaltige City-Logistik und innovative Entwicklungen für die letzte Meile *** Fahren.Flitzen.Fliegen – Einstiegs-Know-how für die Mobilität der Zukunft *** Was Willi Weitzel mit Pippi Langstrumpf, Wollwurst und Popelsammlungen zu tun hat: Er verrät’s in Mut Zur Lücke

Von neuen Helden, Büchern, Filmen und Songs, die dein Mindset auf links drehen *** Unser Master-Special für alle Unentschlossenen: Studiengänge, Erfahrungsberichte aus erster Hand, Finanzierung und was sonst noch wichtig ist *** Diversity in MINT: Wie ausgeprägt ist Vielfalt in Unternehmen wirklich? *** Wenn Waren watscheln. Nachhaltige City-Logistik und innovative Entwicklungen für die letzte Meile *** Fahren.Flitzen.Fliegen – Einstiegs-Know-how für die Mobilität der Zukunft *** Was Willi Weitzel mit Pippi Langstrumpf, Wollwurst und Popelsammlungen zu tun hat: Er verrät’s in Mut Zur Lücke

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Sommersemester <strong>2022</strong><br />

2. Jahrgang · www.<strong>audimax</strong>.de<br />

DAS BALLERT<br />

Wo uns die Digitalisierung eigentlich hinbringt. Und wie schnell.


Apply for<br />

Group Spirit.<br />

Einen Arbeitsvertrag unterschreiben? Kannst du<br />

überall. Was du nicht überall kannst: Teil einer<br />

starken Gruppe werden, die zusammen an den<br />

großen Themen der Welt arbeitet. Welcome to the<br />

Group. Mehr erfahren: bcg-einstieg.de/festeinstieg


ZWEI CHANCEN ZU FAME UND KOHLE.<br />

Hooray!<br />

Wir schreiben den MINT-Award IT-Sicherheit <strong>2022</strong> aus.<br />

Und den Frauen-Mint-Award <strong>2022</strong> <strong>für</strong> alle Macherinnen!<br />

Arbeit einreichen <strong>und</strong> bis zu 3.000 Euro gewinnen.<br />

Infos: S. 10 & 20<br />

INHALT<br />

Foto: <strong>audimax</strong> | Illustration: ens-arts/freepik.com , chatchai5172 /depositphotos.com<br />

Helloing <strong>und</strong> wie gut schmiegt sich bitte<br />

dieses Heft in deine Hände? Wie da<strong>für</strong> gemacht,<br />

finden wir. Und als wäre das nicht<br />

genug, garnieren wir zur frischen Druckerschwärzebeduftung<br />

Vogelgezwitscher<br />

plus laues Lüftchen on top, denn<br />

der Frühling hat endlich Einzug gehalten!<br />

Und während die Pforten der Hochschulen<br />

endlich wieder offen stehen, haben wir<br />

<strong>für</strong> dich fleißig in die Tasten gehauen <strong>und</strong><br />

ganz nebenbei – vielleicht<br />

hast du es<br />

schon auf unserem<br />

Follow us<br />

Instagram-Kanal<br />

@<strong>audimax</strong>_magazin<br />

verfolgen können – emsig kastigste Kartonagen<br />

gepackt. Warum? Wir sind umgezogen!<br />

Folgende, mit viel Liebe <strong>und</strong> Herzblut<br />

geschriebenen Ergüsse erreichen dich<br />

also aus unserer neuen Redaktion. Was<br />

bleibt sind wir: Vanny, Vivi, Flo <strong>und</strong> Steffi.<br />

Und mit uns an Bord: Karrieretipps, richtig<br />

dufte Unternehmen <strong>und</strong> Traumjobs <strong>für</strong><br />

nach <strong>und</strong> während deines Studiums. Wo?<br />

In jedem unserer Hefte. Und falls das Herz<br />

<strong>für</strong> die virtuelle Welt doch höher schlagen<br />

sollte, erscheinen wir <strong>für</strong> dich natürlich<br />

auch online als e-Paper. Mehr Infos zu<br />

Jobs, Praktika oder Traineestellen angelst<br />

du dir aus unserem Newsletter <strong>und</strong> <strong>für</strong> die<br />

nötige Portion Leichtigkeit <strong>und</strong> Ulkerei<br />

versorgen wir dich regelmäßig mit Reels<br />

<strong>und</strong> spontanen Einblicken aus unserem<br />

Redaktionsalltag. Wer kann da schon<br />

Nein sagen?<br />

Liebst!<br />

Eure <strong>audimax</strong>-Redaktion


KARRIERE<br />

HOMEOFFICE UNTER PALMEN?<br />

Arbeiten im Homeoffice: in den letzten Jahren<br />

so easy, wie noch nie. Einfach mal so<br />

vom Sofa an den Strand switchen ist aber<br />

trotzdem nicht drin. Wer vom Ausland<br />

aus schaffen möchte, sollte genau das in einer<br />

Zusatzvereinbarung zum Arbeitsvertrag<br />

festhalten. Gr<strong>und</strong>sätzlich gilt: Egal, von<br />

wo aus gearbeitet wird: ohne Zustimmung<br />

des Arbeitgebers läuft gar nichts. Denn <strong>für</strong><br />

Arbeitssicherheit <strong>und</strong> -schutz ist die Chefetage<br />

zuständig, egal ob Home- <strong>und</strong> Mobileoffice.<br />

Wer ohne Zustimmung seinen Arbeitsplatz<br />

ins Ausland verlegt, verstößt gegen den<br />

Arbeitsvertrag <strong>und</strong> riskiert eine Kündigung.<br />

ALLES ANDERS …<br />

… auf dem Arbeitsmarkt durch das Zusammenspiel<br />

der Generationen »Babyboomer«, »X«,<br />

»Y« <strong>und</strong> »Z«. Weil: Verschiedene Erfahrungen<br />

bringen dementsprechende Werte <strong>und</strong> Ansprüche<br />

an die Arbeitswelt mit sich. »Babyboomer«<br />

sind geprägt von Beständigkeit <strong>und</strong> Leistungsorientierung.<br />

Die Generation »Y« setzt ihren Fokus<br />

eher auf Faktoren wie Unabhängigkeit, eine<br />

ausgeglichene Work-Life-Balance <strong>und</strong> Flexibilität.<br />

Gerade die jungen Generationen sind es, die<br />

den Arbeitsmarkt dieser Zeit wandeln <strong>und</strong> formen.<br />

Daraus resultiert: flexiblere Arbeitsmodelle<br />

wie New Work <strong>und</strong> hybrides Arbeiten via<br />

Remote. Mit an Bord: der Gender Shift Trend,<br />

der die Geschlechter im Berufsalltag in den Hintergr<strong>und</strong><br />

rücken. Bedeutet konkret: individuelle<br />

Entwicklung statt stereotypischer Rollenbilder.<br />

QUEREINSTIEG. JETZT!<br />

Bis vor ein paar Jahren in unseren Breiten noch<br />

verschrien, heute gefragter denn je: Frischer<br />

Wind durch fachfremde Mitarbeitende.<br />

Bedeutet: Gesammelter Erfahrungsschatz <strong>und</strong><br />

Soft Skills wie Teamfähigkeit, Leistungsbereitschaft<br />

<strong>und</strong> Auffassungsgabe wiegen schwerer<br />

als der Abschluss auf dem Papier. Besonders<br />

gefragt: der Quereinstieg in Pflege, IT, Onlinemarketing<br />

<strong>und</strong> dem Social-Media-Bereich.<br />

Fachfremd bedeutet hier übrigens nicht unqualifiziert.<br />

Durch branchenübergreifendes<br />

Know-how sind Quereinsteigende wahre Rohdiamanten.<br />

Fort- <strong>und</strong> Weiterbildungen erhöhen<br />

die Chance auf einen erfolgreichen Neuanfang.<br />

Achtung: in geschützten Bereichen wie<br />

Medizin, Pharmazie oder Jura können Berufsfremde<br />

nicht Fuß fassen.<br />

4:3<br />

4 TAGE ARBEITEN. 3 TAGE<br />

FREI. DIE 4-TAGE-WOCHE<br />

HÄLT ZUNEHMEND EINZUG<br />

IN DEUTSCHEN UNTER-<br />

NEHMEN. FÜHRENDES<br />

MODELL IST UND<br />

BLEIBT ALLERDINGS DIE<br />

5-TAGE-WOCHE.<br />

#METOO<br />

67 Prozent Frauen, 10 Prozent Männer: zu viele,<br />

die bereits Opfer sexueller Belästigung am Arbeitsplatz<br />

geworden sind. Schützt der Arbeitgeber<br />

durch Gespräche <strong>und</strong> Abmahnungen nicht<br />

vor jenen Übergriffen, sind Beschäftigte berechtigt,<br />

nach schriftlicher Begründung von ihrem<br />

Leistungsverweigerungsrecht Gebrauch zu machen,<br />

ohne dass mit Gehaltseinbußen gerechnet<br />

werden muss.<br />

GUCK MAL, WER DA SPRICHT!<br />

Papier-Bewerbungen waren gestern. Online-<br />

Bewerbungen dagegen sind das Ding aller<br />

Dinge geworden. Steigerung geht allerdings immer<br />

<strong>und</strong> so gewinnen Bewerbungsvideos zunehmend<br />

an Bedeutung. Neben den Skills können<br />

Unternehmen sich so ein erstes Bild zur<br />

Persönlichkeit machen. Noch werden sie nur<br />

von 7Prozent der Bewerbenden genutzt.<br />

Let's do this!<br />

SO WIRDS GUT.<br />

1/3 unserer Lebenszeit widmen wir dem Job.<br />

Damit sich trotzdem so etwas wie Erfüllung<br />

einstellt, folgendes immer im Blick haben: Wie<br />

steht's eigentlich um die eigenen Bedürfnisse<br />

im Arbeitskontext? Liegt der Fokus auf guter<br />

Bezahlung? Oder ist's doch eher die Flexibilität<br />

à la Homeoffice, die kickt? Die 40 St<strong>und</strong>en mit<br />

Theorie füllen oder lieber ein Projekt verwirklichen?<br />

Und kann eine gute Unternehmenskultur<br />

wirklich an Bällebad, Kicker oder dem Kaffeevollautomaten<br />

festgemacht werden? Oder<br />

ist's eine ausgewogene Work-Life-Balance, die<br />

des nächtens ruhig schlummern lässt? Bock auf<br />

was neues, aber der Traumjob liegt nicht vor der<br />

heimischen Türe? Wir lieben das Zeitalter der<br />

Digitalisierung, denn genau das eröffnet zuvor<br />

ungeahnte Perspektiven. Und los!<br />

Text: Vivien Herzog | Quelle: karrierebibel.de | Illustration: rangreiss/depositphotos.com<br />

04 | www.<strong>audimax</strong>.de – Dein Karriere-Ratgeberportal


STAGE AREAS I KEYNOTE SPEECHES<br />

ENTSPANNTE BEATS I Q&A SESSIONS<br />

CHILLOUT & RELAX ZONE I GREEN LOUNGE<br />

JOB SPEED DATING I WORKSHOPS<br />

MASTERCLASSES I NETWORKING I BEACH AREA<br />

#T-SHIRT STATION I GRAFFITI WALL<br />

SURPRISE SHOW ACT I DJ<br />

KPMG EXPERIENCE EXPEDITION<br />

JOBWALL LABYRINTH I BREAKOUT PICKNICK<br />

COOLE DRINKS I SOFT SKILL SESSIONS<br />

WALKING ACTS & STREET ARTISTS<br />

ON SITE JOB OFFERS I INSTAGRAM WALL<br />

CULINARY STREET: BARS & FOODTRUCKS<br />

NIGHT SURPRISE AREA I U. V. M.<br />

© <strong>2022</strong> KPMG AG Wirtschaftsprüfungsgesellschaft. Alle Rechte vorbehalten.<br />

kpmg.de/karriere


DIVERSITY<br />

IN MINT<br />

GROSS, KLEIN ODER START-UP? WER IST HIER DIVERS?<br />

Die Herausforderungen sind groß <strong>und</strong> auch selbst ziemlich divers. Es<br />

gibt nämlich beachtliche Unterschiede im Vielfalts-Management – je<br />

nachdem ob Groß- oder Kleinunternehmen, Start-up oder alteingesessene<br />

Firma. »Besonders kleine <strong>und</strong> mittelständische Unternehmen<br />

sollten pragmatisch mit Diversity Management umgehen. Sie brauchen<br />

eine eigene Diversity-Strategie mit eigenen Maßnahmen, die zu<br />

den Geschäftszielen passen«, erklärt Stephan Dirschl, Pressesprecher<br />

des Charta der Vielfalt e. V. Der Verein unterstützt Unternehmen aller<br />

Größen bei der Umsetzung ihrer Diversitystrategien. »Unsere Arbeit<br />

besteht darin, durch Öffentlichkeits- <strong>und</strong> Netzwerkarbeit inhaltliche<br />

Ansätze <strong>für</strong> Diversity Management zu liefern <strong>und</strong> die Zielgruppen<br />

Gesellschaft, Politik <strong>und</strong> Wirtschaft in den thematischen Austausch zu<br />

bringen«, so Dirschl. Bei welcher Unternehmensform steht es denn nun<br />

aber am besten um Diversity? Bei den jungen, urbanen Start-ups etwa?<br />

»Davon würde man zunächst ausgehen«, antwortet Stephan Dirschl,<br />

»doch hat ein globaler Bericht der Silicon Valley Bank ergeben, dass sich<br />

nur 26 Prozent der Start-ups bewusst um eine größere Vielfalt in ihren<br />

Führungsteams bemühen.« Das sei womöglich darauf zurückzuführen,<br />

so der Pressesprecher, dass sich Start-ups zunächst darauf konzentrieren,<br />

in der Unternehmenswelt Fuß zu fassen <strong>und</strong> Einnahmen zu erzielen.<br />

»Es wird sich oft mit Gleichgesinnten verb<strong>und</strong>en <strong>und</strong> ein vielfältiger<br />

Arbeitsplatz hat dann wenig bis keine Priorität.«<br />

STANDMELDUNG<br />

Sicherlich ist es dir in der Bewerbungsphase schon aufgefallen:<br />

Die meisten Stellenangebote haben mittlerweile mal<br />

mehr, mal weniger auffällige Disclaimer: »Firma XY heißt<br />

alle Bewerber willkommen, unabhängig von Geschlecht,<br />

Alter, Herkunft, Behinderung oder Sexualität.« Ob diese<br />

herzliche Einladung wirklich immer auch die tatsächliche<br />

Diversität im Unternehmen widerspiegelt bleibt fraglich.<br />

Natürlich gibt es Statistiken, die darüber aufzuklären<br />

versuchen, wie gut Diversity umgesetzt ist. Oft gelingt das<br />

aber nur auf quantitative <strong>und</strong> weniger qualitative Art. Wie<br />

ausgeprägt Vielfalt ist, lässt sich nicht so einfach nachprüfen,<br />

auch wenn darin der eigentliche Schlüssel liegt. Der<br />

Meinung sind auch Katharina Schüller, Gründerin der statistischen<br />

Unternehmensberatung STAT-UP, <strong>und</strong> Isabelle<br />

Hoyer, Gründerin der Employers for Equality GmbH. »Die<br />

entscheidende Frage ist aus unserer Sicht: Fühlen sich die<br />

Menschen im Unternehmen in all ihrer Vielfalt einbezogen?<br />

Fühlen sie sich mit ihren verschiedenen Bedürfnissen<br />

gesehen <strong>und</strong> haben sie die Möglichkeit, ihr volles Potential<br />

zu entfalten?«, sagen die Expertinnen. »Diese Bedingungen<br />

zu gewährleisten, ist eine riesige Herausforderung – <strong>und</strong> es<br />

hat wenig mit Statements auf der Unternehmenswebsite<br />

oder mit bunten Diversity-Kampagnen zu tun. Es braucht<br />

den Willen zu echter – auch eigener – Veränderung, die Bereitschaft<br />

zuzuhören <strong>und</strong> dazuzulernen sowie beharrliche<br />

Arbeit, die wahrscheinlich häufiger Widerstand als Applaus<br />

zur Folge hat.«<br />

UND WIE IST DAS MIT MINT?<br />

Es ist nicht zu übersehen, dass in den informatisch-technischen Berufen<br />

ganz großes Zukunftspotential liegt. Jobangebote in der MINT-<br />

Branche gibt es schon jetzt mehr als genug. Wenn man konkret in diesem<br />

Bereich Diversity anspricht, muss man den Elefanten im Raum<br />

nennen: Es gibt immer noch viel zu wenig Frauen in technischen Berufen.<br />

Die Gründe da<strong>für</strong> liegen zu großen Teilen in der frühkindlichen<br />

Prägung. Immer noch wird vermittelt: Technische Angelegenheiten,<br />

Dinge, die mit Bauen <strong>und</strong> Reparieren zu tun haben, sind Jungssache.<br />

Mädchen spielen mit Puppen <strong>und</strong> Einhörnern.<br />

Auch wenn die Quote in den letzten zehn Jahren etwas gestiegen ist,<br />

liegt der Frauenanteil immer noch bei knapp 34 Prozent. Darauf weisen<br />

auch Katharina Schüller <strong>und</strong> Isabelle Hoyer hin: »Selbst wenn sich<br />

die Anzahl der Frauen in MINT-Studiengängen fast verdoppelt hat, ist<br />

es immer noch doppelt so leicht, einen männlichen MINT-Absolventen<br />

<strong>für</strong> eine freie Stelle zu finden, denn die gibt es ja im Verhältnis zwei zu<br />

eins.« Gerade die Quote der Ingenieurinnen ist deutlich zu niedrig. Nur<br />

jede Fünfte unter den MINT-Studierenden schreibe sich hier ein. Dem<br />

gegenüber entscheide sich jeder zweite männliche MINT-Interessierte<br />

<strong>für</strong> das Ingenieurwesen, so die Gründerinnen. »Frauen, deren Eltern ein<br />

niedrigeres Bildungsniveau oder einen Migrationshintergr<strong>und</strong> haben,<br />

schrecken noch mehr vor MINT-Fächern zurück. Das alles zusammen<br />

ist nicht gerade förderlich <strong>für</strong> die Diversity.«<br />

Fotos: E+A Fotografie – Tanja Smith; Lydia Graggo | Illustrationen: chatchai5172/depositphotos.com | Text: Florian Grobbel<br />

06 | www.<strong>audimax</strong>.de – Dein Karriere-Ratgeberportal


ARBEITSWELTEN<br />

»EIN STABILES FUNDAMENT«<br />

»Es gibt eine Vielzahl von Studien, die Zusammenhänge zwischen Diversität <strong>und</strong> essentiellen unternehmerischen<br />

Erfolgsfaktoren wie Innovationskraft, Profitabilität oder der Attraktivität als Arbeitgeber<br />

herstellen. Da kann sich jede*r das <strong>für</strong> den jeweiligen Kontext passende Argument heraussuchen<br />

<strong>und</strong> wird sehr gute Gründe da<strong>für</strong> finden, dass kein Unternehmen an diesem Thema<br />

vorbeikommt. Wenn die genannten Argumente dazu führen, dass Unternehmen sich bewegen <strong>und</strong><br />

verändern – w<strong>und</strong>erbar!« Katharina Schüller, Gründerin <strong>und</strong> CEO von STAT-UP, <strong>und</strong> Isabelle Hoyer,<br />

Gründerin <strong>und</strong> CEO von Employers for Equality<br />

»Ein sehr wichtiger Anhaltspunkt ist, dass Diversity als Haltung zu verstehen ist <strong>und</strong> an der Spitze jedes<br />

Unternehmens beginnt. Gehört Vielfalt zur Organisationskultur, überträgt sich diese Haltung auf<br />

die Belegschaft <strong>und</strong> bildet ein stabiles F<strong>und</strong>ament <strong>für</strong> ein gutes <strong>und</strong> effizientes Diversity Management.<br />

Jedes Unternehmen <strong>und</strong> jede Organisation hat individuelle Baustellen in puncto Vielfalt. Diese gilt es<br />

zunächst gemeinsam mit der Belegschaft herauszuarbeiten <strong>und</strong> eine ganzheitliche Strategie zur Umsetzung<br />

von Maßnahmen zu erstellen.« Stephan Dirschl, Pressesprecher des Charta der Vielfalt e. V.<br />

BUZZWORDS<br />

KURZ ERKLÄRT<br />

GLÄSERNE DECKE Hierbei handelt es<br />

sich um eine unsichtbare Hürde beim<br />

Aufstieg in Unternehmen. Das Problem:<br />

Gerade Frauen haben ab einer bestimmten<br />

Position Schwierigkeiten, noch höher<br />

aufzusteigen. Sie stoßen quasi an eine<br />

gläserne Decke, während männliche<br />

Kollegen trotz gleicher Leistung oft<br />

einfacher eine Beförderung bekommen.<br />

Qualifikation spielt in dem Fall die<br />

untergeordnete Rolle.<br />

Unter INTERSEKTIONALITÄT ist zu verstehen:<br />

Verschiedene Formen von Diskriminierung,<br />

die gleichzeitig passieren,<br />

sollten nicht getrennt voneinander betrachtet<br />

werden. Denn: die jeweiligen Benachteiligungen<br />

können sich gegenseitig<br />

beeinflussen. Im Fall der Diskriminierung<br />

einer dunkelhäutigen Frau im Job<br />

steht diese in einer Wechselwirkung der<br />

einzelnen sozialen Kategorien.<br />

UNCONSCIOUS BIAS sind unbewusste<br />

Denkmuster, die eine objektive Betrachtung<br />

verhindern. Wir alle haben<br />

bestimmte Vorstellungen von anderen<br />

Menschen. Alles was diesen Erwartungen<br />

nicht entspricht, blenden wir bei der<br />

jeweils anderen Person aus. Durch diese<br />

Vereinfachung des Denkens kann es zur<br />

Diskriminierung kommen <strong>und</strong> der Zuschreibung<br />

falscher Eigenschaften.<br />

Bewirb<br />

dich jetzt!<br />

DEINE KARRIERE IM FORSCHUNGSZENTRUM JÜLICH<br />

WE<br />

DIVERSITY IN SCIENCE<br />

So vielfältig wie unsere Forschung in den Bereichen Information, Energie <strong>und</strong><br />

Bioökonomie sind auch unsere Mitarbeitenden – das eröffnet Perspektiven<br />

<strong>und</strong> ermöglicht Fortschritt.<br />

Ob Praktikum, studentische Tätigkeit oder Abschlussarbeit: Bei uns arbeitest<br />

du an abwechslungsreichen Aufgaben <strong>und</strong> Projekten in einem internationalen<br />

<strong>und</strong> interdisziplinären Forschungsumfeld.<br />

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ARBEITSWELTEN<br />

KALTES<br />

WASSER<br />

TRAINEE- UND EINSTIEGSPROGRAMME<br />

//Traineeprogramm //<br />

Starten wir bei den Basics. Was ist das eigentlich, dieses Traineeprogramm? Die Antwort: Ein Einstiegsprogramm in den Beruf <strong>für</strong> Uni-<br />

Absolventen. Es läuft firmenspezifisch ab <strong>und</strong> du bekommst eine praktische Ausbildung in allen Abteilungen <strong>und</strong> wirst dadurch optimal<br />

auf deine spätere Tätigkeit vorbereitet. Auch Quereinsteiger <strong>und</strong> Berufserfahrene können als Trainee tätig sein, beispielsweise im Rahmen<br />

einer beruflichen Umorientierung.<br />

IT, Consulting, Finance <strong>und</strong> Ingenieurwesen sind typische Branchen, in denen eine Traineeausbildung angeboten wird – aber auch andere<br />

Bereiche ziehen nach.<br />

//Einmal Qualitätscheck, bitte! //<br />

What's best for you? Das kommt wohl ganz auf deine Bedürfnisse <strong>und</strong> Ziele an. Gr<strong>und</strong>sätzlich dauert ein Traineeship zwischen sechs <strong>und</strong><br />

24 Monate. Betreut wirst du in der Regel von einem festen Mentoren, oft stehen dir als Ansprechpartner auch Trainee-Buddys aus früheren<br />

Ausbildungsjahrgängen mit Rat <strong>und</strong> Tat zur Seite. Durch Job-Rotation bekommst du Einblicke in die einzelnen Abteilungen des Unternehmens<br />

– du unterstützt das jeweilige Team beim Tagesgeschäft <strong>und</strong> lernst dabei direkt »on-the-job«.<br />

//Alles dasselbe? //<br />

›Graduate Program‹ ist übrigens nur der internationale Name <strong>und</strong> meint dasselbe. Da<strong>für</strong> sind das klassische Trainee, Fachtrainee, Management-Trainee<br />

<strong>und</strong> Trainee-Studium verschiedene Kategorien, die alle unter dem Begriff Trainee-Programm laufen. Die Unterschiede? Das<br />

klassische Modell ist perfekt <strong>für</strong> noch Unentschiedene, ein Fachtrainee zielt mehr auf die Ausbildung in einem Bereich, der von Anfang an<br />

feststeht. Management-Traineeships sind einen Ticken anspruchsvoller, da du anschließend direkt eine Führungsposition übernimmst. Ein<br />

Trainee-Studium ähnelt dem dualen Studium, aber nur wenige Unternehmen bieten es an. Auch ein Volontariat ist ein Einstiegsprogramm,<br />

das vor allem in der Marketing- <strong>und</strong> Medienbranche angeboten wird.<br />

//Arbeit oder Ausbildung? //<br />

Im Gegensatz zum Direkteinstieg, der mehr den Sprung ins kalte Wasser bedeutet, kannst du beim klassischen Trainee erst am Ende des<br />

Programms entscheiden, in welcher Abteilung du zu Hause bist. Durch den Ausbildungscharakter gehören verschiedene Coachings zu deinem<br />

Arbeitsalltag. Die theoretischen Seminare bilden dich fachlich, aber genauso persönlich <strong>und</strong> methodisch weiter. Gleichzeitig betreust<br />

du im Betrieb eigene Projekte <strong>und</strong> übernimmst dort Verantwortung – mit dieser Doppelbelastung <strong>und</strong> der Rotation durch die Abteilungen<br />

musst du klarkommen können. Da<strong>für</strong> lernst du die firmeninternen Zusammenhänge bestens kennen <strong>und</strong> wirst intensiv auf eine Fach- oder<br />

Führungsposition vorbereitet. Unterstützung erhältst du dabei übrigens auch: Üblicherweise betreuen dich mindestens ein Mentor, die Abteilungsleitung<br />

<strong>und</strong> die Personalabteilung.<br />

//Eierlegende Wollmilchsäue //<br />

Weil viele Traineeprogramme Auslandsstationen enthalten, sind Englischkenntnisse Pflicht. Ansonsten sind natürlich auch alle anderen<br />

Fremdsprachen ein Pluspunkt. Ganz schön viele Ansprüche? Ja, die Anforderungen sind nicht unbedingt niedrig: Guter Hochschulabschluss,<br />

Auslandsaufenthalt, Praxiserfahrung <strong>und</strong> natürlich Softskills, die vor allem auf Flexibilität <strong>und</strong> Teamfähigkeit abzielen. Aber wie<br />

so oft im Leben ist es auch hier ein Geben <strong>und</strong> Nehmen, denn ein Betrieb investiert bis zu 100.000 Euro pro Jahr, um seine Trainees erstklassig<br />

auszubilden. Ansonsten ist das immer noch ein Einstiegsprogramm: Du kannst <strong>und</strong> musst nicht alles können, da<strong>für</strong> arbeitest du später<br />

schließlich in einem Team, in dem alle guten Fähigkeiten vereint werden. Die genauen Anforderungen an dein Traineeship entnimmst du<br />

der Stellenausschreibung <strong>und</strong> besprichst diese im Vorstellungsgespräch.<br />

Wo genau du landest, wird am Ende des generalistischen Traineeprogramms besprochen. Bei einem fachspezifischen Trainee steht deine<br />

spätere Position bereits bei Antritt fest. Eine Übernahme nach dem Einstiegsprogramm ist nicht gr<strong>und</strong>sätzlich garantiert – in der Regel<br />

musst du dir aber keine Sorgen machen: Das Unternehmen investiert viel Geld <strong>und</strong> Zeit in deine Ausbildung – wäre doch doof, dich nicht<br />

zu übernehmen. Hier aber ein Hinweis: Vorher Übernahmequote checken!<br />

Text: Jule Ahles & Stefanie Markert | Quelle: trainee-gefluester.de<br />

08 | www.<strong>audimax</strong>.de – Dein Karriere-Ratgeberportal |


fröstel<br />

10%<br />

weniger Gehalt als<br />

Direkteinsteiger<br />

verdienst du während<br />

des Trainees.<br />

schlotter<br />

schüttel<br />

In 80%<br />

der Fälle wirst du<br />

nach Abschluss<br />

deines Traineeships<br />

übernommen.<br />

ARBEITSWELTEN<br />

bibber<br />

brrrrrr<br />

50%<br />

der Unternehmen<br />

bieten Traineestellen<br />

<strong>für</strong> Uni-Absolventen an.<br />

zitter<br />

Die meisten<br />

Traineeships werden<br />

in den Branchen IT,<br />

Wirtschaft <strong>und</strong><br />

Finanzen angeboten.<br />

//Was spricht der Geldbeutel? //<br />

Was du noch wissen solltest: Während des Einstiegsprogramms verdienst du circa zehn Prozent weniger als Direkteinsteiger. Das genaue<br />

Gehalt hängt stark von der Branche, dem Standort <strong>und</strong> der Größe des Unternehmens ab – es gilt: Stellenausschreibung <strong>und</strong> Erfahrungsberichte<br />

genau lesen <strong>und</strong> im Vorgespräch abklären. Als Faustregel bekommen <strong>Ingenieure</strong> <strong>und</strong> Absolventen der MINT-Fächer deutlich höhere<br />

Traineegehälter als beispielsweise Geisteswissenschaftler.<br />

//Zu guter Letzt //<br />

Fazit: Wenn du genau weißt, welche Stelle du möchtest, kein Interesse an zwei weiteren Jahren Ausbildung hast <strong>und</strong> keine Fach- oder Führungsposition<br />

anstrebst, solltest du die Finger vom klassischen Trainee lassen. Willst du stattdessen die Zusammenhänge hautnah miterleben,<br />

dich erst ausprobieren, gleichzeitig auf verschiedenen Ebenen neue Erfahrungen sammeln? Bist du bereit, <strong>für</strong> deine spätere Traumposition<br />

nochmal Energie <strong>und</strong> Zeit zu investieren? Dann bist du der perfekte Anwärter <strong>für</strong> ein generalistisches Traineeprogramm.<br />

