Vorstudie - Sozialhilfe
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Festlegungen bilden eine Voraussetzung für die kontinuierliche Behandlung durch das<br />
Unterstützungssystem.<br />
Die Entwicklung der Handlungsfähigkeit verläuft in vielen Fällen nicht linear. Es kommt zu<br />
Rückschlägen, ausgelöst beispielsweise durch gesundheitliche Krisen oder wenn Aussichten<br />
auf einen Ausbildungsplatz oder eine feste Anstellung zerrinnen. Die Phase, während der<br />
KlientInnen Handlungskompetenzen entwickeln, dauert unterschiedlich lange. Ein Teil der 20<br />
Untersuchungsfälle ist in der Lage, früher angeeignete Handlungsmuster zu reaktivieren und<br />
dadurch die Situation zu normalisieren (vgl. unten). Bei einigen gelingt danach der Eintritt ins<br />
Erwerbsleben. Bei anderen mit geringen Ressourcen dauert diese Phase sehr lange. Der<br />
Prozess gleicht hier einem Vorwärtstasten in kleinen Schritten.<br />
Tabelle 6: Weitere Beispiele von Wirkungen der Kategorie 'Entwickelte Handlungsfähigkeit’<br />
- Etliche KlientInnen erweitern ihre Handlungsfähigkeit in alltäglichen Routinearbeiten (Aufräumen<br />
und Sauber-Halten der Wohnung, Kochen oder Rechnungen rechtzeitig bezahlen). Oft geht es<br />
darum, den Tagesablauf zu strukturieren. Diese Lernprozesse werden direkt im Case Management<br />
gefördert; oft wird den KlientInnen, koordiniert durch das Case Management, eine Wohnbegleitung<br />
zur Seite gestellt.<br />
- Die Zuspitzung von Problemlagen geht oft einher mit dem Rückzug in die eigenen vier Wände.<br />
Unter anderem dadurch bedingt, leidet ein Teil der KlientInnen unter Bewegungsarmut und Gewichtsproblemen.<br />
In drei Fällen ist dokumentiert, wie KlientInnen aufgrund von Case Management-Prozessen<br />
wieder nach aussen treten und regelmässig ein Hallenbad oder Fitnesscenter<br />
besuchen. Die Verbesserung des Körpergefühls wirkt sich positiv auf den Gesamtverlauf aus.<br />
- In diese Wirkungskategorie fällt auch die wachsende Bereitschaft von KlientInnen Unterstützung<br />
anzunehmen. Oft erkennen sie im Assessment, dass die eigenen Ressourcen nicht ausreichen,<br />
um anstehende Probleme zu lösen. Wenn sie bereit sind, ihre Situation koordiniert mit den passenden<br />
Stellen des Unterstützungsnetzes zu bearbeiten, kommt das Case Management richtig<br />
zum Tragen.<br />
Gefestigte neue und wiedererlangte Handlungsmuster<br />
Gestützt durch das Case Management und die weiteren unterstützenden Institutionen, führt<br />
ein Teil der KlientInnen ein weitgehend selbständiges und normalisiertes Alltagsleben. Sie<br />
verfügen über einen kohärenten Lebensentwurf für die nähere Zukunft. Die Ablösung von der<br />
<strong>Sozialhilfe</strong> ist noch nicht gelungen. In einem gewissen Sinn stehen die KlientInnen in einer<br />
Wartephase für einen Statuswechsel (Aufnahme einer Erwerbsarbeit/Ausbildung oder Eingliederung<br />
dank Leistungen einer Sozialversicherung).<br />
Eine Klientin, 22-jährig, erarbeitete sich während des Case Management-Prozesses,<br />
unter anderem dank Tätigkeiten als freiwillige Mitarbeiterin, eine Tagesstruktur und absolvierte<br />
erfolgreich verschiedene Praktika. Mittlerweile ist das Ausbildungsziel geklärt.<br />
Da kein Ausbildungsplatz gefunden werden konnte, absolviert die Frau nochmals ein<br />
Praktikum im Betrieb von Verwandten.<br />
Trotz der Stabilisierung ist die Situation der KlientInnen unsicher. Wenn die anvisierten Ziele<br />
– oft handelt es sich um die Aufnahme einer Erwerbstätigkeit oder einer Ausbildung – lange<br />
Zeit nicht gelingen, wirkt dies demotivierend. Die entworfene Zukunft und damit der Sinn des<br />
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