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Allografts - AGA

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<strong>AGA</strong> 2009: Symposium Allograft<br />

Aktuelle Möglichkeiten des Einsatzes von<br />

muskuloskeletalen <strong>Allografts</strong> in der<br />

arthroskopischen Chirurgie in D / A / CH<br />

Sven Scheffler<br />

Sektion Sportorthopädie und Arthroskopie<br />

Centrum für Muskuloskeletale Chirurgie<br />

Charité, Universitätsmedizin Berlin


Einleitung<br />

<strong>Allografts</strong>


Einleitung<br />

<strong>Allografts</strong>


Rechtslage<br />

Muskuloskeletale <strong>Allografts</strong><br />

• Entnahme<br />

• Zubereitung<br />

• Aufbewahrung<br />

• Transplantation<br />

Gewebegesetz (TPG)<br />

01.08.2007<br />

§


Rechtslage<br />

Artikelgesetz<br />

1) TPG<br />

2) AMG<br />

3) TFG<br />

4) …..


Rechtslage<br />

Muskuloskeletale <strong>Allografts</strong><br />

• kein Organ<br />

• Stoffbegriff<br />

Arzeneitmittelgesetz (AMG)


Gute fachliche Praxis (GfP)<br />

Die Fakten


Rechtslage: Muskuloskeletale <strong>Allografts</strong><br />

• Gewinnung von Geweben / Laboruntersuchungen<br />

kann nur nach Erteilung einer Erlaubnis<br />

nach § 20b AMG erfolgen<br />

(erteilt durch Landesbehörde)<br />

• Arzt / Ärztin<br />

• Ausgebildete Person mit erforderlicher Berufserfahrung<br />

• adäquate ausgebildetes mitwirkendes Personal<br />

• angemessene Räumlichkeiten für Gewebegewinnung<br />

• Laboruntersuchungen nach dem Stand der Wissenschaft


Rechtslage: Muskuloskeletale <strong>Allografts</strong><br />

• Gewinnung von Geweben / Laboruntersuchungen<br />

kann nur nach Erteilung einer Erlaubnis<br />

nach § 20b AMG erfolgen<br />

(erteilt durch Landesbehörde)<br />

„Es kann nicht jeder<br />

mal seine eigene<br />

Gewebebank<br />

vorhalten“


Rechtslage: Muskuloskeletale <strong>Allografts</strong><br />

• Zu- und Aufbereitung, Konservierung,<br />

Lagerung, in Verkehrbringung<br />

erfordert eine Herstellungserlaubnis<br />

nach § 13 AMG bzw. 20c AMG<br />

(erteilt durch Landesbehörde)<br />

• Person mit erforderlicher Sachkenntnis (Arzt / Ärztin)<br />

• adäquat qualifiziertes mitwirkendes Personal<br />

• geeignete Räumlichkeiten für beabsichtigte Tätigkeiten<br />

• alle Vorgänge entsprechen dem aktuellen Stand der<br />

Wissenschaft und Technik<br />

• Qualitätsmanagement nach den Grundsätzen der Guten<br />

fachlichen Praxis


Rechtslage: Muskuloskeletale <strong>Allografts</strong><br />

alle Vorgänge entsprechen dem aktuellen Stand der<br />

Wissenschaft und Technik<br />

• Definition der fachlichen Anforderungen wird durch die<br />

zuständige Bundesbehörde, Paul-Ehrlich-Institut, festgelegt<br />

(§4, § 21a AMG)<br />

• Forderung eines Inaktivierungsverfahrens für<br />

muskuloskeletales Gewebe bei Anwendung am Menschen


<strong>Allografts</strong>: Knochen<br />

Inaktivierungsverfahren<br />

• Peressigsäure-Ethanol<br />

• Thermodesinfektion(Femurköpfe)<br />

• Gammabestrahlung, e-beam<br />

• Kombinationsverfahren (Tutogen)<br />

• keine substantielle Beeinträchtigung der<br />

mechanischen und biologischen Eigenschaften


<strong>Allografts</strong>: Sehnen / Bänder<br />

Inaktivierungsverfahren<br />

• Peressigsäure-Ethanol<br />

• Gammabestrahlung, e-beam<br />

• Kombinationsverfahren (Tutogen)<br />

Deutliche Einschränkung der mechanischen und<br />

biologischen Eigenschaften von Sehnen/Bändern<br />

• Peressigsäure Scheffler et al., CORR, 2008<br />

• Gammabestrahlung Fiedler et al., AJSM, 2005<br />

• Tutogen Gorschewsky et al., AJSM 2005


<strong>Allografts</strong>: Sehnen / Bänder<br />

Nicht-sterilisierte <strong>Allografts</strong> sind nach aktuellem<br />

Kenntnisstand vorzuziehen<br />

