Berufsausbildung nach der Waganowa-Methoda
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9 Grunglegendes zur <strong>Waganowa</strong>-Methodik<br />
Grundlegendes zur <strong>Waganowa</strong>-Methodik<br />
Die von Agrippina <strong>Waganowa</strong> entwickelte<br />
Methodik, funktioniert wie ein Baukastensystem.<br />
Jedes zu erlernende Element baut auf<br />
dem Vorangegangenen auf. Schritt für Schritt,<br />
langsam und stetig werden die Bewegungsabläufe<br />
des Klassischen Tanzes gelehrt, ohne die<br />
SchülerInnen zu überfor<strong>der</strong>n.<br />
Insbeson<strong>der</strong>e im 1. Ausbildungsjahr werden<br />
fast alle Übungen stufenweise erlernt. Das<br />
heißt, sie werden heruntergebrochen und<br />
in Segmenten unterrichtet. Somit kann jede<br />
Bewegung, jede Haltung verinnerlicht werden,<br />
bevor ein weiteres Element hinzukommt. Diese<br />
Vorgehensweise mag manchmal mühselig<br />
sein, aber die Geduld lohnt sich, denn nur mit<br />
einer soliden und sicher ausgeführten Technik<br />
ist es möglich, tänzerische Qualität auf höchstem<br />
Niveau zu erlangen. Eine gute Technik ist<br />
außerdem <strong>der</strong> beste Garant zur Vermeidung<br />
von Verletzungen.<br />
Im 1. Ausbildungsjahr wird jedes Bewegungselement<br />
mit wenigen Ausnahmen in einer stets<br />
gleichen Vorgehensweise gelehrt.<br />
Zum Beispiel battement tendu simple<br />
seitwärts:<br />
1. zwei Hände zur Stange – aus <strong>der</strong> I. Position<br />
tendu zur Seite in vier Zähl-Zeiten mit<br />
Pause, dann schließen in vier Zeiten mit<br />
Pause.<br />
2. zwei Hände zur Stange – aus <strong>der</strong> I. Position<br />
tendu zur Seite in vier Zähl-Zeiten<br />
ohne Pause, dann schließen in vier Zeiten<br />
ohne Pause.<br />
3. zwei Hände zur Stange – aus <strong>der</strong> I. Position<br />
zur Seite ausgeführt in zwei Zähl-Zeiten<br />
je Bewegung mit Pausen.<br />
4. zwei Hände zur Stange – aus <strong>der</strong> I. Position<br />
zur Seite ausgeführt in zwei Zähl-<br />
Zeiten je Bewegung ohne Pausen.<br />
5. zwei Hände zur Stange – aus <strong>der</strong> I. Position<br />
zur Seite ausgeführt in einer Zähl-Zeit<br />
je Bewegung mit Pausen.<br />
6. zwei Hände zur Stange – aus <strong>der</strong> I. Position<br />
zur Seite ausgeführt in einer Zähl-Zeit<br />
je Bewegung ohne Pausen.<br />
7. zwei Hände zur Stange – aus <strong>der</strong> I. Position<br />
zur Seite ausgeführt im Auftakt.<br />
Sobald eine Bewegung, seitwärts ausgeführt,<br />
zufriedenstellend gelingt, wird sie wie oben<br />
beschrieben vorwärts und schließlich auch<br />
rückwärts geübt.<br />
Sobald eine Bewegung vorwärts, seitwärts und<br />
rückwärts (en croix) ausgeführt werden kann,<br />
verbindet man sie miteinan<strong>der</strong> zu einer Übung.<br />
Sobald eine Bewegung in <strong>der</strong> I. Position stabil<br />
ist, wird sie auch in <strong>der</strong> V. Position ausgeführt.<br />
Sobald eine Bewegung mit zwei Händen zur<br />
Stange in alle Richtungen, en croix, und ohne<br />
Pausen gelingt, wird sie mit einer Hand zur<br />
Stange ausgeführt. In dem Fall zunächst wie<strong>der</strong><br />
in <strong>der</strong> I. Position und mit eingebauten<br />
Pausen etc.<br />
Achtung! Bewegungen bzw. Übungen, die<br />
mit einer Hand zur Stange gelernt wurden,<br />
sind in <strong>der</strong> Folge Bestandteil des Exercice<br />
in <strong>der</strong> Mitte.