Ihr Herz schlägt <strong>für</strong> große<br />

Herausforderungen <strong>und</strong><br />

super Lebensmittel?<br />

Bei uns haben Sie die Chance, in einer dynamischen<br />

Branche an spannenden Herausforderungen zu wachsen.<br />

Wenn Sie gern Engagement zeigen <strong>und</strong> Lust auf<br />

verantwortungsvolle Aufgaben haben, dann sind Sie<br />

bei uns an der richtigen Stelle.<br />

Entdecken Sie unsere vielfältigen Einstiegsmöglichkeiten<br />

vom Praktikum über unser Trainee-Programm<br />

bis hin zum Direkteinstieg auf www.karriere.edeka


JETZT BEWERBEN:<br />

MINT-AWARD IT-SICHERHEIT<br />

GEWINNE 3.000 EURO MIT<br />

DEINER ABSCHLUSSARBEIT<br />

Seit 2018 schreibt <strong>audimax</strong> gemeinsam mit dem B<strong>und</strong>esamt <strong>für</strong><br />

Verfassungsschutz (BfV) den MINT-Award IT-Sicherheit aus. Auch<br />

<strong>2022</strong> kannst du dich mit deiner Bachelor- oder Masterarbeit zum<br />

Thema IT-Sicherheit bewerben. Die besten Einsendungen werden<br />

mit 1.000, 2.000 <strong>und</strong> 3.000 Euro prämiert.<br />

IDEEN FÜR DIE<br />

IT-SICHERHEIT<br />

DER ZUKUNFT?<br />

Die MINT-Arbeitskräftelücke lag im Dezember 2021 bei 282.200 Personen – 160,1 Prozent höher<br />

als im Vorjahr. Mehr denn je werden gut ausgebildete MINT-Spezialistinnen <strong>und</strong> Spezialisten,<br />

vor allem in der IT-Branche, gesucht. Das B<strong>und</strong>esamt <strong>für</strong> Verfassungsschutz legt deshalb großen<br />

Wert auf die Förderung von Nachwuchs <strong>und</strong> schreibt deshalb zusammen mit <strong>audimax</strong> wieder den<br />

MINT-Award IT-Sicherheit aus. Beim diesjährigen Award liegt der Fokus auf Abschlussarbeiten, die<br />

sich mit einem dieser drei Themen komplexe beschäftigen:<br />

» Sicherheit virtualisierter IT-Infrastrukturen<br />

durch virtuelle Sicherheitskomponenten<br />

» Automatisierte Sicherheitsanalyse von Server-<br />

Logdateien mithilfe von künstlicher Intelligenz<br />

» Gefährdung der Vertraulichkeit durch die<br />

Ausnutzung kompromittierender Abstrahlung


TEILNAHME: WER KANN MITMACHEN?<br />

Teilnahmeberechtigt sind Studierende, Absolventinnen <strong>und</strong> Absolventen der MINT-Studienfächer (Mathematik,<br />

Informatik, Naturwissenschaft <strong>und</strong> Technik), die ihre deutsch- oder englischsprachige Bachelor-<br />

oder Master arbeit 2021 beziehungsweise <strong>2022</strong> abgegeben haben oder dies noch tun werden. Deine<br />

komplette Arbeit mit Abschlussnote – sofern schon bekannt – <strong>und</strong> deinen Lebenslauf sendest du einfach<br />

an Ivo Leidner, den Projektleiter des Awards. Er bündelt die Einsendungen <strong>und</strong> beantwortet dir alle Fragen<br />

zur Teilnahme: leidner@<strong>audimax</strong>.de. Mehr Infos unter www.mint-award-it-sicherheit.de.<br />

Einsendeschluss: 15.08.<strong>2022</strong><br />

! IT-Sicherheit<br />

Alle Gewinnerinnen <strong>und</strong> Gewinner erhalten nicht nur das Preisgeld, sondern<br />

auch wertvolle Networking-Kontakte <strong>und</strong> können sich<br />

direkt mit den Expertinnen <strong>und</strong> Experten des BfV aus dem Bereich<br />

austauschen.<br />

DER PARTNER:<br />

BUNDESAMT FÜR VERFASSUNGSSCHUTZ (BfV)<br />

Das BfV ist der deutsche Inlandsnachrichtendienst. Die Behörde hat u. a. die Aufgabe, Informationen<br />

über extremistische sowie terroristische Bestrebungen zu sammeln <strong>und</strong> auszuwerten. Darüber hinaus<br />

ist das BfV auch <strong>für</strong> die Spionageabwehr zuständig. Damit leistet es einen wichtigen Beitrag <strong>für</strong> die<br />

Sicherheit Deutschlands. Um den gewachsenen digitalisierten Bedrohungen auf höchstem Niveau zu<br />

begegnen, sucht das BfV Fachpersonal in den Bereichen Informatik, Mathematik, Physik sowie Ingenieurwesen.<br />

Diese MINT-Absolventinnen <strong>und</strong> -Absolventen finden sich z. B. in der technischen Aufklärung,<br />

der Cyberabwehr oder der klassischen IT. Auch unterstützen sie die Analystinnen <strong>und</strong> Analysten<br />

in phänomenspezifischen Abteilungen, unter anderem in den Bereichen Islamismus/islamistischer<br />

Terrorismus <strong>und</strong> Rechtsextremismus/ -terrorismus. Als Mitarbeitende entwickeln sie beispielsweise<br />

komplexe Systeme zur optimalen Unterstützung der nachrichtendienstlichen Arbeit oder widmen sich<br />

der Auswertung <strong>und</strong> Analyse gesammelter Informationen. Auch die GPS- Spurfolge oder andere nachrichtendienstliche<br />

Technik sowie die Abwendung von Cyberangriffen in der Spionageabwehr gehören<br />

zu den verschiedenen Arbeitsfeldern. Infos über die Karrieremöglichkeiten beim B<strong>und</strong>esamt <strong>für</strong> Verfassungsschutz<br />

gibt es unter: www.verfassungsschutz.de/karriere<br />

1<br />

3.000 Euro 2.000 Euro<br />

2 3<br />

1.000 Euro<br />

JURY & PREISE<br />

Know-how <strong>und</strong> Kompetenz pur: Deine Arbeit wird von einer mehrköpfigen Jury aus Top-Expertinnen<br />

<strong>und</strong> Top-Experten vom B<strong>und</strong>esamt <strong>für</strong> Verfassungsschutz bewertet, deren Namen aus<br />

Gründen der Geheimhaltung nicht veröffentlicht werden dürfen. Ausgelobt wird ein Preisgeld von<br />

3.000, 2.000 <strong>und</strong> 1.000 Euro.<br />

MINT ZUKUNFT SCHAFFEN<br />

Wir schreiben die MINT-Awards in Partnerschaft mit der Initiative ›MINT Zukunft schaffen‹ aus.<br />

›MINT Zukunft schaffen‹ hat sich die Stärkung von MINT-Kompetenzen in allen Bildungsbereichen<br />

<strong>und</strong> die Bekämpfung der MINT-Fachkräftelücke zum Ziel gesetzt. Mit der Ausschreibung der<br />

MINT-Awards wollen wir gemeinsam die Relevanz von MINT-Kompetenzen in den Fokus gesellschaftlicher<br />

Wahrnehmung rücken, junge MINT-Talente ehren <strong>und</strong> Studentinnen <strong>und</strong> Studenten<br />

Mut machen, eine MINT-Karriere zu starten.<br />

MINT-Award<br />

IT-Sicherheit <strong>2022</strong><br />

eine Initiative der in Kooperation mit <strong>audimax</strong> ist im Kuratorium<br />

B<strong>und</strong>esamt <strong>für</strong><br />

Verfassungsschutz<br />

mint-award-it-sicherheit.de


BRANCHENEINBLICK<br />

WHATS<br />

NEXT?<br />

Text: Stefanie Markert | Illustration: Juansinmiedo/freepik.com<br />

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BRANCHENEINBLICK<br />

FUTURE IN MOTION<br />

Wanted: geniales Co-Working von IT- <strong>und</strong> Ingenieur-Know-how:<br />

Projekte, Trends <strong>und</strong> Einblicke<br />

Project runaway<br />

Milliardäre, die ins All fliegen, Drohnen, die die Post ausliefern, Autos, die<br />

alleine fahren – ob diese Praktiken sich als Standard etablieren werden, steht<br />

noch in den Sternen. Fakt ist: Die Mobilität der Zukunft wird heute entwickelt<br />

<strong>und</strong> <strong>Ingenieure</strong> <strong>und</strong> <strong>ITler</strong> mischen dabei in allen Bereichen mit.<br />

»Der ›IsarTiger‹ beispielsweise ist ein Shuttlebus, an dessen Konzeption<br />

<strong>und</strong> Entwicklung INGs <strong>und</strong> ITs beteiligt sind«, berichtet Werner Albrecht,<br />

Personalleiter der Stadtwerke München. Absolvierende der beiden Studienrichtungen<br />

entwickeln momentan neue Lösungen im Lastenradbereich, sagt<br />

Tim Salatzki vom Zweirad-Industrie-Verband. Dr. Ralf Petri vom Verband<br />

der Elektrotechnik <strong>und</strong> Informationstechnik (VDE) erklärt, dass die Automobilbranche<br />

ihren Entwicklungsschwerpunkt auf Projekte der Elektrotechnik,<br />

auf die Inhouse-Softwareentwicklung <strong>und</strong> die Entwicklung möglicher,<br />

neuer Antriebskomponenten wie Brennstoffzelle <strong>und</strong> Antriebsbatterie<br />

verlagert.<br />

Zukunft in Bewegung<br />

Im Wagen vor mir… fährt ja gar kein Fahrer – so könnte der bekannte<br />

Liedtext in Zukunft lauten: Der Trend »Autonomes Fahren« ist im ÖPNV<br />

bereits etabliert. Werner Albrecht von den Stadtwerken München sieht in<br />

der Digitalisierung die Zukunft: »Das Thema Digitalisierung wird nochmal<br />

auf die Agenda kommen <strong>und</strong> dadurch werden sich neue Berufsfelder herausbilden<br />

<strong>und</strong> abbilden, gerade bei INGs <strong>und</strong> ITs.« Der Trend gehe zudem in<br />

Richtung Informations- <strong>und</strong> Datenkompetenz sowie Projekt- <strong>und</strong> Prozessmanagement,<br />

fügt die Expertin der Hessischen Landesbahn, Ina Nicolai,<br />

hinzu. »Auf der einen Seite der neuen Mobilität stehen moderne Geschäftsmodelle<br />

wie automatisiertes oder autonomes Fahren«, erläutert Dr. Petri,<br />

»auf der anderen Seite steht die Entwicklung zukunftsfähiger Antriebe, etwa<br />

der Brennstoffzelle oder der Batterie.« In der Fahrradbranche müssen Antrieb<br />

oder Motorsteuerung an den jeweiligen Fahrradtyp angepasst werden.<br />

»Elektrifiziert wird gerade das Lastenrad – die Entwicklung übernehmen<br />

INGs <strong>und</strong> ITs«, so Tim Salatzki. Allgemein werden in Zukunft elektro- <strong>und</strong><br />

informationstechnische Aspekte in den Vordergr<strong>und</strong> rücken, weiß Dr. Petri,<br />

junge Techies werden hier gute Einstiegsmöglichkeiten haben.<br />

Bewegung im Blick<br />

Die Grenzen einzelner Fachrichtungen verschwimmen immer mehr, so<br />

Frau Nicolai: »<strong>Ingenieure</strong> müssen zwar nicht programmieren können, doch<br />

sollten sie so viel davon verstehen, um bestimmte Anforderungen gegenüber<br />

<strong>ITler</strong>n zu definieren. Umgekehrt müssen sich <strong>ITler</strong> mit den Anwendungsfällen<br />

im Engineering auseinandersetzen.« Im Bereich der öffentlichen Verkehrsmittel<br />

spielen Instandhaltung, Digitalisierung <strong>und</strong> neue Verkehrsformen<br />

eine große Rolle, um eine hochkomplexe Stadt auch in Zukunft mobil<br />

zu halten, erkennt Werner Albrecht. Die Mobilitätsbranche bietet auch langfristig<br />

gesehen gute Einstiegsmöglichkeiten <strong>für</strong> Absolvierende der Ingenieurwissenschaften<br />

<strong>und</strong> Informatik, sind sich die Experten einig. Tim<br />

Salatzki versichert abschließend: »Es findet auch viel Learning-on-the-job<br />

statt.« Also, keine Angst vor dem Einstieg ins Motion Business!<br />

I like to<br />

move it, move it!<br />

»Der ÖPNV bietet ein spannendes<br />

Betätigungsfeld – wir<br />

erleben immer wieder, dass<br />

junge INGs <strong>und</strong> ITs positiv<br />

überrascht sind von der<br />

Vielfalt der Aufgaben <strong>und</strong><br />

Gestaltungsmöglichkeiten.«<br />

Ina Nicolai, Hessische Landesbahn<br />

»Gerade im Hinblick auf die<br />

Klimakrise ist das<br />

Fahrrad ein ganz wichtiger<br />

Baustein der Zukunft.«<br />

Tim Salatzki, ZIV<br />

»Die Drohne wird das Beförderungsmittel<br />

der Zukunft –<br />

besonders <strong>für</strong> die ›Last Mile<br />

Delivery‹ von Paketen.«<br />

Marvin Bihl, Emqopter<br />

»Autonomisiertes <strong>und</strong> ver-<br />

<br />

Vielzahl neuer Stellen in der<br />

Automobil-Branche.«<br />

Dr. Ralf Petri, VDE<br />

Im Vergleich zu 2019 haben im<br />

Jahr 2021 12,5 Prozent mehr<br />

Flugzeuge Güter von <strong>und</strong> nach<br />

Deutschland transportiert.<br />

B<strong>und</strong>esverband der Deutschen<br />

Luftverkehrswirtschaft<br />

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ZUKUNFTSVISIONEN<br />

WENN WAREN<br />

WATSCHELN<br />

Nachhaltige City-Logistik<br />

<strong>und</strong> innovative Entwicklungen<br />

<strong>für</strong> die letzte Meile<br />

Schon wieder der Blick aus dem Fenster. Du weißt genau, es<br />

bringt nichts. In der Live-Verfolgung steht ganz eindeutig: Die<br />

Lieferung trifft erst zwischen 14:45 Uhr <strong>und</strong> 16:15 Uhr ein. Doch<br />

irgendwann ist es soweit <strong>und</strong> du siehst den Boten mit der gelben,<br />

roten oder blauen Kappe aus seinem Transporter steigen – in der<br />

Hand das Päckchen mit deinem neuen Handy. Doch gehen wir<br />

mal ein paar Jahre weiter. Es ist wieder Zeit, das Smartphone zu<br />

wechseln <strong>und</strong> wieder wartest du sehnsüchtig auf die Lieferung.<br />

Doch wer kommt jetzt <strong>und</strong> bringt sie dir?<br />

Die Logistik befindet sich im Umbruch. Während beim Langstreckentransport<br />

diskutiert wird, ob das Schiff, das Flugzeug<br />

oder der E-LKW die Waren transportieren soll, sind es bei der<br />

»Last Mile« – also der letzten Etappe vom Verteilzentrum zum<br />

Empfänger – ganz andere Herausforderungen. Für eine Lösung<br />

müssen mehrere parallel laufende Trends einbezogen werden:<br />

Der steigende Boom des Online-Handels, das Wachstum der<br />

Städte, mehr Nachhaltigkeit <strong>und</strong> natürlich der Mangel an Zustellboten.<br />

Auch wenn konkrete Lösungen noch in der Zukunft<br />

liegen, läuft der Weg dorthin auf jeden Fall über technische Entwicklungen<br />

von <strong>Ingenieure</strong>n <strong>und</strong> <strong>ITler</strong>n.<br />

WENN DER ROBO ZWEIMAL KLINGELT<br />

Das Zukunftsinstitut sieht in seinem »Mobility Report 2021«<br />

vor allem in der fortschreitenden Entwicklung der Robotik eine<br />

Perspektive. »Wir werden immer mehr im Internet bestellen«,<br />

schreibt dort der Zukunftsforscher Stefan Carsten. Laut Report<br />

werde die Anzahl der Delivery Bots, die schon heute auf Straßen<br />

<strong>und</strong> Bürgersteigen unterwegs sind – um Pakete, Arzneien,<br />

Lebensmittel <strong>und</strong> vieles mehr zu K<strong>und</strong>innen <strong>und</strong> K<strong>und</strong>en zu<br />

transportieren – steigen. Allen voran sind es große Logistikunternehmen,<br />

die ihre langfristige Zukunft in der Roboter-<br />

Lieferung planen, nicht zuletzt weil menschliche Paketboten<br />

viel mehr kosten. Testversuche gibt es schon einige wie zum<br />

Beispiel auf der George Mason University in Virginia. Hier<br />

hat sich eine Infrastruktur von Delivery Bots entwickelt, die<br />

den Studierenden Mahlzeiten aus der Mensa liefern <strong>und</strong> zwar<br />

überall auf dem Campus. In so einem Mikrokosmos funktioniert<br />

der Robotereinsatz natürlich recht unproblematisch. Die<br />

Funktionsweise in der echten Welt ist um einiges problematischer. Gesperrte<br />

Gehwege, hohe Bordsteine oder schlechte Witterung könnten zu Schwierigkeiten<br />

<strong>für</strong> Lieferroboter werden. Zwar sollen sie stets von einem ortsansäßigen<br />

Serviceteam überwacht werden, doch bis die kleinen Maschinen-Boten Normalität<br />

werden, müssen noch viele Fragen – auch rechtlicher Natur – geklärt<br />

werden. Gleiches gilt auch <strong>für</strong> die Lieferung durch Drohnen: Während DHL die<br />

eigenen Pläne mit Flugrobotern im vergangenen Jahr einstellte, setzt der Gigant<br />

Amazon weiter auf die Entwicklung. In Kalifornien <strong>und</strong> Texas finden schon erste<br />

Testläufe mit K<strong>und</strong>en statt. Ob <strong>und</strong> wann sich die Technologie auch in Deutschland<br />

durchsetzt, ist nicht nur eine Frage der technischen Innovation, sondern<br />

auch des Rechts.<br />

ENTENMARSCH<br />

So spannend die Vorstellungen <strong>für</strong> eine Zukunft mit fliegenden Paketboten<br />

auch ist, die realistischen Projekte der nächsten Jahre, bei denen sich die Techniker<br />

<strong>und</strong> Technikerinnen von heute einbringen können, finden auf der Straße<br />

statt. Innovativ sind sie trotzdem allemal. Viele neue Ideen kommen dabei aus<br />

dem Bereich der Start-ups. Da gibt es zum Beispiel das Aachener Unternehmen<br />

Ducktrain: Seit 2018 wird hier an Logistikfahrzeugen getüftelt, die ideal <strong>für</strong> die<br />

Stadt der Zukunft einsetzbar sein sollen – möglichst effektiv, möglichst platzsparend.<br />

Der Ducktrain besteht dabei aus einem Führungsfahrzeug sowie einzelnen<br />

Elektrofahrzeugen – den Ducks. Durch Sensoren folgen sie dem Leitfahrzeug<br />

wie die Küken einer Entenmutter. Die erste Generation, bei dem Führungsfahrzeug<br />

<strong>und</strong> Ducks noch mit einer kraftlosen Deichsel verb<strong>und</strong>en sind, befindet sich<br />

schon im Verkauf. Entwickelt wird derzeit die zweite Generation, bei der bis zu<br />

fünf Ducks dann teilautonom hintereinander fahren <strong>und</strong> so bis zu 1,5 Tonnen<br />

transportieren können – der Nutzlast eines kleinen Lieferwagens. Dr. Kai<br />

Kreisköther ist CEO <strong>und</strong> Co-Fo<strong>und</strong>er von Ducktrain <strong>und</strong> erläutert, warum die<br />

Entwicklung von neuen Logistikwegen so wichtig ist: »Derzeit ist extrem viel<br />

Dynamik im Markt. Nachdem Jahrzehnte lang klassische Logistikunternehmen<br />

einfach nur Pakete ausgeliefert haben, sehen wir seit wenigen Jahren viele neu<br />

entstehenden Unternehmen, die ganz neue Serviceversprechen anbieten.<br />

Text: Florian Grobbel | Illustration: Utara /depositphotos,com, nursakina97/freepik.com<br />

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ZUKUNFTSVISIONEN<br />

Diese Unternehmen bauen mittlerweile eigene Logistikketten bis zur<br />

K<strong>und</strong>schaft auf <strong>und</strong> verfügen über eine extreme Innovationsgeschwindigkeit<br />

<strong>und</strong> Experimentierfreude, was die verwendeten Fahrzeuge wie<br />

unseren Ducktrain angeht.« Das Start-up sieht Kreisköther deshalb als<br />

die beste Schmiede <strong>für</strong> junge Talente, weil Mitarbeiter dort nach ihrem<br />

Einstieg schnell in die Mitgestaltung involviert werden. »Binnen weniger<br />

Monate kann man dann schon eigene Verantwortung über ein kleines<br />

Team von studentischen Mitarbeiter*innen übernehmen <strong>und</strong> dieses<br />

schrittweise auch mit Vollzeitmitarbeiter*innen vergrößern«, berichtet<br />

Kai Kreisköther von seinem Team.<br />

WIE KOMMT DER BETON ZUM BAU?<br />

Es wäre zu simpel, bei der Last-Mile-Logistik nur an die Päckchen von<br />

Privatpersonen zu denken. Auch in der Baubranche gibt es eine letzte<br />

Meile, wenn nämlich die Materialien den Weg zur Baustelle finden müssen.<br />

Das Start-up »bex technologies« hat da<strong>für</strong> eine App entwickelt, mit<br />

deren Hilfe Handwerker <strong>und</strong> Händler zusammenkommen. Die Menschen<br />

auf der Baustelle können mit wenigen Klicks einen geeigneten Händler<br />

ausfindig machen sowie das passende Fahrzeug <strong>und</strong> die ideale Lieferzeit<br />

– <strong>und</strong> das möglichst klimaneutral. »Bei uns trifft Last-Mile-Logistik auf digitales<br />

Marketing, Bauhandwerk auf Beratung <strong>und</strong> Industrie-, Groß- <strong>und</strong><br />

Fachhandel auf Nachhaltigkeit – ein bunt aufgestelltes Team also«, erklärt<br />

Lennart A. Paul. Der CEO bei bex sieht ebenfalls die Vorteile eines jungen,<br />

breit aufgestellten Unternehmensteams: »Softwareentwickler kümmern<br />

sich um den Aufbau unserer Online-Plattform. UI/UX Designer <strong>und</strong> das<br />

Marketing Team sorgen da<strong>für</strong>, dass sich jeder K<strong>und</strong>e auf der bex Plattform<br />

zurechtfindet <strong>und</strong> von den neusten Updates erfährt. Kollegen mit einer<br />

Ausbildung in der Baubranche sind im Service aktiv <strong>und</strong> kümmern sich<br />

um die Bedürfnisse unserer K<strong>und</strong>en. Das Operations Team kennt sich mit<br />

den Herausforderungen der Last-Mile-Logistik aus.« Klar wird dadurch:<br />

Um die Aufgaben unserer zukünftigen Logistik zu bestehen, braucht es<br />

motivierte Talente aus jeder Branche – auch Techniker aus IT <strong>und</strong> Ingenieurwesen.<br />

Thema Nummer eins dabei: Nachhaltigkeit durch Technologie.<br />

»Climate Tech ist das Gebot der St<strong>und</strong>e«, meint Lennart Paul. »Digitale<br />

Technologie kann massiv dabei helfen, Emissionen unter Kontrolle<br />

zu bringen <strong>und</strong> zu kompensieren. Intelligente Systeme sorgen da<strong>für</strong>, dass<br />

elektrisch angetriebene Fahrzeuge bei der Vergabe von Transportaufträgen<br />

bevorzugt werden. Gute User Interfaces sorgen da<strong>für</strong>, dass User <strong>und</strong><br />

K<strong>und</strong>en dazu motiviert werden, sich <strong>für</strong> klimafre<strong>und</strong>liche, net-zero Optionen<br />

zu entscheiden.« Bei bex investiere man deshalb einen großen Teil<br />

der Zeit in die Einhaltung der Klimaziele, so Paul.<br />

DIE ZUKUNFT WURDE IN DAS ZUSTELLFAHRZEUG GELADEN<br />

Stellt sich am Ende die Frage: Was brauchen <strong>Ingenieure</strong> <strong>und</strong> <strong>ITler</strong> denn<br />

nun, um die letzte Meile zukunftssicher zu gestalten. Und mal wieder lautet<br />

die erste Antwort darauf: Interdisziplinarität – das berühmte Schauen<br />

über den Tellerrand. Für alle interessierten Technikerinnen <strong>und</strong> Techniker<br />

ist es lohnenswert, sich mit Themen der gesellschaftlichen <strong>und</strong> urbanen<br />

Entwicklung auseinanderzusetzen. Denn: Zukunft der Logistik heißt<br />

immer: Zukunft der Städte. Wieviel Platz wird auf den Straßen sein? Wie<br />

groß ist die Bevölkerungsdichte? Und was <strong>für</strong> Entwicklungen gibt es im<br />

Online-Handel – Stichwort: aktueller Boom von Lebensmittellieferungen.<br />

Das sind Faktoren, an die sich die Logistik der Zukunft anpassen muss.<br />

Einige sind noch nicht absehbar, aber mit Neugier, dem Blick nach vorn<br />

<strong>und</strong> dem technischen Know-how am Puls der Zeit wird die kommende<br />

Techniker-Generation gut abliefern.<br />

ANTWORTEN LIEFERN<br />

Diese Experten haben die Zukunft<br />

der Logistik auf dem Schirm.<br />

»Die Innovationsbereitschaft von großen<br />

Unternehmen ist einfach zu langsam, weswegen<br />

es Start-ups in den letzten Jahren<br />

immer wieder geschafft haben, komplette<br />

Branchen zu verändern: beispielsweise im<br />

Mobilitäts- <strong>und</strong> Logistikbereich.«<br />

Dr. Kai Kreisköther, CEO <strong>und</strong> Co-Fo<strong>und</strong>er bei Ducktrain<br />

ZUKUNFT = START-UP?<br />

»Die Anzahl der Logistik Start-ups im deutschsprachigen<br />

Raum steigt <strong>und</strong> das aus gutem Gr<strong>und</strong>. Heute gilt es, Lieferungen<br />

digital, transparent, effizient <strong>und</strong> emissionsfrei<br />

zu machen. Das wissen inzwischen auch immer mehr alte<br />

Unternehmen <strong>und</strong> schauen Richtung Start-ups, die neuen<br />

Spirit, attraktive Ideen <strong>und</strong> zukunftsfähige Geschäftsmodelle<br />

mit sich bringen.« Lennart A. Paul, CEO bei bex technologies<br />

WAS, WENN DER ROBOTER KOMMT?<br />

»Menschen, die Post austragen, Kurierfahrten erledigen oder in Lagern<br />

arbeiten, braucht es dann nicht mehr – es entsteht eine Touchless Mobility.<br />

Weil die innerstädtischen Bürgersteige stärker frequentiert <strong>und</strong> unübersichtlicher<br />

sind, wird sich dieser Trend zunächst in suburbanen Räumen<br />

etablieren. Langfristig wird er aber auch die Stadtzentren prägen.«<br />

Stefan Carsten, Zukunftsforscher im Mobility Report 2021 des Zukunftsinstituts<br />

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BRANCHENEINBLICK<br />

STARTAUFSTELLUNG DER ZUKUNFT<br />

Der Experte Dr. Ralf Petri vom Verband der Elektrotechnik Elektronik<br />

Informationstechnik berichtet, dass die Unternehmen Absolventen suchen,<br />

die voller Wissbegierde sind. Die Studierenden seien durch die Lehrinhalte<br />

im Informatik- <strong>und</strong> Elektrotechnik-Studium bereits sehr gut auf<br />

die Arbeitswelt vorbereitet. »Es werden Leute gesucht, die etwas gestalten<br />

möchten <strong>und</strong> neue Wege beschreiten wollen«, erklärt Dr. Petri, »die Mobilität<br />

der Zukunft bietet ihnen ein spannendes, innovatives Arbeitsumfeld.«<br />

Der Branchenkenner gewährt weitere Einblicke: »Junge <strong>Ingenieure</strong><br />

<strong>und</strong> <strong>ITler</strong> finden im Automobilbereich gute Einstiegsmöglichkeiten, denn<br />

Themen wie autonomes Fahren <strong>und</strong> Connected Cars haben den Schwerpunkt<br />

vom Maschinenbau in Richtung Elektro- <strong>und</strong> Informationstechnik<br />

verlagert.«<br />

Doch die Zukunft der Mobilität liegt nicht nur auf der Schiene oder findet<br />

auf vier Rädern statt: »In der Fahrradbranche finden viele neue Entwicklungen<br />

statt«, berichtet Tim Salatzki, Leiter <strong>für</strong> Technik <strong>und</strong> Normung des<br />

Zweirad-Industrie-Verbands. Viele Menschen gehen davon aus, dass das<br />

Fahrrad salopp gesagt fertig entwickelt sei – weit gefehlt. Laut Salatzki<br />

werde das Fahrrad künftig am Internet of Things teilhaben <strong>und</strong> mit der<br />

Infrastruktur <strong>und</strong> anderen Verkehrsmitteln kommunizieren können.<br />

