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Junia 5/2022

Junia ist das Mitgliedermagazin des kfd-Bundesverbandes. Mehr unter: www.junia-magazin.de

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DIE<br />

Schöpfung<br />

WIRD<br />

GESCHREDDERT<br />

Luisa Neubauer ist das bekannteste<br />

Gesicht von „Fridays for Future“ in<br />

Deutschland und kämpft an vielen Fronten<br />

für die Bewältigung der Klimakrise.<br />

Im Interview sagt die 26 Jahre alte<br />

Hamburgerin, dass es in Sachen<br />

Klimagerechtigkeit auf jede und jeden<br />

ankommt. Und auch darauf, laut zu sein<br />

und laut zu bleiben.<br />

VON MILENA FURMAN UND BARBARA STÖCKMANN<br />

<strong>Junia</strong>: Frau Neubauer, wie steht es um unsere Erde, um die<br />

Schöpfung?<br />

Luisa Neubauer: Wir müssen nicht drum herumreden: Das muss<br />

sich ändern hier! Unsere Lebensgrundlage, die Schöpfung, wird gerade<br />

nicht gewahrt, sie wird geschreddert. Unter anderem von den reichsten<br />

Staaten der Welt, von den reichsten Industrien. Wenn es einen großen<br />

christlichen Auftrag gibt, dann ist es, da genau hinzugucken. Es ist zu<br />

überlegen: Sind wir gerade ein Teil vom Problem oder sind wir Teil der<br />

Lösung? Und wie positionieren wir uns dazu als Kirche, aber auch als<br />

Mitglieder, als Beteiligte, als Gemeinden? Da gibt es richtig viel zu tun,<br />

wenn wir in ein paar Jahrzehnten noch von irgendetwas „Schöpfungsartigem“<br />

leben wollen. Dafür müssen wir uns eben aus unserer Komfortzone<br />

herausbewegen. Wir dürfen uns nicht einbilden, dass es reicht,<br />

einmal laut zu werden, sondern es geht darum, laut zu bleiben.<br />

Wenn es ums Klima geht, gibt es Personen, die sagen: „Was<br />

kann ich schon bewirken?“ Was erwidern Sie diesen Menschen?<br />

Ich sage: Stell Dir mal vor, ich hätte vor vier Jahren auf diese Frage gesagt:<br />

„Ach ja, stimmt, nichts.“ Und das hätten dann vielleicht auch noch<br />

50 andere junge Menschen von Fridays for Future gesagt. Dann hätte es<br />

die Bewegung in Deutschland nicht gegeben. Es ist ja auch eine bequeme<br />

Art zu sagen: „Mein Leben ist nicht so bedeutsam. Ich bin der Welt egal,<br />

dann kann mir die Welt auch egal sein.“ Aber was für eine Haltung ist<br />

das denn? Was für eine Lebenseinstellung? Was machen wir uns denn da<br />

noch vor? Warum machen wir das Ganze denn?<br />

8<br />

FRAUENFRAGEN

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