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karriereführer digital 2022.2023 – Grenzenlos digital: Gefragt sind Interdisziplinarität und digitales Mindset

Wer davon ausgeht, die Digitalisierung sei irgendwann abgeschlossen, begeht einen großen Denkfehler. Das Gegenteil ist der Fall: Je weiter ein Prozess fortschreitet, desto stärker verästelt er sich. Für die deutsche Vorgehensweise, die Sachen gerne abhakt, ist das ein Problem. Umso mehr ist ein Mindset gefragt, dass die transformative Dynamik immer weiter antreibt. Wohlwissend, dass dadurch die Lösungen entstehen, die Wirtschaft und Gesellschaft dringend benötigen.

Wer davon ausgeht, die Digitalisierung sei irgendwann abgeschlossen, begeht einen großen Denkfehler. Das Gegenteil ist der Fall: Je weiter ein Prozess fortschreitet, desto stärker verästelt er sich. Für die deutsche Vorgehensweise, die Sachen gerne abhakt, ist das ein Problem. Umso mehr ist ein Mindset gefragt, dass die transformative Dynamik immer weiter antreibt. Wohlwissend, dass dadurch die Lösungen entstehen, die Wirtschaft und Gesellschaft dringend benötigen.

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karriereführer digital 2022.2023 / BIM-Special/Digitales Bauen

#kf_digital

Digitale

Technologien

für Städte

Nicht nur Unternehmen,

auch Städte und Gemeinden

können digitale Technologien

so nutzen, dass sie zu

sogenannten Smart

Cities werden. Kommt

es dann noch zu einer

segmentübergreifenden

Vernetzung, kann die

Digitalisierung einen

maßgeblichen Anteil zur

Erreichung der Klimaziele

leisten.

Von Christoph Berger

Foto: Adobe/ greenbutterfly

Käme es zur Einführung gigabitfähiger

Infrastrukturen, könnten massiv CO2-

Emissionen eingespart werden. Dies ist

ein Ergebnis der im Herbst 2021 veröffentlichten

Studie „Der Smart City

Markt in Deutschland, 2021-2026“, die

Arthur D. Little in Partnerschaft mit

dem eco Verband und der Unterstützung

des Vodafone Instituts für Gesellschaft

und Kommunikation sowie den

Unternehmen Uber, NetCologne und

Cloudflare erarbeitet hat. Demnach

könnten beim Datentransport bis 2026

um 270.000 Tonnen und bei smarten

Gebäuden 275 Millionen Tonnen CO2-

Emissionen eingespart werden. Sharing-Konzepte

und die Verbesserung

von Verkehrsflüssen, unter anderem

durch Smart Parking, könnten bis 2030

bis zu 50 Prozent der CO2-Emissionen

im städtischen Pkw-Verkehr reduzieren,

Bürger*innen bis zu 34 Milliarden Euro

an Kosten allein für die Parkplatz-Suche

sparen. Auch Car-Sharing-Angebote

hätten mit rund 0,52 Millionen Tonnen

weniger CO2 bis 2026 einen direkten

Nachhaltigkeitseffekt.

Damit ist für die Studienautor*innen

klar: Digitale Technologien und Anwendungen

leisten einen unverzichtbaren

Beitrag, das deutsche Klimaziel von

55 Prozent CO2-Reduktion bis 2030 zu

erreichen. „Städte müssen

segmentübergreifend denken, eine

ganzheitliche Anwendung von Smart-

City-Konzepten ist der Schlüssel für eine

nachhaltige Digitalisierung“, betont

Lars Riegel, Partner bei Arthur D. Little

und Studienautor. So zeige die Analyse,

dass dies nur mit intelligenter Nutzung

digitaler Technologien funktionieren

werde. Riegel ergänzt: „Es muss in

Me tro polen weltweit das Ziel sein,

Potentiale der Digitalisierung voll auszuschöpfen.

So verbessert sich nicht nur

die Lebensqualität signifikant – vielmehr

können Städte somit ihren Beitrag

zu Klima- und Umweltschutz leisten.“

Dass sektorenübergreifend gedacht

werden müsse und eine ganzheitliche

Anwendung von Smart City-Konzepten

notwendig sei, um eine nachhaltige

Digitalisierung zu erlangen, betont

auch Oliver Süme, Vorstandsvorsitzender

im eco – Verband der Internetwirtschaft

e. V. Dazu gehöre für ihn beispielsweise

auch die Förderung energieeffizienter

Rechenzentren und die

verstärkte Nutzung der Abwärme.

Sowie die Einführung ressourcenarmer

Kommunikationsdienste. „Es braucht

beispielsweise Anreize für den Einsatz

von Wärmepumpen zur Aufbereitung

der Abwärme für kommunale Nah- und

Fernwärmenetze. Gleichzeitig empfiehlt

sich ein professioneller Schutz des

Ökosystems durch Investitionen in

Cybersicherheit“, so Süme weiter.

Unternehmensberater Riegel gibt ein

Beispiel, anhand dessen die segmentübergreifende

Wirkung deutlich wird:

„Viele Städte und Kommunen ersetzen

ihre Straßenbeleuchtung durch moderne

LED-Technologien, die bis zu 70 Prozent

weniger Strom verbrauchen. Der

große Nachhaltigkeitseffekt zeigt sich

allerdings erst, wenn man die Straßenlaternen

intelligent vernetzt, mit Sensoren

ausstattet und zusätzlich die damit

entstehende Infrastruktur für Smart-

Parking-Systeme verwendet. In diesem

Fall wird die Brenndauer um weitere 50

Prozent reduziert.“ Es kommt also auf

die effiziente Nutzung der Synergien

zwischen den Segmenten an.

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