»Wo habe ich mein Fahrrad abgestellt?«, wird eine der Fragen sein, die das<br />

Fahrrad – mit Hilfe von <strong>Ingenieure</strong>n <strong>und</strong> <strong>ITler</strong>n – bald selbst beantworten<br />

werden könne. »Diese Entwicklung erfordern Kreativität <strong>und</strong> Teamgeist«,<br />

erklärt der Experte, »<strong>und</strong> gibt jungen Absolventinnen <strong>und</strong> Absolventen<br />

die Möglichkeit, von Anfang bis Ende an einem Entstehungsprozess beteiligt<br />

zu sein.«<br />

5.000<br />

Arbeitsplätze wurden in den letzten fünf Jahren<br />

<strong>für</strong> Elektroingenieure <strong>und</strong> Informationstechniker<br />

in der Automobilindustrie neu geschaffen.<br />

RUND<br />

2<br />

Millionen E-Bikes wurden in Deutschland<br />

in 2021 verkauft – annähernd ein Viertel<br />

aller Fahrradverkäufe.<br />

24<br />

Prozent der Bevölkerung ziehen 2021 die<br />

Anschaffung eines E-Autos in Betracht.<br />

41 Prozent<br />

160<br />

der einzusparenden 372 Mio. Tonnen CO 2<br />

– dies ist das Klimaziel 2030 – können durch eine<br />

beschleunigte Digitalisierung realisiert werden.<br />

km/h Höchstgeschwindigkeit erreichen batterieelektrische<br />

Triebzüge <strong>und</strong> saußen damit 20 km/h<br />

schneller als Dieseltriebzüge durchs Land.<br />

EINE<br />

Betriebsanlage zur Herstellung von synthetischem<br />

Kerosin gibt es – weltweit! Der CO 2<br />

-neutrale Treibstoff<br />

wird im Emsland produziert.<br />

Ina Nicolai ist Personalleiterin der Hessischen Landesbahn <strong>und</strong> weiß,<br />

wie es um den Arbeitsmarkt der Zukunft bestellt ist: »Da Fachwissen,<br />

<strong>und</strong> das gilt insbesondere im Bereich der Ingenieurwissenschaft <strong>und</strong> Informatik,<br />

eine relativ kurze Halbwertszeit hat, wird die Bereitschaft zur<br />

ständigen Weiterbildung <strong>und</strong> die Vernetzung zum Wissensaustausch<br />

immer wichtiger. <strong>Ingenieure</strong>n <strong>und</strong> <strong>ITler</strong>n kommt eine Schlüsselrolle<br />

bei der Identifikation neuer Handlungsfelder zu. Hierbei stehen sie in<br />

einem engen Austausch mit den anderen Fachabteilungen, um eine gemeinsame<br />

Einschätzung von Kosten <strong>und</strong> Nutzen etwaiger neuer Tätigkeitsbereiche<br />

zu treffen.« Absolvierende sollen interdisziplinär <strong>und</strong> in<br />

abteilungsübergreifenden Teams arbeiten können, rät die Expertin <strong>für</strong> einen<br />

gelungenen Einstieg. »Die Absolvent*innen brauchen Leidenschaft,<br />

Neugierde, Innovationsbereitschaft <strong>und</strong> einen Blick in die Zukunft«, informiert<br />

Werner Albrecht, Geschäftsführer Personal der Stadtwerke<br />

München, »denn das, was wir heute konzipieren, wird <strong>für</strong> Jahrzehnte die<br />

Stadt gestalten <strong>und</strong> prägen.« Der ÖPNV biete jungen <strong>Ingenieure</strong>n <strong>und</strong><br />

<strong>ITler</strong>n beispielsweise im Bereich der Zugsicherung oder des Ticketing interessante<br />

Einstiegsmöglichkeiten, schwärmt der Experte, »INGs <strong>und</strong> ITs<br />

sind der Schlüssel, um Verkehrsströme zu lenken <strong>und</strong> Menschen in Bewegung<br />

zu halten.«<br />

Text: Stefanie Markert | Foto: Steven Lelham/unsplash.com<br />

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BRANCHENEINBLICK<br />

GEH HALT!<br />

SOVIEL BRUTTOJAHRESGEHALT BRINGT DIE BRANCHE FÜR EINSTEIGER<br />

44.700 EURO<br />

FÜR TRAINEES IM INGENIEURWESEN<br />

49.000 EURO<br />

FÜR ITLER IN DER ENERGIEWIRTSCHAFT<br />

50.400 EURO<br />

FÜR ENERGIEVERSORGUNGS-INGENIEURE<br />

51.800 EURO<br />

FÜR ITLER IM AUTOMOTIV-SEKTOR<br />

FAHREN,<br />

FLITZEN,<br />

FLIEGEN!<br />

ÜBER DIE ZIELLINIE MIT INGENIEUR- UND IT-WISSEN.<br />

EINSTIEGS-KNOW-HOW FÜR DIE MOBILITÄT DER ZUKUNFT: READY.STEADY.GO!<br />

3 GRÜNDE FÜR<br />

DEN EINSTIEG INS<br />

MOTION BUSINESS<br />

»Mobilität muss einfach, sicher,<br />

schnell, sauber sein <strong>und</strong> vor<br />

allem funktionieren. Die Mobilität<br />

der Zunkunft gestaltet das<br />

Schlüsselelement der Stadt <strong>und</strong><br />

entwickelt das Leben der Menschen<br />

in der Stadt weiter.«<br />

Werner Albrecht, Stadtwerke München<br />

»Als Teil der Mobilitätswende<br />

<strong>und</strong> hin zu einem CO 2<br />

-neutralen<br />

Verkehr, wird das Fahrrad ein<br />

Verkehrsmittel mit dem auch<br />

größere Distanzen – nicht nur die<br />

letzte Meile zum Brötchen holen<br />

– zurückgelegt werden können.«<br />

Tim Salatzki, Zweirad-Industrie-Verband<br />

»In der alten Welt wurden<br />

Verbesserungen an der Technik<br />

vorgenommen, heute wird die<br />

Technik neu erf<strong>und</strong>en. Das sind<br />

unterschiedliche Herangehensweisen:<br />

neu entwickeln ist spannend<br />

<strong>und</strong> deutlich komplexer.«<br />

Dr. Ralf Petri, Verband der Elektrotechnik<br />

Elektronik Informationstechnik<br />

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BRANCHENEINBLICK<br />

YOU'LL NEVER<br />

DRIVE ALONE<br />

ING- UND IT-KNOW-HOW<br />

FÜR CONNECTED<br />

CARS<br />

1 /// FAHRGESCHÄFTE<br />

Zwar ist das komplett autonome Fahrzeug noch ein etwas entfernter Zukunftstraum, dennoch<br />

funktioniert das moderne Auto schon zu einem großen Teil rein digital. Das bringt viele neue Entwicklungsmöglichkeiten<br />

<strong>für</strong> <strong>Ingenieure</strong> mit, genauso wie eine hohe Nachfrage bei den Informatikern.<br />

Inzwischen liest man immer öfter vom »fahrenden Computer«, wenn es um die zunehmende<br />

Digitalisierung von PKW geht. Dabei fällt einem vielleicht zuerst der treue Bordcomputer ein, der<br />

mittlerweile nicht nur ein Navigationssystem bietet, sondern sich auch mit dem Handy verbindet,<br />

Musik spielt <strong>und</strong> Textnachrichten schreibt. Ein naheliegender Einsatzbereich <strong>für</strong> die IT ist daher die<br />

Entwicklung <strong>und</strong> Testung von Infotainment-Systemen.<br />

2 /// <strong>TECH</strong> LOVES TO ENTERTAIN YOU<br />

Zu den Aufgaben im Infotainment-Bereich<br />

gehören unter anderem: Die Absicherung<br />

der Performance, Testung des Energieverbrauchs<br />

<strong>und</strong> Simulation von Extremsituationen.<br />

Für einen Job in dieser Branche sollte<br />

dein Studium in der Elektrotechnik oder<br />

dem Bereich Softwareengineering angelegt<br />

sein – auch Elektroingenieure können hier<br />

durchaus Fuß fassen. Hilfreich ist außerdem<br />

ein wirtschaftliches <strong>und</strong> kommunikatives<br />

Talent. Auch ohne direkten K<strong>und</strong>enkontakt<br />

musst du dich in sie hineinversetzen können,<br />

um ihnen ein optimales Infotainment-Erlebnis<br />

zu ermöglichen. Kenntnisse in C++ <strong>und</strong><br />

C# solltest du genauso haben wie auch eine<br />

gr<strong>und</strong>legende Ahnung von AUTOSAR.<br />

3 /// START UP THE MOTORS<br />

Wie so oft in Tech-Berufen ist auch in der Autobranche das Start-up ein immer<br />

häufigerer Karrierestart. Die Schwerpunkte können dabei auf den verschiedensten<br />

Bereichen liegen.<br />

Auf diagnostische Systeme <strong>und</strong> Fahrassistenz konzentriert sich das Berliner<br />

Unternehmen German Autolabs. Die hier entwickelten Sprachassistenten<br />

unterstützen vor allem Fahrer in der Logistik mit Informationen, die mehr<br />

Sicherheit garantieren. Daniel Mieves, CPO bei German Autolabs, erklärt die<br />

Chancen, die eine Karriere in einem Start-up mit sich bringt: »Der größte Vorteil<br />

<strong>und</strong> gleichzeitig die größte Herausforderung ist sicherlich, direkt voll aufs<br />

Ganze zu gehen <strong>und</strong> unter hohem Zeitdruck komplett eigenverantwortlich<br />

zu arbeiten. Es gilt meist eine einfache aber skalierbare Lösung <strong>für</strong> komplexe<br />

Probleme zu finden. Da müssen die Gr<strong>und</strong>lagen natürlich sitzen, kreatives<br />

Denken <strong>und</strong> eine hohe Eigenmotivation sind extrem wichtig.«<br />

5 /// WIEVIEL ENGINEERING BRAUCHEN ITLER?<br />

»Software spielt ja eigentlich erst seit 15 Jahren im Autobau eine größere<br />

Rolle; die Produkte sind immer noch großartig konstruierte Maschinen mit<br />

komplexer Hardware. Jeder, der mit Autos arbeitet, muss ein tiefes Verständnis<br />

<strong>und</strong> Interesse da<strong>für</strong> mitbringen, wie diese Maschinen funktionieren. Um<br />

etwa einen leistungsstarken Sprachassistenten in ein Auto zu bringen, reicht<br />

es nicht, nur eine tolle Spracherkennungssoftware zu bauen. Ebenso muss<br />

das Audiosystem im Fahrzeug, das aus Mikrofonen <strong>und</strong> Lautsprechern besteht,<br />

optimal installiert <strong>und</strong> ausgerichtet werden – <strong>für</strong> den Autohersteller<br />

bedeutet jedes zusätzliche Mikrofon aber nicht nur zusätzliche Kosten, sondern<br />

zusätzliche Integration. Diese Einwände muss man verstehen <strong>und</strong> seine<br />

eigenen Anforderungen solide erklären können.«<br />

Dr. Christoph Neumann, CTO German Autolabs<br />

4 /// GANZ PRAKTISCH<br />

Es ist kein Geheimnis mehr, dass Berufsanfänger im Ingenieurwesen<br />

auch etwas mit IT anfangen müssen. Scrollt man durch die Jobanzeigen<br />

der großen Autokonzerne, dann sind Programmierkenntnisse<br />

kein Nice-to-have, sondern gr<strong>und</strong>legende Voraussetzung zur Einstellung<br />

– gerade bei Connected Cars. Doch natürlich ist <strong>für</strong> die Engineering-Profis<br />

noch ausreichend Praxisnähe da. All die programmierten<br />

Infotainment- <strong>und</strong> Sicherheitssysteme benötigen ein da<strong>für</strong> geeignetes<br />

Auto. Sowohl <strong>für</strong> die Produktion dieser Entwicklungsfahrzeuge, als<br />

auch die spätere praktische Testung der Anwendungen bedarf es des<br />

guten, alten Ingenieurwissens.<br />

6 /// DU BIST JETZT VERBUNDEN<br />

Natürlich darf man nicht davon ausgehen, dass die PKW der Zukunft<br />

alle nur <strong>für</strong> sich unterwegs sind. Die Zeichen stehen auf Vernetzung.<br />

Nicht nur untereinander werden die Autos verb<strong>und</strong>en sein, sondern<br />

auch mit ihrer direkten Umwelt, dem Straßennetz <strong>und</strong> der Ampel<br />

an der Kreuzung. Daher bietet nicht nur das Connected Car selbst<br />

einen attraktiven Arbeitsmarkt, sondern auch die Umgebung des<br />

Wagens, mit der er interagiert. Ein wichtiger Bestandteil der digitalen<br />

Infrastruktur ist dabei die Cloud als Schnittstelle aller Smart Devices.<br />

Hier kannst du dich im Entwurf, dem Aufbau <strong>und</strong> der Administration<br />

von Containeranwendungen verwirklichen <strong>und</strong> dir sicher sein, in<br />

einen komplexen <strong>und</strong> zukunftssicheren Job zu starten. Neben ersten<br />

Erfahrungen in der Software- oder noch besser Cloudentwicklung<br />

sind auch hier wieder Kommunikationsskills <strong>und</strong> Einfühlungsvermögen<br />

wichtig <strong>für</strong> ein ideales K<strong>und</strong>enerlebnis.<br />

Text: Florian Grobbel | Illustratioinen: olishchyshyna@gmail.com/depositphotos.com<br />

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BRANCHENEINBLICK<br />

7 /// VON DER ORCHIDEE ZUM GOLDSCHATZ<br />

»Noch vor zehn Jahren war Connected Cars eher eine<br />

Art Orchideenwissenschaft – Internet <strong>und</strong> Autos schienen<br />

kaum überlappende Punkte zu haben. Salopp gesagt<br />

reichte ein Smartphone mit Bluetooth-Anbindung,<br />

um über ein Autoradio Musik abzuspielen. Heute<br />

liegt frei nach dem Motto ›Software eats Hardware‹ der<br />

Hauptanteil der Wertschöpfung in der Softwareentwicklung.<br />

IT-Studierende treffen also gerade auf eine<br />

echte Goldgräberstimmung. Die Branche passt sich diesen<br />

Anforderungen in Lichtgeschwindigkeit an. Volkswagen<br />

etwa baut seit zwei Jahren den Konzern komplett<br />

um <strong>und</strong> erschafft mit CARIAD gerade eine der größten<br />

Software-Organisationen in der Automobilbranche.«<br />

Holger G. Weiß, CEO bei German Autolabs<br />

8 /// ERSCHAFFE DEN RAHMEN<br />

2003<br />

Im »Mobility Report 2021« konzentrieren sich die Forscher des Zukunftsinstituts neben<br />

Trends zu mobilen Innovationen, auch auf das Konzept »Smart City«. Ohne die wird man<br />

auch mit den tollsten Connected Cars nicht weit kommen. Es bedarf der Entwicklungsarbeit<br />

von <strong>Ingenieure</strong>n, die Infrastruktur einer smarten Großstadt zu entwickeln,<br />

inklusive intelligenter Ampelkreuzungen <strong>und</strong> 5G-Netze. Auch der schwächelnde<br />

Breitbandausbau muss leider immer noch als Baustelle erwähnt werden. Hier<br />

braucht es den schnellen, konsequenten Einsatz motivierter <strong>Ingenieure</strong>,<br />

um den Rahmen einer Smart City zu erschaffen <strong>und</strong> so die Nutzung<br />

von Connected Cars erst möglich zu machen.<br />

63%<br />

kam es zur Gründung der Partnerschaft<br />

»Autosar« zur standardisierung von<br />

Softwarearchitektur.<br />

Platz 2<br />

der 18-30-Jährigen <strong>für</strong>chten, dass die Software<br />

von Connected Cars nicht sicher genug ist.<br />

erreicht Deutschland nach China beim Fortschritt<br />

in der Entwicklung von Connected Cars.<br />

We pioneer motion<br />

Deine Karriere.<br />

Unsere Zukunft.<br />

Schaeffler – das ist die Faszination eines internationalen<br />

Technologie-Konzerns, verb<strong>und</strong>en mit<br />

der Kultur eines Familienunternehmens. Als Partner<br />

aller bedeutenden Automobilhersteller sowie<br />

zahlreicher K<strong>und</strong>en im Industriebereich bieten wir<br />

Dir viel Raum <strong>für</strong> Deine persönliche Entfaltung.<br />

Spannende Aufgaben <strong>und</strong> hervorragende Entwicklungsperspektiven<br />

warten auf Dich. Informiere Dich<br />

über die vielseitigen Karrierechancen bei Schaeffler<br />

unter www.schaeffler.de/karriere<br />

Jetzt kennenlernen unter:<br />

facebook.com/SchaefflerDeutschland


FRAUEN-MINT-AWARD <strong>2022</strong><br />

[Yeah] [Hooray] [Go for it!]<br />

F M A<br />

FRAUEN MINT AWARD<br />

Der Frauen-MINT-Award geht in die nächste R<strong>und</strong>e.<br />

In Kooperation mit Uniper SE suchen wir herausragende<br />

nationale <strong>und</strong> internationale MINT-Studentinnen <strong>und</strong><br />

-Absolventinnen mit innovativen Ideen!<br />

Deine Bachelorarbeit, Masterarbeit oder kreative<br />

Ausarbeitung eines Konzepts beschäftigt sich mit<br />

einem der folgenden Themenfelder:<br />

<strong>2022</strong><br />

[ DIGITAL LEADERSHIP ]<br />

[ FAKTOR MENSCH UND IT-SICHERHEIT ]<br />

[ HELPDESK MONITORING ]<br />

[ DATASCIENCE IN HR, IT, BESCHAFFUNG, etc. ]<br />

[ DIGITAL UPSKILLING ]<br />

DIE THEMEN KURZ ERKLÄRT<br />

Digital Leadership – gefragt sind Ideen, wie Führungskräfte ihre Mitarbeiterorganisation<br />

ins Digitale übersetzen können, um so Prozesse in Echtzeit mittels KPIs zu<br />

steuern. Die Fragestellung lautet: Wie können die »Digital Leader« <strong>und</strong> ihre Mitarbeiter<br />

digital die Arbeitsprozesse im Alltag optimieren.<br />

Mensch <strong>und</strong> IT-Sicherheit – wie können Technologien genutzt werden, um Fehlerquellen<br />

durch den Faktor Mensch zu minimieren, bzw. schnell auf IT-Risiken zu<br />

reagieren?<br />

Helpdesk Monitoring – sogenannte »Low-Level«-IT-Vorfälle sind zeitaufwändig <strong>und</strong><br />

häufig ärgerlich. Gesucht sind Lösungen, wie die Anzahl der Anfragen, die beim Helpdesk-Team<br />

ankommen, reduziert werden können.<br />

Datascience in HR, IT, Beschaffung, etc. – Data is the key! Gesucht sind kreative<br />

Köpfe, die Spaß daran haben, abteilungsübergreifende Anwendungsfälle in Bezug auf<br />

Datascience zu lösen.<br />

Digital Upskilling – ein hervorragendes IT-Basisangebot <strong>für</strong> Mitarbeiter ist vorhanden.<br />

Leider haben viele nicht die nötigen Skills, um das Angebot in vollem Umfang<br />

zu nutzen. Wie können Mitarbeiter dazu animiert werden, an IT-Schulungen teilzunehmen?<br />

Wie müssen die Schulungen konzipiert sein, damit individuell an das Vorwissen<br />

der Mitarbeiter angeknüpft werden kann?<br />

www.frauen-mint-award.de<br />

www.women-stem-award.com<br />

Illustration: Ostapius, ylivdesign/depositphotos.com, pixabay<br />

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GEWINNE & TEILNAHME<br />

HAUPTPREIS: 3.000 EURO<br />

Die beste Einsendung – unabhängig davon, <strong>für</strong> welches Thema sie eingereicht<br />

wurde – wird mit einem Preisgeld in Höhe von 3.000 Euro belohnt. Platz zwei <strong>und</strong><br />

drei werden mit jeweils 2.000 <strong>und</strong> 1.000 Euro prämiert.<br />

Deine komplette Arbeit <strong>und</strong> deinen Lebenslauf sendest Du einfach an<br />

Ivo Leidner, den Projektleiter des Awards. Er beantwortet Dir alle Fragen<br />

zur Teilnahme: leidner@<strong>audimax</strong>.de.<br />

Einsendeschluss ist der 29. August <strong>2022</strong>. Im Anschluss sichtet die Jury alle<br />

eingereichten Arbeiten <strong>und</strong> wählt die Gewinnerinnen aus. Sie werden schriftlich<br />

benachrichtigt <strong>und</strong> zur feierlichen Preisverleihung eingeladen.<br />

Teilnahmeberechtigt sind weltweit alle Studentinnen <strong>und</strong> Hochschulabsolventinnen<br />

der MINT-Studienfächer (Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften<br />

<strong>und</strong> Technik). Alle Informationen zur Einreichung der Abschlussarbeiten findest<br />

Du auf www.frauen-mint-award.de<br />

MINT ZUKUNFT SCHAFFEN<br />

Der Fachkräftemangel in den MINT-Qualifikationen (Mathematik, Informatik,<br />

Naturwissenschaften, Technik) in Deutschland entwickelt sich zu einer Innovationsbremse<br />

<strong>und</strong> gefährdet den Wirtschaftsstandort. Die Initiative »MINT Zukunft<br />

schaffen« hat sich die notwendige Stärkung von MINT-Kompetenzen in<br />

allen Bildungsbereichen zum Ziel gesetzt. Um dem Fachkräftemangel entgegenzuwirken,<br />

führt sie zahlreiche Einzelinitiativen auf einer Plattform zusammen.<br />

UNIPER SE<br />

Als internationales Energieunternehmen setzt sich Uniper<br />

SE da<strong>für</strong> ein, die Energiewende aktiv voranzutreiben <strong>und</strong> die<br />

gegenwärtige sowie zukünftige Versorgungssicherheit zu gewährleisten.<br />

Wir sind davon überzeugt, unsere Vorhaben sowie<br />

nachhaltige Veränderungen nur mithilfe der individuellen<br />

Ansichten, Denkweisen, Kompetenzen <strong>und</strong> Erfahrungen jedes<br />

Teammitglieds verwirklichen zu können. Wir lernen voneinander<br />

<strong>und</strong> entwickeln uns gemeinsam weiter, um messbare<br />

Ziele zu erreichen. Vielfalt <strong>und</strong> Integration werden bei Uniper<br />

nicht nur großgeschrieben, sondern als substanzielle Bestandteile<br />

der Unternehmenskultur aktiv gelebt. Chancengleichheit<br />

<strong>und</strong> ein Arbeitsumfeld, in dem sich alle wertgeschätzt <strong>und</strong> respektiert<br />

fühlen, sind <strong>für</strong> uns zentrale Faktoren <strong>für</strong> Innovation,<br />

Kreativität <strong>und</strong> die bestmögliche Förderung der individuellen<br />

Potenziale unserer Mitarbeitenden. Ob an den operativen<br />

Standorten von Uniper, im Büro oder Homeoffice – unabhängig<br />

vom Arbeitsplatz ist unser Team über das gemeinsam<br />

entwickelte Verständnis unserer Unternehmenskultur, den<br />

»Uniper Way«, stets miteinander verb<strong>und</strong>en.<br />

Begleite auch Du uns auf dem Weg in eine dekarbonisierte<br />

Energiezukunft. Energy Evolution starts with U!<br />

www.uniper.energy/de/karriere<br />

DIE WICHTIGSTEN FAKTEN ZU UNIPER<br />

• Aktiv in mehr als 40 Ländern, mit der größten Präsenz<br />

in Deutschland, Schweden <strong>und</strong> Großbritannien<br />

• R<strong>und</strong> 33 GW Stromerzeugungskapazität (entspricht<br />

ungefähr der Gesamtkapazität der Niederlande)<br />

• Die Stromerzeugung in Europa soll bis 2035<br />

CO2-neutral sein<br />

• 400 Terrawattst<strong>und</strong>en Erdgas im Portfolio, genug,<br />

um 22 Millionen Haushalte zu heizen (basierend auf<br />

dem durchschnittlichen Verbrauch in Deutschland).<br />

• 7,8 Milliarden Kubikmeter unterirdische Gasspeicher<br />

kapazität (Deutschland, Großbritannien, Österreich)<br />

• 11.500 Beschäftigte<br />

• Solide Nachhaltigkeitsratings: MCSI ESG-Rating: BB;<br />

CDP: B; EceVadis: Silber<br />

• 1,8 Milliarden Euro EBITDA<br />

*alle Zahlen <strong>für</strong> 2021<br />

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BRANCHENEINBLICK<br />

MISSION TO MARS<br />

INGENIEURE UND ITLER IN LUFT- UND RAUMFAHRT –<br />

DER ZUKÜNFTIGE PERSONALBEDARF<br />

Text: Nina Kammleiter<br />

Menschenleere Flughäfen, stillstehende Gepäckbänder,<br />

Maschinen, die am Boden bleiben – im<br />

Jahr 2021 von schweren Zeiten <strong>für</strong> die Luftfahrtindustrie<br />

zu sprechen, wäre wohl zu optimistisch<br />

formuliert. Laut dem B<strong>und</strong>esverband der Deutschen<br />

Luftverkehrsgesellschaft (BDL) ist die Passagiernachfrage<br />

2021 im Vergleich zum Vorkrisenjahr<br />

2019 um 68 Prozent gesunken. Gleichzeitig<br />

wetteifern die Raumfahrtunternehmen diverser<br />

Milliardäre um die Vorherrschaft im Weltraumtourismus.<br />

Musk, Bezos <strong>und</strong> Co. überbieten sich<br />

gegenseitig mit schwindelerregenden Flughöhen<br />

<strong>und</strong> Investitionssummen. Ist die Luftfahrtbranche<br />

vom Aussterben bedroht <strong>und</strong> fliegen<br />

wir bald alle mit dem Raumschiff zum Mars statt<br />

mit dem Flieger nach Mallorca? Und wie sieht die<br />

Zukunft auf dem Arbeitsmarkt in der Luft- <strong>und</strong><br />

Raumfahrtbranche aus?<br />

JA,<br />

die Branche ist durch die Corona-Pandemie in eine<br />

schwere Krise geraten. Am schmerzhaftesten hat<br />

es dabei die zivile Luftfahrt getroffen, deren Umsätze<br />

um ein Drittel eingebrochen sind. Auch die<br />

Raumfahrt musste laut dem B<strong>und</strong>esverband der<br />

Deutschen Luft- <strong>und</strong> Raumfahrtindustrie (BDLI)<br />

einen Umsatzrückgang von 15 Prozent verzeichnen.<br />

Die starke Abnahme des Flugverkehrs sorgte<br />

nicht nur <strong>für</strong> Einbußen bei den Fluggesellschaften,<br />

sondern auch bei Flugzeugbauern <strong>und</strong> deren Zulieferern.<br />

Krisenbedingt reduzierten sich die Aufträge<br />

bei den Herstellern um etwa 40 Prozent.<br />

WO<br />

Nicht nur große Flugzeugbauer, sondern auch<br />

Raumfahrt- <strong>und</strong> Telekommunikationsunternehmen<br />

sowie deren Zulieferer oder Forschungseinrichtungen<br />

sind potenzielle Arbeitgeber.<br />

WAS<br />

Flugzeug, Hubschrauber, Satellit oder Space Shuttle:<br />

Als Ingenieur oder <strong>ITler</strong> in der Luft- <strong>und</strong> Raumfahrt<br />

kümmerst du dich um die Entwicklung, Konstruktion,<br />

Wartung <strong>und</strong> Qualitätssicherung von Flugobjekten.<br />

NEIN,<br />

das bedeutet nicht, dass sich Jungingenieure nun<br />

in einer anderen Branche nach einem zukunftssicheren<br />

Job umsehen müssen. Dass der Flugverkehr<br />

wieder auf Niveau von Vor-Corona-Zeiten<br />

ansteigen wird, davon sind die Experten überzeugt.<br />

Zwar wird das laut BDL etwa bis 2025 dauern, doch<br />

auch bis dahin gibt es viel zu tun. Die gesamte Branche<br />

befindet sich im Wandel, denn in einem Punkt<br />

sind sich alle einig: Um zukunftsfähig zu sein, muss<br />

der Flugverkehr grüner werden. Die Forschung <strong>für</strong><br />

mehr Nachhaltigkeit in sämtlichen Bereichen der<br />

Luftfahrt wird stark vorangetrieben: Es geht um<br />

Leichtbau <strong>und</strong> integrierte Flugsysteme, um Digitalisierung<br />

<strong>und</strong> natürlich auch um alternative Kraftstoffe.<br />

Um diese essentiellen Veränderungen anzugehen,<br />

braucht es Experten <strong>und</strong> Expertinnen, die<br />

mit kreativen Ideen den Wandel vorantreiben <strong>und</strong><br />

die Branche nachhaltiger gestalten.<br />

THE SKY IS NOT THE LIMIT<br />

Auch in der Raumfahrt tut sich einiges – <strong>und</strong> das<br />

auch ohne potenzielle Weltraum-Touristen. Die<br />

unbemannte Raumfahrt bietet uns in Form von<br />

Kommunikations-, Wetter- oder Navigationssatelliten<br />

schon heute einen Mehrwert, der nicht<br />

mehr wegzudenken ist. Doch die Relevanz von unbemannten<br />

Flugobjekten wie Satelliten steigt weiter,<br />

denn sie werden auch zur Datenübertragung<br />

<strong>und</strong> intelligenten Vernetzung – Stichwort Internet<br />

of Things – eingesetzt. Hier ist im wahrsten<br />

Sinne des Wortes noch Luft nach oben <strong>und</strong> neben<br />

Ingenieur- auch IT-Wissen gefragt. Ob zudem<br />

bald verstärkt Experten <strong>für</strong> den Bau von Weltraumtaxis<br />

benötigt werden, bleibt abzuwarten.<br />

WIE<br />

Neben physikalischem <strong>und</strong> technischem Verständnis<br />

sind Englischkenntnisse Gr<strong>und</strong>voraussetzung.<br />

Um allen ökonomischen, ökologischen sowie sozialen<br />

Anforderungen der Branche gerecht zu werden, sind<br />

Kreativität <strong>und</strong> lösungsorientiertes Denken gefragt.<br />

Fotos & Illustration: topform, utima/depositphotos.com, atlascompany/freepik.com<br />

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MACH, WAS WIRKLICH ZÄHLT.<br />

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RUBRIK<br />

HALLO<br />

OCTOPUSSY.<br />

ARBEITSPLATZ UNTER WASSER<br />

Text: Kira Benke<br />

Klares, blaues Wasser. Vorbei an bunten kleinen Fischen, prächtigen<br />

Korallen, tief in der unendlich wirkenden See. Im lichtlosen, geheimnisvollen<br />

Nichts herrscht Stille. Temperaturen von zwei Grad<br />

Celsius oder kälter erlauben kaum Leben. Nicht umsonst heißt es, dass<br />

nur etwa fünf Prozent der Meere als erforscht gelten. Der immense<br />

Druck macht das Erk<strong>und</strong>en der Unterwasserwelt extrem schwer. Zum<br />

Vergleich: In 6.000 Metern Tiefe herrscht auf der Fläche von einem<br />

Quadratmeter ein Druck, so hoch, wie die Last von etwa 1.500 Elefanten.<br />

Somit überlebt kaum ein Lebewesen oder gar ein technisches<br />

Gerät im Schl<strong>und</strong> des unendlichen Gewässers. Um mehr über unsere<br />

Erde zu erfahren <strong>und</strong> Zusammenhänge besser verstehen zu können,<br />

brauchen wir die Meeresforschung. Da<strong>für</strong> bedarf es spezieller Technologien,<br />

entwickelt von den <strong>Ingenieure</strong>n der Weltmeere.<br />

VIELFALT DER OZEANE<br />

»Die wenigsten technischen Systeme, die wir einsetzen, sind<br />

von vorne herein <strong>für</strong> den Einsatz in der Tiefsee geeignet«, erklärt<br />

