10. Juli 2022
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12 graz<br />
www.grazer.at <strong>10.</strong> JULI <strong>2022</strong><br />
Das Quietschen<br />
Der Grazer Thomas Müller wurde in den letzten sechs Monaten Experte für<br />
das Thema nachhaltiges Wohnen und Bauen im Klimarat. <br />
PERNEGGER, MÜLLER<br />
Bürger-Klimarat: Neuer<br />
Verein wird gegründet<br />
GRAZ. Aus dem Bürger-Klimarat entwickelt sich<br />
ein Verein. Der Grazer Thomas Müller ist dabei.<br />
Von Melanie Köppel<br />
melanie.koeppel@grazer.at<br />
Der erste Klimarat der<br />
Bürger Österreichs präsentierte<br />
am vergangenen<br />
Montag das Ergebnis seiner<br />
Arbeit. 88 zufällig ausgewählte<br />
Österreicher wurden zu diesem<br />
Zwecke berufen, sechs Monate<br />
lang Empfehlungen für die Klimaneutralität<br />
Österreichs zu entwickeln.<br />
Unter ihnen war auch<br />
der Grazer Thomas Müller – er<br />
wurde durch seine Zeit beim Klimarat<br />
zum Experten für nachhaltiges<br />
Bauen und Wohnen.<br />
Expertise aufbauen<br />
„Tatsächlich habe ich zuerst eine<br />
WhatsApp-Gruppe mit von mir<br />
bekannten Architekten gegründet,<br />
damit ich mir genügend<br />
Fachwissen aufbauen konnte“,<br />
schildert Müller seine ersten Erfahrungen<br />
im Klimarat. Hauptberuflich<br />
ist der Grazer eigentlich<br />
Entwicklungsleiter in der<br />
Mikrochip- Industrie. Für ihn<br />
war vieles neu, umso spannender<br />
gestaltete sich die Arbeit im<br />
Klimarat: „Es war für mich unglaublich<br />
interessant, zum ersten<br />
Mal selbst Politik machen zu<br />
können und nicht nur über sie<br />
zu ,schimpfen‘. Außerdem haben<br />
die Bürger im Klimarat keine persönlichen<br />
oder politischen Interessen<br />
hinter den Ideen, wodurch<br />
die Arbeit total frei und kreativ<br />
umgesetzt werden konnte.“ Auch<br />
die beiden Grazer Experten, Psychologe<br />
Sebastian Seebauer<br />
und Wohnbauforscherin Andrea<br />
Jany, waren als wissenschaftlicher<br />
Beirat beim Klimarat dabei<br />
und sind sehr erfreut über den<br />
positiven Verlauf des Projekts.<br />
„Es war sehr schön zu beobachten,<br />
wie schnell die Menschen<br />
verschiedenen Alters gemeinsam<br />
an Problemlösungen gearbeitet<br />
haben“, so Seebauer. „Für mich<br />
war es sehr inspirierend zu sehen,<br />
wie euphorisch an dem Thema<br />
gearbeitet wurde.“<br />
Neuer Verein<br />
Thomas Müller will es aber nicht<br />
mit den sechs Monaten im Klimarat<br />
belassen. Gemeinsam mit<br />
seinen Klimarat-Kollegen sind die<br />
Bürger gerade dabei, einen Verein<br />
zu gründen: „Die Arbeit fängt erst<br />
an! Wir wollen mit dem Verein<br />
auch sichergehen, dass unsere<br />
Empfehlungen an die Politik wirklich<br />
in die Tat umgesetzt werden!“<br />
VERZWEIFLUNG. Der<br />
ÖBB-Verschublärm<br />
quält die Göstinger ohne<br />
Ende. Viel wird geredet,<br />
wenig getan. Eine Besserung<br />
ist nicht in Sicht.<br />
Von Vojo Radkovic<br />
vojo.radkovic@grazer.at<br />
Und die ÖBB quietscht und<br />
quietscht, schreibt der<br />
„Grazer“-Leser Reinhold<br />
Lapusch resignierend. Er ist wie<br />
viele andere von dem vor allem<br />
nächtlichen Schienen-Lärm entnervt.<br />
Lapusch: „Was war das<br />
doch vor den Grazer Gemeinderatswahlen<br />
in sämtlichen Medien<br />
für ein Getöse und Fotoschaulaufen<br />
von den, den Bürger vertretenden,<br />
Parteien bezüglich<br />
ÖBB-Lärmterror in Gösting und<br />
den angrenzenden Bezirken? Die<br />
Wahlen sind vorbei, neue Kons-<br />
tellationen haben sich ergeben,<br />
viel Zeit ist verstrichen und nichts<br />
ist passiert.“<br />
Wir fragen nach dem Update.<br />
Herbert Hofer, ÖBB-Pressesprecher,<br />
weiß mehr: „Wir sind<br />
gemeinsam mit dem Umweltamt<br />
der Stadt Graz, dem Land<br />
Steiermark und dem Klimaschutzministerium<br />
intensiv<br />
dabei, Verbesserungen im Bereich<br />
des Verschiebebahnhofs<br />
Graz-Gösting zu erarbeiten und<br />
umzusetzen. Bei der Talbremse<br />
konnten wir durch den Einbau<br />
neuer Bremsbeläge (Oktober<br />
2021) schon eine erste Verbesserungsmaßnahme<br />
umsetzen, die<br />
die Anzahl der markanten Geräusche<br />
um rund 50 Prozent reduziert<br />
hat. Weitere Maßnahmen<br />
wie der Tausch des angesprochenen<br />
Weichenteils (Radlenker)<br />
wurden umgesetzt und weitere<br />
Maßnahmen geprüft, wobei der<br />
Tausch der Bremsbeläge die bislang<br />
effektivste Maßnahme war.<br />
Wir sind jetzt unmittelbar in der<br />
Am Mittwoch wird in Graz mit Experten und Politikern über Energiesicherheit<br />
diskutiert, „Grazer“-Geschäftsführer Gerhard Goldbrich moderiert. GETTY<br />
Energie im Mittelpunkt<br />
■ Beim Grazer „Clim@“-Festival<br />
kommenden Mittwoch in der Seifenfabrik<br />
geht es nicht nur ums<br />
Feiern, es wird auch diskutiert. Um<br />
16.30 Uhr beginnt in der sogenannten<br />
„Content“-Zone der „Clim@<br />
Energy Talk. Saubere Energie bei<br />
dir zuhause“. Im Zuge der Diskussion<br />
werden Günther Maier (Geschäftsführer<br />
der Energieagentur<br />
Weiz), Alois Mochart (Mochart<br />
GmbH, ein Installationsbetrieb in<br />
Köflach), Leo Riebenbauer (Mitgründer<br />
der Brucker Bio Fernwärme<br />
und Geschäftsführer des Büros<br />
für Erneuerbare Energie), die Grüne<br />
Klubobfrau im Nationalrat Sigi<br />
Maurer und die Grüne Energiesprecherin<br />
im Landtag Lara Köck<br />
aktuellen Fragestellungen nachgehen.<br />
Etwa: Wie kann man seinen<br />
Energiebedarf auf sichere Beine<br />
stellen, was tut die Politik und wie<br />
kann man in der Praxis auf erneuerbare<br />
Energieformen umsteigen?<br />
Moderiert wird die Diskussion von<br />
„Grazer“-Geschäftsführer Gerhard<br />
Goldbrich.