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OSE MONT September 2022

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MARIA 2.0 ÜBERREICHT<br />

FRUST-ROLLE<br />

(bigi) Zwölf katholische Damen sind im<br />

Vorbereitungsteam für Aktionen unter<br />

dem Dach von Maria 2.0. Das ist eine freie<br />

Initiative von Frauen in der katholischen<br />

Kirche in Deutschland. Bei einer Aktion in<br />

Dülken wurden über 150 Unterschriften<br />

gesammelt von Menschen, die die Kernforderungen<br />

der Frauen in der katholischen<br />

Kirche unterstützen und Aussagen<br />

zur Situation in der katholischen Kirche<br />

trafen. Eine lange Rolle mit Wünschen,<br />

Statements und Forderungen wurde Bischof<br />

Helmut Dieser nun nach seinem<br />

Besuch in Schwalmtal anlässlich der Firmung<br />

überreicht.<br />

Vor Corona begann die Schwalmtaler Bewegung<br />

von Maria 2.0 bereits. „Jetzt formieren<br />

wir uns wieder“, betonen Ela Kursawa,<br />

Renate Stehr, Cäcilia Middelberg,<br />

Helga Holdschlag und Ursula Mock. Der<br />

Grund sei Frust, dass die Kirche sich zu diversen<br />

Themen einfach nicht bewegt. Es<br />

geht um das Frauenpriestertum, das Zölibat,<br />

die Machthierarchie. „Katholische<br />

Kirche ist nicht durchsichtig“, so Helga<br />

Holdschlag. „Verknüpft mit dem Empfin-<br />

den, alles falle auseinander“, ergänzt Renate<br />

Stehr. Frauen seien sehr aktiv in der<br />

katholischen Kirche und überwiegen in<br />

der Zahl als Messdiener, bei Wortgottesdiensten,<br />

bei der Kommunionvorbereitung,<br />

als Lektoren, als Kommunionhelfer,<br />

als Küster, als Putzfrauen in der Kirche, bei<br />

den Kinderbibeltagen, bei den Kindermesstagen,<br />

bei der Betreuung der Sternsinger<br />

und auch der Kirchenchor bestehe<br />

zu 70 Prozent aus Frauen. Im Kirchenvorstand<br />

hingegen überwiege die Zahl der<br />

Männer.<br />

„Wir organisieren die Kirche, machen sie<br />

lebendig“, sagt Ela Kursawa. Und es würden<br />

sich nicht nur Hausfrauen engagieren,<br />

viele der Frauen seien berufstätig.<br />

Auch die Messen würden zu drei vierteln<br />

von Frauen besucht, meist im Alter von<br />

60+. Helga Holdschlag zitiert eine Aussage:<br />

„Wer nicht mit der Zeit geht, der geht<br />

mit der Zeit“, und drückt damit die Sorge<br />

aller aus. Die Kirche habe nicht mehr viel<br />

Zeit. Viele ältere Priester merkten zudem,<br />

dass sie es nicht mehr allein schaffen.<br />

„Was habe ich an mir, dass ich all das nicht<br />

darf, was ein Priester darf? Gott liebt alle<br />

Menschen, nicht nur die Männer“, argumentiert<br />

Ela Kursawa. Gefordert wird unter<br />

anderem, dass die deutschen Bischöfe<br />

sich einig sind und Frauen als Priesterinnen<br />

akzeptieren, wie etwa in der altkatholischen<br />

Kirche. „Man müsste jeden<br />

Sonntag nach Krefeld fahren, wo es eine<br />

Gemeinde gibt. Man verliert dabei aber<br />

den Bezug zur Heimat und den Menschen<br />

hier“, so Ela Kursawa. „Konvertieren<br />

oder austreten hat etwas von Weglaufen.<br />

Das macht uns so wütend, wir wollen ja,<br />

dass sich etwas ändert“, bekräftigt Renate<br />

Stehr und spricht weiter: „Es geht auch<br />

um die menschenverachtende Seite in<br />

der katholischen Kirche, den Männern<br />

Liebe zu verbieten. Wer das freiwillig<br />

macht, bitte, aber es gibt doch überhaupt<br />

keinen Grund dafür.“ Die Historie, auf der<br />

solche Regelungen bestünden, seien lange<br />

vorbei.<br />

Die aktiven Frauen in Schwalmtal würden<br />

auch immer älter und es müsse nach<br />

Lösungen gesucht werden, wie man jüngere<br />

Menschen erreiche. Kirche müsse<br />

besonders werden, Erlebnisse bieten,<br />

Gemeinschaft sein, eine Sprache sprechen,<br />

die man verstehe. Die Schwalmtaler<br />

Maria 2.0-Gruppe möchte sich gerne<br />

mit Frauen aus anderen Gemeinden vernetzen.<br />

Es ist schon eine bundesweite<br />

Bewegung, aber es wäre gut, sich hier<br />

in der Westregion stärker zu verbinden.<br />

„Wir wissen, dass wir gegen Windmühlen<br />

kämpfen, aber das ist besser als nichts zu<br />

tun“, so die Damen unisono. Die Übergabe<br />

der umfangreich mit Forderungen<br />

und Aussagen bestückten Rolle an den<br />

Bischof sollte ein Signal für die deutsche<br />

Bischofskonferenz sein, die im <strong>September</strong><br />

in Frankfurt stattfindet. Bischof Dieser<br />

nahm respektvoll diese Rolle entgegen<br />

und werde sie sich auch anschauen.<br />

Wer Kontakt zu der Gruppe aufnehmen<br />

möchte, kann dies telefonisch unter<br />

02163 / 4484 bei Ela Kursawa tun. Kritische<br />

Menschen sind auch willkommen<br />

und gerne können sich auch Männer der<br />

Gruppe anschließen. Foto: Birgit Sroka<br />

AKTIVER MEERESSCHUTZ WELTWEIT<br />

MEHR InfoS UnTER:<br />

WWW.SEA-SHEpHERd.dE<br />

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