Dr. Thomas Soltwedel, Sektionsleiter der Tiefseegruppe im Alfred-<br />

Wegener-Institut Helmholtz-Zentrum <strong>für</strong> Polar- <strong>und</strong> Meeresforschung<br />

(AWI) in Bremerhaven. Die extremen Umweltbedingungen<br />

zwingen <strong>Ingenieure</strong> <strong>und</strong> Informatiker häufig dazu, komplett neue<br />

Technologien zu entwickeln <strong>und</strong> Unterwasserstrukturen zu entwerfen.<br />

Der Arbeitsbereich reicht weit über Ölpipelines <strong>und</strong> Bohrinseln<br />

hinaus. So arbeiten viele Meerestechniker auch in Forschungsprojekten:<br />

Biologe Dr. Soltwedel untersucht zum Beispiel die »Auswirkungen<br />

natürlicher <strong>und</strong> anthropogen verursachter Klimaveränderungen auf<br />

das arktische, marine Ökosystem.« Dabei werden die Untersuchungen<br />

durch Verankerungen <strong>und</strong> Freifallgeräte mit automatischen Mess-,<br />

Registrier- <strong>und</strong> Sammelgeräten sowie durch experimentelle Arbeiten<br />

am Tiefseeboden durchgeführt. Das gelingt mit autonomen <strong>und</strong> ferngesteuerten<br />

Unterwasserfahrzeugen.<br />

Dr. Tom Kwasnitschka, Mitarbeiter des GEOMAR Helmholtz-<br />

Zentrums <strong>für</strong> Ozeanforschung Kiel konstruiert hingegen unter anderem<br />

Tiefsee-Kameras »mit denen dann photogrammetrische Vermessungen<br />

gemacht werden, die ihrerseits in großen Kuppelsimulatoren<br />

in 360 Grad betrachtet <strong>und</strong> analysiert werden.« So kann Kwasnitschka<br />

mit Hilfe von Robotik <strong>und</strong> Visualisierungsmethoden den Meeresboden<br />

virtuell im Labor rekonstruieren.<br />

TIEFSEE–CHARME<br />

Die Meerestechnologie ist wahrscheinlich nicht die erste Branche, die<br />

Absolventen in den Sinn kommt, wenn sie an spannende Aufgaben<br />

<strong>und</strong> einen erfolgreichen Karrierestart denken. Jedoch bietet sie Faszinierendes.<br />

Allein die Dimensionen, die das schier unendliche Meer<br />

bietet <strong>und</strong> die großen Bereiche, die noch unentdeckt sind, verleihen<br />

der Sparte ihre geheimnisvolle Aura. Um dieser gerecht werden zu<br />

können, bietet die Hochschule Bremerhaven in ihrem Bachelorstudiengang<br />

›Maritime Technologien‹ ein praxisnahes Lernen an. Studierende<br />

arbeiten ab dem dritten Semester an ersten Forschungs- <strong>und</strong><br />

Entwicklungsprojekten, was ihnen bereits eine kleine Vorstellung des<br />

späteren Berufslebens ermöglicht. »Der Fokus liegt bei uns auf den Anwendungen.<br />

Alle Arbeiten finden im oder auf dem Meer statt oder wir<br />

kümmern uns um Simulationen, um im Labor zu untersuchen, wie<br />

unsere Technik im richtigen Einsatz funktionieren wird«, so Studiengangsleiter<br />

Professor Dr. Axel Bochert. Dabei benötige es laut Bochert<br />

aber dennoch Inhalte der klassischen Ingenieurberufe. Des Weiteren<br />

werde es laut Dr. Kwasnitschka auch immer wichtiger, die Präsenz des<br />

Menschen in die Meeresforschung einzubeziehen. »Der Mensch <strong>und</strong><br />

das Meer, der Mensch im Meer. Erst die moderne Meerestechnologie<br />

bringt uns wirklich an diesen Punkt.« Um diese Technologien zu entwickeln<br />

<strong>und</strong> Wissenschaftler zu unterstützen, sind speziell ausgebildete<br />

<strong>Ingenieure</strong> <strong>und</strong> Informatiker essenziell.<br />

KEINE ZEIT FÜR SEA-SICKNESS<br />

Doch was braucht es, um in dieser hoch anspruchsvollen Branche<br />

zu arbeiten? Ein f<strong>und</strong>iertes Theoriewissen ist unabdingbar.<br />

Dr. Eberhard Sauter, Honorarprofessor <strong>für</strong> Meerestechnik an der<br />

Hochschule Bremerhaven rät: »Wie bei anderen Ingenieurfächern<br />

sollte man keine große Scheu vor MINT-Fächern haben. Physik, Mathe<br />

oder auch Spaß an Elektronik <strong>und</strong> dem Umgang mit Werkzeug<br />

wären gut.« Des Weiteren sei das generelle Interesse <strong>für</strong> neue, kreative<br />

Lösungen wichtig. Ebenso werden virtuelle Systeme, Software <strong>und</strong> KI<br />

zunehmende Rollen spielen. Worin sich alle befragten Experten einig<br />

sind, ist die Praxiserfahrung. »Der beste, unabdingbare Einstieg ist die<br />

Teilnahme an einer längeren Forschungsfahrt, möglichst früh in der<br />

Ausbildung, <strong>und</strong> dann immer wieder. Nur so kann man ein Gespür <strong>für</strong><br />

die praktischen Sachzwänge <strong>und</strong> funktionierenden Lösungswege erlangen.<br />

Alles andere ist Theorie <strong>und</strong> bewährt sich nicht im Wasser«, so<br />

Dr. Kwasnitschka.<br />

Da im Forschungsbereich eine Zusammenarbeit mit Fachkräften aus<br />

verschiedenen Bereichen notwendig ist, sind zudem Teamfähigkeit<br />

<strong>und</strong> Verantwortungsbewusstsein unabdingbar. »Auf unseren Forschungsschiffen<br />

sind immer Leute mit sehr verschiedenen Hintergründen<br />

dabei. Das macht es besonders spannend. Wichtig ist, dass<br />

man neugierig auf die Arbeit der Anderen ist. Die großen Probleme<br />

unserer Zeit können wir nur multi- oder sogar transdisziplinär lösen«,<br />

so Sauter. Neben wichtigen Soft Skills sind laut Soltwedel auch verschiedene<br />

Hard Skills f<strong>und</strong>amental: »Expertise in Hard- <strong>und</strong> Softwareentwicklung,<br />

Kenntnisse der Elektro- <strong>und</strong> Netzwerktechnik sowie in<br />

der objektorientierten Programmierung.« Klingt viel? – Keine Panik!<br />

Professor Sauter rät seinen Studierenden, sich zunächst <strong>für</strong> ein Feld zu<br />

entscheiden.<br />

Foto: vitaliy_sokol/depositphotos.com<br />

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BRANCHENEINBLICK<br />

70%<br />

Der Erde sind mit Meer bedeckt. Wovon<br />

aber 95 % als nicht erforscht gelten.<br />

11.000<br />

Meter unterhalb des Meeresspiegels –<br />

so tief ist der Marianengraben im Westpazifik.<br />

Die tiefste Stelle der Weltmeere.<br />

100<br />

Meter. Nur ungefähr<br />

so tief reicht das<br />

Sonnenlicht in<br />

die Ozeane.<br />

EIN MEER VOLLER MÖGLICHKEITEN?<br />

Für Meerestechnik-Interessierte gibt es deutschlandweit zahlreiche<br />

Möglichkeiten, einzusteigen. Zum einen in die maritimen Technologiebereiche<br />

wie dem Schiffbau, der Schifffahrt <strong>und</strong> der Offshore-<br />

Windenergie. Zum anderen in Forschungseinrichtungen, in denen<br />

alle Themen r<strong>und</strong> um das Element Wasser <strong>und</strong> sein ökologisches<br />

Umfeld untersucht werden. Axel Bochert geht davon aus, dass Absolventen<br />

meerestechnologischer Ingenieurstudiengänge gr<strong>und</strong>sätzlich<br />

keine Probleme haben, einen Job zu finden. Dennoch beschreibt<br />

Dr. Soltwedel den aktuellen Arbeitsmarkt <strong>für</strong> Informatiker <strong>und</strong> <strong>Ingenieure</strong><br />

insgesamt als ›übersichtlich‹. Des Weiteren werde in der Regel<br />

im öffentlichen Dienst nach Tarifvertrag bezahlt <strong>und</strong> damit verdiene<br />

man häufig weniger als in der freien Wirtschaft.<br />

Dr. Sauter glaubt hingegen an einen zukünftigen Anstieg der Arbeitsplätze<br />

in der Branche: »Allen ist klar, dass wir eine Energiewende beziehungsweise<br />

die große notwendige Transformation ohne Offshore-<br />

Windenergie kaum hinbekommen. Hier<strong>für</strong> wird es nicht ohne Meerestechnik<br />

gehen. Wir werden auch zunehmend nachhaltige Aquakultur<br />

brauchen, weil wir sonst die Meere noch weiter überfischen.<br />

Auch hier<strong>für</strong> benötigen wir meerestechnische Systeme.« Den meisten<br />

Studierenden, die sich <strong>für</strong> die Meerestechnik entscheiden, gehe es laut<br />

Bochert meist mehr um die Energiewende <strong>und</strong> darum, einen Beitrag<br />

zum Klimaschutz leisten zu können, als um den späteren Verdienst.<br />

»Da es in diesem Bereich schon jetzt <strong>und</strong> auch in Zukunft noch viel zu<br />

schaffen gibt, steht außer Frage, dass Absolventen eine faire Bezahlung<br />

einfordern können«, ergänzt der Hochschullehrer.<br />

Coding oder Consulting<br />

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ARBEITSWELTEN<br />

46 XX<br />

HANNA UND MATILDA<br />

GLEICHBERECHTIGUNG IN DER WISSENSCHAFT –<br />

REALITÄT ODER MYTHOS?<br />

Text: Kira Benke<br />

Forschung <strong>und</strong> Wissenschaft sind maßgeblich <strong>für</strong> Weiterentwicklungen<br />

in jeglichen Bereichen – auch länderintern. In unserer Vorstellung<br />

sollten so die klügsten Köpfe unseres Landes die Möglichkeit<br />

haben, ihr Wissen nutzen <strong>und</strong> im Rahmen der Forschung<br />

umsetzen zu können – <strong>und</strong> das selbstverständlich geschlechterunabhängig.<br />

Aber ist das tatsächlich so selbstverständlich? Laut<br />

dem Statistischen B<strong>und</strong>esamt lag der Anteil von Frauen in der Forschung<br />

<strong>und</strong> Entwicklung in Deutschland lediglich bei 28 Prozent<br />

(Stand 2019), fünf Prozent unter dem EU-Durchschnitt. Was ist der<br />

Gr<strong>und</strong> da<strong>für</strong>, dass gerade in Deutschland die Frauenquote so niedrig<br />

ist?<br />

ALLES BEFRISTET<br />

Um die Situation, in der sich Frauen in der Wissenschaft befinden,<br />

besser zu verstehen, müssen wir zunächst die Arbeitsbedingungen<br />

von Wissenschaftlerinnen <strong>und</strong> auch Wissenschaftlern in<br />

Deutschland betrachten. Diese sind maßgeblich vom sogenannten<br />

Wissenschaftszeitvertragsgesetz (WissZeitVG) geprägt. Seit<br />

2007 regeln diese Verordnungen die Arbeitsverträge <strong>für</strong> wissenschaftliches<br />

<strong>und</strong> künstlerisches Personal an Hochschulen <strong>und</strong><br />

Forschungseinrichtungen. Im Gegensatz zum allgemeinen Arbeitsrecht<br />

sieht die wissenschaftliche Arbeitswelt eine spezielle<br />

Regelung <strong>für</strong> Befristungen vor. Personal mit akademischer Ausbildung<br />

erhält in der Regel einen auf sechs Jahre befristeten Beschäftigungsvertrag.<br />

Nach der Promotion ist eine erneute Befristung<br />

von weiteren sechs Jahren möglich. Das B<strong>und</strong>esministerium<br />

<strong>für</strong> Bildung <strong>und</strong> Forschung rechtfertigt die zeitliche Begrenzung<br />

der Arbeitsverträge wie folgt: »Insbesondere in der Phase der Qualifizierung<br />

junger Wissenschaftlerinnen <strong>und</strong> Wissenschaftler sind<br />

befristete Arbeitsverhältnisse sinnvoll <strong>und</strong> notwendig. Insbesondere<br />

wäre ohne eine durch Befristungen begünstigte Rotation <strong>für</strong><br />

nachrückende Generationen der Zugang zu wissenschaftlichen<br />

Tätigkeiten erheblich erschwert.«<br />

2016 gab es eine Änderung im WissZeitVG, um unsachgemäße<br />

Kurzbefristungen zu vermeiden. Die Dauer der Befristung muss<br />

nun an dem gesetzten wissenschaftlichen Qualifizierungsziel<br />

angepasst sein, dazu gehören unter anderem Promotion oder<br />

Habilitation.<br />

GLEICHBERECHTIGUNG? VON WEGEN!<br />

Seit 2015 will die UNESCO mit dem internationalen Tag der<br />

Frauen <strong>und</strong> Mädchen in der Wissenschaft auf deren Rolle in Wissenschaft<br />

<strong>und</strong> Technologie aufmerksam machen. Jedes Jahr am<br />

11. Februar soll somit gezeigt werden, wie viel Forschungspotenzial<br />

verloren geht, da zu wenige Wissenschaftlerinnen in der Forschung<br />

bleiben.<br />

Doch warum gibt es in Deutschland immer noch vermehrt das<br />

Phänomen der sogenannten »Leaky Pipeline«?<br />

Dr. Pauline Fleischmann, Neuroethologin <strong>und</strong> Wissenschaftliche<br />

Mitarbeiterin am Lehrstuhl <strong>für</strong> Verhaltensphysiologie <strong>und</strong><br />

Soziobiologie der Universität Würzburg nannte in der Zeitschrift<br />

»Forschung & Lehre« eine weitere große Problematik <strong>für</strong> Frauen<br />

in der Wissenschaft. So verschiebe sich laut Fleischmann das Geschlechter-Verhältnis<br />

zum Nachteil der Frauen, je höher diese die<br />

Karriereleiter aufsteigen. Auch Dr. Alena Sander äußerte sich in<br />

genannter Zeitschrift. Sie erwarb ihre Promotion im Jahr 2021 in<br />

Politikwissenschaften <strong>und</strong> ist Mutter von zwei Kindern. Für Sander<br />

ist bereits die Zeit nach der Promotion als Wissenschaftlerin<br />

<strong>und</strong> Mutter sehr hart. Um Post-Doc-Positionen zu erwerben,<br />

müsse man möglichst viele Publikationen in hochgerankten Wissenschaftsjournalen<br />

veröffentlichen, internationale Mobilität aufweisen,<br />

an Konferenzen teilnehmen <strong>und</strong> vieles mehr. Dies sei, so<br />

Sander, mit sehr viel Zeitaufwand <strong>und</strong> mentaler Verfügbarkeit verb<strong>und</strong>en,<br />

was als Mutter kaum vereinbar sei. Die systematische Diskriminierung<br />

von Frauen <strong>und</strong> Müttern in der Wissenschaft, sowie<br />

die teils unmöglich umsetzbaren Anforderungen in Verbindung<br />

mit Kindern, führt zu einem vermehrten Abbruch der Karriere<br />

von Wissenschaftlerinnen. Dies bestätigt auch die GESIS-Statistik<br />

des Leibniz-Instituts <strong>für</strong> Sozialwissenschaften: »Kompetenzzentrum<br />

Frauen in Wissenschaft <strong>und</strong> Forschung«. Diese untersuchte<br />

Frauen- <strong>und</strong> Männeranteile im Qualifikationsverlauf sowie die<br />

idealtypischer Karriereverläufe vom Studienbeginn (2001) bis zur<br />

Berufung (2018-2020). Laut Statistik war der Anteil an Frauen <strong>und</strong><br />

Männern bei Studienanfang <strong>und</strong> Studienabschluss etwa gleich<br />

verteilt. Beim Übergang zur Promotion sank der Frauenanteil auf<br />

44,8 Prozent. Auch im nächsten Karriereschritt, der Habilitation,<br />

verblieben lediglich 30,9 Prozent in der Wissenschaft.<br />

Ein weiteres Problem beschreibt der sogenannte Matilda-<br />

Effekt. Unter diesem versteht sich die systematische Diskriminierung<br />

von Frauen in der Wissenschaft. Die Ergebnisse<br />

<strong>und</strong> Erfolge von Wissenschaftlerinnen werden verdrängt, geleugnet<br />

oder den männlichen Kollegen zugeschrieben. Ein bekanntes<br />

Beispiel da<strong>für</strong>: der Fall Lise Meitner. Die österreichische<br />

Kernphysikerin forschte jahrelang mit ihrem Neffen <strong>und</strong><br />

erklärte erstmals die Theorie der Kernspaltung. Im Jahr 1944 erhielt<br />

nur ihr Kollege Otto Hahn alleine den Nobelpreis <strong>für</strong> eine<br />

der größten Entdeckungen des 20. Jahrh<strong>und</strong>erts. 1993 wurde der<br />

Matilda-Effekt erstmals diskutiert, angestoßen von der Wissenschaftshistorikerin<br />

Margaret W. Rossiter. Sie wählte den Namen<br />

zu Ehren der Soziologin, Aktivistin <strong>und</strong> Autorin Matilda Joslyn<br />

Gage, die als Vorreiterin im Kampf <strong>für</strong> die Gleichberechtigung der<br />

Frau gilt.<br />

Quelle: foschung-<strong>und</strong>-lehre.de; deutschlandfunk.de; ndr.de/kultur<br />

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ARBEITSWELTEN<br />

WISSENSCHAFT, JA! KINDER, NEIN!<br />

Fakt ist also, dass Frauen in der Wissenschaft<br />

immer noch benachteiligt werden. Großer<br />

Aspekt dabei: das Eltern-Sein. Die Familiengründungsphase<br />

fällt meist in die Zeit der wissenschaftlichen<br />

Qualifizierung, was somit<br />

ebenfalls zur beschriebenen »Leaky Pipeline«<br />

beiträgt. Noch problematischer ist die Situation<br />

<strong>für</strong> alleinerziehende Forscher oder Forscherinnen.<br />

Pauline Fleischmann beschreibt<br />

die Problematik als Mutter <strong>und</strong> Wissenschaftlerin<br />

wie folgt: »Das Bestreben vollumfänglich<br />

am Wissenschaftssystem teilzuhaben, auch<br />

wenn Veranstaltungen zu familienunfre<strong>und</strong>lichen<br />

Zeiten am Abend oder Wochenende stattfinden,<br />

oder Reisen an weit entfernte Orte nötig<br />

sind, sei es zu Konferenzen oder Forschungsaufenthalten<br />

versus den Wunsch <strong>für</strong> das eigene<br />

Kind da zu sein <strong>und</strong> alle Entwicklungsschritte<br />

zu begleiten.« Ohne Unterstützung oder kreative<br />

Lösung sei eine Vereinbarung von beidem<br />

kaum möglich. Politik <strong>und</strong> Arbeitgeber wollen<br />

Eltern aus der Wissenschaft unterstützen. Das<br />

WissZeitVG kommt diesen dabei sogar entgegen,<br />

da sich die Sechsjahresfrist nach Promotion<br />

pro Kind um zwei Jahre verlängert. Zusätzlich<br />

können die befristeten Arbeitsverträge <strong>für</strong><br />

die Dauer des gesetzlichen Mutterschutzes <strong>und</strong><br />

der Elternzeit verlängert werden. Wichtig dabei<br />

ist allerdings die Art des wissenschaftlichen<br />

Projekts – denn nicht jedes Forschungsprogramm<br />

lässt sich pausieren. Auch in den Chefetagen<br />

von Hochschulen <strong>und</strong> außeruniversitären<br />

Forschungseinrichtungen ändert sich<br />

langsam etwas. So enthalten Arbeitsverträge<br />

oft flexible Arbeitszeitmodelle <strong>und</strong> Einrichtungen<br />

bieten Betreuungsmöglichkeiten sowie<br />

Notfallbetreuung <strong>für</strong> Kinder an. Homeoffice-<br />

Regelungen oder Abmachungen mit Kollegen<br />

<strong>und</strong> Kolleginnen helfen, den Spagat zwischen<br />

Familie <strong>und</strong> Forschung zu schaffen. Pauline<br />

Fleischmann hat bereits Erfahrungen mit ungewöhnlichen<br />

Wegen in ihrer wissenschaftlichen<br />

Karriere als Mutter gemacht. So begleiteten<br />

Mann <strong>und</strong> Sohn sie beispielsweise schon zweimal<br />

bei mehrmonatigen Feldexperimenten. Finanzielle<br />

Unterstützung kann dabei durch Bezuschussung<br />

oder Elterngeld beantragt werden.<br />

#ICHBINHANNA<br />

Das oben erwähnte WissZeitVG stößt bei dem<br />

Großteil der Wissenschaftler <strong>und</strong> Wissenschaftlerinnen<br />

auf Unmut. Viele empfinden die<br />

ständig befristeten Arbeitsverträge nicht als positiven<br />

Rotationsaspekt, sondern als unsichere,<br />

zermürbende Arbeitsbedingung.<br />

Der ständige Stress um die Verlängerung des<br />

Vertrags oder die Konkurrenz unter Kollegen<br />

<strong>und</strong> Kolleginnen wirkt sich negativ auf die eigentliche<br />

Forschungsarbeit aus. Nun wehren<br />

sich die Wissenschaftlerinnen <strong>und</strong> Wissenschaftler<br />

Deutschlands unter dem Hashtag<br />

#IchBinHanna. Nachdem das Forschungsministerium<br />

im vergangenen Jahr ein Video<br />

veröffentlichte, in dem sie anhand der fiktiven<br />

Biologin Hanna <strong>für</strong> die Vorteile des Wiss-<br />

ZeitVG warben, reagierten die Autoren Amrei<br />

Bahr, Kristin Eichhorn <strong>und</strong> Sebastian Kubon<br />

mit #IchBinHanna. Der Hashtag sorgte innerhalb<br />

kürzester Zeit <strong>für</strong> Reaktionen von mehr<br />

als 134.000 Wissenschaftlerinnen <strong>und</strong> Wissenschaftlern.<br />

Viele berichteten von den Auswirkungen<br />

des Arbeitens ohne soziale Absicherung,<br />

von Überlastung <strong>und</strong> Depressionen.<br />

Im März <strong>2022</strong> veröffentlichten die genannten<br />

Autoren ein Buch über die Problematik<br />

– »#IchBinHanna: Prekäre Wissenschaft in<br />

Deutschland«.<br />

Autorin Kristin Eichhorn beschrieb bei NDR-<br />

Kultur die Pro-blematik <strong>für</strong> ausländische Wissenschaftlerinnen<br />

<strong>und</strong> Wissenschaftler, da<br />

diese zum Beispiel keinen Aufenthaltsstatus bekämen<br />

oder dieser abhängig von der Länge des<br />

Vertrags sei. Die Hashtag-Initiative sorgte da<strong>für</strong>,<br />

dass die Angelegenheit in den Koalitionsvertrag<br />

der neuen Regierung aufgenommen wurde.<br />

Ebenfalls finden aktuell zahlreiche Diskussionen<br />

statt, denn: Je höher die Reichweite der Thematik,<br />

desto eher kann etwas verändert werden.<br />

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uddeln<br />

BRANCHENEINBLICK<br />

BIM<br />

bauen<br />

Building - Information - Modeling<br />

Digitalisierung am Bau<br />

betonieren<br />

GANZ SCHÖN CLEVER TÜR ZUR INFORMATIK<br />

Smart-Home-Technologien erleichtern unseren<br />

Neben BIM gibt es in der Baubranche wei-<br />

Senkung der Betriebskosten beiträgt. Beson-<br />

Alltag, zahlreiche Gadgets sorgen <strong>für</strong> mehr tere digitale Methoden, die den Prozess des ders gut an der Zustandsüberwachung gefalle<br />

Komfort <strong>und</strong> neue Möglichkeiten. Laut einer Planens, Bauens <strong>und</strong> Betreibens von Bauwerken<br />

Kristina Doycheva, dass sie mit vielen Daten<br />

Umfrage von Bitkom haben vier von zehn Menschen<br />

maßgeblich vereinfachen <strong>und</strong> be-<br />

arbeitet <strong>und</strong> die Ergebnisse schnell sieht. Wel-<br />

in Deutschland ein smartes Zuhause. schleunigen sollen. Das ›Structural Health che Daten relevant sind, sei abhängig vom Projekt<br />

Den größten Nutzen finden dabei intelligente Monitoring‹ (SHM) – im Deutschen ›Zustandsüberwachung‹<br />

oder Gebäude. Diese müssten dann in ge-<br />

Lampen <strong>und</strong> Leuchten, die bereits r<strong>und</strong> 30 Prozent<br />

– ist eine davon. »Beim eigneter Weise analysiert werden. Wenn dabei<br />

der Befragten im Einsatz haben. Die smarten<br />

SHM beschäftige ich mich mit Sensorda-<br />

eine Anomalie erkannt wird, könnte es sich<br />

Gadgets sind allerdings nicht die einzigen ten, die kontinuierlich erfasst werden, um hierbei um potentielle Schwachstellen han-<br />

digitalen Errungenschaften im Bereich Wohnen.<br />

den Zustand von einem Gebäude oder Indeln,<br />

erklärt Doycheva. »Allerdings muss man<br />

Schon seit einigen Jahren wird die Baufrastrukturen<br />

zu beobachten«, erklärt Dr. testen, ob es sich bei der Anomalie wirklich<br />

werksdatenmodellierung (BIM) in Deutschland<br />

Kristina Doycheva, die als Vertretungspro-<br />

um eine ›Gefahr‹ handelt oder ob es ein Sensor-<br />

angewandt, mittlerweile ist sie aus der fessorin an der Bauhaus-Universität Wei-<br />

fehler ist.« Ohne Informatikwissen geht also<br />

Baubranche nicht mehr wegzudenken. Bei der mar im Fach ›Informatik im Bauwesen‹ arbeitet.<br />

nichts? Doch. Es geht natürlich auch ohne IT-<br />

Nutzung müssen allerdings alle Projektbeteiligten<br />

Die SMH-Anwendung wird entweder Anwendungen, ist aber viel langsamer. Ver-<br />

beim digitalen Planungsprozess weiterhin<br />

dauerhaft oder periodisch zum Beispiel bei altete Prozesse oder Mitarbeitende, die nach<br />

koordiniert werden. Das übernehmen Brücken, Tunneln oder Windkraftanlagen dem Motto: ›Das ist historisch gewachsen‹ ar-<br />

BIM-spezialisierte Mitarbeiter. »Die Digitalisierung<br />

angewandt. Bei auftretenden Materialverbeiten,<br />

seien laut Doycheva ein Gr<strong>und</strong> da<strong>für</strong>,<br />

ist notwendig <strong>und</strong> sichert unter anderem änderungen kann schneller reagiert wer-<br />

warum die Forschung aktuell weiter ist als die<br />

die Zukunftsfähigkeit von Unternehmen«, so den, bevor es zu schweren Schäden kommt. Technologien in der Baubranche. Die Digitalisierung<br />

Maximilian Böhmer, Leiter des Konstruktions- Die Überwachung des Strukturverhaltens<br />

macht die IT am Bau unverzichtbar.<br />

Teams der BIM-Abteilung bei Goldbeck. Wer ermöglicht somit eine wirkungsvollere Umsetzung<br />

Deshalb müssen auch Absolventen der klassi-<br />

in diesem Bereich arbeiten möchte, solle laut<br />

von Instandhaltungs- <strong>und</strong> Repaschen<br />

Ingenieurwissenschaften offen <strong>für</strong> IT-<br />

Böhmer neben IT-Affinität auch Kommunikationsfähigkeit<br />

raturmaßnahmen, was zusätzlich zu einer Themen sein.<br />

mitbringen, den eigenen Standraturmaßnahmen,<br />

punkt verlassen, unterschiedliche Sichtweisen<br />

verstehen <strong>und</strong> gezielt diskutieren können. So<br />

bringe man verschiedene Spezialisten zusammen,<br />

KEINE ZUKUNFT?<br />

mit deren Hilfe gemeinsam zukunftswei-<br />

Im April 2021 gab es auf dem deutschen Ar-<br />

müssen <strong>ITler</strong> <strong>und</strong> <strong>Ingenieure</strong> nicht unbe-<br />

sende Technologien in bestehende Prozesse beitsmarkt r<strong>und</strong> 31.000 offene Stellen <strong>für</strong> Bauingenieurinnen<br />

dingt Vorerfahrungen aus dem anderen Fach-<br />

des Unternehmens integriert werden. Auf der<br />

<strong>und</strong> Bauingenieure. Durch ›Inbereich<br />

mitbringen. Allerdings gibt es imdingt<br />

alljährlichen BIM World MUNICH, die Ende dustrie 4.0‹ wird ein f<strong>und</strong>amentales IT-Wissen mer mehr Angebote von Hochschulen, die<br />

November stattfindet, gibt es auch in diesem in Zukunft zwar notwendig sein, aber auch solche Schnittstellenstudiengänge anbieten.<br />

Jahr wieder zahlreiche innovative Start-ups Absolventen der traditionellen Ingenieursowie<br />

So schlägt auch der Masterstudiengang<br />

Referenten aus der BIM-Branche. Die studiengänge haben weiterhin beste Chancen.<br />

›Digital Engineering‹ an der Bauhaus-Univer-<br />

Münchner Veranstaltung bietet neben der Messe<br />

BIM-Interessierten rät Maximilian Böhsität<br />

Weimar eine Brücke zwischen Informatik<br />

<strong>und</strong> dem Austausch über neueste Techno- mer: »Man sollte zwar schonmal von den <strong>und</strong> Ingenieurwesen. »Wir machen die Tür zur<br />

logien auch die Verleihung des Smart Building/ einschlägigen BIM-Programmen gehört haben,<br />

Welt der Informatik auf, aber die Studieren-<br />

Smart Construction Innovation World Cup.<br />

aber das Wichtigste ist, dass man sich den müssen selbst entscheiden, ob sie herein-<br />

Good to know: Im Juli 2021 wurde im westfälischen<br />

<strong>für</strong> das Themengebiet begeistern kann <strong>und</strong> gehen möchten«, so Doycheva. Allerdings hamit<br />

