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Stefan Schwarz,<br />

der neue Bürgermeister:<br />

Die Jagd<br />

ist seine große<br />

Leidenschaft.<br />

Foto: Privat<br />

Vom Vize zum Chef<br />

Stefan Schwarz ist neuer Bgm. von Bichlbach<br />

Das hat es bis jetzt noch nie gegeben.<br />

Einer aus Lähn ist Bürgermeister<br />

von Bichlbach geworden.<br />

Dazu muss man wissen, dass die<br />

Zwischentorener Gemeinde<br />

Bichlbach sozusagen zwei-, ja eigentlich<br />

dreigeteilt ist. Der Hauptort<br />

am Eingang zum Berwanger<br />

Tal, weiter östlich dann an der<br />

Bundesstraße 179 Wengle, und<br />

ein paar hundert Meter noch weiter<br />

Richtung Wetterstein, Lähn,<br />

zusammen 765 Personen. Nun hat<br />

eben der vorherige Vizebürgermeister<br />

Stefan Schwarz aus Lähn<br />

die Geschicke der Kommune<br />

übernommen. Und zwar als einziger<br />

Kandidat aller.<br />

Der Vater zweier erwachsener<br />

Töchter, verheiratet mit Christine,<br />

als Haustechniker unterwegs, ist<br />

kein Neuling in der Kommunalpolitik.<br />

Zuerst Ersatzgemeinderat,<br />

dann zwei Perioden im Gremium,<br />

zuletzt als Vizebürgermeister,<br />

kennt er das Metier und war der<br />

Wunschkandidat aller Gruppen.<br />

Auch jener großen aus Bichlbach.<br />

Er kann mit allen, und alle können<br />

mit ihm. Seit Jahren schon gibt es<br />

eine gute Zusammenarbeit aller<br />

Kräfte und das soll so weitergehen.<br />

Als begeisterter Fußballer und<br />

langjähriger Obmann des FC Lermoos<br />

hat der Lähner auch gute<br />

Beziehungen zur Nachbargemeinde<br />

unterhalb des „Rollenmühl-<br />

Gsteig“. Auch kein Nachteil für<br />

seine Gemeinde, wie er feststellt.<br />

Er bezeichnet sich als offenen<br />

Menschen, der auf andere zugehen<br />

kann und will. Sein Umfeld<br />

nimmt ihn als „graden Michl“<br />

wahr, der durchaus seine Meinung<br />

vertritt und auch äußert. Auch<br />

wenn Gegenwind aufkommt.<br />

Seine nunmehr karge Freizeit gehört<br />

der Jagd. So oft es nun geht,<br />

ist er als Jagdhelfer im Heimatrevier<br />

unterwegs und arbeitet mit<br />

dem Berufsjäger aufs Beste zusammen.<br />

Die Ruhe im Wald, das Beobachten<br />

der Tiere, ist für ihn Entspannung<br />

pur. „Um, wie man so<br />

schön sagt, runterzukommen, gibt<br />

es wahrscheinlich nichts Besseres“,<br />

meint er im Brustton der Überzeugung.<br />

In seiner Profession als<br />

Hausmeister, wo er eher die kleinen<br />

Häuser und da die älteren Bewohner<br />

betreut, kommt seine soziale<br />

Ader so richtig zum Tragen.<br />

Kein Problem dabei ist ihm zu<br />

klein, diese Eigenschaft kommt<br />

ihm wahrscheinlich auch in der<br />

Gemeindestube zu Gute. Für ihn<br />

gibt es nur ein Miteiander füreinander.<br />

Immer interessiert am Dorfgeschehen<br />

und engagiert im Vereinsleben,<br />

hat sich Richard Baldauf<br />

schon früh für die Kommunalpolitik<br />

erwärmt. Der gelernte Kfz-<br />

Mechaniker, Jahrgang 1981, ist<br />

schon mit jungen Jahren 2004 ins<br />

Gemeindeparlament eingezogen,<br />

war seit 2016 Vizebürgermeister<br />

und ist nun der Chef der 500-Seelen-Gemeinde<br />

am Eingang zum<br />

Zwischentoren. Gegen zwei Kandidaten<br />

konnte er sich mit 58 Prozent<br />

im ersten Wahlgang durchsetzen<br />

und kann sich darüber hinaus<br />

über die absolute Mehrheit an<br />

Mandaten freuen. Ein guter Start<br />

also für den Nachfolger von Beate<br />

Reichel.<br />

Noch als Schüler verstarb sein Vater,<br />

eine seiner vier Schwestern<br />

übernahm mit der Mutter das väterliche<br />

Erdbauunternehmen.<br />

Eine schwierige Zeit für die Familie.<br />

Richard absolvierte eine Lehre<br />

als Kfz-Mechaniker in Reutte und<br />

stieg sukzessive dann in den Betrieb<br />

ein, den er heute leitet. Seine<br />

Schwester unterstützt ihn nach<br />

wie vor im administrativen Bereich.<br />

Sechs Bagger, zwei LKW,<br />

ein Radlader bilden den Fuhrpark<br />

des Unternehmens, das vorwiegend<br />

im näheren Umland agiert.<br />

Fest in Dorf verankert, hat sich Richard<br />

Baldauf schon vor geraumer<br />

ZWISCHENTOREN<br />

Lenkung übernommen<br />

Richard Baldauf ist Dorfchef von Heiterwang<br />

Baldauf hat die Lenkung übernommen<br />

Zeit auch um das traditionelle,<br />

weitum bekannte Faschingstreiben<br />

in Heiterwang Sorgen gemacht.<br />

Er wollte zusammen mit einem<br />

Mitstreiter das Geschehen etwas<br />

an die heutigen Gegebenheiten<br />

anpassen und auf das Wochenende<br />

verlegen. Das hat nicht nur für positives<br />

Echo gesorgt. Die „Jungen“<br />

wurden von den Traditionalisten<br />

regelrecht angefeindet. Das war<br />

für den angehenden Gemeindepolitiker<br />

ein Schlüsselerlebnis. Seither<br />

agiert er mit großer Sensibilität<br />

und penibler Vorbereitung, wenn<br />

es um Veränderung geht. Das hilft<br />

ihm auch an der Spitze der Gemeinde.<br />

Aktiv bei Feuerwehr, Musik und<br />

als Mitglied in vielen Vereinen<br />

kann er sich nunmehr als Gemeindechef,<br />

dem Zeitmangel geschuldet,<br />

nicht mehr so einbringen wie<br />

er gern möchte. Sein Mitwirken<br />

bei den Alpbläsern lässt er sich<br />

aber nicht nehmen.<br />

30. August <strong>2022</strong> 41

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