• Hierzu existiert aktuell keine Herstellungserlaubnis


<strong>Allografts</strong>: Knorpel<br />

Osteochondral Chondral<br />

Aktuell zugelassene Inaktivierungsverfahren<br />

führen zu einer deutlichen Beeinträchtigung der<br />

mechanischen Integrität von chondralem Gewebe


<strong>Allografts</strong>: Knorpel<br />

Osteochondral Chondral<br />

Nicht-sterilisierte (osteo)chondrale <strong>Allografts</strong> sind<br />

nach aktuellem Kenntnisstand vorzuziehen<br />

• Hierzu existiert aktuell keine Herstellungserlaubnis


<strong>Allografts</strong>: Meniskus<br />

• Erniedrigte mechanische Eigenschaften<br />

nach Gamma-Bestrahlung<br />

• Verlust der Zell Viabilität mit Sterilisation<br />

Sterilisation von Meniskusgewebe ist mit aktuellen<br />

Verfahren nicht akzeptabel


<strong>Allografts</strong>: Meniskus<br />

Nicht-sterilisiertes Meniskusgewebe<br />

(frisch-gefroren / kryopreserviert)<br />

ist einzig akzeptables Gewebe<br />

• Hierzu existiert aktuell keine Herstellungserlaubnis


Muskuloskeletale <strong>Allografts</strong><br />

Was können wir also tun ?


Muskuloskeletale <strong>Allografts</strong><br />

Innland<br />

Gewebebanken<br />

Bezugsquellen<br />

Firmen<br />

- DIZG<br />

- Tutogen<br />

• Herstellungserlaubnis<br />

• Sterilisation<br />

Ausland<br />

• Leyden<br />

• USA<br />

• …<br />

• keine Herstellungserlaubnis<br />

• keine Sterilisation


Muskuloskeletale <strong>Allografts</strong><br />

Verwendung von nach einem<br />

Herstellungsverfahren zugelassenen Allograft<br />

- Haftung für das Gewebe betreffende<br />

Eigenschaften (Sterilität) obliegt der das<br />

Gewebe herausgebenden Einrichtung


Muskuloskeletale <strong>Allografts</strong><br />

Ausnahme:<br />

- Wenn entsprechend dem aktuellen<br />

wissenschaftlichen Wissensstand ein<br />

Inaktivierungsverfahren nicht möglich ist und<br />

keine alternative Behandlungsoption im Innland zur<br />

Verfügung steht, kann Gewebe ohne Herstellungserlaubnis<br />

eingeführt und verwendet werden<br />

(§4a, Abs.1, Satz 3 AMG, § 72 AMG)


Muskuloskeletale <strong>Allografts</strong><br />

Verwendung ohne Herstellungserlaubnis:<br />

• nur individuell patientenbezogen<br />

• Nachweis kein alternatives Verfahren


Muskuloskeletale <strong>Allografts</strong><br />

Gewebeentnahme<br />

im Innland<br />

• Alleinige Verantwortung des<br />

entnehmenden und transplantierenden<br />

Arzt<br />

(§4a, Abs.1, Satz 3 AMG)<br />

• rechtliche Verantwortung / Haftung<br />

allein bei Arzt<br />

•Entnahme & Implantation eine Person


Muskuloskeletale <strong>Allografts</strong><br />

Gewebeentnahme<br />

im Ausland<br />

• Einfuhr über akkredierte Apotheke<br />

(§ 72 AMG)<br />

• Verantwortung für:<br />

• Sicherstellung der Wahrhabung der<br />

erforderlichen Standards der<br />

Gewebeentnahme, Aufarbeitung,<br />

Sterilitätskontrolle und Verbringung der<br />

einführenden Einrichtungen<br />

• Haftung geht auf Apotheke über


Muskuloskeletale <strong>Allografts</strong><br />

Verwendung ohne Herstellungserlaubnis:<br />

• sehr aufwendig (Organistorischer Aufwand)<br />

• nur personenbezogen<br />

• kostenintensiv<br />

• beschränkte Verfügbarkeit von Gewebe<br />

Nicht praktikabel für alltäglichen Einsatz<br />

von Spendergewebe


Muskuloskeletale <strong>Allografts</strong><br />

Ausblick<br />

• Antragsstellung bei PEI für Herstellungserlaubnis<br />

von nicht-sterilisiertem Spendergewebe<br />

• klinische Machbarkeitsstudien<br />

• wissenschaflticher Beleg der Notwendigkeit<br />

• hohe Kosten des Antragsverfahren (> € 50.000)<br />

• Notwendigkeit von enger Kooperation<br />

der verschiedenen Akteure<br />

(Anwender, Gewebebank, Firmen)


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