Beckum das erste Haus in Deutschland da<strong>für</strong> brennt.« Eine Weiterbildung im IT-Beben<br />

viele Studierende Probleme, sich <strong>für</strong> IT-<br />

einem 3D-Drucker gebaut. In Zusammenarbeit<br />

reich kann also von Vorteil sein, ist aber keine Themen zu begeistern, erläutert die Vertretekten<br />

mit Mense-Korte, ingenieure + archi-<br />

Voraussetzung. Auch im Bereich SHM mantungsprofessorin.<br />

Ihnen fehle es an Motivareich<br />

schuf die Baufirma PERI diesen Meilenstein<br />

gelt es derzeit an Fachkräften. Laut Kristina tion, sich damit auseinanderzusetzen. Dazu<br />

der Branche. Schicht <strong>für</strong> Schicht setzte der Doycheva ist hierbei »die Zusammenarbeit rät sie, sich mehr zu trauen, neue Dinge auszugelt<br />

COBOD BOD2-Drucker die Betonreihen übereinander,<br />

von Informatiker*innen <strong>und</strong> Ingenieur*innen probieren <strong>und</strong> nicht nur in einem Bereich zu<br />

wodurch eine optisch einzigartige eine Voraussetzung, ohne die geht gar nichts.« bleiben.<br />

Fassade entstand.<br />

Durch die notwendige Zusammenarbeit<br />

Text: Kira Benke<br />

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Wie sieht's aus? Drehst du noch 'ne R<strong>und</strong>e?<br />

Nach den Berechnungen der Hochschulrektorenkonferenz<br />

des vergangenen Jahres, satteln<br />

immerhin 50 Prozent der Bachelor-Absolventen<br />

nach ihrem Erststudium einen<br />

Master drauf. Genaue Zahlen sind aber schwer<br />

zu berechnen. Mit jedem Jahr sprießen mehr<br />

<strong>und</strong> mehr Masterstudiengänge aus dem Boden.<br />

Ergebnis: ein buntes Potpourri verschiedenster<br />

Fachrichtungen, damit auch garantiert<br />

jeder auf seine Kosten kommt. Masterstudium<br />

Overkill? Wo früher kaum Spielraum war,<br />

ist heute viel Luft <strong>für</strong> Freiraum. Die Auswahl<br />

groß, die Entscheidung schwer. Jetzt bloß nicht<br />

den Kopf verlieren! Wir bringen Ordnung ins<br />

Chaos <strong>und</strong> deine Gedanken in richtige Bahnen.<br />

Los geht's! Auf den nächsten Seiten erwarten<br />

dich die relevantesten Hard Facts in puncto Entscheidung,<br />

Bewerbung <strong>und</strong> Finanzierung.<br />

DUAL Vom Dualen Bachelorstudium hast du<br />

sicher schon mal was gehört. Der Duale Master<br />

funktioniert prinzipiell genauso. Was du<br />

da<strong>für</strong> brauchst? Ein Unternehmen, das diese<br />

Ausbildung anbietet <strong>und</strong> eine Hochschule mit<br />

passendem Studiengang. Alternativ kannst du<br />

versuchen, deinen jetzigen Arbeitgeber von<br />

dem Modell zu überzeugen. Wie im Dualen<br />

Bachelor erlangst du neben deinem beruflichen<br />

Werdegang einen akademischen Abschluss.<br />

Die Kosten übernimmt in der Regel<br />

der Arbeitgeber. Während du Berufspraxis<br />

sammelst, lernst du Kommilitonen aus unterschiedlichen<br />

Firmen <strong>und</strong> Fachbereichen<br />

kennen – der Networking-Effekt ist nicht zu<br />

unterschätzen <strong>und</strong> kann <strong>für</strong> deine spätere<br />

Karriere sehr hilfreich sein. Trotz der vielen<br />

Vorteile sollte dir bewusst sein, dass deine<br />

Semesterferien nicht so großzügig ausfallen<br />

wie bei Studierenden, die nicht dual studieren.<br />

Das Duale Masterstudium ist zeitintensiv <strong>und</strong><br />

es wird – vor allem zur Prüfungsphase – stressige<br />

Zeiten geben. Selbstmotivation <strong>und</strong> -organisation<br />

sind daher ein Muss!<br />

PRIVAT Mainstream-Studiengänge? Fehlanzeige!<br />

An privaten Hochschulen sind die Studiengänge<br />

meist sehr spezialisiert. Wenn du<br />

also schon genau weißt, wo du beruflich einmal<br />

hin möchtest, bist du hier an der richtigen<br />

Adresse. Durch kleine Studiengänge ist individuelle<br />

<strong>und</strong> persönliche Betreuung garantiert.<br />

Die Dozierenden kommen meistens direkt aus<br />

der Wirtschaft, weshalb sie ihr Wissen praxisnah<br />

vermitteln können. Auch obligatorische<br />

Praxisphasen <strong>und</strong> -projekte <strong>und</strong> Fallbeispiele<br />

geben schon jetzt Einblick in die Job-Realität.<br />

Auch wenn dir die Semestergebühren hoch erscheinen:<br />

Es zahlt sich aus. Allein mithilfe moderner<br />

Ausstattung haben private Einrichtungen<br />

oft die Nase vorn. Vor allem <strong>für</strong> Menschen,<br />

die sich nicht örtlich binden wollen oder flexibel<br />

lernen möchten, gibt es oft eigene Studienmodelle.<br />

Achtung: Achte darauf, dass die Hochschule<br />

staatlich anerkannt ist, ansonsten kann<br />

es dir passieren, dass du am Ende nur ein Zertifikat<br />

in deinen Händen hältst.<br />

FERNSTUDIUM Beim Fernstudium werden<br />

Vorlesungen, im Gegensatz zum Präsenzstudium<br />

nicht an der Uni gehalten. Vorteil: Du<br />

kannst quasi von überall, unabhängig von Ort<br />

<strong>und</strong> Zeit studieren. Das Fernstudium kommt<br />

komplett ohne den Besuch von Vorlesungen<br />

aus. Viele Unis <strong>und</strong> Hochschulen stellten während<br />

der Pandemie auf Onlinelehre um. Fühlt<br />

sich an wie Fernstudium, ist es aber nicht.<br />

Onlinelehre stellt eher eine Übergangslösung<br />

dar. Beim Fernstudium bekommen Studierende<br />

prüfungsrelevante Materialien nach Hause geliefert.<br />

Zeit beim Lernen kann dabei komplett<br />

selbst eingeteilt werden. Lernerfolg wird meistens<br />

durch Selbstkontroll- <strong>und</strong> Einsendeaufgaben<br />

festgestellt. Zum Semesterende steht<br />

eine Klausur an. Der erworbene Hochschulabschluss<br />

ist dem einer Präsenz-Hochschule<br />

gleichwertig.<br />

INTERNATIONAL Ein erheblicher Anteil der<br />

Pflichtveranstaltungen findet in Fremdsprachen<br />

statt. Die Veranstaltungen des Masterstudiengangs<br />

International Management<br />

(CEMS MIM) der Universität zu Köln findet<br />

zum Beispiel komplett auf Englisch statt. Zudem<br />

können ein mindestens einjähriger<br />

obligatorischer Auslandsaufenthalt oder ein<br />

internationaler Doppelabschluss Merkmale des<br />

internationalen Studiums sein. An der Uni zu<br />

Köln ist wesentlicher Bestandteil des Studienprogramms<br />

das Auslandssemester, das an einer<br />

anderen CEMS Universität absolviert wird. Die<br />

Erfahrungen an der ausländischen Universität<br />

erweitert den akademischen Horizont der Studierenden<br />

<strong>und</strong> schulen deren Anpassungsfähigkeit<br />

in verschiedenen Ausbildungssituationen.<br />

Interkulturelle Zusammenarbeit im Team<br />

spielt eine tragende Rolle, weshalb ein internationales<br />

achtwöchiges Praktikum innerhalb<br />

des Hochschulverb<strong>und</strong>s unerlässlich ist.<br />

BERUFSBEGLEITEND ODER -INTEGRIEREND<br />

Ein berufsbegleitendes Studium verbindet die<br />

berufliche Praxis in einem Beruf <strong>und</strong> ein akademisches<br />

Studium in Teilzeit. In der Uni bist<br />

du vorwiegend an ausgewählten Abenden, Wochenenden<br />

oder in längeren Blöcken. Die restliche<br />

Zeit eignest du dir Studieninhalte über<br />

E-Learning an. Leistungen aus der Berufsausbildung<br />

können in manchen Fällen <strong>für</strong> das Studium<br />

angerechnet werden. Im Gegensatz zum<br />

berufsbegleitenden Studium wird beim berufsintegrierenden<br />

Studium eine berufliche Teilzeit-Tätigkeit<br />

mit dem Studium kombiniert.<br />

Hier liegt also der Fokus auf dem Studium. Entweder<br />

wird tageweise oder in längeren Blöcken<br />

gearbeitet, sodass sich Studium <strong>und</strong> Arbeit abwechseln.<br />

Während der Studienzeiten wirst du<br />

von der betrieblichen Arbeit freigestellt <strong>und</strong> das<br />

Ganze wird mithilfe eines Vertrags zwischen<br />

Arbeitgeber <strong>und</strong> Hochschule festgehalten. Die<br />

vollwertigen Studiengänge unterscheiden sich<br />

nur aufgr<strong>und</strong> ihrer Studienorganisation vom<br />

herkömmlichen Studium.<br />

QUEREINSTIEG? Gibt's tatsächlich auch im<br />

Studium. Die Universität der Künste in Berlin<br />

macht vor, wie's geht: »Der Quereinstiegsmaster<br />

›Lehramt Bildende Kunst‹ bietet Absolventen<br />

künstlerischer Studiengänge eine sichere<br />

Berufsperspektive. Im viersemestrigen Q-Master<br />

werden pädagogische, wissenschaftliche<br />

<strong>und</strong> künstlerische Kenntnisse <strong>für</strong> die Arbeit<br />

in der Schule vermittelt«, verrät uns Rebekka<br />

Hüttmann, Vizepräsidentin <strong>für</strong> Lehrkräftebildung<br />

an der Udk Berlin. Heißt genau: Wer sich<br />

nach dem Bachelor neben der Kunst auch der<br />

Pädagogik verschreiben möchte, bekommt<br />

an der UdK grünes Licht. Und das ganz ohne<br />

Lehramtsstudium als Gr<strong>und</strong>lage.<br />

Foto: NihilArt/depositphotos.com | Quelle: www.das-richtige-studieren.de; www.hochschulkompass.de<br />

30 | www.<strong>audimax</strong>.de – Dein Karriere-Ratgeberportal


MASTERSTUDIUM<br />

MASTER<br />

MENÜ<br />

EMPFEHLUNG DES HAUSES<br />

DUAL – VON ALLEM ETWAS<br />

UNTERNEHMEN, HOCHSCHULE MIT PASSENDEM STUDIENGANG, HALB ARBEITEN, HALB STUDIEREN ............................ 50 %<br />

PRIVAT – DIE VEGANE VARIANTE**<br />

BESSERE STUDIENBETREUUNG, GRÖSSERES STUDIENANGEBOT, SPEZIALISIERUNG DER HOCHSCHULE................... 116 STÜCK<br />

TEILZEIT – FÜR UNENTSCHLOSSENE<br />

NEBENBERUFLICHES STUDIUM, LÄNGERE REGELSTUDIENZEIT ............................................................................................... MEHR<br />

BERUFSBEGLEITEND ODER -INTEGRIEREND – DAS KOMBIPAKET*<br />

STUDIUM PLUS ARBEITEN, ENTWEDER FOKUS AUF ARBEIT ODER STUDIUM.............................................................. STUDIEREN<br />

FERNSTUDIUM – DAHEIM WIRD GEGESSEN***<br />

STUDIUM IN EIGENREGIE, NEBENBERUFLICH, AN BELIEBIGEM ORT.......................................................................................... 100 %<br />

INTERNATIONAL – VON ANDEREN TELLERN ESSEN<br />

PFLICHTVERANSTALTUNGEN IN FREMDSPRACHE, DOPPELABSCHLUSS ODER AUSLANDSAUFENTHALT ......................... 90 %<br />

Q-MASTER – DER QUEREINSTIEG<br />

ZWEI JAHRE, GRUNDSCHULLEHRAMT, STUDIENGANG EXPLIZIT FÜR PERSONEN OHNE<br />

LEHRAMTSBEZOGENEN HOCHSCHULABSCHLUSS KONZIPIERT............................................................................................ 120 ECTS<br />

ECHTE PRAXIS<br />

MEHR SUPPORT<br />

ORGANISATION GEFRAGT<br />

UND GELD VERDIENEN<br />

ORTSUNABHÄNGIG<br />

INTERKULTURELL<br />

4 SEMESTER<br />

*** ZUSATZSTOFFE: Geduld, Fleiss, Eigenmotivation ** ALLERGENE: Geld * INHALTSSTOFFE: Belastbarkeit, Stressresistenz<br />

Dein MasterPlan<br />

nach dem Bachelor!<br />

Die Hochschule Strals<strong>und</strong> ist nicht zu groß – die Professor*innen kennen<br />

dich nicht nur als Matrikelnummer. Sie ist aber auch nicht zu klein <strong>und</strong> bietet<br />

dir mit r<strong>und</strong> 2400 Studierenden, drei Fakultäten, dem studentischen<br />

Wohnheim Holzhausen, Mensa, Cafeteria, Sportplatz <strong>und</strong> studentischen<br />

Vereinen von Wasser- bis Rennsport ein wirklich ansprechendes<br />

Campusleben direkt am Strelas<strong>und</strong>, einem Meeresarm der Ostsee.<br />

(Ja genau: Nach der Vorlesung geht’s an den Strand.)<br />

Aber vorher hast du die Qual der Wahl:<br />

Wir bieten 13 Masterstudiengänge an, die dich durch ihre Praxisnähe<br />

optimal auf deine Zukunft vorbereiten. Den Job haben viele unserer<br />

Absolvent*innen nämlich schon vor dem Abschluss in der Tasche.<br />

Elektrotechnik (M.Sc.) • Ges<strong>und</strong>heitsökonomie (M.Sc.)<br />

Informatik (M.Sc.) • International Innovation Management (M.A.)<br />

Management von kleinen <strong>und</strong> mittleren Unternehmen (M.A.)<br />

Maschinenbau (M.Eng.) • Medizintechnische Systeme (M.Sc.)<br />

Renewable Energy and E-Mobility (M.Eng.) • Simulation and<br />

System Design (M.Eng.) • Tourism Development Strategies (M.A.)<br />

Unternehmenssteuerrecht (M.A.) • Wirtschaftsinformatik (M.Sc.)<br />

Wirtschaftsingenieurwesen (M.Eng.)<br />

studienberatung@hochschule-strals<strong>und</strong>.de • Fon 03831 456532<br />

www.hochschule-strals<strong>und</strong>.de<br />

www.<strong>audimax</strong>.de – Dein Karriere-Ratgeberportal | 31


MASTERSTUDIUM<br />

QUAL DER WAHL ODER: NICE JETZT KANN ICH ENDLICH DAS STUDIEREN,<br />

WAS MICH INTERESSIERT! SOLL ICH'S WIRKLICH MACHEN ODER LASS<br />

ICH'S LIEBER SEIN? BEWERBUNGSVERFAHREN UND<br />

EINSCHREIBEFRISTEN – UNSER BEST OF:<br />

HOW TO MASTER ME!<br />

Text: Vivien Herzog<br />

MOVE IT MOVE IT<br />

UND AB DAFÜR<br />

SUCHMASCHINEN ANSCHMEISSEN Man munkelt,<br />

es sei nie verkehrt, sich »frühzeitig zu kümmern«.<br />

Und tatsächlich solltest du dich gedanklich zwölf<br />

Monate vor Aufnahme des Masterstudiums mit<br />

der Thematik auseinandersetzen. Welches Studienmodell<br />

soll's sein? Wo zieht's dich hin <strong>und</strong> welcher<br />

Bereich soll inhaltlich vertieft werden? Hast du einen<br />

Plan, kannst du Suchmaschinen <strong>und</strong> Portale wie »studieren.de«<br />

<strong>und</strong> »hochschulkompass.de« zum Glühen<br />

bringen. Dabei wirst du nicht nur über 9.000 Masterstudiengänge<br />

stolpern, sondern auch mit Fristen <strong>und</strong><br />

Aufnahmekriterien konfrontiert. Sammel den Input,<br />

halte ihn schriftlich fest, pin's dir an die Wand oder<br />

leg's unter dein Kopfkissen. Hauptsache du hast die<br />

Fristen auf dem Schirm.<br />

BIN ICH GENUG? Kommen wir zu der Frage, die<br />

viele Studis da draußen umher treibt: Bringe ich die<br />

Skills mit, die mein Masterstudium mir abverlangt?<br />

Wie sehen die Kriterien aus <strong>und</strong> kann ich in der<br />

Zwischenzeit noch fehlende Zulassungsvoraussetzungen<br />

erfüllen? Leider lässt sich pauschal nicht<br />

beantworten, was genau dich erwarten wird. Jede<br />

Hochschule/Uni hat eigene Vorangehensweisen bei<br />

der Auswahl seiner zukünftigen Master-Studis. An<br />

Uni A reicht eine Standard-Bewerbung, an Hochschule<br />

B musst du dich einem Aufnahmetest stellen.<br />

In anderen Einrichtungen wiederum sind Mindest-<br />

ECTS, Erwerbstätigkeit oder Praktika von Nöten. Und<br />

auch persönliche Auswahlgespräche sind inzwischen<br />

keine Seltenheit mehr. Worauf du dich schlussendlich<br />

einstellen musst, kannst du auf den Websites der<br />

jeweiligen Hochschulen in Erfahrung bringen.<br />

UNLIEBSAMER PAPIERKRAM? Allseits bekannte<br />

Bewerbungsformalitäten wie Anschreiben <strong>und</strong><br />

Lebenslauf sollten jedem ein Begriff sein. Bewirbst<br />

du dich <strong>für</strong> einen Masterstudiengang, gesellen sich<br />

zusätzliche Dokumente dazu. Das können Nachweise<br />

wie Zeugnisse oder Praktikumsbescheinigungen<br />

sein. Oft müssen Empfehlungsschreiben oder eine<br />

Notenübersicht der letzten Hochschule eingereicht<br />

werden. Nicht vergessen: Papier ist geduldig. Kümmere<br />

dich also rechtzeitig um die Bescheinigungen <strong>und</strong><br />

behalte im Hinterkopf, dass bestimmte Dokumente<br />

beglaubigt eingereicht werden müssen.<br />

LEBEN IN KURZ? In der Kürze<br />

liegt die Würze. Reduziere deinen<br />

Lebenslauf also auf ein Minimum.<br />

Auch Formalia sind nicht unwesentlich.<br />

Korrekte Rechtschreibung,<br />

angemessene Schriftart (Bsp. Calibri<br />

oder Georgia) <strong>und</strong> die Ausschreibung<br />

von Kürzeln (Bsp.: B. Sc.) werden<br />

genauer beäugt, als angenommen. Wird<br />

oft vergessen: Auch der Lebenslauf muss<br />

unterschrieben werden! Denk dran, deine<br />

Kontaktdaten einzubauen <strong>und</strong> hauch<br />

dem Papier mit einem aussagekräftigen<br />

Foto noch mehr Leben ein. Ist inzwischen<br />

kein Muss mehr, aber immer noch gern<br />

gesehen. Auch Jobs, die nichts mit dem<br />

Studium zu tun haben, sollten aufgeführt<br />

werden, denn neben der fachlichen Expertise<br />

zählt auch dein Charakter, der sich Außenstehenden<br />

durch die Art der Beschäftigung<br />

erschließen kann.<br />

»CATCHY« KANNST DU? Das Bewerbungsanschreiben<br />

ist deine ganz persönliche Bühne. Dein<br />

Platz <strong>für</strong> Perception Management vom Feinsten.<br />

Verzichte auf Standardfloskeln, um dich von der<br />

Masse abzuheben. Vergiss dabei aber nie, wer sich<br />

deine Zeilen durchliest. Punkte mit kurzen <strong>und</strong><br />

prägnanten Sätzen, die gerade so viel verraten, dass die<br />

Uni nicht anders kann, als dich einzuladen. Trotzdem<br />

sollte dein Anschreiben genug Raum <strong>für</strong><br />

Neugierde <strong>und</strong> Nachfragen lassen.<br />

Du willst den Masterplatz. Also verpacke<br />

in deinen Zeilen, warum es gerade Uni XYZ<br />

sein soll. Beziehe dich dabei auf konkrete<br />

Beschreibungen <strong>und</strong> den Modulkatalog<br />

deines Wunschstudienganges.<br />

DAS SCHMECKT NICHT! Ein paar Tipps-to-go, damit deine<br />

Bemühungen ganz sicher nicht <strong>für</strong> die Tonne sind: Jede<br />

Hochschule gibt gewisse Leitrichtlinien in Sachen Bewerbungsmodalitäten<br />

bekannt. Halte dich daran. Wenn maximal<br />

zwei Seiten Bewerbungsanschreiben gefordert sind, wirst du<br />

mit einem 30-seitigen Halbroman keinen Erfolg verzeichnen.<br />

Vermeide zu persönliche Details aus deinem Leben. Derartige<br />

Infos driften schnell ins Unprofessionelle ab <strong>und</strong> lösen im<br />

DER GERÄT<br />

schläft nie. Auch du solltest Bewerbungsfristen<br />

nicht verschlafen.<br />

Foto: pius99 /depositphotos.com | Quelle: statista.com<br />

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NICHT DURCHDREHEN<br />

es haben schon so viele vor dir geschafft!<br />

Im Wintersemester 2020/21 haben sich 141.389 Studis<br />

in Deutschland <strong>für</strong> einen Master immatrikuliert.<br />

worst case Mitleid oder Belustigung aus.<br />

Copy-Paste-Bewerbungen sind ein absolutes<br />

No-Go <strong>und</strong> landen in der Regel<br />

direkt im Müll. Personalisierung ist<br />

hier das A <strong>und</strong> O.<br />

IST DER SCHNITT ALLES?<br />

Es ist alles perfekt, aber der NC<br />

bringt die Zulassung ins Wackeln?<br />

Ok, bye. Aber ist das<br />

wirklich so? Tatsächlich nur<br />

bedingt. Beispielsweise vergeben<br />

ausgewählte Master-<br />

Hochschulen Credits <strong>für</strong> die<br />

Absolvierung des Bachelor-<br />

Studiums in Regelstudienzeit,<br />

die Teilnahme an studiengangs-spezifischen<br />

Projekten<br />

oder die Erwerbstätigkeit im<br />

jeweiligen Fachbereich.<br />

Auch Praktika oder Auslandsaufenthalte<br />

lassen deine BA-Note an<br />

bestimmten Hochschulen nach<br />

oben schießen. Auswahltests/-<br />

gespräche sind eine weitere Chance,<br />

das Ruder herum zu reißen. Aber:<br />

Augen <strong>und</strong> Ohren offen halten! Jede<br />

Hochschule hat ihre ganz eigene<br />

Herangehensweise. Wie das aussehen<br />

kann? »Die Zeppelin Universität sucht<br />

ihre Studierenden selbst aus – nicht<br />

standardisiert. Die Studierenden suchen<br />

ihre Universität aus. Das hilft beiden«,<br />

so Jens Ehret, Bereichsleitung Marketing<br />

<strong>und</strong> Bewerbermanagement von der<br />

Zeppelin Universität in Friedrichshafen.<br />

Und wenn alle Stricke reißen, gibt es immer<br />

noch den Notfallplan »zulassungsfrei«.<br />

FACE TO FACE? Das Auswahlgespräch steht<br />

an. Für Dozenten <strong>und</strong> Professoren bietet sich<br />

im persönlichen Schlagabtausch die Möglichkeit,<br />

die Studenten hinter der Bewerbung besser<br />

kennenzulernen. Bist du kommunikativ? Bist du<br />

stressigen Situationen gewachsen? Welcher Berufswunsch<br />

steckt hinter dem angestrebten Masterstudium?<br />

Neben der persönlichen Eignung wird auch dein<br />

Know-how auf den Prüfstand gestellt. Um fachspezifische<br />

Fragen wirst du also nicht herum kommen. In<br />

der Regel finden Auswahlgespräche in Form eines Einzelgespräches<br />

statt. Aber auch die Befragung mehrerer Studis<br />

gleichzeitig ist nicht unüblich. Richte dich auf eine Dauer von<br />

ungefähr 30 Minuten ein. Genauere Infos über Ablauf <strong>und</strong><br />

Inhalt der Gespräche kannst du bei der hochschulinternen<br />

Fachschaft in Erfahrung bringen.<br />

MASTERSTUDIUM<br />

LEHRAMT MUSIK<br />

LEHRAMT BILDENDE KUNST<br />

LEHRAMT THEATER<br />

—<br />

LEBE DEINE<br />

LEIDENSCHAFT<br />

FÜR DIE KÜNSTE<br />

IM BERUF!<br />

—<br />

STUDIEREN AN DER<br />

UNIVERSITÄT DER KÜNSTE<br />

BERLIN!<br />

—<br />

Hier findest du alle Informationen r<strong>und</strong><br />

um die Bewerbung <strong>und</strong> das Studium<br />

https://lehramt.udk-berlin.de/<br />

Folge uns auf<br />

/ udkberlin<br />

/ udkberlin<br />

www.<strong>audimax</strong>.de – Dein Karriere-Ratgeberportal | 33


MASTERSTUDIUM<br />

HAU RAUS!<br />

5 MASTER-STUDIS ERZÄHLEN,<br />

WIE ES WIRKLICH IST<br />

CHARLOTTE LIEBT IHRE FREIHEITEN<br />

Nach meinem Bachelor habe ich quasi nahtlos<br />

weiterstudiert, denn mein Studiengang ist auch<br />

auf die Tätigkeit im Schulwesen ausgelegt, wo<strong>für</strong><br />

man einen darauf aufbauenden Abschluss<br />

benötigt. Im Master Wirtschaftspädagogik &<br />

Geschichte habe ich deutlich mehr Wahlfreiheit<br />

bei meinen Modulen. Das ist richtig toll, denn so kann ich selbst<br />

bestimmen, mit welchen Inhalten ich mich tiefergehend beschäftigen<br />

möchte. Leider hat man dadurch bei beliebten Modulen immer mal<br />

wieder Probleme, auch wirklich einen Platz zu bekommen. So kann es<br />

passieren, dass man mal ein oder zwei Semester auf einen Kurs warten<br />

muss. Dadurch, dass der St<strong>und</strong>enplan nicht mehr so stark vorgegeben<br />

ist, kann es vorkommen, dass sich Module zeitlich überschneiden. Das<br />

ist wirklich blöd, weil man sich ja schlecht zweiteilen kann. Und ich<br />

habe bemerkt, dass man im Master anstelle von Klausuren viel mehr<br />

Hausarbeiten schreibt. Das ist zwar aufwändiger, aber man hat mehr<br />

Freiheit in der Themenauswahl.<br />

ADRIAN STUDIERT NEBENBERUFLICH<br />

Für meinen Master bin ich an meiner Bachelor-<br />

Uni, der FAU Erlangen-Nürnberg, geblieben.<br />

Schon im Bachelor lagen meine Schwerpunkte<br />

auf Betriebswirtschaftslehre <strong>und</strong> Steuern, weil<br />

mich die beiden Themen am meisten interessiert<br />

haben. Auch deshalb war <strong>für</strong> mich nach<br />

dem Start ins Berufsleben relativ schnell klar: Ich will noch mehr. Also<br />

entschied ich mich <strong>für</strong> den FACT-Master. Die Buchstaben des Masters<br />

of Science stehen <strong>für</strong> Finance, Auditing, Controlling <strong>und</strong> Taxation. Für<br />

mich heißt es deshalb – büffeln statt Feierabendbier. Neben der spezifischen<br />

Wissensvermittlung im Bereich Steuern, dem Taxation-<br />

Zertifikat, dem akademischen Titel <strong>und</strong> dem beruflichen Prestige,<br />

bringt mich das Studium auch meinem Ziel Steuerberater zu werden,<br />

näher. Mithilfe des Masters werde ich früher zur Prüfung zugelassen.<br />

ENTSCHEIDUNGSHILFE FÜR JULIAN<br />

Selbst mit 30 war die Entscheidung noch<br />

mal einen Masterabschluss zu machen <strong>für</strong><br />

mich die richtige. Da mich im Berufsleben<br />

noch viele Jahre praktische Erfahrung erwartet,<br />

wollte ich noch einmal eintauchen<br />

in die Theorie der Wissenschaft, da sie einem auch später im Berufsleben<br />

hilft, strukturiert Probleme zu lösen. In meinem Management<br />

Studium an der Uni Würzburg habe ich die Möglichkeit, meine Studienschwerpunkte<br />

ganz nach meinen Interessen zu legen. So konnte<br />

ich beispielsweise in IT Kurse reinschnuppern, mein theoretisches<br />

Marketingwissen erweitern <strong>und</strong> auch am VWL Lehrstuhl Verständnis<br />

<strong>für</strong> Zusammenhänge der Geldpolitik erlangen. Die erworbene breite<br />

Wissensbasis <strong>und</strong> die vermittelten theoretischen Konzepte haben <strong>für</strong><br />

mich die beste Gr<strong>und</strong>lage zur Entscheidung über meine später Berufswahl<br />

geschaffen.<br />

ALLES NEU BEI THERESA<br />

Bachelorarbeitsphase: Abgabedruck, Versagensangst, Panik <strong>und</strong> über<br />

allem schwebt die Frage: »Was mache ich jetzt?« War ich doch zum<br />

Studium ausgezogen, um frei zu sein, mich kennenzulernen <strong>und</strong> erwachsen<br />

zu werden. Also entschied ich mich <strong>für</strong> einen Masterstudiengang<br />

400 Kilometer entfernt: Neue Stadt, neue Menschen, neue Herausforderung.<br />

Und diesen Tapetenwechsel habe ich gebraucht. Der<br />

Master war fordernd, der Workload riesig, die Deadlines hart. Und<br />

mittendrin ich in meinem Chaos. Aber das änderte sich: In Windeseile<br />

reifte ich zur Orga-Queen (<strong>für</strong> meine Verhältnisse), lernte den Umgang<br />

mit meinen eigenen Schwächen <strong>und</strong> echtes Teamwork. Eigenschaften,<br />

die mein heutiger Arbeitgeber an mir sehr schätzt.<br />

JANINA WOLLTE SICH SPEZIALISIEREN<br />

Ich habe meinen Master of Science in Medientechnik<br />

<strong>und</strong> Kommunikation an der TU<br />

Braunschweig abgeschlossen. Nach meinem<br />

Bachelor – in Kommunikationswissenschaft<br />

– habe ich erstmal eine Pause eingelegt <strong>und</strong><br />

die Zeit genutzt, um zu arbeiten <strong>und</strong> Berufserfahrung<br />

zu sammeln. Für den Master – <strong>und</strong> vor allem in dem Bereich<br />

– habe ich mich entschieden, weil ich mein technisches Wissen ausbauen<br />

<strong>und</strong> mich mehr darauf fokussieren wollte. Der Studiengang<br />

vereint nicht nur mehrere Fakultäten, sondern daraus folgend auch<br />

verschiedene Möglichkeiten, sich fachlich zu spezialisieren <strong>und</strong> sich<br />

– je nach Spezialisierung – <strong>für</strong> den Master of Science oder Arts entscheiden<br />

kann. Da der Studiengang in Deutschland ziemlich selten<br />

beziehungsweise einzigartig ist, fiel die Wahl letztendlich auf die TU<br />

Braunschweig.<br />

Fotos: privat<br />

34 | www.career-center.de – Die Jobbörse <strong>für</strong> Akademiker


•<br />

Academic Ranking of World Universities<br />

Nr.1<br />

•<br />

Fachbereiche Management, Business Administration <strong>und</strong> Sociology<br />

in Deutschland<br />

Today‘s ideas.<br />

Tomorrow‘s impact.


