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»Swing Heil« wurde von jungen Leuten in der Hitlerzeit als ironischer Gruß verwendet und kann deshalb sehr wohl als Synonym einer Epoche gelten, die den Jazz bzw. die Hot-Dance-Musik im Nazi-Deutschland von 1933 bis 1945 beinhaltet, der sogenannten Swing- Zeit. Die Bedeutung des Wortes »Swing« ist mehrfach auslegbar: Erstens als letzter Höhepunkt der eigentlichen bzw. »klassischen« Jazzmusik in den Jahren von 1929 bis 1939 – für den Historiker (nicht für den »Jazzfan«) mit der Zäsur des Jahres 1939. Zwar gab es noch »Swingmusik« danach, bis etwa Anfang der fünfziger Jahre, aber nur noch als stereotype und gewissermaßen totgelaufene Jazzmusikform, die eigentliche frische und originelle Swingmusik jedoch war tot. Ab Mitte der vierziger Jahre entwickelten sich neue Formen in der Tanz- und Unterhaltungsmusik bzw. Jazzderivate, die in ihrer mannigfaltigkeit bis heute als »Jazz« gelten. Soweit zur Originalentwicklung in den USA. Zweitens als Lebensstil einer Generation von mehr oder weniger jungen Enthusiasten, die sich wiederum in verschiedene Gruppen spalten wie die ernsthaften Musikfans mit angelsächsischem Habitus und zumeist überzeugtem Anti-Nazismus, die für »ihre« Musik auch Opfer brachten und manch Unbill erlitten, und auf der anderen Seite die politisch unschuldigen »Hotter« und »Swing-Heinis« die sich für alle »schräge« Musik erwärmten. Selbst im NS-Staat tanzten nicht wenige aus der Reihe. Das Buch führt in die renitenten Subkulturen, die der gängigen Vorstellung von einer gedrillten deutschen Jugend wiedersprechen. Am Beispiel Hollands wird erstmals auch die Jazz- Szene in einem von Deutschen besetzten Land geschildert. Drittens die Swingmusik als »Swingtanz«, kultiviert von tanzwütigen jungen Pärchen, teilweise nach dem Vorbild des amerikanischen Jitterbugtanzes in der zweiten Hälfte der dreißiger Jahre und Anfang der
vierziger Jahre, gleichzeitig aber auch die Auslöser für die verstärkte Anti-Swing-Haltung der NS- Behörden, obwohl es sich hierbei um eine fast durchweg apolitische Halbstarkenmanie handelte, einfach mit »Spaß an der Freud«. Dieses »undeutsche Gehabe« stieß den sauertöp:schen Nazis besonders auf – ein Kapitel, das von der Musikgeschichte vielfach übersehen und dem hier erstmals nachgegangen wird. Was die eigentliche Swingmusik anbelangt, vor allem in Deutschland und dann im besetzten Europa, so hatte diese – so abwegig es für die heutige Generation klingen mag – gerade in den Kriegsjahren ihren Höhepunkt. Die Ursachen hierfür habe ich vor über drei Jahrzehnten im Buch »Jazz in Deutschland« eingehend geschildert, wo ich das Curriculum des Jazz in Deutschland historisch de:nierte. In dem vorliegenden Buch wird versucht, alle Aspekte jener »Swing -Jahre« in Deutschland von 1933 bis 1945 umfassend zu schildern, einer Musik die durch Gesetz nie verboten, of:ziell aber immer »unerwünscht« war. Englische Broschur mit leichten Gebrauchsspuren sowie Einklebungen im Vorsatz. Cover geringfügig berieben. Schnitt etwas angestaubt. .............
Seite 1 und 2: Juli 2022 http://www.booklooker.de/
Seite 4 und 5: Angesichts des hohen Bedarfs an med
Seite 8 und 9: n einem schwülen Sommertag des Jah
Seite 10 und 11: Es ist ein sonniger Junimorgen, als

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