2022_14_impuls
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Stefan Schwarz,<br />
der neue Bürgermeister:<br />
Die Jagd<br />
ist seine große<br />
Leidenschaft.<br />
Foto: Privat<br />
Vom Vize zum Chef<br />
Stefan Schwarz ist neuer Bgm. von Bichlbach<br />
Das hat es bis jetzt noch nie gegeben.<br />
Einer aus Lähn ist Bürgermeister<br />
von Bichlbach geworden.<br />
Dazu muss man wissen, dass die<br />
Zwischentorener Gemeinde<br />
Bichlbach sozusagen zwei-, ja eigentlich<br />
dreigeteilt ist. Der Hauptort<br />
am Eingang zum Berwanger<br />
Tal, weiter östlich dann an der<br />
Bundesstraße 179 Wengle, und<br />
ein paar hundert Meter noch weiter<br />
Richtung Wetterstein, Lähn,<br />
zusammen 765 Personen. Nun hat<br />
eben der vorherige Vizebürgermeister<br />
Stefan Schwarz aus Lähn<br />
die Geschicke der Kommune<br />
übernommen. Und zwar als einziger<br />
Kandidat aller.<br />
Der Vater zweier erwachsener<br />
Töchter, verheiratet mit Christine,<br />
als Haustechniker unterwegs, ist<br />
kein Neuling in der Kommunalpolitik.<br />
Zuerst Ersatzgemeinderat,<br />
dann zwei Perioden im Gremium,<br />
zuletzt als Vizebürgermeister,<br />
kennt er das Metier und war der<br />
Wunschkandidat aller Gruppen.<br />
Auch jener großen aus Bichlbach.<br />
Er kann mit allen, und alle können<br />
mit ihm. Seit Jahren schon gibt es<br />
eine gute Zusammenarbeit aller<br />
Kräfte und das soll so weitergehen.<br />
Als begeisterter Fußballer und<br />
langjähriger Obmann des FC Lermoos<br />
hat der Lähner auch gute<br />
Beziehungen zur Nachbargemeinde<br />
unterhalb des „Rollenmühl-<br />
Gsteig“. Auch kein Nachteil für<br />
seine Gemeinde, wie er feststellt.<br />
Er bezeichnet sich als offenen<br />
Menschen, der auf andere zugehen<br />
kann und will. Sein Umfeld<br />
nimmt ihn als „graden Michl“<br />
wahr, der durchaus seine Meinung<br />
vertritt und auch äußert. Auch<br />
wenn Gegenwind aufkommt.<br />
Seine nunmehr karge Freizeit gehört<br />
der Jagd. So oft es nun geht,<br />
ist er als Jagdhelfer im Heimatrevier<br />
unterwegs und arbeitet mit<br />
dem Berufsjäger aufs Beste zusammen.<br />
Die Ruhe im Wald, das Beobachten<br />
der Tiere, ist für ihn Entspannung<br />
pur. „Um, wie man so<br />
schön sagt, runterzukommen, gibt<br />
es wahrscheinlich nichts Besseres“,<br />
meint er im Brustton der Überzeugung.<br />
In seiner Profession als<br />
Hausmeister, wo er eher die kleinen<br />
Häuser und da die älteren Bewohner<br />
betreut, kommt seine soziale<br />
Ader so richtig zum Tragen.<br />
Kein Problem dabei ist ihm zu<br />
klein, diese Eigenschaft kommt<br />
ihm wahrscheinlich auch in der<br />
Gemeindestube zu Gute. Für ihn<br />
gibt es nur ein Miteiander füreinander.<br />
Immer interessiert am Dorfgeschehen<br />
und engagiert im Vereinsleben,<br />
hat sich Richard Baldauf<br />
schon früh für die Kommunalpolitik<br />
erwärmt. Der gelernte Kfz-<br />
Mechaniker, Jahrgang 1981, ist<br />
schon mit jungen Jahren 2004 ins<br />
Gemeindeparlament eingezogen,<br />
war seit 2016 Vizebürgermeister<br />
und ist nun der Chef der 500-Seelen-Gemeinde<br />
am Eingang zum<br />
Zwischentoren. Gegen zwei Kandidaten<br />
konnte er sich mit 58 Prozent<br />
im ersten Wahlgang durchsetzen<br />
und kann sich darüber hinaus<br />
über die absolute Mehrheit an<br />
Mandaten freuen. Ein guter Start<br />
also für den Nachfolger von Beate<br />
Reichel.<br />
Noch als Schüler verstarb sein Vater,<br />
eine seiner vier Schwestern<br />
übernahm mit der Mutter das väterliche<br />
Erdbauunternehmen.<br />
Eine schwierige Zeit für die Familie.<br />
Richard absolvierte eine Lehre<br />
als Kfz-Mechaniker in Reutte und<br />
stieg sukzessive dann in den Betrieb<br />
ein, den er heute leitet. Seine<br />
Schwester unterstützt ihn nach<br />
wie vor im administrativen Bereich.<br />
Sechs Bagger, zwei LKW,<br />
ein Radlader bilden den Fuhrpark<br />
des Unternehmens, das vorwiegend<br />
im näheren Umland agiert.<br />
Fest in Dorf verankert, hat sich Richard<br />
Baldauf schon vor geraumer<br />
ZWISCHENTOREN<br />
Lenkung übernommen<br />
Richard Baldauf ist Dorfchef von Heiterwang<br />
Baldauf hat die Lenkung übernommen<br />
Zeit auch um das traditionelle,<br />
weitum bekannte Faschingstreiben<br />
in Heiterwang Sorgen gemacht.<br />
Er wollte zusammen mit einem<br />
Mitstreiter das Geschehen etwas<br />
an die heutigen Gegebenheiten<br />
anpassen und auf das Wochenende<br />
verlegen. Das hat nicht nur für positives<br />
Echo gesorgt. Die „Jungen“<br />
wurden von den Traditionalisten<br />
regelrecht angefeindet. Das war<br />
für den angehenden Gemeindepolitiker<br />
ein Schlüsselerlebnis. Seither<br />
agiert er mit großer Sensibilität<br />
und penibler Vorbereitung, wenn<br />
es um Veränderung geht. Das hilft<br />
ihm auch an der Spitze der Gemeinde.<br />
Aktiv bei Feuerwehr, Musik und<br />
als Mitglied in vielen Vereinen<br />
kann er sich nunmehr als Gemeindechef,<br />
dem Zeitmangel geschuldet,<br />
nicht mehr so einbringen wie<br />
er gern möchte. Sein Mitwirken<br />
bei den Alpbläsern lässt er sich<br />
aber nicht nehmen.<br />
30. August <strong>2022</strong> 41