MASTERSTUDIUM<br />

BAFÖG<br />

HER MIT DEM NACHSCHLAG!<br />

Du hast schon im Bachelor BAföG bezogen? Kein Problem,<br />

der Anspruch auf BAföG ist trotz Zweitstudium<br />

gegeben. Dabei ist zu beachten: Die Rückzahlung<br />

verschiebt sich durch Aufnahme des Masters nicht<br />

nach hinten. Aufschieben allerdings ist drin. Und das<br />

geht ganz bequem online <strong>und</strong> papierlos.<br />

STIPENDIUM & KREDIT<br />

DU MUSST KEIN BRAIN SEIN<br />

Du denkst, <strong>für</strong> ein Stipendium brauchst du 'ne<br />

dicke Eins vorm Komma? Falsch gedacht. Soziales<br />

Engagement, einschlägige Berufserfahrung,<br />

außergewöhnliche Projekte, ja selbst Bedürftigkeit<br />

sind <strong>für</strong> viele Institutionen inzwischen<br />

förderungswürdige Aspekte. Die Liste der Anbieter<br />

ist lang, die Voraussetzungen unterschiedlich.<br />

Recherche muss also sein. Wir finden:<br />

Den Aufwand ist es wert.<br />

JOBBEN<br />

ZUKUNFTSMUSIK<br />

Jobben neben dem Studium ist müßig. Keine Frage.<br />

Aber wie wär's zur Abwechslung mal mit einem fachspezifischen<br />

Arbeitsplatz? Hochschulen bieten bezahlte<br />

Tutorienplätze an, Unternehmen locken mit<br />

lukrativen Werkstudentenstellen – oftmals sogar<br />

besser bezahlt als geläufige Minijobs. Vergiss also<br />

die Tellerwäsche <strong>und</strong> strecke deine Fühler nach Bereichen<br />

aus, die nach dem Studium sowieso Phase<br />

sind.<br />

SOLANGE DU DEINE FÜSSE …<br />

Deine Eltern sind außen vor, wenn du bereits fünf<br />

Jahre (bzw. drei Jahre nach Ausbildung) Berufserfahrung<br />

vorweisen kannst. Einfacher ist das Antragsprozerede<br />

deswegen nur bedingt, denn an elternunabhängiges<br />

BAföG sind viele Bedingungen geknüpft.<br />

Berufsausbildungen oder vorab absolvierte<br />

duale Studiengänge fließen beispielsweise nicht in<br />

die Erwerbstätigkeit mit ein. Und auch das in dieser<br />

Zeit verdiente Gehalt ist von Relevanz.<br />

KEINE PANIK<br />

Bildungskredite sind nicht so wild wie man<br />

denkt <strong>und</strong> im Master problemlos beziehbar:<br />

Mindestens drei, maximal 24 Monate je 100,<br />

200 oder 300 Euro Cash auf die Kralle. Auslandsstudium?<br />

Gar kein Stress. Voraussetzung:<br />

besagtes Studium sollte gleichwertig dem einer<br />

deutschen Hochschule sein. Anschaffungen <strong>für</strong><br />

den Master schlucken mehr als das? Bis zu 3.600<br />

Euro kannst du dir auf einen Schlag auszahlen<br />

lassen. Der Studienkredit muss verzinst zurück<br />

gezahlt werden.<br />

HUNGERTUCH ADÉ?<br />

Jahrelang Theorie gebüffelt aber keinen Plan, wie<br />

all das in der Praxis aussehen soll? Werkstudentenjobs<br />

sind deine Anlaufstelle, wenn du dir nach all der<br />

Theorie trotzdem unsicher bist. Hier ist dein Space<br />

zum Lernen, Ausprobieren <strong>und</strong> Reinkommen. Klarer<br />

Vorteil: dein Studium hat Prio. Mehr als 20 St<strong>und</strong>en<br />

pro Woche sind nicht drin. Am Hungertuch nagen<br />

musst du auch nicht, denn in der Regel kannst du von<br />

einer Werkstudentenstelle gut leben.<br />

36 | www.<strong>audimax</strong>.de – Dein Karriere-Ratgeberportal


zu<br />

NOCH TIEFER GRABEN?<br />

HORIZONT ERWEITERN.<br />

Unsere Masterprogramme<br />

| M.Sc. in Corporate Management & Economics | CME<br />

| M.A. in General Management | GEMA<br />

| M.A. in Interdisciplinary Research | IRMA<br />

| M.A. in International Relations & Global Politics | IRGP<br />

| M.A. Pioneering in Arts, Media & the Creative Industries | AMC<br />

| M.A. in Politics, Administration & International Relations | PAIR<br />

| M.A. in Public Management & Digitalisierung | PMD<br />

| M.A. in Transformation Management in Digital Societies | DS<br />

Pioneers Wanted!<br />

Unsere Master schaffen Gestaltungsspielräume <strong>für</strong> Ihre Visionen von morgen.<br />

zu.de/master<br />

SPONSORING<br />

JOB CONNECTION<br />

Das Studium vom Arbeitgeber finanzieren lassen?<br />

Klingt super, oder? Studierende, die ihr<br />

Studium mit Hilfe eines Sponsors finanzieren,<br />

müssen meistens nach dem Abschluss noch<br />

zwei bis vier Jahre im Unternehmen bleiben.<br />

Nachfragen lohnt sich. Denn auch die Arbeitgeber<br />

wissen, dass Akademiker gefragt sind <strong>und</strong><br />

<strong>für</strong> schwierige Aufgaben oder Positionen geeignet<br />

sind. Vielleicht ist dein derzeitiger oder<br />

künftiger Arbeitgeber an der Finanzierung<br />

deines Studiums interessiert.<br />

VERTRAGLICH FESTHALTEN<br />

Wenn du deinen Sponsor gef<strong>und</strong>en hast, ist es<br />

wichtig alle Rahmenbedingungen vertraglich<br />

festzuhalten. Wie lange bist du dem Arbeitgeber<br />

nach dem Studium verpflichtet? Was passiert<br />

im Falle eines Studienabbruchs? Musst du<br />

einen bestimmten Notendurchschnitt während<br />

des Studienverlaufs nachweisen?<br />

Foto: ONYXprj, Valentin1982 / depositphotos.com | Text: Vivien Herzog | Quelle: graduatecenter.org<br />

JETZT<br />

BEWERBEN<br />

Das Preisgeld<br />

WISSENSCHAFTSPREIS<br />

B<strong>und</strong>esverband Alternative Investments e. V.<br />

Prämiert werden Arbeiten im Bereich alternativer Investments mit Schwerpunkt<br />

Absolute Return Fonds, Private Equity, Private Debt, Infrastruktur, Rohstoffe<br />

oder auch Real Estate <strong>und</strong> Digital Assets insbesondere aus den Disziplinen:<br />

Betriebswirtschaftslehre | Volkswirtschaftslehre | Rechtswissenschaften<br />

(Wirtschafts-) Mathematik | Physik<br />

Wissenschaftspreis<br />

2023<br />

von insgesamt € 14.000,- wird an die Gewinner folgender<br />

Kategorien ausgelobt:<br />

Bachelorarbeiten Dissertationen/Habilitationen<br />

Masterarbeiten<br />

Sonstige Wissenschaftliche Arbeiten<br />

Teilnehmen<br />

Die Jury<br />

Abgabetermin<br />

Informationen<br />

können Studierende, Doktoranden sowie wissenschaftliche<br />

Mitarbeiter deutscher Hochschulen <strong>und</strong> Forschungseinrichtungen.<br />

besteht aus hochrangigen Wissenschaftlern <strong>und</strong> Experten<br />

aus der Praxis.<br />

28. Februar 2023<br />

Detaillierte Informationen <strong>und</strong> Teilnahmebedingungen<br />

finden Sie unter:<br />

www.bvai.de Rubrik Wissenschaftsförderung


MASTERSTUDIUM<br />

MATERIAL GIRL<br />

Den Master in einer Fakultät machen kann jeder. Wie wär's mit vier?<br />

Angewandte Chemie (AC), Elektrotechnik, Feinwerktechnik, Informationstechnik<br />

(EFI), Maschinenbau <strong>und</strong> Versorgungstechnik (MB/<br />

VS) <strong>und</strong> Werkstofftechnik (WT). Kannst du alles bei der Technischen<br />

Hochschule Nürnberg im Masterstudiengang NEUE MATERIALIEN, NANO-<br />

UND PRODUKTIONS<strong>TECH</strong>NIK haben. In den drei Semestern beschäftigst du<br />

dich unter anderem mit Nanotechnologie, Analytik <strong>und</strong> Werkstoffprüfung<br />

oder wahlweise mit Spezialkeramik oder Polymertechnik. Neben<br />

der Forschung oder Entwicklung neuer Werkstoffe sind Planung <strong>und</strong><br />

der Unterhalt von Produktionsanlagen sowie die Qualitätssicherung<br />

weitere Aufgabenbereiche im späteren Beruf. www.th-nuernberg.de<br />

RICHTIG TRENDY<br />

Ein Beruf in den Bereichen Interaktionsdesign, Online-Marketing<br />

oder Smart Framing klingt interessant? Du begeisterst dich <strong>für</strong> informationstechnische<br />

Anwendungen <strong>und</strong> die digitale Arbeitswelt, dann<br />

schau dir den Master DIGITALE <strong>TECH</strong>NOLOGIEN an der Fachhochschule<br />

Südwestfalen an. Basismodule wie Big Data, IT-Sicherheit oder maschinelles<br />

Lernen prägen die ersten Semester. Wahlpflichtfächer<br />

können individuell gewählt werden, dazu gehören z. B.<br />

Additive Fertigung, Automatisierung oder E-Business. Ein weiterer<br />

zentraler Studienschwerpunkt liegt in einer Projekt-arbeit,<br />

in dem Studierende aller Fachrichtungen interdisziplinär zusammenarbeiten.<br />

Mehr findest du unter www.fh-swf.de<br />

MACH BUSINESS<br />

Eher Bock auf Fernstudium? Selbst entscheiden, wann<br />

<strong>und</strong> wie schnell du lernen möchtest <strong>und</strong> am besten was<br />

mit Unternehmensführung? Findest du im Master DIGITAL<br />

BUSINESS MANAGEMENT & ENGINEERING an der Hochschule<br />

Fresenius. Dort lernst du alles über digitale Geschäftsmodelle<br />

<strong>und</strong> wie du diese in Unternehmen einplanen<br />

kannst. Achtung! Das Studium kostet was – rein kommst<br />

du ab 300 Euro im Monat. Da<strong>für</strong> erhältst du exklusive<br />

Einblicke in die datengetriebene Unternehmenssteuerung,<br />

an der Schnittstelle von Produktion, Marketing,<br />

Vertrieb, IT <strong>und</strong> Datenmanagement. www.hs-fresenius.de<br />

MASTERLIEBE?<br />

NEUN MASTERSTUDIENGÄNGE<br />

IM KURZPORTRÄT<br />

WAS MIT MEDIEN<br />

Dieser interdisziplinäre Masterstudiengang bietet eine Mischung aus<br />

technischem <strong>und</strong> geisteswissenschaftlichem Fachwissen. Computergrafik,<br />

Mensch-Computer-Interaktion oder Medienpsychologie<br />

sowie -gestaltung sind nur einige der spannenden Module der MEDIEN-<br />

INFORMATIK an der Universität Ulm. Die vier Semester bereiten Absolventen<br />

darauf vor, selbstständig wissenschaftlich zu arbeiten, Forschungsabläufe<br />

zu planen <strong>und</strong> Lösungsstrategien zu entwickeln.<br />

Weitere Schwerpunkte des Studiums sind zum Beispiel Interaktive<br />

Systeme, Computer Vision oder Animation. Die gute Betreuung von<br />

Studierenden sowie Programmier-Workshops <strong>und</strong> Lerngruppen sind<br />

ebenfalls Teil der Ausbildung. www.uni-ulm.de<br />

FACHÜBERGREIFEND STUDIEREN<br />

Der Masterstudiengang INDUSTRIAL ENGINEERING & MANAGEMENT an der<br />

OTH-Regensburg bereitet Absolventen auf anspruchsvolle Positionen<br />

in Industrieunternehmen vor. In den drei Semestern wird technisches<br />

Gr<strong>und</strong>wissen vertieft <strong>und</strong> wissenschaftliche Kenntnisse <strong>und</strong> Methoden<br />

im Gebiet der Produktions- <strong>und</strong> Automatisierungstechnik erweitert.<br />

Fächer wie Personalführung, Simulationstechnik oder Laser Material<br />

Processing bereiten auf die moderne Industrie vor. Kontakte zu angesiedelten<br />

Betrieben in der Region sowie internationale Forschungsprojekte<br />

bieten Studierenden einen Einblick in laufende Entwicklungs- <strong>und</strong><br />

Forschungsarbeiten. www.oth-regensburg.de<br />

BREITES SPEKTRUM<br />

Du willst mit deinem Technik-Know-how etwas verändern, Innovationen<br />

vorantreiben <strong>und</strong> Potenziale fördern? Dann schreib dich <strong>für</strong> den<br />

Master ELEKTRO- UND INFORMATIONS<strong>TECH</strong>NIK an der Technischen Universität<br />

München ein. Module wie Automation and Robotics oder Neuro<br />

Engineering stehen genauso wie Projektarbeiten <strong>und</strong> Praktika auf dem<br />

Plan. Am Ende kannst du komplexe elektrische oder informationstechnische<br />

Systeme eigenständig entwerfen, analysieren <strong>und</strong> weiterentwickeln<br />

<strong>und</strong> die physikalischen Prozesse verstehen. Danach kannst<br />

du deine Karriere sowohl in der Industrie als auch Forschung starten.<br />

www.tum.de<br />

FLOTT UNTERWEGS<br />

Die Verkehrswende aktiv mitgestalten <strong>und</strong> zeitgemäße Mobilität entwickeln<br />

klingt <strong>für</strong> dich spannend? Dann wäre der Master ELEKTRISCHE<br />

VERKEHRSSYSTEME an der Technischen Universität Dresden was <strong>für</strong> dich.<br />

Ausbildungsziel ist die Qualifikation <strong>für</strong> eine forschungsnahe oder leitende<br />

technische berufliche Tätigkeit im Bereich elektrischer Verkehrssysteme.<br />

In den vier Semestern gibt es neben einem Laborpraktikum<br />

Fächer wie Projektmanagement, Elektrische Bahnen oder Verkehrssensorik.<br />

Weitere Schwerpunkte sind Energiemanagement <strong>und</strong> Betriebsstrategien<br />

in mobilen <strong>und</strong> stationären Systemen sowie die Diagnose<br />

mechatronischer Fahrzeugsysteme. www.tu-dresden.de<br />

ENERGETISCHE BAUMEISTER<br />

Dich interessieren Energiewirtschaft, Computer-Algebra- oder Klimasysteme?<br />

Du möchtest deine mathematischen Kenntnisse vertiefen <strong>und</strong><br />

mehr über Anlagenplanung lernen? Dann wäre GEBÄUDE- UND ENERGIE-<br />

<strong>TECH</strong>NIK an der Fachhochschule Erfurt etwas <strong>für</strong> dich. Das praxisorientierte<br />

Studium ist in drei Semester unterteilt. Die perfekte Schnittstelle<br />

zwischen Informatik- <strong>und</strong> Ingenieurswissenschaften: Du kannst<br />

gleichzeitig die Auswirkungen der Technik auf Umwelt <strong>und</strong> Gesellschaft<br />

erlernen <strong>und</strong> dich mit der rasch fortschreitenden technischen<br />

sowie klimatischen Entwicklung auseinandersetzen.<br />

Mehr dazu unter www.fh-erfurt.de<br />

CAN YOU ENGLISH PLEASE?<br />

Du kannst dir vorstellen später im Flugzeugbau, der Verteidigungsoder<br />

Automobilbranche zu arbeiten <strong>und</strong> beschäftigst dich gerne mit<br />

modernen Softwaresystemen? Dann wäre der Master SIMULATION AND<br />

SYSTEM DESIGN an der Hochschule Strals<strong>und</strong> genau das Richtige <strong>für</strong> dich.<br />

Das Entwerfen <strong>und</strong> Simulieren technischer Systeme <strong>für</strong> Logistik <strong>und</strong><br />

Produktion steht hierbei im Vordergr<strong>und</strong>. Das Studium findet in Englisch<br />

statt <strong>und</strong> dabei vertiefst du dein Wissen im Bereich Systemanalyse<br />

<strong>und</strong> -integration. Der BWL-Anteil hilft zusätzlich, auch wirtschaftliche<br />

Folgen zukünftiger Entscheidungen einschätzen <strong>und</strong> begründen<br />

zu können. www.hochschule-strals<strong>und</strong>.de<br />

Text: Kira Benke | Illustration: Micicj/depositphotos.com<br />

38 | www.<strong>audimax</strong>.de – Dein Karriere-Ratgeberportal |


BRANCHENEINBLICK<br />

Zapfsäulenstreich<br />

ANTRIEBE DER ZUKUNFT – STATUS QUO<br />

Text: Vanessa Götzl<br />

Foto: anankkml, 5seconds/depositphotos.com<br />

»Die Zukunft der Mobilität ist elektrisch, digital, autonom<br />

<strong>und</strong> multimodal – zu Lande, zu Wasser <strong>und</strong> in der<br />

Luft«, ist sich der Verband der Elektrotechnik Elektronik<br />

Informationstechnik e.V. sicher. In ständiger Konkurrenz<br />

zur Batterie stehen nach wie vor synthetisch<br />

hergestellte Kraftstoffe, also E-Fuels bzw. Power-to-X<br />

Kraftstoffe <strong>und</strong> die Brennstoffzelle, angetrieben mit<br />

Wasserstoff. Wenn wir die Debatte einmal von hinten<br />

aufrollen, kann zusammenfassend gesagt werden,<br />

dass die Batterie <strong>für</strong> den Personen-Verkehr, Batterie<br />

<strong>und</strong> Brennstoffzelle <strong>für</strong> LKWs <strong>und</strong> E-Fuels <strong>für</strong><br />

Bestandsfahrzeuge beziehungsweise den Motorsport<br />

<strong>und</strong> den Liebhaber-Markt geeignet sind.<br />

Aber warum ist das so?<br />

Die Antriebsmöglichkeiten sollen im Folgenden in<br />

Hinblick auf ihre Hürden genauer betrachtet werden.<br />

Von Infrastruktur, Umweltverträglichkeit <strong>und</strong> Kosten<br />

ist hier die Rede. Fangen wir mit der Batterie an. Diese<br />

Antriebsart wirkt auf Verbraucher <strong>und</strong> Autohersteller<br />

derzeit geradezu elektrisierend. Grün <strong>und</strong> nachhaltig<br />

soll sie sein. Zur Herstellung werden die nicht erneuerbaren<br />

Rohstoffe Lithium <strong>und</strong> Kobalt benötigt.<br />

Und womit wird die Batterie geladen? Mit Strom, der<br />

im besten Fall grün ist. Heißt: Wind-, Solarstrom oder<br />

erzeugte Energie aus Biogas <strong>und</strong> Wasserkraft. Außerdem<br />

ist noch unklar, wie sich das Mobilitätsbedürfnis<br />

verschiedener Märkte entwickelt. Die benötigte Reichweite<br />

eines Elektromotors <strong>und</strong> die Ladeinfrastruktur<br />

verbergen sich in diesem Bereich noch hinter einem<br />

großen Fragezeichen. Kostentechnisch rechnet sich<br />

ein Elektroauto <strong>für</strong> die Verbraucher. Besonders staatliche<br />

Subventionen spornen Autofahrer an, auf Batteriebetrieb<br />

umzusteigen. Außerdem spricht der hohe<br />

Wirkungsgrad <strong>für</strong> das E-Auto. 70-80 Prozent der eingesetzten<br />

Energie kommt tatsächlich am Rad an. Bei<br />

E-Fuels ist der Wert deutlich niedriger. Lediglich 10-15<br />

Prozent des energetischen Aufwands bringen E-Fuels<br />

als Antriebsalternative auf die Straße.<br />

Was sind E-Fuels, synthetische Kraftstoffe, Power-to-X<br />

<strong>und</strong> wie sie alle heißen eigentlich? Mithilfe von<br />

regenerativem Strom wird Wasser in Sauerstoff<br />

<strong>und</strong> Wasserstoff aufgespalten. Im nächsten<br />

Schritt verbindet sich CO2, als Abfallprodukt<br />

aus industriellen Prozessen oder aus der Umgebungsluft,<br />

mit Wasserstoff. Das Endprodukt: synthetischer<br />

Diesel, Benzin oder Gas. Besonderheit: E-Fuels <strong>und</strong><br />

klassische Kraftstoffe sind baugleich <strong>und</strong> können deshalb<br />

in bestehenden Motoren genutzt werden. Verbirgt<br />

sich hinter diesem Kraftstoff vielversprechendes<br />

Potenzial? Ein Beispiel aus der Praxis zeigt, dass<br />

die Entwicklung in der Richtung vorangetrieben wird.<br />

Zusammen mit Siemens Energy erprobt Porsche in<br />

Chile derweil schon eine Großanlage zur Herstellung<br />

des synthetischen Kraftstoffs. Der Standort ist vor allem<br />

wegen der optimalen Windkraftgewinnung interessant.<br />

Im Jahr <strong>2022</strong> sollen dort schon 130.000<br />

Liter produziert werden. Laut Carl Berninghausen,<br />

CEO von Sunfire, einem weltweit führenden Elektrolyse-Unternehmen,<br />

sei es entscheidend wie teuer<br />

der Kraftstoff am Ende wird. Mit derzeit 4,50 Euro/<br />

Liter ist der alternative Kraftstoff <strong>für</strong> den Privatmann<br />

<strong>und</strong> die Privatfrau eher unattrakiv. Vorteil: Getankt<br />

werden kann wie bisher an den schon bestehenden<br />

Tankstellen.<br />

Last but not least: Wasserstoff <strong>und</strong> Brennstoffzelle.<br />

In Wasserstoff-Anlagen wird, häufig mithilfe von<br />

Windkraft, mittels Elektrolyse Wasser in Wasserstoff<br />

<strong>und</strong> Sauerstoff aufgespalten. Das komprimierte Gas<br />

wird in Tanks gelagert, die unter hohem Druck stehen.<br />

Wichtiger Bestandteil von Brennstoffzellen ist<br />

derzeit noch Platin. Ähnlich wie Kobalt in der Batterie<br />

ist Platin in der Natur nicht unbegrenzt verfügbar,<br />

daher die hohen Herstellungskosten. Außerdem<br />

wird bei der Elektrolyse doppelt bis dreimal so viel<br />

Strom verbraucht, um die gleiche Strecke wie mit einem<br />

herkömmlich angetriebenen Auto zurückzulegen.<br />

Werden diese Aspekte ausgeklammert, schneidet<br />

die Brennstoffzelle bei der Naturverträglichkeit sehr<br />

gut ab, denn Wasserstoff wird nahezu komplett sauber<br />

verbrannt.<br />

Fazit: Mit einem intelligenten Mix aus allen verfügbaren<br />

klimaneutralen Antriebstechnologien kann das<br />

Klimaziel der EU erfüllt werden. PKWs werden in Zukunft<br />

wahrscheinlich batterieelektrisch unterwegs<br />

sein, gewerblicher Güter- <strong>und</strong> Schwerlastverkehr wird<br />

eher auf den Batterie- <strong>und</strong> Brennstoffzellen-Antrieb<br />

zurückgreifen.<br />

Smart Mobility<br />

ist ein Synonym <strong>für</strong> Effizienz<br />

<strong>und</strong> Komfortsteigerung.<br />

E-Fuels<br />

nur 10-15 Prozent<br />

der eingesetzten Energie.<br />

kommt am Rad an<br />

So teuer?<br />

Ein Liter synthetischer<br />

Kraftstoff kostet in der<br />

Herstellung 4,50€. Stand heute.<br />

Echt jetzt?<br />

Experten rechnen eher<br />

damit, dass E-Fuels im<br />

Transport-Bereich beispielsweise<br />

bei Flugzeugen <strong>und</strong><br />

Schiffen zum Einstatz<br />

kommen, anstatt im PKW.<br />

Was? Aha!<br />

Deutschlands Straßenverkehr<br />

verursacht 20% der<br />

CO2-Emissionen.<br />

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BRAINSTORMING<br />

Was ein Spieledesigner <strong>und</strong> ein Paar in Schweden gemeinsam<br />

haben? Sie haben Mut bewiesen. Sie haben ihr altes Leben zurückgelassen,<br />

um in ein neues, glückliches <strong>und</strong> erfülltes zu starten.<br />

Mit all den Konsequenzen <strong>und</strong> neuen Freiheiten.<br />

Aussagen wie »Wie kannst du nur?« oder »Das ist doch nicht normal«<br />

brachten ihre Entscheidung sicherlich mit sich. Sätze, die<br />

die meisten von uns sicher auch schon einmal gehört haben. Wir<br />

fragen uns: Was ist schon normal? Den Schritt ins Ungewisse<br />

wagen. Raus aus Normen <strong>und</strong> der Komfortzone. Kann befreiend<br />

<strong>und</strong> inspirierend zugleich sein. Es folgen kleine Geschichten direkt<br />

aus dem Leben! Auf den Geschmack gekommen?<br />

Hier unsere Sammlung unkonventioneller Lebensstile, Unternehmen,<br />

Filme <strong>und</strong> anderer Dinge, die unser Leben bunt <strong>und</strong><br />

vielfältig machen. Go for it!<br />

Anzeige<br />

ZAUBER SCHENKEN …<br />

… als Erlebnispädagoge. Da auch Abenteuer gelernt<br />

sein wollen, gibt EOS in einer mehrwöchigen Ausbildung<br />

die nötigen Skills an die Hand <strong>und</strong> ermöglicht<br />

dir damit den Einstieg in Berufsfeldern wie Heimen,<br />

Schulen, der Erziehungshilfe, Sozialpädagogik, Wirtschaft,<br />

Management o. ä. Auch möglich: die Arbeit in<br />

Bereichen wie der Einzelbetreuung, Teamentwicklung<br />

sowie der Projekt- <strong>und</strong> Eventgestaltung. Neugierig?<br />

Mehr Infos hier: www.eos-erlebnispaedagogik.de<br />

LIEBE INTROVERTIERTE<br />

Das soziale Leben ist <strong>für</strong> introvertierte Menschen hin <strong>und</strong> wieder<br />

ganz schön kompliziert. Wir zweifeln an uns selbst, müssen<br />

mit unseren lauten Gedanken klarkommen <strong>und</strong> fühlen uns dabei<br />

oft allein. Ein absoluter Safespace sind die Kanäle von Mana<br />

Benya. Sie dreht kurze Videos über Intro- <strong>und</strong> Extroversion,<br />

soziale Phobie <strong>und</strong> mentale Ges<strong>und</strong>heit. Das tut sie stets unglaublich<br />

authentisch, mit Infovideos oder auch kurzen Sketchen,<br />

bei denen man sich sofort wiedererkennt. Kennst du zum<br />

Beispiel das unangenehme Gefühl, auf einer Party von all deinen<br />

Bekannten stehengelassen zu werden; das Gefühl, einfach nach<br />

Hause zu wollen? Ja? Dann bist du hier an diesem warmen Ort<br />

des Internets richtig! *** »mana.benya« findest du auf TikTok<br />

<strong>und</strong> Instagram. Ihren Podcast »Maniacs« gibt es bei Spotify <strong>und</strong><br />

YouTube<br />

FEIERN BIS ES GRÜN WIRD<br />

Ja, liebe Studienbeginner der Jahrgänge 2020-22, kaum zu glauben,<br />

aber es ist tatsächlich möglich, die Hochschulzeit mit so etwas<br />

wie Feiern aufzuwerten! Zum Sommersemester haben die<br />

Clubs wieder geöffnet <strong>und</strong> die Party kann losgehen. Was im Gegensatz<br />

zu Nachtlokalen nicht zwei Jahre Pause gemacht hat, ist<br />

der Klimawandel <strong>und</strong> leider kann man nicht verstecken: Auch<br />

ein Clubbesuch verursacht eine Menge Strom, Müll <strong>und</strong> CO2.<br />

Für ein nachhaltiges Feiern setzt sich das Berliner Projekt »Clubtopia«<br />

ein. Die Initiative des B<strong>und</strong>es <strong>für</strong> Umweltschutz <strong>und</strong> Naturschutz<br />

Berlin <strong>und</strong> des Vereins »clubliebe« will Veranstalter<br />

<strong>und</strong> Betreiber beraten, wie's grüner geht. Warum nicht auf LED-<br />

Beleuchtung umsteigen? Das ist nicht nur nachhaltiger sondern<br />

macht sich auch auf der Stromrechnung positiv bemerkbar.<br />

Auch der Verzicht von Plastikbechern, sinnvollere Mülltrennung<br />

<strong>und</strong> ein Konzept zur besseren Anbindung des ÖPNV an<br />

die Clubs gehören zu den Vorschlägen von »Clubtopia«. Klingt<br />

alles nach einer großen Aufgabe, der Effekt soll aber da<strong>für</strong> umso<br />

größer sein: Feiern ohne schlechtes Gewissen <strong>und</strong> dadurch noch<br />

besser den Kopf ausschalten können. *** www.clubtopia.de<br />

MATH, SCIENCE, HISTORY, UNRAVELING THE MYSTERIES<br />

Mayim Bialik ist Neurowissenschaftlerin, Schauspielerin <strong>und</strong><br />

einfach eine coole Socke. Auf ihrem YouTube-Kanal gibt die<br />

zweifache Mutter Einblicke in ihr Leben, erklärt wissenschaftliche<br />

Themen verständlich <strong>und</strong> vermittelt jüdische Traditionen.<br />

Die Clips überzeugen vor allem durch Mayims offene Art<br />

<strong>und</strong> die Kunst, sachlich <strong>und</strong> auf Augenhöhe über kontroverse<br />

Dinge zu sprechen. »Warum ich aufgehört habe, Kinder zu<br />

Illustration: ens-arts/freepik.com | Foto: privat<br />

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BRAINSTORMING<br />

bekommen«, »Urlaub als Familie nach der Scheidung« <strong>und</strong> »Wie<br />

ich mit sozialen Ängsten lebe« sind eine winzige Auswahl an<br />

Themen, die Bialik auf ihrem Kanal anspricht. Ihr Buch »Girling<br />

up« richtet sich speziell an Mädchen im Teenageralter <strong>und</strong><br />

informiert beispielsweise darüber, welche Umbauprozesse <strong>und</strong><br />

neurologischen Vorgänge während der Pubertät im Gehirn<br />

passieren. Und alle, die sich jetzt fragen: »Woher kenne ich denn<br />

den Namen Mayim Bialik?« – Bestimmt kennt ihr die Schauspielerin<br />

in ihrer nerdigen TV-Persona Amy Farrah Fowler aus<br />

der Serie »The Big Bang Theory«.<br />

*** www.instagram.com/MissMayim<br />

DIE HAT JA GUT REDEN!<br />

Nicht ganz. VAK- <strong>und</strong> Impuls-Coach Aline Baulig erzählt nicht<br />

nur hypothetisch – bevor sie »Coach <strong>für</strong> Klarheit« wurde, hat<br />

sie ihren eigenen Coaching-Prozess durchlaufen. Auf dem<br />

Karrierepfad nach dem Master – so macht man das ja schließlich<br />

– hat sie sich von den Erwartungen, Vorstellungen <strong>und</strong> Werten,<br />

versorgen können. Das Dorf steht Besuchern offen, Übernachtungen<br />

bietet das Gästehaus »Strohtel« – ökologisch schonend mit<br />

Strohbauweise <strong>und</strong> Lehmputz gebaut. Im Dorf sind neben Wohnhäusern<br />

auch verschiedene Gewerbe angesiedelt, die die Gemeinschaft<br />

mit Dienstleistungen versorgen. Neugierig geworden? Bei<br />

einem Online-R<strong>und</strong>gang kannst du die unkonventionelle Gemeinde<br />

erk<strong>und</strong>en. *** www.siebenlinden.org<br />

ATT GÖRA YOGA<br />

Das ist schwedisch <strong>und</strong> heißt »Yoga machen«. Und das praktiziert<br />

@alinaandyoga fleißig. Die junge deutsche Yogalehrerin, lebt in<br />

Schweden <strong>und</strong> ist DIE Motivationsgeberin <strong>für</strong> Yoga-Flows – vielleicht<br />

liegt es auch an H<strong>und</strong> Fynn, der ab <strong>und</strong> zu mal auf der Yogamatte<br />

vorbeischaut. Noch keine Berührungspunkte mit Yoga<br />

gehabt? Dann ist die »Januar Yoga Journey« <strong>für</strong> Neueinsteiger bestimmt<br />

was <strong>für</strong> dich – die 30 Tage Yoga-Flows kannst du auch mitten<br />

im Monat ganz unkompliziert auf YouTube starten <strong>und</strong> musst<br />

nicht auf den nächsten Januar warten. *** www.alinaandyoga.de<br />

wie das Leben angeblich aussehen<br />

müsse, extrem eingeengt gefühlt.<br />

»Irgendwie wusste ich, dass sich das alles<br />

nicht richtig, nicht gut, nicht erfüllend<br />

anfühlt. Aber ich wusste nicht so<br />

richtig, wie ich das ändern könnte. Zeit in<br />

der Natur, um den Kopf frei zu bekommen,<br />

hat mir beim Finden MEINES Weges mit meinen Vorstellungen<br />

<strong>und</strong> Werten sehr geholfen«, berichtet Aline, die heute besonders<br />

Frauen als Impuls-Coach bei der Entfaltung des eigenen Potenzials<br />

zur Seite steht. »Meine Liebe zur Natur <strong>und</strong> zum Wandern<br />

verbinde ich mit dem Coaching in ›Coaching Wanderungen‹ zur<br />

Selbstfindung <strong>und</strong> -entfaltung.« Schau vorbei unter<br />

*** www.instagram.com/aline_baulig_coaching<br />

HINTER DEN SIEBEN BERGEN ...<br />

... entstand 1997 in Sachsen-Anhalt das Ökodorf Sieben Linden.<br />

Hier wird Nachhaltigkeit gelebt: die sozial <strong>und</strong> ökologisch<br />

geprägte Siedlung versorgt sich <strong>und</strong> die darin lebenden Menschen<br />

– 2020 hatte das Dorf 145 Bewohner – weitgehend selbst.<br />

Bis zu 300 Menschen können laut Vision im Dorf leben, aber<br />

nur im Zuge eines organischen Wachstumsprozesses – Sieben<br />

Linden muss den neuen Menschen Platz bieten <strong>und</strong> diese auch<br />

WUNDERBARE YOUTUBE-WELT<br />

W<strong>und</strong>erbar schräg <strong>und</strong> unergründlich weit ist die bunte YouTube-<br />

Welt. Da gibt's allerlei Talente zu entdecken: Hast du dich schonmal<br />

gefragt, wie Disney Märchen eigentlich weiter gehen? Jon Cozart<br />

aka Paint hat es in der Video-Reihe<br />

»After Ever After« parodiert. Oder<br />

was wäre denn eigentlich, wenn Zeitreisen<br />

existierten <strong>und</strong> wir zurückreisen<br />

könnten? Wie erklärt man seinem<br />

»Januar-2020-Ich« die Coronapandemie?<br />

Julie Nolke zeigt's in ihren Sketchen.<br />

Ärgerst du dich auch manchmal<br />

darüber, dass Trailer entweder<br />

den ganzen Plot des Films verraten<br />

oder merkst im Kino, dass der Trailer<br />

eigentlich gar nichts mit dem Streifen<br />

zu tun hatte? Screen Junkies schaffen<br />

Abhilfe mit ihren »Honest Trailers« –<br />

Vorsicht ist allerdings geboten, denn<br />

brutale Ehrlichkeit kann das Leinwanderlebnis<br />

ruinieren. Vielleicht<br />

also besser erst nach dem Kinogang<br />

anschauen. *** www.youtube.com<br />

SPECIAL SONGS<br />

Unstoppable, Sia *** Girls like us, Zoe<br />

Wees *** Black Magic, Eminem feat.<br />

Skylar Grey *** Ilomilo, Billie Eilish<br />

*** Overgrown, James Blake *** Earth<br />

Warrior, OMNIA *** Radio, Rammstein<br />

*** Last Night (Beer Fear), Lucy<br />

Spraggan *** Nachbeben, Alligatoah<br />

*** Line Without a Hook, Ricky Montgomery<br />

*** Belle Reprise, Die Schöne<br />

<strong>und</strong> das Biest *** Tjark Evers, Schandmaul<br />

*** Jeanny, Falco *** Für dich,<br />

Disarstar ***<br />

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BRAINSTORMING<br />

TWICE IS THE CHARM<br />

Der normale Weg, was ist das denn eigentlich?<br />

Eine Karriere, gute Bezahlung <strong>und</strong><br />

ein abgesichertes Leben. Spieledesigner<br />

Hidetaka Miyazaki wich vom sicheren<br />

Weg ab – vormals als Programmierer in<br />

einer gehobenen Position arbeitend, ließ<br />

er mit fast 30 Jahren seinen Job zurück <strong>und</strong><br />

erfüllte sich seine Träume. Bereits als Kind<br />

liebte er Fantasy <strong>und</strong> er solle sich nach der<br />

Uni um einen kreativen Job beworben haben,<br />

munkelt man. Den ›normalen‹ Weg<br />

schlug der Artist ein, um seinen Lebensunterhalt<br />

zu verdienen. Verschw<strong>und</strong>en ist seine Leidenschaft<br />

<strong>für</strong> mysthische Welten nicht <strong>und</strong> so wagte es Miyazaki seine<br />

etablierte Karriere als Programmierer zu verlassen <strong>und</strong> einen<br />

Neustart als Spieledesigner zu wagen – soziale wie finanzielle<br />

Rückschläge war er bereit in Kauf zu nehmen. Schnell die Stufen<br />

seiner neuen Firma »FromSoftware« hochsteigend, erarbeitete<br />

er sich die Leitung des Projekts »Demon Souls«, welches<br />

vom Weg abgekommen war. Das Action-Computerspiel ist das<br />

erste von vier Spielen <strong>und</strong> wird als echter Reinfall angesehen.<br />

Nicht aufgeben lohnt sich aber, denn das darauffolgende Game<br />

»Dark Souls« zählt zu einem der erfolgreichsten seiner Art. ***<br />

www.fromsoftware.jp<br />

DIE WELT DREHT SICH AUCH OHNE KLOPAPIER<br />

Morgens Zelt, abends Zelt, tagsüber Wandern – Alltag<br />

<strong>für</strong> Langstreckenwanderin Christine Thürmer. Sie gilt als<br />

meistgewanderte Frau der Welt <strong>und</strong> lässt fremde Wanderherzen<br />

regelmäßig neidisch auf ihre Abenteuer blicken.<br />

Neben den großen Trails der USA – die Triple Crown of<br />

Hiking – hat sie Europa zu Fuß erobert. Auf r<strong>und</strong> 58.000 Kilometern.<br />

Die ehemalige Managerin beschloss 2004, dass<br />

Lebenszeit das wichtigste Gut <strong>für</strong> sie ist. 2007 hieß es dann:<br />

»Goodbye, traditioneller Job« <strong>und</strong> »Hello, Abenteuer«.<br />

*** www.christinethuermer.de.<br />

WISSENS-BOOSTER<br />

Traum oder Albtraum<br />

<strong>für</strong> Belle aus »Die Schöne<br />

Pushing Daisies *** Happy! *** Schitt$ Creek ***<br />

<strong>und</strong> das Biest«? Die App<br />

For Life *** YOU *** Peaky Blinders *** Arcane<br />

»Blinkist« präsentiert<br />

Wissen aus umfangreichen<br />

Wälzern kom-<br />

*** I Am Not Okay With This *** Stranger Things<br />

*** How to Sell Drugs Online (Fast) *** the end of<br />

primiert auf ihre Kernaussagen<br />

– die Infos<br />

the fu**ing world *** Death Note *** Everything<br />

sucks *** Alice in Borderland *** Once upon a<br />

können kompakt in einer<br />

Viertelst<strong>und</strong>e gele-<br />

Time *** Forest of Piano *** One Tree Hill *** The<br />

Umbrella Academy *** Bridgerton *** Dark ***<br />

sen oder angehört werden.<br />

Da wird selbst eine<br />

Westworld *** Pam & Tommy *** Only Murders in<br />

the Building *** American Gods *** LOL *** Der<br />

magische Disney-Bibliothek<br />

in Kürze weggele-<br />

Tatortreiniger *** Queer Eye *** Sex Education<br />

sen, zumindest die Sachbuch-Sektion.<br />

»Blinkist«<br />

bietet Titel <strong>für</strong> alle Lebenslagen <strong>und</strong> Interessensgebiete – von<br />

Büchern zu Bildung & Wissen bis hin zu Produktivität, Autoren<br />

von Virginia Woolf bis Michelle Obama – <strong>und</strong> ist eine<br />

geniale Alternative zum Insta-Scrollen morgens in der U-Bahn.<br />

*** www.blinkist.com<br />

SPECIAL SERIES<br />

MIT KAPERN KAPERN<br />

So oder so ähnlich könnte ein Event der »Kitchen Guerilla«<br />

lauten. Zum Kochevent braucht man eine super Showküche?<br />

Nicht bei den Brüdern Koral <strong>und</strong> Onur Elci. Für ihre Events – die<br />

Kitchen Guerilla Originals – werden Restaurants, Segelschiffe,<br />

SPECIAL FILMS<br />

… bahnbrechend …<br />

Swiss Army Man *** 6 Years *** Ruben<br />

Brandt Collector *** Die Frau in Gold ***<br />

303 *** Howards End *** I kill Giants ***<br />

Die Nächte der Cabiria *** Carrie Pilby<br />

*** El Camino Christmas *** Coco *** The<br />

House *** Werk ohne Autor *** Colette<br />

*** Erinnerungen an Marnie *** Birdman<br />

*** The French Dispatch *** Das wandelnde<br />

Schloss *** Cloud Atlas *** Blackfish<br />

*** Der große Diktator *** Goodbye<br />

Christopher Robin *** Free Guy ***<br />

Baustellen, Kombüsen <strong>und</strong><br />

andere ungewöhnliche Locations<br />

zwischen Hamburg<br />

<strong>und</strong> Tokio gestürmt <strong>und</strong> mit<br />

deren Kulinarik verzaubert.<br />

»Wir kreieren kulinarische Erlebnisse,<br />

die von politischen<br />

Aktionen bis hin zu künstlerischen<br />

Performances reichen«,<br />

heißt es auf der Webseite. Das<br />

Auge isst bei ihnen auf jeden<br />

Fall mit – schaut bei Instagram<br />

vorbei <strong>und</strong> macht euch<br />

am besten selbst ein Bild davon: @kitchenguerilla. Die passionierten<br />

Köche sind offen <strong>für</strong> neue Geschmäcker <strong>und</strong> Ideen <strong>und</strong><br />

bringen verschiedene Berufe, Kulturen <strong>und</strong> Länder an einen<br />

Tisch. *** www.kitchenguerilla.com<br />

REPARIER'N<br />

Wir lieben unsere Handys: Musik hören, digitaler Stadtplan <strong>und</strong><br />

neue Rezepte googeln: Das Telefon ist immer dabei. Jetzt macht<br />

das Gerät nur leider zwischendurch auch mal schlapp, der Akku<br />

lädt nicht mehr vollständig, das Display hat einen Riss <strong>und</strong> die<br />

Frontkamera hat schon längst den Geist aufgegeben. Eine Reparatur<br />

kostet oftmals horrend viel Geld. Da ist schnell ein<br />

neues Mobiltelefon gekauft – einfach <strong>und</strong> unkompliziert. Blöd<br />

nur, dass das alles andere als umweltfre<strong>und</strong>lich ist. Hier kommt<br />

»Fairphone« ins Spiel. Der Clou: Du kannst dein Handy mit Hilfe<br />

eines Schraubendrehers selbst reparieren – Ersatzteile gibt es<br />

günstig im Fairphone-Shop – <strong>und</strong> hast dadurch lange Jahre<br />

Freude an deinem Telefon. Ebenfalls einfach <strong>und</strong> unkompliziert<br />

– <strong>und</strong> dabei sogar noch nachhaltig. *** www.fairphone.com<br />

ICH GING IM WALDE SO FÜR MICH HIN – GOETHE<br />

Von Käfern <strong>und</strong> Klimawandel bedroht, seit Corona von der<br />

Menschheit wieder mehr geschätzt: der Wald. Ein Sehnsuchtsort<br />

in Goethes Naturgedichten, ein Mythos bei den alten Römern<br />

<strong>und</strong> möglicherweise bald sogar ein präventives Ges<strong>und</strong>heitskonzept.<br />

Mediziner der Berliner Charité <strong>und</strong> die<br />

International Nature and Forest Therapy Alliance (INFTA) entwickeln<br />

klinische Waldtherapien gegen Stress, psychische Probleme<br />

<strong>und</strong> chronische Erkrankungen. In Japan ist das unkonventionelle<br />

Konzept bereits seit mehr als 30 Jahren erfolgreich.<br />

WITZBILDMALEREI<br />

Sprechende Bäume, Nussnougatcreme-süchtige Eichhörnchen<br />

<strong>und</strong> Weihnachtsmann & Rudolph: Ralph Ruthe hat sie alle. Die<br />

pfiffigen Figuren des Witzbildzeichners machen Laune – prägnant<br />

in einem Bild bringen sie uns zum Lachen, Weinen <strong>und</strong><br />

Nachdenken. Neben Spaß sind auch politische Themen im<br />

Repertoire des Künstlers zu finden. Im Spotify Original Podcast<br />

»Allgemein gebildet« geht Ruthe zusammen<br />

mit Politik-Expertin Sally Lisa Starken<br />

dem politischen Weltgeschehen auf<br />

den Gr<strong>und</strong> – vom Gr<strong>und</strong>begriff »Demokratie«<br />

hin zur Frage »Was ist Extremismus?«<br />

*** www.ruthe.de<br />

MÄDCHENLITERATUR<br />

»Das will doch niemand lesen!« Mit dieser<br />

Aussage sah sich die Schriftstellerin Louisa May<br />

Alcott konfrontiert, als sie 1868 ihre Geschichte um die vier<br />

Schwestern Meg, Jo, Beth <strong>und</strong> Amy – angelehnt an ihr eigenes<br />

Leben – veröffentlichen wollte. Die Verleger waren sich einig,<br />

dass sich eine häusliche Geschichte über Spielereien <strong>und</strong><br />

Faxen kleiner Mädchen nicht gut verkaufen lasse – die Nichte<br />

Fotos: privat; ruthe.de – Fotograf: Björn Gaus<br />

42 | www.<strong>audimax</strong>.de – Dein Karriere-Ratgeberportal


Live<br />

des Verlegers belehrte sie eines besseren. Das junge Mädchen – wie auch zahlreiche Jugendliche<br />

<strong>und</strong> Erwachsene nach ihr – liebte die Erzählung, die das Genre der Mädchenliteratur mitbegründete.<br />

Noch heute zählt »Little Women« zu einem beliebten Klassiker der Literaturgeschichte<br />

<strong>und</strong> wurde zuletzt 2019 von Drehbuchautorin <strong>und</strong> Regisseurin Greta Gerwig <strong>für</strong> die<br />

große Leinwand adaptiert.<br />

WO (ZELT-)TRÄUME WAHR WERDEN<br />

Du hast Lust auf einen Campingurlaub, bist aber ausrüstungstechnisch eher nicht so gut aufgestellt?<br />

Du reist zu einem Festival nicht mit dem Auto an oder hast keinen Platz <strong>für</strong> dein<br />

Zelt-Krimskram? Campingninja hat da mal was vorbereitet. Damit dein Lagerfeuer-Camping-Traum-Urlaub<br />

wahr werden kann, gibt's Zeltplatz-Angebote im Rahmen beliebter Veranstaltungen<br />

– beispielsweise <strong>für</strong> das Edinburgh Festival & Fringe in Schottland – <strong>und</strong> bereits<br />

aufgebaute Zelte <strong>für</strong> dich. Und jetzt kommt der Daumen-hoch-Moment: Um den studentischen<br />

Geldbeutel zu schonen, kannst du als Volunteer vor Ort aushelfen. Work and Travel <strong>für</strong><br />

Camping-Fans. *** www.campingninja.com<br />

COSPLAY – KURZ DIE WELT WECHSELN<br />

»Hobbys sind etwas w<strong>und</strong>erbares, vor allem wenn man sie mit jemandem<br />

teilt. Ist eine Gruppe von Hobbyisten allerdings etwas größer<br />

<strong>und</strong> unkonventioneller, wird sie von Außenstehenden gleich mit<br />

Unverständnis <strong>und</strong> Skepsis betrachtet – das ist bei Modellbaufre<strong>und</strong>en<br />

so, bei Karnevalisten, Metal-Fans – <strong>und</strong> auch bei Cosplayern.<br />

Ich würde <strong>für</strong> Letztere gerne mal eine Lanze brechen <strong>und</strong> ein bisschen<br />

vermitteln, damit die krausen Stirnen ausbleiben, wenn in deiner<br />

Stadt bald wieder eine Cosplay-Messe stattfindet. Cosplay (aus den<br />

Wörtern »costume« <strong>und</strong> »play«) bezeichnet das Kostümieren einer meist fiktiven<br />

Figur – sehr oft aus japanischen Comics (Manga) oder Animationsfilmen (Anime). Aber<br />

auch Marvel, Harry Potter, Videospiele <strong>und</strong> alles andere ist erlaubt. Viele Cosplayer sind auf<br />

Instagram oder TikTok aktiv <strong>und</strong> posten Fotos von sich – manchmal auch aus professionellen<br />

Shootings – oder drehen lustige Clips im Cosplay. Ein weiteres Highlight <strong>für</strong> viele aus der<br />

Community: der Besuch von Conventions. Hier treffen sich die Fans der Szene, es gibt Händler,<br />

Künstlerinnen <strong>und</strong> Showacts. Das Tollste ist aber eigentlich das Treffen seiner Fre<strong>und</strong>e, die<br />

sonst in ganz Deutschland verteilt sind. Gerade auf diesen Cons merkt man, worauf es beim<br />

Cosplayen ankommt: das kurze Verlassen des Alltags <strong>und</strong> Schlüpfen in eine andere Rolle. Es<br />

geht dabei allerdings nicht um totale Realitätsflucht oder Angst vor der echten Welt – was<br />

der Szene gerne mal unterstellt wird. Und obwohl sich alle individuell kostümieren, sind alle<br />

in diesem Moment gleich. Im Cosplay ist es egal wie groß, klein, dick, dünn, arm oder reich<br />

man ist. Es kommt nicht darauf an, ob man ein Mann, eine Frau oder keins von beiden ist, weil<br />

im Kostüm auch die Gender-Grenzen verschwinden. Alle sind in diesem Moment Helden!«<br />

*** Unser Redakteur Flo cosplayt seit vier Jahren. Ihr findet ihn auf TikTok <strong>und</strong> Instagram<br />

unter »@lello.cosp«<br />

AUF ABENTEUERJAGD<br />

»Wir sind Jessi & Markus – Herz- <strong>und</strong> Kopfmensch, Träumerin <strong>und</strong><br />

Realist. In vielerlei Hinsicht sind wir gr<strong>und</strong>verschieden. Aber wir<br />

haben auch vieles gemeinsam: Wir reden, lachen <strong>und</strong> essen<br />

zu viel, sind verrückt nach Sonnenuntergängen, leiden<br />

an chronischem Fernweh <strong>und</strong> sind am liebsten am Meer oder<br />

in den Bergen. Unser Herz schlägt <strong>für</strong> all das, was wir nicht festhalten<br />

können: Für sternenklare Sommernächte, <strong>für</strong> Glühwürmchen<br />

<strong>und</strong> Lagerfeuer, <strong>für</strong> Grillabende mit Fre<strong>und</strong>en, gutes veganes<br />

Essen, akustische Musik, frisch gespurte Pisten <strong>und</strong> Berggipfel. Vielleicht<br />

bedeutet uns die Fotografie deshalb so viel – sie erinnert uns immer wieder daran, was wirklich<br />

zählt im Leben <strong>und</strong> wie wichtig die kleinen Dinge sind. Genau deshalb haben wir Anfang<br />

2020 unsere Wohnung in Deutschland gekündigt <strong>und</strong> alles verkauft, um in einem<br />

Van die Welt zu bereisen <strong>und</strong> den Ort zu suchen, der sich nach Zuhause anfühlt. Und genau<br />

den haben wir gef<strong>und</strong>en: In einem kleinen roten Holzhäuschen in Schweden von 1890<br />

– inmitten von riesigen Wäldern, klaren Seen <strong>und</strong> dem Gefühl unendlicher Freiheit. Hier<br />

scheint kein Traum zu groß, keine Idee zu verrückt – hier scheint alles erreichbar zu sein.<br />

Wir wollen die ganze Welt bereisen, alle Menschen kennenlernen, jede Sprache sprechen<br />

<strong>und</strong> uns immer wieder neu verlieben – in uns, das Leben <strong>und</strong> unsere w<strong>und</strong>erschöne Erde.«<br />

*** @jessiandmarkusdiaries<br />

Das Klima-Community-Event<br />

20. – 22. Mai<br />

in der KLIMA ARENA Sinsheim<br />

Für Klimaschützer*innen<br />

zwischen 16 & 25 Jahren<br />

Euch erwarten ...<br />

... Impulse, Workshops & Diskussionen<br />

r<strong>und</strong> um den Klimawandel,<br />

... Austausch mit Persönlichkeiten aus<br />

Wissenschaft, Wirtschaft & Politik<br />

... & Übernachtung, Bahnfahrt & veganvegetarische<br />

Verpflegung inklusive!<br />

Hier geht's zum Programm<br />

& zur Anmeldung:<br />

www.prio1-klima.net/live<br />

Offizieller Medienpartner<br />

Projektträger<br />

Initiatoren <strong>und</strong> Förderer<br />

Teilnahme<br />

kostenlos<br />

Partner


BRAINSTORMING<br />

SPECIAL BOOKS<br />

… lebensverändernd …<br />

Go set a watchman, Harper Lee *** Wie<br />

der Soldat das Grammofon repariert, Saša<br />

Stanišić *** Der Junge, der Maulwurf, der<br />

Fuchs <strong>und</strong> das Pferd, Charlie Mackesy ***<br />

The Rural Diaries, Hilarie Burton Morgan<br />

*** Der Junge im gestreiften Pyjama, John<br />

Boyne *** Alle Farben des Lebens, Lisa Aisato<br />

*** Kafka am Strand, Haruki Murakami ***<br />

The Gentleman's Guide to Vice and Virtue,<br />

Mackenzie Lee ***<br />

FEIN GEMACHT!<br />

Ein tiefes Seufzen. Das kennen wir wahrscheinlich alle aus der<br />

eigenen Erfahrung in den letzten zwei Pandemie-Jahren. Zum<br />

Wohl der Gesellschaft an die strengen <strong>und</strong> notwendigen Regeln<br />

halten, hat oft geschlaucht <strong>und</strong> manchmal hätte man sich gerne<br />

ein einfaches »Danke!« gewünscht. Im schweizerischen Mettauertal<br />

hat man sich da was ausgedacht: die erste »Gut-gemacht-<br />

Maschine« der Welt. Aus einer ausrangierten Telefonzelle bastelte<br />

man mit Hilfe von Spenden <strong>und</strong> Kulturförderung einen<br />

außergewöhnlichen Automaten zum Schulterklopfen. Für ein<br />

Lob gibt man einfach seine gute Tat in einen Computer ein. Anschließend<br />

ertönt eine Hymne, es erscheint ein kurzer Clip mit jubelnden<br />

Leuten <strong>und</strong> die Botschaft »Gut gemacht!« Zum Schluss<br />

spuckt der Automat noch einen Gutschein<br />

<strong>für</strong> ein lokales Geschäft aus<br />

<strong>und</strong> im besten Fall, verlässt man die<br />

Zelle mit einem breiten Lächeln. Vielleicht<br />

wird das Einzelstück ja bald zur<br />

Massenware. Schlecht wär's bestimmt<br />

nicht. Noch einfacher allerdings: Öfter<br />

mal zwischenmenschliche Wertschätzung<br />

<strong>und</strong> Lob verteilen. Deshalb<br />

jetzt zum guten Schluss: Liebe<br />

Leserin, lieber Leser, du bist gut, so<br />

wie du bist! *** www.telefonkabinemettauertal.ch<br />

3.000 LECKERE MÖGLICHKEITEN<br />

Eigentlich ist es ziemlich herzzerbrechend,<br />

dass wir in dieser Reihe<br />

des Außergewöhnlichen den Beruf<br />

des Handwerksbäckers erwähnen.<br />

Aber die Wahrheit ist nun mal leider, dass es immer weniger<br />

echte Bäcker gibt; diejenigen, die vom Sauerteig bis zum Verkauf<br />

alles unter einem Dach erledigen. Doch die Ansprüche der K<strong>und</strong>en<br />

haben sich geändert. Viele wollen ihr Brot günstig <strong>und</strong> praktisch<br />

erhalten <strong>und</strong> kaufen deshalb im Ketten-Backshop oder Discounter.<br />

In großen Fabriken werden Backwaren fast nur von Maschinen<br />

produziert. Gelernte Bäcker braucht es dort so gut wie nicht.<br />

Und tatsächlich entscheiden sich immer weniger <strong>für</strong> eine<br />

Ausbildung zum Handwerksbäcker. Der Zentralverband<br />

des Deutschen Bäckerverbandes stellt<br />

fest: Von 2010 bis 2020 haben sich die Lehrlingszahlen<br />

mehr als halbiert. Das liegt einerseits<br />

an dem eher unterdurchschnittlichen<br />

Gehalt <strong>und</strong> natürlich den harten nächtlichen<br />

Arbeitszeiten. Einige Betriebe gehen daher mittlerweile<br />

außergewöhnliche Wege <strong>und</strong> öffnen ihre<br />

Backstuben erst zu späterer St<strong>und</strong>e. Azubis können<br />

so ihre Arbeit erst gegen 7:30 Uhr beginnen. Auch die K<strong>und</strong>en<br />

gehen diese geänderten Öffnungszeiten oft mit – aus Verb<strong>und</strong>enheit<br />

zum guten Ergebnis des »richtigen« Bäckers. Das deutsche<br />

Handwerk ächzt derzeit an vielen Stellen. Unterstützen kann es<br />

jeder, der sich eine gute Backstube in der eigenen Stadt sucht <strong>und</strong><br />

sich durch die über 3.000 verschiedenen Brotsorten knuspert.<br />

MURMELN UND ZWIEBELN<br />

Jetzt wird's mal Zeit <strong>für</strong> was Praktisches. Klar, eure Mamas, Papas,<br />

Omas <strong>und</strong> Opas haben euch beim Auszug von daheim<br />

bestimmt schon tausend tolle Tipps <strong>für</strong> die Haushaltsführung mitgegeben.<br />

Wir stellen uns gleich hinten an <strong>und</strong> verraten dir ein paar<br />

vielleicht sogar neue ungewöhnliche Kniffe <strong>für</strong> den Alltag. Nudeln<br />

kochen ist ja bekanntlich die absolute Gr<strong>und</strong>lage des Studentenlebens.<br />

Ein nachhaltiger Trick dabei ist: Das Kochwasser nicht<br />

gleich wegkippen. Wegen den darin enthaltenen Mineralien, eignet<br />

es sich nämlich perfekt zum Gießen deiner Zimmerpflanzen.<br />

Apropos Pflanzen: Vielleicht kennst du schon den Tipp, in<br />

OH ...<br />

WELCHE FUNKTIONEN HABEN KONVENTIONEN IM<br />

GESELLSCHAFTLICHEN ZUSAMMENLEBEN?<br />

Ohne Konventionen keine Sprache: Wir verwenden<br />

die Ausdrücke in der Regel so wie es der Sprachkonvention<br />

entspricht <strong>und</strong> nur in Ausnahmefällen ironisch<br />

oder mit einer besonderen, von den Konventionen abweichenden<br />

Bedeutung. Wenn diese Fälle sehr häufig<br />

auftreten, kommt es zu Verständnisproblemen <strong>und</strong> die<br />

Bedeutung von Ausdrücken werden ambivalent. Das<br />

kann die Sprache <strong>und</strong> die Literatur bereichern, aber<br />

diese von Konventionen abweichenden Sprachpraktiken<br />

sind in dem Sinne parasitär, als sie weiter davon<br />

abhängig sind, dass es einen lebensweltlichen Sprachgebrauch<br />

gibt, der weitgehend eindeutig ist <strong>und</strong> sich an<br />

die Sprachkonventionen hält.<br />

Konventionen sind auch moralisch relevant, weil sie<br />

unsere Erwartungen bestimmen. In vielen Fällen gibt<br />

es gute Gründe, Erwartungen nicht zu enttäuschen.<br />

Manche Konventionen – das betrifft auch Kleidungsvorschriften<br />

in Sakralbauten – sind <strong>für</strong> Gläubige so<br />

bedeutsam, dass ihre Verletzung zu Kränkungen oder<br />

Wut führt, weil aus der Sicht der Gläubigen die eigene<br />

Religion beleidigt wird.<br />

Schnittblumenwasser Zucker zu streuen, damit sie länger<br />

halten. Das stimmt allerdings nur, wenn du äußerst sparsam<br />

mit dem Zucker bist, da die Flüssigkeit sonst der perfekte<br />

Nährboden <strong>für</strong> Bakterien ist. Nichts falsch machen<br />

kann man, mit dem Einschneiden der unteren Stengel mit<br />

einem scharfen Messer. Dann kullern wegen der Blumen<br />

bestimmt keine Tränen. Apropos Tränen: Beim Zwiebelschneiden<br />

gibt es ja viele außergewöhnliche Tricks gegen das<br />

Heulen. Mit Taucherbrille oder einem Schluck Wasser im<br />

M<strong>und</strong> sieht man aber in erster Linie außergewöhnlich dämlich<br />

aus. Ein einfaches Hausmittel: Zwiebel, Brett <strong>und</strong> Messer<br />

gut mit Wasser befeuchten. Das hilft <strong>und</strong> keiner glaubt, dass<br />

du einen an der Murmel hast. Apropos ... okay, lassen wir<br />

das. Eine Murmel ist allerdings wirklich praktisch, wenn du<br />

beim Bilderaufhängen gerade keine Wasserwaage zur Hand<br />

hast <strong>und</strong> die Handy-App zu ungenau ist. Die kleine Glaskugel<br />

rollt schon bei geringer Schräge sofort los. War <strong>für</strong> dich was<br />

Neues dabei? Dann kannst du demnächst vielleicht sogar die<br />

Oma beeindrucken.<br />

KÜNSTLICHE INTELLIGENZ,<br />

VERSTEHSTE?<br />

Künstliche Intelligenz (KI) ist in unserem<br />

Alltag bereits in vielen Anwendungen<br />

vertreten. Der KI-Campus hat sich der<br />

Aufgabe gestellt, die technischen Gr<strong>und</strong>lagen<br />

hinter solchen Tools verständlich zu erklären <strong>und</strong> uns fit <strong>für</strong><br />

KI zu machen. Die Lernplattform <strong>für</strong> Künstliche Intelligenz<br />

entwickelt kostenlose Online-Kurse, Videos <strong>und</strong> Podcasts<br />

<strong>für</strong> Einsteiger <strong>und</strong> Fortgeschrittene, um KI- <strong>und</strong> Datenkompetenzen<br />

zu stärken. Dabei werden interaktive Formate gezielt<br />

eingesetzt, um KI-Inhalte ohne technologische Komplexität<br />

zu vermitteln. Übrigens: Von Julian Nida-Rümelin<br />

(siehe Interview oben) gibt es auf dem KI-Campus eine Kursreihe<br />

zum Thema »KI <strong>und</strong> Ethik«. *** www.ki-campus.org<br />

Fotos: ens-arts/freepik.com; privat, DeGruyter<br />

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BRAINSTORMING<br />

INTERESTING<br />

Konventionen sind also unverzichtbar <strong>für</strong> Verständigung <strong>und</strong> Interaktion,<br />

zugleich können sie problematische, gesellschaftliche Strukturen<br />

festschreiben. Dann kann es sinnvoll sein, Konventionen zu kritisieren<br />

oder auch zu brechen.<br />

Das Ziel, Diskriminierungen zu beenden, kann die daraus resultierende<br />

gesellschaftliche Verunsicherung rechtfertigen. Die Vorstellung allerdings,<br />

man könne durch eine Art »Kulturrevolution« das Gesamt der<br />

Konventionen der wechselseitigen Erwartungen zum Einsturz bringen<br />

<strong>und</strong> durch ein neues ersetzen, wurde schon in der auslaufenden 68er Rebellion<br />

enttäuscht <strong>und</strong> diese Enttäuschung hat Generationen über Jahrzehnte<br />

geprägt.<br />

In der Philosophie unterscheidet man zwischen konsequentialistischen<br />

<strong>und</strong> deontologischen Ethiken. Für konsequentialistische Ethiken bestimmt<br />

sich das richtige Handeln allein aus seinen Folgen <strong>für</strong> menschliches<br />

Wohlergehen. Regeln spielen hier allenfalls eine instrumentelle<br />

Rolle. Für deontologische Ethiken dagegen bestimmen f<strong>und</strong>amentale Regeln<br />

über das Richtige oder Falsche. Bei Immanuel Kant ist es ein einziges<br />

Prinzip, der sogenannte kategorische Imperativ. Bei dem britischen<br />

Philosophen David Ross sind es eine Reihe von »prima facie«-Pflichten,<br />

die einzuhalten sind, außer im Falle eines Konflikts zwischen diesen –<br />

dann entscheidet die moralische Urteilskraft. Regeln sind <strong>für</strong> deontologische<br />

Ethiken nicht lediglich Instrumente. Ich habe in meiner »Theorie<br />

praktischer Vernunft« diese beiden Ansätze zu einem kohärenten Ganzen<br />

integriert.<br />

WELCHEN EINFLUSS HAT DAS STRIKTE BEFOLGEN VON<br />

KONVENTIONEN IN DER FRÜHEN KINDHEIT AUF DAS<br />

ERWACHSENENLEBEN?<br />

Ich bin kein Psychologe, aber kenne die empirischen Studien von Lawrence<br />

Kohlberg <strong>und</strong> seinen Schülern <strong>und</strong> Schülerinnen, darunter auch<br />

Carol Gilligan. Demnach gibt es sechs Stufen der Moralentwicklung,<br />

die allerdings nicht von allen im Laufe ihres Erwachsenwerdens bis zum<br />

Schluss durchlaufen werden. Es scheint <strong>für</strong> die Ausbildung der verantwortlichen<br />

Person unverzichtbar zu sein, die egoistische Phase der frühen<br />

Kindheit durch eine regelfixierte zu überwinden. Diese muss aber dann<br />

ebenfalls hinter sich gelassen werden, um das eigene, kritische Urteil, das<br />

die Lebenspraxis anleiten sollte, zu ermöglichen. Es ist ein wesentliches<br />

Merkmal praktischer Vernunft, eine hinreichende Distanz zu etablierten<br />

Regeln zu haben, um das eigene Leben gestalten zu können, zugleich aber<br />

auch in Rücksichtnahme auf andere, sich an Regeln zu halten.<br />

WO VERLÄUFT DIE GRENZE ZWISCHEN KONVENTIONELL UND<br />

UNKONVENTIONELL? WENN DIE MEHRHEIT UNKONVENTIONELLE<br />

LEBENSSTILE PFLEGT, FILME SCHAUT ODER BÜCHER LIEST, IST<br />

DAS DANN NICHT SCHON WIEDER KONVENTIONELL?<br />

Es kann durchaus eine Konvention werden, unkonventionell zu sein. Es<br />

gibt gesellige Ereignisse, da legen die Teilnehmer*innen großen Wert<br />

darauf, den Dresscode zu kennen, um nicht zu irritieren. Auf manchen<br />

Parties geht es umgekehrt gerade darum, möglichst anders gekleidet zu<br />

sein als die übrigen. Vielfalt wird zur Konvention.<br />

MEIST WIRD DER JÜNGEREN GENERATION UNTERSTELLT, SIE<br />

HANDLE UNKONVENTIONELL ODER FÜHRE EINEN UNKONVEN-<br />

TIONELLEN LEBENSSTIL. KANN HIER VON EINEM GENERATI-<br />

ONENKONFLIKT GESPROCHEN WERDEN, DER IMMER WIEDER<br />

AUFTAUCHT?<br />

Jede heranwachsende Generation möchte ihr Leben nach eigenen Vorstellungen<br />

gestalten <strong>und</strong> es gibt Phasen des Experimentierens. Das ist <strong>für</strong><br />

die Persönlichkeitsentwicklung wichtig. Für viele stellt sich dann heraus,<br />

dass nicht alle Experimente erfolgreich waren <strong>und</strong> manche der zuvor<br />

abgelegten Konventionen durchaus sinnvoll sind: die Generationen<br />

nähern sich dann wieder einander an.<br />

JULIAN NIDA-RÜMELIN<br />

... hat Philosophie <strong>und</strong> Physik studiert <strong>und</strong><br />

war Professor <strong>für</strong> Philosophie an den Universitäten<br />

Minnesota, Tübingen, Göttingen<br />

<strong>und</strong> München sowie Gastprofessor<br />

an ausländischen Universitäten, vor allem<br />

in Italien. Er war Kulturstaatsminister<br />

<strong>und</strong> Präsident der Gesellschaft <strong>für</strong><br />

Philosophie. In seinem aktuellen Buch<br />

»Eine Theorie praktischer Vernunft«,<br />

das 2020 im DeGruyter Verlag erschien,<br />

zieht er eine Summa seiner rationalitätstheoretischen<br />

Schriften.<br />

Heute lehrt er Philosophie <strong>und</strong> politische Theorie<br />

an der Ludwig-Maximilians-Universität München.<br />

Ready. Study. Go!<br />

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gemeinsam Zukunft gestalten.<br />

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<strong>TECH</strong> ECK<br />

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NEWS FÜR INGENIEURE.<br />

PRALL GEFÜLLT Im letzten Quartal 2021 waren die Auftragsbücher der<br />

deutschen Industrie so voll wie seit 70 Jahren nicht mehr. Gr<strong>und</strong> <strong>für</strong> die hohen<br />

Auftragsbestände seien, laut Experten des Statistischen B<strong>und</strong>esamts, die Lieferengpässe<br />

bei den Vorprodukten gewesen. Autobauer litten beispielsweise am<br />

Halbleiter-Mangel. Aus dem Anstieg der Energiepreise resultierten zudem die<br />

gestiegenen Produzentenpreise.<br />

SALTY NEWS Forscher in Chemnitz <strong>und</strong> Dresden haben die kleinste Batterie<br />

der Welt entwickelt: Nur salzkorngroß kann sie »Smart-Dust«-Sensoren im<br />

Submillimeterbereich versorgen.<br />

NEUE GENERATION CHIP Mit 127<br />

Qubits löst der neue Chip den bisherigen<br />

Rekordhalter ab. IBM will damit<br />

einen weiteren Meilenstein beim Bau<br />

von Hochleistungs-Quantencomputern<br />

setzen. Noch steckt die Entwicklung<br />

von Quantencomputern, <strong>für</strong> die<br />

die Qubits – auch Quantenbits – von<br />

wichtiger Bedeutung sind, in den<br />

Kinderschuhen. Bisherige Chips, die<br />

auf gleiche Weise konstruiert wurden,<br />

haben lediglich eine Kapazität<br />

von 54 beziehungsweise 60 Qubits.<br />

ZWEI SACK ZEMENT Aufgr<strong>und</strong> der zunehmenden Urbanisierung<br />

werden immer mehr Baumaterialien wie Zement <strong>und</strong><br />

Beton benötigt. Laut der Organisation »Scientist Rebellion«<br />

sollen 2050 r<strong>und</strong> 90 Milliarden Tonnen Beton, Zement <strong>und</strong><br />

andere Baumaterialien benötigt werden. Das entspricht mehr<br />

als einer Verdopplung zu 2010. Um dieser Entwicklung entgegenzusteuern<br />

gibt es derzeit schon einige Forschungen zu<br />

klimaneutralen Alternativen. Ein Zementwerk in Slite, einem<br />

Ort auf der schwedischen Insel Gotland, soll beispielsweise so<br />

ausgebaut werden, dass es klimaneutral produzieren kann.<br />

ALLES IM LOT AUF'M BOOT Überlastete<br />

Straßen in Innenstädten? Selbstfahrende<br />

Binnenschiffe sollen künftig die Lösung sein!<br />

Fachleute erhoffen sich von aus Alu gefertigen,<br />

autonomen Booten viele Vorteile. Neben einer<br />

großen Kostenersparnis kann auch dem Problem<br />

von Nachwuchs-Kraftfahrern entgangen werden.<br />

Waren könnten auf der Last Mile in Städten wie<br />

Berlin, Amsterdam, Paris oder London via Kutter<br />

zugestellt werden. Nach jahrelanger Vorbereitung<br />

ging der erste Prototyp in Berlin zu Wasser. Zwar<br />

noch nicht ganz autonom, aber Wissenschaftler<br />

der Schiffbau-Versuchsanstalt Potsdam (SVA)<br />

geben sich zuversichtlich. Und dann heißt es:<br />

volle Kraft voraus.<br />

BIOBATTERIE Eine hauchdünne <strong>und</strong><br />

vollständig biologisch abbaubare<br />

Batterie soll faltbare Smartphones<br />

<strong>und</strong> andere Kompaktgeräte mit<br />

Energie versorgen. Die papierdünne<br />

Zink-Batterie, bestehend aus Elektroden,<br />

die per Siebdruckverfahren auf<br />

hydrogelverstärktes Zellulosepapier<br />

gedruckt werden, wurde von Wissenschaftlern<br />

der Nanyang Technology<br />

University in Singapur entwickelt.<br />

NULL EMISSIONEN Wasserstoffbetriebene Flugzeuge<br />

sollen schon bald das Reisen ohne Schadstoffausstoß<br />

ermöglichen. Schon Anfang 2021 gab Airbus ZEROe<br />

bekannt, dass an unterschiedlichen Lösungen <strong>für</strong> Wasserstoffflugzeuge<br />

getüftelt werde. Ende 2021 stellte auch<br />

das britische Aerospace Technology Institute das Projekt<br />

FlyZero vor, mit dem Flugzeuge mit Flüssigwasserstoff<br />

abheben können. Mithilfe des alternativen Antriebs soll<br />

bei gleicher Geschwindigkeit der selbe Komfort wie bei<br />

herkömmlichen Fliegern gegeben sein. Ein Flug mit 279<br />

Passagieren von London nach San Francisco soll problemlos<br />

ohne Zwischenlandung durchzuführen sein.<br />

LEISTUNGSSTARKE AKKUS IN SICHT? Für Wissenschaftler<br />

<strong>und</strong> <strong>Ingenieure</strong> gehört die Batterietechnik<br />

immernoch zu den größten Herausforderungen in der<br />

E-Mobilität. Immer leistungsstärkere <strong>und</strong> sicherere<br />

Energiespeicher sind gefragt. Expertinnen <strong>und</strong> Experten<br />

arbeiten derzeit an der Entwicklung von Feststoffbatterien.<br />

Diese enthalten keine flüssigen, sondern einzig feste<br />

Materialien. Auf die bisher gängigen Lithium-Ionen-Akkus<br />

wird verzichtet. Die neuen Speicher können aufgr<strong>und</strong> der<br />

festen Zusammensetzung nicht auslaufen oder brennen.<br />

Zudem erhoffen sich Forscherinnen <strong>und</strong> Forscher eine<br />

bessere Leistung. Daran sind auch Automobilhersteller<br />

interessiert <strong>und</strong> investieren viel in die Entwicklung.<br />

NEUES JAHR – MEHR GEHALT? Experten schätzen, dass <strong>2022</strong><br />

das Jahr der Gehaltserhöhungen <strong>für</strong> Angestellte im Ingenieurwesen<br />

wird. Als Gründe da<strong>für</strong> nennen Fachleute den Ingenieurmangel.<br />

Immer weniger Studierende nehmen ein Studium im Tech-Bereich<br />

auf, zudem nimmt der demographische Wandel Fahrt auf. Viele<br />

Ingenieurinnen <strong>und</strong> <strong>Ingenieure</strong> gehen in den Ruhestand – zu wenig<br />

Nachwuchskräfte rücken nach. Laut des Salary Budget Planning Reports<br />

hieße das konkret 3,9 Prozent mehr Gehalt <strong>für</strong> Arbeitnehmer<br />

im Ingenieurwesen in <strong>2022</strong>. Die Befragung fand zwischen April <strong>und</strong><br />

Juni 2021 statt, wurde online durchgeführt <strong>und</strong> enthält über 23.000<br />

Antworten aus über 130 Ländern.<br />

Text: Vanessa Götzl Illustration: Zhitkov/depositphotos.com | Quelle: karrierefuehrer.de; spektrum.de; wiwo.de; wissenschaft.de; elektroniknet.de; spektrum.de; forschung-<strong>und</strong>-wissen.de<br />

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Waagerecht 1 Seine Ära endet kurz vor Weihnachten 9 Liderniederschlagsdauer 11 Fehlt dem Biss, an dem<br />

es was zu kauen gibt 13 „Und jetzt alle!“ ruft wen auf den Plan? 14 Regelt in Kürze Steuerliches 15 Eine solche<br />

ergibt noch keinen (Nadel-)wald 16 Für ihn muss ein Stichwort genügen: Karpfenteich 17 Für lau, nur gehobener<br />

18 Ehemaliger Schambereich <strong>für</strong> Pennäler 19 Des Hooligans deutsches Gegenstück 23 Von Asiens Künsten die<br />

blumigste 24 Mehr als nur ein bisschen in die Jahre gekommen 25 Gut, wenn Sie Italienisch können 27 Haben<br />

Lear <strong>und</strong> Louis gemein (engl.) 29 Hinterlassenschaft aus der Überbelichtung 31 Ihr Stern versank, als jener der<br />

Graf aufging (Nachn.) 33 Denkbares Material eindringlicher Predigt 34 Fühlte sich mit „Du Ochse!“ nicht beleidigt<br />

35 In ihm kommt die Piste immer näher<br />

Senkrecht 1 Wer sie ins Eckige befördern will, ... 2 ... darf mit ihm Gegner aus dem Weg räumen 3 Geht dem<br />

Heim voran, das <strong>für</strong> seinen Ring bekannt ist 4 Auf sein Recht pocht, wer <strong>für</strong> Verfassung verantwortlich zeichnet<br />

5 Bei diesen Auszügen sollten Sie nicht an Exodus denken 6 Feier folgend, steht er <strong>für</strong> geschlossene Geschäfte 7<br />

Seine cineastische Geschichte endete mit einem Sirtaki (Originaltitel) 8 Ist sowohl mit dem Baskenland als auch<br />

Hellas in Verbindung zu bringen 9 Ganz allein ihm folgte der „Blaue Engel“ in Sachen Liebe 10 Was der Farbvielfalt<br />

entbehrt, dient auch der Lehre 11 Der wasserumspülte Teil der Scheinselbstständigkeit 12 Hindernisbewältigungstätigkeit<br />

20 Ob Costa C. ihr wohl wirklich ein Nest gebaut hat? 21 Risikoeinsatz Neugieriger 22 Groß der<br />

eine, Dall der andere 26 Glaubensfrage: Eventuell die erste Mutter, die ein Kind verlor 28 Jetzt von vorn <strong>und</strong><br />

hinten gleich 30 Ist immer in Lee bei achterlichem Wind 32 Nachbarliche Ortsangabe in weniger<br />

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Fon: 0170 334 3186<br />

Email: thielert.lukas@bcg.com<br />

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Strategische Unternehmensberatung<br />

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Recruiting<br />

52425 Jülich<br />

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Henning Eggert<br />

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karriere@fz-juelich.de<br />

Branche:<br />

Forschung <strong>und</strong> Entwicklung<br />

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Disziplinen, wie zum<br />

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Medizin, Ingenieurwissenschaften<br />

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40476 Düsseldorf<br />

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Kontakt:<br />

Recruiting Team<br />

Fon: 0211-8772-4111<br />

career@deloitte.de<br />

Branche:<br />

Prüfung <strong>und</strong> Beratung<br />

Produkte/Dienstleistungen:<br />

Deloitte erbringt Dienstleistungen<br />

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Assurance, Risk Advisory, Tax<br />

& Legal, Financial Advisory <strong>und</strong><br />

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18435 Strals<strong>und</strong><br />

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Tel.: 03831 4565-32<br />

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Personalabteilung<br />

Fon: 040-6377-5441<br />

Branche:<br />

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Produkte/Dienstleistungen:<br />

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Bachelor- <strong>und</strong> neun Master-<br />

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K<strong>und</strong>en als starker Partner bei<br />

der digitalen Transformation.<br />

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Siehe Anzeige auf Seite 31<br />

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Inserentenverzeichnis<br />

Schaeffler Gruppe<br />

Industriestraße 1-3<br />

91074 Herzogenaurach<br />

www.schaeffler.de/karriere<br />

Kontakt:<br />

Bei allgemeinen Fragen zum Thema<br />

Karriere wenden Sie sich bitte<br />

an career@schaeffler.com, bei<br />

Fragen zu einzelnen Stellenangeboten<br />

an die in der Ausschreibung<br />

genannte Kontaktperson.<br />

Branche:<br />

Automobilzulieferer, Industrie<br />

Produkte/Dienstleistungen:<br />

Mit innovativen Technologien,<br />

Produkten <strong>und</strong> Services in den<br />

Feldern CO 2 -effiziente Antriebe,<br />

Elektromobilität, Industrie 4.0,<br />

Digitalisierung <strong>und</strong> erneuerbare<br />

Energien ist das Unternehmen ein<br />

verlässlicher Partner, um Bewegung<br />

<strong>und</strong> Mobilität effizienter,<br />

intelligenter <strong>und</strong> nachhaltiger zu<br />

machen. #wepioneermotion<br />

August Storck KG<br />

Paulinenweg 12<br />

33790 Halle (Westf.)<br />

www.storck.de/karriere<br />

Kontakt:<br />

Personalabteilung<br />

Rebecca Helling<br />

Fon: 05201 12-9562<br />

Branche:<br />

Konsumgüter / Süßwaren<br />

Produkte/Dienstleistungen:<br />

Als international erfolgreiches<br />

Familienunternehmen gehört<br />

Storck heute zu den größten<br />

Süßwarenherstellern der Welt.<br />

R<strong>und</strong> um den Globus sind unsere<br />

Marken in über 100 Ländern<br />

erfolgreich. Maßgeblich an diesem<br />

Erfolg beteiligt: Unsere mehr als<br />

7.000 Mitarbeiter, die mit großer<br />

Leidenschaft daran arbeiten, die<br />

Welt ein wenig süßer zu machen.<br />

Universität der<br />

Künste Berlin<br />

Einsteinufer 43<br />

10587 Berlin-Charlottenburg<br />

Kontakt:<br />

Fon:(030) 3185-2207<br />

www.udk-berlin.de<br />

Branche:<br />

Hochschulbildung<br />

Programme:<br />

Die Universität der Künste Berlin<br />

bietet über 70 Studiengänge<br />

an insgesamt vier Fakultäten<br />

an: Bildende Kunst, Gestaltung,<br />

Musik <strong>und</strong> Darstellende Kunst,<br />

sowie ein Zentralinstitut <strong>für</strong> Weiterbildung.<br />

Neben Architektur,<br />

Schauspiel oder Dirigieren werden<br />

auch Theaterpädagogik oder<br />

Gesellschafts- <strong>und</strong> Wirtschaftskommuniaktion<br />

angeboten.<br />

Nach aktuellem Stand studieren<br />

derzeit r<strong>und</strong> 4.000 Menschen an<br />

der UdK Berlin.<br />

Universität zu Köln<br />

Wirtschafts- <strong>und</strong> Sozialwissenschaftliche<br />

Fakultät<br />

Albertus Magnus Platz<br />

50923 Köln<br />

Kontakt:<br />

Fon: 0221 470 8818<br />

WiSo Student Service Point<br />

www.wiso.uni-koeln.de/anfrage<br />

Branche:<br />

Hochschulbildung<br />

Programme:<br />

Sie haben die Auswahl zwischen<br />

13 englischsprachigen <strong>und</strong> fünf<br />

bilingualen Masterstudiengängen<br />

der Fachrichtungen Business<br />

Administration, Economics <strong>und</strong><br />

Social Sciences sowie weiteren<br />

fünf Double Master´s Programmes<br />

(DMP) in entsprechenden<br />

Fachrichtungen. Im Bereich<br />

der Weiterbildung bietet die<br />

Business School der Fakultät den<br />

international ausgerichteten<br />

Cologne Rotterdam Executive<br />

MBA an.<br />

Zeppelin Universität<br />

Am Seemooser Horn 20<br />

88045 Friedrichshafen<br />

www.zu.de/master<br />

Kontakt:<br />

Bewerberberatung: Alissa Gröner<br />

Bewerberberatung@zu.de<br />

Fon: +49 7541 – 2000<br />

Branche:<br />

Bildung<br />

Produkte/Dienstleistungen:<br />

General Management | GEMA<br />

Corporate Management &<br />

Economics | CME<br />

Pioneering in Arts, Media & the<br />

Creative Industries | AMC<br />

Politics, Administration & International<br />

Relations | PAIR<br />

Siehe Anzeige auf Seite 19<br />

Siehe Anzeige auf Seite 27 Siehe Anzeige auf Seite 33<br />

Siehe Anzeige auf Seite 35 Siehe Anzeige auf Seite 37<br />

Schmecken<br />

Schlümpfe<br />

blau?<br />

Können wir dir nicht sagen.<br />

Aber alles r<strong>und</strong> ums Studium können wir.<br />

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alle Abi-<strong>und</strong>-dann-Fragen<br />

MEDIEN FÜR JUNGE ZIELGRUPPEN


<strong>audimax</strong><br />

Mut zur Lücke<br />

beweist WILLI WEITZEL<br />

Willi Weitzel, geboren 1972 in Marburg, wurde nach einem Praktikum<br />

beim Kinderfunk <strong>für</strong>s Fernsehen entdeckt <strong>und</strong> moderierte ab 2002<br />

180 Folgen von »Willi wills wissen«. Heute ist der Moderator auch auf<br />

Bühnen unterwegs <strong>und</strong> berichtet von seinen wilden Abenteuerreisen –<br />

unter anderem einer Esel-Wanderung von Nazareth bis Bethlehem. Auch<br />

<strong>für</strong> die Sternsinger ist Willi aktiv <strong>und</strong> produziert Filme zu aktuellen Projekten.<br />

Dieses Jahr erscheint sein zweiter Kinofilm »Willi <strong>und</strong> die W<strong>und</strong>erkröte«<br />

in dem es um die Rettung eines Froschteiches <strong>und</strong> die Wichtigkeit<br />

von Klima- <strong>und</strong> Artenschutz geht. (Kinostart: 12.05.<strong>2022</strong>)<br />

www.willi<strong>und</strong>diew<strong>und</strong>erkroete.de<br />

50 | www.<strong>audimax</strong>.de – Dein Karriere-Ratgeberportal<br />

Impressum<br />

VERLAG <strong>audimax</strong> MEDIEN GmbH, Deutschherrnstraße 47a •<br />

90429 Nürnberg • Zentrale: 0911 23 77 9-0,<br />

Fax: 0911 20 49 39 • E-Mail: info@<strong>audimax</strong>.de<br />

Geschäftsführer: Ivo Leidner & Dr. Ulrich Ch. Knapp<br />

Herausgeber: Ivo Leidner<br />

REDAKTION Fon: 0911 23 77 9-44<br />

Mail: leserbriefe@au di max.de<br />

Chefredaktion: Vanessa Götzl (V.i.S.d.P.)<br />

Redaktion: Stefanie Markert, Florian Grobbel, Vivien Herzog,<br />

Kira Benke<br />

Gestaltung: Andrea Pfliegensdörfer<br />

Titelbild: Juansinmiedo/freepik.com<br />

Druck: Jungfer Druckerei & Verlag GmbH, Herzberg am Harz<br />

Vertrieb: Dipl.-Kfm. Joachim Bärtl, Fon: 0911 23 77 9-23<br />

ANZEIGEN Fon: 0911 23 77 9-48<br />

Mediaberatung: Markus Erhardt, Ivo Leidner, Josefine<br />

Lorenz, Mutlu Kocak, Dr. Rowena Sandner • Es gelten die<br />

aktuellen Mediadaten auf <strong>audimax</strong>-media.de.<br />

<strong>audimax</strong> ist politisch unabhängig. Wir drucken, zertifiziert<br />

mit dem ›Blauen Engel‹, besonders CO2-frei <strong>und</strong> energiesparend.<br />

Für die Vollständigkeit <strong>und</strong> Richtigkeit von Ter minan gaben<br />

wird keine Gewähr über nom men. Für an uns un verlangt<br />

gesandte Ma nus kripte, Fotos <strong>und</strong> Illus wird nicht gehaftet.<br />

Beteiligungsverhältnisse der <strong>audimax</strong> MEDIEN GmbH gmäß<br />

§8 Abs 3, BayPrG: 100% KNHA Verlagsgruppe.<br />

Bezug per Abo: siehe www.<strong>audimax</strong>.de/abo. Verbreitete<br />

Auflage laut IVW 04/21: 31.000 Expl., ISSN 1439-233X<br />

Das nächste <strong>audimax</strong> campus erscheint im Herbst <strong>2022</strong>.<br />

Hinweis: Der Lesbarkeit halber haben wir in allen Artikeln<br />

das generische Maskulinum verwendet. Selbstverständlich<br />

sind Frauen, Männer <strong>und</strong> Personen, die<br />

sich keiner der beiden Gruppen zugehörig fühlen,<br />

immer gleichermaßen angesprochen.<br />

Fotos: Iakov/depositphotos.com | Willi Weitzel: ©Majestic


ALLE REDEN ÜBER<br />

KÜNSTLICHE INTELLIGENZ.<br />

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der Künstlichen Intelligenz –<br />

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